Übrigens ist der Gotthard gar nicht am wichtigsten für die Schweiz, sondern für Italien und Deutschland.
Hier die Güterverteilung nach Ländern:
Deutschland - Italien 15 Millionen Tonnen
Benelux - Italien 11Millionen Tonnen
Nordschweiz - Italien 5 Millionen Tonnen
Frankreich - Italien 2 Millionen Tonnen
Der Tunnel ist vom Güterverkehr her immens wichtig für Deutschland und Italien. Da kann man doch wohl verlangen, dass sie die Zufahrtsstrecken ausbauen, wenn sie schon so ein "Geschenk" von der Schweiz bekommen.
Die DB will bis zu doppelt so lange Züge wie heute durch den Basistunnel führen. Wenn die Güter von fast doppelt so vielen und doppelt so langen Zügen an der Grenze zu Deutschland auf Lastwagen umgeladen werden müssten, gäbe das schön verstopfte Autobahnen in Deutschland
Man kann sicher gegenteiliger Meinung sein und es ist auch wahr dass bei der einten oder anderen Volksabstimmung in der Schweiz ein Riesenhaufen Mist raus gekommen ist.
Wenn ich mir aber die Staumeldungen für manche Deutsche Autobahnen so anhöre müsste aber dort doch eigentlich jeder froh drüber sein wenn dort auch ein paar Knochen mehr mit dem Zug fahren würden und nicht auf der dreispurigen Autobahn die rechten zwei Spuren ständig mit LKW zugeparkt wären.
Was nützen denn drei Spuren wenn man nur mehr auf einer fahren kann?
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
Meistens ist es eher so: Rechts fahren LKWs.
Trotz großer Lücken fahren dort keine PKWs rein, sondern fahren stur auf der mittleren Spur.
Auf der ganz Linken versuchen dann die anderen PKWs die Mittelspurfahrer zu überholen, während von hinten die Raster angerauscht kommen.
Heute morgen gabs im Hessischen TV:
Planet Wissen: Autobahn - Mit Vollgas in den Verkehrsinfarkt?
Ich war heute am Eröffnungsfest. Es war noch interessant. Es gab verschiedenste Ausstellungen zum Gotthard, zum Verkehr allgemein und zur Region. Nur die Show tat ich mir nicht an, das reichten mir die Berichte und Bilder aus den Zeitungen.
Ich frage mich, wie es nun weiter gehen wird mit der Bergstrecke. Insbesondere mit Blick auf Andermatt und den Sawiris. Im Moment ist geplant, dass die direkten Schnellzüge ab Dezember 2016 nur noch in den Hauptsaison und am Wochenende bis nach Göschenen fahren sollen. Unter der Woche muss man in Erstfeld auf den Regioexpress aus dem Tessin umsteigen.
Jetzt wo in Andermatt der Sawiris so am Bauen ist wären direkte Schnellzüge nach Göschenen natürlich schon wünschenswert. Mit der Skiausrüstung steigt man ja nicht gerne unzählige male um.
Die Regionen sind noch am verhandeln mit der SBB. Hoffen wir mal, dass da etwas gutes rauskommt.
Bezüglich der dämlichen Abstimmungsergebnisse in der Schweiz: Dort haben 70% für die weitere Ausplünderung der Autofahrer gestimmt, indem die Mineralölsteuer weiterhin sachfremd verwendet werden soll.
Aber vermutlich ist die Autofeindliche Politik der Schweiz (wo mich ja immer noch extrem ärgert, dass sie Leute auf den extrem teuren Autoverlad Vereina zwingen wollen, indem sie die Flüelastraße einfach nicht freiräumen... was gehen würde, denn auf Engadiner Seite bis zur Passhöhe räumen sie frei, auf der Engadiner nicht, wo sie es aber bis 2001 auch gemacht haben) einfach nur der Neid der Besitzlosen, schließlich hat die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland keine Automobilindustrie.
Man will halt nicht dass noch mehr bei der Bildung etc. gespart wird.
Übrigens fließen in Deutschland die gesamten Einnahmen der Mineralölsteuer in den Bundeshaushalt. In der Schweiz nur 50%. Die anderen 50% werden nur für die Strasse gebraucht.
j-d-s hat geschrieben:(wo mich ja immer noch extrem ärgert, dass sie Leute auf den extrem teuren Autoverlad Vereina zwingen wollen, indem sie die Flüelastraße einfach nicht freiräumen....
Stimmt... Die wichtigste Nord-Süd-Überquerung in den Alpen ist nicht geräumt! Skandal! Wie oft fährst du die Strecke pro Woche/Monat?
Es geht einfach darum, dass man einen kostenpflichtigen Tunnel baut - auch noch einen Eisenbahntunnel - und dann als Ausgleich eine (kostenlose) Straße nicht mehr freiräumt, um die Leute dazu zu zwingen, den Tunnel zu verwenden. Das sind eben Mafiamethoden.
Denn nur zur Erinnerung: Der Flüelapass ist eine "Hauptstrasse" (Nr. 2), was in der Schweiz die zweithöchste Straßenklasse ist. Solche Straßen sind ja nicht wichtig! Und ich dachte, man zahlt mit den ganzen Autosteuern auch dafür, dass die Straßen geräumt werden? Wieso räumt man dann den Flüelapass nicht mehr frei, obwohl es problemlos möglich wäre und die Steuern nicht gesenkt wurden?
Übrigens ist der Flüela durchaus wichtig, der einzige halbwegs schnelle Weg von Chur ins Unterengadin und nach Südtirol. Dass ich ihn so gut wie nie fahre daran, dass... surprise... er im Winter gesperrt ist!
Mineralölsteuer in D: Bei uns liegt das aber wenigstens daran, dass Steuern nicht zweckgebunden sein dürfen. Nur Abgaben, Gebühren und Beiträge.
Außerdem ist Deutschland ja keine echte Demokratie, sondern eher eine Herrschaft der Parteien. Oder was meint ihr, wieso die CDU (übrigens als einzige der größeren Parteien) gegen bundesweite Volksabstimmungen ist? Dann könnte Mutti Merkel nicht mehr schalten und walten wie sie will...
j-d-s hat geschrieben:Aber vermutlich ist die Autofeindliche Politik der Schweiz (wo mich ja immer noch extrem ärgert, dass sie Leute auf den extrem teuren Autoverlad Vereina zwingen wollen, indem sie die Flüelastraße einfach nicht freiräumen... was gehen würde, denn auf Engadiner Seite bis zur Passhöhe räumen sie frei, auf der Engadiner nicht, wo sie es aber bis 2001 auch gemacht haben) einfach nur der Neid der Besitzlosen, schließlich hat die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland keine Automobilindustrie.
Rechnen hilft auch hier ein wenig.
Mit dem Tunnel spart man sich 35 km Fahrstrecke, was ja nach Fahrzeug (Preis/km) die Kosten für den Verlad (CHF 34.00 im Sommer, CHF 44.00 Hochtarif Winter) deutlich senken. Bei teuren Spritfressern, wird der Verlad dann sogar günstiger als die Passfahrt.
Ausserdem bedeutet eine gesperrte Flüelapassstrasse im Winter:
Mehr Varianten im Skigebiet Pischa!
Ein deutlicher Mehrwert für den gemeinen Forumsuser also.
naja, so ganz unrecht hat jds nicht, die Passräumung dauert wohl deutlich länger als sonst, der Tunnel muss halt refinanziert werden.
Und der Tunnel nach Livigno ist auch so ne schweizer Abzocke, man muss immer Hin-und Rückfahrt kaufen, obwohl man z. B. nach Bormio weiter fährt.
Und der Autoverlad Kandersteg ist deutlich teurer und auch keine Zeitersparnis gegenüber der Autobahn ins Wallis - mit einer landschaftlich schönen Strecke.
Rüganer hat geschrieben:naja, so ganz unrecht hat jds nicht, die Passräumung dauert wohl deutlich länger als sonst, der Tunnel muss halt refinanziert werden.
Früher wurde einfach auf Teufel komm raus eröffnet, was bei diesem doch stark lawinengefährdetem Pass schon zu tödlichen Unfällen führte.
Heute lässt man sich mehr Zeit, das stimmt, aber dies nur der "Geldgier" zuzuschreiben und von "Mafiamethoden" zu sprechen, geht deutlich zu weit.
Rüganer hat geschrieben:Und der Tunnel nach Livigno ist auch so ne schweizer Abzocke, man muss immer Hin-und Rückfahrt kaufen, obwohl man z. B. nach Bormio weiter fährt.
Der Tunnel ist halt in privater Hand. Er gehört den Engadiner Kraftwerken. Gebaut wurde er um Güter für den Staudamm zu transportieren. Als der Staudammbau fertig war, wurde er für den Privatverkehr freigegeben.
Sobald so etwas privat ist und eine hohe Nachfrage besteht, wird es halt teuer. Wer verzichtet schon gern freiwillig auf einen teil vom Gewinn.
Zuletzt geändert von SCHLITTLER95 am 06.06.2016 - 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
@ j-d-s: Es zwingt dich doch keiner in bzw. durch die Schweiz zu fahren, dein Gejammere geht nämlich nicht nur den Schweizern auf den Sack.
Rüganer hat geschrieben:Und der Tunnel nach Livigno ist auch so ne schweizer Abzocke, man muss immer Hin-und Rückfahrt kaufen, obwohl man z. B. nach Bormio weiter fährt.
Also grundsätzlich finde ich doch lustig wenn J-D-S hier ist...sonst wäre doch schon wieder öde Langeweile:) Er hat zwar manchmal seltsame Ansichten, aber bleibt immer im Rahmen der Foren Netiquette. Wer nicht diskutieren will soll sich doch raushalten, wer mitmachen will kennt ihn doch schon seit langem.
Zum Thema: Wie schon geschrieben, tolle Leistung, die Schweiz zeigt das man solche Projekte gut stemmen kann. Für die Schweiz ist das ein unglaublich wichtiges Projekt, denn es ging ja auch Hauptsächlich um die Güterzüge, die nun viel länger und schwerer sein können als vorher. Damit spart man sich so einiges. Nochmal, tolles Projekt, Glückwunsch in die Schweiz!
Zu den Projekten in Deutschland. Leider hinken wir hier wirklich bei der Bahnentwicklung hinterher, die Rheintalbahn ist ein gutes Beispiel. Kann man schön mal hier nachlesen. https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 80%93Basel Da ist auch beschrieben warum das auch hier so wichtig ist, denn nur so kann man den Ausbau bis Rotterdam gut schaffen.
Warum wurde nun die Infrastruktur in Deutschland so vernachlässigt? Weil hier seit 25 Jahren ein komplettes Land (ehem. DDR) wieder auf Vordermann gebracht wurde! Nicht nur die Bahn, sondern auch Strassen, Häuser, Fabriken, ganze Städte. Das sowas alles nicht sofort geht und deshalb viel liegen bleibt sollte jedem klar sein. Ich möchte das nicht in Abrede stellen, aber ohne die Billionen (ja, Billionen) die in die neuen Bundesländer gesteckt wurden, hätten wir hier auch schöne Tunnel (ich sehe allerdings auch nicht die Notwendigkeit für einen 57 Km langen Tunnel in Deutschland).
Leider scheitern auch immer wieder solche Projekte in Deutschland, Flughafen BER usw. wurden ja schon genannt. Es ist aber keinesfalls so das hier alle Projekte scheitern oder völlig aus dem Ruder laufen. Hier in München wurde z.B. letztes Jahr ein 500 Mio € Tunnel (ja, keine 21 Mrd.) früher und im Kostenplan fertig. Weiterhin das Terminal 2 am Flughafen München, der neue Satellit und überhaupt der neue Flughafen in München. Übrigens gibt es auch hier direkte Demokratie, in Bayern und BW wurde schon so über einiges abgestimmt. Und das auch das in der Schweiz nicht immer unproblematisch ist, zeigt ja der Post von Theo weiter vorne.
Rüganer hat geschrieben:Und der Tunnel nach Livigno ist auch so ne schweizer Abzocke, man muss immer Hin-und Rückfahrt kaufen, obwohl man z. B. nach Bormio weiter fährt.
j-d-s hat geschrieben:Aber vermutlich ist die Autofeindliche Politik der Schweiz (wo mich ja immer noch extrem ärgert, dass sie Leute auf den extrem teuren Autoverlad Vereina zwingen wollen, indem sie die Flüelastraße einfach nicht freiräumen... was gehen würde, denn auf Engadiner Seite bis zur Passhöhe räumen sie frei, auf der Engadiner nicht, wo sie es aber bis 2001 auch gemacht haben) einfach nur der Neid der Besitzlosen, schließlich hat die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland keine Automobilindustrie.
Rechnen hilft auch hier ein wenig.
Mit dem Tunnel spart man sich 35 km Fahrstrecke, was ja nach Fahrzeug (Preis/km) die Kosten für den Verlad (CHF 34.00 im Sommer, CHF 44.00 Hochtarif Winter) deutlich senken. Bei teuren Spritfressern, wird der Verlad dann sogar günstiger als die Passfahrt.
Ausserdem bedeutet eine gesperrte Flüelapassstrasse im Winter:
Mehr Varianten im Skigebiet Pischa!
Ein deutlicher Mehrwert für den gemeinen Forumsuser also.
Also, wie man 44 Franken Benzin für 35 Kilometer Straße verbrauchen soll, ist mir schleierhaft... mit nem Panzer vielleicht, aber der wiegt auch 60 Tonnen. Mit so ungefähr jedem Auto sind die Spritkosten unter 5 Franken, weil man ja die Hälfte bergab fährt.
tafaas hat geschrieben:
Rüganer hat geschrieben:naja, so ganz unrecht hat jds nicht, die Passräumung dauert wohl deutlich länger als sonst, der Tunnel muss halt refinanziert werden.
Früher wurde einfach auf Teufel komm raus eröffnet, was bei diesem doch stark lawinengefährdetem Pass schon zu tödlichen Unfällen führte.
Heute lässt man sich mehr Zeit, das stimmt, aber dies nur der "Geldgier" zuzuschreiben und von "Mafiamethoden" zu sprechen, geht deutlich zu weit.
Heute lässt man sich nicht mehr Zeit, man räumt gar nicht mehr frei. Grundsätzlich nicht. Allerdings nur auf der Engadiner Seite, auf der Davoser Seite wird ja bis zur Passhöhe freigeräumt. Das zeigt auch, dass es problemlos möglich wäre für die Engadiner, freizuräumen, aber sie wollen nicht.
Paradox ist auch, wieso das bei Livigno Abzocke sein soll, aber der Vereina nicht...
Natürlich könnte man den Flüela-Pass eröffnen, aber das kostet Geld. Geld, das man halt besser anderswo gebrauchen kann, sei es bei dem Ausbau der Prättigauerstrasse, sei es bei der Bildung, sei es bei der Armee (gut, was war jetzt eher ein Witz ). Man könnte es auch "österreichisch" machen: Flüela räumen, aber dann kostet die Passfahrt im Winter (wegen der teuren Räumung) halt 30 Franken pro Fahrt, im Sommer nur 10 Franken pro Fahrt... aber das wäre dann wohl auch nicht genehm.
Zu Livigno: Der Tunnel ist privat, und damit darf der Besitzer in meinen Augen verlangen, was er will... wer es nicht bezahlen will, soll es lassen, es wird ja niemand gezwungen durch den Tunnel zu fahren.
Ja, ich weiß, dieses Jahr war der Flüela bis Anfang Januar offen. Aber nicht weil er geräumt worden wäre, sondern einfach weil es bis dahin quasi null Schnee gab. Danach war der auch zu.
Und ich würde die 30 Franken für den Flüela im Winter sogar zahlen, das ist immer noch billiger und schneller als der Autoverlad Vereina. Denn den nutze ich grundsätzlich nicht, eben wegen dieser Abzocke.
j-d-s hat geschrieben:Also, wie man 44 Franken Benzin für 35 Kilometer Straße verbrauchen soll, ist mir schleierhaft... mit nem Panzer vielleicht, aber der wiegt auch 60 Tonnen. Mit so ungefähr jedem Auto sind die Spritkosten unter 5 Franken, weil man ja die Hälfte bergab fährt.
Du klaust also diene Autos, zahlst weder Versicherung noch Steuern und in den Service bringst Du deine Karre auch nicht?