Die BOB braucht nach Grindelwald eine Komposition mehr als nach Lauterbrunnen. Verlängerst Du nach Stechelberg, brauchst Du einen zusätzlichen Zug. Die Mürrenbahn ist relativ effizient, weil sie nur mit zwei Triebwagen auskommt, die Besucherströme Mürren/Schilthorn optimal kanalisiert werden. Eine Verlängerung der BOB nach Stechelberg würde automatisch den Tod der Mürrenbahn bedeuten. Die Mürrenbahn wie auch die BOB wird von den Jungfraubahnen betrieben, die Schilthornbahn dagegen von der Schilthornbahn AG. Die beiden Unternehmen stehen in gegenseitiger Konkurrenz. Die Jungfraubahnen werden darum auf keinen Fall ein Projekt umsetzen, wo sie zum einen die "eigene" Mürrenbahn die Existenz gefärden UND erst noch der Konkurrenz die Bahn füllen.ThomasK hat geschrieben: ↑16.04.2019 - 13:12 Als ich vor ein paar Jahren in Mürren 2 Wochen Urlaub gemacht habe, habe ich mir den Betrieb der Mürrenbahn und der BOB sehr genau angeguckt.
Eine Verlängerung der BOB von Lauterbrunnen nach Stechelberg hätte riesige Vorteile. Die Grenzkosten sind sehr niedrig, da der Wagenumlauf Zweilütschinen - Grindelwald länger ist als Zweilütschinen - Lauterbrunnen. Verlängert man nun die BOB von Lauterbrunnen nach Stechelberg, dann ist der Wagenumlauf Zweilütschinen - Stechelberg exakt so lang wie Zweilütschinen - Grindelwald. Zudem hat man noch den riesigen Vorteil, dass man die Touristenattraktion Trümmelbachfälle direkt an die Eisenbahn anschließen kann. Die Trümmlebachfälle sind von den Besucherfrequenzen her BEI WEITEM wichtiger als die Grütschalp.
Eine Eisenbahn hat sehr hohe Kapitalkosten. Der Inselbetrieb Mürren - Grütschalp ist für die Eisenbahn hochgradig ineffizient. Durch das extrem kleine Netz von gerade mal 4 km Streckenlänge schlagen die Kapitalkosten mit voller Wucht durch. Verlängert man die BOB bis Stechelberg mit Zwischenhalt Trümmelbachfälle, dann sind die Grenzkosten sehr niedrig und zudem ist der Winterdienst zwischen Lauterbrunnen und Stechelberg bei weitem weniger aufwendig als zwischen Mürren und Grütschalp.
Heute sind die Besucherströme streng getrennt: Diejenigen nach Mürren nehmen die Mürrenbahn ab Lauterbrunnen, diejenigen zum Schilthorn die Schilthornbahn. Muss nun die Schilthornbahn beide Ströme aufnehmen müsste sie kapazitätsmässig komplett anders konzipiert werden:
Baut man sie als Funivor, müssten die Gondeln massiv grösser dimensioniert werden.
Baut man sie als 3S wird der Zu/Ausstieg in Mürren schwierig, spätestens am Abend, wenn die aus Mürren nicht mehr ins Tal kommen, weil alle Gondeln schon gefüllt vom Schilthorn kommen.
Daraus folgend hat die Jungfraubahn unabhängig von der Schilthornbahn entschieden, dass die Mürrenbahn erhalten und modernisiert wird. Noch dieses Jahr werden neue Triebwagen bestellt und die drei Stationen modernisiert.
Die grössten Vorteile sehe ich darin, dass man mit weniger Betriebsmitteln auskommt, die bestehenden Stationen weiterverwenden kann und vor allem mit relativ wenigen Eingriffen ins Gelände auskommt. Dazu kommen die Kosten. ich bezweifle, dass für 45 Mio. eine 6.9 km lange 3S Stechelberg-Schilthorn gebaut werden kann...Die großen Vorteile einer Funifor gegenüber einer klassischen Pendelbahn habe ich auch noch nicht erkannt.
Logisch überzeugen Dich die Planungen nicht. Du beharrst einmal mehr auf deinem "Lieblings-Bahn-System 3S" und verstehst nicht, warum die dummen Planer nicht selber darauf kommen.Die Planungen der Schilthornbahn AG überzeugen mich bisher nicht. Die Kosten von 45 Mio. Franken können sich aus meiner Sicht auch nur auf den elektromechanischen Teil ohne Bautechnik beziehen. Die beauftragen Firmen Garaventa und Doppelmayr wissen aber eigentlich, was sie tun, daher habe ich noch Hoffnung, dass es bei der weiteren Projektbearbeitung noch weitere Erkenntnisse und bessere Ideen gibt. Auch an der Zugspitze wurde mehrfach umgedacht.
Was soll das Schilthorn mit einer 3S? Es hat auf dem Gipfel gar nicht den Platz, für so eine Kapaztiätsstarke Anlage.
Darum geht es nicht. Es geht darum, einen einigermassen naturnahen Tourismus zu pflegen, und es geht vor allem darum das berühmte Drehrestaurant Piz Gloria als solches zu erhalten. Die Berge, die Natur und die bestehenden Anlagen sollen als solche respektiert und nicht aus rein aus martktwirtschaftlichen Gründen "geblättet" werden.Richtig ist allerdings, dass für eine 3S-Bahn der Gipfel des Schildhorns etwas "geplättet" werden müsste. Technisch ist das jedoch nicht schwierig, die Schildhorngipfelkappe abzutragen.
Ich weiß jetzt nicht, wie die Naturschützer im Berner Oberland ticken; ich könnte mir aber vorstellen, dass man eine direkte Pendelbahn Stechelberg - Mürren wesentlich heftiger bekämpft als das Abtragen der Schildhorngipfelkappe.
Diesen Respekt vermisse ich bei Dir, was sich nur schon darin zeigt, dass Du die Bahnen kritisierst, aber noch nicht mal den Namen des Berges richtig schreiben kannst, bzw. dich über die Bergbahnen lustig machst...
Bei der Wahl des Bahntypes ist das letzte Wort gesprochen. Die Bahnen haben ein Funifor bestellt und sie werden auch eines bekommen, ob dir das nun gefällt oder nicht. Natürlich müssen die Details noch definiert werden, aber das Bahnsystem und die Linienführung steht fest. Beides dürfte aufgrund umfassender Analysen und Untersuchen entschieden worden sein und ich unterstelle sowohl Garaventa wie auch den Schilthornbahnen in dieser Sache den wesentlich grösseren Sachverstand...Die beauftragen Firmen Garaventa und Doppelmayr wissen aber eigentlich, was sie tun, daher habe ich noch Hoffnung, dass es bei der weiteren Projektbearbeitung noch weitere Erkenntnisse und bessere Ideen gibt. Auch an der Zugspitze wurde mehrfach umgedacht. Ich sehe das so wie du. Am Schildhorn ist über die Seilbahnbauart längst noch nicht das letzte Wort gesprochen.