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von Seilbahnfreund » 26.04.2003 - 13:03
Die Stationen der Ruis-Bahn waren aber aus Blech.
Hier noch einmal die Vorgeschichte zur Kronplatz 2000 Bahn ( vom Ing. Büro Kaul ) :
Wie bekannt, ist der Kronplatz der Punkt der Welt, wo die meisten modernen Seilbahnen auf engstem Platz zu besichtigen sind.
1996 besichtigte der Aufsichtsrat der Kronplatz Seilbahn AG die damals neu erbaute Zweiseilumlaufbahn Penken in Mayrhofen. Die Bahn gefiel und wir erhielten der Auftrag für eine Machbarkeitsstudie über eine Bahn in einer Sektion von der Talstation der bestehenden 6 EUB auf den Kronplatz.
Die Zielvorgabe war eine durchgehende Bahn mit einer Förderleistung von ca. 3000 Pers/h, welche die alte 6 EUB, welche die projektierte Förderleistung nie ganz gebracht hat, ersetzen sollte.
4 Bahnsysteme wurden mit dem Ergebnis untersucht, dass bei einem Höhenunterschied von über 1300 m eine 3 S-Bahn nur in 2 Sektionen möglich war und eine Zweiseilumlaufbahn sehr viele technische Fragen, auch bezüglich der Auslegung der Vorschrift hinterließ, sodass keine Leistungsgarantie zu bekommen war. Die Funitel konnte die Anforderungen erfüllen, aber zu welchem Preis !!
Man entschied sich, die alte Bahn beizubehalten und parallel dazu eine zweite Einseilumlaufbahn mit 2000 Pers/h Förderleistung zu errichten, das absolute Limit für eine Einseilumlaufbahn auf dieser Strecke.
Es folgten umfangreiche Detailstudien im Bereich der Tal- und Bergstation. In der Bergstation war das Hauptproblem das geringe Platzangebot, sodass kombiniert mit der alten Station aufgrund der engen vorhandenen Grundstücksgrenze beide Stationen zur Verkehrsproblemlösung ineinandergeschachtelt werden mussten. In der Talstation wurden die Stationen bezogen auf den riesigen vorhandenen Parkplatz etwas auseinandergezogen, um den Stossbetrieb mit ca. 4000 Pers/h erträglicher zu gestalten.
Die Bahn war so gut wie fertig projektiert, die Ausschreibung stand unmittelbar bevor, da stellte sich heraus, dass durch die architektonische Gestaltung der Talstation eine gerade Linienführung nicht mehr möglich war. Nach vielen Diskussionen mit Dr. Brugger in Bozen entschloss man sich, das Neuartige zu wagen und bei einer Einseilumlaufbahn mit einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von 6 m/s auf der Strecke eine Ablenkung von ca. 1,7 Grad durchzuführen, aufgeteilt auf 3 Stützen mit schräggestellten Rollenbatterien.