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Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

alles über: geschlossene Skigebiete/Lifte; alte, nicht mehr existente Hersteller etc.
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schifreak
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Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

das hab ich schon mal erwähnt, und jetz iss mir grad die CD mit n paar Bildern in die Hand gefallen ... also bin mal mitm Radl von Kiefersfelden nach Breitenau hochgefahren, dann weiter Ri. Schoppernalm, da iss mir ein Gebäude aufgefallen im Wald gegenüber, also auf der ``Hechtseeseite`` , dieses Gebäude hat 2 Schlitze -- evtl. für n Seil... ähnlich wie beim Schrägaufzug Lärchwand, ne Breitspurbahn ? mitten im Wald, wo eigentlich gar nix iss ? ja das mußte untersucht werden. Unten im Tal iss die bekannte Eisenbahnstrecke von der Zementbahn , mit n paar Wägen der früheren Wendelsteinzahnradbahn ausgestattet an manchen Tagen als `´Wachtlexpress`` unterwegs.
In der Nähe der vermuteten Talstation iss eine Brücke für den Zug ( kurz bevor das Riesenwasserrad erscheint mit dem Eingang zur ``Giessenbachklamm``, eine sehenswerte Klamm übrigens ...), der Brückenübergang iss eigentlich verboten für Fußgänger... aber was sind Verbotschilder im Wald für nen Seilbahnfreak ? eigentlich nur n Hinderniss, was ma aber ignorieren muß.
Jedenfalls war die Spur richtig, folgendes erwartete mich dann ein paar Augenblicke später :

Bild
das iss das erste was ma sieht, der ehemalige Einstieg -- ähnlich wie beim Lärchwandaufzug in Kaprun

Bild

oben erkennt man die Bergstation



Bild

der Schaltkasten, Stuttgarter Firma.

Bild

das iss alles was ma von unten sieht ...

Mir hat letztes Jahr Jemand gesagt, daß da anscheinend mal ein Bergwerk oben war, aber wie gesagt, weiß nix näheres drüber. ich weiß auch nicht wie und ob man zur Bergstation kommt, alles bewaldetes Steilgelände, evtl hat mal jemand Lust die Schienen nachzugehen?
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münchner
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von münchner »

Ich war dort im Sommer auch unterwegs, ist die Ruine an dieser Stelle (klick)? Dort sieht es zumindest so aus, als wäre im oberen Bereich eine Grube o.ä..
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schifreak
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

Hi, genau richtig. Links von Breitenau genau überhalb den Wiesen iss die Strasse ins Gießenbachtal, und exakt gegenüber davon iss diese Ruine. Letztes jahr hab ich an einem kleinen Tiergehege den Inhaber angetroffen, der hätt gemeint, daß da ein Weg zu dieser Ruine raufführt, aber ich hab da nix gesehn. Das Tiergehege erkennt man auf dem Plan an einer größeren Wiese, bevor alles bewaldet iss. Die iss genau gegenüber der Ruine.
Ich bin dann zur Haltestelle der Wachtler Bahn am Hechtseeaufstieg, da geht n Weg zum hinteren Hechtseeufer, aber das iss n Treppenweg mit Geländer, da zweigt nix davon ab. S könnt höchstens sein, da sind n paar Privathäuser, daß da irgend n Weg dahinter raufgeht, dann würd ma aber net hinkommen. In Privatgelände steig ich net ein... schon allein,weil die meistens auch Hunde haben, in so abgelegene Bereiche. Die einzige Möglichkeit wär vielleicht doch der Trasse nachgehn ... weiß net ob ich mir das antun soll.

Ich hab mir auch überlegt, vielleicht iss das auch gar kein Bergwerk etc. sondern evtl alte militär Anlagen von früher, komischerweise sind Bergwerke in Wanderkarten z.B. Kompass oft eingezeichnet, aber von dieser Anlage hab ich noch nie was in einem Plan gesehn.
Wenn Bergwerk, dann iss doch meistens auch ne Verladestation etc. zu sehn, aber das passt irgendwie net so ganz zusammen. Mitten im Wald ein großer Schrägaufzug ... keine Pläne, kein Weg, des iss irgendwas Geheimes, was keiner wissen sollt, wenn man mich fragt. Die breite Spur gibt ma da n Rätsel auf, ne kleine würd ich noch eher verstehn...aber keine Zufahrtstrasse zur Talstation. Breitspurlifte wie in Kaprun für LKW und Busse, aber da kommt doch nie ein KFZ durchn Wald durch ...
Ich hab ma auch gedacht wegs Militär, weil die Grenze dürft ja genau in diesem Bereich liegen, vielleicht sind dort irgendwelche Stollen nach Österreich rüber ? Also das macht ma vermutlich noch länger Kopfzerbrechen. was mich auch wundert, der Schaltkasten schaut noch gar net sooo alt aus, und in gar keinem so schlechtem Zustand. Möcht gern wissen wie lang der schon da sinnlos rumsteht. ( bzw. Baujahr und Betriebseinstellung der Anlage).. obs den überhaupt heut noch gibt ? mal wieder hinschaun müssn...

Was mich am allermeisten intressiert, ob da noch Teile der Maschinenanlage in der Ruine drinnen iss ? Wenn ma scho den Schaltkasten nicht entfernt... Vielleicht gibts ja auch neugierige Alpinforumler ...??
Fabi,alpiner Schifreak

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GMD
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von GMD »

Könnte es ein Gleis zur Feldbahn gegeben haben? Es gibt auch Schrägaufzüge für Loren (sie Laaser Marmorsteinbruch).
Hibernating
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schifreak
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

so sah die Anlage ( Ruine Maschinenhaus ) letztes jahr aus, direkt vom besagten kleinen Tiergehege mittels 10 fach Zoom. Was ich ursprünglich als Schlitze fürs Seil vermutet hab, sind in Wirklichkeit Fenster, das rechte iss eingeschlagen... vermute mal, der untere Spalt war fürs Seil .... nachdem das Fenster sind hab ich vermutlich ein ganz großes Glück ghabt, das ganze als Lift vermutet, und es war tatsächlich einer... hätt genauso gut ein Wasserschloß oder ähnliches sein können. Das andre, damals war die Trasse noch net ganz so zugewachsen, als jetzt. Heut würd ich vermutlich nimmer drauf kommen, daß das n Schrägaufzug war.

Bild
Fabi,alpiner Schifreak

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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

An GMD, ich kanns net sagen, weiß nur daß da alles ziemlich verwaldet iss. Daß evtl von der Wachtler Bahn ein Nebengleis zum Aufzug ging ?
Aber wies sauschaut iss oben gar kein Platz für n weiterführendes Gleis.
Im Frühling fahr ich da nochmal hin, und evtl. find ich mal einen Einheimischen der sich da auskennt. Vielleicht weiß der Lokführer vom Wachtlexpress was genaueres ?? wär einfach zu schön.
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von GMD »

Na ja, wenns ein Bergwerk ist und oben das Gleis gleich in den Stollen rein geht, könnte es schon sein.
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

Jaja, das stimmt schon, ich hoff es gibt ne Möglichkeit mal nach oben zu gelangen. I möcht wissen wie `s dort ausschaut. ( Hoffentlich gibts dort keine Schlangen ... in der Hechtseegegend gibts angeblich welche ...)
Fabi,alpiner Schifreak

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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von GMD »

Kräftig auftreten und die Schlangen verkriechen sich in ein Versteck. Die haben in der Regel genauso Angst vor uns Menschen wie wir vor ihnen. Ausserdem sind unsere einheimischen Schlangen in der Regel nicht agressiv und beissen Menschen nur wenn sie in die Enge gedrängt wurden und keinen anderen Ausweg mehr sehen. Auf einem Ausflug mit Bekannten haben wir mal drei Meter neben Kreuzottern Picknick gemacht ohne dass wir die Tiere überhaupt bemerkten. Erst als wir weiterliefen sahen wir sie! Ebenfalls nicht vergessen sollte man, dass von den sechs einheimischen Schlangenarten in Deutschland lediglich zwei Arten giftig sind! Es sind dies die Kreuzotter und die Aspisviper. Aber auch hier ist übertriebene Angst nicht am Platz, das Gift dieser Schlangen ist für den Menschen selten tödlich und es gibt auch Gegengifte! Falls du dich informieren willst: http://www.bund.net/index.php?id=734

Entschuldigt bitte den OT-Beitrag, aber ich ergreife gerne Partei für diese oft verkannten und meistens zu Unrecht gefürchteten Tiere! Auch sie haben einen Platz in der Natur und erfüllen wichtige Aufgaben.
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von Hetzl00r »

Als kleiner Tipp, falls es dich so interessiert würde ich einfach mal bei der Firma Carl Emer Stuttgart nachfragen. Die scheints laut google noch zu geben und dort weiß vielleicht auch noch jemand bescheid was die damals da gebaut haben.
Mit den Schlangen muss ich Chasseral Recht geben, einmal fest aufstampfen und du siehst sie nie mehr wieder :wink:
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von münchner »

Da hast echt ein interessantes Thema aufgetan, hoffentlich ist die Lösung ebenso spannend. Wenn es jetzt schon Frühling wäre, würde ich ja sofort mit hochlaufen.

Den Tipp mit dem Hersteller finde ich schon sehr gut. Habe auch nochmal beim Bayern Viewer geschaut, da sieht man die Stelle etwas deutlicher. Würde fast sagen, dass von unten gesehen nach links ein Weg wegführt. Und eigentlich muss es ja auch eine Art von Infrastruktur da oben gegeben haben: http://www.geodaten.bayern.de/BayernVie ... DOP&step=1

Welches der beiden Fotos ist denn aktueller? Auf dem zweiten sieht es so aus, als wäre die Trasse komplett verwachsen.
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von Hetzl00r »

laut wikipedia wurde 1695 ein Eisenwerk erstellt, was auch auf ein Bergwerk schließen lässt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kiefersfel ... alisierung

Aber ob die dann noch im 20. Jhrt. Eisen gefördert haben bezweifle ich.
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starli
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von starli »

Cool. "Mitten" in ein Bayern so eine geheimnisvolle Liftruine! Gibt evtl. mal im Sommer Bescheid, wenn du da raufgehen willst, wär ich doch glatt dabei.

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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

Hi, mach ma mal im Sommer ne Expedition ... vielleicht gibts ja nen Weg rauf.
Fabi,alpiner Schifreak

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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von Dresdner »

So, habe recherchiert und bin fündig geworden.

Es gibt in diesem Gebiet zwei ehemalige Anlagen

1. Die von Fabian gefundene Anlage ist ein ehemaliger Materialschrägaufzug, betrieben von den Zementwerken. Der Aufzug wurde errichtet, um den im oberen Teil des Berges befindlichen Mergelfels, welcher zum Zementbrennen benötigt wurde, zu Tal zu bringen. Der Aufzug hatte eine so große Spurweite, dass sogar LKW transportiert werden konnten. Leider war der Untergrund instabil, so das sich das FBM immer wieder verkantete. Deshalb wurde der in den 50er / 60er Jahren errichtete Aufzug bald wieder stillgelegt. Als Alternative wurde ein Schacht errichtet, der im unteren Teil mit einem Stollen verbunden war. Der Mergelfels wurde in den Schacht gekippt und im Stollen herausgezogen.

2. Im gegenüberliegenden Gebiet (Giessbachgebiet) befand sich eine Kombianlage von Bleichert (eröffnet 1906), ähnlich der Laaser Marmorbahn, nur etwas kleiner. Die Anlage bestand aus einer Lorenbahn und einer Materialseilbahn. Sie diente zum Holztransport und war auch nur wenige Jahre in Betrieb.

Eine dringende Bitte: Ich bin derzeit dabei, mit den entsprechenden Leuten die Geschichte vor allem der 2. Anlage aufzuarbeiten und einer öffentlichen Darstellung zugänglich zu machen. Es existiert sogar noch Bildmaterial dazu. Ich poste die Sachen dann hier im Forum, bitte nicht auch noch von euch aus zusätzlich auf die Leute zugehen - es handelt sich um Herren im fortgeschrittenen Alter und da sollte man Doppelarbeit doch möglichst vermeiden.

Die ganze Sache ist auf alle Fälle wieder mal ein absoluter Volltreffer von Fabian. Bild

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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

Was - ein Volltreffer? da werd ich ja gleich rot. Nee, ich finds n Volltreffer daß Du rausgefunden hast, was es mit dieser Anlage auf sich hat. Da bin ich ja gespannt, was da noch alles rauskommt.

Vielleicht findest Du ( oder auch n anderer ) noch Bilder / Infos von dieser ehemaligen MSB die von Kufstein aus zum Eibergwerk hochfuhr. Irgendwo hab ich im Bereich Locherer Kapelle ( oberhalb der Eiberg Bundesstrasse, steiler Waldweg ) vor jahren ein Hinweisschild entdeckt. Habs letztes jahr gesucht, und nicht mehr gefunden ...
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von Dresdner »

Bildmaterial zur "ersten Kombinationsbahn in Bayerns Gebirgswäldern" ist eingetroffen und muss noch aufbereitet werden. Es handelt sich dabei um die Bleichertanlage vom Maierfofer Kaser, vorbei am Steilenwald und der Steiler Alpe, parallel zum Giessenbach zum Moarhofer-Aipl im Giessenbachtal.
Was die Zementschrägbahn betrifft bin ich an einer anderen Quelle, es dauert in diesem Fall aber noch einige Wochen. Bin in diesem Zusammenhang auf mehrere weitere ehemalige Bleichert-MSB gestossen - ich poste die Ergebnisse dann nach Eingang der Infos.
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von schifreak »

Hi Super, da freun wir uns schon drauf. :lol:
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von münchner »

Gibt's zu dem Thema jetzt keine neuen Infos mehr, sonst kraxl ich die Tage mal rauf... :wink:

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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von daThomas »

Servus, ich würde das Thema gerne wieder reaktivieren und hätte auch noch ein paar Infos ;)

Der Aufzug führte zum 1963 aufgelassenen Steinbruch Marbling. Nachdem der Steinbruch stillgelegt wurde, war dann vermutlich wohl auch der Schrägaufzug obsolet.
Zu dem Steinbruch gehört ein (noch zugänglicher) Stollen. Dieser wurde wohl zum Abtransport des Mergelsteines genutzt. Ob der Stollen die alternative zum Aufzug war oder andersrum, ober ob beides gleichzeitig genutz wurde, weiß ich nicht.
Jetzt seht euch mal die Karte an, die ich angehängt habe: Der Stollen führte in einer Kurve in den oberen Steinbruch. Dieser Teil des Stollens ist an der Abzweigung "unten" leider eingestürzt (die Abzweigung ist am "Ä" in "Steinbruchgelände"). Der gerade Teil ist noch begehbar, darin findet man auch eine Verladeanlage für den Wachtel-Zug. Vom oberen Steinbruch, bzw. vom oberen Stollenausgang, führte dann eine Straße ("Fahrweg") zum Schrägaufzug (und wohl noch weiter?).
1987 gab es einen größeren Erdrutsch, seit dem ist das ganze Gelände Sperrgebiet. Ich vermute, die obere Straße wurde dabei zerstörrt, vielleicht wurde dadurch auch der Kurven-Stollen verschüttet.
In Luftbildern ist der obere Steinbruch noch sichtbar, die Trasse des Schrägaufzuges ist zu erahnen. Man könnte sich auch eine Schneiße zwischen Steinbruch und Aufzugsbergstation einbilden.

Der Aufzug wurde erst 1991 abgetragen, das wundert mich sehr. Warum blieb er noch fast 30 Jahre nach der Auflassung des Steinbruches stehen? Und scheinbar hat er dann auch den Erdrutsch von 1987 überlebt:

Code: Alles auswählen

https://ov-rosenheim.thw.de/das-thw-rosenheim/chronik/1990-1999/1990-1991/
1991 [...] Mitte des Jahres wurde dann in Wachtl/Kiefersfelden ein Schrägaufzug abgebaut. Hier mussten die Kollegen der Bergwacht im steilen Gelände die THW Helfer absichern
Ich habe heute vor Ort versucht, von österreichischer Seite den ehemaligen "Fahrweg" aus der Karte zu finden, um zum Aufzug und zum Steinbruch zu kommen. Nichts. Ich konnte auf einem kleinen Trampelpfad bis vermutlich 75m an die Lifttrasse herangehen, konnte sie aber weder sehen, noch in dem steilen Gelände weitergehen. Von einem Fahrweg fehlt jede Spur, deshalb vermue ich, dass er 1987 "weggerutscht" ist. Ich habe den Weg anhand "meiner" Karte, Luftbildern, und Open-Street-Map gesucht. Habe auch noch andere Wege vor Ort probiert, aber nichts war zielführend. Ich denke, zum oberen Steibruch und zur Bergstation des Liftes kommt, wenn überhaupt, nur ein absolut Ortskundiger. Ich überlege, die Trasse rauf zu gehen, aber das sind locker 70° Steigung... Das schafft man nicht so leicht. Wenn sich noch so ein Verrückter findet, vielleich jemand mit einer Idee, wie man das schafft, kann er mir gerne eine PN schicken. Auch, wenn jemand schon einen Weg nach oben gefunden hat. :)

Grüße, Thomas

PS: Hier noch ein Link mit Bildern aus dem Stollen (nicht von mir):

Code: Alles auswählen

http://www.vergesseneprojekte.de/kiefersfelden.html
Quellenangabe Schließungsjahr, interessanter Artikel und Stollenbilder:

Code: Alles auswählen

http://forum.strassenbahn.tk/m/viewtopic.php?t=5217&view=previous&sid=4584cbf56e8778a6ee516c4de33f2924
Quelle Erdrutsch 1987:

Code: Alles auswählen

https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/l/345
Dateianhänge
30 Verordnung über das Betreten und Befahren von Grundstücken im Bereich des ehemaligen Steinbruchs am Marbling.pdf
(174.46 KiB) 102-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von daThomas am 04.09.2020 - 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von Talabfahrer »

daThomas hat geschrieben: 27.01.2020 - 18:58...
Ich habe den Weg anhand "meiner" Karte, Luftbildern, und Open-Street-Map gesucht.
...
Vielleicht ist der Link zu den Luftbildern des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie nützlich. Die stammen aus einer Befliegung am 27.08.2018, sind also noch gar nicht so alt.
Navigieren kann man mit dem "DOP-Viewer".
Ich komme dort ja ab und zu vorbei, habe mich aber um den alten Steinbruch nie gekümmert. Von meinen früheren Kletterspezis bei den Kieferer Bergsteigern weiß ich aber, dass die dort früher Holz aus dem Steilgelände rund um den Steinbruch holen durften, weil es für "normale" Waldarbeit unzugänglich war. Ist aber schon ewig her.
daThomas
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von daThomas »

Servus Talabfahrer, danke für den Link. Das sind die gleichen Bilder wie vom Bayernatlas, die kenne ich.

Ich war heute nochmal in der Gegend und habe diesmal vom Stollen aus versucht, nach oben zum Steinbruch zu kommen. Der Weg geht links vom Stollen weg (ist nicht auf "meiner" Karte, aber auf anderen), und führte mich auch an den Rand eines Nebenkraters des oberen Steinbruches. In den Steinbruch selbst kam ich aber beim Besten Willen nicht, nichteinmal in den Nebenkrater. Ich gebe die Suche nach einem Weg nach ober jetzt endgültig auf. Vielleicht hat ja jemand hier einen Hubschrauber und nimmt mich mal mit :lol:

Der Stollen selbst ist jetzt nicht mehr zugänglich, vor ihm prankt ein nagelneues Gitter :roll:
Ich habe Bilder hinzugefügt.
Auf einem Bild meine ich, man sieht die Bergstation des Schrägaufzuges. Kann das jemand verifizieren?
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Stollen
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Stollen
Stollen
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Ist das Weiße im Hang oben  die Bergstation des Liftes?
Ist das Weiße im Hang oben die Bergstation des Liftes?
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Talstation Schrägaufzug
Talstation Schrägaufzug
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daThomas
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von daThomas »

Besteht noch Interesse an der Sache?
Ich bin heute unter Einsatz meines Lebens 8O die Trasse des Schrägaufzuges hochgehatscht.
Und es hat sich gelohnt. Ich habe noch einige (hoffentlich gute) Bilder und Informationen für euch.
Z.B. Hersteller und Baujahr :D
Das kann ich aber erst verraten, wenn ich die Bilder selbst habe. Ich photographiere noch analog, die Handybilder hier sind nur mäßig.
Also jetzt ein kleiner Vorgeschmack, die volle Ladung gibt's nach der Entwicklung :wink:
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Das wurde wohl 2009 noch von unten gesehen
Das wurde wohl 2009 noch von unten gesehen
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daThomas
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von daThomas »

Sodala, ein schönes Wochenende zusammen, es ist so weit!
Das "Rätsel von Kiefersfelden" wird gelöst :lach: Vielen Dank noch einmal an schifreak dafür, dass er das Ding vor über zehn Jahren entdeckt hat.

Vor den Bildern möchte ich aber noch etwas loswerden:

1. Lest euch doch ggf. nochmal den ganzen Thread durch, dann versteht ihr die Sache besser. Vor allem mein Beitrag vom 27.1.20 und die Karte dabei sind nützlich.
2. Die Bilder sind z.T. nur mäßig gut. Das liegt bei den Handybildern an meinem Handy, zum anderen bei den Bildern mit der Kamera an meiner Unruhe beim photographieren. Dazu später mehr.
3. :!: Geht dort selbst nicht rauf :!: . Warum? A) Es ist verboten. Zurecht; das Gelände ist instabil, der Steinbruch könnte jeden Moment abrutschen. B) Es ist sehr anstrengend und gefährlich, die steile Trasse hinaufzugehen. Alpine Erfahrung, Ausdauer, richtige Ausrüstung und Trittsicherheit sind mindestens Pflicht. Man kann sehr leicht den Halt verlieren und abrutschen. Und man bedenke auch immer den Rückweg bzw. Abstieg! Ich habe mir selbst beim Abstieg eine ordendliche, tiefe Risswunde am Oberschenkel zugezogen und dabei noch Glück gehabt, dass ich mich noch fangen konnte und nicht mehr passiert ist. Ich habe Verbandsmaterial dabei gehabt und die Zähne beim restlichen Abstieg zusammengebissen; die Bergwacht könnte [und soll] eucht dort auch nicht so schnell rausholen. C) Dieser Ort ist bislang noch völlig von Vandalismus verschohnt, und das seit bald 60 Jahren leerstand. Und das soll auch so bleiben! D) Asbest in der Bergstation E) Benutzt euren gesunden Menschenverstand, ihr seid (hoffentlich) alle mündige Menschen.
4. Ich werde eventuell noch Recherche beim örtlichen Heimatkundemuseum betreiben und dann vielleicht noch mehr Infos und Bilder stellen können. Aber nur, wenn mir wirklich langweilig ist :lol: Möglicherweise hat ja auch ein anderes Mitglied Lust an dieser Arbeit und möchte seine Erkentnisse teilen..
5. Erkärungen zu den Photos stehehen bei diesen in der Beschreibung, sie sind "chronologisch" nach meiner Entdeckung angeordnet.
6. Ich habe eine ganz grobe Skizze mit Paint erstellt, zum Besseren Verständnis für den Aufbau des Antriebs. Ich erhebe keine Ansprüche auf Schönheit und Richtigkeit :tongue:
7.Wenn ich was vergssen habe, oder ihr noch fragen habt, immer her damit. ob ich es beantworten kann, ist eine andere Sache ;D

So, genug Oberlehrer gespielt, los geht's! mit Fakten :biggrin:

- Es gibt keinen Weg zur Bergstation (mehr). Der "Fahrweg" aus meiner Karte von der Bergstation weg existiert nicht, auch keine Geländeanpassung ist ersichtlich. Die zum Steinbruch schon.
- Baujahr 1957 (die allermeisten Teile hatten das aufgeprägt, es gab keine Jüngeren bzw. jüngere Prägungen)
- Stillegung höchstwarscheinlich 1963 mit dem Steinbruch (s.o.); ich denke, der Aufzug wurde noch bis zum Erdrutsch 1987 halbwegs betriebsfähig gehalten und erst dann endgültig aufgegeben.
- Abriss 1991 (s.o.)
- Hersteller: Das ist so eine Sache; direkt ein Schild gab es nicht. Der Motor und wohl auch das Getriebe stammen von Siemens-Schuckert, die Elektrotechnik ebenfalls, die Steuerung wohl von der Firma Carl Emer GmbH aus Stuttgart. Mit Hinweis auf einen alten Post von 2009: Ja, damals hätte man noch fragen können; die Firma wurde 2009 liquidiert.
Quelle:

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http://carl_emer_verwaltungsgesellschaft_mit_beschraenkter_haftung-stu.firmen-informer.de/
Die Hydraulik der Bremse stammt von der Firma "EMG Elektro Mechanik GmbH", die einzige Firma, die heute noch genauso besteht.
Betonierung und Schienen haben die (quasi prädistiniert) als Zementwerk mit Werksbahn mutmaßlich selbst gebaut. Das Fördermittel? Keine Ahnung, vielleicht auch Siemens-Schuckert? Vom Seil gibt es leider auch keine Daten.
- Daten zum Motor siehe Bild vom Typenschild
- Der Schrägaufzug verfügte wohl über zwei Geschwindigkeiten; das Schild mit "V0" war unleserlich verrostet, "V1" waren 20m/min (=0,3m/s=1,2km/h). Naja, schnell ist was anderes... Was schafft so ein Schrägaufzug denn normalerweise? Mir fehlen da jegliche Referenzen. Vielleicht kann auch jmd. das Getriebe und den Motor interpretieren und uns mehr verraten.
- Das Fördermittel konnte nicht viel breiter sein, als die Spurweite. Die Trasse führt oben ziemlich knapp an Felswänden vorbei. LKWs konnten also sicher nicht befördert werden, höchstens ein "Opel Blitz" oder so etwas ähnliches.
Zuletzt geändert von daThomas am 14.09.2020 - 18:16, insgesamt 2-mal geändert.
daThomas
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Re: Das Rätsel von Kiefersfelden Schrägaufzugsruine im Wald

Beitrag von daThomas »

Die erste Überraschung beim Aufsteigen:
Der Schrägaufzug hatte eine Mittelstation!
Deren Zweck erschließt sich mir nicht, da war weit und breit nichts. :nein: Nur ein betoniertes Fundament mit dem gleichen Schaltkasten wie unten und einem kleinen Podest.
Ihr könnt anhand der Bilder die Steilheit etwas erahnen, bis zur Mittelstation war der Aufstieg auch halbwegs machbar, von da an wurde die Vegetation immer dichter und der Aufstieg schwerer.
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Von unten gesehen; ein Schlechtes Handybild
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auf dem Podest
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auf dem Podest
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