2718 Meter über Meer stehen auch heute noch die Überreste der einstigen Bergstation auf dem Sattel der Steinlimi. Der 1971 erbaute Skilift unterhalb des Tierbergs überwand auf einer Fahrbahnlänge von 1035 Metern und bei mittlerer Steigung von 34 Prozent eine Höhendifferenz von 348 Metern. Neun T-Stützen in Rohrkonstruktion führten das 2170 Meter lange und 26 Millimeter dicke Umlaufseil. Angetrieben wurde die Anlage durch einen an der Talstation installierten 180-PS-Elektromotor, was den 75 Gehängen eine Fahrgeschwindigkeit von 3,2 Metern pro Sekunde erlaubte. Während die Berg- und die Talstation in Fels einbetoniert worden waren, stellte man die Zwischenstützen mit Gelenkfüssen auf das Gletschereis. So konnten diese laufend der Fliessbewegung des Gletschers angepasst werden.
In den nächsten drei Wochen will die Schweizer Armee den Steinlimigletscher von einigem Metall befreien. Dort oben liegen seit 40 Jahren Unmengen von Überbleibseln des ehemaligen Gletscherskilifts.Als der damalige Technische Direktor Adolf Ogi im Jahr 1970 den Berghang von Sapporo sah, auf welchem die Olympischen Winterspiele 1972 ausgetragen werden sollten, wusste er: «Wir brauchen in der Schweiz vom Gefälle her einen möglichst identischen, steilen Trainingshang.» So habe man auf dem Steinlimigletscher ein ideales Gelände und mit dem Steingletscher-Inhaber Heinz Jossi einen motivierten Betreiber gefunden. Mit der Baubewilligung habe der Schweizerische Skiverband nichts zu tun gehabt; dies sei Sache des Inhabers gewesen, erinnert sich Adolf Ogi. Doch «wir konnten dann den Skilift eigentlich gar nie richtig brauchen. Entweder funktionierte die Anlage nicht recht, oder das Wetter machte nicht mit», so Ogi. Er erinnert sich auch daran, dass der Bau des Steinlimigletscher-Skilifts mit jenem des Skilifts beim Sustenloch auf der Urner Seite des Sustenpasses in Zusammenhang gestanden habe: «Heinz Jossi wollte damals das ganze Gebiet erschliessen.» Auf die Frage nach den heute noch auf der Gletscheroberfläche liegenden Bestandteilen des Skilifts weiss Adolf Ogi: «Seitens des Skiverbandes wurde damals sämtliches Material entfernt. Wir hinterliessen nichts, was uns gehörte.» Auf das Thema Sustenlimi-Skilift geht Adolf Ogi auch in seinem Buch «So wa(h)r es!» ein.
Der Unterhalt an der neun Stahlstützen aufweisenden Liftanlage und die jeden Winter auftretenden Lawinenschäden liessen die Betreiber aber bald rote Zahlen schreiben. Die tiefen Gletscherspalten waren zwar mit tonnenweise Strohballen aufgefüllt worden. Trotzdem zog der damalige Skinachwuchschef Hans Schlunegger mit seinem Kader bereits im Sommer 1972 unverrichteter Dinge wieder ab. Schlunegger: «In der Nähe der Skipiste hatte es breite Spalten. Da war nur schwarze Tiefe, wenn man hineinschaute.»
Nach drei Saisons war der wirtschaftliche Flop 1974 Tatsache, die Sommerski Susten AG meldete Konkurs an.
Quelle mit Bilder: http://www.bernerzeitung.ch/region/thun ... y/17276136
Weitre Infos: http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... sustenpass