Die geburtenstarken Jahrgänge, die früher klaglos 15 Minuten angestanden und dann bei minus 15 Grad und Wind im Zweiersessel gefroren haben, die schätzen eben heute den Komfort von 5 Minuten Wartezeit, beheiztem Sitz und Bubbles und können es sich mittlerweile auch leisten ...
Vor 10 Jahren war der Liftstandard in den großen Gebieten schon der gleiche wie heute. Trotzdem waren die Skipässe 25% günstiger (so über den Daumen).
Und ?
Rechne mal die normale Inflation in 10 Jahren aus......
Dazu kommen ja auch noch Steuererhöhungen.
trincerone hat geschrieben:
Allerdings meine ich nach wie vor, dass das sinnvollste wäre, einfach unpersonalisierte Tickets auszugeben. Werden die halt getauscht, so what? Kann man a) miteinpreisen und b) technisch verhindern, dass die Tickets parallel durch mehrere Leute genutzt werden (Plausibilitätsprüfung). Dann kann man sich den ganzen Spaß mit den Bildern sparen.
Das Problem ist, dass die Gewinnspannen sehr gering sind - selbst erfolgreiche Gebiete wie z.B. Zermatt haben "nur" Gewinnspannen von ca. 2%.
Siehe Geschäftsbericht Zermatt Bergbahnen: http://www.zermatt.ch/files/?id=55749
Total Verkehsertrag: 58.445 TCHF
Unternehmensgwinnn: 1260 TCHF.
Das heist also, auf einem Ticket liegt nur ein Gewinn von 2,15%.
Wenn jetzt also nur 5% kein 2. Ticket kaufen, sondern das Ticket tauschen, geht es schon ab in die Verlustzone.
Und viele Bergbahnen haben noch wesentlich geringere Gewinnspannen.
Man muß es wirklich miteinpreisen - aber ich will eigentlich nicht, das Tickets noch teuer werden. Ausserdem haben wir hier einen Wettbewerb - die Gefahr ist gross, das die "normalen" Gäste dann abwandern, wenn die Skipasspreise eben noch weiter steigen.
Aber:
Es gibt ja in vielen Gebieten schon die optimale Lösung:
Wenn man Tagesweise wechseln will: Tageswahlkarten.
Anstatt einer 6 Tages Karte kauft man halt 2 "3 in 6" Karten - somit können dann beide Partner jeweils 3 Tage fahren.
Wenn man innerhalb das Tages wechseln will:
Vormittags- und Nachmittagskarten.
Klar, es bieten nicht alle Gebiete Tageswahlkarten bzw. Vormittages/Nachmittagskarten an - aber genügend. Muss man halt etwas schauen...
jens.f hat geschrieben:Es gibt ja in vielen Gebieten schon die optimale Lösung:
Wenn man Tagesweise wechseln will: Tageswahlkarten.
Ich finde die Lösung eigentlich eher suboptimal. Am kundenfreundlichsten und einfachsten wäre es, wahlweise übertragbare Pässe (vor allem im Bereich Familientarife) (ggf. mit namentlicher Registrierung der Nutzer) anzubieten und ein entspechendes Preispremium draufzuschlagen. Für die Bergbahnen praktisch kein Mehraufwand, und die Kunden hätten wirklich volle Flexibilität und müssten sich nicht nach den von den Bergbahnen festgesetzten Zeiten richten. Eigentlich sollte der Markt das hergeben.
Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass Halbtageskarten teilweise zeitlich genau so eingegrenzt sind, dass sie gerade nicht mehr interessant sind (zB bis 12.00 Uhr und ab 13.00), möglicherweise um zum Kauf eines Tagespasses (der meist eh nicht viel teurer ist) zu animieren; wobei mein Eindruck ist, dass das eher Frustration erzeugt. (Nachmittagspass ab 12.00 Uhr hingegen ist super zB). Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Einige Schigebiete haben (hatten?) keine an feste Zeiten gebundenen Skipässe, sondern nach Stunden gestaffelte Angebote (zB Adamello Ski von glaube ich 1h bis 5h, mit entsprechenden deutlichen Ermäßigungen). Das müsste - liebe Eltern korrigiert mich, wenn ich mich irre - doch eigentlich auch eine relativ familienfreundliche Lösung sein, die das Problem mit der Übertragbarkeit von Skipässen zumindest etwas abdämpfen könnte?
Stundenkarten gibts oft, im Kleinwalsertal läuft das über eine Rückerstattung bei Rückgabe der Tageskarte (+kl. Zuschlag).
Der Haken ist wie bei den Halbtageskarten der degressive Preisverlauf. Lohnt sich kaum. Daher die vielen 14 Uhr-Karten Dealer auf dem Parkplatz.
Ich verschenk übrigens immer meine Parkkarte (sind auch 3€ ).
Hab aber auch schon mal Tageskarten verkauft, mach aber immer nen guten Preis , ich freu mich da immer mehr wenn ich jmd anderem ne Freude mach ...
Schon gesehen bei meinen Freunden aus der schwäbischen Heimat (S, LB, ES ...) - grenzwertigen Verkaufspreis aushandeln (13 Uhr Fellhorn "also 25 € hätte ich schon noch gern
für die Tageskarte") und dann im Porsche Canyonero abdüsen ... Angebot und NAchfrage ... Finds trotzdem irgendwie Panne
Für die "Hörnerdörfer" Ofterschwang, Balderschwang, Grasgehren etc. gibts 10 und 20h Karten, die 2 Saisonen gültig sind. Es werden immer volle Stunden abgebucht.
Preis ist echt ok, dürfte für die 20h Karte um 130€ sein. Hab ich vor 2 Jahren mal gehabt.
Also ich hab jetzt mal das ganze Topic mehr oder weniger durchgelesen und neben den teilweise sehr störenden Nebenkriegsschauplätzen habe ich einiges dazu gelernt.
Ich wusste bisher noch nicht, dass die Kartenlesegeräte ein Bild von mir bei der Kontrolle machen und das Bild mit dem auf dem Pass kontrollieren. Ich fände es von daher sehr sinnvoll, wenn wir die Gebiete mit dieser Art von Kontrolle irgendwie zusammentragen und auflisten. Noch dazu stellt sich mir die Frage, wie genau dieser Fotovergleich funktioniert, schließlich wird das Bild fürs Freizeitticket ja z.B. im Herbst im Einkaufszentrum gemacht, so sehe ich aber sicher nicht aus wenn ich zum skifahren gehe.
Ich wurde bisher noch nie rausgezogen und persönlich kontrolliert, habe das auch bei anderen noch nicht erlebt. Von daher frage ich mich, wie das ganze eben abläuft.
Arlbergfan hat geschrieben:Ich wurde bisher noch nie rausgezogen und persönlich kontrolliert, habe das auch bei anderen noch nicht erlebt. Von daher frage ich mich, wie das ganze eben abläuft.
meine Vermutung: die Keycard wird bei begründetem Verdacht erst einmal gesperrt und wenn das Ticket das nächste Mal nicht funktioniert, geht es ins Séparée zur Abklärung. Der unwissende Nachbar denkt dann wohl am ehesten an einen technischen Defekt.
@ Arlbergfan: Es werden wohl (zunächst) nicht Fotos mit denen auf der Keycard verglichen, sondern ein Foto beim ersten Eintritt gemacht und gespeichert, mit dem dann in der Folgezeit verglichen werden kann (!; Betonung auf kann, denn es gibt soweit ich das System verstanden habe keinen automatischen Abgleich sämtlicher Zutritte sondern lediglich technische Unterstützung für einen visuellen Abgleich).
Das Foto auf der Keycard (das eh nur die Langzeitpässe haben) kann bei der Klärung evtl. Unklarheiten genutzt werden.
Kuriose Begebenheit heute am Spitzing, Talstation Stümpflingbahn:
Vater mit kleinerem Kiddy zwischen den Beinen vor dem Drehkreuz, Frau direkt dahinter.
Mann hält die Karte mit der Hand vor den Leser und schiebt inklusive Kiddy durchs Drehkreuz, reicht der Dame des Hauses die Karte übers wieder arretierte Kreuz nach hinten. Sie hält die Karte ebenfalls vor den Leser und geht unmittelbar hinter ihm durch.
Vor lauter Verblüffung konnte ich den Vorgang erstmal gar nicht einordnen.
Bisher ging ich davon aus, dass unmittelbar nach der Passage mit einer Karte diese erstmal für eine gewisse Zeit blockiert ist um gerade so eine "Doppelnutzung" zu vermeiden.
War das jetzt wirklich dummdreist, so offen vor allen anderen oder gibt's sowas wie eine "Spezial-VIP-Card" für besondere Spezln des Betreibers mir der alles möglich ist - quasi sowas wie ein Generalschlüssel?
Waren auf jedenfall Locals.
Ansonst wird ja das Drehkreuz gesperrt und es steht im Display "Doppelverwendung".
Meist kommt dann der Sicherheitsdienst angerannt und Du musst dich wie ein krimineller an die Wand stellen. (Gar nicht so einfach mit erhobenen Händen in den man die Ski und Stöcke hält)
dann wirst Du erstmal gefilzt.
Na ihr seid mir lustige Kerle. Bei dem wo es Doppelverwendung anzeigt weis ich ja dass er eine Karte hat, also lass ich den erst mal. Viel interessanter ist für ob der wo vor ihm durchgegangen ist überhaupt eine Karte hat oder nicht, also ist dass meine Zielperson.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
gibt es eigentlich dieses Kameraüberwachungssystem an den Drehkruezen eigentlich auch in deutschen Skigebieten? Könnte mir vorstellen dass es in Deutschland da Probleme mit dem Datenschutz gibt
Also "Doppelverwendung" sieht man doch eigtl. täglich, habe aber noch nie gesehen, dass dagegen i.was gemacht wird. Wenn jmd einfach mit'm Stock gegens Kreuz kommt, zurück geschoben wird oder sonst was, passiert das eben.
Bei meinem vorletzten Skitag ist es auch der Dame 2 vor mir passiert, sie kam dann nicht mehr durch. Ich bin dann einfach hin und mit ihr zusammen durch, die Liftler haben es sogar gesehen und nur genickt und gegrinst.
Che hat geschrieben:Also "Doppelverwendung" sieht man doch eigtl. täglich,...
Bei meinem vorletzten Skitag ist es auch der Dame 2 vor mir passiert, sie kam dann nicht mehr durch. Ich bin dann einfach hin und mit ihr zusammen durch, die Liftler haben es sogar gesehen und nur genickt und gegrinst.
Und wenn es ein Herr gewesen wäre stünde er jetzt noch da
Ich war Ende März in Sestriere. Bin erst gegen Mittag im Skigebiet angekommen bei sehr schlechterm Wetter (starker Nebel uns schlechter Sicht).
Als ich mir in einem Verleihshop Skier ausgeliehen habe kam ein Engländer rein der seine Skier zurückgebracht hat, weil er seinen Skitag schon beenden wollte.
Als er gesehen hat, dass ich mir Skier ausleihe, hat er mich dann angesprochen ob ich sein Ticket kaufen wolle.
Aufgrund der Diskussion in diesem Topic hab ich kurz gezögert, ihm dann aber für 15 Euro das Ticket abgekauft, u. a. auch weil ich wusste, dass dort noch keine ausgfeilten Personenerkennungs/registrierungssysteme installiert sind.
Auf dem Weg zum Lift habe ich dann gesehen, dass ich das Richtige gemacht habe. Die Kassen waren für diesen Tag schon geschlossen, weil sich der Betreiber wohl entschlossen hatte aufgrund des schlechten Wetters keine Tickets mehr zu verkaufen. Eine Frau hat mich verzweifelt angesprochen und gefragt wie sie nun an ein Ticket kommen würde. Sie wollte mir sogar mein Ticket abkaufen...
Nachdem ich dann in das Skigebiet gestartet bin war es so neblig, dass bald darauf einige (höher gelegene) Lifte abgeschaltet wurden.
Ich bin dann über die neue Abfahrt an der PB nach Pragelato gefahren und hab mir da noch mal (regulär) eins neues Ticket geholt (weil da das Sesrtriere Ticket nicht gilt).
Für die Rückfahrt zum Auto hab ich Nachmittags aber wieder das irreguläre Ticket gebraucht.
Im Endeffekt war ich ganz froh, dass ich das Ticket von dem Engländer gekauft habe. So habe ich nur 15 Euro für die 3 Liftfahrten in Sestriere gezahlt, regulär wären es wohl das doppelte für eine Halbtageskarte gewesen...
Zuletzt geändert von Mt. Cervino am 25.04.2013 - 17:52, insgesamt 1-mal geändert.