Lungern-Schönbühl vor dem aus?

[missyd]

http://www.blick.ch/news/schweiz/zentra ... 50912.html

[Kakadu]

Thema auch beim CH-TV und im CH-Radio.

[TioManolo]

Das musste ja so kommen... nach dem was ich dort oben letzten Sommer erlebt habe,
muss ich sagen war es wirklich nur eine Frage der Zeit bis da mal eingegriffen wird.

[ATV]

http://www.blick.ch/news/schweiz/ich-ve ... 51628.html

Wie geht es jetzt weiter? Die Schliessung hat Niederberger schwer getroffen. Gestern hat er entschieden: «Ich habe vom Mobbing endgültig genug. Ich verkaufe alles einem Inder.»

[GMD]

Typisch Niederbergersche Reaktion.

[ATV]

Gestern im Schweiz Aktuell
http://www.srf.ch/sendungen/schweiz-akt ... t-dem-wolf

Zweiter Beitrag

[ATV]

Die Webseite wie auch das Panoramabild im Fernsehen vermelden nachwievor offen.

[Chlosterdörfler]

Folgende Meldung im Mountainrider gefunden am 07.04.2013

Zentralschweiz, Lungern Schönbüel
BAV-Beamter nimmt 12-jährige Garaventa-Seilbahn aus dem Markt, Basis summierte Gesamtabrechnung, zweifelhafte Gutachten und Gästestimmen!

Paul Niederberger wird aus dem Verkehr gezogen. Seilbahn-Fachmann-Titel aberkannt. Berechtigte Kritik, Rassismus, Mobbing. Wird ungeliebter Seilbähnler einfach kalt gemacht?

Quelle: M.R. primär

Neue Geschäftsidee am Schönbühl gesucht sowie das benötige Investition Kapital dazu.

[Petz]

Gottseidank ist die leidige Geschichte dort endlich erledigt. Meiner Meinung nach gehörte einem Bahnbetreiber wie Niederberger aufgrund seiner Einstellung zur Passagiersicherheit die Staatsbürgerschaft entzogen und er ohne jedwede Personalpapiere irgendwo in Afrika mit nem Fallschirm abgeworfen.
Außerdem frag ich mich was er denn überhaupt verkaufen kann nachdem ja auf der KSB meines Wissens nach noch Garaventa die Hand drauf hält und für den Rest der Anlagen aufgrund Niederberger´s ja mittlerweile hinlänglich bekannten Instandhaltungspolitik kaum Interesse seitens anderer Bahnbetreiber bestehen dürfte.
Wenn er die Bahnen lt. seiner Aussage an nen Inder verkaufen will meint er vielleicht dann großen indischen Stahlkonzern Mittal - aber der nimmt sie dann als Futter für seine Hochöfen...

[Harzwinter]

In einem anderen Topic zum Unfall der KSB Schönbüel hatte ich Lungern gewünscht, es möge einen Besitzerwechsel geben, bevor alles zu spät ist ... sollte sich dieser Wunsch wirklich erfüllen? Falls ja, hoffe ich, dass das Skigebiet Schönbüel lokale Investoren analog denen des Haldigrats findet. Der Betrieb am Haldigrat wurde damals "fünf vor zwölf" von Kurt und Antoinette Mathis aus Wolfenschiessen gerettet und hält sich seitdem wacker. Dass ein Schweizer Seilbahnbetrieb mit einem indischen Käufer funktioniert, kann ich mir nicht vorstellen. Indische und europäische Kulturen klaffen für gemeinsame Vorstellungen und ein erfolgreiches Miteinander zu weit auseinander ... ich spreche da aus eigener, beruflicher Erfahrung.

[Harzwinter]

Stand 11. April 2013:

Der Betrieb der Bahnen der Panoramawelt Lungern ist nach wie vor behördlich ausgesetzt. Ob die Sommersaison zum 11. Mai beginnen kann, ist offen. Nach wie vor werden Verkaufs- und Beteiligungsgespräche geführt.

Quelle: Neue Luzerner Zeitung Online, 11. April 2013
http://www.luzernerzeitung.ch/nachricht ... t95,252886

Auf der Homepage steht "Der Betrieb ist eingestellt wegen Revisionsarbeiten." Dürfen die bei Fahrverbot durchgeführt werden?

Eine eventuelle Aberkennung des Titels "Seilbahnfachmann" für Paul Niederberger wird in der Presse nicht weiter erwähnt. Diese Info befindet sich nur bei http://www.mountainrider.ch. Dort ist auch von der Aberkennung des Titels für Niederbergers Sohn die Rede. Mit Status 9. April 2013 macht der Mountain Rider allerdings einen Rückzieher und schreibt, diese Maßnahme werde derzeit seitens des BAV lediglich erwogen. Der Mountain Rider beleuchtet ausführlich Alternativen zur Betriebsweiterführung.

[ski-chrigel]

http://www.luzernerzeitung.ch/nachricht ... t95,259397

Das Ende naht.
Und weil ich Niederberger von früher an der Klewenalp kenne, wundert mich da gar nichts mehr... auch nicht, dass ein strafrechtliches Verfahren gegen ihn eingeleitet wird.
Schade um das Gebiet. Schade, dass so einer sowas derart schnell den Bach runter wirtschaften kann...

[ATV]

In dem Artikel stand noch mehr:

Zeitgleich mit dem vorübergehenden Entzug der Betriebsbewilligung stand Paul Niederberger eine Grosskontrolle
ins Haus. Dabei habe es sich um eine längerfristig und gut geplante Aktion gehandelt, meint Marco Niederberger,
Leiter Verkehrs- und Sicherheitspolizei.
Man habe in den letzten Jahren festgestellt, das verschiedene Amtsstellen immer wieder bei der Panoramawelt
Kontrollen durchführten und zum Teilaufgrund festgestellter Mängel Auflagen erlassen hätten.

«Das habe ich mir schon gedacht», meint Paul Niederberger dazu, «das ist alles Mobbing. Ich will nicht länger Opfer der Öffentlichkeit sein und für diejenigen, die ständig schlecht über die Firma und mich reden.» Wegen fehlenden Brandschutzes habe man alle seine Zimmer geschlossen. Ebenfalls habe man nach Schwarzarbeitern gesucht. Zudem soll er Pistenfahrzeuge mit Heizöl betrieben haben, weiss Niederberger selbst um die Vorwürfe.

Und zur Bahn:

«Uns sind weder Angebote von Paul Niederberger bekannt, noch haben wir je eine Schliessung angedroht», sagt Istvan Szalai, Direktor Garaventa AG. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf ausstehende Leasing-Zahlungen, die Niederberger nie erbracht habe. «Wir sind nach wie vor offen für Lösungen. An unserer Haltung werden wir nichts ändern», signalisiert Szalai.

[PB260D]

http://www.luzernerzeitung.ch/nachricht ... t95,260347

[Kris]

Der ganze Betrieb ist für Paul Niederberger seit Jahren ein Defizitgeschäft. Warum macht er das überhaupt? Woher nimmt er die jährlichen paar 100.000 Franken, die ihm das Ganze kostet?

Danke ATV für den Unfallbereicht, sehr aufschlussreich. So ganz schwarz-weiss wie hier im Forum gezeichnet ist die Sache nun doch nicht...

[TPD]

Rückwirkend betrachtet ist doch das Gebiet schon seit 2001 klinisch tot, als die Vorgängergesellschaft pleite ging.
Oder weshalb konnte der Vorgänger nicht gerettet werden und die Infrastruktur wurde ausgerechnet an P.N. verscherbelt ?
Dies lässt den bitteren Schluss zu, dass das Gebiet schon dazumal nicht mehr zu retten war.

[ski-chrigel]

Da hast Du wohl Recht. Und trotzdem setzten unverständlicherweise alle die Hoffnung auf Niederberger...

[TPD]

Und trotzdem setzten unverständlicherweise alle die Hoffnung auf Niederberger...

Ich denke mangels Alternativen (2.5 Mio. oder Totalschaden) blieb den Gläubigern gar nichts anderes übrig als die Infrastruktur an P.N zu verschachern.
Es ist eher erstaunlich dass man da überhaupt einen Investor gefunden hat, der bereit war auf diesen Deal einzusteigen.

[Petz]

Ich denke Niederberger glaubte, mit äußerster Sparsamkeit noch eine schwarze Null erwirtschaften zu können. Das dieser Schuß nach hinten losging war mir ab dem Zeitpunkt klar als Kollege ATV sein Gebietsberichtsvideo veröffentlichte wo bei der Sesselbahn Mängel zu erkennen waren die allein schon meiner Meinung nach eine sofortige Betriebseinstellung und einen Konzessionsentzug zur Folge hätten haben müssen weil Niederberger die Bahn in dem Zustand von Gefahr in Verzug (defektes Stützenrollenlager) überhaupt noch laufen ließ.
Einen Hauptfehler seh ich in der Vergangenheit auch schon im Bau der KSB denn wenn ohnehin die Kohle knapp ist stell ich ne fixe schnellaufende SB mit Förderband hin aber sicher nicht ne wartungsintensive KSB.
Mit Interesse seh ich auch dem Ausgang des Stützenschadenverfahren entgegen denn einerseits wurde eindeutig beim Fundamentbau gepfuscht und außerdem für die konkrete Stütze keine Schneeräumanweisung seitens der Aufsichtsbehörde erlassen - könnte noch interessant werden.

[GMD]

Einen Hauptfehler seh ich in der Vergangenheit auch schon im Bau der KSB denn wenn ohnehin die Kohle knapp ist stell ich ne fixe schnellaufende SB mit Förderband hin aber sicher nicht ne wartungsintensive KSB.

Im Prinzip schon richtig, nur blöd, dass das Teil hier eine Länge von über 2km hat.

[TPD]

@Petz
Die Bahn transportiert auch Fussgänger. Da kann man das Förderband schon mal vergessen.
Man sollte auch nicht vergessen die KSB ersetzte eine ZUB.
Aber es ist schon klar, der "gleichzeitige" Ersatz von zwei Hautpanlagen ist für ein solches Unternehmen, aus finanzieller Sicht, schon sehr dicke Post.

[ski-chrigel]

Heute in der gedruckten Nidwaldner Zeitung:


Haftungsfrage bleibt ungeklärt
«Ich müsste Garaventa verklagen.»
PAUL NIEDERBERGER, CHEF PANORAMAWELT AG

Lungern/Goldau Der Schlussbericht zum gekippten Mast auf Lungern-Schönbüel liegt nun vor. Die Kritik ist umfassend, die Verantwortung bleibt verschwommen.

CHRISTOPH RIEBLI
christoph.riebli@obwaldnerzeitung.ch
«Es ist wahrscheinlich, dass auch bei einer Verankerung im Felsen die grossen Gleitschneekräfte die Rohrstütze geknickt hätten.» Das ist der letzte von insgesamt 18 Befunden und wohl der zentrale Satz des Schlussberichtes der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (Sust) zum Mast der Sesselbahn Turren-Schönbüel, der Ende Januar 2012 weggeknickt war. Wie Abklärungen der Firma Geotest zeigen, war der betroffene Masten nicht auf Fels fundiert - wie vom verantwortlichen Ingenieurbüro BYS beglaubigt -, sondern auf tonigem Silt (eine Erdart zwischen Sand und Ton).

Im Vergleich zur Entwurfsfassung vom Oktober 2012 (wir berichteten) habe es inhaltlich keine Änderungen mehr gegeben, erklärt Sust-Untersuchungsleiter Philippe Thürler auf Anfrage. Einzig die Rechnungsmodelle seien modifiziert worden. Diese brauche es zur Ermittlung der einwirkenden Kräfte von Gleitschnee (Schneedruck). Der Sesselbahnmasten sei denn auch «durch den Druck der langsam abgleitenden Schneedecke umgedrückt» worden, heisst es im abschliessenden Bericht. Zum Ereignis beigetragen habe die «aussergewöhnliche Schneesituation im Winter 2011/12» und eine dieser Situation «nicht angemessene» Stützenfundation.

Schuldfrage nicht prioritär
Der Vorfall ereignete sich am Morgen des 29. Januars 2012, als sich noch keine Passagiere auf den Liftanlagen befanden. Da die Bahn trotz des geknickten Mastens in Betrieb genommen wurde (Überbrückungsmodus), verkeilten sich vier Sessel in einem Mast. 750 Meter des Seils mussten später ersetzt und der Masten aus seiner Schräglage befreit werden. Schadenssumme: 300 000 bis 400 000 Franken.

Wen trifft nun die Schuld? «Ich müsste Garaventa verklagen», meint Paul Niederberger, Geschäftsführer von der Panoramawelt Lungern-Schönbüel, zur Haftungsfrage. Als Generalunternehmerin sei die Firma aus Goldau für den Bau des weggeknickten Mastens verantwortlich. Auch seien ihm durch den Betriebsausfall weitere Schäden entstanden, moniert der Bahnbetreiber. Ob er tatsächlich klagt, steht noch nicht fest. Er wolle einen solchen Schritt aber mit seinem Anwalt prüfen, lässt Niederberger verlauten. Ganz anders tönt es bei der Besitzerin der Bahn: «Uns interessiert generell die Zukunft der Anlagen und der Panoramawelt», sagt Istvan Szalai, Direktor Garaventa AG. Allfällige Reparaturzahlungen werde man zu gegebener Zeit mit der Panoramawelt anschauen. «Momentan hat das aber nicht erste Priorität.» Dies nicht zuletzt auch, weil Paul Niederberger die Bahn nicht weiter betreiben will.

30-jährliche Schneesituation
Fest steht: Der Schlussbericht der Sust klärt weder die Schuld- noch die Haftungsfrage. Der Zweck des Berichts sei die «Verhütung von Unfällen beim Betrieb von Eisenbahnen, Seilbahnen und Schiffen». Bei ihren Feststellungen spart die Sust dennoch nicht mit Kritik:

Das mittlerweile in Konkurs gegangene Ingenieurbüro BYS habe anlässlich des Neubaus der Sesselbahn (1999) den Untergrund bei der Stütze nicht untersucht: Die Ausgangsstabilität des Hanges sei «gering». Sowohl das Prüfprotokoll für den Bau der Stütze (Baugrund Fels) als auch die Berechnung des Fundamentes seien fehlerhaft.
Panoramawelt AG: Der Betrieb der Anlage im Überbrückungsmodus habe keinen Einfluss auf das Versagen der Stütze 17 gehabt. Das Schadensausmass wurde dadurch aber vergrössert. Darüber hinaus könnten die Schilderungen des technischen Leiters zum Ablauf der Ereignisse nicht widerspruchsfrei mit den elektronischen Aufzeichnungen der Steuerung in Einklang gebracht werden. Weiter seien an den Stützen keine Markierungen für kritische Schneehöhen angebracht worden. Die Sust gesteht jedoch zu, dass aufgrund der Hangneigung und der Mächtigkeit der Gleitschneetafel der Einsatz eines Pistenfahrzeuges «sehr schwierig» gewesen wäre, um den Schnee wegzustossen.
Kanton Obwalden:Die Abteilung Naturgefahren habe bei den Belastungsannahmen für die Stütze 17 keine expliziten Massnahmen zur Schneeräumung festgehalten. Ab einer Schneehöhe von 2 Metern hätte eine solche jedoch erfolgen müssen. Das Amt für Wald und Landschaft sei zudem von einem zu geringen Schneedruck ausgegangen. Aber: Im Winter 2011/12 habe rund die doppelte Schneemenge gelegenals die vom Kanton berücksichtigte Grenzgrösse. Eine solche Schneesituation treffe nur alle 30 Jahre ein.

Quelle: Neue Nidwaldner Zeitung vom 15.05.2013

[GMD]

Hätten doch besser die ZUB modernisiert...

[ATV]

Hätten doch besser die ZUB modernisiert...

Hatte man ja. Die wurde nicht lange vorher etwa 10 Jahre, modernisiert automatisiert und mit neuen Kabinenausgerüstet.

[Petz]

@GMD & TPD; zwei Kilometer halt ich für nen schnellaufenden Fixkuppler für noch im erträglichen Bereich. Den Fußgängertransport hätt ich im Winter einfach nicht mehr angeboten und im Sommer die Bahn langsamer und mit abgeschaltetem Förderband laufen lassen.

Wenn Garaventa der Generalunternehmer war sähe ich die schon auch in der Schadenersatzpflicht bez. des Fundamentes und sicherlich gibt´s dort ne Betriebshaftpflichtversicherung; wobei ich nach wie vor der Überzeugung bin das die Fundamentgröße auch für Felsuntergrund als viel zu klein dimensioniert anzusehen wäre. Eine Regreßforderung ist aufgrund der Statikbüroinsolvenz allerdings normalerweise ausgeschlossen soferne dafür nicht eine zum Fundamentabnahmezeitpunkt existierende Versicherung des Statikbüros herangezogen werden könnte.

Die Schilderungen des technischen Leiters zum Ablauf des Ereignisses können nicht
widerspruchsfrei mit den elektronischen Aufzeichnungen der Steuerung in Einklang
gebracht werden.

Dazu würden mich auch Details interessieren und ich frag mich warum dieser Punkt im Bericht nicht weiter ausgeführt wurde.
Jedenfalls bin ich mal äußerst gespannt wie sich die Geschichte weiter entwickelt.