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ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

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ski-chrigel
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von ski-chrigel »

Ich plädiere einmal mehr, die offiziellen Untersuchungen abzuwarten. Weder 1970s ischgl-interne Ansicht (welche ich aber sehr gerne las, danke dafür), noch die Vorverurteilungen von Presse und AF-Mitgliedern halte ich für korrekt, sondern einseitig.

Was aber sicher nicht stimmt, ist das:
1970 hat geschrieben: 07.04.2020 - 10:23 Wir sprengen in Ischgl mehr als üblich ist. Wir sprengen sogar teilweise außerhalb der Pisten, wo wir gefährliche Stellen kennen. Da geht es uns auch nicht ums Geld. Das machen andere Schigebiete nicht.
Selbstverständlich machen das andere auch. Ich kenne viele Orte. Vielerorts dort wird das gemacht, wo Freerider ohne grossen Aufwand von den Liften ins freie Gelände gelangen können. Auch wenn es neben der Piste passiert, die schlechte Presse will das Skigebiet trotzdem wenn immer möglich nicht. Exakt wegen den Freeridern dauert es manchmal sehr lange, bis die Lifte freigegeben werden, obwohl die Pisten längst gesichert wären.
Zuletzt geändert von maba04 am 07.04.2020 - 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert.
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2020/21:150Tg:21xLaax,21xKlewen,21xEngadin,15xDavos,12xH’tux,11xA’matt,11xLHA,10xTitlis,7xZermatt,4xSFee,4xJungfr.,2xSölden,2xKauni,1xPitz,1xObersaxen,1xPizol,1xAletsch,5xSkitouren
2019/20:101Tg:31xLaax,10xH’tux,9xKlewen,4xDolo,4xA’matt,3xSöld,je2xSavognin,Engadin,LHA,Titlis,Pitz,je1xSFee,Davos,Brigels,Malbun,Kauni,Zermatt,24xSkitouren
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2017/18:143Tg:30xKlewen,25xLaax,15xA’matt,13xH’tux,9xDolo,7xSöld,7xIschgl,5xEngadin,je4xLHA,Pitzt,Titlis,je2xKauni,Z’arena,Tux,Frutt,je1xDiverse
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1970
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

snowflat hat geschrieben: 07.04.2020 - 10:55 Danke für Deine Ausführungen!
1970 hat geschrieben: 07.04.2020 - 10:23Aber wir haben sicher niemanden bewusst gefährden wollen. Von einer Vertuschung kann keine Rede sein.
1970 hat geschrieben: 07.04.2020 - 10:23Zum Vorwurf des Arztes. Ich kenne unseren Doc sehr gut und kann mir nicht vorstellen, dass es genau so abgelaufen ist. Soviel ich mitbekommen habe, hat er nur bestätigt, dass der Patient gesund ist und mit keinem wissentlich Infizierten in Kontakt war. Das hat ja angeblich der Patient so bestätigt. Ob das rechtens ist, weiß ich nicht. Wenn er einen Fehler gemacht hat, wird er sich sicher der Sache stellen. Aber solange nichts bewiesen ist, gilt auch für ihn die Unschuldsvermutung. Und nur eine Bestätigung in die Kamera zu halten ist noch kein Beweis. Wir sind keine Richter. Mit diesem Vorwurf wird sich die Staatsanwaltschaft befassen. Aber das gibt uns noch lange kein Recht jemanden vorzuverurteilen.
Naja ... wenn ein Arzt offenbar Bescheinigungen ausstellt ohne sicher sein zu können, dass das was er bescheinigt auch richtig ist, geht doch schon in Richtung Gefährdung & Vertuschung.
1970 hat geschrieben: 07.04.2020 - 10:23Nirgendwo wurde so schnell reagiert wie bei uns.
Dem kann ich nicht wiedersprechen, da bist Du näher dran. Aber einen weiteren Vorwurf muss man sich gefallen lassen, wenn das so stimmt: Das tagelang keine Stellungnahme erfolgt ist und offenbar der Bevölkerung ein Maulkorb verpasst wurde. Sämtliche Kommunikation übernimmt der Bgm. der aber nicht erreichbar war. So etwas befeuert doch nur den Glauben, dass da etwas vertuscht wird.

Wenn Du sagtst, dass Ischgl in Sachen Sicherheit (Lawinensprengungen) Vorreiter ist und mehr macht als notwendig, warum nicht bei der Kommunikation Covid19? Bei Liftbaustellen habt Ihr doch auch eine 1A-PR! Wenn der Bgm. es zeitlich nicht schafft, kann er doch eine Person seines Vertrauens als PR-Stelle benennen.

Bitte nicht falsch verstehen ... ich möchte die von Dir genannten Fakten nicht in Frage stellen da Du vor Ort bist, sondern umreißen, wie sich ein Teil der Außenwirkung darstellt. Und dabei geht es mir nicht um irgendein Bashing.
Hallo snowflat
Ja das mit dem Arzt wirft sicher kein gutes Licht auf ihn. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es wirklich so abgelaufen ist.
Vor allem gibt es noch einen zweiten Arzt in der Praxis. Vielleicht hat der die Bestätigung unterschrieben und nicht der Arzt in der Doku. Ich weiß es war sein Briefkopf und sein Stempel. Aber unterschrieben kann es der andere Arzt haben. Somit wäre doch dieser Arzt schuldig. Oder sehe ich das falsch. Ist ein Stempel mehr wert als eine Unterschrift. Ich weiß es nicht. Aber ich denke, damit werden sich andere beschäftigen. Wie gesagt, es wurden sicherlich Fehler gemacht.
Mit der Kommunikation bin ich auch nicht ganz zufrieden. Es wäre sicher besser man würde die Leute langsam mal informieren. Wenn ich aber an das Interview vom Bürgermeister denke, ist es wohl besser man sagt gar nichts. Einfach nur zum schämen.
Aber Maulkorb wurde uns keiner verpasst. Das lassen wir uns auch nicht verpassen. Es kam lediglich eine E-Mail von der Gemeinde, dass es besser wäre wenn die Informationen nur mehr von einer Stelle kommen. Da ja der Bürgermeister genau weiß wie das mit den Behörden abgelaufen ist und nicht irgendwelche Gerüchte in Umlauf gesetzt werden. Leider kommt von der Stelle momentan nichts und vor allem nichts vernünftiges.
Ich gebe dir recht. Wenn der Bürgermeister keine Zeit hat, sollte es eben jemand anders übernehmen. Leider werden auch hier wieder, meiner Meinung nach, viele Fehler gemacht. Aber warten wir es ab, vielleicht kommt doch noch irgendwas. Zeit wäre es.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

extremecarver hat geschrieben: 07.04.2020 - 11:25 I'm standard Forum stand dass von 30 per Stichprobe aus Ischgl kommenden Slowakischen Saisonarbeitern am Tag der Ankunft dort 17 aktive coronavirus Infektion nachgewiesen wurde.

Kein Wunder bei Gruppenunterkunft.... Ischgl und Diamond Princess, 14 Tage Quarantäne ohne Isolation, tja halt kein vernünftiges Modell!!! Quarantäne ohne eigene Wohnung oder Essenslieferung die sicher ist, macht keinen Sinn...

Aber man hat ja alles richtig gemacht. Kein Wort glaube ich den Ischglern.
Dass Sie kein Ischgl Fan sind war mir immer schon klar.
Aber wissen Sie ob die nicht vernünftig isoliert waren? Wissen Sie wie das mit der Essenslieferung ablief?
Oder haben sie nur etwas gehört?
Und ich habe nie behauptet, dass wir alles richtig gemacht haben.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

j-d-s hat geschrieben: 07.04.2020 - 09:27
Highlander hat geschrieben: 07.04.2020 - 06:53
Der absolute Knaller war dann auch noch der Arzt von Ischgl in dem Bericht, welcher hoffentlich nächsten Winter keine Zulassung mehr hat…
Reihenweise gefakte Gesundheitsbescheinigungen ausstellen, und dann hinterher nichts mehr davon wissen wollen…. nur leider war ja sein Stempel und Unterschrift darauf… :biggrin:
Das mit den "Gesundheitsbescheinigungen" finde ich sowieso sehr seltsam. Nachdem dort offenbar kein Test auf das Virus erfolgt, basieren die wohl einzig auf einer Untersuchung, ob der Patient ne Erkältung/Fieber hat oder nicht.

Da aber die Mehrheit der Coronainfektionen (insbesondere bei Nicht-Risikogruppenangehörigen) völlig ohne Symptome abläuft, ist doch eine Gesundheitsbescheinigung ziemlicher Unsinn.

Ein Arzt KANN also gar nicht bescheinigen, ob jemand mit Corona infiziert ist oder nicht, solange es nicht ein Labortest ist.
Anscheinend wurden vorher noch Test gemacht. Eine Bekannte von mir wurde am 13. März dorthin bestellt um einen Test zu machen. Als sie dann da war wurde ihr gesagt, dass sie soeben die Anordnung bekommen haben, dass sie keine Tests mehr durchführen dürfen. Es ging dann nur mehr über die Gesundheitsbehörde und die Screening Station in Zams.
Aber wie die Tests genau vorgenommen wurden weiß ich auch nicht. Da es ja einige Tage gedauert hat bis man ein Ergebnis erfahren hat.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von snowflat »

1970 hat geschrieben: 07.04.2020 - 11:45Mit der Kommunikation bin ich auch nicht ganz zufrieden. Es wäre sicher besser man würde die Leute langsam mal informieren. Wenn ich aber an das Interview vom Bürgermeister denke, ist es wohl besser man sagt gar nichts. Einfach nur zum schämen.
Aber Maulkorb wurde uns keiner verpasst. Das lassen wir uns auch nicht verpassen. Es kam lediglich eine E-Mail von der Gemeinde, dass es besser wäre wenn die Informationen nur mehr von einer Stelle kommen. Da ja der Bürgermeister genau weiß wie das mit den Behörden abgelaufen ist und nicht irgendwelche Gerüchte in Umlauf gesetzt werden. Leider kommt von der Stelle momentan nichts und vor allem nichts vernünftiges.
Ich gebe dir recht. Wenn der Bürgermeister keine Zeit hat, sollte es eben jemand anders übernehmen. Leider werden auch hier wieder, meiner Meinung nach, viele Fehler gemacht. Aber warten wir es ab, vielleicht kommt doch noch irgendwas. Zeit wäre es.
Also indirekt doch ein Maulkorb :wink: Wenn die Kommunikation zentral laufen soll, es von der Stelle aber nichts (das was der Bgm. von sich gegeben hat ist für mich "nichts") an Kommunikation gibt :?

Wenn man in Ischgl von Jahr zu Jahr auf einer Erfolgswelle schwimmt und sich PR-technisch Jahr auf Jahr mit millionenschweren Investitionen brüsten kann (z.B. Therme), ist es natürlich umso schwerer in den aktuellen Zeiten Stellung zu beziehen und evtl. Fehler einzugestehen. Von jetzt auf gleich vom Tourismuskrösus zum Troubleshooting verdammt zu sein, ist das nicht jedemanns Sache und sicher auch nicht einfach, aber gehört zur Professionalität dazu. Auch hier bitte nicht falsch verstehen ... das was man mit der "Marke Ischgl" erreicht hat, ist niemanden in den Schoß gefallen sondern war generationsübergreifend harte Arbeit. Auch in der Geschichte hab es Rückschläge, z.B. das schwere Seilbahnunglück mit denen man umgehen musste; das Beispiel liegt jetzt natürlich sehr weit zurück um zu wissen, wie man damit umgegangen ist. Auch war es eine andere Zeit, die nicht so medial transparent war wie die heutige. Aber es gibt eben auch Zeiten, in denen es nicht gut läuft. Dies haben wir nun und die hat den gesamten Tourismussektor mit voller Härte getroffen. Das man sich auf Ischgl eingeschossen hat, wird halt auch an der Marke und dem Bekanntheitsgrad liegen. Diesbezüglich habe ich auch folgenden Artikel gefunden, durchaus lesenswert: Party bis zum Abschwung: Nicht nur in Tirol waren Skigebiete Corona-Herde. Ausschnitte daraus:
Einige der ersten Fälle in Salzburg kommen aus Skigebieten. Am 4. März wird in Obertauern eine Kölnerin positiv getestet, einen Tag später im Pinzgauer Ort Saalbach-Hinterglemm eine britische Reisegruppe unter Quarantäne gestellt. Ein 61-jähriger Brite soll das Virus aus Italien mitgebracht haben. Die daraufhin vom Land gesetzten Maßnahmen wirken besonders bemüht, das Virus vom Saalbach fernzuhalten. Der Ort ist in der engeren Auswahl für die alpine Ski-WM 2025. Die Gruppe wird – ohne den Bürgermeister zu informieren – in eine alte Pension nach Piesendorf gebracht. Laut Daily Mail sei den Briten mitgeteilt worden, dass sie "nicht mehr in Saalbach bleiben können". Sie hätten nur 15 Minuten Zeit zum Packen gehabt.
Während aber Ischgl zumindest die Aprés-Ski-Bars nach Corona-Fällen am 10. März gesperrt hat, wurde in Salzburg und der Steiermark noch bis zuletzt gefeiert. Ein Pub in Saalbach etwa verkündete am Freitag (13. März) das Ende der Wintersaison "zum Schutze unsrer Gäste und Mitarbeiter" und lud gleichzeitig zum "Restl saufn" am Samstag. Eine Alm in Wagrain lockte am abschließenden Sonntag die Gäste noch mit Freibier ab 14 Uhr.
Auch in der steirischen Top-Skiregion Schladming/Hauser-Kaibling wurden bis zur bitteren Neige, bis Sonntagabend (15. März), die Becher geleert, wurde das Saisonende gefeiert.
In der Schladminger Region wurden freilich erst am folgenden Montag die Gondeln stillgelegt. Dies obwohl selbst Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) noch zwei Tage zuvor in der Kleinen Zeitung eindringlich gewarnt hatte: "Die Situation ist krisenhaft. Jetzt ist Schluss mit lustig".
Der Fall der Skiregion Schladming/Hauser-Kaibling ist insofern brisant, als dort eine junge Kellnerin, die in einer stark frequentieren Bar arbeitete, am 13. März positiv auf Covid-19 getestet wurde.
Ernst Fischbacher, Bürgermeister der nahe liegenden Gemeinde Ramsau, wo die Corona-Erkrankung der Kellnerin diagnostiziert worden war, stellte seine Gemeinde umgehend unter Quarantäne. Die hob die BH aber wenig später auf. Mit der Begründung, Fischbacher sei dazu nicht befugt.
Du kannst Dir Glück nicht kaufen.
Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Chense »

1970 hat geschrieben: 06.04.2020 - 18:31 [...]
Man macht uns den Vorwurf, man hätte zu spät gesperrt. Ich glaube, wenn man eine Woche vorher gesperrt hätte, wäre es auch bereits zu spät gewesen.
Man hat sicher Fehler gemacht. Aber sagt mir, welches Land hat keine Fehler gemacht und optimal reagiert.
[...]
Und nun zur ORF Doku "Am Schauplatz". Wir wurden hier dargestellt als wären wir die letzten Drecksäcke. Hierzu einige Erklärungen. Die 4 oder waren es 5 Mitarbeiter wurden
nicht gekündigt. Die wollten selber so schnell wie möglich nach Hause. Da sie aber dann nicht mehr rauskamen, ließ man an der Seilbahn AG den Frust aus, obwohl die gar nichts dafür konnten.
[...]
Der Hotelier Günther Aloys, den die Medien gerne als Visionär bezeichnen, war nie ein Visionär und wird es auch nie werden. Er ist ein Phantast. Warum wohl hat man ihn aus allen Gremien der Gemeinde geworfen. Der hat in Ischgl gar nichts mehr zu sagen. Er lädt sich, und wird von den Medien gerne zu einem Interview eingeladen, da er immer für eine gute Story zu haben ist. Dass er damit ganz Ischgl lächerlich macht, ist ihm nicht bewusst. Sein Vater war ein Visionär und dem kann er nie das Wasser reichen.
Ich hoffe, dass bald alles aufgearbeitet wird. Sollte Ischgl wirklich Fehler gemacht haben, werden sich die Verantwortlichen hoffentlich der Sache stellen.
Zu wünschen wäre vielleicht noch, dass einige zu Besinnung kommen und dieser Sauftourismus nicht der richtige Weg ist. Apre Ski gehört sicher dazu. Aber wieder in einem normalen Rahmen wie es früher einmal war.
Danke, und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich meinen Ort verteidige. Aber dieses Ischgl Bashing ist nicht mehr zu ertragen.
Hier kein Fullquote - Ich hoffe ich habe nichts gelöscht was meine Antwort ad absurdum führt oder so wirkt als wollte ich Aussagen verzerren. Dann bitte melden dann ändere ich das.

zu 1. Villeicht wäre es eine Woche früher auch schon zu spät gewesen, aber nicht soviel zu spät. Fehler gemacht haben sicher alle und der große Fehler liegt bei der Behörde, aber auch daran und dass sei als jemand der die Seilbahnwirtschaft gut kennt auch an der Wirtschaft. In der Tourismusbranche, gerade in allem was mit Wintersport zu tun hat, haben leider oftmals bestenfalls zwielichtige Gestalten das sagen, die in Österreich von oberster Stelle protegiert werden. (ich denke jeder kann sich an ein gutes Beispiel für diese Behauptung erinnern) Spätestens als das mit dem Kitzloch rauskam hätte man SOFORT reagieren müssen, stattdessen hat man versucht das ganze erstmal möglichst klein zu halten. Das ändert aber nichts daran, dass ich es falsch finde hier Ischgl (dem ich bekanntermaßen als Skigebiet gegenüber sehr abgeneigt bin) alleine zum Sündenbock für alle zu machen.

zu 2. Ich persönlich fand die Doku eigentlich relativ weichgespült, wobei ich hier explizit sagen muss ich hätte mir nicht gewünscht, dass mehr auf die Ischgler draufgehauen wird sondern, dass eben beleuchtet wird wie die Branche arbeitet. Ich fand das Darstellen der Mitarbeiter auch ehrlich gesagt nicht gut, da es sich da durchwegs um Leute gehandelt hat, die keinen fundierteren Einblick in die ablaufenden Prozesse hatten. Wäre ein BL zu Wort gekommen ja - Aber ein Koch? Saisonler? Da glaube ich sofort, dass die wie du sagst nur ihren Frust rauslassen wollten und das wirft ein schlechtes Licht auf die ganze Reportage.

zu 3. Der Aloys muss halt in jedem Ischgl Spezial vorkommen - Einen Pausenclown braucht es immer.
Ich hoffe auch, dass man alles schnellstmöglich aufarbeitet und dass diesmal die Verantwortlichen nicht am Ende wieder in der Politik hochbelobigt werden wie beim letzten großen Tourismusskandal ... jetzt wäre die Chance da den Sauhaufen endlich mal aufzuräumen. Und die Aufklärung muss jetzt knallhart kommen. Nicht nur in Ischgl, sondern in ganz Österreich.
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die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

Ja da gebe ich euch beiden Recht.
Vieles hätte anders laufen müssen oder sollen. Aber im Nachhinein ist man immer klüger.
Zum Maulkorb nochmal. Ich denke nicht, dass die E-Mail ein Maulkorb ist. Es geben ja immer noch genug Ischgler ihre Kommentare in den sozialen Netzwerk ab.
Es wurde nur gebeten, dass man nicht auf irgendwelche Presseanfragen Auskunft gibt.
Und zum Vorwurf Kitzloch. Schneller kann man doch eigentlich gar nicht reagieren. Der Fehler war halt, dass er nochmal aufsperren durfte.
Und ja man hätte gleich alles schließen müssen.

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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von waikiki83 »

Ich mag Ischgl, fahr eigentlich jedes Jahr 1-2x (oder auch schon öfter hin). Ich bin objektiv genug, um auch mal die schlechte Präparierung zu bemerken oder festzustellen, dass sie langsam übertreiben, was die Preisschraube angeht und das vielerorts der Service nachgelassen hat, trotzdem werde ich (so fern es möglich ist) auch im nächsten Winter wieder hinfahren. Auch im Sommer war ich schon da. So viel zur Info, dass ich kein verblendeter Fan bin.

Was ich persönlich schlecht fand, war die Kommunikation. Zum Beispiel auf Facebook wurden Anfang März alle kritischen Posts oder solche, die was mit Corona zu tun hatten, gelöscht. Später dann nur gebetsmühlenartig das gleiche Statement gepostet, Rückfragen ignoriert. Ähnlich lief es ja auch beim Tourismusverband ab, da gab es irgendwo mal abgedruckt einen Austausch mit einer Dänin, der aus Sicht einer Kommunikationsverantwortlichen gar nicht geht. Es wurde nicht wirklich auf ihr Anliegen eingegangen, Fragen nicht beantwortet und immer wieder das Statement wiederholt... Fehler passieren und die meisten von uns haben Corona und seine Auswirkungen völlig unterschätzt (ja, ich bin heut trotz Angehörige der Risikogruppe zu sein, auch noch eher entspannt), aber das wie sie kommuniziert haben, sowohl das Land Tirol als auch der Ischgler Bürgermeister fand ich persönlich "nicht gelungen". Sprich, ich würde aus Image-Gründen für Tirol/Ischgl einen Rücktritt nahelegen (aber das ist meine persönliche Meinung).

Die Medien haben sich da tatsächlich inzwischen drauf eingeschossen, denn andere Gebiete waren auch nicht viel besser, sind aber weniger "interessant". 3 meiner Freunde kamen z.B. positiv aus Sölden zurück. Und wenn ich lese, dass im Salzburgerland noch "Restesaufen" gemacht wird, dann fragt man sich auch, wer den Schuss nicht gehört hat.

Insgesamt, glaube ich, dass das Kurzzeitgedächtnis der Menschen Ischgl in die Karten spielen wird und langfristig trotzdem wieder alle hinfahren. Und ansonsten stimme ich Chrigel zu, einfach mal abwarten, was die Untersuchungen ergeben.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

waikiki83 hat geschrieben: 07.04.2020 - 13:22 Was ich persönlich schlecht fand, war die Kommunikation. Zum Beispiel auf Facebook wurden Anfang März alle kritischen Posts oder solche, die was mit Corona zu tun hatten, gelöscht. Später dann nur gebetsmühlenartig das gleiche Statement gepostet, Rückfragen ignoriert. Ähnlich lief es ja auch beim Tourismusverband ab, da gab es irgendwo mal abgedruckt einen Austausch mit einer Dänin, der aus Sicht einer Kommunikationsverantwortlichen gar nicht geht. Es wurde nicht wirklich auf ihr Anliegen eingegangen, Fragen nicht beantwortet und immer wieder das Statement wiederholt... Fehler passieren und die meisten von uns haben Corona und seine Auswirkungen völlig unterschätzt (ja, ich bin heut trotz Angehörige der Risikogruppe zu sein, auch noch eher entspannt), aber das wie sie kommuniziert haben, sowohl das Land Tirol als auch der Ischgler Bürgermeister fand ich persönlich "nicht gelungen". Sprich, ich würde aus Image-Gründen für Tirol/Ischgl einen Rücktritt nahelegen (aber das ist meine persönliche Meinung).
Stimmt. Das fand ich auch krass. Und ich hoffe, dass es hier Konsequenzen gibt.
Das darf so nicht mehr passieren.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von MichiMedi »

Wieder ganz mein Geschmack: Das ZDF, das noch vor kurzem "Faktenchecker" eingesetzt haben um zu "belegen", dass es eine "Panikmache" zu Corona gibt, will heute in "Frontal 21" wieder seine Hetzjagd gegen Ischgl fortsetzen.

Für die Freiheit! :bindafür:

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-Deutschland: Fellhorn, Ofterschwang/Bolsterlang, Balderschwang, Imberg/Hündle, Grasgehren
-Österreich: Arlberg, Serfaus, Ischgl, Sölden, Saalbach, Kitzbühel, Wilder Kaiser, Zillertal Arena, Mayrhofen, Kaltenbach, Gurgl, Silvretta Montafon, Damüls-Mellau, Hochötz/Kühtai, Stubaier Gletscher, Pitztaler Gletscher/Rifflsee, Kaunertaler Gletscher, Steinplatte, St. Johann Tirol, Hochzeiger, Brandnertal, Golm, Gargellen, Sonnenkopf, Diedamskopf, Laterns, Bödele, Hochhäderich, Pettneu, Pfänder
-Schweiz: Arosa Lenzerheide, Laax, Davos Klosters, Adelboden, Gstaad/Glacier 3000, Flumserberg, Pizol, Malbun (FL), Sedrun/Disentis, Savognin, Brigels
-Frankreich: Les Trois Vallees, Les Portes du Soleil, Paradiski, Espace Killy
-Italien: Gröden/Alta Badia/Val di Fassa/Arabba, Kronplatz, Lagazuoi/Cinque Torri, Meran
-Sonstige: Skihalle Dubai, Skihalle Tamworth
Sommerberichte: Stubaital, Paznauntal, Kasprowy Wierch, Teide Teneriffa, Muttersberg
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von intermezzo »

Chense hat geschrieben: 07.04.2020 - 12:51zu 2. Ich persönlich fand die Doku eigentlich relativ weichgespült, wobei ich hier explizit sagen muss ich hätte mir nicht gewünscht, dass mehr auf die Ischgler draufgehauen wird sondern, dass eben beleuchtet wird wie die Branche arbeitet. Ich fand das Darstellen der Mitarbeiter auch ehrlich gesagt nicht gut, da es sich da durchwegs um Leute gehandelt hat, die keinen fundierteren Einblick in die ablaufenden Prozesse hatten. Wäre ein BL zu Wort gekommen ja - Aber ein Koch? Saisonler? Da glaube ich sofort, dass die wie du sagst nur ihren Frust rauslassen wollten und das wirft ein schlechtes Licht auf die ganze Reportage.
Kleine Vorbemerkung - es ist höchst selten oder es kam sogar noch gar nie vor, dass ich mich zu Österreich-Themen zu Wort melde. Hat keine besondere Bewandnis, ist einfach so. Und: ich selber war noch nie in Ischgl.

Weil ich mir diese Doku an besagtem Donnerstag abend letzte Woche im ORF reingepfiffen hatte, möchte ich - wenn auch etwas verspätet - auch noch meinen Senf dazugeben. Ich bin zu 100 Prozent derselben Meinung wie Chense in seinem obigen Teil-Post. Meine Erwartungen an diesen Dok-Film waren zugegebenermassen hoch, weil ja hier im Forum im Vorfeld relativ prominent auf diesen Ischgl-Dokumentarfilm hingewiesen wurde und mich die Thematik entsprechend interessierte.

Nun, ich sehe es - wie bereits erwähnt - genau gleich wie Chense: diesen Ischgl-Dokumentarfilm fand ich alles andere als sehenswert, im Gegenteil empfand ich die Machart & teilweise den Inhalt als reichlich zäh und langweilig. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Autor hätte die ursprüngliche Fassung (Ischgl-Momentaufnahme im Winter plus das Thema Klimaneutralität) durchgezogen und dann explizit darauf verwiesen, dass der Film noch vor der Corona-Krise fertiggestellt wurde. Und dann separat einen zweiten Anschluss-Dok zum Thema Ischgl und Corona gemacht. So aber wirkt dieses Endprodukt für mich ziemlich unausgegoren. Was mich am meisten nervt an dieser Doku, ist dieser narzistische Dokfilmer himself. Wieso musste der sich dauernd in Szene setzen und immer wieder ins Bild rücken? Einmal hätte meines Erachtens gereicht. Manchmal hatte ich beim Zuschauen das Gefühl, das Ego des Filmers sei wichtiger als alles andere. Schade, eine verpasste Chance.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Neandertaler »

MichiMedi hat geschrieben: 07.04.2020 - 14:03 Wieder ganz mein Geschmack: Das ZDF, das noch vor kurzem "Faktenchecker" eingesetzt haben um zu "belegen", dass es eine "Panikmache" zu Corona gibt, will heute in "Frontal 21" wieder seine Hetzjagd gegen Ischgl fortsetzen.

Zum ersten: war an diesem Zeitpunkt Stand der Dinge. Und es gibt bis jetzt noch keinen Wirkstoff, die Symptome werden aber behandelt. Auch der Nachweis, das es sich um einen "gezüchteten" Virus handelt, ist bis jetzt nicht erbracht. Die Zahlen selber sind im Vergleich im "erträglichen" Rahmen. Kannst ja mal nachschauen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... _Pandemien

Zum zweiten: ist eine Vorschau, sonst noch nichts vom Inhalt her.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Kris »

Kleine Details:

** Es wird oft so dargestellt, als ob Ischgl quasi als erste Lokalität der Region mit dem Coronavirus konfrontiert gewesen sei. Damit, weil eben ja keiner wissen konnte was zu sein hat, wird quasi entschuldigt, eben nicht ab den ersten Anzeichen verantwortungsvoll und effizient gehandelt zu haben.

Die dem zugrundeliegende Hypothese, dass Ischgl als erstes mit dem Virusbefalls konfrontiert sei (in Tirol) stimmt jedenfalls nicht.

Denn bereits am 25.2. (bzw. auch davor) wurden in Innsbruck die ersten Coronoafälle bekannt, und im Hotel Europa. Hier wurde jedoch zügig gehandelt, das Hotel unter Quarantäne gestellt und insbesondere Personen ausgeforscht, die mit den betroffenen in Kontakt waren. Letzteres funktioniert nur, wenn es sofort passiert, der lokale "Patient 0" bestimmt und die weitere Ausbreitung eingedämmt werden kann. Im Fall vom Hotel Europa wurde das getan. (Wäre interessant zu wissen, we hier die Sache in Gang bekommen hat!).

Das ging durch die Medien. Die Ischgler waren also sehr wohl auch im Bild: Corona ist nicht irgendwo in Wuhan, es ist in Tirol!

Artikel dazu:
https://www.tt.com/artikel/16680035/cor ... a-getestet


Ich denke man kann keinem Ischgler "Böses" vorwerfen. Hätten sie die Konsequenzen erahnt, so hätten sie klarerweise anders gehandelt. Haben sie aber nicht.


** Nun mag man sich fragen, wie es dennoch soweit kommen könnte.

Meine Theorie hierzu wäre, dass -sorry- in Tirol ein wie eingeimpftes uneingeschränktes "ja"-Sagen überlebenswichtig ist sobald man in einem Abhängigkeitsverhältnis zB. Arbeitgeber, Politik, Höhere Wirtschaft (Adlerrunde...) steht. Und andersherum suchen sich Leader ihr Umfeld nach diesem Kriterium aus.
Eine kritische Auseinandersetzung, oder gar eine rebellische (à la F) ist in der Tiroler Kultur wenig verankert (das muss ich nach Jahren auch beruflicher Erfahrung in IT,FR,DE und AT mal vorsichtig anmerken ...).

Ich picke mir einen Protagonisten heraus, den Gesundheitslandesrat Tilg. Dieser hat, selbst als es in Italien bereits richtig los ging mit der Durchseuchung, die Gefahren für Tirol eher relativieren wollen. Derweil war dieser Mann Rektor der landeseigenen(...) Medizinuni UMIT. "Alles richtig gemacht" ist im Nachhinein seine berühmteste Aussage in der Causa. Im Sinne der auch subtilen Abhängigkeitssysteme hat er die richtigen Gedanken artikuliert.

Mein Hit ist folgendes Zitat vom Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber, zwei Wochen nach dem Lockdown Wuhans und weiter Teile Chinas:
"Es herrscht ein unglaublicher Medienhype um diese Erkrankung, dabei ist die Grippe viel gefährlicher als das Coronavirus", sagt Katzgraber. Die Symptome seien ähnlich einem Schnupfen oder einer Grippe. "Dadurch ist das Erkennen schwierig. Nur, wer keine Berührungspunkte zur Region Wuhan hatte, der ist sicher nicht mit Coronaviren infiziert."
https://www.meinbezirk.at/innsbruck/c-l ... s_a2315170

Woher kommt dieses unreflektierte dieses Wunschdenken? Man sollte meinen, dass sich ein Facharzt für Gerichtsmedizin vorsichtiger und damit verantwortungsvoller ausdrückt, und eigens recherchiert vor dem Sagen. Dennoch, es passt ins Bild: Seine Aussagen stört niemand im Gefüge.

Der Terminus Technicus zu derartigen Failure kann m.M.n. "Deep-State" lauten, ein facettenreiches mehr oder weniger unsichtbares Abhängigkeitsgefüge innerhalb von einzelnen komplexen statischen sozialen Organisationen (grosse Organisationen, WKÖ, Gewerkschaften, Militär, Konzerne...etc.). Das System per se ist übrigens keinesfalls parteiabhängig.
https://en.wikipedia.org/wiki/Deep_state

** Ich denke dass die erfolgreiche Tourismusindustrie in Tirol ein ausgeprägtes System an informellen inneren Abhängigkeiten bedingt, welches ihr Agieren insgesamt quasi "festschreibt", erwartbar macht. Auch ein Merkmal von Deep State ist, dass die Akteure stets die Gleichen sind, also kaum selbstregulierenden Reinigungsprozesse stattfinden.

** Ich vermute daher fest, dass im Fall Ischgl die Fraktion "Corona ist nur eine Grippe" das uneingeschränkt letzte Wort hatte. Im Sinne von "Geh schleichts euch mit eurem Corona Hype".
Bis der ganze Laden daran zusammengekrachte....


** Personal Statement:
Der Sauftourimus bringt euch ein riesiges Problem ein: Quasi jeder der euch nicht braucht oder besucht verabscheut euch - vgl. euer Ansehen auch in Qualitätsmedien auch in AT. Das soll mehr als ein Alarmsignal sein. Machts was. Dass Promi- und Megaeventtourismus in Ischgl mittlerweile viel Geld kostet und erwirtschaftet machts nicht besser - eher peinlicher.

** Erst wenn dem Hechenblaikner die Sujets ausgehen habts euer Ziel erreicht. ;-)
Zuletzt geändert von Kris am 07.04.2020 - 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von fettiz »

1970 hat geschrieben: 06.04.2020 - 18:31 Jetzt muss ich, als Ischgler, doch noch etwas dazu schreiben.
Also als die isländischen Behörden den österr. Behörden mitteilten, dass in Ischgl wahrscheinlich Gäste aus Island infiziert wurden, hat man sich am selben Tag mit den isländischen Behörden in Verbindung gesetzt. Um zu erfahren im welchen Hotel die Gäste genächtigt haben. Leider kam die Antwort aus Island erst 48 Stunden später. Gleich hat man sich mit dem Besitzer des Hotels in Verbindung gesetzt. (nicht das Kitzloch). Am selben Tag wurde das ganze Personal getestet und alle waren negativ. Daher hat die Behörde vermutet, dass sich die Gäste erst im Flugzeug, wo ein infizierter Italienurlauber war, infiziert haben. Was im nachhinein sicher falsch war. Aber hier hat die Behörde den Fehler gemacht und nicht der Hotelier oder Ischgl. Am nächsten Tag war dann der Fall im Kitzloch und daraufhin wurde das Lokal geschlossen. Am nächsten Tag durfte er wieder aufsperren, da die Gesundheitsbehörde ihm grünes Licht gab wenn der das gesamte Personal austauscht. Auch das war ein Fehler. Aber wem soll man glauben, wenn nicht den Gesundheitsexperten. Der Betreiber ist Gastronom und kein Arzt. Folglich kann man ihm keine Schuld geben. Am nächsten Tag wurde dann das Lokal komplett gesperrt. Und danach die anderen Lokale. Den genauen Ablauf brauche ich nicht mehr erwähnen.
Man macht uns den Vorwurf, man hätte zu spät gesperrt. Ich glaube, wenn man eine Woche vorher gesperrt hätte, wäre es auch bereits zu spät gewesen.
Man hat sicher Fehler gemacht. Aber sagt mir, welches Land hat keine Fehler gemacht und optimal reagiert.
In Deutschland stieg die Zahl der Erkrankungen nach dem Karneval massiv nach oben. Trotzdem wurde weitergemacht wie bisher. In der Schweiz dasselbe.
Angenommen wird hätten alles dicht gemacht. Dann hätte die Infizierung halt einen anderen Weg genommen. Rausgekommen wäre dasselbe.
Und nun zur ORF Doku "Am Schauplatz". Wir wurden hier dargestellt als wären wir die letzten Drecksäcke. Hierzu einige Erklärungen. Die 4 oder waren es 5 Mitarbeiter wurden
nicht gekündigt. Die wollten selber so schnell wie möglich nach Hause. Da sie aber dann nicht mehr rauskamen, ließ man an der Seilbahn AG den Frust aus, obwohl die gar nichts dafür konnten. Der Berliner Möchtegernrapper war schon öfters in Ischgl auf Saison. Hat aber noch nie eine ganze Saison durchgehalten. Immer war der Betrieb schuld. Letzten September musste man ihn in Landeck vom Hoteldach holen, da er mit einem Suizid drohte. Das Video auf seinem Facebook Account hat er jetzt natürlich noch schnell gelöscht. Leider ist dieser junge Mann sehr oft zugekifft. Der zweite Mitarbeiter war übrigens sein Freund.
Alle anderen Mitarbeiter bekamen volle Lohnzahlung bis zum Schluss. Was in anderen Hotels abgelaufen ist, weiß ich nicht. War sicher nicht alles korrekt. Aber das sind Einzelfälle. Vier Mitarbeiter zu interviewen von über 3000 ist nicht gerade aussagekräftig.
Zum Gemeinderat möchte ich noch sagen, dass von 13 Gemeinderatsmitglieder 6 Leute bei der Seilbahn arbeiten. Und alle in einer anderen Sparte. Vom Kassier über Pistenretter, Radladerfahrer usw. Dass der Bürgermeister im Aufsichtsrat der Seilbahn ist, ist wohl klar. Die Gemeinde hat ja die meisten Anteile. Alle anderen Gemeinderäte wurden ganz normal von den Bürger gewählt. Dass der Vorstand in den Gemeinderat gewählt wurde, hielten viele Ischgler als gute Idee. Da die Gemeinde wiederum von der Seilbahn profitiert. Viele Projekte in Ischgl wäre ohne Seilbahn gar nicht möglich. Wie z.B. derzeit die Therme. Die Gemeinde darf z.B. alle Feuerwehrautos der Seilbahn bringen um den Service zu machen. Umgekehrt erhält die Seilbahn von der Gemeinde wieder günstig Bauholz. Viele Orte haben uns deswegen schon beneidet, dass es in unserer Gemeinde so gut funktioniert. Das nennt man Zusammenhalt.
Jetzt zum Schluss noch zum Vorwurf der Geldgier. Was ist bitte so verwerflich daran wenn jemand einen guten Betrieb hat und auch immerwieder investiert. Von solchen Leuten lebt die Wirtschaft. Wenn für ihn dann auch noch etwas mehr abspringt dann hat er es sich verdient. Schließlich hat er auch das Risiko und im Winter keinen Tag frei. Ich habe Gott sei Dank kein solches Hotel und bin es ihnen auch nicht neidisch.
Der Hotelier Günther Aloys, den die Medien gerne als Visionär bezeichnen, war nie ein Visionär und wird es auch nie werden. Er ist ein Phantast. Warum wohl hat man ihn aus allen Gremien der Gemeinde geworfen. Der hat in Ischgl gar nichts mehr zu sagen. Er lädt sich, und wird von den Medien gerne zu einem Interview eingeladen, da er immer für eine gute Story zu haben ist. Dass er damit ganz Ischgl lächerlich macht, ist ihm nicht bewusst. Sein Vater war ein Visionär und dem kann er nie das Wasser reichen.
Ich hoffe, dass bald alles aufgearbeitet wird. Sollte Ischgl wirklich Fehler gemacht haben, werden sich die Verantwortlichen hoffentlich der Sache stellen.
Zu wünschen wäre vielleicht noch, dass einige zu Besinnung kommen und dieser Sauftourismus nicht der richtige Weg ist. Apre Ski gehört sicher dazu. Aber wieder in einem normalen Rahmen wie es früher einmal war.
Danke, und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich meinen Ort verteidige. Aber dieses Ischgl Bashing ist nicht mehr zu ertragen.
Vielen Dank für den Comment. Ich finde auch, dass Ischgl nur zufällig Opfer wurde. Und wahrscheinlich wäre es überall anders auch so gelaufen. ABER. Es zeigt an vielen Punkten das Versagen von Verantwortlichen. Nicht nur am Ort. Sondern vor allem in der Landespolitik und den Landesgesundheitsbehörden. Aber auch von gefährlichen und teils vergifteten Strukturen.
Du schreibst, dass 6 von 13 Gemeinderäten Bergbahnmitarbeiter sind. Das der Bürgermeister Aufsichtsrat ist. Und das alles auch mehrfach mit der lokalen Hotellerie vernetzt ist. Was schließe ich daraus? Das Ischgl ein enormes Compliance Problem hat. Auch das kann ich nicht der Gemeinde anlasten. Das ist genauso in Sölden, Pitztal, Zillertal oder auch anderen Bereichen im Sport vorhanden - z.B. beim FC Bayern. Und da sind Bergbahnkritische Entscheidungen der Gemeinde einfach unmöglich! Und dafür muss es eine generelle Lösung geben.

Der Maulkorb des Bürgermeisters. Ja so eine Mail ist ein Maulkorb. In Unternehmen üblich. Aber es ist ein klarer Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. Zudem ist zu erwarten, das es eine ausführliche verbale Kommunikation gab - das kann ich nicht beweisen. Aber klar ist, das derzeit jeder jeden kritisch beäugt. Das wurde ja schon in der ORF Reportage deutlich. Auch das ist nur natürlich. Es haben doch alle Angst. Aber inzwischen hat ja der Kitzloch-Leiter das Schweigen gebrochen... mal sehen, ob da noch mehr kommt. Dass nicht alles richtig gelaufen ist, wird doch deutlich. Man hat auf jeden Fall Tatsachen runtergespielt. Immer auf andere gezeigt. Und keiner hat Verantwortung übernommen. Und jetzt haben alle Angst, ob nicht doch jemand seine Pflichten dabei verletzt haben könnte. Und das wird so weit wie möglich vertuscht.

Es gab auf jeden Fall mindestens einen offiziell bekannten Fall vom 8. Februar. Es ist unverständlich, dass hier immer noch versucht wird, den 5.3 als ersten Fall zu verkaufen. Das zeigt aber, dass immer noch nicht alle verstanden haben, das jetzt die Wahrheit besser wäre. Auch waren am 22.2 Coronainfizierte in Ischgl unterwegs. Zudem soll noch eine weitere Person Ende Februar krank gewesen sein. Der Kanzler hat am 17.3 gesagt, dass er vor 2 Wochen über Ischgl gewarnt wurde (was daraus schliessen lässt, dass Allen Beteiligten die Reisewarnung vom 5.3 bewußt war). Umso mehr ist es fraglich, warum dann noch eine Woche später noch der Skibetrieb lief und fast so lange Corona aus Ischgl geleugnet wurde. Welche Interessen haben dazu geführt? www.semiosis.at hat ja eine eindeutige Meinung dazu.

Was ist die Rolle von Platter, Hörl und Tilg? Wer hat auf wen Druck gemacht, zu schweigen? Warum sollte der Kappler Arzt zum Schweigen gebracht werden? Das lässt schon auf die Tiroler Omerta schliessen. Zudem macht Hörl ja den Eindruck, dass er vom Zillertal und seinem eigenen Betrieb ablenken wollte. Auch über das Zillertal hat semiosis.at ein eindrückliches Werk geschaffen... Warum hat Tilg am 17.3 beim ORF so gelogen? Warum hat er gar so insistiert, dass "Alles richtig gemacht wurde"? Fakt ist auf jeden Fall, dass die Opposition nicht wirklich eine ist, welche den Namen verdient - da ist ja ziemliches Schweigen im Walde.

Die Rolle des Arztes ist auf jeden Fall dubios. Egal, ob er es oder sein Kollege es war, sie haben die Verantwortung als Gemeinschaftspraxis.

Wie sind die Warnungen an die Mitarbeiter, teils auch Besucher zu interpretieren, innerhalb von 1-2 Stunden den Ort zu verlassen? Wie ist es zu interpretieren, dass die Bahnen plötzlich still standen... etc.?

Was wäre denn richtig gewesen? Spätestens ab 8.3 war ein rechtsfreier Raum entstanden. Der erst am 13.3 geschlossen wurde. An sich, hätten die Verantwortlichen spätestens am 8.3 am Ortseingang des Paznauns eine Barriere aufstellen müssen. Und alle am ausreisen hindern müssen. Und sich dafür Hilfe für die gestrandeten Besucher auch aus dem Ausland organisieren müssen. Der größte Fehler war den potentiell verseuchten Gäste- und Mitarbeiterklientel die Abreise zu ermöglichen. auch daran ist nicht Ischgl schuld. Sondern auch hier die Landes-, Bundespolitik, aber auch das Nationalstaatsdenken. Es wurde alles getan, um sich des Problems zu entledigen... damit nur noch die Einheimischen bleiben - was aber andere Landesteile vo Tirol dann mitverseucht hat. Auch die Probleme in Italien offenbaren doch auch, dass die EU als Gemeinschaft versagt hat. Hätte die EU in Italien offensiv und konzertiert eingegriffen und unterstützt, dann wieder in Ischgl, wäre die Welt heute eine bessere.

Und als größte Frage: Warum schweigt der Narzisst und Kanzler Kurz so eisern zu Ischgl. Nur um seine Parteifreunde in Tirol zu retten? Ich denke, dass man in der Causa Ischgl mit allem rechnen muß - es kann zu einem politischen Erdbeben weit über Ischgl hinaus kommen. Das Problem ist die enge Verknüpfung von finanziellen und politschen Beziehungen. Ja und es lässt nicht das beste erwarten, hinsichtlich freier und objektiver Ermittlungen. Mein Eindruck, der hoffentlich trügt ist derzeit, dass die "Großkopferten" Tirols hier so massiv verstrickt sind, dass sie dann in Folge mit drakonischen Maßnahmen vorerst mit einem Klima der Angst (Kontrollen mit Hubschrauber etc.) und Entschlossenheit hier ablenken. Wer sind die Opfer? Natürlich die Welt und die europäischen Länder, welche durch Ischgl so stark durchseucht wurden. Aber auch die einheimische Bevölkerung - welche meiner Ansicht nach von Ihrer Landesführung, welche komplett versagt hat, gelinde gesagt verarscht wurde. Mir hat heute eine Bekannt aus Kufstein geschrieben, dass alleine in ihrem Umfeld ACHT Menschen mit Bezug auf Corona verstorben sind. Das macht wütend.

Noch ein paar Worte an Südtirol. Hier wurde ja bereits einige etwas positivere Kommentare dazu gegeben. Sorry - das ist unverständlich. Es ist komplett unglaubwürdig, dass in Südtirol keine Infizierten gegeben hat, wenn es so und soviele aus dem Faschingsurlaub in Südtirol Corona mitgebracht haben. Da wartet noch ein weiterer Skandal...

Nein Ischgl ist nicht der Ursprung. Aber Ischgl war der Brandbeschleuniger des Virus. Durch Versagen auf allen Ebenen.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Theo »

Auch ich habe die Doku gesehen. Fazit: Mehr als 50% der Zeit eher eine Werbesendung, der Rest ein paar Themen angeschnitten ohne konkret zu werden.
Es gab auf jeden Fall mindestens einen offiziell bekannten Fall vom 8. Februar.
Ist das wirklich so oder nur wunschdenken der Kritiker? Es wäre demnach extrem gut gegangen mit praktisch keinen Neuinfektionen. Das ist so kaum vorstellbar.
Die Rolle des Arztes ist auf jeden Fall dubios. Egal, ob er es oder sein Kollege es war, sie haben die Verantwortung als Gemeinschaftspraxis.
Wer sagt denn dass da ein Originaldokument gezeigt wurde? So was ist doch im Handumdrehen fälschbar ohne Spuren zu hinterlassen. Zeit und Möglichkeit dazu war je genügend vorhanden.
Wie sind die Warnungen an die Mitarbeiter, teils auch Besucher zu interpretieren, innerhalb von 1-2 Stunden den Ort zu verlassen?
Es war nicht erkennbar was für ein Chat das ist, wann die Beiträge geschrieben wurden, wer die Mitglieder sind und wer die Nachrichten geschrieben hat?

Wenn die Slowakischen Saisonarbeiter nach 2 Wochen Quarantäne zur Hälfte krank sind hat das nicht unbedingt was mit der Unterbringung zu tun sondern eher damit dass die Leute anstatt möglichst wenig zusammen zu sein eher das gegenteil gemacht haben und möglichst lange zusammen waren.

Es gibt bisher nur viele Fragen, jedoch keine Antworten. Viele bisher geäusserte Theorien sind jedenfalls mehr Wunschdenken als Wahrheit.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

Also das mit dem Infizierten von 08. Feb. wurde mittlerweile wieder dementiert.
Hier wurde seitens der AGES geschlampt. Es war ein Übertragungsfehler.
Gemeint war der 08. März. Und das war der erste uns bekannte Fall. Die Kellnerin wurde danach
getestet und hat dann angegeben, dass sie schon vor dem 08. März krank war. Nur wusste man das
bisher nicht.
Zu den Gemeinderäten nochmal. Die gewählten Bürger die bei der Seilbahn arbeiten sind kleine Arbeiter, die keine
Entscheidungsgewalt in der Seilbahn haben. Sie engagieren sich aber sehr in der Gemeinde und wurden deshalb gewählt.
Bei uns arbeiten viele bei der Seilbahn weil es für sie ein guter Arbeitgeber ist.
Viele Arbeiter haben zu Hause noch eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Und bei der Seilbahn war es bisher noch nie
ein Problem wenn so einer frei braucht um z.B. die Heuernte zu erledigen. Man braucht bei der Seilbahn keinen Urlaub
vorausplanen. Man kriegt frei, wenn man es braucht. Und das ist für viele Bauern eben ein riesen Vorteil. Das wäre in der
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von br403 »

Interview mit dem Wirt vom Kitzloch https://www.focus.de/panorama/welt/coro ... 58462.html
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

fettiz hat geschrieben: 07.04.2020 - 16:57 Mir hat heute eine Bekannt aus Kufstein geschrieben, dass alleine in ihrem Umfeld ACHT Menschen mit Bezug auf Corona verstorben sind. Das macht wütend.
Ich nehme mal an das waren die Menschen aus Brandenberg.
Menschen im Alter zwischen 78 und 99 Jahre.
Auch bei uns in Ischgl waren in letzter Zeit überdurchschnittlich viele Todesfälle.
Aber nicht einer mit Bezug auf Corona. Waren alles ältere Leute mit Vorerkrankungen.
Ich hoffe, sie geben uns jetzt nicht auch noch die Schuld an den Todesfällen.
Zuletzt geändert von maba04 am 07.04.2020 - 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Klosterwappen »

Kris hat geschrieben: 07.04.2020 - 16:36 Ich picke mir einen Protagonisten heraus, den Gesundheitslandesrat Tilg. Dieser hat, selbst als es in Italien bereits richtig los ging mit der Durchseuchung, die Gefahren für Tirol eher relativieren wollen. Derweil war dieser Mann Rektor der landeseigenen(...) Medizinuni UMIT. "Alles richtig gemacht" ist im Nachhinein seine berühmteste Aussage in der Causa. Im Sinne der auch subtilen Abhängigkeitssysteme hat er die richtigen Gedanken artikuliert.
Erlaube mir dazu bitte eine kleine Klarstellung:
Die UMIT ist eine Privatuniversität, die mit der Universität Innsbruck, einer öffentlichen Universität, nichts zu tun hat.
Ein Medizinstudium gibt es nur an letztgenannter.
Die UMIT bietet im Gesundheitsbereich an:
Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen
Pflegewissenschaft
Physiotherapie

aber auch
Gesundheitstourismus

Sie haben noch Verschiedenes anderes wie
HTA

aber jedenfalls kein Medizinstudium.
https://www.umit.at/page.cfm?vpath=studien

Das ändert freilich nichts daran, dass dort einiges an medizinischem Sachverstand versammelt sein sollte; außerdem gibt es eine Landessanitätsdirektion in Tirol.

Aber vielleicht ist diese Krise endlich eine Chance, mit dem unsäglichen Föderalismus im Österreichischen Gesundheitswesen aufzuräumen.
Mir ist ein Fall bekannt, wo eine österreichweit tätige Rettungsorganisation einen Rettungswagen aus dem Burgenland, wo im Winter die Zahl der Radfahrer, die rund um den Neusiedlersee zu Fall kommen überschaubar ist, nach Tirol umstationiert hat. Während der Wagen sonst monatelang vor sich hin gegammelt wäre, hätte er dort sinnstiftend verwendet werden können, da dort im Winter die Rettungsorganisationen Hochbetrieb haben, wenn sich Schifahrer weh tun.
Ergebnis: Der Betreiber hatte nach 10 Tagen eine Anzeige nach dem Tiroler Rettungsgesetz am Hals wegen Verwendung eines in Tirols nicht zugelassenen Rettungsmittels; der Wagen fuhr mit dem Neusiedler Kennzeichen.
Zuletzt geändert von maba04 am 07.04.2020 - 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert.
Darf ich die Gelegenheit nutzen, allen Usern dieses Forums bereits jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest und Alles Gute für 2022 zu wünschen!

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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Meckelbörger »

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass mit Ischgl ein Opfer gefunden wurde, dass jetzt gerade geschlachtet wird. Ich bin kein Ischglfan, ich war in meinem Leben zweimal zum Skifahren dort, beide Male über Samnaun eingestiegen und einmal im Sommer für ein Wochenende mit Übernachtung in Ischgl. Dass Ganze geschreibe
erst vom norwegischen Kellner als Superspreader, der dann doch deutscher mit norwegisch klingenden Namen war. Wie kann so ein Verwechselung/Falschinformation andie Öffentlichkeit kommen. Dann das Wirrwarr mit dem angeblichen Fall am 08.02.2020, wo sich dann später heraustellte, dass es sich um eine Eingabefehler handelte. Sicherlich haben die Verantwortlichen vor Ort auch nicht in allen Fällen korrekt gehandelt aber wie auch. War schließlich für alle das erste Mal, da sind Kurzschlussreaktionen, Panik und Existenzängste dabei. Hingegen machen die Aktionen der Tirolerlandesregierung eher ein hilflosen Eindruck. Ich will hier auch keinen in Schutz nehmen aber eine etwas differenzierte Sichtweise würde ich mir wünschen. Komischer Weise liest man in Deutschland nicht viel davon, dass Saalbach, Sölden, Flachau, Gasteiner Tal, Sankt Anton und andere mehr auch unter Quarantäne stehen. Gerade in Sankt Anton scheint auch nicht alles glatt und reibungslos gelaufen zu sein:
https://orf.at/stories/3158542/
„Haut’s ab!“
Laut zwei Skilehrern habe man am Freitag, 13. März, seitens der Leitung der Akademie zu den Mitarbeitern der Skischule gesagt, sie sollten „abhauen“, da es keine Versorgungsmöglichkeiten gebe. „Wir haben wegfahren müssen, und jetzt sind alle in ganz Österreich verteilt." Das sei aber noch nicht alles gewesen, fuhr er fort: „Nicht nur über ganz Österreich. Wir haben Küchenpersonal, das aus Kroatien kommt, aus der Slowakei, aus Bosnien-Herzegowina. Die sind alle nach Hause und die Skilehrer auch. Sofort am Freitag.“ Insgesamt handle es sich um rund 45 bis 50 Personen.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Che »

Meckelbörger hat geschrieben: 07.04.2020 - 21:04 Irgendwie habe ich den Eindruck, dass mit Ischgl ein Opfer gefunden wurde, dass jetzt gerade geschlachtet wird. Ich bin kein Ischglfan, ich war in meinem Leben zweimal zum Skifahren dort, beide Male über Samnaun eingestiegen und einmal im Sommer für ein Wochenende mit Übernachtung in Ischgl. Dass Ganze geschreibe
erst vom norwegischen Kellner als Superspreader, der dann doch deutscher mit norwegisch klingenden Namen war. Wie kann so ein Verwechselung/Falschinformation andie Öffentlichkeit kommen. Dann das Wirrwarr mit dem angeblichen Fall am 08.02.2020, wo sich dann später heraustellte, dass es sich um eine Eingabefehler handelte. Sicherlich haben die Verantwortlichen vor Ort auch nicht in allen Fällen korrekt gehandelt aber wie auch. War schließlich für alle das erste Mal, da sind Kurzschlussreaktionen, Panik und Existenzängste dabei. Hingegen machen die Aktionen der Tirolerlandesregierung eher ein hilflosen Eindruck. Ich will hier auch keinen in Schutz nehmen aber eine etwas differenzierte Sichtweise würde ich mir wünschen. Komischer Weise liest man in Deutschland nicht viel davon, dass Saalbach, Sölden, Flachau, Gasteiner Tal, Sankt Anton und andere mehr auch unter Quarantäne stehen. Gerade in Sankt Anton scheint auch nicht alles glatt und reibungslos gelaufen zu sein:
https://orf.at/stories/3158542/
„Haut’s ab!“
Laut zwei Skilehrern habe man am Freitag, 13. März, seitens der Leitung der Akademie zu den Mitarbeitern der Skischule gesagt, sie sollten „abhauen“, da es keine Versorgungsmöglichkeiten gebe. „Wir haben wegfahren müssen, und jetzt sind alle in ganz Österreich verteilt." Das sei aber noch nicht alles gewesen, fuhr er fort: „Nicht nur über ganz Österreich. Wir haben Küchenpersonal, das aus Kroatien kommt, aus der Slowakei, aus Bosnien-Herzegowina. Die sind alle nach Hause und die Skilehrer auch. Sofort am Freitag.“ Insgesamt handle es sich um rund 45 bis 50 Personen.
Das stimmt schon, nur wer sonst medienwirksam sein möchte und auch ist, ist es nunmal auch jetzt. Und das Leugnen von Fehlern, welche jedoch definitiv gemachte wurden, höre ich aus den anderen Orten so auch nicht. Genau das ist aber das, was man den Ischglern am meisten ankreiden kann und auch muss.
Mag sein dass dort auch kein Journalist nach einem Interview gebeten hat, das kann ich nicht beurteilen.
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extremecarver
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von extremecarver »

Theo hat geschrieben: 07.04.2020 - 17:30 Wenn die Slowakischen Saisonarbeiter nach 2 Wochen Quarantäne zur Hälfte krank sind hat das nicht unbedingt was mit der Unterbringung zu tun sondern eher damit dass die Leute anstatt möglichst wenig zusammen zu sein eher das gegenteil gemacht haben und möglichst lange zusammen waren.
Kennst du die Gruppenunterkünfte denn? Haben die im eigenen Raum überhaupt eine Sitzmöglichkeit? Eigene Küchen gibt es ja nicht - hat nur Gemeinschaftsküche. Der Fehler war hier von vornherein dass man da nicht geschaut hat alle Arbeiter die nicht mehr nötig waren um Gäste zu bewirtschaften (auch daher hat man die ja so schnell rausgeworfen, sonst müsste man die Arbeiter noch 14 Tage länger behalten, versorgen,bezahlen..) in Einzelappartements umzusiedeln. Insbesondere zur Situation der Gruppenunterkunft der Silvretta Seilbahn Mitarbeitern war da viel kritisches in Interviews zu hören.

Und es kann einfach nicht sein dass man die nach der Quarantäne in einer Gruppenunterkunft ohne Test rauslässt! vor allem wenn die dann im Heimatland noch per Öffis bzw Bahn und Öffis heimfahren müssen. Und das hat man sicherlich auch gewusst - aber hinter der Grenze sollen die sich ja um ihre Bürger selber kümmern. Japan hat das nach der Diamond Princess wo ja die Quarantäne genauso missglückt ist sogar noch besser hinbekommen. 17 von 30 waren akut infiziert soweit ich gehört habe. Die restlichen 13 wahrscheinlich schon wieder gesund muss man annehmen. Da in den Gruppenunterkünften haben wir wohl ein 100% Durchseuchung gehabt. Schade dass man da nicht mehr getestet hat - aber man wollte wohl lieber kein Aufsehen erregen als Aufwand haben. Es hätte einfach niemand ohne Test das Tal verlassen dürfen - 14 Tage ist nur Okay bei Isolation von Einzelperson! Weil sonst geht sich das nicht aus - und man braucht 3 oder 4 Wochen!

Sieht man eh gut an allen Zahlen - Lockdown wirkt erst so nach 21-25 Tagen vernünftig - da die infizierten aber noch nicht kranken zuerst noch ihre Familie anstecken.. In einer Wohnung hat man kaum Chance sich nicht anzustecken wenn man nicht von vornherein weiß wer als erster infiziert ist.
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Kris
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Kris »

Klosterwappen hat geschrieben:
Erlaube mir dazu bitte eine kleine Klarstellung:
Die UMIT ist eine Privatuniversität, die mit der Universität Innsbruck, einer öffentlichen Universität, nichts zu tun•
Naja, die UMIT mag sich "Privatuniversität" nennen, sie gewinnt dadurch einige Freiheitsgrade gegenüber klassischen Unis, die jedoch der Qualität nicht unbedingt zuträglich sind wie der Skandal um die easy-cheesy Doktorate oder die quasi gefakten Studentenzahlen ausweisen...
Letztendlich "Privat" ist bei def UMIT rein garnichts: Eigentümer ist zu 90% -surprise- das Land Tirol und zu 10% dennoch die Universität Innsbruck. Und kostet diesen -ich rate mal- richtig viel Geld.

Somit isg die UMIT gut im von mir beschriebenen System verwoben. Dass der Tilg zuvor der Chef der UMIT war ist wenig erstaunlich...
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

extremecarver hat geschrieben: 07.04.2020 - 21:26
Theo hat geschrieben: 07.04.2020 - 17:30 Wenn die Slowakischen Saisonarbeiter nach 2 Wochen Quarantäne zur Hälfte krank sind hat das nicht unbedingt was mit der Unterbringung zu tun sondern eher damit dass die Leute anstatt möglichst wenig zusammen zu sein eher das gegenteil gemacht haben und möglichst lange zusammen waren.
Kennst du die Gruppenunterkünfte denn? Haben die im eigenen Raum überhaupt eine Sitzmöglichkeit? Eigene Küchen gibt es ja nicht - hat nur Gemeinschaftsküche. Der Fehler war hier von vornherein dass man da nicht geschaut hat alle Arbeiter die nicht mehr nötig waren um Gäste zu bewirtschaften (auch daher hat man die ja so schnell rausgeworfen, sonst müsste man die Arbeiter noch 14 Tage länger behalten, versorgen,bezahlen..) in Einzelappartements umzusiedeln. Insbesondere zur Situation der Gruppenunterkunft der Silvretta Seilbahn Mitarbeitern war da viel kritisches in Interviews zu hören.

Und es kann einfach nicht sein dass man die nach der Quarantäne in einer Gruppenunterkunft ohne Test rauslässt! vor allem wenn die dann im Heimatland noch per Öffis bzw Bahn und Öffis heimfahren müssen. Und das hat man sicherlich auch gewusst - aber hinter der Grenze sollen die sich ja um ihre Bürger selber kümmern. Japan hat das nach der Diamond Princess wo ja die Quarantäne genauso missglückt ist sogar noch besser hinbekommen. 17 von 30 waren akut infiziert soweit ich gehört habe. Die restlichen 13 wahrscheinlich schon wieder gesund muss man annehmen. Da in den Gruppenunterkünften haben wir wohl ein 100% Durchseuchung gehabt. Schade dass man da nicht mehr getestet hat - aber man wollte wohl lieber kein Aufsehen erregen als Aufwand haben. Es hätte einfach niemand ohne Test das Tal verlassen dürfen - 14 Tage ist nur Okay bei Isolation von Einzelperson! Weil sonst geht sich das nicht aus - und man braucht 3 oder 4 Wochen!

Sieht man eh gut an allen Zahlen - Lockdown wirkt erst so nach 21-25 Tagen vernünftig - da die infizierten aber noch nicht kranken zuerst noch ihre Familie anstecken.. In einer Wohnung hat man kaum Chance sich nicht anzustecken wenn man nicht von vornherein weiß wer als erster infiziert ist.
Kennen Sie denn die Unterkünfte. Viele Mitarbeiter in den Hotels konnten in größere Zimmer umsiedeln und die gesamte Infrastruktur im Hotel benutzen. Schwimmbad, Fitnessraum, Sauna etc. Die Mitarbeiter der Seilbahn wurden im Silvretta Center versorgt. Wo sie sich einzeln das Essen abholen konnten. Bei der Hintertüre rein und vorne wieder raus, damit sich niemand begegnet. In den Unterkünften gilt natürlich auch etwas Eigenverantwortung.
Und niemand hat ungetestet das Tal verlassen. (siehe Foto auf dem Link).
Sie wurden mit Bussen in ihre Heimat gebracht und dort den zuständigen Behörden übergeben.
Außer mit den rumänischen Mitarbeiter gab es Probleme, da Ungarn die Busse nicht durch ihr Land ließen.
Ich glaube viele rumänische Mitarbeiter haben hier bessere Unterkünfte gehabt als sie zu Hause haben.

https://www.profil.at/oesterreich/abrei ... e-11430319
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von j-d-s »

MichiMedi hat geschrieben: 07.04.2020 - 14:03 Wieder ganz mein Geschmack: Das ZDF, das noch vor kurzem "Faktenchecker" eingesetzt haben um zu "belegen", dass es eine "Panikmache" zu Corona gibt, will heute in "Frontal 21" wieder seine Hetzjagd gegen Ischgl fortsetzen.

Ich find das auch immer wieder lustig, wenn die Medien vor "Panikmache" warnen, obwohl sie selbst seit Wochen massiv Panik schüren.

Und auch Fake-News verbreiten, wie die gefälschten Todeszahlen aus Italien. Auch die Statistik der Infizierten ist vorsätzlich missverständlich, denn man muss die Genesenen natürlich wieder abziehen. Aber wenn man mehr Genese als Neuinfizierte hat an einem Tag, würden die Zahlen zurückgehen, und das will man nicht. Mit der Zählweise der Medien kann die Zahl immer nur größer werden...

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