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Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

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Theo
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Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Theo »

Bein der im 6-Jahres Rhythmus durchgeführten Totalrevision von Laufwerk 2 unserer 150er Pendelbahn wurden auch gleich die beiden Seilköpfe vom oberen und unteren Zugseil frisch gemacht.
Von der Laufwerkrevision selbst habe ich keine Bilder, bin schliesslich zum arbeiten da und nicht als Hoffotograf angestellt.
Da hier im Forum schon öfters die Frage nach der Befestigung der Zugseile bei einem Pendelbahnlaufwerk gestellt wurde und diese nur mit Worten nicht so gut erklärt werden kann habe ich beim Zusammenbau vom unteren Seilkopf dann doch mal die Kamera raus genommen und ein paar Bilder davon gemacht.

Als Zugseil kommt oben und unten jeweils ein 6-litziges 45mm Litzenseil zum Einsatz.
Wenn der Seilkopf weg ist schaut das Ganze so aus.
https://drive.google.com/file/d/1QqpSb- ... sp=sharing

Am Einfachsten wären wohl 6 Löcher im Laufwerkskasten, jeweils eine Litze reinstecken und das ganze mit ein paar M10 Schrauben anziehen.
Blöderweise wiegt eine voll beladene Kabine fast 24t und der Seilzug in der Station selber beträgt auch noch respektable 15t. Da muss bei der Seilbefestigung also schon mit ein bisschen grösserer Kelle angerichtet werden.
Damit unser Seil auch schön brav da bleibt wo es ist haben wir es in der Station mit 60t abgespannt, der 4-fache Sicherheit also.
Das schaut dann so aus.
https://drive.google.com/file/d/1SWJXFQ ... sp=sharing

Für den Seilkopf selber braucht es ausser ein paar Kleinigkeiten, wie bei jedem guten Menü, auch ein paar exklusive Zutaten.
Die ganzen Zutaten, Aluminiumdraht fehlt noch, mal auf einen Blick.
https://drive.google.com/file/d/11Jq8EN ... sp=sharing

Und los geht’s:
Zuerst werden die 4 Kunststoffteile über den Zylinder gestülpt sodass sie diesen fast komplett verhüllen. Danach wird das Ganze in die Glocke geschoben
Fertig vormontiert schaut dass dann so aus.
https://drive.google.com/file/d/1Magwtn ... sp=sharing

Aber warum so kompliziert? Ginge das nicht auch mit einem einzigen Bauteil anstatt mit deren 6 und was soll der ganze Kunststoff in der Mitte drin?
Eigentlich ganz einfach. Das Zugseil muss komplett isoliert sein. Ohne diese Kunststoffeinlage in der Mitte würde der Strom vom Zugseil via die Glocke direkt auf das Laufwerk und weiter über die Rollengummis auf die Tragseile geleitet. Fahren könnte man mechanisch gesehen freilich auch so, bloss hätte man dann keine Zugseilüberwachung mehr und ein Seilüberschlag könnte auch nicht mehr erkannt werden.

Nun aber weiter zu unserem Bausatz.
Die vormontierte Glocke wird an einen Kettenzug angehängt, wiegt halt schon locker über 50kg, und das Zugseil wird in unseren keinen Bausatz eingefädelt.
https://drive.google.com/file/d/1sDvsQX ... sp=sharing

Dann werden der Stern und der mit Aluminiumdraht eingefasste Kegel auf eine Montagehilfe geschraubt und zwischen die besenartig voneinander wegführenden Seillitzen geschoben. Anschliessend werden die Litzen mittels dreier Halbmonde auf dem Stern fixiert. Die ebenfalls erkennbare Bride dien nur als kleine Montagehilfe und kommt nachher wieder weg.
https://drive.google.com/file/d/1JTTLjC ... sp=sharing

Das Seil wird nun mittels der Montagehilfe soweit gedreht dass die Litzen fest auf dem Kegel aufliegen und anschliessend werden die Litzen auf der ganzen Länge des Kegels mit Aluminiumdraht eingefasst.
Dieses Korsett muss sehr eng anliegen und darf nirgends locker sein. Die Damen des 19 Jahrhunderts hätte gewiss ihre helle Freude daran, oder dann eben auch nicht.
https://drive.google.com/file/d/1li4foF ... sp=sharing

Nun ist unser Seilkopf schon fast fertig. Die Glocke kann nun mit einem gehörigen Ruck über den eingefassten Kegel gezogen werden und schon ist das Ganze fest miteinander verbunden und unter Druck.
https://drive.google.com/file/d/1hA9ACd ... sp=sharing

Auf der unteren Seite wird dann noch die auf dem vorderen Bild erkennbare Hülse mit einem Gummidämpfer angeschraubt. Dieser Dämpfer dient dazu die Seilschwingungen abzudämpfen und somit eine Überbelastung des Zugseils immer an derselben Stelle und daraus resultierende Drahtbrüche zu verhindern.
Hinter der Hülse werden dann noch zwei Markierungen auf das Seil geschraubt. Mittels dieser Markierungen wird dann nach der Montage der Glocke am Laufwerk und später jeden Monat kontrollier ob der Seilkopf rutscht. Ein gewisses Rutschen nach der Montage ist unvermeidbar und ist bis, Irrtum vorbehalten, dem gleichen Mass wie der Zugeildurchmesser ist zulässig.

In die beiden runden Öffnungen an der Glocke werden dann noch jeweils ein Metallteil mit eingepresster Buchse angeschraubt.
Jetzt sind wir wieder soweit dass die beiden Seilköpfe jeweils mittels eines Bolzens am Laufwerkkasten befestigt werden können.

Zuletzt noch ein Bild von einem im wahrsten Sinne des Wortes etwas schrägen Vogel.
Keine Ahnung weshalb ich da so schräg in der Landschaft rum stehe, wahrscheinlich weil mich die Arbeit vor Freude fast umgehauen hat.
https://drive.google.com/file/d/1tBCz_S ... sp=sharing
Zuletzt geändert von Theo am 06.11.2017 - 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Fabi111
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Fabi111 »

Danke für die Bilder!
Sehr interressant!
MfG Fabi111
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PB_300_Polar
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von PB_300_Polar »

Vielen Dank für die Dokumentation.
Der Schnee kommt.....
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Ram-Brand
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Ram-Brand »

Supi! :-)


Wenn du willst können wir den ganzen Bericht auch auf Lift-World in den Dokumentationsbereich stellen :)
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Talabfahrer
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Talabfahrer »

Theo, Danke für die schöne Beschreibung!

Da ich mich in einem anderen Technikgebiet mit Betriebsfestigkeit und Lebensdauern beschäftige, würde mich noch interessieren, wie denn die einzelnen Bestandteile der Verbindung nach 6 Jahren Betrieb ausgeschaut haben. Ich nehme an, dass sich der um den Zentralkegel und außen um das Seil gewickelte Aludraht stark deformiert hat und dass auch die Kunststoff-Isolierteile (welches Material?) nicht mehr so ganz fabrikneu ausgesehen haben. Oder werden die bei der Demontage so stark beschädigt, dass man nichts mehr erkennen kann? Habt ihr die Altteile gleich in der Mülltonne versenkt, oder kannst Du vielleicht davon auch noch Bilder bereitstellen (ggf. auch per PN)?

Wenn ich die Konstruktion richtig verstanden habe, dann erfolgt doch die eigentliche Kraftübertragung über den türkis gefärbten Teil in dem editierten Bild (der müsste nach meinem Verständnis leicht konisch ausgeführt sein, mit einer entsprechend passenden kegeligen Bohrung in der Glocke, während der orange gefärbte Teil nur der Zentrierung dienen sollte und keine axiale Last überträgt)?
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Alpi
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Alpi »

Danke Theo für`s Bilder machen!
So etwas bekommt man sonst nicht zu sehen!

Schließe mich Talfahrer an, wär interessant die alten Teile zu sehen!
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Theo
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Theo »

Danke für die positiven Reaktionen.

Der Seilkopf selber hat einen 3-Jahres Rhythmus, der war also 06 letzmals dran.

Die Plastikteile wurden alle gewechselt den vor allem die beiden Hülsen schauten schon ziemlich gebraucht aus. Dies vor allem auch deshalb, weil vor allem vom oberen Zugseil Wasser in den Seilkopf eindringen kann und das obwohl das ganze Teil zweimal jährlich durchgeschmiert wird. Die Teile schauten also nicht mehr Weiss sondern eher Rostfarben aus.
Während der eckige Teil und die kleine Hülse sich relativ leicht entfernen lassen muss man für die grössere Hülse und den Ring schon zu rustikaleren Mitteln greifen. Dann bleibt dann halt manchmal nicht mehr viel übrig. Aber Scherben bringern ja bekanntlich Glück.

Der Aludraht am Kegel wurde nicht gewechselt, der andere wo die Seillitzten umwickelt ist hingegen nur einmal verwendbar. Ausgeschaut hätte der schon noch gut, der hat aber soviele Knicke so dass es unmöglich währe damit nochmals ein enges Korsett zu machen.

Die Kraftübertragung vom Zylinder auf die Glocke geschieht meiner Meinung nach über beide von Talabfahrer markierten Stellen.
Der orange markierte Teil schliesst ja direkt an den grünen Ring an. Dieser wiederum steht in der Glocke an einer nicht erkennbaren Kante an.
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Kris
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Kris »

Danke fuer die interessanten darstellungten Theo. Ich finds immer wieder spannend, wie mit durchaus einfachen, aber wohldurchdachten konstruktionen, zentrale probleme der (seilbahn)mechanik gelöst werden.
Hätte nicht gedacht, dass diese art von seilkopf eine derart einfach sache ist. Jedes einzelne teil wird hier genauestens bis zum letzten durchdacht sein.
Mich nimmt wunder, dass sich die einzelnen litzenpakete von den druckkräften der äusseren glocke auf den inneren konus nicht flachgedrückt werden. Offensichtlich passiert dies nicht.

Hast nicht zufaellig ein bild des zustandes des zugseilendes nach abnahme der äusseren aluminiumdrähte?

Weitere frage: Ich könnte mir vorstellen, dass am eintrittspunkt des zugseiles in die führungshülse durchaus hohe knickmoente auftreten, trotz der von dir erwahnten gummihuelse. Kann man diesen bereich des seiles im montierten zustand überhaupt überprüfen? (magnetoinduktiv oder wie auch immer dies gehen könnte)?
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Theo
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Theo »

Das Seil schaute nach dem wegnehmen dees Aludrahtes so aus wie auf den anderen Bildern auch. Da haben wir nur das Fett weg geputzt sonst nichts.

Das Seil kann im montierten Zustand bis ca. an den Gummidämpfer geprüft werden.
In der Zeit wo wir die ganzen Teile gereinigt haben hat dann der Technische Leiter die Litzen noch ein bisschen aufgedreht und das Seil in diesem Bereich visuell auf Drahtbrüche überprüft.
Solche heiklen Sachen, auch das wickeln vom Seilkopf, sind selbstverständlich Chefsache.
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Lagorce
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Lagorce »

Allerbesten Dank für diesen sehr interessanten technischen Bericht.

Endlich mal was für sehr technisch interessierte Mitglieder und zudem noch aus erster Hand.
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Christoph Lütz
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Christoph Lütz »

Vielen Dank für diesen tollen Bericht mit Bildern, Theo. Einfach super!
So kann man endlich mal das „live“ sehen, wovon man sonst nur lesen kann. :D :D :D


Anbei noch einige Informationen zu den möglichen Zugseilbefestigungsmethoden bei Pendelbahnlaufwerken und zur Funktionsweise des Klemmkopfes:

Die klassische Zugseilbefestigungsmethode bei Pendelbahnlaufwerken ist der Vergusskopf. Dieser gilt als sichere Konstruktion, hat aber einige Nachteile:
- Die Herstellung ist eine handwerklich anspruchsvolle Arbeit und erfordert an der Einbaustelle sehr spezielle und umfangreiche Einrichtungen.
- Der Kopf und die Übergangszone sind zumindest im Inneren nicht kontrollierbar.
- Das vorgeschriebene Abschneiden der Vergussköpfe ist jedes mal mit einer Einbuße von Seillänge verbunden.

Wegen der genannten Nachteile wurde von der ETH Zürich unter Leitung von Prof. Oplatka sogenannte Klemmköpfe entwickelt, bei denen die einzelnen Litzen durch Keilwirkung zwischen dem Innen- und Außenkegel selbsthemmend befestigt werden. Zur Vermeidung von lokalen Flächenpressungen sind die Oberflächen beider Kegel mit plastisch deformierbarem Material (Aluminiumdraht) ausgekleidet. Die verbleibenden Hohlräume werden mit Korrosionsschutzmittel ausgepresst. Eine verlängerte Umlenkhülse hält die Seilschwingungen vom Klemmbereich fern.
Der Klemmkopf kann geöffnet, kontrolliert und erneut zusammengebaut werden. Im Vergleich zum Vergusskopf sind die statischen und dynamischen Eigenschaften zumindest gleichwertig, was in zahlreichen Prüfungen belegt wurde. Trotzdem ist der Klemmkopf in manchen Ländern, z. B. Deutschland, nicht zugelassen.

Als alternative Befestigung von Zugseilen an Pendelbahnlaufwerken bietet sich noch die Trommelverankerung an, die Anfang der 1970er-Jahre durch Habegger/Thun entwickelt und eingeführt wurde und später von VonRoll und Hölzl teilweise übernommen wurde.

Darüber hinaus werden heute Zugseile von Pendelbahnen auch häufig durchgehend gespleißt, insbesondere wenn auf Tragseilbremsen verzichtet wird. Die erste große Personenseilbahn mit gespleißten Zugseilen dürfte die Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen gewesen sein.
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S@ndlo
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von S@ndlo »

Theo hat geschrieben: Bild
Da sieht man ja das Teil aus dem Rateforum.
Än schöna Gruass
Sandro
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Talabfahrer
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Talabfahrer »

Christoph Lütz hat geschrieben:Wegen der genannten Nachteile wurde von der ETH Zürich unter Leitung von Prof. Oplatka sogenannte Klemmköpfe entwickelt, bei denen die einzelnen Litzen durch Keilwirkung zwischen dem Innen- und Außenkegel selbsthemmend befestigt werden. Zur Vermeidung von lokalen Flächenpressungen sind die Oberflächen beider Kegel mit plastisch deformierbarem Material (Aluminiumdraht) ausgekleidet. Die verbleibenden Hohlräume werden mit Korrosionsschutzmittel ausgepresst. Eine verlängerte Umlenkhülse hält die Seilschwingungen vom Klemmbereich fern.
Der Klemmkopf kann geöffnet, kontrolliert und erneut zusammengebaut werden. Im Vergleich zum Vergusskopf sind die statischen und dynamischen Eigenschaften zumindest gleichwertig, was in zahlreichen Prüfungen belegt wurde. Trotzdem ist der Klemmkopf in manchen Ländern, z. B. Deutschland, nicht zugelassen.
Bei einer solchen ausgetueftelten Loesung liegt es natuerlich nahe, dass sich die Leute um ein Patent bemueht haben. Man findet dann auch schnell folgendes:
DE 2615927, Klemmkopf an einem Endteil eines Drahtlitzenseiles, Erfinder Gabor Oplatka und Johannes Ettlin, angemeldet 1976 (bzw. schon 1975 in der Schweiz). Wer sich den lohnenden Spass machen will, sich das mal im Original anzuschauen, kommt so hin:
DEPATIS-Systems des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)
Links oben "Recherche" anwaehlen,
im naechsten Fenster "Einsteiger" waehlen
Im Recherchefenster ins erste kleine Feld DE und daneben 2615927 eingeben und dann links unten "Recherche starten" klicken.
Im Trefferfenster erscheint dann DE000002615927A1 , das man ueber "Anzeige PDF" Einzelseiten-weise anschauen kann. Die Zeichnung, die fast genau Theos Bildern entspricht, ist auf der letzten Seite (18) zu finden.
Insgesamt ein echter Leckerbissen!

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Christoph Lütz
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Christoph Lütz »

^ Vielen Dank für diesen interessanten Link. Der Klemmkopf wurde seit den 1970er Jahren praktisch von allen Schweizer Seilbahnherstellern für Pendelbahnen genutzt. Habegger hatte allerdings, wie bereits von mir beschrieben, alternativ die Trommelverankerung entwickelt, die auch teilweise durch VonRoll (Klein Matterhorn/Roosevelt Island) und Hölzl genutzt wurde.
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Lagorce »

Alternativ kann man die PDF Datei des Patents ebenfalls hier herunterladen:
http://ep.espacenet.com/advancedSearch?locale=en_EP
Unter "Application number:"
DE19762615927
eingeben.
"Original Document" Tab anwählen und mit "Save Full Document" PDF Datei herunterladen. Nicht vom PDF-Viewer-Fenster aus abspeichern, da sonst nur eine einzelne Seite des Dokumentes heruntergeladen wird. Direkte Links zu den Dokumenten sind leider nicht möglich.

Die Websitesprache kann übrigens ebenfall auf Deutsch od. Freanzösisch umgeschaltet werden.


Zusätzlichen Dank für das Patent und Christophs ergänzende Erläuterungen.
darkstar
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von darkstar »

Danke für den sehr interessanten Bericht :!:
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GMD
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von GMD »

Ein sehr interessanter Bericht. Eine Frage hätte ich noch: Wie werden die Laufwerke, und damit die Kabinen, gesichert wenn das Zugseil gelöst ist? Mit der Fangbremse?

P.S. So ohne Brille hätte ich dich fast nicht erkannt!
Hibernating
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Theo
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Theo »

Kommt ein bisschen drauf an was alles gemacht wird.
Für den oberen Seilkopf alleine fährt man ein paar Meter raus und befestigt dann das Laufwerk einfach mit den Fangbremsen. Dann kann man das obere Zugseil mit der 3t Winde und 10-fachem Flaschenzug abspannen. Das obere Zugseil wird so ca. 3 - 4 Meter zurück gezogen.
Für den unteren Seilkopf fährt man wiederum ein paar Meter raus, setzt am unteren Zugseil eine Klemmplatte damit dort nichts mehr talwärts geht und dann wieder der gleiche Vorgang wie oben. 3t Winde mit Flaschenzug, nur dass dann dieses mal das Laufwerk auch mit runter kommt. Diesmal werden allerdings die Fangbremsen unterstellt da sonst beim zurück ziehen der nach unten wadernde Seilkopf die Schlaffseilauslösung betatigen und somit die Fangbremsen einfallen würden. Auch hier wird wieder so 3 - 4 Meter zurück gezogen.
Wenn das ganze Laufwerk gemacht wird zuerst die Kabine abgehängt. Diesmal stellten wir sie auf das dach der Kombigarage da auch die 4 Zugstangen raus mussten. Dann wird der Pendelarm samt Tragrohr quer weggezogen und am Stationsdach angehängt.
Dann fährt man mit dem Laufwerk alleine ein paar Meter raus, setzt unten die fixe Klemmplatte, wie auf einem der Bilder sichtbar. Oben kommt dann wieder die Winde mit dem Flaschenzug dran.

Wenn man das obere Zugseil vom Laufwerk trennt muss man dann noch unbedingt einen Drallhalter montieren, sonst kann man dann gleich mal beim Seilliferanten eine Bestellung aufgeben.
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von PHB »

Danke für den Interessanten Bericht! Wie viel Zeit benötigt eigentlich das Auswechseln eines Seilkopfes?! Weißt du aus welchem Material der Drahtkegel ist (Alu, schon klar) ich meine z.b. aus einer Al-ZN legrieung oder so?!
Der Moment des Genusses ist kurz, der wahre Genuss ist seine Erinnerung, welche er hinterlässt.

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Theo
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Theo »

So wie wir den Seikopf jetzt gemacht haben brauchten wir für beide jeweils etas mehr als einen halben Tag. Die Hälfte der Zeit geht fürs Putzen drauf, vor allem um den Rostansatz an der Glocke zu entfernen.
Wenn man allerdings nur um den Seilkopf zu machen separat abspannen muss kann man für beide Seilköpfe zusammen eine ganze Woche einplanen.
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Talabfahrer »

Ich erlaube mir mal, diesen Beitrag aus der Versenkung nach oben zu holen, weil es aktuell ein sehr ähnliches Thema im Baubericht von der neuen Zugspitzbahn gibt.

Leider sind Theos damalige Bilder unter dem damaligen URL "http://homepage.bluewin.ch/seilbahnen/...." nicht mehr vorhanden. Wenn ich mal ganz unverschämt sein darf, dann hätte ich an Theo die Frage, ob er diese Bilder noch irgendwo im Original hat und die Bitte, ob er die Bilder nochmal hier einstellen mag. Zur Zeit bietet ja das Forum die Möglichkeit, Bilder in hoher Auflösung direkt auf dem Forumsserver abzuspeichern, und das wäre mal eine sinnvolle Verwendung dieser sonst nach meiner Meinung von einigen Nutzern inflationär missbrauchten Speichermöglichkeit. :steinigung:
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Lagorce »

Ähnliches Modell ist bei verschiedenen CH PB mit Fangbremse eingebaut. Bei dieser Austührung des ETH Seilkopfes wirkt die Zugkraft nicht auf das Gewinde (im Ropeway Technology Fachbuch ist eine Ausführung für kleinere Seildurchmesser beschrieben bei der die Zugkraft auf das Gewinde wirkt).

Eine saubere innere Wicklung kann man auf einer Drehbank erstellen, was etwas Zeiteinsparung vorort erlaubt.
Insbes. das Richten der Litzen muss sorgfältig erfolgen, ebenfalls der Anfang der äusseren Wicklung muss sehr sorgfältig erfolgen. Das ganze ist ziemlich zeit- und auch kraftaufwendig, je nach Vorbereitung und effektivem Arbeitsaufwand und Zugängklichkeit muss mit sowas wie 3-4 h gerechnet werden (ist auch etwas seildurchmesserabhängig).
IIRC ist der Aluminiumdraht derselbe für beide Wicklungen. Klemmkopf ist für einen bestimmten Seiltyp, -aufbau und -durchmesser freigegeben da diverse Teile seilspezifische Masse aufweisen.
Bei fachgerechtem Einsatz bleibt das Innenleben des Klemmkopfes auch nach Jahren (d.h. bis zur nächsten Kontrolle) absolut korrosionsfrei und Innenteile sehen dann noch wie fabrikneu aus.

Kommentar zum anderen Topic:
Der kupferfarbene Z-Draht der Aussenlage des vollverschlossenen [Error: Zugseils, korrekt: Tragseil] dient lediglich als visuelle Referenz, ansonsten hat dieser Draht keine spezielle Funktion.
PB Zugseile sind erstaunlich geschmeidig und flexibel, ein Reststück kann man mit eine sehr kleinen Radius biegen.
In den Bildern sind stets Einrichtungen zum verhindern eines versehentlichen Aufdrehen des Seils erischtlich (äusserst wichtig).

Absolut spektakuläre PB, war leider jedoch nie dort. Bemerkenswert und sehr positiv, dass vom Auftraggeber Fangbremsen verlangt wurden.

Edit: Anmerkung bzgl. Fehler im Text.
Zuletzt geändert von Lagorce am 04.11.2017 - 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Talabfahrer »

Lagorce hat geschrieben:Kommentar zum anderen Topic:
Der kupferfarbene Z-Draht der Aussenlage des vollverschlossenen Zugseils dient lediglich als visuelle Referenz, ansonsten hat dieser Draht keine spezielle Funktion.
Ich vermute, dass Du hier "Tragseil" und nicht "Zugseil" meinst. Und für die Geschmeidigkeit braucht es dann eine ordentliche Fettschmierung des Tragseils, deren Hauptaufgabe aber das Verhindern des Eindringens von Feuchtigkeit ist.
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Spezialwidde »

Talabfahrer hat geschrieben: Ich vermute, dass Du hier "Tragseil" und nicht "Zugseil" meinst.
Meint er bestimmt. Vollverschlossene Zug und auch Förderseile gibts doch gar nicht oder täusche ich mich da?
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Re: Zusammenbau Seilkopf bei einer Garaventa Pendelbahn

Beitrag von Lagorce »

Err... Meinte natürlich Tragseil.

Vollverschlossene Seile werden AFAIK nur als Tragseile oder sonstige für statische/quasi statische Anwendungen wie z.B. kleine Hängebrücken eingesetzt. Solche Stahlseile können nur mit grossem technischem Aufwand unter Last im Betrieb dynamisch umgelenkt werden (siehe Tragseilabspannung mit Beton-Gewicht).

Vollverschlossene Tragseile sind recht starr und es ist irgendwie erstaunlich, dass man die für den Transport recht eng wickeln kann.
Kann mich an die 90 mm Tragseile der 40 t PB für das Linthal 2015 Projekt erinnern, die waren recht starr (übrigens ebenfalls mit kupferfarbenen Referenzprofildraht, weiss nicht wann Fatzer damit begann).

Im Gegensatz dazu sind PB Zugseile wie erwähnt erstaunlich geschmeidig, der Anteil des metallischen Querschnitts ist auch wesentlich geringer als bei einem Tragseil (auch ggf. bei Tragseil mit integrierten LWL, der entsprechende Metallquerschnittverlust ist gering).
Siehe z.B. hier (oberes Zugseil, Fatzer COMPACTA, 40 mm, 6x25 FW,1860 N/mm2, kompaktierte Litzen, thermokompaktierte PP (Polypropylen)-Fasereinlage, verzinkt, gefettet, vorgeformt, spannungsarm):
http://de.isr.at/news/article/zugseilwe ... cier-3000/

BTW Der kleine 250 cm3 Bosch-Rexroth Brueninghaus Hydromatik Axialkolben-Konstantmotor A2FM in rot auf dem Foto ist für 275 kW Diesel-Hydrostatantrieb ausgelegt und ist nur etwa 80 kg schwer (für Hydraulik typisch hohe Leistungsdichte).

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