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"Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

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markus
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von markus »

Hier noch das Streckensicherheitsgerät. Ist nicht von der FUA sondern von Elektro Russold.
Und nur zum vergleich noch die Steuerung von unserem Sesselbahnhof. Damit man die Unterschiede sieht.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von liftboy_bayerwald »

Lagorce hat geschrieben: 15.04.2020 - 12:25
liftboy_bayerwald hat geschrieben: 13.04.2020 - 16:56
Lagorce hat geschrieben: 13.04.2020 - 16:35 Enstchuldigung, dann muss ich mich wohl von der Diskussion zurückziehen, denn ich arbeite nicht im Seilbahnbereich. Bild
Lagorce, deine Beiträge sind eine große Bereicherung für die Diskussion hier. :D
Meine Antwort, siehe Smiley, war nicht so ernst zu nehmen.

Gute Industrie-Betriebselektriker (man lese nochmals: INDUSTRIE, also nicht Gebäude, HLK, usw.) d.h. mit entsprechender Praxiserfahrung sind gar nicht so gängig. Auch Seilbahnsteuerungshersteller haben grosse Mühe kompetentes Personal zu finden

Leider werden seit Jahren viel zu viele Theoretiker, Juristen, Ökonomen sowie allerlei weitgehend nutzlose -logen ausgebildet.
Das kann man so nicht sagen. Es gibt in jeder Berufsgruppe - ganz egal, ob Akademiker oder Arbeiter - Leute, die sehr universell einsetzbar sind und welche, die besser einen anderen Beruf ergriffen hätten, weil sie nicht mal die Grundlagen beherrschen.

Viele junge Menschen gehen sofort nach der allgemeinbildenden Schule auf eine Universität oder Fachhochschule und ein weiterer, nicht allzu geringer Teil, qualifiziert sich über den beruflichen Weg: Nach dem Hauptschul-/Mittelschulabschluss oder dem Mittleren Schulabschluss wird eine Berufsausbildung absolviert und relativ bald danach das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Auch diese Leute studieren dann. Mittlerweile hat man einen regelrechten Überfluss an Akademikern und einen daraus resultierenden Fachkräftemangel bei den Handwerksbetrieben, was ja allseits bekannt ist. :(

Allerdings müsste ich mich da an der eigenen Nase packen, da auch ich seit drei Jahren nicht mehr als Elektroniker arbeite, sondern mein Abitur auf der Berufsoberschule nachgeholt habe und nun ein nicht-technisches Studienfach an einer Universität studiere. :biggrin:

(Vielleicht wäre es besser gewesen, den Elektromeister zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken... :biggrin: :P )

Ob nun ein Elektroniker aus dem Handwerk oder der Industrie "besser" ist, kann man ebenfalls nur schwer beurteilen: In meiner ehemaligen Firma, einem Sondermaschinenhersteller, sind sowohl gelernte Betriebselektroniker (Industrie) als auch gelernte Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (Handwerk) beschäftigt. Beide machen ihre Arbeit und es gibt wiederum gute und schlechte sowohl von den Industrie- als auch von den Handwerksleuten.

Selbstverständlich könnte auch eine technisch versierte Fachkraft die Probleme mit einer Seilbahnsteuerung selbständig lösen, wenn er einen einigermaßen guten Hausverstand besitzt, allerdings ist es nicht ganz ungefährlich, Laien an elektrischen Anlagen herumpfuschen zu lassen. Nicht selten bezieht sich der Fehler eventuell auf den Hauptstromkreis 230/400V Wechselspannung, der wesentlich gefährlicher ist als ein Steuerstromkreis mit 24V Gleichspannung. Besser ist es also, eine Elektrofachkraft bei einer Fehlersuche, die mitunter gefährlich werden kann, zu engagieren.

Ich bin der Meinung, dass bei der Instandhaltung der elektrischen Seilbahnkomponenten meistens entweder hauseigene Elektroniker mit der Reparatur beauftragt werden oder eben Elektrobetriebe aus dem Handwerk herangezogen werden (so wie es an dem Lift, an dem ich gearbeitet habe ebenfalls gehandhabt wurde). Und für eine Fachkraft, die sich anhand der technischen Dokumentationen mit den Spezifikationen der Seilbahnelektrik auseinandersetzt, ist es - wie "markus" bereits schrieb - nach kurzem Eindenken normalerweise kein Problem, den Fehler zu lokalisieren.

Im Übrigen habe ich mal eine Stellenanzeige gelesen, in der Elektroniker für die Instandhaltung der Seilbahnanlagen eines größeren deutschen Alpenskigebiets gesucht wurden - auch dort wurde explizit nach Elektroinstallateuren bzw. Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik gesucht, also nach Leuten aus dem Handwerk. :P

Vielfach haben Elektroniker, die aus dem Handwerksbereich kommen, ein viel größeres Fachwissen. Schon alleine deswegen, weil sie mit sämtlichen Problemen der Elektrotechnik zu tun haben. Da geht es z.B. um Rohbauinstallation, Smart-Home-Systeme, PC- und Netzwerktechnik, Kommunikationstechnik, Schaltschrankbau oder TV-Reparatur bis hin zu Industriemontagen mit Profibus- oder SPS-Systemen. (Ich gehöre allerdings zur Gruppe der Betriebselektroniker.)
markus hat geschrieben: 16.04.2020 - 09:47 Hier habe ich ein paar Bilder von unserer alten Steuerung von einem ehemaligen recht langem Schlepplift. Die steht bei uns im Lager rum. Ist ein gleichstromantrieb gewesen. Im Schrank sieht man den Thyristor und noch einge Relais. Das Streckensicherheitsgerät muss ich mal suchen. Das war von der FUA Ag Teichmann Markt Schwaben.
Der Lift war Bj 1986.
Vielleicht finde ich die Schaltpläne noch irgendwo
Dieser Lift hatte 3 Steuerleitungen weil der noch zusätzlich von der Gegenstation einen Langsam 1 und 2 Befehl entgegennehmen konnte.
Vielen Dank, markus! :) Wirklich sehr interessante Bilder, die du für uns aufgenommen hast! :wink:

Die Schaltschränke des Schlepplifts und des Sesselbahnhofs mit den Relaiskarten, Schützen, Servicesteckdosen und Frequenzumrichtern erinnern mich sehr an den Schaltschrankbau wie ich ihn von meinem Sondermaschinenbetrieb kenne, in dem ich gearbeitet habe. Sehr cool!


Interessant ist wie einfach diese Steuertafeln für Schlepplifte aufgebaut waren. Es gab garnicht allzu viele Schalter für das Bedien-/Instandhaltungspersonal...

Was unterscheidet denn die beiden Taster "Anwurf" und "Ein" voneinander? :x

Und wieso konnte man beim Wahlschalter "Spannung" zwischen den Außenleitern L1, L2 und L3 unterschiedliche "Betriebsmodi" auswählen?

Gruß
liftboy_bayerwald
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

liftboy_bayerwald hat geschrieben: 16.04.2020 - 22:31
Ob nun ein Elektroniker aus dem Handwerk oder der Industrie "besser" ist, kann man ebenfalls nur schwer beurteilen: In meiner ehemaligen Firma, einem Sondermaschinenhersteller, sind sowohl gelernte Betriebselektroniker (Industrie) als auch gelernte Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (Handwerk) beschäftigt. Beide machen ihre Arbeit und es gibt wiederum gute und schlechte sowohl von den Industrie- als auch von den Handwerksleuten.

Selbstverständlich könnte auch eine technisch versierte Fachkraft die Probleme mit einer Seilbahnsteuerung selbständig lösen, wenn er einen einigermaßen guten Hausverstand besitzt, allerdings ist es nicht ganz ungefährlich, Laien an elektrischen Anlagen herumpfuschen zu lassen. Nicht selten bezieht sich der Fehler eventuell auf den Hauptstromkreis 230/400V Wechselspannung, der wesentlich gefährlicher ist als ein Steuerstromkreis mit 24V Gleichspannung. Besser ist es also, eine Elektrofachkraft bei einer Fehlersuche, die mitunter gefährlich werden kann, zu engagieren.

Ich bin der Meinung, dass bei der Instandhaltung der elektrischen Seilbahnkomponenten meistens entweder hauseigene Elektroniker mit der Reparatur beauftragt werden oder eben Elektrobetriebe aus dem Handwerk herangezogen werden (so wie es an dem Lift, an dem ich gearbeitet habe ebenfalls gehandhabt wurde). Und für eine Fachkraft, die sich anhand der technischen Dokumentationen mit den Spezifikationen der Seilbahnelektrik auseinandersetzt, ist es - wie "markus" bereits schrieb - nach kurzem Eindenken normalerweise kein Problem, den Fehler zu lokalisieren.

Was unterscheidet denn die beiden Taster "Anwurf" und "Ein" voneinander? :x

Und wieso konnte man beim Wahlschalter "Spannung" zwischen den Außenleitern L1, L2 und L3 unterschiedliche "Betriebsmodi" auswählen?

Gruß
liftboy_bayerwald
So dann von mir auch nochmal ein paar Worte dazu. Erstmal zum Elektriker an sich - idealerweise hat ein Seilbahnbetrieb sogar beides: Einen Gebäude und einen Industrieelektriker ....beide haben ihre Stärken und am Ende hast du im Fach "Lift" von beiden Seiten was mit drin ... der Gebäudeelektriker ist oftmals bei den "einfachen" Dingen top weil er mit mehr Hausverstand und pragmatischer rangeht, während der Industriemann dann wichtig wird gleich eine ganze Steuerung zu überblicken - Idealerweise ist dem Team dann noch ein Seilbahner zugeteilt der sich richtig gut auskennt ...
Aber auch Leute aus ganz anderen Fächern können da interessant sein - wir hatten mal das Problem das wir einen Elektriker rauswerfen mussten (Starkstromer und für nichts zu brauchen) und da auf die Schnelle keiner zu finden war ist erstmal ein Telekommunikationstechniker gekommen - Der hat zwar natürlich nicht alles gewusst aber sich derart in die Aufgaben verbissen!

Zum Thema Fachkraft und Strom - Du hast natürlich grundlegend recht: An den Strom gehört erstmal der Elektriker und mein Post sollte auch keine Aufforderung sein, dass jeder Liftler jetzt im Schaltschrank pfuschen geht. Es wäre aber oftmals gut so eine Kraft hinzuzuziehen weil jemand der seine Anlage mechanisch gut kennt im Normalfalle auch ein Grundverständnis davon hat welche Abläufe sich abspielen, wenn Fehler x auftritt. Bei mir kommt noch dazu dass ich ja "gelernter" Seilbahner bin - wir hatten in der Berufsschule einige Zeit damit zu tun z.b. einen Sicherheitskreis einer Seilbahn selbst aufzubauen (wenn ich die Unterlagen noch finde stelle ich auch ein Foto dazu rein) und war gerade in der Zeit als man in meinem damaligen Betrieb keinen richtigen Elektriker hatte immer der der einen E-Rucksack mithatte um mich zmd. mal auf Fehlersuche zu begeben bis der externe da war oder eben dem Telekommunikator ;) zu helfen.

Zum Thema Ein und Anwurf - Ich kenne Markus Steuerung nicht aber ich vermute mal dass es sich dabei um Anwurf und Abfahrt handeln dürfte.

Mit dem Anwurf schliesst du den Sicherheitskreis soweit und prüfst ob alles in Ordnung ist - damit schaltest du die Anlage quasi frei bei Relaissteuerungen ist das ein Abfallverzögertes Relais mit meist 10 Sekunden (bei größeren Anlagen teils aber auch bei SL gibst du damit auch der Gegenstation die Aufforderung ein "Fertig"-Signal zu heben) - Ein schliesst dann unter der Bedingung dass der Kreis in Ordnung ist den Motorschütz und du kannst abfahren (gibt da allerdings 2 Varianten ... entweder du hast im Motorkreis ein eigenes Relais welches durch einen erfolgreichen Anwurf angezogen wird oder du brückst beim Anwurf erstmal den Motorkreis ziehst damit ein Relais im Hauptstromkreis an und Ein schliesst dann endgültig den Motorkreis und macht eine Selbsthaltung drauf)

Der Spannungsschalter ist nicht anderes als die Aktivierung eines separaten Voltmeters um zu prüfen ob alle 3 Phasen da sind.
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von markus »

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Alles soweit erklärt.
Jetzt habe ich noch einen unserer Diesellifte Bj 1972 abgelichtet. Der wird von einem Deutz F 8 L 413 angetrieben. Sehr gute Maschine. Bei einem Not Aus, bzw unterbrechung des Sicherheitskreises fällt der Streckenstrom ab und das Streckensicherheitsgerät schaltet den Startmagnet aus und die Dieselzufuhr wird unterbrochen und die Maschine geht aus. Lift kommt zum stehen.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

Immer wieder schnuggelig :) ist das der Rossalm 2?

Mit dem blöden SGA kannst mich aber jagen ... man hat mir das damals nerven gekostet :D
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von markus »

Rossalmlift 1 ist das.
Das SGA musst halt richtig einmessen, dann geht das schon.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Ram-Brand »

liftboy_bayerwald hat geschrieben: 16.04.2020 - 22:31 Und wieso konnte man beim Wahlschalter "Spannung" zwischen den Außenleitern L1, L2 und L3 unterschiedliche "Betriebsmodi" auswählen?

Gruß
liftboy_bayerwald
Den Gedankengang versteh ich nicht.
Wieso kommst Du darauf das man da Betriebsmodi auswählen kann?

Steht doch "Spannung" drüber.
Solche Schalter gibt es an vielen Schaltschränken. Solltest Du doch kennen.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Dartfish »

Ram-Brand hat geschrieben: 17.04.2020 - 21:14 Den Gedankengang versteh ich nicht.
Wieso kommst Du darauf das man da Betriebsmodi auswählen kann?

Steht doch "Spannung" drüber.
Solche Schalter gibt es an vielen Schaltschränken. Solltest Du doch kennen.
Das selbe hab ich mir auch gedacht wie man auf den Gedanken mit Beriebsmodi kommt.

Ich kenne diese Schalter mit dazugehörigem Voltmeter aus Energieverteilerschränken. Dort sind bzw waren die Standart. Heute werden da oft auch Digitale Geräte Verwendet. In Steuerungstechnik Schränken wird das glaub ich eher weniger Verwendet. Zumindest hab ich das noch nie gesehen 8O

Gibts solche Anzeigen heute noch bei Modernen Seilbahnsteuerungen?
Zuletzt geändert von maba04 am 17.04.2020 - 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

Dartfish hat geschrieben: 17.04.2020 - 23:17

Den Gedankengang versteh ich nicht.
Wieso kommst Du darauf das man da Betriebsmodi auswählen kann?

Steht doch "Spannung" drüber.
Solche Schalter gibt es an vielen Schaltschränken. Solltest Du doch kennen.
Das selbe hab ich mir auch gedacht wie man auf den Gedanken mit Beriebsmodi kommt.

Ich kenne diese Schalter mit dazugehörigem Voltmeter aus Energieverteilerschränken. Dort sind bzw waren die Standart. Heute werden da oft auch Digitale Geräte Verwendet. In Steuerungstechnik Schränken wird das glaub ich eher weniger Verwendet. Zumindest hab ich das noch nie gesehen 8O

Gibts solche Anzeigen heute noch bei Modernen Seilbahnsteuerungen?
Modern ist relativ - Bei einer 2005 in eine 1996er Anlage nachgerüsteten Steuerung (DM) kenne ich es noch, bei den 2010er (Leitner) Anlagen nichtmehr da läuft das alles digital.

@markus: Einmessen ja ist schön und gut ... ich hatte da mal einen Krieg mit dem SGA und dem Erdschluss - naja also eigentlich hatte ihn der vorhin erwähnte Starkstromschwachkopf der nicht glauben konnte, dass, wenn man das SGA 5 mal sauber einmisst und immernoch Erdschlüsse auftreten (aber komischerweise dann nicht wenn die Strecke überbrückt ist) der Fehler irgendwo anders als am SGA liegen könnte ... Aber wenigstens könnte ich die Handgriffe jetzt auch noch nach ner durchzechten Nacht mit verbundenen Augen :mrgreen:
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Dartfish »

Okay dass das bei Seibahnsteuerungen so lange genutzt wurde hätte ich nicht gedacht :?

Wie sieht dann diese Digitale Form heute aus? Also bezogen auf Seilbahnsteuerungen.

Bei uns in der Firma werden zb Siemens Sentronpac oder Janitza Geräte eingesetzt. Um zb Spannungseinbrüche vom EVU und den Energieverbrauch mit zu loggen.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von liftboy_bayerwald »

Chense hat geschrieben: 17.04.2020 - 16:26
liftboy_bayerwald hat geschrieben: 16.04.2020 - 22:31
Ob nun ein Elektroniker aus dem Handwerk oder der Industrie "besser" ist, kann man ebenfalls nur schwer beurteilen: In meiner ehemaligen Firma, einem Sondermaschinenhersteller, sind sowohl gelernte Betriebselektroniker (Industrie) als auch gelernte Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (Handwerk) beschäftigt. Beide machen ihre Arbeit und es gibt wiederum gute und schlechte sowohl von den Industrie- als auch von den Handwerksleuten.

Selbstverständlich könnte auch eine technisch versierte Fachkraft die Probleme mit einer Seilbahnsteuerung selbständig lösen, wenn er einen einigermaßen guten Hausverstand besitzt, allerdings ist es nicht ganz ungefährlich, Laien an elektrischen Anlagen herumpfuschen zu lassen. Nicht selten bezieht sich der Fehler eventuell auf den Hauptstromkreis 230/400V Wechselspannung, der wesentlich gefährlicher ist als ein Steuerstromkreis mit 24V Gleichspannung. Besser ist es also, eine Elektrofachkraft bei einer Fehlersuche, die mitunter gefährlich werden kann, zu engagieren.

Ich bin der Meinung, dass bei der Instandhaltung der elektrischen Seilbahnkomponenten meistens entweder hauseigene Elektroniker mit der Reparatur beauftragt werden oder eben Elektrobetriebe aus dem Handwerk herangezogen werden (so wie es an dem Lift, an dem ich gearbeitet habe ebenfalls gehandhabt wurde). Und für eine Fachkraft, die sich anhand der technischen Dokumentationen mit den Spezifikationen der Seilbahnelektrik auseinandersetzt, ist es - wie "markus" bereits schrieb - nach kurzem Eindenken normalerweise kein Problem, den Fehler zu lokalisieren.

Was unterscheidet denn die beiden Taster "Anwurf" und "Ein" voneinander? :x

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So dann von mir auch nochmal ein paar Worte dazu. Erstmal zum Elektriker an sich - idealerweise hat ein Seilbahnbetrieb sogar beides: Einen Gebäude und einen Industrieelektriker ....beide haben ihre Stärken und am Ende hast du im Fach "Lift" von beiden Seiten was mit drin ... der Gebäudeelektriker ist oftmals bei den "einfachen" Dingen top weil er mit mehr Hausverstand und pragmatischer rangeht, während der Industriemann dann wichtig wird gleich eine ganze Steuerung zu überblicken - Idealerweise ist dem Team dann noch ein Seilbahner zugeteilt der sich richtig gut auskennt ...
Aber auch Leute aus ganz anderen Fächern können da interessant sein - wir hatten mal das Problem das wir einen Elektriker rauswerfen mussten (Starkstromer und für nichts zu brauchen) und da auf die Schnelle keiner zu finden war ist erstmal ein Telekommunikationstechniker gekommen - Der hat zwar natürlich nicht alles gewusst aber sich derart in die Aufgaben verbissen!

Zum Thema Fachkraft und Strom - Du hast natürlich grundlegend recht: An den Strom gehört erstmal der Elektriker und mein Post sollte auch keine Aufforderung sein, dass jeder Liftler jetzt im Schaltschrank pfuschen geht. Es wäre aber oftmals gut so eine Kraft hinzuzuziehen weil jemand der seine Anlage mechanisch gut kennt im Normalfalle auch ein Grundverständnis davon hat welche Abläufe sich abspielen, wenn Fehler x auftritt. Bei mir kommt noch dazu dass ich ja "gelernter" Seilbahner bin - wir hatten in der Berufsschule einige Zeit damit zu tun z.b. einen Sicherheitskreis einer Seilbahn selbst aufzubauen (wenn ich die Unterlagen noch finde stelle ich auch ein Foto dazu rein) und war gerade in der Zeit als man in meinem damaligen Betrieb keinen richtigen Elektriker hatte immer der der einen E-Rucksack mithatte um mich zmd. mal auf Fehlersuche zu begeben bis der externe da war oder eben dem Telekommunikator ;) zu helfen.

Zum Thema Ein und Anwurf - Ich kenne Markus Steuerung nicht aber ich vermute mal dass es sich dabei um Anwurf und Abfahrt handeln dürfte.

Mit dem Anwurf schliesst du den Sicherheitskreis soweit und prüfst ob alles in Ordnung ist - damit schaltest du die Anlage quasi frei bei Relaissteuerungen ist das ein Abfallverzögertes Relais mit meist 10 Sekunden (bei größeren Anlagen teils aber auch bei SL gibst du damit auch der Gegenstation die Aufforderung ein "Fertig"-Signal zu heben) - Ein schliesst dann unter der Bedingung dass der Kreis in Ordnung ist den Motorschütz und du kannst abfahren (gibt da allerdings 2 Varianten ... entweder du hast im Motorkreis ein eigenes Relais welches durch einen erfolgreichen Anwurf angezogen wird oder du brückst beim Anwurf erstmal den Motorkreis ziehst damit ein Relais im Hauptstromkreis an und Ein schliesst dann endgültig den Motorkreis und macht eine Selbsthaltung drauf)

Der Spannungsschalter ist nicht anderes als die Aktivierung eines separaten Voltmeters um zu prüfen ob alle 3 Phasen da sind.
Da gebe ich dir absolut Recht! Sowohl Handwerks- als auch Industrieelektroniker haben ihre "Steckenpferde". Dein Vorschlag, den Liftwart in die Fehlersuche miteinzubeziehen, ist ebenfalls gut. Ist ja klar, dass sich der Liftwart oft auch mit den elektrischen Problemen gut auskennt. Interessant, dass du ein gelernter Seilbahner bist - leider haben wir in Deutschland so einen Beruf nicht. Wenn man bei uns Betriebsleiter einer Seilbahnanlage werden möchte, muss man bestimmte Anforderungen erfüllen - z.B. ein abgeschlossenes Ingenieursstudium oder eine Meisterweiterbildung aus dem technischen Bereich. Die genauen Anforderungen kenne ich aber nicht und für Schlepplifte gibt es wiederum Ausnahmen.

Vielen Dank für deine Erläuterungen zu dem "Anwurf"- und "Ein"-Taster sowie zu dem Wahlschalter "Spannung"! :)
Ram-Brand hat geschrieben: 17.04.2020 - 21:14
liftboy_bayerwald hat geschrieben: 16.04.2020 - 22:31 Und wieso konnte man beim Wahlschalter "Spannung" zwischen den Außenleitern L1, L2 und L3 unterschiedliche "Betriebsmodi" auswählen?

Gruß
liftboy_bayerwald
Den Gedankengang versteh ich nicht.
Wieso kommst Du darauf das man da Betriebsmodi auswählen kann?

Steht doch "Spannung" drüber.
Solche Schalter gibt es an vielen Schaltschränken. Solltest Du doch kennen.
So einen Wahlschalter habe ich in meiner fünfjährigen Laufbahn als Elektroniker noch nie irgendwo gesehen und mittlerweile bin ich ja nicht mehr im Elektrobereich tätig. Ich habe allerdings schon erwartet, dass ich mit dieser Frage vielleicht anecken werden. Der Ausdruck "Betriebsmodi" war an der Stelle natürlich etwas unglücklich gewählt. Allerdings ist mir auf die Schnelle kein passenderer Begriff eingefallen. Ich habe nur den Sinn nicht verstanden, warum man - ohne eine direkte Voltmeter-Anzeige drüber - einen Wahlschalter macht, mit dem man bei einer 400V Wechselspannungsanlage die "Außenleiter auswählen kann"...

Das sind doch absoute Nebensächlichkeiten, warum ich da jetzt nach dem Schalter gefragt habe. Entweder man beantwortet die Frage - so wie mein Vorredner - oder lässt es sein. Ich verstehe nicht, warum man über sowas überhaupt diskutieren muss... :rolleyes:

Gruß
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

liftboy_bayerwald hat geschrieben: 18.04.2020 - 00:30
Chense hat geschrieben: 17.04.2020 - 16:26
liftboy_bayerwald hat geschrieben: 16.04.2020 - 22:31 [...]
[...]
Da gebe ich dir absolut Recht! Sowohl Handwerks- als auch Industrieelektroniker haben ihre "Steckenpferde". Dein Vorschlag, den Liftwart in die Fehlersuche miteinzubeziehen, ist ebenfalls gut. Ist ja klar, dass sich der Liftwart oft auch mit den elektrischen Problemen gut auskennt. Interessant, dass du ein gelernter Seilbahner bist - leider haben wir in Deutschland so einen Beruf nicht. Wenn man bei uns Betriebsleiter einer Seilbahnanlage werden möchte, muss man bestimmte Anforderungen erfüllen - z.B. ein abgeschlossenes Ingenieursstudium oder eine Meisterweiterbildung aus dem technischen Bereich. Die genauen Anforderungen kenne ich aber nicht und für Schlepplifte gibt es wiederum Ausnahmen.
Doch doch den Beruf Seilbahner gibt es in Deutschland schon auch - Berufsschule ist allerdings in Hallein. Inzwischen auch als Doppellehre mit Elektriker zu haben (kenne allerdings keinen der es doppelt macht von daher keine Erfahrungen inwiefern man da auf Lifte im speziellen eingeht). Der Seilbahner hat aber an sich nichts mit dem Betriebsleiter zu tun - eher bist du mit dem Beruf sowas wie die Schnittstelle von Betriebsleitung und normalen Liftlern. Neue Kollegen einlernen, Revisions/TÜV-Unterlagen pflegen, Inventuren machen und Ersatzteilbestellungen planen, jede Anlage kennen und bedienen können (wobei das wohl jedes Gebiet anders handhabt kenne auch Seilbahner die wie andere Maschinisten eigentlich nur an "ihrer" Anlage arbeiten).

Darauf aufbauend kann man dann noch die HTL machen (Abitur mit Berufsausbildung + Möglichkeit nach Berufspraxis den Ingenieur zu erhalten) die geht dann schon mehr Richtung Betriebsleitung (allerdings muss man die Prüfung trotzdem machen) oder eben wie bei mir in Richtung Konstruktion / Planung.
Zum Betriebsleiter in Deutschland kann ich nur an Kollege markus verweisen der dürfte das ein wenig besser wissen als ich ;) Macht das ja auch schon lange genug der "alte Haudegen" :mrgreen:

Das Einbeziehen der Liftler ist halt gerade bei der Fehlersuche wichtig, nichtmal weil er sich in der Elektrik an sich gut auskennt sondern weil er die Macken der Anlage kennt. Mein Lieblingsbeispiel (für ein quasi elektrisches Problem) ist folgendes:
Wir haben bei unseren Bremsproben immer am Tag davor Probebetrieb gemacht, weil das eigentlich immer das erste mal vor der Saison war, dass die Anlage voll ausgefahren wurde und gerade unsere Leitner-Bahn hat da sowieso immer alle möglichen Stückchen gespielt (gerade der Bahnhof). Wir haben also die Anlage angefangen normal auszugaragieren - auf einmal steht die Bahn und zeigt absolut verwirrende Fehlermeldungen an die nicht zusammenpassen "Leistungsschutzschalter", "Stütze 3", "Sicherheitsbremse geschlossen", "Differenz Encoder" - Das war gerade zu der Zeit als wir keinen Elektriker hatten - Der externe war gerade auf ner Baustelle und hätte 2 Stunden gebraucht (und die Leitner Hotline war damals noch absolut unbrauchbar ... das hat sich gottseidank gebessert). Gut bis dahin haben wir uns dann mal auf die Fehlersuche begeben - In der Visualisierung kannst du nachsehen, welche SPS-Module auf Fehler gegangen sind. Es war mal von Anfang an relativ pragmatisch gesehen klar bei den Fehlern kann es sich eigentlich nicht um einen realen Fehler an der Bahn handeln, sondern es muss irgendwo in der Steuerung hapern. Also mal mit dem Schaltplan hingesetzt nachgesehen, was da in der Zusammenschau die Fehler auslösen kann und dann gings eigentlich ganz schnell - Vermutung Modul ist kaputt also:
Mann auf die Station schicken: Modul durchgeben - Modul ziehen und neu stecken (entspricht ja quasi einem Reboot) - Fehler weg ... relativ schnell war dann der Übeltäter gefunden ... einige Module sind bei der Montage nicht sauber eingebaut worden und waren nur einseitig eingerastet - So eines hats rausgebeutelt und da sucht die Steuerung sich dann nen Wolf.

Das war dann jedes Jahr bei der alljährlichen Fehlersuchübung vor der Saison (die 2 Chefmaschinisten der Anlage + Ich bauen Fehler ein - alle anderen dürfen fleissig suchen und uns natürlich auch um Tipps fragen - wenn die Frage gut ist gibts auch ne gute Antwort) immer die größte Gaudi wie lange die Elektriker sich da abgesucht haben, weil die natürlich nur auf "Fehler an der Bahn" gegangen sind ... so ne Siemens-SPS sei ja quasi unfehlbar ;)
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Dartfish »

Das Thema mit ausgefallenen Modulen und dubiosen Störmeldungen kenn ich nur zu gut :roll:
Und wenn dann mehrere Module zb einer Siemens ET200 Station ausfallen wirds eh interessant weil dann die Diagnose von Siemens nichts mehr her gibt.

Ich seh es genau so Anlagenbediener bzw Maschinist
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Ram-Brand »

Fazinierend.
Da sitzt ein Voltmeter im Schrank :!: nur weil in gleicher Flucht ein "Anwurf" Taster dazwischen sitzt wird kein Bezug dazu hergestellt.


Meine Fragen und deine Antworten haben mir aber geholfen Dich etwas einzuschätzen.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

Dartfish hat geschrieben: 18.04.2020 - 10:29 Das Thema mit ausgefallenen Modulen und dubiosen Störmeldungen kenn ich nur zu gut :roll:
Und wenn dann mehrere Module zb einer Siemens ET200 Station ausfallen wirds eh interessant weil dann die Diagnose von Siemens nichts mehr her gibt.

Ich seh es genau so Anlagenbediener bzw Maschinist
und der Elektriker sollten schon gut zusammen arbeiten. Ich kenne das aus meinem Berufsaltag. Wir wären ohne die Anlagenführer auch aufgeschmissen bei der Fehlersuche, weil keine kennt die Abläufe besser als er. Die sitzen ja den ganzen Tag davor :?
Der Bahnhof hat uns da jede Menge Spass bereitet ... so toll und viel besser als der beim Mitbewerber ... idiotensicher und automatisch ... ja jede Saison ist mindestens einer der Idiot weil er vergisst, dass automatisch nicht immer automatisch ist :D
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von liftboy_bayerwald »

Ram-Brand hat geschrieben: 18.04.2020 - 10:47 Fazinierend.
Da sitzt ein Voltmeter im Schrank :!: nur weil in gleicher Flucht ein "Anwurf" Taster dazwischen sitzt wird kein Bezug dazu hergestellt.


Meine Fragen und deine Antworten haben mir aber geholfen Dich etwas einzuschätzen.
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Du hast dich doch hier sowieso noch nicht in angemessener Form an der Diskussion über Seilbahnsteuerungen beteiligt. Auf deine Antworten kann ich folglich auch gerne verzichten, wenn ich einer Antwort vom großen "Messias" nicht würdig bin. :biggrin:

Und sehr schön, dass du mich jetzt einschätzen kannst, weil du mich ja so gut kennst. :idea:

Tut mir Leid, aber das ist doch lächerlich. Wenn jemand nicht weiß, dass ein Voltmeter in solchen Verteilungsschränken verbaut wurde, dann erkläre ich es ihm - oder lasse es. Alles kann man eben nicht wissen.
Chense hat geschrieben: 18.04.2020 - 02:03
liftboy_bayerwald hat geschrieben: 18.04.2020 - 00:30
Chense hat geschrieben: 17.04.2020 - 16:26 [...]
Da gebe ich dir absolut Recht! Sowohl Handwerks- als auch Industrieelektroniker haben ihre "Steckenpferde". Dein Vorschlag, den Liftwart in die Fehlersuche miteinzubeziehen, ist ebenfalls gut. Ist ja klar, dass sich der Liftwart oft auch mit den elektrischen Problemen gut auskennt. Interessant, dass du ein gelernter Seilbahner bist - leider haben wir in Deutschland so einen Beruf nicht. Wenn man bei uns Betriebsleiter einer Seilbahnanlage werden möchte, muss man bestimmte Anforderungen erfüllen - z.B. ein abgeschlossenes Ingenieursstudium oder eine Meisterweiterbildung aus dem technischen Bereich. Die genauen Anforderungen kenne ich aber nicht und für Schlepplifte gibt es wiederum Ausnahmen.
Doch doch den Beruf Seilbahner gibt es in Deutschland schon auch - Berufsschule ist allerdings in Hallein. Inzwischen auch als Doppellehre mit Elektriker zu haben (kenne allerdings keinen der es doppelt macht von daher keine Erfahrungen inwiefern man da auf Lifte im speziellen eingeht). Der Seilbahner hat aber an sich nichts mit dem Betriebsleiter zu tun - eher bist du mit dem Beruf sowas wie die Schnittstelle von Betriebsleitung und normalen Liftlern. Neue Kollegen einlernen, Revisions/TÜV-Unterlagen pflegen, Inventuren machen und Ersatzteilbestellungen planen, jede Anlage kennen und bedienen können (wobei das wohl jedes Gebiet anders handhabt kenne auch Seilbahner die wie andere Maschinisten eigentlich nur an "ihrer" Anlage arbeiten).

Darauf aufbauend kann man dann noch die HTL machen (Abitur mit Berufsausbildung + Möglichkeit nach Berufspraxis den Ingenieur zu erhalten) die geht dann schon mehr Richtung Betriebsleitung (allerdings muss man die Prüfung trotzdem machen) oder eben wie bei mir in Richtung Konstruktion / Planung.
Zum Betriebsleiter in Deutschland kann ich nur an Kollege markus verweisen der dürfte das ein wenig besser wissen als ich ;) Macht das ja auch schon lange genug der "alte Haudegen" :mrgreen:
Der Beruf des Seilbahners war mir tatsächlich noch nicht wirklich bekannt. Ich denke aber, dass er - vor allem in Kombination mit einer Elektronikerlehre - für Seilbahnbetriebe das "Ultimum" ist. So einen kann man ja optimal als Anlagenführer oder Instandhalter einsetzen. :D

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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

liftboy_bayerwald hat geschrieben: 18.04.2020 - 11:47
Ram-Brand hat geschrieben: 18.04.2020 - 10:47 Fazinierend.
Da sitzt ein Voltmeter im Schrank :!: nur weil in gleicher Flucht ein "Anwurf" Taster dazwischen sitzt wird kein Bezug dazu hergestellt.


Meine Fragen und deine Antworten haben mir aber geholfen Dich etwas einzuschätzen.
So weiß ich jetzt, dass ich hier nichts mehr für dich schreiben brauche.

Ciao! :hallo:
Unnötige Arroganz. :D

Du hast dich doch hier sowieso noch nicht in angemessener Form an der Diskussion über Seilbahnsteuerungen beteiligt. Auf deine Antworten kann ich folglich auch gerne verzichten, wenn ich einer Antwort vom großen "Messias" nicht würdig bin. :biggrin:

Und sehr schön, dass du mich jetzt einschätzen kannst, weil du mich ja so gut kennst. :idea:

Tut mir Leid, aber das ist doch lächerlich. Wenn jemand nicht weiß, dass ein Voltmeter in solchen Verteilungsschränken verbaut wurde, dann erkläre ich es ihm - oder lasse es. Alles kann man eben nicht wissen.
Chense hat geschrieben: 18.04.2020 - 02:03
liftboy_bayerwald hat geschrieben: 18.04.2020 - 00:30

Da gebe ich dir absolut Recht! Sowohl Handwerks- als auch Industrieelektroniker haben ihre "Steckenpferde". Dein Vorschlag, den Liftwart in die Fehlersuche miteinzubeziehen, ist ebenfalls gut. Ist ja klar, dass sich der Liftwart oft auch mit den elektrischen Problemen gut auskennt. Interessant, dass du ein gelernter Seilbahner bist - leider haben wir in Deutschland so einen Beruf nicht. Wenn man bei uns Betriebsleiter einer Seilbahnanlage werden möchte, muss man bestimmte Anforderungen erfüllen - z.B. ein abgeschlossenes Ingenieursstudium oder eine Meisterweiterbildung aus dem technischen Bereich. Die genauen Anforderungen kenne ich aber nicht und für Schlepplifte gibt es wiederum Ausnahmen.
Doch doch den Beruf Seilbahner gibt es in Deutschland schon auch - Berufsschule ist allerdings in Hallein. Inzwischen auch als Doppellehre mit Elektriker zu haben (kenne allerdings keinen der es doppelt macht von daher keine Erfahrungen inwiefern man da auf Lifte im speziellen eingeht). Der Seilbahner hat aber an sich nichts mit dem Betriebsleiter zu tun - eher bist du mit dem Beruf sowas wie die Schnittstelle von Betriebsleitung und normalen Liftlern. Neue Kollegen einlernen, Revisions/TÜV-Unterlagen pflegen, Inventuren machen und Ersatzteilbestellungen planen, jede Anlage kennen und bedienen können (wobei das wohl jedes Gebiet anders handhabt kenne auch Seilbahner die wie andere Maschinisten eigentlich nur an "ihrer" Anlage arbeiten).

Darauf aufbauend kann man dann noch die HTL machen (Abitur mit Berufsausbildung + Möglichkeit nach Berufspraxis den Ingenieur zu erhalten) die geht dann schon mehr Richtung Betriebsleitung (allerdings muss man die Prüfung trotzdem machen) oder eben wie bei mir in Richtung Konstruktion / Planung.
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Der Beruf des Seilbahners war mir tatsächlich noch nicht wirklich bekannt. Ich denke aber, dass er - vor allem in Kombination mit einer Elektronikerlehre - für Seilbahnbetriebe das "Ultimum" ist. So einen kann man ja optimal als Anlagenführer oder Instandhalter einsetzen. :D

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Dazu noch ein paar letzte Worte auch wenn das mit der Eletrik wenig zu tun hat ... ja gotttseidank gibt es den Beruf - Aber das Niveau das man im Beruf erreicht sollte normal die Mindestanforderung an Maschinisten sein - Leider lebt man da in Österreich recht billlig ... der Schnellsiederkurs Maschinist ist für garnichts und noch weniger zu gebrauchen ... Gerade wenn ich das mit den Südtiroler Kollegen vergleiche ist es ein absolutes Trauerspiel:

M.E. -> Maschinist mindestens das Level des jetzigen Seilbahners -> Betriebsleiter mindestens das Level des jetzigen HTLers ... das würde wenigstens den ein oder anderen aus einem Beruf entfernen wo man so garnichts zu suchen hat.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Theo »

Eines der Probleme mit dem wir normalen Stationsbediensteten uns herum schlagen müssen ist das dass es leider ab und zu irgendwelche Personen in die Elektroabteilung hinein schaffen wo man sich fragen muss wie es möglich sein kann dass diese Leute eine Lehrabschlussprüfung bestanden haben. Wenn manche das erste mal auf Platz kommen und so blöde Fragen stellen möchte man am liebsten zusammen packen und davon rennen.
Zum Glück sieht das Gesetz eine dreimonatige Probezeit vor wo man solche Typen relativ problemlos aussortieren kann bevor sie zu grossen Schaden anrichten.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Dartfish »

Theo hat geschrieben: 19.04.2020 - 12:00 Eines der Probleme mit dem wir normalen Stationsbediensteten uns herum schlagen müssen ist das dass es leider ab und zu irgendwelche Personen in die Elektroabteilung hinein schaffen wo man sich fragen muss wie es möglich sein kann dass diese Leute eine Lehrabschlussprüfung bestanden haben. Wenn manche das erste mal auf Platz kommen und so blöde Fragen stellen möchte man am liebsten zusammen packen und davon rennen.
Zum Glück sieht das Gesetz eine dreimonatige Probezeit vor wo man solche Typen relativ problemlos aussortieren kann bevor sie zu grossen Schaden anrichten.
Glaube hier Spiegelt sich auch mittlerweile der Fachkräftemangel wieder :roll:
Gutes Personal ist schwer zu finden. Und oft werden die meisten guten Leute von großen Namhaften Firmen/Konzerne abgeworben. Da diese oft an größeren Finanziellen Spielraum haben.

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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Lagorce »

Theo hat geschrieben: 19.04.2020 - 12:00 Wenn manche das erste mal auf Platz kommen und so blöde Fragen stellen möchte man am liebsten zusammen packen und davon rennen.
Zum Beispiel "Was ist ein Voltmeter-Umschalter?" :) :) :)


Bzgl. einer Frage weiter oben:
Beispiel eines Multifunktions-Netzüberwachungsgerät:
https://www.gmc-instruments.de/produkte ... ax-pq3000/

Sinnvoll ist eine GPS Zeitsychronisation, da diese hochgenau ist (für gewisse anspruchsvolle Anwendungen einiges unterhalb einer Mikrosekunde, wird z.B. in der Energieverteilung oder im Telekombereich eingesetzt, DCF-77 kann man hingegen nur für relativ grobe Zeitsynchronisation einsetzen und Abdeckung ist relativ lokal beschränkt).

Unabhängiges Netzqualitätslogging lohnt sich für sämtliche grössere Verbraucher, damit kann man überprüfen, ob das EVU die vertraglich geltenden Netzqualitätsauflagen einhält. Ohne eigene Aufzeichnungen kann man kaum was nachweisen (die EVU loggen ebenfalls ihrerseits, nur gestehen sie eigene Fehler kaum von selbst ein).
Zudem sind auch solche nicht amtliche geeichte Energiemessungen hilfereich falls der Verrechnungszähler ausfällt (z.T. werden jedoch zusätzlich zum Hauptzähler Kontrollzähler installiert).
Die Strom- sowie ggf. Spannungswandler für die private Messung müssen abgangsseitig der EVU-Messung angeordet sein. Der Eigenbedarf für die EVU-Messung sowie Hilfsfunktionen (z.B. Fernsteuerrelais) darf nicht verrechnet werden. Der Bedarf für die davon angesteuerten kundenseitigen Schaltgeräte (z.B. vom EVU ferngesteuerter Lastabwurf) wird jedoch verrechnet.

Edit:
Zusätzlich zu einem ausgereiften Multifunktionsgerät wie oben, ist es sinnvoll bei grösseren Maschinen und Anlagen zusätzlich ein einfacheres Muiltifunktionsmessgerät (da gibt es einige Hersteller, ggf. werden die über Ethernet oder Feldbus mit der Steuerung oder dem Prozessleitsystem verbunden, wichtige Überwachungen werden meist über Digitalausgänge interfaced).
Jedenfalls ist irgendeine netzseitige frontseitige (z.B. Schaltschranktür) Spannungsanzeige (mit Messung, nicht nur Phasenlämpchen) bei sämtlichen grösseren Anlagen sinnvol. Bei Voltmeter ist es empfehlenswert einen Messumschalter vorzusehen (ich selbst mag die mit Nullstellung nicht, da dann die Anzeige irreführend sein kann, da in "O" Stellung 0 Volt angezeigt wird auch wenn die Netzspannung vorhanden ist), bei Drehstrom ohne Mittelleiter sind 3-stellige Voltmeter-Umschalter am sinnvollsten, bei Drehstrom mit Mittelleiter sind 6-stellige Voltmeter-Umschalter am sinnvollsten, bei Wechselspannung überlasse ich die Wahl des Voltmeter-Umschalters liftboy_bayerwald, denn mit 1-phasigen Einspeisungen habe ich kaum zu tun.

Bzgl. Gebäude-Elektrotechniker u. -stromer vs. Industrie könnte ich ein ganzes Fachbuch verfassen. Habe schon miterlebt wie jemand bei Stern-Schaltung die Kabelschuhe auf der Seite der Verbindungslaschen im Anschlusskasten des Motors angeschlossen haben. Bei 2 Drehzahlen mit getrennten Wicklungen habe manche Mühe, Dahlander ist dann meist hoffungslos.
Muss allerdings zugestehen, dass wir in der Schweiz kaum hochkomplexe Gebäude wie ein Commerbank-Tower, usw. haben. Nirgends wird so gespart wie im Gebäudebereich, was sich sowohl auf die Komptenz des Personals wie auch die Qualität der elektrischen Ausrüstung niederschlägt.
Mit industrieller Elektrotechnik könnte man sämtliche Aufgaben im Gebäudebereich bewerkstelligen, und dann auch noch zuverlässiger. Nur wäre es dann viel zu teuer und vom Design nicht so schön (kenne Industrianlagen bei denen normale 22.3 mm Industrie-Befehlsgeräte auch für sämtlich Beleuchtungen eingesetzt wurden).

Was die beruflich Ausbildung betrifft setze ich voll auf die Praxiserfahrung, Motivation, und, das allerwichtigste was man jedoch nicht sofort einschätzen kann, menschliche Werte. Diplome, insbes. Noten sind mir weitgehend nebensächlich. Wichtig ist ebenfalls, dass man sehr unterschiedliche Anlagen, Maschinen, usw. betreut hat (auch Betriebsblindheit sollte man nicht unterschätzen, wobei die betriebsblindesten Fachpersonen an die ich mich erinnern kann Professoren und Assistenten waren. z.T. wurden Technologien unterrichtet, die bereits überholt waren).
In FR it es übrigens besonder schlimm, die bilden praxisfremde Theoretiker am Laufmeter aus, dort sind onehin in allen Bereichen Theorien gross geschrieben. Speil allerdings keine so grosse Rolle mehr, die haben ihre Industrie bald vollständig ermordert und die Landwirtschaft steht wie überal ebenfalls unter Druck.

Für die Berufsausbildung im Seilbahnbereich, siehe hier:
https://www.seilbahnen.org/de/

Da die Pandemie nicht lange genug andauert werden die Juristen, Ökonomen und anderen Bürokraten weiterhin das Sagen haben. Die, die sich an der ersten Front Tar für Tag und Nacht für Nacht einsetzten werden danach wie üblich leer ausgehen. Business as usual...
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

Bezüglich der Berufsausbildung muss man vllt. noch sagen, dass die Schweizer im Gegensatz zu Südtirol und Deutschland nicht an Österreich hängen. Die österreichische Seilbahnerausbildung dürfte vom Niveau her irgendwo zwischen euren beiden Ausbildungen liegen, wobei ich nicht weiss wie euer EBA wirklich einzuschätzen ist?
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Theo »

Und oft werden die meisten guten Leute von großen Namhaften Firmen/Konzerne abgeworben.
Namhafte Konzerne sind es bei uns zwar nicht gerade, aber mit der Hydro Exploitation, der MGB/GGB und der Air Zermatt haben wir bei uns halt schon mehrere gute Arbeitgeber wo in der Form und Grösse in anderen Tourismustälern so nicht vorhanden sind.
wobei ich nicht weiss wie euer EBA wirklich einzuschätzen ist?
Die 4-jährige mit dem EFZ ist sicher eine sehr gute Lehre. Die 2-jährige Lehre mit dem EBA ist halt für Leute wo schulisch zu schwach wären für die grosse Lehre und legt eigentlich mehr Wert auf den Betrieb der Anlagen. Was die da technisch lernen hat ein normaler aus einer anderen Branche kommende Arbeitern nach einer Saison Betrieb und einem Sommer Mithilfe in einer Revisionsgruppe auch locker drauf.
Die 2-jährigen Lehren ( gilt für beinahe alle Branchen ) sind eigentlich nur dazu gut um möglichst vielen einen Lehrabschluss zu ermöglichen weil es mit irgend einem Zertifikat in der Hand einfach viel besser ausschaut als ohne.
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

Theo hat geschrieben: 21.04.2020 - 14:03
Und oft werden die meisten guten Leute von großen Namhaften Firmen/Konzerne abgeworben.
Namhafte Konzerne sind es bei uns zwar nicht gerade, aber mit der Hydro Exploitation, der MGB/GGB und der Air Zermatt haben wir bei uns halt schon mehrere gute Arbeitgeber wo in der Form und Grösse in anderen Tourismustälern so nicht vorhanden sind.
wobei ich nicht weiss wie euer EBA wirklich einzuschätzen ist?
Die 4-jährige mit dem EFZ ist sicher eine sehr gute Lehre. Die 2-jährige Lehre mit dem EBA ist halt für Leute wo schulisch zu schwach wären für die grosse Lehre und legt eigentlich mehr Wert auf den Betrieb der Anlagen. Was die da technisch lernen hat ein normaler aus einer anderen Branche kommende Arbeitern nach einer Saison Betrieb und einem Sommer Mithilfe in einer Revisionsgruppe auch locker drauf.
Die 2-jährigen Lehren ( gilt für beinahe alle Branchen ) sind eigentlich nur dazu gut um möglichst vielen einen Lehrabschluss zu ermöglichen weil es mit irgend einem Zertifikat in der Hand einfach viel besser ausschaut als ohne.
Also ist die EBA sowas wie ein besserer Maschinistenkurs ...

In Österreich sieht es ja m.e. noch schlimmer aus mit der Ausbildung ... was da so an Bahnen randarf ist teilweise grob fahrlässig (Keilriemen quietschen... Schmierspray drauf - Autos handeln während dem Betrieb ... huch seilentgleisung) und komischerweise hat sich trotz der recht deutlichen Erhöhung des KV oder gerade deswegen nichts getan... die Branche ist ja erfinderisch ... war ja auch ohne Kurs über fast 2 Saisonen Maschinist am SL ...
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
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und die letzte Piste modelliert ist,
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Lagorce »

Chense hat geschrieben: 21.04.2020 - 08:22Bezüglich der Berufsausbildung muss man vllt. noch sagen, dass die Schweizer im Gegensatz zu Südtirol und Deutschland nicht an Österreich hängen. Die österreichische Seilbahnerausbildung dürfte vom Niveau her irgendwo zwischen euren beiden Ausbildungen liegen, wobei ich nicht weiss wie euer EBA wirklich einzuschätzen ist?
Keine Ahnung, diese Frage kann ich nicht beantworten.

Allgemein betrachtet, also nicht im Zusammenhang mit Seilbahnen, finde ich, dass das gesamte Ausbildungsniveau irgendwie abgenommen hat. Zudem muss man sich immer mehr mit weitgehend nutzlosem Papierkram befassen, was letzendlich viel Zeit und Geld kostet. Die Produktivität (und nebenbei auch die Qualität der Arbeit sowie die Motivation) könnte man um einiges steigern in dem man endlich mal massiv dereglementieren und entbürokritisieren würde. Mode ist heute, dass man z.B. die Qualität akkribisch dokumentieren muss, jedoch dafür soviel Zeit verliert, dass die effektive Qualität der Arbeit infolge Zeitdrucks darunter leidet.

Ein weiteres Problem im technischen Bereich, insbes. bei grösseren Firmen und Verwaltungen, ist den Mangel an Übersicht, wie z.B. Elektriker, die nichts vom mechanischen wissen (oder oft wissen wollen), oder nur sehr enge Bereiche kennen, und somit allgemeinere Zusammenhänge übersehen. Problem Nr. 1 ist jedoch die Führung (unkompetente Vorgsetzte, dazu zähle ich auch (zwischen-)menschliche Aspekte).

Industrie-Betriebselektriker müssen ja nicht Mechanik-Experten sein, gute Grundlagen im Maschinenbau sind dennoch m.E. unabdingbar sofern man sich mit der Wartung von Maschinen und Anlagen befasst oder auch deren Planung. Praxiserfahrung ist ebenfalls massgebend, über industrielle Wartung gibt es beim Springer zig Fachbücher, habe kein einziges davon mehr als nur duchgeblättert. Mit grossen Theorien hat noch niemand eine Anlage revidiert und noch weniger entpannt.

Die besten Maschinenkonstrukteure, die ich kenne haben selbst eine grosse Praxiserfahrung in der Montage und Wartung sowie z.T. auch in Betrieb. In der industriellen Elektrotechnik ist es aus meiner Sicht am interessantesten, wenn man eine Erfahrung hat, die sich von der Projektierung ((inkl. Schemas, Schaltanlagen-Layout, SPS- und Prozessleitsystem-Programmierung sowie Geräteparametrierung) über Schaltanlagenbau, Verkabelung/Verdrahtung, usw. bis hin zur Inbetriebnahme für die Werksabnahme und danach beim Kunden, sowie Wartung.

Am Anspruchsvollsten und interessantesten (jedoch auch für viele am stressigsten) ist IMO die Entpannung von komplexen Maschinen und Anlagen. Dort sieht man dann auch am besten wer was taugt oder nicht, insbes. wenn pro Stunde Stillstand tausende oder zehntausende Euros verloren gehen.


Seilbahnen efordern gewisse sehr spezifische technische Fachkenntnisse (auf den administrativen Kram gehe ich hier nicht ein), die sind jedoch m.E. im Vgl. zur nicht spezifischen Berufserfahrung relativ gering, Beispiele:

- Höhenarbeit: Nicht seilbahnspezifisch, leider werden für immer mehr Prüfungen à la IRATA gefordert (habe nie solche Kurse absolviert und bin dennoch gewohnt am hängenden Seil zu arbeiten, IMO eher eine Frage der Praxis).

- Mechanik: Die meisten mechanischen Arbeiten sind nicht wirklich seilbahnspezifisch, z.B. Klemmen, Laufwerk, Rollenbatterien oder Seilreiter (Zwischenaufhängungen) warten sind normale Wartungsarbeiten. Auch die Hydraulik ist nicht seilbahnspezifisch (u.a. Bremsen, Fangbremsen, hydrostatischer Notantrieb, diverse Hilfsfunktionen, usw.).
Spezifisch wären z.B. Spleisse (werden eh nur durch Spezialisten, meist vom Seilhersteller durchgeführt), Seilköpfe konfektionieren (siehe BAV Anforderungen), Seilprüfungen, Seilscheibenfutter-Abdrehen (erfolgt je nach Betreiber intern oder extern, kann wegen Schnürspannungen sicherheitskritisch sein), usw.

- Elektrotechnik: Darüber kann ich ziemlich genau antworten: Ausser spezielle Subsysteme wie z.B. FUA (inkl. ggf. Linienleiter bei SSB), Streckenüberwachung inkl. Fehlerortung, kapazitive Zugseilüberwachung und gewisse Besonderheiten wie Sprachverbindung oder Windmesssystem und deren drahtgebundene Datenübertragung ist der restliche elektrotechnische Teil, inkl. Antriebstechnik, Bremsregulierung, allgemeine Steuerungstechnik, usw. nicht seilbahnspezifisch was das die Praxis und das Know-How betrifft.

Gesamthaft betrachtet meinte ich sogar, dass ein erfahrener Industrie-Elektrospezialist oder ein erfahrener Mechaniker vermutlich kompetenter ist als jemand, der frisch seine Lehre als Seilbahnfachmann abgeschlossen hat.

Bei einer komplexen elektrischen Panne bin nicht sicher ob ein relativ wenig erfahrener interner Seilbahn-Betriebselektriker nicht mehr Mühe haben wird, als jemand externes mit einer hohen Praxiserfahrung aus verschiedenen nicht-seilbahnspezifischen Bereichen.

Sehr erfahrene Spezialisten können oft sofort miteinander im Team zusammenarbeiten als würden sie dies bereits seit längerer Zeit tun. Habe dies u.a. bei aufwendigen Inbetriebnahmen erlebt wo z.B. Spezialisten gewisser Zulieferanten herangezogen werden.

Hiermit will ich nicht die Kompetenz der Seilbahnfachkräfte in Frage stellen, meine nur, dass die Erfahrung eine sehr grosse Rolle spielt. Jemand wie Markus wünscht sich jeder Seilbahnbetreiber, die effektive Kompetenz kann man jedoch nicht anhanden der beruflichen Ausbildung beurteilen.

Mir persönlich ist es sch*** egal welche Diplome, usw. mir jemand vorweist, diese sagen wenig über die effektive Kompetenz aus und schon gar nichts über menschliche Werte, ohne letztere sind auch die höchsten Fachkompetenzen letzendlich nutzlos. Allerdings ist es jedoch oft so, dass sehr gute Technik-Spezialisten bescheiden sind und auch angenehm im Umgang.
Chense
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Re: "Not-Aus" Steuerungstechnik bei alten Schleppliften

Beitrag von Chense »

Lagorce hat geschrieben: 21.04.2020 - 18:14
Chense hat geschrieben: 21.04.2020 - 08:22Bezüglich der Berufsausbildung muss man vllt. noch sagen, dass die Schweizer im Gegensatz zu Südtirol und Deutschland nicht an Österreich hängen. Die österreichische Seilbahnerausbildung dürfte vom Niveau her irgendwo zwischen euren beiden Ausbildungen liegen, wobei ich nicht weiss wie euer EBA wirklich einzuschätzen ist?
Keine Ahnung, diese Frage kann ich nicht beantworten.

Allgemein betrachtet, also nicht im Zusammenhang mit Seilbahnen, finde ich, dass das gesamte Ausbildungsniveau irgendwie abgenommen hat. Zudem muss man sich immer mehr mit weitgehend nutzlosem Papierkram befassen, was letzendlich viel Zeit und Geld kostet. Die Produktivität (und nebenbei auch die Qualität der Arbeit sowie die Motivation) könnte man um einiges steigern in dem man endlich mal massiv dereglementieren und entbürokritisieren würde. Mode ist heute, dass man z.B. die Qualität akkribisch dokumentieren muss, jedoch dafür soviel Zeit verliert, dass die effektive Qualität der Arbeit infolge Zeitdrucks darunter leidet.

(...)

Seilbahnen efordern gewisse sehr spezifische technische Fachkenntnisse (auf den administrativen Kram gehe ich hier nicht ein), die sind jedoch m.E. im Vgl. zur nicht spezifischen Berufserfahrung relativ gering, Beispiele:

- Höhenarbeit: Nicht seilbahnspezifisch, leider werden für immer mehr Prüfungen à la IRATA gefordert (habe nie solche Kurse absolviert und bin dennoch gewohnt am hängenden Seil zu arbeiten, IMO eher eine Frage der Praxis).

- Mechanik: Die meisten mechanischen Arbeiten sind nicht wirklich seilbahnspezifisch, z.B. Klemmen, Laufwerk, Rollenbatterien oder Seilreiter (Zwischenaufhängungen) warten sind normale Wartungsarbeiten. Auch die Hydraulik ist nicht seilbahnspezifisch (u.a. Bremsen, Fangbremsen, hydrostatischer Notantrieb, diverse Hilfsfunktionen, usw.).
Spezifisch wären z.B. Spleisse (werden eh nur durch Spezialisten, meist vom Seilhersteller durchgeführt), Seilköpfe konfektionieren (siehe BAV Anforderungen), Seilprüfungen, Seilscheibenfutter-Abdrehen (erfolgt je nach Betreiber intern oder extern, kann wegen Schnürspannungen sicherheitskritisch sein), usw.

- Elektrotechnik: Darüber kann ich ziemlich genau antworten: Ausser spezielle Subsysteme wie z.B. FUA (inkl. ggf. Linienleiter bei SSB), Streckenüberwachung inkl. Fehlerortung, kapazitive Zugseilüberwachung und gewisse Besonderheiten wie Sprachverbindung oder Windmesssystem und deren drahtgebundene Datenübertragung ist der restliche elektrotechnische Teil, inkl. Antriebstechnik, Bremsregulierung, allgemeine Steuerungstechnik, usw. nicht seilbahnspezifisch was das die Praxis und das Know-How betrifft.

Gesamthaft betrachtet meinte ich sogar, dass ein erfahrener Industrie-Elektrospezialist oder ein erfahrener Mechaniker vermutlich kompetenter ist als jemand, der frisch seine Lehre als Seilbahnfachmann abgeschlossen hat.

Bei einer komplexen elektrischen Panne bin nicht sicher ob ein relativ wenig erfahrener interner Seilbahn-Betriebselektriker nicht mehr Mühe haben wird, als jemand externes mit einer hohen Praxiserfahrung aus verschiedenen nicht-seilbahnspezifischen Bereichen.

Sehr erfahrene Spezialisten können oft sofort miteinander im Team zusammenarbeiten als würden sie dies bereits seit längerer Zeit tun. Habe dies u.a. bei aufwendigen Inbetriebnahmen erlebt wo z.B. Spezialisten gewisser Zulieferanten herangezogen werden.

Hiermit will ich nicht die Kompetenz der Seilbahnfachkräfte in Frage stellen, meine nur, dass die Erfahrung eine sehr grosse Rolle spielt. Jemand wie Markus wünscht sich jeder Seilbahnbetreiber, die effektive Kompetenz kann man jedoch nicht anhanden der beruflichen Ausbildung beurteilen.

Mir persönlich ist es sch*** egal welche Diplome, usw. mir jemand vorweist, diese sagen wenig über die effektive Kompetenz aus und schon gar nichts über menschliche Werte, ohne letztere sind auch die höchsten Fachkompetenzen letzendlich nutzlos. Allerdings ist es jedoch oft so, dass sehr gute Technik-Spezialisten bescheiden sind und auch angenehm im Umgang.
Dass das Ausbildungsniveau immer weiter sinkt kann ich leider nur bestätigen ... man "muss" ja jeden irgendwie zum Abschluss bringen egal ob derjenige dann tauglich ist oder nicht ... der absolut unnötige Schreibkram dazu macht es Ausbildern und Lehrlingen ohnehin unnötig schwer

Grundsätzlich finde ich, dass die Seilbahnerausbildung definitiv ein guter Schritt war .... aber es ist halt leider trotzdem so, dass es erstens für viele eine "notlehre" darstellt und m.e. eben auch zu lasch gehandhabt wird. Natürlich ist die Erfahrung wichtig aber eine fundierte Ausbildung in dem Bereich kann vllt. dafür sorgen, dass man auch mit weniger Erfahrung als andere ein gewisses Level erreicht und das wäre wichtig.

Zu Markus kann ich nur zustimmen ;)
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