Am Luttenseelift hielt ich mich nicht lange auf, denn an dem flachen Schlepper waren – wochenendbedingt – die Skikurshorden unterwegs.
Der Korbinianlift – zwar nur 650 m lang, aber die Piste hier ist vom Gefälle her gut zu fahren. Auch hier tummelten sich die Skikurse, es fanden Rennen statt und erst kurz vor meiner Abreise kam ich hier dann wieder vorbei. Schade, denn irgendwie ein netter Hang und natürlich auch in interessanter , alter Schlepper. Dafür sollte bei den anderen drei Liften oben für Sonntag doch überraschende Leere herrschen.
Oben geht es im rechten Winkel im Sonnenhanglift weiter, der ca. 300 m lang durch den Bergwald hinaufgeht.
Hier oben war bei meiner Ankunft nichts los. Ich war allein im Lift und genoss neben dem Ausstieg erst einmal die Ruhe am Berg. Genau das mag ich an solchen Kleingebieten – von den alten Liftanlagen einmal abgesehen.
Dort geht es weiter zum Wildensee- und Gipfellift...aber erst einmal blieb ich noch weiter stehen...
Der Wildenseelift – den bin ich nur zwei Mal gefahren, denn der steile Gipfelschlepper weiter drüben ist weitaus verlockender...
Sonntagsstimmung am Kranzberg...
Talstation des Gipfellifts
Da geht es ziemlich steil zur Sache...
2012 beim Erstbesuch hier haben die Gehänge ständig gequietscht – 2020 war das nicht mehr der Fall. Man hatte auch einige Spezialbügel drangehängt, die recht breit sind. Vermutlich für die Snowboarder?
Oben angekommen. Obwohl der Kranzberg selbst Mittelgebirgscharakter aufweist, hat man hier einen recht schönen Ausblick – vor allem nach Gegenüber ins Karwendelgebirge. Man kann sich immer gar nicht vorstellen, wo und dass überhaupt da eine Skiabfahrt hinunterführt.
Zoom in den Talbereich vor Mittenwald.
Da kommt der ultrasteile Gipfellift rauf.
Dahinter schweben die Bügel über eine Senke drüber, ehe die Bergstation mit den Antrieb unterhalb der LSAP-Gipfelbahn erreicht ist. In Ellmau gibt (oder gab?) es im Talbereich auch einen etwas längeren Schlepper, dessen Ausstieg sich auf einer Geländekuppe befindet, wo sich dahinter eine tiefe Senke befindet. Der Lift überspannt das Ganze und endet erst ein Stück weiter oben am Hang.
Zoom zur Bergstation, wo seit Jahren die Kabine am gleichen Fleck vor sich hin modert.
Pistenspaß am Gipfellift. Am Ausstieg wurde der Schnee aufgrund der sonnenexponierten Lage recht schnell weich und aufgrund des milden Winters hatten sich dort bereits etliche grüne Flächen hervorgetan. Doch im unteren Abschnitt macht die Abfahrt richtig Spaß, zumal nur sporadisch andere Skifahrer zugegen waren.
Wieder oben angelangt...
Zoom zum Herzogstand – auch noch so ein uriges Kleingebiet, wenn auch dort im Gegensatz zum Kranzberg bereits einmal eine Anlage ersetzt wurde – einst fuhr man diese steile Bergflanke seitwärts sitzend im ESL hinauf, ehe in den 90ern die Pendelbahn errichtet worden ist. Auch der Schlepper oben hatte eine (etwas kürzere) Vorgängeranlage. Vom Kranzberg ist mir hingegen kein Ersatz bekannt.
Zoom zur Bergstation der Karwendelbahn. Immer muss ich da an den Film „Die Sieger“ denken, welchen man 1993 da oben gedreht hat. Der Film war vom Ansatz her gar nicht mal so schlecht, aber das Finale am Berg fand ich nicht so gut. Deswegen mag ich Actionfilme auch nicht mehr anschauen – der Böse metztelt alle Gehilfen des Guten nieder und wird am Ende von diesem erledigt – 1.000 mal gesehen...
Zoom zum Wildenseelift weiter unten...
Bei diesem endet der Lift etliche Meter hinter dem Ausstieg, der sich auf einer Geländeerhebung befindet. Die Bügel schweben dann noch weiter durch den Wald, ehe die versteckte Umlenkstation erreicht ist, die ich gar nicht vor die Kamera bekam.
Idylle am Gipfellift.
Ich wollte schließlich auch noch den ESL fahren – hier ging es erst einmal unterhalb der stillgelegten Gipfel-Pendelbahn Richtung Mittenwald runter. Doch ich wusste die Strecke nicht mehr so genau. 2012 bei meinem bisherigen Ski-Erstbesuch hier herrschten schlechte Sichtverhältnisse und 8 Jahre später hatte ich keine Ahnung mehr, wie man zum Sessellift gelangte. Zwischendrin musste man die Skiwege auch wieder hinaufsteigen und erst beim dritten Anlauf kapierte ich es.
Irgendwo auf der anderen Seite im Nirwana...
Einmal kam ich dann auch an der Talstation der ominösen Pendelbahn raus.
Zurück am Sonnenhanglift, wo davor der Korbinianlift endet.
Der Sonnenhanglift....
Die wilde Querfahrt zur ESL-Talstation hat mir 2012 schon gefallen, als es aus tiefhängenden Wolken schneite. Keine planierte Pistenautobahn, sondern ein besserer Ziehweg über ursprüngliche Bergwiesen und einen Laubwald hindurch.
Am Ende wurde der Schnee an manchen Stellen recht knapp – einmal musste man sogar neben dem Forstweg durch den Wald, um die Ski anlassen zu können. Am Ende hieß es dann, einige Meter vor dem Erreichen der Talstation Abschnallen.
Im Lift
Immer wieder ist es ein Genuss, in dem Uralt-ESL von 1950 die flache, aber idyllisch gelegene Trasse nach oben zu schweben.
In einer 10-EUB wäre die Fahrt längst nicht so schön – außer bei schlechtem Wetter eben.
Mir gefiehl das Ganze so gut, dass ich gleich noch einmal die Tour machte, um dann wieder im Sessel lümmelnd nach oben schwebte...
Am Ende gingen sich dann auch noch zwei Fahrten am Korbinianlift aus, nachdem die Skikurse dort Feierabend gemacht hatten.
Für einen halben Sonntag war das ideal.