Nachdem ich heute mal wieder alleine zum Skifahren unterwegs sein sollte, wollte ich nicht allzu weit fahren. Also fiel meine Wahl auf das Brauneck. Pisten sollten nahezu alle offen sein. Gleichzeitig hatte ich mir gestern die Verkehrslage als auch die Webcambilder angeschaut und mich gewundert: laut google maps gab es auf den einschlägigen Routen aus den Bergen keine Verkehrsbehinderungen, und auch auf den Webcams waren nicht allzu viele Leute zu sehen. Eigentlich komisch, würde man doch Ende Januar erwarten, dass halb München zum Skifahren in die Berge fährt. Dazu aber meine Theorie, die sich manches Mal im Frühling auch schon bewahrheitet hat: ist es warm in München und wenig winterlich, so kommen viele Leute gar nicht auf die Idee skifahren zu gehen.
Also fuhr ich um ca. 8:15 daheim los, und war schließlich um 9:10 schon am Parkplatz der Brauneckbahn. Dieser war recht gut gefüllt, zu zwei Drittel würd ich sagen.
Aber wo sind die Leute hin?
Gähnende Leere, so dass ich bei meiner ersten Bergfahrt sogar eine Privatgondel bekam.
Auch am Drehkreuz wartete niemand.
Der Tagesskipass kostet übrigens mittlerweile 41€, einerseits gar nicht so wenig, aber andererseits find ich das durchaus in Ordnung, dafür dass in letzter Zeit doch ein bisschen investiert wurde. Außerdem hab ich den Eindruck, dass tatsächlich viele Mitarbeiter beschäftigt werden; so saßen teilweise sogar 3 Liftler an einer Sessellift-Station und passten auf.
Ein Blick zurück. Da auf den Wiesen eher wenig Schnee liegt, sind die Tore in den Zäunen um beim Abfahren direkt zum Gondeleinstieg zu gelangen leider verschlossen. Somit muss man den längeren Fußweg außenrum in Kauf nehmen.
Im oberen Teil war der Himmel noch etwas grau, geringfügig schneite es sogar.
Ein Blick in Richtung Südosten.
Als erstes gings mal bis runter zum Jaudenhanglift 1.
Und weiter zur Milchhäuslbahn.
Diese fuhr ich mehrmals probierte alle Abfahrten mal durch, auch weil der Andrang an der Ahornbahn zwischenzeitlich etwas größer war. Die Waxensteinabfahrt fand ich nur mäßig gut, war entweder um 9:30 schon total ausgefahren, oder war gar nicht frisch präpariert am heutigen Tag. Am besten taugte mir die Familienabfahrt mit dem Stockhang. Allgemein war der Schnee in diesem Bereich aber morgens schon sehr weich, tatsächlich frühlingshaft. Das hat mich aber nicht gestört, ich mag solche Verhältnisse nämlich sehr gerne.
Auch zum Draxlhang fuhr ich einmal, allerdings nur mit Lift Nummer 2, an Nummer 1 war sehr viel mehr Andrang.
Ein Blick zur Seite.
Als nächstes gings in den Finstermünzkessel. Leider sind übrigens die Toiletten dort abgeschafft worden, ich meine mich zu erinnern, dass es an der alten Finstermünzbahn welche gab.
In der neuen Schrödelsteinbahn.
Ein unscharfer Blick zurück.
Warum an dieser schönen, neuen Bahn (auch wenn ich die alte DSB sehr mochte) nicht viel los war kann man wohl durch dieses Bild erahnen: es fehlt Schnee! Eine Beschneiung wäre hier auf den direkten Pisten doch sehr sinnvoll. Ist aber meines Wissens geplant, oder? Ich würde auch soweit gehn, dass die neue Bahn ohne Beschneiung aktuell gar nicht geöffnet wäre.
Weiter oben in der Schrödelsteinbahn.
Kurz vor der Begstation.
Ein Blick in die Landschaft aus dem Zirkuslift.
Im Zirkuslift.
Die Felsen neben dem Idealhang find ich schon immer sehr hübsch anzusehn.
Im Idealhanglift.
Auf der rechten Piste (von oben aus gesehn).
Blick zur Seite zum Lift.
Seitenblick zum Ausstieg.
Auch an dieser Piste empfiehlt sich ein Blick in die Landschaft. Neben mir blieb ein Pärchen stehn, und die Frau meinte, dass dies mit der schönste Blick am Brauneck sei.
Am Idealhang im oberen Bereich war der Schnee übrigens richtig winterlich, fast schon pulvrig. Bei meiner ersten Tour fuhr ich diesen Lift sechs Mal.
Ich springe zurück in die Ahornbahn.
Ein Blick zur Seite vor dem felsigen Stück.
Und weiter in die nächste Geländekammer, zum Garlandsessel. Auch hier war der Schnee übrigens weniger aufgeweicht, ähnlich wie am Idealhang.
Die Piste ging auch mittags noch ganz gut.
Ein Blick nach hinten im Sessel.
Mit weitem Flachlandpano war heute leider nicht so viel, das Wetter war einfach zu schlecht.
Ich wagte mich auch einmal in die Buckel.
Die waren überraschend schön zu fahren.
Unter anderem um Mittag zu essen fuhr ich dann drei mal mit der Gondel. An sich hätte zwecks Pause auch einmal gereicht, aber ich mag die Talabfahrt selbst auch recht gern.
Diese alte Gondel in der Bergstation war mir bisher noch nie aufgefallen. Das lag wohl daran, dass ich sonst immer den direkten Ausgang mit den Treppen nach unten genommen hab.
Innen drin lagern Prospekte.
Ein Blick auf den Beschneiungsteich. Irgendwie kam er mir größer vor als sonst, aber wahrscheinlich täusch ich mich. Das liegt vielleicht auch daran, dass er eher leer ist.
Geöffnete Lifte und Pisten. Der Weltcuphang war tatsächlich nicht als gesperrt gekennzeichnet. Und am Florihang sah es zwar auch recht braun aus (und es gab ein Gesperrt-Schild), aber zumindest diejenigen Leute, die zur Flori-Hütte wollten, sind dort natürlich trotzdem gefahren. Auch die Piste 15 "Bayernhang" war am Anfang des Tages noch geöffnet, später stand dort ein handgeschriebenes Gesperrt-Schild.
Am Zirkuslift stand noch ein alter Pistenplan rum, da war auch der Milchhäusl-Lift noch ein Schlepper.
Ich fuhr dann nochmal zum Idealhang, und hielt es dieses Mal sogar 9 Abfahrten aus. Wie beim ersten Mal kam ich übrigens auch dieses Mal ohne den Seillift zu benützen bis zum Schneebar-Lift hoch.
Man erkennt schon, warum die Kapellenhang-Abfahrt gesperrt ist. Die ist halt doch nur was für Erd- und Grasskifahrer.
Der Schnee war weich und ausgefahren, liegt halt meistens in der Sonne dieser Hang.
An der Bergstation der neuen Sesselbahn.
Bergstation - solide ohne großen Schnickschnack. Ich finds gut so.
Der obere Teil der Kapellenhang-Abfahrt sah tatsächlich recht gut aus. Und mit Schuss müsste man doch auf der anderen Seite hoch bis zur Schrödelsteinabfahrt kommen...? Jaaaaa! Es ging ohne groß schieben zu müssen. Wahrscheinlich hatte ich auch genau dort meine Maximalgeschwindigkeit laut Tracking.
Die Schrödelsteinabfahrt könnte man auch als Tragödienabfahrt bezeichnen: eng und bucklig.
Immerhin kam am Nachmittag noch etwas die Sonne raus. Dafür war der dortige angetaute Kunstschnee sehr merkwürdig zu fahren, hatte eine etwas komische Konsistenz. Da mag ich angetauten Naturschnee lieber.
Auch die Finstermünz-Abfahrt könnte mehr Schnee vertragen.
Danach machte ich noch ein paar Abfahrt an Ahorn, Milchhäusl und Draxlhang, bevor es noch weiter zurück Richtung Ausgangspunkt gehn sollte.
Der Garland-Sessel schwebt für meine Begriffe relativ hoch über dem Speicherteich, wenn dieser geleert ist. Danach schaffte ich noch ein letztes Mal die Gondel.
Zum Schluss nahm ich noch die Weltcup-Piste mit. Dort waren im unteren Bereich auch ein paar Schlittenfahrer unterwegs.
Am Zielhanglift lag noch nicht genug Schnee.
Lift neben Baumreihe ist irgendwie typisch für das Brauneck-Gebiet.
Die Weltcup-DSB lief tagsüber auch, am späten Nachmittag jedoch nicht mehr.
Über etwas schneearme Wiesen gings weitest möglich zurück zur Gondeltalstation.
Auf dem Rückweg besuchte ich dann noch zwei Freunde in Schaftlach, liegt ja fast auf dem Weg. Beim nächsten Mal würde ich aber tatsächlich eher über einen Vorabend-Besuch mit Übernachtung nachdenken.
Zum Abschluss hab ich noch meinen Track dabei, wobei definitiv nicht alle Linien genau richtig sind.
Vorderer Skigebietsteil.
Hinterer Skigebietsteil.
Insbesondere hat heute die Tracking-Uhr es oftmals nicht erkannt, wenn ich schon im Lift saß. Im Garland-Sessel konnte ich z.B. einmal 70 (!) Sessel an mir vorbeiziehen lassen bis die Uhr erkannte, dass ich nicht mehr abwärts fahr.
Noch für die Statistiker
Distanz: 54,84km
Durchschnittsgeschwindigkeit in Bewegung: 31,2km/h
Maximalgeschwindigkeit: 99,6km/h
Höhenmeter: 12878
Höhenmeter laut Access (inkl. Korrektur für fehlende Lifte): 13353
Das bestätigt aber den Eindruck, dass die Uhr heute nicht ganz so korrekt gemessen hat.
Alles in allem war vormittags noch am meisten los, ab Mittag fast gar nix mehr. Die längsten Wartezeiten hatte ich am Ahorn (3min) und am Ideallift (12 Bügel). Das ist aber nicht der Rede wert. Sehr oft konnte ich direkt einsteigen. Nicht nur deswegen war es ein sehr schöner Skitag für mich.
Zukunftswünsche
An sich finde ich das Brauneck so wie es ist schon ziemlich gut, es müsste meiner Meinung nach nicht wirklich moderner sein. Aber wenn ich mir was wünschen dürfte wäre das:
1. mehr Beschneiung (trotz der Nachteile von Kunstschnee)
2. Ahornbahn als kuppelbarer Sessel.
Den jetzigen Sessel könnte man dann ja theoretisch nutzen, um den Idealhanglift zu ersetzen. Für mich persönlich nicht so wichtig, vielleicht aber schön für Anfänger, wäre wohl ein Ersatz der Draxlhang- und/oder Jaudenhanglifte durch einen kuppelbaren, kindersicheren Sessellift. Davon wird ja auch schon seit Jahren immer mal wieder gesprochen.
Frühlingsgefühle am Brauneck - 26. Januar 2020
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