Eine kleine Geschichte mit Video
Damals, als wir im Ruhrpott unser Geld quasi noch ausschließlich mit Kohle und Stahl verdient haben (ja, das tun wir tatsächlich nicht mehr!), mussten die Menschen irgendwo hin mit all dem Gestein was sie aus den dutzenden von Zechen tonnenweise zu Tage förderten. So entstanden im flachen Teil des Ruhrgebiets in etwa vom nördlichen Bochum bis an den Rand des südlichen Münsterlandes etliche Halden, auf denen der Abraum der Bergwerke aufgeschüttet wurde. Über die Jahre erreichten diese mehr als beachtliche Größen und prägen seither einen Teil des Landschaftsbildes und wurden im Rahmen der Initative "Industriekultur" überwiegend zugänglich gemacht. Eine der größten und höchsten ist die Halde Hoheward zwischen Herne und Herten. Umrundet man sie, ist man 8km unterwegs, ihr Plateau erhebt sich 110 Höhenmeter über das Umland - mehr als so mancher Hügel im Sauerland. Sie ist weithin sichtbar und obenauf wurden zwei riesige metallische Bögen als Kunstwerk installiert - die Himmelsmeridiane. Von allen Seiten gibt es Wander- und Spazierwege hinauf, die untere Hälfte ist größtenteils bewachsen, der obere Teil kahl. Schnee haben wir hier nicht nur nicht alle Tage sondern auch nicht alle Jahre - und in dieser Menge nichtmal alle Dekaden.
Meine Zeit ist ausgerechnet in dieser Woche so knapp, dass ich überhaupt froh bin, es auf Hoheward geschafft und auch noch ein paar Aufnahmen gemacht zu haben. Daher dieses Mal weniger Worte, ein paar Fotos und das Video, das das Eindrücke vollständiger transportiert.
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Damit sich weniger Menschen als beim 1. Bericht auf ihren Bildschirm übergeben müssen, habe ich dieses Mal mit Gimbal (bzw. dem DJI Osmo Pocket + Chestrap) gefilmt.
Einer der wenigen Wege, den man auch im bewaldeten Bereich bis unten abfahren kann.
Je nach Exposition sind die glatten "Gipfel"hänge abgeweht...
...oder eingeweht. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich unmittelbar in der Heimat bin.
Einen Kontrast, denn man wohl nur in den wenigsten Skigebieten findet.
Schneewehen, echte Schneewehen. Ich kann es gar nicht glauben.
Die Westhänge
Aus dieser Perspektive - man würde mir wohl fast jeden Ort abnehmen.
Es ist alle Poesie der Region in einem Bild.
Die zweite Schneise bis ganz runter - geht, aber geht schlechter als sie aussieht. Viel Gemüse und vor allem sehr viele sehr nervige kleine Querzäune aus Metallrohren.
Eine weitere Kunstinstallation - die Drachenbrücke.
Herne gefällt übrigens auch den meisten Ruhrpottlern nicht
