Montafon | 29.3.2012 | Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg
Verfasst: 29.03.2012 - 23:57
"Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg"
Auf der Suche nach dem Restschneeskifahren
Silvretta-Montafon 29.3.2012
Nach mehreren Tagen mit Dachstein, Schafi, Huppi und Talabfahrer in unterschiedlicher Kombination war ich heute alleine unterwegs. Was schreibt man über einen Skitag, der mit schlechtem Wetter bei zugezogenem Himmel begann und an dem man fast immer zu blöd war, die Hand an seiner neuen GoPro-Helmkamera beim Auslösen so zu halten, dass sie nicht am Rand des Bildes auftaucht? Entweder nichts, oder etwas, bei dem die Qualität der Fotos weniger wichtig ist als die damit erzählte Handlung. So here we go:
Pistenkarte: http://www.bergfex.at/silvretta-montafon/panorama/
Vielversprechend: Wegen Schneemangels bereits gesperrt waren die 1b zur Kapellbahn und die Talabfahrtsroute zur Versettla-Bahn in Gaschurn.
"Auf der Suche nach dem Restskifahren" - der Untertitel könnte irreführend sein. Im Skigebiet waren die Bedingungen super, weiter oben liegt bekanntermaßen in den Nordalpen trotz der warmen Temperaturen noch überdurchschnittlich viel Schnee. Da es unten aber immer mehr grünt und die ersten Talabfahrten aufgeben, war ich unter anderem am heutigen Tag eben bewusst genau auf der Suche nach diesem speziellen Erlebnis, dem Restschneeskifahren.
1d - Talabfahrt Kapellbahn
^ "Wegen Schneemangel geschlossen" - geradzu eine Einladung für Alpinforumler.
^ Direkt nach der Abzweigung
^ Das Grün beginnt langsam zu überwiegen
^ Es wird langsam
^ Eine Kurve weiter: Wieder mehr Schnee
^ Etwas Schmutz und Steine
^ Es wird interessanter
^ Mit etwas Schwung und Knie anziehen zu schaffen
^ Reicht
^ Kurze Verschnaufpause
^ Mit Schwung und beherztem Abdrücken ohne Feindkontakt zu machen (ich besitze keine GWG-Ski)
^ Letzter Hang
^ Schlussziehweg, am Ende die Talstation der DSB Kapell
[b}1c - Talabfahrt Hochjoch-PB[/b]
^ Die 1c zur Hochjoch-PB war noch offiziell geöffnet, ich bin sie trotzdem gefahren.
^ Schneeband, hier gut, teilweise löcherig werdend. Ich denke, die wird in den nächsten Tagen dicht gemacht, ein Mitarbeiter war schon beim Stangeneinsammeln.
^ Der wird auch langsam schmal
^ Wie ein ausgelegter Teppich. Am Ende die Talstation der Hochjoch-PB
Talabfahrtsroute nach Gaschurn
^ An der Mittelstation der Versettla-Bahn, Einstieg in die gesperrte Route - eine andere Talabfahrt gibt es nicht.
^ Hm, links oder rechts?
^ Perfekter Butterfirn, selbstverständlich völlig glatt und unverspurt.
^ Dann wird es etwas enger. Zu meinem Nachteil war heute mein erster Tag in der Nova, ich kenne die Abfahrt also nicht aus besseren Tagen und wusste also auch nicht, wo sie eigentlich langgeht. Also: Improvisieren. Das der Fahrweg in ein paar Metern bis zum Horizont völlig schneefrei wurde, entschloss ich mich für links.
^ Nämlich hier entlang. Sah das an machen Stellen aus wie ganz alte Spuren? Geht es hier auch im Original lang? Egal, ich nahm diese Variante.
^ Bisher alles Problemlos
^ Hier konnte man auch noch am Rand entlang.
^ Auch hier schön, nur ab der Straße stand ich etwas blöd da. Der Talgrund noch recht weit weg, die Bahn talabwärts gesehen relativ weit rechts und eigentlich nur noch Wiesen und Gärten.
^ Ich fürchte, hier fahre ich jemandem durch den Garten.
^ Sicher nicht die originale Route, aber immerhin gabs Schnee.
^ Ab der nächsten Straßenquerung mit einer übrigens sehr aufbauenden Namensgebung ging dann allerdings gar nichts mehr. Nach unten hin nur noch Grün so weit das Auge reicht. Also entschloss ich mich schweren Herzens abzuschnallen und der Straße etwas bergan zu folgen, immerhin führte sie taleinwärts, also näher zur Trasse der EUB.
^ Ich mutmaße, dass hier selbst Starli die Ski tragen müsste und ich besitze nur dieses eine Paar.
^ Blick zurück, hier bin ich hergekommen. Da ging wirklich nichts...
^ Blick nach vorn: In der Spitzkehre ist die EUB-Trasse erreicht.
Extrem weich, aber ging erstaunlich gut zum Schwingen.
^ Blick zurück. Ich bin knapp unterhalb des obersten Hauses eingestiegen.
^ Und es geht gut weiter
^ Für sowas braucht man nicht abschnallen, auch nicht, wenn man den Belag nicht beschädigen will! In die andere Richtung ist die Bergstation des sich noch in Betrieb befindlichen Übungsliftes und damit dann auch die Talstation der EUB erreicht. Es sind ca. 15 Grad, mir läuft die Suppe fast oben in die Skischuhe.
^ Zurück oben im Skigebiet hat es aufgerissen und die Sonne lacht wieder wie in den letzten Tagen vom blauen Himmel. Ergo: Es gibt nichts mehr zu berichten, nur noch langweiliger Standard - Schnee, blauer Himmel usw. - ihr kennt das. .
^ Hier auch.
^ Zum Betriebsschluss ging es die noch geöffnete Talabfahrt zum Parkplatz an der Valisera-Bahn hinab. Wenn Schluss ist ist Schluss - wobei: Ich hätte eigentlich links den Wall weiterfahren sollen. Beim nächsten Mal.
Ein kurzes persönliche Fazit zum Gebiet an sich: Ich bin über die Grasjoch-EUB vormittags ins Hochjoch-Gebiet eingestiegen. Mit diesem Gebietsteil kann ich nicht richtig warm werden (okay, DSB Freda war geschlossen), ich habe Gefühlt ewig in irgendwelchen extrem lahmen Liften verbracht um dann eine total unattraktive und/oder kurze Verbindungsabfahrt zu nehmen. Landschaftlich ists mal was anderes im positiven Sinne und bei klarem Wetter ist der Blick über das weite Montafon großartig, aber skifahrerisch findet der sportlich Ambitionierte hier nur sehr wenig. Beim Wechsel ins Nova-Gebiet geht sehr viel Zeit ohne Skifahren drauf - erst gondelt man dank fehlender Talabfahrt mit der langen Grasjoch-EUB wieder ins Tal und steigt dann in die ebenfalls ziemlich lange Valisera-Bahn, da ist man echt lange nur in Bahnen unterwegs. Richtig begeistert hat mich dann aber das Nova-Gebiet - viele richtig tolle Abfahrten, zum teil sehr steil und anspruchsvoll, kuppiert, gewellt, einige richtig begeisternde Routen, zum teil schön abseits geführt. Sehr gut, hier werde ich wieder hinkommen. Ich bin gespannt, was die in den nächsten Jahren aus dem Hochjochgebiet machen. Allerdings werden einige der angesprochenen Mängel auch mit moderneren Anlagen bestehen bleiben.
Grüße,
bastian-m
Auf der Suche nach dem Restschneeskifahren
Silvretta-Montafon 29.3.2012
Nach mehreren Tagen mit Dachstein, Schafi, Huppi und Talabfahrer in unterschiedlicher Kombination war ich heute alleine unterwegs. Was schreibt man über einen Skitag, der mit schlechtem Wetter bei zugezogenem Himmel begann und an dem man fast immer zu blöd war, die Hand an seiner neuen GoPro-Helmkamera beim Auslösen so zu halten, dass sie nicht am Rand des Bildes auftaucht? Entweder nichts, oder etwas, bei dem die Qualität der Fotos weniger wichtig ist als die damit erzählte Handlung. So here we go:
Pistenkarte: http://www.bergfex.at/silvretta-montafon/panorama/
Vielversprechend: Wegen Schneemangels bereits gesperrt waren die 1b zur Kapellbahn und die Talabfahrtsroute zur Versettla-Bahn in Gaschurn.
"Auf der Suche nach dem Restskifahren" - der Untertitel könnte irreführend sein. Im Skigebiet waren die Bedingungen super, weiter oben liegt bekanntermaßen in den Nordalpen trotz der warmen Temperaturen noch überdurchschnittlich viel Schnee. Da es unten aber immer mehr grünt und die ersten Talabfahrten aufgeben, war ich unter anderem am heutigen Tag eben bewusst genau auf der Suche nach diesem speziellen Erlebnis, dem Restschneeskifahren.
1d - Talabfahrt Kapellbahn
^ "Wegen Schneemangel geschlossen" - geradzu eine Einladung für Alpinforumler.
^ Direkt nach der Abzweigung
^ Das Grün beginnt langsam zu überwiegen
^ Es wird langsam
^ Eine Kurve weiter: Wieder mehr Schnee
^ Etwas Schmutz und Steine
^ Es wird interessanter
^ Mit etwas Schwung und Knie anziehen zu schaffen
^ Reicht
^ Kurze Verschnaufpause
^ Mit Schwung und beherztem Abdrücken ohne Feindkontakt zu machen (ich besitze keine GWG-Ski)
^ Letzter Hang
^ Schlussziehweg, am Ende die Talstation der DSB Kapell
[b}1c - Talabfahrt Hochjoch-PB[/b]
^ Die 1c zur Hochjoch-PB war noch offiziell geöffnet, ich bin sie trotzdem gefahren.
^ Schneeband, hier gut, teilweise löcherig werdend. Ich denke, die wird in den nächsten Tagen dicht gemacht, ein Mitarbeiter war schon beim Stangeneinsammeln.
^ Der wird auch langsam schmal
^ Wie ein ausgelegter Teppich. Am Ende die Talstation der Hochjoch-PB
Talabfahrtsroute nach Gaschurn
^ An der Mittelstation der Versettla-Bahn, Einstieg in die gesperrte Route - eine andere Talabfahrt gibt es nicht.
^ Hm, links oder rechts?
^ Perfekter Butterfirn, selbstverständlich völlig glatt und unverspurt.
^ Dann wird es etwas enger. Zu meinem Nachteil war heute mein erster Tag in der Nova, ich kenne die Abfahrt also nicht aus besseren Tagen und wusste also auch nicht, wo sie eigentlich langgeht. Also: Improvisieren. Das der Fahrweg in ein paar Metern bis zum Horizont völlig schneefrei wurde, entschloss ich mich für links.
^ Nämlich hier entlang. Sah das an machen Stellen aus wie ganz alte Spuren? Geht es hier auch im Original lang? Egal, ich nahm diese Variante.
^ Bisher alles Problemlos
^ Hier konnte man auch noch am Rand entlang.
^ Auch hier schön, nur ab der Straße stand ich etwas blöd da. Der Talgrund noch recht weit weg, die Bahn talabwärts gesehen relativ weit rechts und eigentlich nur noch Wiesen und Gärten.
^ Ich fürchte, hier fahre ich jemandem durch den Garten.
^ Sicher nicht die originale Route, aber immerhin gabs Schnee.
^ Ab der nächsten Straßenquerung mit einer übrigens sehr aufbauenden Namensgebung ging dann allerdings gar nichts mehr. Nach unten hin nur noch Grün so weit das Auge reicht. Also entschloss ich mich schweren Herzens abzuschnallen und der Straße etwas bergan zu folgen, immerhin führte sie taleinwärts, also näher zur Trasse der EUB.
^ Ich mutmaße, dass hier selbst Starli die Ski tragen müsste und ich besitze nur dieses eine Paar.
^ Blick zurück, hier bin ich hergekommen. Da ging wirklich nichts...
^ Blick nach vorn: In der Spitzkehre ist die EUB-Trasse erreicht.
Extrem weich, aber ging erstaunlich gut zum Schwingen.
^ Blick zurück. Ich bin knapp unterhalb des obersten Hauses eingestiegen.
^ Und es geht gut weiter
^ Für sowas braucht man nicht abschnallen, auch nicht, wenn man den Belag nicht beschädigen will! In die andere Richtung ist die Bergstation des sich noch in Betrieb befindlichen Übungsliftes und damit dann auch die Talstation der EUB erreicht. Es sind ca. 15 Grad, mir läuft die Suppe fast oben in die Skischuhe.
^ Zurück oben im Skigebiet hat es aufgerissen und die Sonne lacht wieder wie in den letzten Tagen vom blauen Himmel. Ergo: Es gibt nichts mehr zu berichten, nur noch langweiliger Standard - Schnee, blauer Himmel usw. - ihr kennt das. .
^ Hier auch.
^ Zum Betriebsschluss ging es die noch geöffnete Talabfahrt zum Parkplatz an der Valisera-Bahn hinab. Wenn Schluss ist ist Schluss - wobei: Ich hätte eigentlich links den Wall weiterfahren sollen. Beim nächsten Mal.
Ein kurzes persönliche Fazit zum Gebiet an sich: Ich bin über die Grasjoch-EUB vormittags ins Hochjoch-Gebiet eingestiegen. Mit diesem Gebietsteil kann ich nicht richtig warm werden (okay, DSB Freda war geschlossen), ich habe Gefühlt ewig in irgendwelchen extrem lahmen Liften verbracht um dann eine total unattraktive und/oder kurze Verbindungsabfahrt zu nehmen. Landschaftlich ists mal was anderes im positiven Sinne und bei klarem Wetter ist der Blick über das weite Montafon großartig, aber skifahrerisch findet der sportlich Ambitionierte hier nur sehr wenig. Beim Wechsel ins Nova-Gebiet geht sehr viel Zeit ohne Skifahren drauf - erst gondelt man dank fehlender Talabfahrt mit der langen Grasjoch-EUB wieder ins Tal und steigt dann in die ebenfalls ziemlich lange Valisera-Bahn, da ist man echt lange nur in Bahnen unterwegs. Richtig begeistert hat mich dann aber das Nova-Gebiet - viele richtig tolle Abfahrten, zum teil sehr steil und anspruchsvoll, kuppiert, gewellt, einige richtig begeisternde Routen, zum teil schön abseits geführt. Sehr gut, hier werde ich wieder hinkommen. Ich bin gespannt, was die in den nächsten Jahren aus dem Hochjochgebiet machen. Allerdings werden einige der angesprochenen Mängel auch mit moderneren Anlagen bestehen bleiben.
Grüße,
bastian-m