Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg - Teil 5
Stubaier Gletscher, 3.5.2013
In der Serie bisher erschienen:
- Montafon | 29.3.2012 | Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg
- Hintertux | 28.4.2012 | Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg 2
- Willingen | 14.4.2013 | Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg 3
- Hintertux | 3.5.2013 | Wo ein Rest ist, ist auch ein Weg 4

Ganz wichtig: Grund zwei, warum ich gezögert habe - diese Route führt, auch wenn man sich durch die permanent begleitende Seilbahninfrastruktur nicht so vorkommt, durch ungesichertes, alpines Gelände. Es gibt zwei größere Steilstufen mit Felsabbrüchen, wer sich hier nicht auskennt und nicht genau weiß was fahrbar ist, begibt sich in große Gefahr. Viele Abschnitte sind zusätzlich sehr lawinengefährdet! Dieser Bericht ist KEINE Anleitung und erst recht keine Routenempfehlung!
Wie schon am Vortag in Hintertux, kippte das Wetter zuverlässig zum Nachmittag hin und beim Einstieg in die Talabfahrt setzte leichter Regen ein. Starli hatte den unerfreulichen Zustand der Wildn Grube bereits dokumentiert und mein Pensum an Abschnallen und weiten Laufstrecken hatte ich in Hintertux schon erfüllt. Theoretisch gibt es eine zweite Variante zu Tal zu kommen, nämlich unter den Zubringerbahnen hindurch. Schaut man sich das Gelände bei der Auffahrt einmal an, fallen einem zwei größere Steilstufen und viel felsiges Terrain auf. Es wird mehrere Varianten geben, wie man dort hindurchkommen kann, ich kenne nur eine und die erschien mir bei den aktuellen Restschneekonditionen auch die einzig noch halbwegs machbare zu sein. Einerseits braucht es an einigen Stellen eine nicht gerade dünne Schneeauflage, andererseits kreuzt die Route zahlreiche Lawinenstriche. Ich würde mich die Abfahrt außer im Spätfrühjahr, wo die oberen Hänge überwiegend schneefrei sind, vermutlich nicht trauen. Zum ersten Einstieg gelangt man links von der Dresdener Hütte.
Wir folgen geradeaus dem Wanderweg. Auf dem Schild steht übrigens etwas mit Dresden 500irgendwas Kilometer.
Das rote Schild ist eine gute Landmarke, dahinter gehts in den ersten Hang.
Auf dem Foto leider kaum zu sehen, aber als ich an die Kante trat und sich der Blick hinab ins Tal bis zu den Parkplätzen öffnete, erwartete mich als Empfang zu meiner kleinen Mission ein Regenbogen!
Von links sieht man einen alten Lawinenstrich, der Hang war schön zu fahren. Unten darf man sich nicht verleiten lassen, dem Schneefeld zu folgen, stattdessen durchquert man die kleine Ebene nach rechts und überquert beim Kreuzen der Seilbahntrasse einen etwas größeren Wildbach. Über den Bach gab es noch eine einsame Schneebrücke mit den Resten alter Skispuren, der traute ich aber nicht mehr und lief stattdessen ein paar Meter bis zu einer kleinen Brücke.
Blick zurück nach oben. In meinem Rücken folgt die Bachquerung (die ich irgendwie vergessen habe zu fotografieren)
Man befindet sich nun oberhalb der nächsten größeren Steilstufe und sieht eigentlich nur Latschenkiefern. Wer nicht genau weiß wohin, steht irgendwann am Felsabbruch.
Das Rohr ist ein brauchbarer Orientierungspunkt (soweit ich weiß, steht hier jedenfalls kein zweites davon). Rechts daran vorbei geht es zu einer fahrbaren Rinne.
Nämlich zu dieser hier. Das kommt auf Fotos bekanntlich immer schlecht rüber, aber die ist schon recht steil und schmal. EIgentlich ist es nur ein zugeschneiter Bachlauf, hier und da kam das Wasser auch wieder gurgelnd zum Vorschein. Am Ende der Rinne muss man scharf nach rechts weg durch die Latschen queren, sonst steht man in den Felsen.
Blick zurück nach oben.
Da kam ich her.
Das nächste Stück ist wieder zum genießen. Der Parkplatz kommt auch langsam in Sicht.
Nochmal der Blick zurück. Schön zu sehen, dass ich zwischendrin wieder ein paar Schritte aufsteigen musste, weil ich zu spät nach talwärts gesehen rechts abgebogen war.
Über etwas ziehwegähnliches geht es durch das Gebüsch Richtung Parkplatz. Nochmal der Blick zurück.
Es gibt fast durchgängig Schnee.
Ich musste inklusive der Bachquerung insgesamt nur drei Mal abschnallen und nie weit laufen.
Am Ziel.
Und zum Ende hin schien sogar wieder die Sonne
