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Auvergne: Puy-de-Dôme, Mont-Dore und Anderes - 19.09.2017

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Florian86
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Auvergne: Puy-de-Dôme, Mont-Dore und Anderes - 19.09.2017

Beitrag von Florian86 »

Das Frühstück am nächsten Morgen war gut, aber typisch-französisch, also gabs eher süße Backwaren, Obst und Joghurt; eigentlich nicht so ganz mein Fall (ich bevorzuge ein salziges Frühstück), aber man nimmt ja, was man kriegen kann... ;-)

Leider wechselten sich am Vormittag Regen und Nebel ab, aber dennoch wollten wir an diesem Tag auf den Puy-de-Dôme hoch, heißt es doch, dass ein jeder, der die Auvergne bereist einmal dort oben gewesen sein muss.

Auch hier zunächst einmal die Route des Tages mit teilweise Verweis auf die Orte über die Klammern im weiteren Text.
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Man erkennt sicherlich, dass wir eher kleinere Straßen gefahren, und auch gar nicht so viel Strecke zurück gelegt haben.

So fand der erste Halt schon nach ca. 2km am Gour de Tazenat (1) statt, einem wassergefüllten Maar. Ist ja auch ganz nett anzusehen, wenn man solch einen Vulkansee noch nie gesehn hatt.
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Da wir auch an Bahnhöfen immer mal wieder gerne halten und Fotos machen, folgen hier ein paar Bilder vom Gare de Volvic (4).
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Im Fahrplanaushang hat sich eine Spinne häuslich eingerichtet.
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Allgemein ist an diesem Bahnhof wenig Personenverkehr, war alles ein bisschen trostlos irgendwie.

Da das Wetter sich erstmal nicht besserte, trödelten wir noch bisschen rum. Auf der Suche nach ner Tankstelle gings erst in die eine Richtung und dann doch nach Clermont-Ferrand (7) runter. Richtig in den Ort sind wir aber nicht rein, der Ausblick von oben auf die schwarze Kathedrale muss reichen.
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Doch dann gabs irgendwann doch keine Ausreden mehr, also fuhren wir zum Parkplatz am Col de Ceyssat (8). Wir hätten natürlich auch die Zahnradbahn nehmen können, aber der Bewegungsdrang war dann trotz des Mistwetters ziemlich groß, nachdem wir ja am Vortag fast nur im Auto saßen.

Immerhin gabs mehrere Pläne am Parkplatz, hier ist mal einer davon.
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Meine Ursprungsidee war auf dem direkten Weg aufzusteigen und dann über den westlichen Rundwanderweg abzusteigen, aufgrund des Wetters sind wir dann aber doch auf demselben Weg wieder abgestiegen...

Der direkte Wanderweg ist eher steil, aber recht breit und kreuzt an einer Stelle die Zahnradbahn.
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Jedoch ists mir schleierhaft, warum man nicht auf der Teerstraße laufen darf – ist zwar eh nicht so schön, aber für nicht so geübte Wanderer wäre das sicher gut.

Zoom zur (Aus-)Weiche.
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So schön war das Wetter...
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Weiter oben wird die Vegetation fast schon hochalpin und man geht auch durch Einschnitte durch.
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Am Gipfel angekommen wars immer noch neblig und es regnete, weshalb wir uns erstmal innen im Restaurant-Komplex aufwärmten und etwas trockneten. Dieses war richtig überfüllt mit Schulklassen. Neben dem Restaurant gibts auch natürlich einen Laden und sogar ein kleines Kino – wers braucht...

Aber zumindest umrunden wollte ich den Gipfel trotz des Wetters schon. Auf dem Gipfel gibts sogar Reste eines römischen Merkur-Tempels, wobei auch die Kelten vorher schon ein Heiligtum errichtet hatten.
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Auch gabs einen matschigen Weg und eine Art Ampel – wofür auch immer sie dient.
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Nach der Umrundung wurden Regen und Wind wieder stärker, weshalb es nochmal in das Restaurant ging, dieses Mal auf nen Kaffee. Vor lauter Mistwetter vergaßen wir dann auch in die Bergstation der Zahnradbahn zu gehn und uns dort umzuschaun. :-(

Beim Runtergehn wars immer noch neblig und feucht, weshalb wir uns eben nicht für den längeren Rundweg entschieden.
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Danach wussten wir nicht so recht, was wir als nächstes machen sollen, aber unsere Vermieterin hatte uns am Morgen noch nahegelegt, ein bestimmtes Dorf zu besuchen dessen Namen mir aber mittlerweile entfallen ist. Also fuhren wir nach Navi in die Richtung, nur um dann nochmal genauer nachzusehn und festzustellen: das Dorf wäre noch nördlich von unserem Ausgangsort, wir wollten aber tendenziell Richtung Süden. Also sind wir bei (9) dann doch umgekehrt und bekamen die Idee Saint-Nectaire (13) zu besuchen. Dort sollte es mehrere Höhlen, eine schöne Kirche und Freilichtmuseen geben, was fast schon wieder zu viel für einen Nachmittag war.

Auf dem Weg sah ich den ersten Hinkelstein in meinem Leben, leider ohne Obelix.
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Überhaupt war Saint-Nectaire ein Glücksfall, denn dort wurde das Wetter deutlich besser, fast schon sonnig. So konnten wir mit leckerem Baguette, Törtchen und Resten von daheim noch schön Mittag machen.

Über den Ort, der malerisch am Hang liegt thront die Kirche.
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Wie so oft in Frankreich gibt es bunte Kirchenfenster, was immer ein sehr schönes Licht in den Kirchen macht.
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Gleichzeitig wirkt das verspielt und gemütlich – gefällt mir! :-)

Für eine winzige Höhle wollten wir dann doch nicht Eintritt zahlen, also beschlossen wir, lieber für ein Freilichtmuseum mit Käserei in Farges (14) zu bezahlen.
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Der Saint-Nectaire-Käse ist recht berühmt und bekommt den typischen Schimmel während der Reifung in einer Höhle.
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Eine Videoshow im kalten Keller war auch inklusive, die Geschichten, die da erzählt wurden, waren aber eher schwierig zu verstehen – immerhin waren die Bilder nett.
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Hier hatten Flo und ich dann ein kleines Missverständnis. Während ich gerne einfach so weit fahren wollte, wie wir Lust haben und dann eine Unterkunft suchen, hatte Flo schon längst die booking-app offen und eine Unterkunft gebucht. Diese war dann doch noch relativ weit und Flo wollte zudem an diesem Tag nicht Auto fahren – ihr könnt Euch vorstellen, dass ich nicht allzu begeistert war.

Überhaupt ist das ja ein grundlegender Unterschied zwischen Flo und mir: ich fahr gerne so lange wie ich Lust habe und such dann einfach vor Ort ne Unterkunft – und falls alle Stricke reißen hätten wir auch noch ein Zelt dabei gehabt. Das ist aber vieeeeel zu wenig Sicherheit für Flo. Andererseits: man muss halt auch Kompromisse machen. ;-)

Auf dem Weg zu unterer Unterkunft im Weiler Ardit (B) kamen wir dann noch in Mont Dore (6km westlich von 15) vorbei. Gerne hätte ich auch hier übernachtet, der Ort sah ganz nett aus und Lust zu fahren hatte ich auch nicht mehr so wirklich, aber das ging ja jetzt nicht mehr, weil wir eben was andres reserviert hatten...

Den Abstecher ins Skigebiet wollte ich aber auf jeden Fall auch noch machen.

Ein Pistenplan hing aus.
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Ganz sicher bin ich mir bei den Liften nicht, aber ich vermute das ist der 2-CLF Chômets.
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4-CLF Tremplin und Talstation PB Tele 1.
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4-CLF Tremplin und Parkplatztunnel, darüber verläuft die Piste.
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Die Sessel vom 4-CLF de la Dore waren abmontiert.
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Nochmal Talstation Tele 1 und 4-CLF de la Dore links davon.
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Ich vermute: Bergstation 4-CLF Le Longes.
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Auf dem weiteren Weg begegnete uns noch eine Staumauer der Dordogne, die wir überquerten.
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Kurz danach zweigten wir von der Hauptstraße D922 ab und fuhren auf sehr kleinen Straßen den Berg hoch. Gut dass sie einen dort auf das Überholverbot hinweisen...
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Unsere Unterkunft an diesem Tag hieß "Chez Marraine" – Urlaub auf dem Bauernhof und war wieder ein Chambres d'hôtes. Und ich muss zugeben: als wir dort ankamen war ich nicht mehr allzu unglücklich (sogar ziemlich glücklich), genau diese Unterkunft gebucht zu haben, denn es war einfach superidyllisch in diesem winzigen Weiler Ardit (B).
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Als wir ankamen erfuhren wir, dass unsere Gastgeberin nich zu Hause ist, aber ein Nachbar erwartete uns. So konnten wir uns an den Küchentisch setzen, bekamen ein Bier aufs Haus und führten ein wenig Smalltalk. U.a. erfuhren wir, dass Mont Dore doch eher eine Stadt der Snobs sei... nun ja, kann ich nicht beurteilen.

Als Marraine dann ankam, übrigens eine etwas kräftigere, mittelalte Dame, frug sie sogleich, ob wir denn auch zu Abend essen wollen. Das wollten wir natürlich gerne, aber so spontan ist das ja nicht immer möglich, also hieß unsere Antwort: wenns geht – dann ja. Und ja: es ging! Schnell erfuhren wir, dass Marraine Truffade-Meisterin bei einem Wettbewerb wurde, doch hatten wir ja schon am Vorabend Truffade gehabt; das wäre wohl ein typisches Essen bei ihr gewesen. Stattdessen zeigte sie uns einen Kürbis, den sie von vor der Tür rein holte, ob wir das denn essen würden – na klar! Auch erzählte sie, dass sie aus Clermont-Ferrand hergefahren ist und am nächsten Tag dort auch wieder hin müsste. Ich hoff immer noch, dass sie nicht extra nur unseretwegen den doch etwas langwierigen Weg auf sich genommen hatten.

Unser Zimmer (ohne Privatbad, aber es gibt eh nur zwei Zimmer, die sich das Bad teilen müssen) war dann auch sehr schnucklig eingerichtet, wobei wir das Größere bekamen, obwohl wir das Kleinere gebucht hatten.
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Auch der Ausblick aus dem Dachfenster konnte sich sehn lassen.
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Nach einer guten halben Stunde ausruhen, schauten wir mal, was das Essen so macht. Das war schon ganz gut fortgeschritten und uns wurde ein Aperitiv (Enzianlikör) angeboten. Dazu gabs karamelisierte Kirschtomaten mit Sesamkruste, sehr interessant, sehr lecker. Danach kam eine Flasche Rotwein auf den Tisch und wir bekamen Kürbissuppe mit Maroni und Speck drin. Diese war sehr dick und ich konnte nur murmeln: ich hoffe, dass das jetzt aber der Hauptgang ist. War es aber nicht, denn als Nächstes gabs Tortilla und grünen Salat. Es folgten vier verschiedene Käsesorten mit Brot. Der Nachtisch war dann ein Ziegenmilchjoghurt mit Heidelbeerkompott und selbstgebackenen Keksen. Nen Kaffee gabs sogar auch noch dazu.

Marraine saß mit am Tisch und so konnten wir uns ein wenig kennen lernen. So erzählte sie uns, dass sie mal ein kleines Unternehmen (eine Kita) in Clermont-Ferrand leitete, aber dass ihr das zu stressig wurde. Deshalb ist sie sozusagen aufs Land "ausgestiegen" und verdient ihr Geld mit der Vermietung der zwei Zimmer und teilweise auch mit Essensgästen. Dabei kommen so gut wie alle Produkte aus der Region, bzw. vom Nachbars-Bauern. Ansonsten hat Marraine viel mit Essen zu tun, ist z.B. auch Jurorin bei Wettbewerben, wo lokale Produzenten ihre eigenen Produkte vorstellen - deshalb auch die zwei Tage in Clermont-Ferrand.

Auch erfuhren wir, dass dieses Essen das "schnelle, unvorbereitete Essen" war, hätte Marraine früher gewusst, dass Essensgäste kommen, hätte sie wohl "richtig" aufgekocht. ;-)

Die Flasche Rotwein "mussten" wir dann noch ganz gemütlich vor dem wohlig-warmen Bollerofen leeren, wobei auch nebenbei ein Benefiz-Konzert im TV lief.
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Ach ja, wenn wir noch kurz übers Geld reden: fürs Abendessen inklusive aller Getränke hat Marraine dann 15€ pro Person verlangt, das nenn ich mal sehr fair. :-)
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