Nach der letztjährigen Alpenüberquerung auf dem E 5 von Oberstdorf nach Meran (Bericht hier) stand für uns (wie im Vorjahr war mein langjähriger Freund Stefan mit von der Partie) sehr schnell fest, dass auch 2014 wieder eine Tour sein muss. Aufgrund der positiven Erfahrungen des Vorjahres stand für uns außer Frage, wieder eine organisierte Gruppentour zu buchen, und die Entscheidung fiel hierbei erneut auf die Alpinschule Oberstdorf. Nach einigem hin und her haben wir uns für die "Höhepunkte der Dolomiten" entschieden, eine 6-Tages-Tour, die in etlichen Teilen dem "Sentiero della Pace", also dem Friedensweg entlang des Frontverlaufes im WK I folgt.
So ging es also Ende Juli wieder los - Abfahrt um 04.30 Uhr am Morgen - auf in die schönsten Berge der Welt!
Tag 1, Sonntag, 27.07.2014
Nach einer entspannten und stressfreien Anfahrt trafen wir 1,5 Stunden zu früh am vereinbarten Treffpunkt, dem Bahnhof Franzensfeste, ein. Gleich mal die Zeit sinnvoll nutzen und im angrenzenden Gasthof einen kleinen Frühschoppen einlegen

Um 12.30 Uhr ging es dann auch wirklich los - nach einem kurzen "Hallo" zu den Mitwanderern und dem ersten Versuch, sich die Namen zu merken, wurden wir gleich mit einer abenteuerlichen Busfahrt auf das Vergnügen der nächsten Tage eingestimmt - unsere Bus-Fahrzeit von Franzensfeste zum Passo San Pellegrino dürfte selbst mit einem PKW kaum zu toppen sein. Willkommen in Italia...
Da oben auf den Grat wollen wir - na dann mal los...
Zum "Einlaufen" erwartet uns als erste Etappe ein Aufstieg zum Rifugio Passo Selle (Bergvagabundenhütte). Leider zieht es immer mehr zu und zudem beginnt es zu regnen, so dass die 600 Höhenmeter nicht sonderlich spaßig sind - aber dafür liegt die Hütte wunderschön auf dem Grat.
Die Hütte steht direkt auf dem Verlauf der österr. Dolomitenfront. Überall in der Umgebung sind Stellungen, Kavernen, Gebäudereste usw. zu finden.
Gegen Abend hat sich das Wetter wieder beruhigt, es reißt auf und auch die Sonne lässt sich kurz noch sehen. Von der Terrasse der Hütte aus bieten sich erste tolle Blicke auf eine spektakuläre Berglandschaft.
Von Südosten grüßt die Pala-Gruppe...
... während im Norden der Rosengarten herauskommt.
Den Abend auf der gemütlichen Hütte nutzen wir, um uns gegenseitig kennenzulernen. Da wir die einzigen Gäste sind, funktioniert das auch prima und wir merken schnell, dass die Truppe gut zusammenpasst. So muss das sein!
Tag 2, Montag, 28.07.2014
Der Tag startet trocken, aber bewölkt und wir machen uns gegen 8 Uhr auf die Socken, zunächst durch Geröllfelder und dann steil hoch in eine schmale Scharte.
Nach einem letzten Rückblick zur Hütte heißt es zum ersten Mal die Klettersteigausrüstung anzulegen, denn der Abstieg durch einen schmalen Felsspalt ist steil und seilversichert. Aber die Kletterei ist nicht sonderlich schwer, und auch die "Ersttäter" sind schnell im Umgang mit den Karabinern vertraut, so dass wir ohne Probleme durch den kleinen Klettersteig kommen.
Durch den Felsspalt erhaschen wir den ersten Blick auf den Langkofel...
... und gleich darauf präsentiert sich der Rosengarten in seiner ganzen Pracht mit Rosengartenspitze, Vajolettürmen und Kesselkogel.
In leichter Kraxelei geht es aus der Scharte, hinten grüßen Platt- und Langkofel.
Ein Blick zurück in den Felsspalt, bevor es steil abwärts geht.
Das Wetter wird zunehmend besser, die Wolkenspiele am Rosengarten sorgen für tolle Motive.
Ein einsamer Baum wehrt sich auf dem ausgesetzten Grat gegen Wind und Wetter.
Ein kurzer Blick zurück - durch den Felsspalt links der Bildmitte sind wir gekommen.
Erstmals rückt die Marmolada mit ihrer gewaltigen Südwand ins Blickfeld.
Auf dem nächsten Sattel angekommen zeigt sich unser Mittagsziel: Die Baita Cascate. Also erstmal in das Hochtal absteigen...
Kaum sind wir auf der Hütte, beginnt es zu regnen und ein Gewitter zieht durch.
Angesichts des Wetters entschließen wir uns, den kürzesten Weg zu unserem Tagesziel zu nehmen und steigen gut 300 hm zum Passo di San Nicolo auf, wo uns das nächste Gewitter erreicht. Also gleich nochmal im dortigen Rifugio einkehren...
Ein Blick zurück auf unseren bisherigen Weg...
... und hinüber zur Marmolada. In der Bildmitte über der Hütte die Marmoladascharte, über die wir morgen gehen wollen.
Auch nach "draußen" bietet sich ein schöner Blick, vor uns der mächtige Sellastock mit dem Piz Boé, links lugt der Langkofel hervor.
Beim Abstieg zeigt sich erstmals unser heutiges Tagesziel: Das Rifugio Contrin am Fuß der Marmolada.
Talauswärts schweift der Blick Richtung Alba und Canazei.
Schließlich sind wir - bei inzwischen wieder sonnigem Wetter - im Talgrund angelangt. Mächtig ragt über uns die Südwand der Marmolada in die Höhe.
Und dann folgt die Belohnung für einen anstrengenden, aber schönen und abwechslungsreichen Tag: Ein isotonisches Getränk für Stefan und mich (und natürlich auch für andere).
An dieser Stelle ein Wort zum Essen: Auf allen Hütten wurden wir hervorragend verpflegt! 3-Gänge-Menüs ... Bella Italia! Hier das Kotelett mit Pilzen und Braka im Rifugio Contrin. Lecker

Tag 3, Dienstag, 29.07.2014
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt...
Eigentlich war für heute der Übergang durch die Forcella della Marmolada vorgesehen, wieder ein Klettersteig, allerdings etwas schwieriger als der gestrige. Aber morgens regnet es, außerdem ist die Gewitterwahrscheinlichkeit hoch und die Schneefallgrenze sinkt auf knapp über 3000 Meter. Diese Faktoren führen letztlich dazu, dass wir diese Königsetappe vernünftigerweise auslassen und einen "normalen" Wandertag einlegen: Talauswärts bis Alba, und dann teilweise auf einer alten Kriegsstraße hoch zum Fedaia-Stausee.
Auf dem Weg nach oben ein Blick zurück in Richtung Fassatal. Zeitweise ist es trocken, zum Ende des Aufstieges beginnt es aber wieder zu regnen.
Am Nachmittag kommt unser Tagesziel in Sicht.
Leider musste auch dieser Höhepunkt ausfallen. Wären wir über die Scharte gekommen, hätten wir den Korblift zur Talfahrt benutzt. Auch so hätte noch die Möglichkeit einer Berg- und Talfahrt bestanden - bei unserer Ankunft war noch eine Stunde Betriebszeit. Allerdings verschwand der Lift nach ca. 150 Höhenmetern im Nebel und der Regen ließ auch nicht nach. Auch einige der Mitwanderer wären den Lift gerne gefahren - aber schweren Herzens haben wir darauf verzichtet, es hätte ja doch nichts gebracht.
Die Nacht verbringen wir im "Rifugio Hotel Dolomia" direkt neben der Talstation des Korbliftes. Es ist kalt und regnerisch, doch es reißt trotzdem kurz einmal auf und vom Balkon aus ist unser erstes Ziel für morgen zu sehen: Die Bergstation an der Porta Vescovo.
Tag 4, Mittwoch, 30.07.2014
Die Wetteraussichten vermelden eine Besserung, aber am morgen nieselt es wieder fies und die Sicht hält sich auch in Grenzen. Trotzdem müssen wir los - wir haben heute schließlich einiges vor.
Immerhin hängen die Wolken nicht mehr ganz so tief und es scheint etwas heller zu werden.
Wir gewinnen schnell an Höhe. Immerhin sehen wir jetzt einmal den Marmolada-Gletscher und Pian dei Fiacconi. Es hört sogar kurzzeitig auf zu regnen.
Aber dann: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh...
Die letzte halbe Stunde unseres Aufstieges schifft es uns so richtig ein. Weil das noch nicht reicht, dürfen wir noch durch das Gehege einer Schafherde stapfen - alles verschi..en. Und weil es so schön ist, empfängt uns oben auf dem Grat noch ein starker Wind von Arabba herauf. Dazu Regen quer, so dass auch die wenigen verbliebenen letzten trockenen Stellen im Nu durchgeweicht sind. Demoralisierend. Wenigstens ist die Funifor in Betrieb, die Gondel wird extra für uns nach oben bestellt und bringt uns ins Tal - leider ohne irgendetwas zu sehen. Unten angekommen haben wir eine Stunde Zeit, bis unser Taxi nach Pieve da ist. Aber an "einkehren" denkt niemand - viel wichtiger sind die beiden Händetrockner in den Toiletten, die im Dauerbetrieb laufen. Wir schaffen es tatsächlich, einen Großteil unserer Klamotten halbwegs trocken zu bekommen.
Schnell noch einen Blick auf die alte Portados-DSB werfen - wer weiß, wie lange sie noch fährt.
In Arabba wird es weder heller noch trockener.
Aber dann: Während wir mit dem Taxi talauswärts fahren, hört der Regen auf. Und als wir oberhalb von Pieve di Livinallongo aussteigen, ist es tatsächlich trocken. So machen wir uns in deutlich besserer Stimmung auf den zweistündigen Aufstieg zum Col di Lana. Im Hintergrund lässt sich schon mal die Civetta mit ihrer gewaltigen Wand sehen.
Der Gipfel kommt in Sicht. Unsere Bergführerin Lisa lässt uns freie Tempowahl, und so schalten Stefan, Sandra und ich den kleinen Turbo ein.
Der Schuss geht beinahe nach hinten los, kurz vor dem Gipfel bin ich kurz vorm kollabieren... aber aufgeben gilt natürlich nicht. So stehen wir dann auf dem Gipfel des Col di Lana (2.462 m), jenem geschundenen Berg, dem "Blutberg" der Italiener. Überall sind Spuren, Denkmäler und Relikte des Krieges zu sehen. Respekt und Ehrfurcht wird einem abgenötigt ob der Leiden und Grausamkeit des Krieges. Gleichermaßen faszinierend ist die menschliche und technische Leistung, die vor 100 Jahren mit den damaligen Mitteln erbracht wurde.
Das Wetter wird immer besser und gibt den Blick auf die schönsten Berge frei: Hinten der Lagazuoi, rechts daneben die Tofane, davor der Hexenstein und links der Settsass. Hinten sehen wir bereits unser heutiges Tagesziel, das Rifugio Valparola. 3 Stunden haben wir bis dorthin noch.
Unser Weg führt uns über den Monte Sief (am linken Bildrand) und dann unter den Felswänden des Settsass entlang zum Valparolapass. Hinten grüßt das "blaue Meer" von Alta Badia, das Skigebiet um die Pralongia.
Die Kapelle auf dem Col di Lana erinnert an die zahllosen Opfer des Krieges.
Teilweise wurden die alten Kampfgräben rekonstruiert. Wie in einer Art Freilichtmuseum wird einem das damalige Geschehen näher gebracht, greifbar gemacht.
Rückblick zum Gipfel des Col di Lana. Ein Teil des Gipfels wurde durch die Italiener gesprengt. Nach der Einnahme konnten sie den Berg allerdings nur kurz halten und erlitten furchtbare Verluste.
Steinblöcke, Geröllwüste - die Überreste der österreichischen Sprengung unterhalb des Monte Sief. Ein zerschundener Berg.
Monte Sief und Col di Lana - zwei der Berge, die traurige Berühmtheit erlangten. Unvorstellbar, wozu die Menschen fähig waren, und das vor gar nicht allzu langer Zeit.
Im Abstieg des Monte Sief wurden ebenfalls einige Schützengräben rekonstruiert. Das ganze Gebiet ist mit solchen Laufgräben durchzogen - man sieht sie auch nach 100 Jahren noch überall, wenn man die Augen offenhält.
Blick zurück, hinten spitzt die Marmolada hervor, an deren Gipfel sich hartnäckig Wolken halten.
Auf dem weiteren Weg fasziniert uns der Blick auf die Landschaft: Hexenstein, Nuvolau und Averau grüßen herüber.
Unter den beeindruckenden Felswänden des Settsass setzen wir unseren Weg fort.
Hinten sehen wir schon unser erstes Ziel für morgen, den Lagazuoi.
Nochmals ein Rückblick zum Col di Lana, links an der Civetta halten sich noch ein paar hartnäckige Wolken.
Kurz vor dem Tagesziel kommt der Lagazuoi in seiner ganzen Pracht ins Bild. Davor das das Werk "Tre Sassi", das heute ein Museum zum 1. Weltkrieg beherbergt.
Kurz vor der Hütte noch ein Blick zurück. Endlich schönes Wetter!
Der Lago Valparola. Hinten rechts der Col di Lana, von dem wir herkommen.
Vorspeise im Rifugio Valparola: Hausgemachte Pasta mit Speck. Wieder einmal: Lecker!
Tag 5, Donnerstag, 31.07.2014
Morgens sieht es schon wieder etwas schwierig aus. In der Nacht hat es geregnet und auch beim Frühstück nieselt es noch. Heute steht mit dem Lagazuoi unser höchster Gipfel auf dem Programm, den wir auf dem österr. "Kaiserjägersteig" erklimmen wollen. Vorbei am Werk Tre Sassi geht es in Richtung Einstieg.
Richtung Cortina schiebt sich die mächtige Pyramide des Antelao ins Bild.
Nach kurzer Zeit bietet sich der erste Tiefblick zum Falzarego-Pass mit der Talstation der spektakulären Lagazuoi-Seilbahn. Hinten der markante Averau.
Zwischen ein paar Wolkenfetzen wird der Blick zum Grödner Joch frei.
Schließlich heißt es wieder "Klettersteigset anlegen". Der Kaiserjägersteig zieht mehr oder weniger ausgesetzt durch die Wand hoch zum Gipfel des Großen Lagazuoi.
Der Einstieg: Durch Holzbalken gesichert geht es zunächst eine ziemlich steile Rinne hoch.
Nach einem kurzen Felsband folgt dann eines der Highlights des Steiges: Die Brücke über eine Schlucht.
Nach der Brücke geht es in leichter Kraxelei weiter hoch durch die Felsen.
Blick von der Brücke: Der Hexenstein - ebenfalls von Stollen und Kavernen durchlöchert wie ein Schweizer Käse - liegt bereits unter uns, dahinter lugen Col di Lana und Marmolada hervor.
Ein Blick zurück: Links das Werk Tre Sassi, hinten am Horizont der Sellastock und das Grödner Joch.
Und noch ein Blick auf das Felsband und die Brücke. Wie gesagt, nicht sonderlich schwierig, aber recht spektakulär.
Dann öffnet sich das Gelände etwas und es geht in Fels und Geröll mal mehr, mal weniger steil hinauf.
Zuweilen geht es auch an Schnee- bzw. Lawinenresten vorbei. Einmal durch die Randkluft kraxeln... Allgemein lagen auf der gesamten Tour nur sehr wenige Schneereste. Nach dem Rekordwinter hätte ich wesentlich mehr erwartet. Häufig kamen wir jedoch durch große und kleine Baumbrüche nach Lawinenabgängen.
Stetig gewinnen wir an Höhe und der Blick in die Tiefe wird immer eindrucksvoller.
Nach und nach verziehen sich die Wolken und endlich kommt auch einmal der Sellastock mit dem Piz Boé heraus.
Kurz vor dem Gipfel dann nochmals ein spektakulärer Tiefblick: Links das Museums-Fort Tre Sassi, rechts das Rifugio Valparola, von dem wir vor knapp 2 Stunden gestartet sind.
Schließlich erreichen wir das Gipfelplateau, auf dem sich ein fantastischer Blick auf die Fanes-Gruppe und Tofane auftut. Aber es zieht hier oben wie Hechtsuppe...
Am Gipfel Zeit für ein - kaltes - Gruppenfoto. Der Lagazuoi ist mit 2.835 Metern der höchste Gipfel unserer Tour.
Auch hier oben tobte der Krieg - Granatsplitter, Stacheldraht und Mahntafeln halten die Erinnerung wach.
Das Panorama hier oben ist fantastisch - der markante Monte Pelmo und die gewaltige Civetta prägen das Bild, hinten rechts grüßt die Pala di San Martino herüber.
In der Gegenrichtung nochmals der Blick zu Sellastock und Puez-/Geislergruppe, dazwischen das Grödner Joch. Vorne rechts das Zickzack des Kaiserjägersteiges.
Die Marmolada will uns den Gefallen einfach nicht tun. Nach wie vor versteckt sich der höchste Gipfel, die Punta di Penia, unter einer Wolkenhaube. Immerhin sehen wir die Forcella delle Marolada, deren Durchstieg wir leider auslassen mussten.
Ja, genau dort ist er, der Kaiserjägersteig.
Die wuchtigen Antelao und Monte Pelmo, davor Nuvolau, Averau und die Cinque Torri.
Nach der Einkehr im Rifugio Lagazuoi machen wir uns auf den Abstieg. Ein Blick zurück zum Kleinen Lagazuoi...
... bevor es ins Val Travenanzes geht.
Das Val Travenanzes zwischen Tofanen und Fanes - atemberaubende Naturschönheit.
An der Forcella Col dei Bos verlassen wir das Val Travenanzes und wenden unseren Blick wieder nach "draußen".
Die Cinque Torri - oder das, was davon übrig ist, im Zoom.
Unter den Wänden der Tofana wandern wir auf einem wunderschönen Höhenweg zum Rifugio Dibona. Dabei begleiten uns die wuchtigen Gipfel über Cortina: Sorapis und Antelao.
Am Rifugio Dibona endet dieser Teil unserer Tour und wir machen uns auf zum "Endspurt": Ein Taxi holt uns ab und bringt uns in knapp 1,5 Stunden durch Cortina, vorbei am Monte Cristallo, über den Passo tre Croci und den Misurinasee zum Rifugio Auronzo. Im Gegensatz zu den letzten Tagen herrscht hier oben ein ziemlicher Trubel. Als wir ankommen, ist es etwa 16.30 Uhr und es wird zum Glück schon ruhiger - auf dem Weg zur Dreizinnenhütte kommen uns die Leute scharenweise entgegen.
Monte Cristallo (links) und Croda Rossa (rechts).
Etwas weiter links die Cadini-Gruppe mit ihren vielen Zacken und Spitzen.
Tief ins Tal geht der Blick nach Auronzo und zum Lago di Santa Caterina.
Wir zünden zu dritt nochmals den "Turbo" und machen uns im Eiltempo auf den Weg zur Dreizinnenhütte. Am Paternsattel noch ein letzter Blick zurück...
... und dann umdrehen und dieses Panorama aufnehmen. Rotwand, Elfer, Toblinger Knoten und wie sie alle heißen... einfach nur wunderschön.
Und schließlich, ein paar Meter weiter, endlich auch der Blick auf DAS Motiv der Dolomiten: Die drei Zinnen.
Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Dreizinnenhütte. Dahinter der Sextenstein. Auch hier tobte der Gebirgskrieg, überall sind Stellungen, Laufgräben und Kavernen auszumachen.
Schneider Weisse vom Fass für 5,20 Euro. Das Panorama: unbezahlbar!
Auch der Paternkofel muss für das Motiv herhalten...
In der vollen Dreizinnenhütte gibt es nochmals richtig lecker Abendessen: Spanferkelstücke in Speck gewickelt vom Grill, dazu Rösti, Grillmais und Gemüse.
Am Abend haben sich die Wolken endgültig verzogen und die drei Zinnen erstrahlen im Sonnenlicht.
Und schließlich sehen wir auch noch das Glühen. Etwas später war es noch stärker, leider habe ich das verpasst.
Tag 6, Freitag, 01.08.2014
Der letzte Tag - viel zu schnell ist er da. Am frühen Morgen erstrahlen die drei Zinnen im ersten Sonnenlicht. Wir sind schon frühzeitig aufgestanden, um noch vor dem Frühstück die Galleria (Kriegstunnel) am Paternkofel zu begehen.
Auch der Paternkofel leuchtet um kurz vor 6 Uhr in der Morgensonne.
Durch Gräben und Stellungen geht es zunächst vorbei am "Frankfurter Würstel". Nun ja, irgendeinen Namen muss das Teil ja bekommen...

Aus den Öffnungen des Stollens ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke.
Croda Rossa im Morgenlicht.
Schließlich erreichen wir das Ende des steilen Tunnels, wo es durch eine Geschützstellung ins Freie geht. Hier startet der Klettersteig zum Gipfel des Paternkofel. Für uns ist heute hier Schluss, schließlich wartet schon das Frühstück auf uns. Vorher nehmen wir noch den Blick zum Alpenhauptkamm mit - im Hintergrund der Großglockner.
Über der Dreizinnenhütte wachen der Sextenstein und der Toblinger Knoten. Letzterer war im Krieg ebenfalls bis zum Gipfel besetzt. Auf den alten Kriegssteigen führen heute Klettersteige nach oben.
Beim Abstieg ins Rienztal ein letzter Blick auf das berühmteste Motiv der Dolomiten...
... bevor es hinunter geht, zurück in die Zivilisation.
Im Talboden angekommen schiebt sich der Monte Cristallo wieder ins Bild.
Und auch die drei Zinnen zeigen sich nochmals "von unten".
Hier endet unsere Tour - zumindest "wandertechnisch". Am Gasthof Dreizinnenblick warten wir auf den Bus, der uns nach Toblach bringt.
Vom Toblacher Bahnhof ein letzter Blick in die schönsten Berge der Welt - der Haunold verabschiedet uns für die Fahrt mit Zug zurück zu unserem Ausgangspunkt Franzensfeste. Viel zu schnell sind die Tage vergangen...
Schlusswort
Das unvermeidliche Fazit...
Nach mehrstündiger Heimreise kommen wir leicht erschöpft, aber glücklich wieder im "Leben" an. Wie nicht anders zu erwarten, war die Zeit wieder viel zu schnell vorbei. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine tolle Tour durch unbeschreiblich schöne Berge und Landschaften. Diese Durchquerung der Dolomiten trägt zu Recht den Namen "Höhepunkte", und auch das zuweilen schwierige Wetter tat unserem Bergerlebnis kaum Abbruch. Die Dolomiten spielen landschaftlich einfach in einer eigenen Liga. Auch einen kleinen Vergleich möchte ich versuchen ziehen: Letztes Jahr die Alpenüberquerung auf dem E 5, Massen an Menschen schieben sich wie Lemminge nach Meran und zwängen sich in überfüllte Hütten. Heuer die Dolomiten-Tour auf meist einsamen Wegen und in wenig belegten Hütten. Beides hat seinen ganz eigenen Reiz und ist ein faszinierendes Erlebnis - auf seine Art. Vergleichbar ist es letztlich kaum.
Ein herzliches Dankeschön noch an unsere Führerin Lisa - hast du klasse gemacht! Und natürlich ein ebenso großes Danke an meine Mitwanderer - ihr wart eine tolle Truppe! Ich finde es immer wieder schön zu erleben, wie einfach und unkompliziert der schnöde Begriff "Bergkameradschaft" in der Praxis doch funktioniert. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr wieder mit einer gemeinsamen Tour - ich würde mich sehr darüber freuen, und Tourmöglichkeiten gibt es ja noch mehr als genug...