Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
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Jetzt hab ich endlich Zeit gehabt, mir den Bericht auch genau durchzulesen.
Gratuliere zur Leistung und zur Dokumentation gleichermaßen, muß wirklich toll gewesen sein, dieser Aufstieg. Wunderschöne Bilder und sehr eindringliche Beschreibungen Eurer Erlebnisse.
Super!!!
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Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
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Danke, freut mich wenn der Bericht gelesen wird. Eine genaue Regelung, was unter "Alpinsport" gepostet wird und was unter "Eure Berichte" existiert ja nur dahingehend, daß alles was hauptsächlich mit Skigebieten zu tun hat eher unter "Eure Berichte" gehört und das was abseits von Skigebieten stattfindet unter "Alpinsport". Dadurch entsteht natürlich eine gewisse Grauzone, in der wir uns hier bewegt haben.
In diesem Fall haben wir uns (durchaus bewusst) für hier entschieden, wo der Bericht eher etwas abseits steht. Wir hielten und halten die interessierte Leserschaft für intelligent genug, daß sie den Bericht auch so findet
In diesem Fall haben wir uns (durchaus bewusst) für hier entschieden, wo der Bericht eher etwas abseits steht. Wir hielten und halten die interessierte Leserschaft für intelligent genug, daß sie den Bericht auch so findet
Zuletzt geändert von k2k am 27.08.2005 - 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
- gerrit
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Gut, ich hab jetzt jedenfalls noch ein bißchen "nachgeholfen".
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Weil es in diesen Tagen genau fünf Jahre her ist, dass wir auf dem Gipfel der Weißseespitze standen, erlaube ich mir, dieses Topic mal wieder aus der Versenkung nach oben zu holen
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
^^ gute idee und vielen dank, ich kannte ihn noch nicht. tolle tour habt ihr da gemacht respekt.
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Das ist bei diesem tollen Bericht durchaus angebracht. Vielen Dank dafür ! Sonst hätte ich ihn wohl nie gelesen.k2k hat geschrieben:Weil es in diesen Tagen genau fünf Jahre her ist, dass wir auf dem Gipfel der Weißseespitze standen, erlaube ich mir, dieses Topic mal wieder aus der Versenkung nach oben zu holen
Ich bin einen Teil des Weges schon einmal selber gegangen:
2002 bin ich vom Melag (letzter Weiler im Langtauferer Tal) zur Weißkugelhütte und weiter über den Richterweg zu dem kurze versichten Stück bis zu der Stelle, ab der man auf den Gletscher muss. Eine tolle Hochgebirgswanderung, die sich auch der normale Berggeher ohne Gletscher- und Klettererfahrung zutrauen kann. Die Aufstiegszeit beträgt dabei etwa 4 bis 4,5 Stunden. Man sieht dabei die Weißkugel von ihrer schönsten Seite und den Gletscherbruch in allernächster Nähe.
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Ich zitiere mal den lieben Bergkameraden k2k und stoße etwas verspätet auf das 10-jährige Jubiläum dieser wunderbaren Bergfahrten an!
Weil es in diesen Tagen genau fünf Jahre her ist, dass wir auf dem Gipfel der Weißseespitze standen, erlaube ich mir, dieses Topic mal wieder aus der Versenkung nach oben zu holen
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Ja, ich lag eben auf der Couch, die letzten Reste der Sommergrippe auskurierend, die mich die letzten Tage ans Bett gefesselt hat, schaute in der Mediathek einige ältere Folgen von Bergauf-Bergab an und plötzlich fiel mir wieder diese Tour ein. Jetzt sind es schon 10 Jahre und ich habe aus diesem Anlass die Bilder wieder neu verlinkt. Übrigens auch im Schwesterbericht auf sommerschi.com: http://www.sommerschi.com/forum/reporta ... -t132.htmlEmilius3557 hat geschrieben:Ich zitiere mal den lieben Bergkameraden k2k und stoße etwas verspätet auf das 10-jährige Jubiläum dieser wunderbaren Bergfahrten an!
Weil es in diesen Tagen genau fünf Jahre her ist, dass wir auf dem Gipfel der Weißseespitze standen, erlaube ich mir, dieses Topic mal wieder aus der Versenkung nach oben zu holen
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Da diese großartige Tour genau heute vor 15 (!) Jahren begonnen hat, ergänze ich k2ks Bericht mal ab heute und in den Folgetagen mit meinen Eindrücken und ein weiteren Bildern bzw. Bildern in einem etwas zeitgemäßeren Format...
1. Tag: Donnerstag, 4. August 2005 - Ein gemütlicher Anreisetag, der aus mehreren Gründen doch noch spannend wurde
Da k2k um 14.30 Uhr in Landeck mit dem Zug ankommen sollte, sind wir drei in Mün-chen erst um 10.00 Uhr ganz gemütlich losgefahren, wenig Verkehr, auch am Fernpass. In Imst haben wir dann Mittagspause gemacht, sind nach Hoch-Imst hinauf ge-fahren (die 18%-Straße möchte ich bei Glatteis nicht fahren) und haben den Alpin-Coaster schnell getestet. Hier hat sich mal wieder gerächt, dass ich fast immer aus der Skifahrerperspektive denke, denn an der 2-KSB war nichts los und deshalb dachte ich nicht an Wartezeiten an der Rodelbahn, die aber sich doch auf ca. ½ Stunde belaufen haben. Schön, dass der Coaster so ein Erfolg ist, aber auf diese Weise mussten wir uns dann doch ziemlich beeilen pünktlich in Landeck zu sein. Der Coaster hat uns sehr gut gefallen, die Strecke ist lang und abwechslungsreich, der Fahrspaß enorm, vor allem da man tatsächlich nicht bremsen muss, aus der Kurve fliegt man ja nicht.
Das Treffen in Landeck hat bestens geklappt und k2k und Ich waren sehr froh uns nach fast drei Jahren Forum und ca. 5.500 Posts des jeweils anderen endlich persönlich zu begegnen.
Wir sind dann weiter in Richtung Oberinntal gefahren, schließlich nach links ins Kaunertal abgebogen, das doch einen deutlichen Kontrast zum viel intensiver be-siedelten Ötztal und zum steileren und engeren Pitztal darstellt. Der Hauptort Feichten ist so unscheinbar, dass man an der Mautstelle (19 €) gar nicht realisiert schon vorbeigefahren zu sein. Die Straße zum Weißseeferner ist tatsächlich landschaftlich sehr schön und auch schön zu fahren (außer vielleicht die größtenteils einspurige Traverse des Gepatsch-Stausees). Aber es zieht sich, bis man auf 2.750 m am Parkplatz steht.
Eigentlich wollten wir ja am Gepatschhaus auf 1930 m parken und dann zur Rauhen-Kopf-Hütte auf 2730 m aufsteigen. Die nur 30 Schlafplätze bietende Hütte war allerdings schon überbelegt und deshalb haben wir die Planung zwangsweise etwas um-stellen müssen. Statt von Nordosten wollten wir nun von Südosten von der Weißkugelhütte und den Richterweg aufsteigen. Zu diesem Zweck mussten wir folglich ins Südtiroler Langtauferer Tal wechseln und zwar über das uns allen wohl bekannte Fal-ginjoch, wo die beiden SLte Weißseeferner I und II enden.
Das Wetter war den Tag über eigentlich gut, mehr Sonne als Wolken, ab und an ein paar Regentropfen. Bis wir uns aber umgezogen haben zieht es zu und beginnt zu schneien, für einige Teilnehmer ein für August ungewohntes Phänomen.
Eigentlich war der Aufstieg entlang der Schlepplifte und der Skipiste alpinistisch mehr als banal, mit dem Schneefall und dem dichten Wolkenvorhang reichte die Sicht kaum mehr als 50 Meter. Deswegen waren wir recht froh um die Orientierung bietenden Masten. Aus Übungsgründen, aber auch zum leichteren Vorankommen sind wir mit Steigeisen gegangen, was einige Technik-bedingte Verzögerungen induzierte und uns zur Schlussfolgerung veranlasste, dass Riemen-Bindungen für Steigeisen einfach Mist sind. Die Steigeisen erwiesen sich im steilen Schlusshang unterhalb des Falginjochs noch als bitter notwendig. Wegen der diffusen Sicht und da wir die Spaltengefahr auf dem Trainingshang nicht einschätzen konnten folgten wir weiterhin sehr direkt den Liften, was wegen der ordentlichen Steilheit bei schönen Eisbedingungen in Richtung leichte Eiskletterei ausartete. Besonders spannend gestaltete sich dann die schön ausgeprägte Randspalte, die wir auf einer soli-de aussehenden Brücke überschritten. Eigentlich hätten wir hier mit Seil sichern müssen, was aber wieder viel Zeit gekostet hätte und in der steilen, fast blanken Flanke ohne Standplatzbau wiederum unsinnig gewesen wäre. So verließen wir uns auf unsere Standfestigkeit auf Frontalzacken und Eispickel und passierten diese unangenehme Stelle sicher. Ein Dutzend Meter stand ich als Vorausgehender dann plötzlich auf einer Vlies-Matte – die Abdeckung des Bergstationsbereichs. Also querten wir kurz nach links auf die Piste und standen auf 3100 m (der Gletscher hat hier auf einige Meter verloren, zum Joch sind es noch 10 Hm Fels) am Falginjoch bei recht ungemütlichen Bedingungen: eiskalter Wind, Schneefall, überzuckerte Felsen und ein Steilabstieg über eine 200 Hm hohe Felsflanke.
Man sieht zwei Teilnehmer auf dem "Weg" vom Falginjoch ins Langtauferer Tal.
Glücklicherweise fanden wir gleich den Einstieg in den markierten Abstiegsweg ins Langtauferer Tal. „Weg“ ist hier schon arg euphemistisch – es gibt maximal leichte Spuren und alle 10 Meter eine von oben schwer einzusehende Markierung. Das Gelände ist eine der übelsten „Klamotten“- und Bruchhaufen, die mir je begegnet sind. Alles bewegte sich. Beim Felshalten an einem Block hatte man diesen fast sofort in der Hand, bei einem Schritt abwärts löste sich sofort eine kleine Geröllrutschung und dazu war alles von frischem Neuschnee überzuckert, was den Grip auf dem Fels nicht wirklich verbesserte. Wir ließen die Steigeisen schlauerweise an und kamen gut unten im Karboden an und schafften es tatsächlich durch weite Abstände uns gegenseitig keine Steine auf den Schädel zu donnern, wobei es einmal allerdings knapp war. Aber es kostete ordentlich Zeit bis wir in der trostlosen Blockwüste des obersten Falgintales standen und in einer paradiesischen Vision in den Wolkenfetzen die grünen Matten und Wälder des Langtauferer Tals hinauf grüßen sahen.
Die Hauptschwierigkeiten waren nun überwunden, aber die meiste Wegstrecke zur Hütte lag noch vor uns, weshalb wir erst gegen 21 Uhr (Abmarsch war etwa 16.30 Uhr am Parkplatz) die Weißkugelhütte (CAI, 2544 m auf ital. Refugio Pio XI) erreichten und erst mal von der netten Wirtin einen gscheiden Schnaps eingeschenkt bekamen, danach noch drei Gänge opulentes Abendessen (Halbpension mit Übernachtung 35 €).
1. Tag: Donnerstag, 4. August 2005 - Ein gemütlicher Anreisetag, der aus mehreren Gründen doch noch spannend wurde
Da k2k um 14.30 Uhr in Landeck mit dem Zug ankommen sollte, sind wir drei in Mün-chen erst um 10.00 Uhr ganz gemütlich losgefahren, wenig Verkehr, auch am Fernpass. In Imst haben wir dann Mittagspause gemacht, sind nach Hoch-Imst hinauf ge-fahren (die 18%-Straße möchte ich bei Glatteis nicht fahren) und haben den Alpin-Coaster schnell getestet. Hier hat sich mal wieder gerächt, dass ich fast immer aus der Skifahrerperspektive denke, denn an der 2-KSB war nichts los und deshalb dachte ich nicht an Wartezeiten an der Rodelbahn, die aber sich doch auf ca. ½ Stunde belaufen haben. Schön, dass der Coaster so ein Erfolg ist, aber auf diese Weise mussten wir uns dann doch ziemlich beeilen pünktlich in Landeck zu sein. Der Coaster hat uns sehr gut gefallen, die Strecke ist lang und abwechslungsreich, der Fahrspaß enorm, vor allem da man tatsächlich nicht bremsen muss, aus der Kurve fliegt man ja nicht.
Das Treffen in Landeck hat bestens geklappt und k2k und Ich waren sehr froh uns nach fast drei Jahren Forum und ca. 5.500 Posts des jeweils anderen endlich persönlich zu begegnen.
Wir sind dann weiter in Richtung Oberinntal gefahren, schließlich nach links ins Kaunertal abgebogen, das doch einen deutlichen Kontrast zum viel intensiver be-siedelten Ötztal und zum steileren und engeren Pitztal darstellt. Der Hauptort Feichten ist so unscheinbar, dass man an der Mautstelle (19 €) gar nicht realisiert schon vorbeigefahren zu sein. Die Straße zum Weißseeferner ist tatsächlich landschaftlich sehr schön und auch schön zu fahren (außer vielleicht die größtenteils einspurige Traverse des Gepatsch-Stausees). Aber es zieht sich, bis man auf 2.750 m am Parkplatz steht.
Eigentlich wollten wir ja am Gepatschhaus auf 1930 m parken und dann zur Rauhen-Kopf-Hütte auf 2730 m aufsteigen. Die nur 30 Schlafplätze bietende Hütte war allerdings schon überbelegt und deshalb haben wir die Planung zwangsweise etwas um-stellen müssen. Statt von Nordosten wollten wir nun von Südosten von der Weißkugelhütte und den Richterweg aufsteigen. Zu diesem Zweck mussten wir folglich ins Südtiroler Langtauferer Tal wechseln und zwar über das uns allen wohl bekannte Fal-ginjoch, wo die beiden SLte Weißseeferner I und II enden.
Das Wetter war den Tag über eigentlich gut, mehr Sonne als Wolken, ab und an ein paar Regentropfen. Bis wir uns aber umgezogen haben zieht es zu und beginnt zu schneien, für einige Teilnehmer ein für August ungewohntes Phänomen.
Eigentlich war der Aufstieg entlang der Schlepplifte und der Skipiste alpinistisch mehr als banal, mit dem Schneefall und dem dichten Wolkenvorhang reichte die Sicht kaum mehr als 50 Meter. Deswegen waren wir recht froh um die Orientierung bietenden Masten. Aus Übungsgründen, aber auch zum leichteren Vorankommen sind wir mit Steigeisen gegangen, was einige Technik-bedingte Verzögerungen induzierte und uns zur Schlussfolgerung veranlasste, dass Riemen-Bindungen für Steigeisen einfach Mist sind. Die Steigeisen erwiesen sich im steilen Schlusshang unterhalb des Falginjochs noch als bitter notwendig. Wegen der diffusen Sicht und da wir die Spaltengefahr auf dem Trainingshang nicht einschätzen konnten folgten wir weiterhin sehr direkt den Liften, was wegen der ordentlichen Steilheit bei schönen Eisbedingungen in Richtung leichte Eiskletterei ausartete. Besonders spannend gestaltete sich dann die schön ausgeprägte Randspalte, die wir auf einer soli-de aussehenden Brücke überschritten. Eigentlich hätten wir hier mit Seil sichern müssen, was aber wieder viel Zeit gekostet hätte und in der steilen, fast blanken Flanke ohne Standplatzbau wiederum unsinnig gewesen wäre. So verließen wir uns auf unsere Standfestigkeit auf Frontalzacken und Eispickel und passierten diese unangenehme Stelle sicher. Ein Dutzend Meter stand ich als Vorausgehender dann plötzlich auf einer Vlies-Matte – die Abdeckung des Bergstationsbereichs. Also querten wir kurz nach links auf die Piste und standen auf 3100 m (der Gletscher hat hier auf einige Meter verloren, zum Joch sind es noch 10 Hm Fels) am Falginjoch bei recht ungemütlichen Bedingungen: eiskalter Wind, Schneefall, überzuckerte Felsen und ein Steilabstieg über eine 200 Hm hohe Felsflanke.
Man sieht zwei Teilnehmer auf dem "Weg" vom Falginjoch ins Langtauferer Tal.
Glücklicherweise fanden wir gleich den Einstieg in den markierten Abstiegsweg ins Langtauferer Tal. „Weg“ ist hier schon arg euphemistisch – es gibt maximal leichte Spuren und alle 10 Meter eine von oben schwer einzusehende Markierung. Das Gelände ist eine der übelsten „Klamotten“- und Bruchhaufen, die mir je begegnet sind. Alles bewegte sich. Beim Felshalten an einem Block hatte man diesen fast sofort in der Hand, bei einem Schritt abwärts löste sich sofort eine kleine Geröllrutschung und dazu war alles von frischem Neuschnee überzuckert, was den Grip auf dem Fels nicht wirklich verbesserte. Wir ließen die Steigeisen schlauerweise an und kamen gut unten im Karboden an und schafften es tatsächlich durch weite Abstände uns gegenseitig keine Steine auf den Schädel zu donnern, wobei es einmal allerdings knapp war. Aber es kostete ordentlich Zeit bis wir in der trostlosen Blockwüste des obersten Falgintales standen und in einer paradiesischen Vision in den Wolkenfetzen die grünen Matten und Wälder des Langtauferer Tals hinauf grüßen sahen.
Die Hauptschwierigkeiten waren nun überwunden, aber die meiste Wegstrecke zur Hütte lag noch vor uns, weshalb wir erst gegen 21 Uhr (Abmarsch war etwa 16.30 Uhr am Parkplatz) die Weißkugelhütte (CAI, 2544 m auf ital. Refugio Pio XI) erreichten und erst mal von der netten Wirtin einen gscheiden Schnaps eingeschenkt bekamen, danach noch drei Gänge opulentes Abendessen (Halbpension mit Übernachtung 35 €).
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
2. Tag: Freitag, 5. August 2005
Nachdem sich das Wetter schon gestern Abend beruhigt hatte und die Nacht sternenklar und eiskalt war kündigte sich schon in den frühen Morgenstunden ein herrlicher Tag an, dessen Anbruch wir mit mehr (k2k) oder weniger (ich) Erfolg auf digitales Zelluloid zu bannen versuchten.
Weißkugelhütte bzw. Papst Pius XI.-Hütte am frühen Morgen
Gefrühstückt haben wir ab 7.00 Uhr und sind dann ab 7.45 Uhr in Richtung Weißseespitze abmarschiert, immer quer den Hang hinauf in Richtung Vernagl-Wände, hoch über dem stark zurückgegangenen aber immer noch beeindruckend großen und zerklüfteten Langtauferer Ferner über dem sich mit der gleichnamigen Spitze und der Weißkugel, 3738 m zwei der schönsten Gletschergipfel überhaupt erheben, die für die nächsten Stunden unserer Bewunderung sicher sein konnten.
Langtauferer Ferner mit gewaltigen, vmtl. 1850er Moränen. Links oben die Vernagl-Eiswand mit dem noch vorhandenen Abfluss des Gepatschferners ins Langtauferer Tal
Blick zurück zur Hütte. Rechts unten am Weg sieht man, dass es in der Nacht gefroren hatte
Die Weißkugel, 3738 m, im Zoom von Norden
Langtaufererspitze, 3528 m
Der Richterweg überwindet die steile Felspartie hinauf zum Gletscherdach des Gepatschferners mit Hilfe einiger sehr massiver und neuer Drahtseilversicherungen, wird aber nie schwierig oder gefährlich. Kein Vergleich mit dem gestrigen Bruchhaufen, hier sind die Felsverhältnisse deutlich angenehmer. Die Route führt dann bis auf Spuckweite an die imposanten Eisbrüche des Gepatschferners heran, die wie kalbende polare Gletscher in wild zerrissenen Séracs und Eistürmen hinunter über die Steilstufe auf den Langtauferer Ferner abbrechen, in den Ostalpen einmalig.
Blick vom Richter-Weg auf die damals noch imposanten, ins Langtauferer Tal abbrechenden Séracs
Das Ganze im Zoom
An der Weißkugel kann man sich nicht sattsehen
Nun fast auf Tuchfühlung mit dem Eisabbruch. Links unten gut zu sehen, die Seilsicherungen am Richter-Weg
Der Gepatschferner ist auch einer der wenigen Alpengletscher, der in zwei Richtungen abfließt (Norden und Süden). Auf knapp 3.000 m weitet sich der Blick dann erstmals in Richtung Norden auf den zweitgrößten Gletscher Österreichs mit seinem arktisch anmutenden Hochplateau, das zwischen sanften Eishängen auch einige nette Bruchzonen aufzuweisen hat. Wir waren alle höchst beeindruckt und fast euphorisch angesichts dieser Umgebung, des traumhaften Wetters (null Wolken!) und der erhabenen Schönheit dieser unberührten, wilden und einsamen Eiswelt (wir waren übrigens auf unserer Route den ganzen Tag völlig allein unterwegs).
Erstmals bietet sich ein Blick auf den eigentlichen Gepatschferner
Sie standen und staunten - Gepatschferner
Langtaufererspitze, 3528 m und Spalten an der Abbruchkante ins Langtauferer Tal
Nachdem sich das Wetter schon gestern Abend beruhigt hatte und die Nacht sternenklar und eiskalt war kündigte sich schon in den frühen Morgenstunden ein herrlicher Tag an, dessen Anbruch wir mit mehr (k2k) oder weniger (ich) Erfolg auf digitales Zelluloid zu bannen versuchten.
Weißkugelhütte bzw. Papst Pius XI.-Hütte am frühen Morgen
Gefrühstückt haben wir ab 7.00 Uhr und sind dann ab 7.45 Uhr in Richtung Weißseespitze abmarschiert, immer quer den Hang hinauf in Richtung Vernagl-Wände, hoch über dem stark zurückgegangenen aber immer noch beeindruckend großen und zerklüfteten Langtauferer Ferner über dem sich mit der gleichnamigen Spitze und der Weißkugel, 3738 m zwei der schönsten Gletschergipfel überhaupt erheben, die für die nächsten Stunden unserer Bewunderung sicher sein konnten.
Langtauferer Ferner mit gewaltigen, vmtl. 1850er Moränen. Links oben die Vernagl-Eiswand mit dem noch vorhandenen Abfluss des Gepatschferners ins Langtauferer Tal
Blick zurück zur Hütte. Rechts unten am Weg sieht man, dass es in der Nacht gefroren hatte
Die Weißkugel, 3738 m, im Zoom von Norden
Langtaufererspitze, 3528 m
Der Richterweg überwindet die steile Felspartie hinauf zum Gletscherdach des Gepatschferners mit Hilfe einiger sehr massiver und neuer Drahtseilversicherungen, wird aber nie schwierig oder gefährlich. Kein Vergleich mit dem gestrigen Bruchhaufen, hier sind die Felsverhältnisse deutlich angenehmer. Die Route führt dann bis auf Spuckweite an die imposanten Eisbrüche des Gepatschferners heran, die wie kalbende polare Gletscher in wild zerrissenen Séracs und Eistürmen hinunter über die Steilstufe auf den Langtauferer Ferner abbrechen, in den Ostalpen einmalig.
Blick vom Richter-Weg auf die damals noch imposanten, ins Langtauferer Tal abbrechenden Séracs
Das Ganze im Zoom
An der Weißkugel kann man sich nicht sattsehen
Nun fast auf Tuchfühlung mit dem Eisabbruch. Links unten gut zu sehen, die Seilsicherungen am Richter-Weg
Der Gepatschferner ist auch einer der wenigen Alpengletscher, der in zwei Richtungen abfließt (Norden und Süden). Auf knapp 3.000 m weitet sich der Blick dann erstmals in Richtung Norden auf den zweitgrößten Gletscher Österreichs mit seinem arktisch anmutenden Hochplateau, das zwischen sanften Eishängen auch einige nette Bruchzonen aufzuweisen hat. Wir waren alle höchst beeindruckt und fast euphorisch angesichts dieser Umgebung, des traumhaften Wetters (null Wolken!) und der erhabenen Schönheit dieser unberührten, wilden und einsamen Eiswelt (wir waren übrigens auf unserer Route den ganzen Tag völlig allein unterwegs).
Erstmals bietet sich ein Blick auf den eigentlichen Gepatschferner
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Langtaufererspitze, 3528 m und Spalten an der Abbruchkante ins Langtauferer Tal
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Bevor wir aber endgültig das Gletscherplateau betreten konnten musste nochmals eine letzte Felsstufe überwunden werden.
Hier noch gut markiert
Gletscher, Fels und Blumen
Hier verloren wir sehr viel Zeit, da die Markierung plötzlich nicht mehr zu sehen war und wir etwas verloren in einem wiederum üblen Bruchhaufen herumstocherten bis ich als Spürhund zwei Metallstreben im Fels entdeckte und damit die markierte Route wiederfand.Die war dann tatsächlich wieder leicht und einfach nur traumhaft, da man teilweise hoch über dem Langtauferer Tal im Süden und über dem Eismeer des Gepatsch im Norden steigt. Auf 3160 m machten wir dann länger Pause (direkt am Eisrand), seilten uns an, ich erklärte die Grundlagen einer evt. notwendigen Spaltenbergung und unsere bedauernswerten Kameraden kämpften wieder lange mit den Steigeisenriemen…
Wo geht es jetzt hier bitte zum Gipfel? – Blick nach Norden
Da im Eis keine Spur zu sehen war orientierten wir uns anhand der Karte und stiegen zunächst mittelsteil direkt auf das hohe Eisplateau. Danach ging es deutlich flacher immer in Richtung Norden hinauf, ohne jedoch den Gipfel auch nur erahnen zu können.
Blick nach Osten in Richtung Wildspitze und Vernagtbereich
Blick nach Südosten in Richtung Brandenburger Haus
Blick nach Süden
Hier sieht man mal unsere Seilschaft und die Spur. Es war gut zu gehen, keinerlei einsinken
Weißkugel (rechts) und Langtauferer Spitze (links)
Am Neigungswechsel zwischen dem steileren Einstiegshang und dem flacheren Plateau hatten wir auch die beinahe einzigen ernstzunehmenden Spalten auf dieser Route. Sie waren zugeschneit mit festen Brücken, wir waren aber doch erleichtert, den weiteren Anstieg harmlos und dick verschneit zu finden. Am Horizont sahen wir dann eine andere Seilschaft und schlossen nach einiger Zeit auf diese gut ausgetretene Spur vom Brandenburger Haus auf und folgten dieser bis zum Gipfel der Weißseespitze, deren Kreuz nach einigen weiteren Eisbuckeln sichtbar wird, nicht ohne sich jedoch hinter zwei steileren Hängen und einer Gegensteigung zu verbergen. Waren wir im unteren Teil noch überzeugt davon, dass man im Fall des Falles hier nett Skifahren könnte, so stimmten uns der Gegenhang und die teilweise komplett flachen Passagen deutlich skeptischer. Ein weiterer negativer Punkt für uns ist auch die Gefahr, diese in den Ostalpen einzigartige Eisfläche durch Schleppliftmasten, Pistenwalzen und profanen Skibetrieb à la „Anton aus Tirol“ zu „entweihen“, ihre Ruhe und Erhabenheit zu opfern und sie nicht denen zu lassen, die dafür stundenlange Anstiege gerne in Kauf nehmen, während die Erschließungskarawane immer weiter konsumierend ihre Kreise zieht und nach bald nach neuen unverbauten Hängen suchen wird.
Zoom zur Wildspitze, 3770 m, zweithöchster Berg Österreichs, höchster Gipfel Tirols mit ihrem Nord- und Südgipfel
Die Seehöhe von bald 3.500 Metern spüren wir beim Atmen, wobei aber die weitgehend moderate Steigung ein schönes, gleichmäßiges Steigen erlaubt, dass einen angesichts der überwältigenden Schönheit der Umgebung und der Monotonie der endlosen Eishänge in einen beschwingt-meditativen Zustand verfallen lässt.
Immer leicht bergauf – aber kommen wir irgendwann ganz oben an?
Ja, möglicherweise, denn das hier könnte der Gipfel sein. Dazwischen komplett flache Passagen
Zoom zur Bernina-Gruppe, 4049 m
Je näher der Gipfel rückt, desto größer wird auch wieder die Spaltengefahr – eigentlich klar bei den abrupt wechselnden Neigungen. Das Gipfelkreuz der Weißseespitze steht etwas nach Süden auf einem kleineren Felsriegel, der eigentliche höchste Punkt, etwa 3.510 m ist auf der weiten flachen Eiskalotte gar nicht leicht auszumachen.
Angekommen, auf dem Dach der Alpen
Hier geht’s noch zum höchsten Firn-/Eisbuckel des Berges
Weißseespitze, 3510 m, Gipfelkreuz
Nach fast sechs Stunden Aufstieg (inkl. Pausen, tech. Verrichtungen und Verhauer) sind wir gegen 13.45 Uhr dann endlich am Ziel.
Das Panorama lässt keine Wünsche offen: das 18 km²-Eisfeld des Gepatschferners, die Weißkugel, 3738 m, der schönste Berg der Ötztaler Alpen und dritthöchste Gipfel in Österreich, die Wildspitze und Südwesten, den Kaunergrat, den Glockturmkamm mit seinem markanten Hauptgipfel, im Westen die Silvretta mit Piz Linard und Fluchthorn, im Tal die grünen Hänge von Langtaufers und der blaue Reschensee, im Südwesten die Bernina-Gruppe mit dem einzigen 4000er der Ostalpen, eher südlich die Ortler-Gruppe mit dem Dreigestirn Ortler, Zebru, Königsspitze, links davon der Cevedale, rechts davon die Gletscher um das Stilfser Joch. Von Wetter, Aussicht und Route her sicherlich eine der schönsten Bergtouren, die ich bisher unternehmen durfte. Den anderen erging es sicherlich nicht anders, zudem stellten alle drei neue persönliche Höhenrekorde auf, auch wenn es bei k2k sich „nur“ um ca. drei Meter gehandelt haben dürfte.
Auf Augenhöhe mit der Weißkugel
Leider nur Kompakt-Kamera, trotzdem, von links: Cevedale, Forno-Kessel-Umrahmung mit Punta San Matteo, Königsspitze, Zebru, Ortler, Thurwieser, Trafoier Eiswand, Geisterspitze mit den Eisfeldern des Stilfser Joch-Skigebietes
Tiefblick in Zivilisation und Idylle: Reschensee, Langtauferer Tal, ehem. Skigebiet Melag unten links?
Glockturm, 3355 m, am Folgetag noch bestiegen
Hintere Schwärze und Similaun im Ötztaler Hauptkamm, davor das Eismeer des Gepatsch
Tiefblick ins Kaunertal auf Gepatsch-Stausee, Gletscherstraße und die zentrale Schaltstelle des Skigebietes
Zoom zu Gletscherrestaurant und Parkplatz. Man sieht die 2. Sektion der Ochsenalmbahn, die Schlepplifte, Vermattungen
Blick nach Osten, hinten die Wildspitze. Vorne rechts Felszacken als mögliche Bergstation von Schleppliften, links außen der Hohe Zahn, früher projektierte Bergstation einer Pendelbahn vom Parkplatz hier hinauf
Blick nach Südosten, was für eine riesige Gletscherhochfläche!
Hier noch gut markiert
Gletscher, Fels und Blumen
Hier verloren wir sehr viel Zeit, da die Markierung plötzlich nicht mehr zu sehen war und wir etwas verloren in einem wiederum üblen Bruchhaufen herumstocherten bis ich als Spürhund zwei Metallstreben im Fels entdeckte und damit die markierte Route wiederfand.Die war dann tatsächlich wieder leicht und einfach nur traumhaft, da man teilweise hoch über dem Langtauferer Tal im Süden und über dem Eismeer des Gepatsch im Norden steigt. Auf 3160 m machten wir dann länger Pause (direkt am Eisrand), seilten uns an, ich erklärte die Grundlagen einer evt. notwendigen Spaltenbergung und unsere bedauernswerten Kameraden kämpften wieder lange mit den Steigeisenriemen…
Wo geht es jetzt hier bitte zum Gipfel? – Blick nach Norden
Da im Eis keine Spur zu sehen war orientierten wir uns anhand der Karte und stiegen zunächst mittelsteil direkt auf das hohe Eisplateau. Danach ging es deutlich flacher immer in Richtung Norden hinauf, ohne jedoch den Gipfel auch nur erahnen zu können.
Blick nach Osten in Richtung Wildspitze und Vernagtbereich
Blick nach Südosten in Richtung Brandenburger Haus
Blick nach Süden
Hier sieht man mal unsere Seilschaft und die Spur. Es war gut zu gehen, keinerlei einsinken
Weißkugel (rechts) und Langtauferer Spitze (links)
Am Neigungswechsel zwischen dem steileren Einstiegshang und dem flacheren Plateau hatten wir auch die beinahe einzigen ernstzunehmenden Spalten auf dieser Route. Sie waren zugeschneit mit festen Brücken, wir waren aber doch erleichtert, den weiteren Anstieg harmlos und dick verschneit zu finden. Am Horizont sahen wir dann eine andere Seilschaft und schlossen nach einiger Zeit auf diese gut ausgetretene Spur vom Brandenburger Haus auf und folgten dieser bis zum Gipfel der Weißseespitze, deren Kreuz nach einigen weiteren Eisbuckeln sichtbar wird, nicht ohne sich jedoch hinter zwei steileren Hängen und einer Gegensteigung zu verbergen. Waren wir im unteren Teil noch überzeugt davon, dass man im Fall des Falles hier nett Skifahren könnte, so stimmten uns der Gegenhang und die teilweise komplett flachen Passagen deutlich skeptischer. Ein weiterer negativer Punkt für uns ist auch die Gefahr, diese in den Ostalpen einzigartige Eisfläche durch Schleppliftmasten, Pistenwalzen und profanen Skibetrieb à la „Anton aus Tirol“ zu „entweihen“, ihre Ruhe und Erhabenheit zu opfern und sie nicht denen zu lassen, die dafür stundenlange Anstiege gerne in Kauf nehmen, während die Erschließungskarawane immer weiter konsumierend ihre Kreise zieht und nach bald nach neuen unverbauten Hängen suchen wird.
Zoom zur Wildspitze, 3770 m, zweithöchster Berg Österreichs, höchster Gipfel Tirols mit ihrem Nord- und Südgipfel
Die Seehöhe von bald 3.500 Metern spüren wir beim Atmen, wobei aber die weitgehend moderate Steigung ein schönes, gleichmäßiges Steigen erlaubt, dass einen angesichts der überwältigenden Schönheit der Umgebung und der Monotonie der endlosen Eishänge in einen beschwingt-meditativen Zustand verfallen lässt.
Immer leicht bergauf – aber kommen wir irgendwann ganz oben an?
Ja, möglicherweise, denn das hier könnte der Gipfel sein. Dazwischen komplett flache Passagen
Zoom zur Bernina-Gruppe, 4049 m
Je näher der Gipfel rückt, desto größer wird auch wieder die Spaltengefahr – eigentlich klar bei den abrupt wechselnden Neigungen. Das Gipfelkreuz der Weißseespitze steht etwas nach Süden auf einem kleineren Felsriegel, der eigentliche höchste Punkt, etwa 3.510 m ist auf der weiten flachen Eiskalotte gar nicht leicht auszumachen.
Angekommen, auf dem Dach der Alpen
Hier geht’s noch zum höchsten Firn-/Eisbuckel des Berges
Weißseespitze, 3510 m, Gipfelkreuz
Nach fast sechs Stunden Aufstieg (inkl. Pausen, tech. Verrichtungen und Verhauer) sind wir gegen 13.45 Uhr dann endlich am Ziel.
Das Panorama lässt keine Wünsche offen: das 18 km²-Eisfeld des Gepatschferners, die Weißkugel, 3738 m, der schönste Berg der Ötztaler Alpen und dritthöchste Gipfel in Österreich, die Wildspitze und Südwesten, den Kaunergrat, den Glockturmkamm mit seinem markanten Hauptgipfel, im Westen die Silvretta mit Piz Linard und Fluchthorn, im Tal die grünen Hänge von Langtaufers und der blaue Reschensee, im Südwesten die Bernina-Gruppe mit dem einzigen 4000er der Ostalpen, eher südlich die Ortler-Gruppe mit dem Dreigestirn Ortler, Zebru, Königsspitze, links davon der Cevedale, rechts davon die Gletscher um das Stilfser Joch. Von Wetter, Aussicht und Route her sicherlich eine der schönsten Bergtouren, die ich bisher unternehmen durfte. Den anderen erging es sicherlich nicht anders, zudem stellten alle drei neue persönliche Höhenrekorde auf, auch wenn es bei k2k sich „nur“ um ca. drei Meter gehandelt haben dürfte.
Auf Augenhöhe mit der Weißkugel
Leider nur Kompakt-Kamera, trotzdem, von links: Cevedale, Forno-Kessel-Umrahmung mit Punta San Matteo, Königsspitze, Zebru, Ortler, Thurwieser, Trafoier Eiswand, Geisterspitze mit den Eisfeldern des Stilfser Joch-Skigebietes
Tiefblick in Zivilisation und Idylle: Reschensee, Langtauferer Tal, ehem. Skigebiet Melag unten links?
Glockturm, 3355 m, am Folgetag noch bestiegen
Hintere Schwärze und Similaun im Ötztaler Hauptkamm, davor das Eismeer des Gepatsch
Tiefblick ins Kaunertal auf Gepatsch-Stausee, Gletscherstraße und die zentrale Schaltstelle des Skigebietes
Zoom zu Gletscherrestaurant und Parkplatz. Man sieht die 2. Sektion der Ochsenalmbahn, die Schlepplifte, Vermattungen
Blick nach Osten, hinten die Wildspitze. Vorne rechts Felszacken als mögliche Bergstation von Schleppliften, links außen der Hohe Zahn, früher projektierte Bergstation einer Pendelbahn vom Parkplatz hier hinauf
Blick nach Südosten, was für eine riesige Gletscherhochfläche!
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- icedtea
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Das ist mal eine beeindruckende Bergbilderserie
Großes Dankeschön dafür
Großes Dankeschön dafür
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 ), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022)
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 ), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022)
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Bitte sehr, freut mich! Der Rest folgt dann heute Abend bzw. Morgen.
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- snowflat
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Einfach nur Hammer ... sehr eindrucksvolle Bilder von einer scheinbar unendlichen, unberührten Weite. Das einmalige Erlebnis kommt durch Bilder und Beschreibung gut rüber. Wenn man schonmal auf einem 3.000er (etwas Gratkletterei ohne Sicherung) stand, weiß man was man getan hat (ohne Seilbahnunterstützung ), aber das hier natürlich nochmal eine andere Hausnummer. Meinen Respekt!
Danke für Deine Mühe der Dokumentation!
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Du kannst Dir Glück nicht kaufen.
Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!
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- TONI_B
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Super Bericht!
nachdem ich vor zwei Jahren auch da oben gestanden bin - aber bequemer, weil nur vom Parkplatz bei Kaunertaler-Gletscher weg, weiß ich wie schön es dort ist. Leider aber mit viel weniger Schnee und Eis als damals.
nachdem ich vor zwei Jahren auch da oben gestanden bin - aber bequemer, weil nur vom Parkplatz bei Kaunertaler-Gletscher weg, weiß ich wie schön es dort ist. Leider aber mit viel weniger Schnee und Eis als damals.
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- Disteghil Sar (7885m)
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Da der Abstieg zum Gepatschhaus noch sehr sehr lang vor uns lag, hielten wir uns nicht ewig am Gipfel auf – obschon dies eine sicherlich verlockende Perspektive wäre – schauten kurz den Westgrat von oben an (sieht machbar aus) und stiegen dann in Richtung Nordosten der Spur zur Rauen-Kopf-Hütte nach.
Los geht es mit dem Abstieg, immer der Spur nach und relativ nahe an den Abstürzen der Nordwand (links). In Bildmitte der gar nicht hoch aussehende Zahn
Unterhalb der „potentiellen Schlepplift-Felsen“, nochmals der Blick aufs große Gletscherbecken
Dabei boten sich interessante Einblicke auf mögliche PB- oder SL-Bergstationen oder Stützenstandorte bzw. atemberaubende Tiefblicke in die Nordwand und hinunter ins Skigebiet.
Einblick in die Nordwand der Weißseespitze. Mir reicht der Normalweg. Rechts der Bildmitte die SLte Weißseeferner I+II sowie Falgin
Tiefblick ins Skigebiet: Trassen der SLte Nörderjoch I und II sowie Weißseeferner
Auch dem berühmten Hohen Zahn statteten wir einen Besuch ab – er sieht recht fragil und wacklig aus.
Der Hohe Zahn aus der Nähe
Unterhalb des Zahns hatten wir nun die Wahl über die immer flacheren Hänge des „Sumpf“ zur Rauen-Kopf-Hütte und danach noch ewig weit hinunter zur Hütte zu laufen oder einer Spur hinunter zum Nörderjoch zu folgen, die das dorthin führende Eisfeld zunächst am oberen Rand traversiert, dann aber auf dem Felsgrat des Hohen Zahns direkt zur Liftstation (Nörderjoch II) führt, da das Eisfeld fast blank und viel zu steil zum Abstieg wäre. Wie hier ein Ziehweg zur Notentleerung des Gepatsch-Skigebietes entstehen soll, ist uns schleierhaft. Auch eine Abfahrt vom Gletscherdach in Richtung Nörder III und ins bestehende Gebiet sieht nur unter schwersten Eingriffen machbar aus (Felssprengungen, ganze Eisbrüche plattmachen…).
Kurz vor dem Verlassen des Gepatschferners der Blick nach Norden zum Stausee …
… und ein Blick zurück auf den Riesen-Gletscher
Wir seilten uns also aus und stiegen den Steigspuren folgend den Grat ab (keine Kletterei, Gehgelände aber teilweise verschneit, brüchig und Absturzgelände zu beiden Seiten, also Vorsicht!) und legten auf gemessenen 3030 m am Nörderjoch eine längere Pause ein.
Wieder im Fels: Abstieg zum Nörderjoch. Links die Trassen der SLte Nörderjoch II und I. Im Vordergrund links verlief mal Nörderjoch III für sehr kurze Zeit
Seitenblick in die Nordwand der Weißseespitze, zum Weißseeferner, dem Falginjoch. Auf der weißen Firnfläche im Vordergrund verlief schräg die Trasse von SL Nörderjoch III
Historisches Bild: SL Karlesspitze mit Rest-Eisfeldern. Vorne Weißseeferner und gleichnamige SLte
Seitenblick zur Zunge des Gepatschferners. Die Moränen geben Aufschluss über einstige Größe
Blick auf unsere Abstiegsroute zum Nörderjoch. Unsortierter Bruchhaufen
Da ist die Weißseespitze schon ästhetisch ansprechender. Auf dem Eisfeld schräg links verlief der SL Nörderjoch III
Blick zum Falginjoch mit den SLten Weißseeferner I und II unterhalb deren wir gestern Nachmittag im dichten Nebel aufgestiegen sind
Letzte Felsstufe, dann ist das Nörderjoch erreicht. Von hier sieht der Hohe Zahn dann doch wieder imposanter aus
Eingehauste Bergstation SL Nörderjoch II
Trasse SL Nörderjoch II von oben
Trasse SL Nörderjoch III in Bildmitte, leicht schräg
Danach hieß es wieder Steigeisen an und Anseilen, denn der Abstieg zum Parkplatz war der spaltigste der gesamten Tour. Alle 10 Meter hieß es großer Schritt, Sprung oder vorsichtiges Tasten über Spaltenbrücken. Dass hier Schlepplifte und Pisten verlaufen nimmt einen jetzt im August echt Wunder.
Talstation SL Nörderjoch II
Trasse SL Nörderjoch II von unten
Wir querten von der Talstation Nörder 2 dann hinüber zur Weißseeabfahrt und auf die Piste, drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste und stiegen nun endlich entspannt zum Auto, nach 10 ½ Stunden Tour waren wir doch gut geschafft.
Gletscherrestaurant und Start der SLte Weißseeferner mit vermatteten Schneedepots
Im Gepatschhaus ergatterten wir noch ein 4er-Zimmer, genehmigten uns die leckere Halbpension (31 €) und besprachen bei ein-zwei Bier noch vielerlei Dinge.
Los geht es mit dem Abstieg, immer der Spur nach und relativ nahe an den Abstürzen der Nordwand (links). In Bildmitte der gar nicht hoch aussehende Zahn
Unterhalb der „potentiellen Schlepplift-Felsen“, nochmals der Blick aufs große Gletscherbecken
Dabei boten sich interessante Einblicke auf mögliche PB- oder SL-Bergstationen oder Stützenstandorte bzw. atemberaubende Tiefblicke in die Nordwand und hinunter ins Skigebiet.
Einblick in die Nordwand der Weißseespitze. Mir reicht der Normalweg. Rechts der Bildmitte die SLte Weißseeferner I+II sowie Falgin
Tiefblick ins Skigebiet: Trassen der SLte Nörderjoch I und II sowie Weißseeferner
Auch dem berühmten Hohen Zahn statteten wir einen Besuch ab – er sieht recht fragil und wacklig aus.
Der Hohe Zahn aus der Nähe
Unterhalb des Zahns hatten wir nun die Wahl über die immer flacheren Hänge des „Sumpf“ zur Rauen-Kopf-Hütte und danach noch ewig weit hinunter zur Hütte zu laufen oder einer Spur hinunter zum Nörderjoch zu folgen, die das dorthin führende Eisfeld zunächst am oberen Rand traversiert, dann aber auf dem Felsgrat des Hohen Zahns direkt zur Liftstation (Nörderjoch II) führt, da das Eisfeld fast blank und viel zu steil zum Abstieg wäre. Wie hier ein Ziehweg zur Notentleerung des Gepatsch-Skigebietes entstehen soll, ist uns schleierhaft. Auch eine Abfahrt vom Gletscherdach in Richtung Nörder III und ins bestehende Gebiet sieht nur unter schwersten Eingriffen machbar aus (Felssprengungen, ganze Eisbrüche plattmachen…).
Kurz vor dem Verlassen des Gepatschferners der Blick nach Norden zum Stausee …
… und ein Blick zurück auf den Riesen-Gletscher
Wir seilten uns also aus und stiegen den Steigspuren folgend den Grat ab (keine Kletterei, Gehgelände aber teilweise verschneit, brüchig und Absturzgelände zu beiden Seiten, also Vorsicht!) und legten auf gemessenen 3030 m am Nörderjoch eine längere Pause ein.
Wieder im Fels: Abstieg zum Nörderjoch. Links die Trassen der SLte Nörderjoch II und I. Im Vordergrund links verlief mal Nörderjoch III für sehr kurze Zeit
Seitenblick in die Nordwand der Weißseespitze, zum Weißseeferner, dem Falginjoch. Auf der weißen Firnfläche im Vordergrund verlief schräg die Trasse von SL Nörderjoch III
Historisches Bild: SL Karlesspitze mit Rest-Eisfeldern. Vorne Weißseeferner und gleichnamige SLte
Seitenblick zur Zunge des Gepatschferners. Die Moränen geben Aufschluss über einstige Größe
Blick auf unsere Abstiegsroute zum Nörderjoch. Unsortierter Bruchhaufen
Da ist die Weißseespitze schon ästhetisch ansprechender. Auf dem Eisfeld schräg links verlief der SL Nörderjoch III
Blick zum Falginjoch mit den SLten Weißseeferner I und II unterhalb deren wir gestern Nachmittag im dichten Nebel aufgestiegen sind
Letzte Felsstufe, dann ist das Nörderjoch erreicht. Von hier sieht der Hohe Zahn dann doch wieder imposanter aus
Eingehauste Bergstation SL Nörderjoch II
Trasse SL Nörderjoch II von oben
Trasse SL Nörderjoch III in Bildmitte, leicht schräg
Danach hieß es wieder Steigeisen an und Anseilen, denn der Abstieg zum Parkplatz war der spaltigste der gesamten Tour. Alle 10 Meter hieß es großer Schritt, Sprung oder vorsichtiges Tasten über Spaltenbrücken. Dass hier Schlepplifte und Pisten verlaufen nimmt einen jetzt im August echt Wunder.
Talstation SL Nörderjoch II
Trasse SL Nörderjoch II von unten
Wir querten von der Talstation Nörder 2 dann hinüber zur Weißseeabfahrt und auf die Piste, drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste und stiegen nun endlich entspannt zum Auto, nach 10 ½ Stunden Tour waren wir doch gut geschafft.
Gletscherrestaurant und Start der SLte Weißseeferner mit vermatteten Schneedepots
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Wahnsinn, danke für den Bericht! Ich traue mich überhaupt nicht, nach aktuellen Gletscher-Vergleichsbildern zu suchen...
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
.. damit ein Skifahrer oder die Pistenraupe hängen bleibt??drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste
Geht der Gepatsch aufgrund seiner flachen Lage oben eigentlich als "Schildgletscher" durch? Oder ist das gar keine so gängige Einteilung unter euch Geologen?
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Zu ersterem: Nein, natürlich nicht! Wir haben die sofort wieder herausgedreht, denn eine Eisschraube kostet mehrere Dutzend Euro.starli hat geschrieben: ↑06.08.2020 - 12:32.. damit ein Skifahrer oder die Pistenraupe hängen bleibt??drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste
Geht der Gepatsch aufgrund seiner flachen Lage oben eigentlich als "Schildgletscher" durch? Oder ist das gar keine so gängige Einteilung unter euch Geologen?
Zu zweiterem: Meinst Du Plateaugletscher? Gute Frage, ich bin kein Glaziologe (und Geologe auch nicht ). Plateaugletscher sind in den Alpen ziemlich selten. Der Glacier de Mont de Lans auf dem das Gletscherskigebiet von Les Deux Alpes liegt, wird bisweilen als solcher bezeichnet.
Aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Gletscher
Plateaugletscher oder Eiskappe Wie ... ndinavien)
Hier https://www.asi-reisen.de/blog/erlebnis ... -der-erde/ wird der Gepatsch tatsächlich als Plateaugletscher bezeichnet:
Der Gepatschferner im Kaunertal ist einer der wenigen Plateaugletscher der Alpen. Aus dem großen Firngebiet fließt sein Eis immer noch mit 50 m/Jahr durch die enge Zunge. Vorne rechts sind Teile des Skigebiets Weißseeferner zu erkennen. Plateaugletschern haben große Flächen mit kleinen Höhenunterschieden. Das heißt, dass eine kleine Höhenänderung der Nullgradgrenze oder der Schneegrenze große Flächen in kurzer Zeit ausapern lässt oder mit Schnee bedeckt. Das war wohl am Hochkönig der Fall, denn dessen Gletscher „Übergossene Alm“ ist heute fast verschwunden.
Besinnung auf die Kernkompetenzen - altbewährte Dummschwätzerei...
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
3. Tag: Samstag, 6. August 2005: Ausklang am Glockturm
Schon in der Nacht hatte es zugezogen, am Morgen dann Regen! Etwas indigniert frühstückten wir gemütlich, packten zusammen, bis dahin war aber die Sonne wieder heraußen trotz vieler Wolkenschwaden. Mein Bergsteiger-Ego setzte sich durch und um den Tag mit Anstand herumzubringen, wie wir dachten, fuhren wir wieder hinauf in Richtung Gletscher, diesmal aber nur bis zum Parkplatz Riffltal auf 2350 m.
Unteres Riffltal mit nebulöser Stimmung. Sehr schön grün hier
Hier waren wir gestern oben, man kann es gar nicht glauben. Weißseespitze durch Nebelschwaden
Weißseespitze im Zoom aus dem Riffltal
Dort schmissen wir alles Überflüssige aus den Rucksäcken – und das war ganz schön viel! – und stiegen mit leichten Gepäck bei erst leichtem Regen, dann immer schöneren und stabileren Wetter in Richtung Riffljoch hinauf, ein völlig einsames, unten schön grünes, oben hübsch ödes, von zwei blauen Seen und einem Gletscher geschmücktes Urgesteinstal.
Unterer See im Riffltal
Sehr grobes Blockgelände im oberen Riffltal
Blick zum Glockturm und den Resten des Rifflferners. Das Riffljoch ist rechts außerhalb des Bildrandes. Den Gipfel bestiegen wir über den Grat/Kamm von rechts kommend (Nordosten)
Waren zunächst einige Teilnehmer gar nicht in Form so steigerten sie sich im Laufe der zwei Steilstufen mächtig und forcierten im steilen Schlussanstieg durch die Geröllwüste hinauf zum 3149 m hohen Joch gewaltig, so dass wir nach 2 ¾ Stunden dort oben standen, dem Übergang zum Hohenzollernhaus und nach Pfunds im Oberinntal und am Ansatzpunkt des Nordostgrates des 3355 m hohen Glockturm, den wir gestern von der Weißseespitze aus bewundern durften. Heute war die Sicht durch Wolken getrübt aber nicht weniger eindrucksvoll, die gewaltigen Ausmaße des Gepatschferners lassen sich aus der Entfernung viel besser begreifen und erfahren.
Oberer See. Hinten die Weißseespitze
Zunge des Gepatschferners
Blick vom Joch zum Glockturm-Gipfel. Sieht schwieriger aus, als es zu begehen ist, zumindest aus damaliger Perspektive
Da wir uns fit fühlten, noch Zeit hatten und das Wetter brauchbar aussah, gingen wir noch die letzten 200 Hm zum Glockturm über den Nordostgrat an, im Führer steht „I – leichte Blockkletterei“, richtig Klettern musste man aber sehr wenig, das meiste war Gehgelände …
im Aufstieg zum Glockturm-Gipfel. Hier schöner, fester Fels
… und im Gipfelaufbau sogar mit deutlicher Wegspur …
… ziemlich exakt in den angegebenen 45 min hatten wir unseren nächsten 3000er gepackt und erspähten von dieser westlichsten Warte der Ötztaler Alpen die Skigebiete von Fiss und Samnaun, sowie das faszinierend farbenprächtige Krummgampental.
Blick vom Glockturm, 3355 m in Richtung Oberinntal und SFL
Blick vom Glockturm, 3355 m in Richtung Gepatschferner und Weißseespitze
Gipfelblick auf die beiden Seen im Riffltal
Weißseespitze vom Glockturm aus im Zoom
Ausblick nach Westen, in die Samnaungruppe und Silvretta
Frosch, auf 2660 m!
Im Abstieg vom Glockturm begingen wir dann den Rest des Rifflferners und stiegen ziemlich rasch unter munterer Konversation hinunter zum Parkplatz, wo wir nach 6 ¾ Stunden und 1000 Hm im Auf- und Abstieg wieder eintrafen und noch Zeit hatten die Talstation der 4-KSB Ochsenalm I zu bewundern. Das nächste Mal im Winter. Aber auf den Gepatsch bitte weiterhin nur zu Fuß oder mit Fellen – unser Fazit
Insgesamt haben wir tatsächlich unser komplettes Programm durchgezogen, hatten am Freitag einen einmalig schönen Gipfeltag und am Samstag eine sehr ordentliche 3000er-Besteigung in ursprünglicher und einsamer Umgebung. Wir vier haben uns, denke ich, sehr gut verstanden und gut koordiniert und ich hoffe nicht das letzte Mal mit den Freunden eine derartig spannende Tour unternommen zu haben.
Schon in der Nacht hatte es zugezogen, am Morgen dann Regen! Etwas indigniert frühstückten wir gemütlich, packten zusammen, bis dahin war aber die Sonne wieder heraußen trotz vieler Wolkenschwaden. Mein Bergsteiger-Ego setzte sich durch und um den Tag mit Anstand herumzubringen, wie wir dachten, fuhren wir wieder hinauf in Richtung Gletscher, diesmal aber nur bis zum Parkplatz Riffltal auf 2350 m.
Unteres Riffltal mit nebulöser Stimmung. Sehr schön grün hier
Hier waren wir gestern oben, man kann es gar nicht glauben. Weißseespitze durch Nebelschwaden
Weißseespitze im Zoom aus dem Riffltal
Dort schmissen wir alles Überflüssige aus den Rucksäcken – und das war ganz schön viel! – und stiegen mit leichten Gepäck bei erst leichtem Regen, dann immer schöneren und stabileren Wetter in Richtung Riffljoch hinauf, ein völlig einsames, unten schön grünes, oben hübsch ödes, von zwei blauen Seen und einem Gletscher geschmücktes Urgesteinstal.
Unterer See im Riffltal
Sehr grobes Blockgelände im oberen Riffltal
Blick zum Glockturm und den Resten des Rifflferners. Das Riffljoch ist rechts außerhalb des Bildrandes. Den Gipfel bestiegen wir über den Grat/Kamm von rechts kommend (Nordosten)
Waren zunächst einige Teilnehmer gar nicht in Form so steigerten sie sich im Laufe der zwei Steilstufen mächtig und forcierten im steilen Schlussanstieg durch die Geröllwüste hinauf zum 3149 m hohen Joch gewaltig, so dass wir nach 2 ¾ Stunden dort oben standen, dem Übergang zum Hohenzollernhaus und nach Pfunds im Oberinntal und am Ansatzpunkt des Nordostgrates des 3355 m hohen Glockturm, den wir gestern von der Weißseespitze aus bewundern durften. Heute war die Sicht durch Wolken getrübt aber nicht weniger eindrucksvoll, die gewaltigen Ausmaße des Gepatschferners lassen sich aus der Entfernung viel besser begreifen und erfahren.
Oberer See. Hinten die Weißseespitze
Zunge des Gepatschferners
Blick vom Joch zum Glockturm-Gipfel. Sieht schwieriger aus, als es zu begehen ist, zumindest aus damaliger Perspektive
Da wir uns fit fühlten, noch Zeit hatten und das Wetter brauchbar aussah, gingen wir noch die letzten 200 Hm zum Glockturm über den Nordostgrat an, im Führer steht „I – leichte Blockkletterei“, richtig Klettern musste man aber sehr wenig, das meiste war Gehgelände …
im Aufstieg zum Glockturm-Gipfel. Hier schöner, fester Fels
… und im Gipfelaufbau sogar mit deutlicher Wegspur …
… ziemlich exakt in den angegebenen 45 min hatten wir unseren nächsten 3000er gepackt und erspähten von dieser westlichsten Warte der Ötztaler Alpen die Skigebiete von Fiss und Samnaun, sowie das faszinierend farbenprächtige Krummgampental.
Blick vom Glockturm, 3355 m in Richtung Oberinntal und SFL
Blick vom Glockturm, 3355 m in Richtung Gepatschferner und Weißseespitze
Gipfelblick auf die beiden Seen im Riffltal
Weißseespitze vom Glockturm aus im Zoom
Ausblick nach Westen, in die Samnaungruppe und Silvretta
Frosch, auf 2660 m!
Im Abstieg vom Glockturm begingen wir dann den Rest des Rifflferners und stiegen ziemlich rasch unter munterer Konversation hinunter zum Parkplatz, wo wir nach 6 ¾ Stunden und 1000 Hm im Auf- und Abstieg wieder eintrafen und noch Zeit hatten die Talstation der 4-KSB Ochsenalm I zu bewundern. Das nächste Mal im Winter. Aber auf den Gepatsch bitte weiterhin nur zu Fuß oder mit Fellen – unser Fazit
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- icedtea
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Dankeschön! Naja, so viel bequemer ist eure Route nicht, aus meiner Sicht, denn abgestiegen seid ihr ja genau gleich. Der Westgrat ist technisch deutlich anspruchsvoller und exponierter als unser langer, flacher Weg von der Weißkugelhütte.
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- TONI_B
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Und jetzt auch noch Riffltal und Glockturm!
Vorige Woche am Montag war ich im Riffltal und habe meine Frau bis zu den Seen "geschleppt"...
...und am Tag danach bin ich auf den Glockturm: übers Krummgampental rauf und übers Riffltal runter. Vielleicht sollte ich die Bilder auch noch reinstellen?
Bei jedem Bild Richtung Gepatschferner sieht man aber, was sich da in 15 Jahren getan hat - es ist erschreckend!
Vorige Woche am Montag war ich im Riffltal und habe meine Frau bis zu den Seen "geschleppt"...
...und am Tag danach bin ich auf den Glockturm: übers Krummgampental rauf und übers Riffltal runter. Vielleicht sollte ich die Bilder auch noch reinstellen?
Bei jedem Bild Richtung Gepatschferner sieht man aber, was sich da in 15 Jahren getan hat - es ist erschreckend!
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Ja, bitte, sehr gerne!
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- TONI_B
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Re: Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Hier habe ich meine Bilder von der heurigen Tour eingestellt.