Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
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Weißseespitze/Kaunertal, 4.-6.8. 2005
Steffen, zwei weitere Freunde und Ich waren von Donnerstag bis Samstag im Kaunertal und Langtauferer Tal unterwegs und sind gesund und munter wieder in der Zivilisation angelangt.
Als kleiner Vorgeschmack drei Bilder:
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So, dann möchte ich mich hiermit auch mal zurück melden. Zunächst: Es war eine wunderschöne Tour, wir hatten viel Glück mit dem Wetter und natürlich tolle Ein- und Ausblicke in die Gletscherwelt am Gepatsch und darum herum.
Neben dem eigentlichen Bericht, der hier im Laufe des Tages wahrscheinlich in Form einer Co-Produktion von Marius und mir erscheinen wird, werde ich im Topic über die Kaunertaler Projekte und News auf jeden Fall einen ausführlichen und reich bebilderten Kommentar zu den Ausbauplänen abgeben.
Ansonsten möchte ich noch ein ganz großes Dankeschön an Marius loswerden, ohne dessen alpine Erfahrung und Führungsqualitäten diese Tour nicht umsetzbar gewesen wäre, und an unsere beiden Begleiter, ohne die eine Begehung des Gletschers vermutlich ebenfalls gescheitert wäre.
Danke auch an die Brauereibesichtiger(?), die mich gestern Abend noch angerufen haben. Eigentlich wollte ich ja in Lindau am Bahnhof noch nen Döner mampfen, aber irgendwie habt ihr mich komplett aus dem Konzept gebracht. Jedenfalls war ich schon froh, in meinem ziemlich fertigen Zustand und abgelenkt durch euer dichtes Gebrüll im Telefonhörer die richtige Fahrkarte gekauft zu haben, musste dann aber mehr oder weniger hungrig die Weiterfahrt antreten (Worauf ich hinaus will: Das kostet mindestens ein Bier beim nächsten Treffen ).
Neben dem eigentlichen Bericht, der hier im Laufe des Tages wahrscheinlich in Form einer Co-Produktion von Marius und mir erscheinen wird, werde ich im Topic über die Kaunertaler Projekte und News auf jeden Fall einen ausführlichen und reich bebilderten Kommentar zu den Ausbauplänen abgeben.
Ansonsten möchte ich noch ein ganz großes Dankeschön an Marius loswerden, ohne dessen alpine Erfahrung und Führungsqualitäten diese Tour nicht umsetzbar gewesen wäre, und an unsere beiden Begleiter, ohne die eine Begehung des Gletschers vermutlich ebenfalls gescheitert wäre.
Danke auch an die Brauereibesichtiger(?), die mich gestern Abend noch angerufen haben. Eigentlich wollte ich ja in Lindau am Bahnhof noch nen Döner mampfen, aber irgendwie habt ihr mich komplett aus dem Konzept gebracht. Jedenfalls war ich schon froh, in meinem ziemlich fertigen Zustand und abgelenkt durch euer dichtes Gebrüll im Telefonhörer die richtige Fahrkarte gekauft zu haben, musste dann aber mehr oder weniger hungrig die Weiterfahrt antreten (Worauf ich hinaus will: Das kostet mindestens ein Bier beim nächsten Treffen ).
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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Zunächst eine Anmerkung: Der Haupttext stammt von Marius, Ergänzungen und Erweiterungen von mir sind kursiv hervorgehoben - leicht zu merken, kursiv = k2k
By the way, mir wurde gestern abend am Telefon nahe gelegt, meinen Nick zu ändern, evtl. in k3k. Werd wohl mal ne Umfrage machen demnächst...
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Am 21.5. habe ich im Topic "Projekte Kaunertaler Gletscher" folgendes Statement abgegeben:
Ein Termin war schnell gefunden, genaue Route und Details wollten wir erst später festlegen.
Leider musste trinc ein paar Wochen später absagen, so daß schließlich nur Marius und ich übrig blieben. Die grobe Planung stand bereits, es sollte mit einer Zwischenübernachtung auf der Rauhe-Kopf-Hütte zum Gipfel gehen und via Westgrat oder Nörderjoch wieder hinunter. Allerdings hatten wir noch ein Mitfahrer-Problem: Eine Zweierseilschaft stellt im Ernstfall (Spaltensturz) ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar, wohingegen eine Dreier- oder Viererseilschaft wesentlich sicherer sind, da ein bzw. zwei Personen einen potenziellen Gestürzten am Seil halten können, während der oder die Dritte die nötigen Vorbereitungen zur Bergung treffen kann.
Kurz gesagt, es mussten also weitere Mitfahrer her, um die Tour wie geplant durchführen zu können, und lange sah es so aus, als sollte sich niemand weiteres mehr finden, der in unser Anforderungsprofil passt - bis es Marius drei Tage vor Abfahrt gelang, doch noch zwei Freunde zu motivieren. Nachdem dieses Problem umschifft war, galt es, auf der eher kleinen Rauhe-Kopf-Hütte (20 Lager) noch vier Übernachtungsplätze zu reservieren, was prompt nicht gelang. Also mussten wir umdisponieren und statt dessen auf die Weißkugelhütte im Langtauferer Tal ausweichen, um von Süden her über den Richterweg zum Gipfel zu gelangen. Dort waren noch Plätze frei, so daß es wie geplant am Donnerstag los gehen konnte.
1. Tag: Donnerstag, 4. August 2005
Ein gemütlicher Anreisetag, der aus mehreren Gründen doch noch spannend wurde
Meine Wenigkeit machte sich am frühen Morgen auf den Weg nach Landeck, nicht ohne eine gewisse Vorfreude auf die bevorstehende Tour zu verspüren, aber auch gespannt auf die Zugfahrt über den Arlberg, die ich schon mehrfach auf der Durchreise vom Auto aus bewundert hatte. Nach längerem Aufenthalt in Lindau am - oder genauer: im Bodensee vergingen die immerhin sieben Stunden doch sehr schnell, so daß ich pünktlich gegen 14:30 Uhr in Landeck auf Marius und die anderen beiden Begleiter traf - im übrigen unser erstes Zusammentreffen nach fast drei Jahren sehr guten Kontakts auch außerhalb des Forums.
Da Steffen (k2k) um 14.30 Uhr in Landeck mit dem Zug ankommen sollte, sind wir (Marius, Sebastian, Konstantin) in München erst um 10.00 Uhr ganz gemütlich losgefahren, wenig Verkehr, auch am Fernpass. In Imst haben wir dann Mittagspause gemacht, sind nach Hoch-Imst hinauf gefahren (die 18%-Straße möchte ich bei Glatteis nicht fahren) und haben den Alpin-Coaster schnell getestet. Hier hat sich mal wieder gerächt, dass ich fast immer aus der Skifahrerperspektive denke, denn an der 2-KSB war nichts los und deshalb dachte ich nicht an Wartezeiten an der Rodelbahn, die aber sich doch auf ca. ½ Stunde belaufen haben. Schön, dass der Coaster so ein Erfolg ist, aber auf diese Weise mussten wir uns dann doch ziemlich beeilen pünktlich in Landeck zu sein. Der Coaster hat uns sehr gut gefallen, die Strecke ist lang und abwechslungsreich, der Fahrspaß enorm, vor allem da man tatsächlich nicht bremsen muss, aus der Kurve fliegt man ja nicht.
Das Treffen in Landeck hat bestens geklappt und Steffen und ich waren sehr froh uns nach fast drei Jahren Forum und ca. 5.500 Posts des jeweils anderen endlich persönlich zu begegnen.
Wir sind dann weiter in Richtung Oberinntal gefahren, schließlich nach links ins Kaunertal abgebogen, das doch einen deutlichen Kontrast zum viel intensiver besiedelten Ötztal und zum steileren und engeren Pitztal darstellt. Der Hauptort Feichten ist so unscheinbar, dass man an der Mautstelle (19 ¤) gar nicht realisiert schon vorbeigefahren zu sein. Die Straße zum Weißseeferner ist tatsächlich landschaftlich sehr schön und auch schön zu fahren (außer vielleicht die größtenteils einspurige Traverse des Gepatsch-Stausees). Aber es zieht sich, bis man auf 2.750 m am Parkplatz steht.
Eigentlich wollten wir ja am Gepatschhaus auf 1930 m parken und dann zur Rauhen-Kopf-Hütte auf 2730 m aufsteigen. Die nur 30 Schlafplätze bietende Hütte war allerdings schon überbelegt und deshalb haben wir die Planung zwangsweise etwas umstellen müssen. Statt von Nordosten wollten wir nun von Südosten von der Weißkugelhütte und den Richterweg aufsteigen. Zu diesem Zweck mussten wir folglich ins Südtiroler Langtauferer Tal wechseln und zwar über das uns allen wohl bekannte Falginjoch, wo die beiden SLte Weißseeferner I und II enden.
Das Wetter war den Tag über eigentlich gut, mehr Sonne als Wolken, ab und an ein paar Regentropfen. Bis wir uns aber umgezogen hatten zog es zu und begann zu schneien, für einige Teilnehmer ein für August ungewohntes Phänomen.
Schneesturm am Parkplatz Kaunertaler Gletscher. Es ist Anfang August, es herrschen Verhältnisse wie im (Flachland-)Winter.
Eigentlich ist der Aufstieg entlang der Schlepplifte und der Skipiste alpinistisch mehr als banal, mit dem Schneefall und dem dichten Wolkenvorhang reichte die Sicht aber kaum mehr als 50 Meter. Deswegen waren wir recht froh um die Orientierung bietenden Masten. Aus Übungsgründen, aber auch zum leichteren Vorankommen sind wir mit Steigeisen gegangen, was einige Technik-bedingte Verzögerungen induzierte und uns zur Schlussfolgerung veranlasste, dass Riemen-Bindungen für Steigeisen einfach Mist sind. Die Steigeisen erwiesen sich im steilen Schlusshang unterhalb des Falginjochs noch als bitter notwendig. Wegen der diffusen Sicht und da wir die Spaltengefahr auf dem Trainingshang nicht einschätzen konnten folgten wir weiterhin sehr direkt den Liften, was wegen der ordentlichen Steilheit bei schönen Eisbedingungen in Richtung leichte Eiskletterei ausartete. Besonders spannend gestaltete sich dann die schön ausgeprägte Randspalte, die wir auf einer solide aussehenden Brücke überschritten. Eigentlich hätten wir hier mit Seil sichern müssen, was aber wieder viel Zeit gekostet hätte und in der steilen, fast blanken Flanke ohne Standplatzbau wiederum unsinnig gewesen wäre. So verließen wir uns auf unsere Standfestigkeit, auf Frontalzacken und Eispickel und passierten diese unangenehme Stelle sicher.
Die steile Nordwand zur Weißseespitze. Eine halbe Stunde später waren wir oben.
Ohne diese überdimensionale Orientierungshilfe wäre ein Übergang über das Falginjoch fast nicht zu verantworten gewesen
Die Fundamente der Gletscherstützen sind nahezu komplett ausgeapert. Ohne Halteseil wären sie längst umgefallen.
Für kurze Zeit gibt der Nebel den Blick zum Parkplatz frei...
...und hinauf in Richtung Nörderjoch. Eine etwas trostlose Stimmung an diesem Tag.
Im Steilstück kurz vor dem Ausstieg der beiden Weißsee-Skilifte
Ein Dutzend Meter weiter stand ich als Vorausgehender dann plötzlich auf einer Vlies-Matte – die Abdeckung des Bergstationsbereichs. Also querten wir kurz nach links auf die Piste und standen auf 3100 m (der Gletscher hat hier auf einige Meter verloren, zum Joch sind es noch 10 Hm Fels) am Falginjoch bei recht ungemütlichen Bedingungen: eiskalter Wind, Schneefall, überzuckerte Felsen und ein Steilabstieg über eine 200 Hm hohe Felsflanke.
Glücklicherweise fanden wir gleich den Einstieg in den markierten Abstiegsweg ins Langtauferer Tal. "Weg" ist hier schon arg euphemistisch – es gibt maximal leichte Spuren und alle 10 Meter eine von oben schwer einzusehende Markierung. Das Gelände ist eine der übelsten "Klamotten"- und Bruchhaufen, die mir je begegnet sind. Alles bewegte sich. Beim Festhalten an einem Block hatte man diesen fast sofort in der Hand, bei einem Schritt abwärts löste sich sofort eine kleine Geröllrutschung und dazu war alles von frischem Neuschnee überzuckert, was den Grip auf dem Fels nicht wirklich verbesserte.
Wir ließen die Steigeisen schlauerweise an und kamen gut unten im Karboden an und schafften es tatsächlich durch weite Abstände uns gegenseitig keine Steine auf den Schädel zu donnern, wobei einmal allerdings knapp war. Aber es kostete ordentlich Zeit bis wir in der trostlosen Blockwüste des obersten Falgintales standen und in einer paradiesischen Vision in den Wolkenfetzen die grünen Matten und Wälder des Langtauferer Tals hinauf grüßen sahen.
Abstieg auf der Rückseite des Falginjochs in Richtung Langtauferer Tal
Die Hauptschwierigkeiten waren nun überwunden, aber die meiste Wegstrecke zur Hütte lag noch vor uns, weshalb wir erst gegen 21 Uhr (Abmarsch war etwa 16.30 Uhr am Parkplatz) die Weißkugelhütte (CAI, 2544 m, auf ital. Refugio Pio XI) erreichten und erst mal von der netten Wirtin einen gscheiden Schnaps eingeschenkt bekamen, danach noch drei Gänge opulentes Abendessen (Halbpension mit Übernachtung 35 ¤).
2. Tag: Freitag, 5. August 2005
Nachdem sich das Wetter schon am Abend zuvor beruhigt hatte und die Nacht sternenklar und eiskalt war kündigte sich schon in den frühen Morgenstunden ein herrlicher Tag an, dessen Anbruch wir mit mehr oder weniger Erfolg auf Zelluloid zu bannen versuchten.
Gefrühstückt haben wir ab 7.00 Uhr und sind dann gegen 7.45 Uhr in Richtung Weißseespitze abmarschiert, immer quer den Hang hinauf in Richtung Vernagl-Wände, hoch über dem stark zurückgegangenen aber immer noch beeindruckend großen und zerklüfteten Langtauferer Ferner, über dem sich mit der gleichnamigen Spitze und der Weißkugel, 3738 m, zwei der schönsten Gletschergipfel überhaupt erheben, die für die nächsten Stunden unserer Bewunderung sicher sein konnten.
Die Weißkugelhütte in der Morgendämmerung
Es ist gegen 5 Uhr, die ersten Bergsteiger machen sich bereits kurze Zeit später auf den Weg
Blick talauswärts in Richtung Silvretta...
...und in den Talschluß zu Gepatsch- (links) und Langtauferer Ferner (rechts)
Unterwegs in Richtung Gepatschferner: Die erste leichte Herausforderung ist eine Bachquerung, dank Nachtfrost und leichter Vereisung nicht ganz trivial
Der Richterweg überwindet die steile Felspartie hinauf zum Gletscherdach des Gepatschferners mit Hilfe einiger sehr massiver und neuer Drahtseilversicherungen, wird aber nie schwierig oder gefährlich. Kein Vergleich mit dem Bruchhaufen tags zuvor, hier sind die Felsverhältnisse deutlich angenehmer. Die Route führt dann bis auf Spuckweite an die imposanten Eisbrüche des Gepatschferners heran, die wie kalbende polare Gletscher in wild zerrissenen Séracs und Eistürmen hinunter über die Steilstufe auf den Langtauferer Ferner abbrechen, in den Ostalpen einmalig. Der Gepatschferner ist auch einer der wenigen Alpengletscher, der in zwei Richtungen abfließt (Norden und Süden).
Auf knapp 3.000 m weitet sich der Blick dann erstmals in Richtung Norden auf den zweitgrößten Gletscher Österreichs mit seinem arktisch anmutenden Hochplateau, das zwischen sanften Eishängen auch einige nette Bruchzonen aufzuweisen hat. Wir waren alle höchst beeindruckt und fast euphorisch angesichts dieser Umgebung, des traumhaften Wetters (null Wolken!) und der erhabenen Schönheit dieser unberührten, wilden und einsamen Eiswelt (wir waren übrigens auf unserer Route den ganzen Tag völlig allein unterwegs).
Bevor wir aber endgültig das Gletscherplateau betreten konnten musste nochmals eine letzte Felsstufe überwunden werden und hier verloren wir sehr viel Zeit, da die Markierung plötzlich nicht mehr zu sehen war und wir etwas verloren in einem wiederum üblen Bruchhaufen herumstocherten bis ich als Spürhund zwei Metallstreben im Fels entdeckte und damit die markierte Route wiederfand. Diese war dann tatsächlich wieder leicht und einfach nur traumhaft, da man teilweise hoch über dem Langtauferer Tal im Süden und über dem Eismeer des Gepatsch im Norden steigt.
Auf 3160 m machten wir dann länger Pause (direkt am Eisrand), seilten uns an, ich erklärte die Grundlagen einer evtl. notwendigen Spaltenbergung und unsere bedauernswerten Kameraden kämpften wieder lange mit den Steigeisenriemen…
Da im Eis keine Spur zu sehen war orientierten wir uns an Hand der Karte und stiegen zunächst mittelsteil direkt auf das hohe Eisplateau. Danach ging es deutlich flacher immer in Richtung Westen hinauf, ohne jedoch den Gipfel auch nur erahnen zu können. Am Neigungswechsel zwischen dem steileren Einstiegshang und dem flacheren Plateau hatten wir auch die beinahe einzigen ernstzunehmenden Spalten auf dieser Route. Sie waren zugeschneit mit festen Brücken, wir waren aber doch erleichtert, den weiteren Anstieg harmlos und dick verschneit zu finden.
Zunächst noch als Wanderweg zieht sich unsere Route hinauf in eisige Höhen
Unser ständiger Begleiter auf diesem Abschnitt sind das Eismeer des Langtauferer Ferners mit der gleichnamigen Spitze links (3529 m) und die Weißkugel (3739 m), rechts im Bild
Etwas später wird aus dem Weg ein mit Drahtseil gesicherter Steig
Erneut der Blick talauswärts. In der Bildmitte ist die Weißkugelhütte erkennbar.
Schließlich wird zum ersten mal die Sicht frei auf die immer noch gewaltigen Vernagl-Eisbrüche vom Gepatschferner her
Auch der Weg wird nun etwas anspruchsvoller
Bald fällt der Blick von oben auf die Eiswand
Der Gepatschferner ist erreicht
Weiter oben am Grat kann man wieder bequem über die Schuttfelder wandern. Der Gletscher muß hier sehr zurück gegangen sein, wir folgen dem Felsgrat gut 500 m weiter als in der Karte verzeichnet, bevor wir das Eis betreten.
Immer wieder schweift unser Blick in die gewaltige Flanke der Weißkugel
Am Gletscher
Hinten grüßt die Bergstation Grawand (3212 m) der Schnalstaler Gletscherbahn
Im Nordwesten zeigt sich die Wildspitze
Am Horizont sahen wir dann eine andere Seilschaft und schlossen nach einiger Zeit auf diese gut ausgetretene Spur vom Brandenburger Haus auf und folgten dieser bis zum Gipfel der Weißseespitze, deren Kreuz nach einem weiteren Eisbuckel sichtbar wird, nicht ohne sich jedoch hinter zwei steileren Hängen und einer Gegensteigung zu verbergen. Waren wir im unteren Teil noch überzeugt davon, dass man im Fall des Falles hier nett Skifahren könnte, so stimmten uns der Gegenhang und die teilweise komplett flachen Passagen deutlich skeptischer. Ein weiterer negativer Punkt für uns ist auch die Gefahr, diese in den Ostalpen einzigartige Eisfläche durch Schleppliftmasten, Pistenwalzen und profanen Skibetrieb à la "Anton aus Tirol" zu "entweihen", ihre Ruhe und Erhabenheit zu opfern und sie nicht denen zu lassen, die dafür stundenlange Anstiege gerne in Kauf nehmen, während die Erschließungskarawane immer weiter konsumierend ihre Kreise zieht und bald nach neuen unverbauten Hängen suchen wird.
Der Gipfel der Weißseespitze kommt in Sicht. Mal ehrlich: Für einen Lift ist es hier viel zu flach.
Im übrigen bin ich der Meinung, daß eine Erschließung der Weißseespitze - egal mit welchem Ziel - über kurz oder lang zu einer Sommerattraktion verkümmern wird. Es gibt unter dem Strich genau einen skifahrerisch lohnenswerten Hang vom Gipfel in Richtung Nordwesten. Dort einen Skilift zu platzieren sollte sicher möglich sein, auch eine PB-Station auf dem westlichen Felsvorsprung ist sicher machbar. Aber die Kosten für die Allgemeinheit - nämlich die Zerstörung der wilden Ursprünglichkeit dieser Landschaft - übersteigen den Nutzen für die Kaunertaler sicher bei weitem.
Die Grundprobleme des Skigebiets - seine Abgelegenheit, mangelnde Abwechslung und fehlender Liftkomfort - all das wird durch eine Erschließung der Weißseespitze nicht verbessert. Ein Notweg oder gar eine Abfahrt über das Nörderjoch oder auf anderer Route in den übrigen Teil des Gebiets ist mit vertretbarem Aufwand nicht zu machen - zumal die Eiswand "hinter" dem Nörderjoch durch zukünftige Abschmelzung ihre derzeitige Steilheit von annähernd 45° eher noch steigern wird. Mehr dazu jedoch in Kürze im entsprechenden Topic, wo ich auch bitte, die Diskussion um Sinn/Unsinn dieser Erschließung zu führen.
Nun aber weiter im Text:
Die Seehöhe von nahezu 3.500 Metern spüren wir im Atem, wobei aber die weitgehend moderate Steigung ein schönes, gleichmäßiges Gehen erlaubt, dass einen angesichts der überwältigenden Schönheit der Umgebung und der Monotonie der endlosen Eishänge in einen beschwingt-meditativen Zustand verfallen lässt. Je näher der Gipfel rückt, desto größer wird auch wieder die Spaltengefahr – eigentlich klar bei den abrupt wechselnden Neigungen. Das Gipfelkreuz der Weißseespitze steht etwas nach Süden auf einem kleineren Felsriegel, der eigentliche höchste Punkt, etwa 3.510 m ist auf der weiten flachen Eiskalotte gar nicht leicht auszumachen. Nach fast sechs Stunden Aufstieg (inkl. Pausen, techn. Verrichtungen und Verhauer) waren wir gegen 13.45 Uhr dann endlich am Ziel.
Das Panorama lässt keine Wünsche offen: das 18 km²-Eisfeld des Gepatschferners, die Weißkugel, 3738 m, der schönste Berg der Ötztaler Alpen und dritthöchste Gipfel in Österreich, die Wildspitze von Südwesten, den Kaunergrat, den Glockturmkamm mit seinem markanten Hauptgipfel, im Westen die Silvretta mit Piz Linard und Fluchthorn, im Tal die grünen Hänge von Langtaufers und der blaue Reschensee, im Südwesten die Bernina-Gruppe mit dem einzigen 4000er der Ostalpen, eher südlich die Ortler-Gruppe mit dem Dreigestirn Ortler, Zebru, Königsspitze, links davon der Cevedale, rechts davon die Gletscher um das Stilfser Joch. Von Wetter, Aussicht und Route her sicherlich eine der schönsten Bergtouren, die ich bisher unternehmen durfte. Den anderen erging es sicherlich nicht anders, zudem stellten alle drei neue persönliche Höhenrekorde auf, auch wenn bei Steffen sich "nur" um ca. 3 Meter gehandelt haben dürfte.
Die Berninagruppe im Zoom
Kurz vor dem Felsgipfel (3510 m) der Weißseespitze. Der eigentliche Gipfel befindet sich rechts auf dem Firnfeld, das früher einmal deutlich höher gewesen sein muß
Am Gipfel. Hinten v.l.n.r. Sebastian, Marius, Konstantin, davor /me (k2k)
Sofort fällt der Blick hinab aufs Falginjoch mit der Bergstation der Weißsee-SLte (3100 m)
Wir sind nicht allein - ein Segelflieger zieht einsam seine Kreise. Dahinter die Ortlergruppe, ganz rechts müsste das Gletscherskigebiet des Stilfser Joch sein.
Blick zum Parkplatz des Skigebiets, ca. 800 hm unter uns
Talauswärts der Gepatsch-Stausee
Da der Abstieg zum Gepatschhaus noch sehr sehr lang vor uns lag, hielten wir uns nicht ewig am Gipfel auf – obschon dies eine sicherlich verlockende Perspektive wäre – schauten kurz den Westgrat von oben an (sieht machbar aus) und stiegen dann in Richtung Nordosten der Spur zur Rauhen-Kopf-Hütte nach. Dabei boten sich interessante Einblicke auf mögliche PB- oder SL-Bergstationen oder Stützenstandorte bzw. atemberaubende Tiefblicke in die Nordwand und hinunter ins Skigebiet. Auch dem berühmten Hohen Zahn statteten wir einen Besuch ab – er sieht recht fragil und wacklig aus. Unterhalb des Zahns hatten wir nun die Wahl über die immer flacheren Hänge des "Sumpf" zur Rauhen-Kopf-Hütte und danach noch ewig weit hinunter zum Gepatschhaus zu laufen oder einer Spur hinunter zum Nörderjoch zu folgen, die das dorthin führende Eisfeld zunächst am oberen Rand traversiert, dann aber auf dem Felsgrat des Hohen Zahns direkt zur Liftstation führt, da das dortige Eisfeld fast blank und viel zu steil zum Abstieg wäre. Wie hier ein Ziehweg zur Notentleerung des Gepatsch-Skigebietes entstehen soll, ist uns schleierhaft. Auch eine Abfahrt vom Gletscherdach in Richtung Nörder III und ins bestehende Gebiet sieht nur unter schwersten Eingriffen machbar aus (Felssprengungen, ganze Eisbrüche plattmachen etc.).
Wir seilten uns also aus und stiegen den Steigspuren folgend den Grat ab (keine Kletterei, Gehgelände aber teilweise verschneit, brüchig und Absturzgelände zu beiden Seiten, also Vorsicht!) und legten auf gemessenen 3030 m am Nörderjoch eine längere Pause ein.
Danach hieß es wieder Steigeisen an und Anseilen, denn der Abstieg zum Parkplatz war der spaltigste der gesamten Tour. Alle 10 Meter hieß es großer Schritt, Sprung oder vorsichtiges Tasten über Spaltenbrücken. Dass hier Schlepplifte und Pisten verlaufen nimmt einen jetzt im August echt Wunder. Wir querten von der Talstation Nörder 2 dann hinüber zur Weißseeabfahrt und auf die Piste, drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste und stiegen nun endlich entspannt zum Auto, nach 10 ½ Stunden Tour waren wir doch gut geschafft.
Im Gepatschhaus ergatterten wir noch ein 4er-Zimmer, genehmigten uns die leckere Halbpension (31 ¤) und besprachen bei ein-zwei Bier noch vielerei Dinge.
Auf dem Abstieg passieren wir die Felsformation (3474 m) westlich des Gipfels. Eine Bergstation könnte man hier schon unterbringen, ein Lift links, ein Lift rechts und 4 km Abfahrt - aber lohnt sich das? IMHO nicht.
Das endlos weite Becken des Gepatschferners
Von oben sieht der Hohe Zahn (3379 m) gar nicht mehr so hoch aus
Marius blickt vom Grat hinunter ins Skigebiet
Zoom zum Parkplatz
Blick in die Nordwand
Durch die Eiswand in der linken hinteren Bildmitte müsste ein Skiweg zum Nörderjoch nahezu zwingend verlaufen. Der Aufwand dafür wäre gigantisch.
Für die Fans des Historischen: Von oben fällt einem der Verlauf des ehemaligen SL Nörderjoch III sofort ins Auge. Ca. von rechts unten nach links oben. Warum der Lift nicht mehr existiert, wird auch deutlich: Nach rechts fällt der Hang steil ab, wie steil genau sehen wir etwas weiter unten.
Rastplatz Nörderjoch
Ganz rechts ging mal eine Abfahrt hinunter von der Bergstation Nörderjoch III. Der ganze Bereich muß damals - vor knapp 10 Jahren - noch nahezu komplett vergletschert gewesen sein.
Zum Ende unserer Tour war noch ein wenig Spaltenhüpfen angesagt
Talstation Nörderjoch II im von Spalten durchsetzten Eis
Nörderjoch I und Parkplatz. Ab Oktober wird hier wieder Ski gefahren.
Marius checkt das Gelände
Zurück am Parkplatz werfen wir noch einen schnellen Blick auf die Vermattung der Schleppspur
Sommerski!?
3. Tag: Samstag, 6. August 2005
Schon in der Nacht hatte es zugezogen, am Morgen dann Regen! Etwas indigniert frühstückten wir gemütlich, packten zusammen, und siehe da: Die Sonne brach tatsächlich wieder durch die Wolkenschwaden. Mein Bergsteiger-Ego setzte sich durch und um den Tag mit Anstand herumzubringen, wie wir dachten, fuhren wir wieder hinauf in Richtung Gletscher, diesmal aber nur bis zum Parkplatz Riffeltal auf 2350 m. Dort schmissen wir alles Überflüssige aus den Rucksäcken – und das war ganz schön viel! – und stiegen mit leichten Gepäck bei erst leichtem Regen, dann immer schönerem und stabilerem Wetter in Richtung Riffeljoch hinauf, ein völlig einsames, unten schön grünes, oben hübsch ödes, von zwei blauen Seen und einem Gletscher geschmücktes Urgesteinstal.
Waren zunächst einige Teilnehmer gar nicht in Form so steigerten sie sich im Laufe der zwei Steilstufen mächtig und forcierten im steilen Schlussanstieg durch die Geröllwüste hinauf zum 3149 m hohen Joch gewaltig, so dass wir nach 2¾ Stunden dort oben standen, dem Übergang zum Hohenzollernhaus und nach Pfunds im Oberinntal und Ansatzpunkt des Nordostgrates des 3355 m hohen Glockturm, den wir gestern von der Weißseespitze aus bewundern durften. Heute war die Sicht durch Wolken getrübt aber nicht weniger eindrucksvoll, die gewaltigen Ausmaße des Gepatschferners lassen sich aus der Entfernung viel besser begreifen und erfahren.
Da wir uns fit fühlten, noch Zeit hatten und das Wetter brauchbar aussah, gingen wir noch die letzten 200 Hm zum Glockturm über den Nordostgrat an, im Führer steht "I – leichte Blockkletterei", richtig Klettern musste man aber sehr wenig, das meiste war Gehgelände und im Gipfelaufbau sogar mit deutlicher Wegspur, ziemlich exakt in den angegebenen 45 min hatten wir unseren nächsten 3000er gepackt und erspähten von dieser westlichsten Warte der Ötztaler Alpen die Skigebiete von Fiss und Samnaun, sowie das faszinierend farbenprächtige Krummgampental. Im Abstieg vom Glockturm begingen wir dann den Rest des Riffelferners und stiegen ziemlich rasch unter munterer Konversation hinunter zum Parkplatz, wo wir nach 6¾ Stunden und 1000 hm im Auf- und Abstieg wieder eintrafen und noch Zeit hatten die Talstation der 4-KSB Ochsenalm I zu bewundern.
Am Morgen: Die Weißseespitze hängt noch in Wolken
Unser Ziel: Der Glockturm (3355 m) bzw. das Riffeljoch (3149 m), etwas rechts außerhalb des Bildes
Durch eine karge Geröll-Landschaft geht es bergauf. Oben am Grat ist das Joch.
Beim Blick vom Joch nach Westen werden die Dimensionen deutlich. Links die Zunge des Gepatschferners.
In dieses Hochtal könnte man problemlos ein-zwei KSBs setzen. Ideales Skigelände, wesentlich sinnvoller IMHO als auf der Weißseespitze. Dazu ein paar wenige, gut gemachte Unterkunftsmöglichkeiten à la Belle Plagne und schon haben die Kaunertaler ein konkurrenzfähiges Skigebiet. Aber dazu müsste man ja die Skigebietsgrenzen ändern, und dann kommen wieder 1000 Protestierer und so weiter - diese pragmatische Lösung würde wohl an den Umständen scheitern. Und das alles auf Kosten der Weißseespitze.
Der Glockturm hinter dem unteren der beiden Seen im oberen Riffeltal
Zoom zur Zunge des Gepatschferners
Und zum Schluß noch ein Bildchen der KSB Ox 1
Unser Fazit: Insgesamt haben wir tatsächlich unser komplettes Programm durchgezogen, hatten am Freitag einen einmalig schönen Gipfeltag und am Samstag eine sehr ordentliche 3000er-Besteigung in ursprünglicher und einsamer Umgebung. Wir vier haben uns, denke ich, sehr gut verstanden und gut koordiniert und ich hoffe nicht das letzte Mal mit den Freunden eine derartig spannende Tour unternommen zu haben.
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P.S.: Ich hab noch diverse Panoramabilder, die ich aber erst noch bearbeiten muß. Damit wird die Situation am Gipfel der Weißseespitze evtl. noch etwas klarer. Dürfte aber noch etwas dauern, bis ich das alles bearbeitet habe.
By the way, mir wurde gestern abend am Telefon nahe gelegt, meinen Nick zu ändern, evtl. in k3k. Werd wohl mal ne Umfrage machen demnächst...
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Am 21.5. habe ich im Topic "Projekte Kaunertaler Gletscher" folgendes Statement abgegeben:
Dieser gezielt eingestreute letzte Satz sollte seine Wirkung nicht verfehlen, kurze Zeit später hatte ich PNs bzw. eMails von genau den beiden Usern, bei denen ich mit Interesse an einer solchen Tour gerechnet hatte: trincerone und Marius.k2k hat geschrieben:Ich selber bin nach diesen Bildern echt wieder am zweifeln, ob sich das lohnt dort oben zwei Skilifte aufzustellen. Die sind in diesem riesigen Gletscherbecken kilometerweit sichtbar, das würde irgendwie den Charakter dieser Landschaft sehr in Mitleidenschaft ziehen. Andererseits bin ich ja spätestens seit letztem Sommer bekennender Sommerski-Fan, und im Winter als Variante bis zum Stausee runter wäre sicherlich auch nett.
Klar ist für mich allerdings, daß der, der diese Landschaft sehen will, gefälligst zu Fuß hochlaufen soll - eine PB für den Sommertourismus würde ich klar ablehnen. Das steht aber ja bekanntlich nicht zur Debatte.
Jedenfalls bestärken mich diese Bilder in dem Gedanken daß ich da noch hoch muß bevor gebaut wird - wenn ich nur wüßte wann und wie...
Ein Termin war schnell gefunden, genaue Route und Details wollten wir erst später festlegen.
Leider musste trinc ein paar Wochen später absagen, so daß schließlich nur Marius und ich übrig blieben. Die grobe Planung stand bereits, es sollte mit einer Zwischenübernachtung auf der Rauhe-Kopf-Hütte zum Gipfel gehen und via Westgrat oder Nörderjoch wieder hinunter. Allerdings hatten wir noch ein Mitfahrer-Problem: Eine Zweierseilschaft stellt im Ernstfall (Spaltensturz) ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar, wohingegen eine Dreier- oder Viererseilschaft wesentlich sicherer sind, da ein bzw. zwei Personen einen potenziellen Gestürzten am Seil halten können, während der oder die Dritte die nötigen Vorbereitungen zur Bergung treffen kann.
Kurz gesagt, es mussten also weitere Mitfahrer her, um die Tour wie geplant durchführen zu können, und lange sah es so aus, als sollte sich niemand weiteres mehr finden, der in unser Anforderungsprofil passt - bis es Marius drei Tage vor Abfahrt gelang, doch noch zwei Freunde zu motivieren. Nachdem dieses Problem umschifft war, galt es, auf der eher kleinen Rauhe-Kopf-Hütte (20 Lager) noch vier Übernachtungsplätze zu reservieren, was prompt nicht gelang. Also mussten wir umdisponieren und statt dessen auf die Weißkugelhütte im Langtauferer Tal ausweichen, um von Süden her über den Richterweg zum Gipfel zu gelangen. Dort waren noch Plätze frei, so daß es wie geplant am Donnerstag los gehen konnte.
1. Tag: Donnerstag, 4. August 2005
Ein gemütlicher Anreisetag, der aus mehreren Gründen doch noch spannend wurde
Meine Wenigkeit machte sich am frühen Morgen auf den Weg nach Landeck, nicht ohne eine gewisse Vorfreude auf die bevorstehende Tour zu verspüren, aber auch gespannt auf die Zugfahrt über den Arlberg, die ich schon mehrfach auf der Durchreise vom Auto aus bewundert hatte. Nach längerem Aufenthalt in Lindau am - oder genauer: im Bodensee vergingen die immerhin sieben Stunden doch sehr schnell, so daß ich pünktlich gegen 14:30 Uhr in Landeck auf Marius und die anderen beiden Begleiter traf - im übrigen unser erstes Zusammentreffen nach fast drei Jahren sehr guten Kontakts auch außerhalb des Forums.
Da Steffen (k2k) um 14.30 Uhr in Landeck mit dem Zug ankommen sollte, sind wir (Marius, Sebastian, Konstantin) in München erst um 10.00 Uhr ganz gemütlich losgefahren, wenig Verkehr, auch am Fernpass. In Imst haben wir dann Mittagspause gemacht, sind nach Hoch-Imst hinauf gefahren (die 18%-Straße möchte ich bei Glatteis nicht fahren) und haben den Alpin-Coaster schnell getestet. Hier hat sich mal wieder gerächt, dass ich fast immer aus der Skifahrerperspektive denke, denn an der 2-KSB war nichts los und deshalb dachte ich nicht an Wartezeiten an der Rodelbahn, die aber sich doch auf ca. ½ Stunde belaufen haben. Schön, dass der Coaster so ein Erfolg ist, aber auf diese Weise mussten wir uns dann doch ziemlich beeilen pünktlich in Landeck zu sein. Der Coaster hat uns sehr gut gefallen, die Strecke ist lang und abwechslungsreich, der Fahrspaß enorm, vor allem da man tatsächlich nicht bremsen muss, aus der Kurve fliegt man ja nicht.
Das Treffen in Landeck hat bestens geklappt und Steffen und ich waren sehr froh uns nach fast drei Jahren Forum und ca. 5.500 Posts des jeweils anderen endlich persönlich zu begegnen.
Wir sind dann weiter in Richtung Oberinntal gefahren, schließlich nach links ins Kaunertal abgebogen, das doch einen deutlichen Kontrast zum viel intensiver besiedelten Ötztal und zum steileren und engeren Pitztal darstellt. Der Hauptort Feichten ist so unscheinbar, dass man an der Mautstelle (19 ¤) gar nicht realisiert schon vorbeigefahren zu sein. Die Straße zum Weißseeferner ist tatsächlich landschaftlich sehr schön und auch schön zu fahren (außer vielleicht die größtenteils einspurige Traverse des Gepatsch-Stausees). Aber es zieht sich, bis man auf 2.750 m am Parkplatz steht.
Eigentlich wollten wir ja am Gepatschhaus auf 1930 m parken und dann zur Rauhen-Kopf-Hütte auf 2730 m aufsteigen. Die nur 30 Schlafplätze bietende Hütte war allerdings schon überbelegt und deshalb haben wir die Planung zwangsweise etwas umstellen müssen. Statt von Nordosten wollten wir nun von Südosten von der Weißkugelhütte und den Richterweg aufsteigen. Zu diesem Zweck mussten wir folglich ins Südtiroler Langtauferer Tal wechseln und zwar über das uns allen wohl bekannte Falginjoch, wo die beiden SLte Weißseeferner I und II enden.
Das Wetter war den Tag über eigentlich gut, mehr Sonne als Wolken, ab und an ein paar Regentropfen. Bis wir uns aber umgezogen hatten zog es zu und begann zu schneien, für einige Teilnehmer ein für August ungewohntes Phänomen.
Schneesturm am Parkplatz Kaunertaler Gletscher. Es ist Anfang August, es herrschen Verhältnisse wie im (Flachland-)Winter.
Eigentlich ist der Aufstieg entlang der Schlepplifte und der Skipiste alpinistisch mehr als banal, mit dem Schneefall und dem dichten Wolkenvorhang reichte die Sicht aber kaum mehr als 50 Meter. Deswegen waren wir recht froh um die Orientierung bietenden Masten. Aus Übungsgründen, aber auch zum leichteren Vorankommen sind wir mit Steigeisen gegangen, was einige Technik-bedingte Verzögerungen induzierte und uns zur Schlussfolgerung veranlasste, dass Riemen-Bindungen für Steigeisen einfach Mist sind. Die Steigeisen erwiesen sich im steilen Schlusshang unterhalb des Falginjochs noch als bitter notwendig. Wegen der diffusen Sicht und da wir die Spaltengefahr auf dem Trainingshang nicht einschätzen konnten folgten wir weiterhin sehr direkt den Liften, was wegen der ordentlichen Steilheit bei schönen Eisbedingungen in Richtung leichte Eiskletterei ausartete. Besonders spannend gestaltete sich dann die schön ausgeprägte Randspalte, die wir auf einer solide aussehenden Brücke überschritten. Eigentlich hätten wir hier mit Seil sichern müssen, was aber wieder viel Zeit gekostet hätte und in der steilen, fast blanken Flanke ohne Standplatzbau wiederum unsinnig gewesen wäre. So verließen wir uns auf unsere Standfestigkeit, auf Frontalzacken und Eispickel und passierten diese unangenehme Stelle sicher.
Die steile Nordwand zur Weißseespitze. Eine halbe Stunde später waren wir oben.
Ohne diese überdimensionale Orientierungshilfe wäre ein Übergang über das Falginjoch fast nicht zu verantworten gewesen
Die Fundamente der Gletscherstützen sind nahezu komplett ausgeapert. Ohne Halteseil wären sie längst umgefallen.
Für kurze Zeit gibt der Nebel den Blick zum Parkplatz frei...
...und hinauf in Richtung Nörderjoch. Eine etwas trostlose Stimmung an diesem Tag.
Im Steilstück kurz vor dem Ausstieg der beiden Weißsee-Skilifte
Ein Dutzend Meter weiter stand ich als Vorausgehender dann plötzlich auf einer Vlies-Matte – die Abdeckung des Bergstationsbereichs. Also querten wir kurz nach links auf die Piste und standen auf 3100 m (der Gletscher hat hier auf einige Meter verloren, zum Joch sind es noch 10 Hm Fels) am Falginjoch bei recht ungemütlichen Bedingungen: eiskalter Wind, Schneefall, überzuckerte Felsen und ein Steilabstieg über eine 200 Hm hohe Felsflanke.
Glücklicherweise fanden wir gleich den Einstieg in den markierten Abstiegsweg ins Langtauferer Tal. "Weg" ist hier schon arg euphemistisch – es gibt maximal leichte Spuren und alle 10 Meter eine von oben schwer einzusehende Markierung. Das Gelände ist eine der übelsten "Klamotten"- und Bruchhaufen, die mir je begegnet sind. Alles bewegte sich. Beim Festhalten an einem Block hatte man diesen fast sofort in der Hand, bei einem Schritt abwärts löste sich sofort eine kleine Geröllrutschung und dazu war alles von frischem Neuschnee überzuckert, was den Grip auf dem Fels nicht wirklich verbesserte.
Wir ließen die Steigeisen schlauerweise an und kamen gut unten im Karboden an und schafften es tatsächlich durch weite Abstände uns gegenseitig keine Steine auf den Schädel zu donnern, wobei einmal allerdings knapp war. Aber es kostete ordentlich Zeit bis wir in der trostlosen Blockwüste des obersten Falgintales standen und in einer paradiesischen Vision in den Wolkenfetzen die grünen Matten und Wälder des Langtauferer Tals hinauf grüßen sahen.
Abstieg auf der Rückseite des Falginjochs in Richtung Langtauferer Tal
Die Hauptschwierigkeiten waren nun überwunden, aber die meiste Wegstrecke zur Hütte lag noch vor uns, weshalb wir erst gegen 21 Uhr (Abmarsch war etwa 16.30 Uhr am Parkplatz) die Weißkugelhütte (CAI, 2544 m, auf ital. Refugio Pio XI) erreichten und erst mal von der netten Wirtin einen gscheiden Schnaps eingeschenkt bekamen, danach noch drei Gänge opulentes Abendessen (Halbpension mit Übernachtung 35 ¤).
2. Tag: Freitag, 5. August 2005
Nachdem sich das Wetter schon am Abend zuvor beruhigt hatte und die Nacht sternenklar und eiskalt war kündigte sich schon in den frühen Morgenstunden ein herrlicher Tag an, dessen Anbruch wir mit mehr oder weniger Erfolg auf Zelluloid zu bannen versuchten.
Gefrühstückt haben wir ab 7.00 Uhr und sind dann gegen 7.45 Uhr in Richtung Weißseespitze abmarschiert, immer quer den Hang hinauf in Richtung Vernagl-Wände, hoch über dem stark zurückgegangenen aber immer noch beeindruckend großen und zerklüfteten Langtauferer Ferner, über dem sich mit der gleichnamigen Spitze und der Weißkugel, 3738 m, zwei der schönsten Gletschergipfel überhaupt erheben, die für die nächsten Stunden unserer Bewunderung sicher sein konnten.
Die Weißkugelhütte in der Morgendämmerung
Es ist gegen 5 Uhr, die ersten Bergsteiger machen sich bereits kurze Zeit später auf den Weg
Blick talauswärts in Richtung Silvretta...
...und in den Talschluß zu Gepatsch- (links) und Langtauferer Ferner (rechts)
Unterwegs in Richtung Gepatschferner: Die erste leichte Herausforderung ist eine Bachquerung, dank Nachtfrost und leichter Vereisung nicht ganz trivial
Der Richterweg überwindet die steile Felspartie hinauf zum Gletscherdach des Gepatschferners mit Hilfe einiger sehr massiver und neuer Drahtseilversicherungen, wird aber nie schwierig oder gefährlich. Kein Vergleich mit dem Bruchhaufen tags zuvor, hier sind die Felsverhältnisse deutlich angenehmer. Die Route führt dann bis auf Spuckweite an die imposanten Eisbrüche des Gepatschferners heran, die wie kalbende polare Gletscher in wild zerrissenen Séracs und Eistürmen hinunter über die Steilstufe auf den Langtauferer Ferner abbrechen, in den Ostalpen einmalig. Der Gepatschferner ist auch einer der wenigen Alpengletscher, der in zwei Richtungen abfließt (Norden und Süden).
Auf knapp 3.000 m weitet sich der Blick dann erstmals in Richtung Norden auf den zweitgrößten Gletscher Österreichs mit seinem arktisch anmutenden Hochplateau, das zwischen sanften Eishängen auch einige nette Bruchzonen aufzuweisen hat. Wir waren alle höchst beeindruckt und fast euphorisch angesichts dieser Umgebung, des traumhaften Wetters (null Wolken!) und der erhabenen Schönheit dieser unberührten, wilden und einsamen Eiswelt (wir waren übrigens auf unserer Route den ganzen Tag völlig allein unterwegs).
Bevor wir aber endgültig das Gletscherplateau betreten konnten musste nochmals eine letzte Felsstufe überwunden werden und hier verloren wir sehr viel Zeit, da die Markierung plötzlich nicht mehr zu sehen war und wir etwas verloren in einem wiederum üblen Bruchhaufen herumstocherten bis ich als Spürhund zwei Metallstreben im Fels entdeckte und damit die markierte Route wiederfand. Diese war dann tatsächlich wieder leicht und einfach nur traumhaft, da man teilweise hoch über dem Langtauferer Tal im Süden und über dem Eismeer des Gepatsch im Norden steigt.
Auf 3160 m machten wir dann länger Pause (direkt am Eisrand), seilten uns an, ich erklärte die Grundlagen einer evtl. notwendigen Spaltenbergung und unsere bedauernswerten Kameraden kämpften wieder lange mit den Steigeisenriemen…
Da im Eis keine Spur zu sehen war orientierten wir uns an Hand der Karte und stiegen zunächst mittelsteil direkt auf das hohe Eisplateau. Danach ging es deutlich flacher immer in Richtung Westen hinauf, ohne jedoch den Gipfel auch nur erahnen zu können. Am Neigungswechsel zwischen dem steileren Einstiegshang und dem flacheren Plateau hatten wir auch die beinahe einzigen ernstzunehmenden Spalten auf dieser Route. Sie waren zugeschneit mit festen Brücken, wir waren aber doch erleichtert, den weiteren Anstieg harmlos und dick verschneit zu finden.
Zunächst noch als Wanderweg zieht sich unsere Route hinauf in eisige Höhen
Unser ständiger Begleiter auf diesem Abschnitt sind das Eismeer des Langtauferer Ferners mit der gleichnamigen Spitze links (3529 m) und die Weißkugel (3739 m), rechts im Bild
Etwas später wird aus dem Weg ein mit Drahtseil gesicherter Steig
Erneut der Blick talauswärts. In der Bildmitte ist die Weißkugelhütte erkennbar.
Schließlich wird zum ersten mal die Sicht frei auf die immer noch gewaltigen Vernagl-Eisbrüche vom Gepatschferner her
Auch der Weg wird nun etwas anspruchsvoller
Bald fällt der Blick von oben auf die Eiswand
Der Gepatschferner ist erreicht
Weiter oben am Grat kann man wieder bequem über die Schuttfelder wandern. Der Gletscher muß hier sehr zurück gegangen sein, wir folgen dem Felsgrat gut 500 m weiter als in der Karte verzeichnet, bevor wir das Eis betreten.
Immer wieder schweift unser Blick in die gewaltige Flanke der Weißkugel
Am Gletscher
Hinten grüßt die Bergstation Grawand (3212 m) der Schnalstaler Gletscherbahn
Im Nordwesten zeigt sich die Wildspitze
Am Horizont sahen wir dann eine andere Seilschaft und schlossen nach einiger Zeit auf diese gut ausgetretene Spur vom Brandenburger Haus auf und folgten dieser bis zum Gipfel der Weißseespitze, deren Kreuz nach einem weiteren Eisbuckel sichtbar wird, nicht ohne sich jedoch hinter zwei steileren Hängen und einer Gegensteigung zu verbergen. Waren wir im unteren Teil noch überzeugt davon, dass man im Fall des Falles hier nett Skifahren könnte, so stimmten uns der Gegenhang und die teilweise komplett flachen Passagen deutlich skeptischer. Ein weiterer negativer Punkt für uns ist auch die Gefahr, diese in den Ostalpen einzigartige Eisfläche durch Schleppliftmasten, Pistenwalzen und profanen Skibetrieb à la "Anton aus Tirol" zu "entweihen", ihre Ruhe und Erhabenheit zu opfern und sie nicht denen zu lassen, die dafür stundenlange Anstiege gerne in Kauf nehmen, während die Erschließungskarawane immer weiter konsumierend ihre Kreise zieht und bald nach neuen unverbauten Hängen suchen wird.
Der Gipfel der Weißseespitze kommt in Sicht. Mal ehrlich: Für einen Lift ist es hier viel zu flach.
Im übrigen bin ich der Meinung, daß eine Erschließung der Weißseespitze - egal mit welchem Ziel - über kurz oder lang zu einer Sommerattraktion verkümmern wird. Es gibt unter dem Strich genau einen skifahrerisch lohnenswerten Hang vom Gipfel in Richtung Nordwesten. Dort einen Skilift zu platzieren sollte sicher möglich sein, auch eine PB-Station auf dem westlichen Felsvorsprung ist sicher machbar. Aber die Kosten für die Allgemeinheit - nämlich die Zerstörung der wilden Ursprünglichkeit dieser Landschaft - übersteigen den Nutzen für die Kaunertaler sicher bei weitem.
Die Grundprobleme des Skigebiets - seine Abgelegenheit, mangelnde Abwechslung und fehlender Liftkomfort - all das wird durch eine Erschließung der Weißseespitze nicht verbessert. Ein Notweg oder gar eine Abfahrt über das Nörderjoch oder auf anderer Route in den übrigen Teil des Gebiets ist mit vertretbarem Aufwand nicht zu machen - zumal die Eiswand "hinter" dem Nörderjoch durch zukünftige Abschmelzung ihre derzeitige Steilheit von annähernd 45° eher noch steigern wird. Mehr dazu jedoch in Kürze im entsprechenden Topic, wo ich auch bitte, die Diskussion um Sinn/Unsinn dieser Erschließung zu führen.
Nun aber weiter im Text:
Die Seehöhe von nahezu 3.500 Metern spüren wir im Atem, wobei aber die weitgehend moderate Steigung ein schönes, gleichmäßiges Gehen erlaubt, dass einen angesichts der überwältigenden Schönheit der Umgebung und der Monotonie der endlosen Eishänge in einen beschwingt-meditativen Zustand verfallen lässt. Je näher der Gipfel rückt, desto größer wird auch wieder die Spaltengefahr – eigentlich klar bei den abrupt wechselnden Neigungen. Das Gipfelkreuz der Weißseespitze steht etwas nach Süden auf einem kleineren Felsriegel, der eigentliche höchste Punkt, etwa 3.510 m ist auf der weiten flachen Eiskalotte gar nicht leicht auszumachen. Nach fast sechs Stunden Aufstieg (inkl. Pausen, techn. Verrichtungen und Verhauer) waren wir gegen 13.45 Uhr dann endlich am Ziel.
Das Panorama lässt keine Wünsche offen: das 18 km²-Eisfeld des Gepatschferners, die Weißkugel, 3738 m, der schönste Berg der Ötztaler Alpen und dritthöchste Gipfel in Österreich, die Wildspitze von Südwesten, den Kaunergrat, den Glockturmkamm mit seinem markanten Hauptgipfel, im Westen die Silvretta mit Piz Linard und Fluchthorn, im Tal die grünen Hänge von Langtaufers und der blaue Reschensee, im Südwesten die Bernina-Gruppe mit dem einzigen 4000er der Ostalpen, eher südlich die Ortler-Gruppe mit dem Dreigestirn Ortler, Zebru, Königsspitze, links davon der Cevedale, rechts davon die Gletscher um das Stilfser Joch. Von Wetter, Aussicht und Route her sicherlich eine der schönsten Bergtouren, die ich bisher unternehmen durfte. Den anderen erging es sicherlich nicht anders, zudem stellten alle drei neue persönliche Höhenrekorde auf, auch wenn bei Steffen sich "nur" um ca. 3 Meter gehandelt haben dürfte.
Die Berninagruppe im Zoom
Kurz vor dem Felsgipfel (3510 m) der Weißseespitze. Der eigentliche Gipfel befindet sich rechts auf dem Firnfeld, das früher einmal deutlich höher gewesen sein muß
Am Gipfel. Hinten v.l.n.r. Sebastian, Marius, Konstantin, davor /me (k2k)
Sofort fällt der Blick hinab aufs Falginjoch mit der Bergstation der Weißsee-SLte (3100 m)
Wir sind nicht allein - ein Segelflieger zieht einsam seine Kreise. Dahinter die Ortlergruppe, ganz rechts müsste das Gletscherskigebiet des Stilfser Joch sein.
Blick zum Parkplatz des Skigebiets, ca. 800 hm unter uns
Talauswärts der Gepatsch-Stausee
Da der Abstieg zum Gepatschhaus noch sehr sehr lang vor uns lag, hielten wir uns nicht ewig am Gipfel auf – obschon dies eine sicherlich verlockende Perspektive wäre – schauten kurz den Westgrat von oben an (sieht machbar aus) und stiegen dann in Richtung Nordosten der Spur zur Rauhen-Kopf-Hütte nach. Dabei boten sich interessante Einblicke auf mögliche PB- oder SL-Bergstationen oder Stützenstandorte bzw. atemberaubende Tiefblicke in die Nordwand und hinunter ins Skigebiet. Auch dem berühmten Hohen Zahn statteten wir einen Besuch ab – er sieht recht fragil und wacklig aus. Unterhalb des Zahns hatten wir nun die Wahl über die immer flacheren Hänge des "Sumpf" zur Rauhen-Kopf-Hütte und danach noch ewig weit hinunter zum Gepatschhaus zu laufen oder einer Spur hinunter zum Nörderjoch zu folgen, die das dorthin führende Eisfeld zunächst am oberen Rand traversiert, dann aber auf dem Felsgrat des Hohen Zahns direkt zur Liftstation führt, da das dortige Eisfeld fast blank und viel zu steil zum Abstieg wäre. Wie hier ein Ziehweg zur Notentleerung des Gepatsch-Skigebietes entstehen soll, ist uns schleierhaft. Auch eine Abfahrt vom Gletscherdach in Richtung Nörder III und ins bestehende Gebiet sieht nur unter schwersten Eingriffen machbar aus (Felssprengungen, ganze Eisbrüche plattmachen etc.).
Wir seilten uns also aus und stiegen den Steigspuren folgend den Grat ab (keine Kletterei, Gehgelände aber teilweise verschneit, brüchig und Absturzgelände zu beiden Seiten, also Vorsicht!) und legten auf gemessenen 3030 m am Nörderjoch eine längere Pause ein.
Danach hieß es wieder Steigeisen an und Anseilen, denn der Abstieg zum Parkplatz war der spaltigste der gesamten Tour. Alle 10 Meter hieß es großer Schritt, Sprung oder vorsichtiges Tasten über Spaltenbrücken. Dass hier Schlepplifte und Pisten verlaufen nimmt einen jetzt im August echt Wunder. Wir querten von der Talstation Nörder 2 dann hinüber zur Weißseeabfahrt und auf die Piste, drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste und stiegen nun endlich entspannt zum Auto, nach 10 ½ Stunden Tour waren wir doch gut geschafft.
Im Gepatschhaus ergatterten wir noch ein 4er-Zimmer, genehmigten uns die leckere Halbpension (31 ¤) und besprachen bei ein-zwei Bier noch vielerei Dinge.
Auf dem Abstieg passieren wir die Felsformation (3474 m) westlich des Gipfels. Eine Bergstation könnte man hier schon unterbringen, ein Lift links, ein Lift rechts und 4 km Abfahrt - aber lohnt sich das? IMHO nicht.
Das endlos weite Becken des Gepatschferners
Von oben sieht der Hohe Zahn (3379 m) gar nicht mehr so hoch aus
Marius blickt vom Grat hinunter ins Skigebiet
Zoom zum Parkplatz
Blick in die Nordwand
Durch die Eiswand in der linken hinteren Bildmitte müsste ein Skiweg zum Nörderjoch nahezu zwingend verlaufen. Der Aufwand dafür wäre gigantisch.
Für die Fans des Historischen: Von oben fällt einem der Verlauf des ehemaligen SL Nörderjoch III sofort ins Auge. Ca. von rechts unten nach links oben. Warum der Lift nicht mehr existiert, wird auch deutlich: Nach rechts fällt der Hang steil ab, wie steil genau sehen wir etwas weiter unten.
Rastplatz Nörderjoch
Ganz rechts ging mal eine Abfahrt hinunter von der Bergstation Nörderjoch III. Der ganze Bereich muß damals - vor knapp 10 Jahren - noch nahezu komplett vergletschert gewesen sein.
Zum Ende unserer Tour war noch ein wenig Spaltenhüpfen angesagt
Talstation Nörderjoch II im von Spalten durchsetzten Eis
Nörderjoch I und Parkplatz. Ab Oktober wird hier wieder Ski gefahren.
Marius checkt das Gelände
Zurück am Parkplatz werfen wir noch einen schnellen Blick auf die Vermattung der Schleppspur
Sommerski!?
3. Tag: Samstag, 6. August 2005
Schon in der Nacht hatte es zugezogen, am Morgen dann Regen! Etwas indigniert frühstückten wir gemütlich, packten zusammen, und siehe da: Die Sonne brach tatsächlich wieder durch die Wolkenschwaden. Mein Bergsteiger-Ego setzte sich durch und um den Tag mit Anstand herumzubringen, wie wir dachten, fuhren wir wieder hinauf in Richtung Gletscher, diesmal aber nur bis zum Parkplatz Riffeltal auf 2350 m. Dort schmissen wir alles Überflüssige aus den Rucksäcken – und das war ganz schön viel! – und stiegen mit leichten Gepäck bei erst leichtem Regen, dann immer schönerem und stabilerem Wetter in Richtung Riffeljoch hinauf, ein völlig einsames, unten schön grünes, oben hübsch ödes, von zwei blauen Seen und einem Gletscher geschmücktes Urgesteinstal.
Waren zunächst einige Teilnehmer gar nicht in Form so steigerten sie sich im Laufe der zwei Steilstufen mächtig und forcierten im steilen Schlussanstieg durch die Geröllwüste hinauf zum 3149 m hohen Joch gewaltig, so dass wir nach 2¾ Stunden dort oben standen, dem Übergang zum Hohenzollernhaus und nach Pfunds im Oberinntal und Ansatzpunkt des Nordostgrates des 3355 m hohen Glockturm, den wir gestern von der Weißseespitze aus bewundern durften. Heute war die Sicht durch Wolken getrübt aber nicht weniger eindrucksvoll, die gewaltigen Ausmaße des Gepatschferners lassen sich aus der Entfernung viel besser begreifen und erfahren.
Da wir uns fit fühlten, noch Zeit hatten und das Wetter brauchbar aussah, gingen wir noch die letzten 200 Hm zum Glockturm über den Nordostgrat an, im Führer steht "I – leichte Blockkletterei", richtig Klettern musste man aber sehr wenig, das meiste war Gehgelände und im Gipfelaufbau sogar mit deutlicher Wegspur, ziemlich exakt in den angegebenen 45 min hatten wir unseren nächsten 3000er gepackt und erspähten von dieser westlichsten Warte der Ötztaler Alpen die Skigebiete von Fiss und Samnaun, sowie das faszinierend farbenprächtige Krummgampental. Im Abstieg vom Glockturm begingen wir dann den Rest des Riffelferners und stiegen ziemlich rasch unter munterer Konversation hinunter zum Parkplatz, wo wir nach 6¾ Stunden und 1000 hm im Auf- und Abstieg wieder eintrafen und noch Zeit hatten die Talstation der 4-KSB Ochsenalm I zu bewundern.
Am Morgen: Die Weißseespitze hängt noch in Wolken
Unser Ziel: Der Glockturm (3355 m) bzw. das Riffeljoch (3149 m), etwas rechts außerhalb des Bildes
Durch eine karge Geröll-Landschaft geht es bergauf. Oben am Grat ist das Joch.
Beim Blick vom Joch nach Westen werden die Dimensionen deutlich. Links die Zunge des Gepatschferners.
In dieses Hochtal könnte man problemlos ein-zwei KSBs setzen. Ideales Skigelände, wesentlich sinnvoller IMHO als auf der Weißseespitze. Dazu ein paar wenige, gut gemachte Unterkunftsmöglichkeiten à la Belle Plagne und schon haben die Kaunertaler ein konkurrenzfähiges Skigebiet. Aber dazu müsste man ja die Skigebietsgrenzen ändern, und dann kommen wieder 1000 Protestierer und so weiter - diese pragmatische Lösung würde wohl an den Umständen scheitern. Und das alles auf Kosten der Weißseespitze.
Der Glockturm hinter dem unteren der beiden Seen im oberen Riffeltal
Zoom zur Zunge des Gepatschferners
Und zum Schluß noch ein Bildchen der KSB Ox 1
Unser Fazit: Insgesamt haben wir tatsächlich unser komplettes Programm durchgezogen, hatten am Freitag einen einmalig schönen Gipfeltag und am Samstag eine sehr ordentliche 3000er-Besteigung in ursprünglicher und einsamer Umgebung. Wir vier haben uns, denke ich, sehr gut verstanden und gut koordiniert und ich hoffe nicht das letzte Mal mit den Freunden eine derartig spannende Tour unternommen zu haben.
-------------------------------------
P.S.: Ich hab noch diverse Panoramabilder, die ich aber erst noch bearbeiten muß. Damit wird die Situation am Gipfel der Weißseespitze evtl. noch etwas klarer. Dürfte aber noch etwas dauern, bis ich das alles bearbeitet habe.
Zuletzt geändert von k2k am 20.09.2005 - 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Vielen Dank für diesen - fürs "alpin"forum - etwas untypischen (ganz ohne Seilbahnfahrt ) Beitrag. Vom Wetter her wars ja schon bei Euch recht abwechslungsreich, ein paar Tage später (also jetzt) wär wohl gar nix mehr draus geworden. Der Abstieg über die frisch verschneiten Felsen runter zur Weisskugelhütte schaut ja bei dem Zustand richtig wild aus.
Die Bilder vom Gletscherplateau des Gepatschferners sind in der Tat beeindruckend. Der Gepatschferner mit seinem riesigen Firngebiet und der schlanken Zunge gefällt mir irgendwie sogar besser als die Pasterze, immerhin ist der auch in den 70er/80er Jahren noch deutlich vorgestossen (damals sah die Gletscherzunge auch noch um einiges zerfurchter aus).
Die Bilder vom Gletscherplateau des Gepatschferners sind in der Tat beeindruckend. Der Gepatschferner mit seinem riesigen Firngebiet und der schlanken Zunge gefällt mir irgendwie sogar besser als die Pasterze, immerhin ist der auch in den 70er/80er Jahren noch deutlich vorgestossen (damals sah die Gletscherzunge auch noch um einiges zerfurchter aus).
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Nachschlag:
Talschluss des Langtauferer Tals mit dem gleichnamigen Ferner vom Richterweg aus gesehen
Vernagl-Eiswände, Langtauferer Spitze, Weißkugel im hinteren Langtauferer Tal
Gipfelblick von der Weißseespitze von Nordosten nach Südwesten: Gipfelplateau, dahinter Gipfelansatz der Wildspitze, Becken des Gepatschferners, dahinter die südlichen Gipfel der Ötztaler Alpen, Talschluss des Langtauferer Tals mit den oben erwähnten Gipfeln, rechts davon im Hintergrund Ortler-Massiv, Bernina und Reschensee (von links)
Der Gipfelaufbau der Weißseespitze von Norden
Blick vom Grat oberhalb des Nörderjochs ins Skigebiet
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Talschluss des Langtauferer Tals mit dem gleichnamigen Ferner vom Richterweg aus gesehen
Vernagl-Eiswände, Langtauferer Spitze, Weißkugel im hinteren Langtauferer Tal
Gipfelblick von der Weißseespitze von Nordosten nach Südwesten: Gipfelplateau, dahinter Gipfelansatz der Wildspitze, Becken des Gepatschferners, dahinter die südlichen Gipfel der Ötztaler Alpen, Talschluss des Langtauferer Tals mit den oben erwähnten Gipfeln, rechts davon im Hintergrund Ortler-Massiv, Bernina und Reschensee (von links)
Der Gipfelaufbau der Weißseespitze von Norden
Blick vom Grat oberhalb des Nörderjochs ins Skigebiet
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Ich bin mal wieder vollkommen sprachlos...
Livigno / Bormio / S. Caterina 18.-21.12.2014 | Leider geil
Club der Z-Gestrandeten seit 28.12.16
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Jetzt gibts noch einen Nachschlag von mir:
Zunächst Bilder vom Donnerstag, die das eher ungemütliche Gelände des oberen Falgintales zeigen. Eine Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal hier herunter halten wir für nicht sehr praktikabel, oder drastischer ausgedrückt, falls das hier nochmals einer vorschlägt, landet er unter dem nächsten 10 Tonnen-Gesteinsblock... Zumal die Langtauferer einer Kaunertalverbindung alles andere als positiv gegenüber stehen.
Zunächst Bilder vom Donnerstag, die das eher ungemütliche Gelände des oberen Falgintales zeigen. Eine Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal hier herunter halten wir für nicht sehr praktikabel, oder drastischer ausgedrückt, falls das hier nochmals einer vorschlägt, landet er unter dem nächsten 10 Tonnen-Gesteinsblock... Zumal die Langtauferer einer Kaunertalverbindung alles andere als positiv gegenüber stehen.
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Very nice!
marius/sfl:
müßte stimmen, aber zoom zu wenig um mich 100%ig festzulegen ...
korrektganz rechts müsste das Gletscherskigebiet des Stilfser Joch sein.
marius/sfl:
müßte stimmen, aber zoom zu wenig um mich 100%ig festzulegen ...
Nö, der große linke Felsabbruch war "schon immer" hier. Hatte ja heuer schon mal ein altes Prospektfoto gepostet... Nur der rechte müßte damals der Tod des Nörderjoch3 gewesen sein..Ganz rechts ging mal eine Abfahrt hinunter von der Bergstation Nörderjoch III. Der ganze Bereich muß damals - vor knapp 10 Jahren - noch nahezu komplett vergletschert gewesen sein.
- gerrit
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Wie üblich schaue ich zu selten ins Alpinsport-Topic (weil ich immer noch der Meinung bin, das so etwas unter "Berichte" kommen müsste), deshalb hab ich diesen Bericht erst jetzt gesehen.
Tolle Bilder, hab damals die Planung mitbekommen, hätte mich auch sehr interessiert, aber leider ging´s aus Zeitgründen nicht.
Tolle Bilder, hab damals die Planung mitbekommen, hätte mich auch sehr interessiert, aber leider ging´s aus Zeitgründen nicht.
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
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geile bilder! aber ob am Nörderjoch im Oktober wirklich schon wieder skigefahren wird glaub ich kaum zumindest bis zur talstation außer es schneit ordentlich und die können zusammen schieben! auf dem einen bild schaut´s auch so aus als würden so manche stützen noch nicht so in der richtigen position stehen! stützen werden wohl noch versetzt oder?! schaut auch insgesamt recht verspaltet aus und vorallem sehr eisig aus!
..aber scheiß drauf.. Weltcup ist nur einmal im Jahr....