Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende meinen runden Geburtstag feiern, aber das Vorhaben habe ich dank der ganzen Unsicherheiten schon länger abgesagt. Da ich meine dafür genommenen Ferien auch nicht verschieben durfte, habe ich stattdessen das Wochenende für eine Hüttentour durchs Berner Oberland genutzt. Es ging durch die Hintere Gasse, eine geologische Furche, die von Meiringen bis Les Diablerets geht und die Berner Voralpen von den eigentlichen Berner Alpen trennt, und auch Teil der Via Alpina ist. Vorgenommen hatten wir uns das Teilstück von Mürren nach Kandersteg mit Übernachtungen auf der Gspaltenhorn- und Blüemlisalphütte, wobei man die Sefinafurgga (2611 m) und das Hohtürli (2778 m) überschreitet.
Am Freitag ging es kurz vor 7 Uhr morgens bei mir zuhause los und via Zürich Flughafen, Bern und Interlaken nach Lauterbrunnen. Von dort dann mit der Pendelbahn zur Grütschalp und dann mit der Schmalspurbahn nach Mürren, wo wir gegen 10:30 Uhr eingetroffen sind. Das Wetter war perfekt und bis dann die ersten Fotos aufgenommen und die letzten Vorbereitungen abgeschlossen waren, war es schon nach 11 Uhr und es ging durch Mürren in Richtung Schiltgrat-Sesselbahn, vorbei an der Talstation des Gimmeln-Lifts Richtung Bryndli. Dort wurde es zum ersten Mal steil und in engen Kehren den Hang hinauf, bevor wir links am Hang ins Sefinental einbogen. Der Weg wurde wieder flacher und zieht sich am Südhang der Wasenegg entlang, bis die Rotstockhütte erreicht war. Die Steigung nimmt ab dort wieder zu und kurz vor der Sefinafurgga geht es steil über Treppen die letzten Meter hinauf. Dort machten wir Pause und genossen den letzten Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau auf der einen und die Blüemlisalp auf der anderen Seite. Anschliessend stiegen wir noch etwas weiter auf, denn der Weg zur Gspaltenhornhütte führt im Gegensatz zu dem ins Kiental noch nicht gleich wieder bergab. Durch Kare mit mehr Blockschutt geht es dann mal mehr, mal weniger steil wieder hinunter, bevor man dann am Westgrat der Bütlassa nach einer Linkskurve endlich die Gspaltenhornhütte sieht, zu der es aber nun wieder 100 Höhenmeter aufwärts geht. Belohnt wurden wir dort dann aber mit einem leckeren Abendessen und vor allem einem traumhaften Sonnenuntergang. Insgesamt waren es an diesem Tag 13 km mit 1373 m Auf- und 556 m Abstieg in ungefähr 6 Stunden.
Bilder vom ersten Tag, wobei ich mich gleich mal entschuldige, dass ich immer wieder Eiger, Mönch und Jungfrau fotografiert habe, aber das Panorama ist einfach atemberaubend und ich konnte nicht genug bekommen.
Pendelbahn Lauterbrunnen-Grütschalp, unten noch die Schienen der Vorgängerbahn
Und da sind die Drei zum ersten Mal, noch aus der Bahn von Grütschalp nach Mürren, deshalb die nicht so tolle Qualität.
Wengen auf der anderen Seite des tief eingeschnittenen Lauterbrunnentals.
Schynige Platte mit Bergstation der Zahnradbahn von Wilderswil.
Damit ging es von Grütschalp nach Mürren.
Eiger (3967 m) mit Nordwand, die aber aus dieser Perspektive nicht so zur Geltung kommt.
Bergstation der Pendelbahn von Wengen zum Männlichen.
Mittaghorn (3895 m) mit Breitlouwenengletscher
Eiger und Mönch (4110 m)
Schilthornbahn, vorne das Viadukt der Standseilbahn zum Allmendhubel, hinten Stützen der Schiltgrat-Sesselbahn.
Mürren ist schon sehr schön gelegen.
Blick hinauf zur Mittelstation der Schilthornbahn auf Birg (2683 m).
Allmendhubel-Bahn
Jungfrau (4158 m)
Schilthornbahn
Hinter der Kleinen Scheidegg tauchen Wetter- (3690 m), Mittel- (3701 m) und Rosenhorn (3688 m) auf.
Nochmal im Zoom.
Mürren mit Stationen der Pendelbahnen von Stechelberg und zum Schilthorn.
Zoom zur Baustelle an der Station Eigergletscher.
Mürren liegt hinter uns und es wir Zeit für ein erstes Panorama.
Birg mit ausfahrender Kabine Richtung Schilthorn links und Bergstation der Bahn von Mürren rechts.
Gleich gehts steil den Hang rechts hinauf Richtung Bryndli (2133 m). Dahinter gehts rechts in Sefinental, das auf der Südseite von Spitz- und Ellstabhoren überragt wird.
Schilthorn (2969 m) und rechts Birg.
Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
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Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
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Re: Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
Bevor es zum Bryndli hinaufgeht wird noch der Schiltbach überquert.
Ein letztes Panorama, bevor es ins Sefinental geht.
Bergstation am Männlichen, dahinter müsste das Faulhorn (2681 m) mit dem gleichnamigen Hotel zu sehen sein.
Geht schon noch, oder?
Tief unter uns liegt Gimmelwald.
Beeindruckende Höhenunterschiede von über 3000 m vom Talboden bis zum Gipfel.
Mit dem Schwenk in Richtung Sefinental ändert sich die Perspektive - und der Weg wird netterweise wieder flacher. Hinten ragen Gspaltenhorn (3436 m), Bütlassa (3193 m) und Tschingelspitz (3314 m) auf.
Die Einkerbung in der Mitte ist unser erstes Ziel, die Sefinafurgga.
Nochmal die Gipfel, die das Sefinental einrahmen.
Ich bin auch mal im Bild.
Drehrestaurant "Piz Gloria" auf dem Schilthorn.Der James Bond-Film, der dort spielt ist sogar noch ein Jahr älter als ich.
Rotstockhütte, überragt vom 2444 m hohen Horen.
Blau blüht der Enzian.
Rotstockhütte
Die erste Hang zur Sefinafurgga war geschafft und wieder der Blick zum Dreigestirn Eiger, Mönch, Jungfrau.
Schilthorn
Eiger mit Eigergletscher
Mönch
Jungfrau
Rechts die Sefinafurgga, zu der es jetzt immer steiler hinaufgeht. links überragt von der Bütlassa.
Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Birg mit Schilthornbahn.
Schilthorn, dessen Gipfelaufbau durch ein helleres Felsband vom grasbewachsenen Grundstock getrennt ist.
Gleich ist es geschafft.
Aber man müsste sich nur umdrehen und wurde mit diesem Ausblick entschädigt.
Und als Abschluss dann noch diese steilen Treppen. Hatten immerhin den Vorteil, dass man schnell viele Höhenmeter machte.
Birg mit einfahrender Kabine der Bahn zum Schilthorngipfel. Erst zum zweiten Mal, dass alle 3 drauf sind.
Zuletzt geändert von thomasg am 28.08.2020 - 23:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
Unsere Unterkunft für die zweite Nacht: Blüemlisalphütte oberhalb vom Hohtürli.
Stockhorn (2190 m) mit schwer erkennbarem Jura im Hintergrund.
Rechts nochmal Eiger, Mönch und Jungfrau.
Links die Blüemlisalp mit Blüemlisalphorn (3661 m), Wyssi Frau (3647 m) und Morgenhorn (3620 m) v.r.n.l. Und etwas, das wir in den nächsten zwei Tagen leider noch zur Genüge haben werden: Wolken!
Panorama nach Westen mit Blüemlisalp und Kiental.
Blüemlisalphorn mit Ausläufer des Morgenhorngletschers.
Unten die Sefinafurgga, rechts Schilthorn und in der Mitte Hundsflue (2860 m) und Hundshore (2928 m).
Piz Gloria mit grosser 007-Aufschrift links.
Eigentlich auch sehr schöne Berge, aber hier gehen Wetter-, Mittel- und Rosenhorn einfach etwas unter.
Schilthornbahn
Bevor sie dann gleich nicht mehr zu sehen sind...
Abstieg zur Gspaltenhornhütte durch karge Landschaft und brennender Sonne. Oben an der Sefinafurgga war es eher frisch, hier dafür wieder richtig heiss.
Über den Sattel rechts ging es dann in das nächste Kar...
... wo es dann so aussah. Oben der Gipfel der Bütlassa.
Blick zurück zum Schilthorn über der Sefinafurgga.
Blüemlisalp-Panorama, rechts der Bildmitte das Hohtürli, wo es am nächsten Tag hinaufging.
Auch die 3 Gipfel der Blüemlisalp sind beeindruckend und faszinierend.
Ins Kar unterhalb der Bütlassa ging es über Treppen hinunter.
Unterhalb dieses Schneefelds quert man weiter Richtung Gspaltenhornhütte.
Ein Felsband wird per Leiter überwunden.
Der Niesen (2362 m), im dunstigen Hintergrund wieder die Höhen des Schweizer Jura.
Blick zurück auf den Abstieg von der Sefinafurgga. Die liegt ungefähr wo sich diese unverschämte Wolke ins Bild gedrängt hat. Rechts das vorhin fotografiert Schneefeld und links davon der Abschnitt mit der Leiter.
Kiental-Panorama
Nochmal der Kar-Einstieg mit der Treppe.
Dann geht es um einen Felsvorsprung und das Gspaltenhorn kommt ins Blickfeld. Rechts Gamchilücke (2836 m) mit Gamchigletscher.
Nochmal Gamchilücke und -gletscher im Zoom. Jetzt aber ein Perspektivwechsel, denn jetzt sah man auch nach Westen und ins Kiental.
Zuletzt geändert von thomasg am 28.08.2020 - 23:57, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
Ein Fingerzeig am Gspaltenhorn!
Und dann begann das Sonnenuntergangsspektakel.
Und endlich sehen wir auch die Gspaltenhornhütte. Wie gesagt, immer noch ein Stück entfernt und vor allem weiter oben.
Zuletzt geändert von thomasg am 28.08.2020 - 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
Tag 2 unserer Tour war sehr vom Wetter bestimmt. Sagte Landi.ch noch einen Sonne/Wolken/Regen-Mix voraus, blieb MeteoSchweiz dabei, dass es dichte Bewölkung mit lang anhaltendem Regen geben sollte, der frühestens am späten Nachmittag aufhören sollte. Leider hatte MeteoSchweiz Recht und der Hüttenwirt der Gspaltenhornhütte lag auch daneben. Der hatte nämlich am Vortag nach dem Abendessen noch verkündet, dass das mit den Wolken nicht so wild wird, weil ja durch die Gamchilücke der Wind von Süden hereindrückt und die Wolken ein Stück das Kiental abwärts schieben würde. Vermutlich hat er sich die halbe Nacht kaputtgelacht darüber, dass ihm die ganzen Touristen geglaubt haben.
Am Anfang war es nur neblig/wolkig, wobei die Untergrenze knapp unterhalb der Hütte lag. Immerhin sah man etwas den Gamchigletscher, aber das war es dann auch mit Aussicht. Beeindruckend war die Klamm, die das Schmelzwasser in den Untergrund gefressen hat und die man auf einer kleinen Brücke überquert. Der Aufstieg Richtung Hohtürli war anstrengend, aber weil es dann auch schon bald anfing zu regnen, legten wir den schnell zurück, so dass wir schon um kurz vor Mittag auf der Blüemlisalphütte angekommen sind. Die liegt auf über 2800 m und dementsprechend waren die Temperaturen nur noch einstellig, so dass wir froh waren, unsere durchgeschwitzten Klamotten gegen trockene Sachen einzutauschen, bevor uns eine Erkältung erwischt hätte.
Die letzten Meter zum Hohtürli geht es extrem steil durch ein schmales Kar, das aber hervorragend durch Leitern erschlossen ist. Leider hat das Wetter kein Fotos zugelassen von diesem interessanten Wegstück.
Unsere Tour führte von der Gspaltenhornhütte auf 2455 m hinunter zum Talboden auf 1946 m und dann hinauf zur Blüemlisalphütte auf 2834 m. Waren dann 624 m Ab- und 1004 m Aufstieg auf 7 km, wetterbedingt in knapp 4 Stunden ohne Pause.
Kurz nachdem wir losgelaufen waren, war auch die Wolkenuntergrenze erreicht und der schuttbedeckte Gamchigletscher war zu erahnen.
Blick in die andere Richtung, nach Süden.
Die Nebelschwaden gaben kurz einen Blick zur Hütte frei.
Gletschertor
Den ersten, rechten Schmelzwasserbach überquert man auf 2 Holzbalken, die als Brücken dienen.
Blick nach oben.
Auf der linken Seite des Talgrunds hat das Wasser diese tiefe Klamm in den Untergrund gefräst.
Mittels dieser kleinen Brücke überquert man die Klamm.
Die Klamm selbst ist locker 30-40 m tief, hätte ich geschätzt. Wobei das ja immer so eine Sache ist mit Höhen und Tiefen schätzen. Sie war auf jeden Fall seeeehhhrrrr tief.
Wild schoss das Wasser ins Tal.
Und von links und rechts stürzten Wasserfälle in die enge Schlucht.
Ein letzter Blick zum Gamchigletscher. Danach setzte der Regen ein und ich brachte Kamera und Handy in Sicherheit, nachdem beide noch kein Jahr alt sind, weil ich sie im letzten November wegen eines Wasserschadens ersetzen musste.
Hier noch ein Versuch, die Steilheit der Treppen am Hohtürli einzufangen.
Kurz bevor man oben war, war diese Bank in einer geschützten Felsnische. Eigentlich ein schönes Plätzchen, aber die Temperaturen waren nicht so einladend.
Das war es dann auch schon mit Wanderbildern. Weil es später aber noch ein paar Aufhellungen gab, hier noch ein paar Bilder mit Sonne-Wolken-Spielen.
Blick aus dem Zimmerfenster. Wir waren gerade fertig mit Waschen, Trocknen und Umziehen als das erste Mal die Sonne herauskam.
Blüemlisalpgletscher, den man nach einem kurzen Fussweg von der Hütte erreicht.
Es sah immer mal wieder aus, als würde es aufreissen, aber es blieb dann leider doch eher wolkig.
Im Hintergrund geht es hinauf zum Blüemlisalphorn.
Der Gletscher geht noch einige hundert Meter weiter hinunter.
Wilde Wolkenspiele.
Weg hinunter nach Kandersteg, wo es dann am nächsten Tag hingehen sollte.
Hohtürli mit dem Grat zum Schwarzhore.
Das waren schon die Bilder vom Tag 2. Der Abstieg an Tag 3 folgt gleich.
Am Anfang war es nur neblig/wolkig, wobei die Untergrenze knapp unterhalb der Hütte lag. Immerhin sah man etwas den Gamchigletscher, aber das war es dann auch mit Aussicht. Beeindruckend war die Klamm, die das Schmelzwasser in den Untergrund gefressen hat und die man auf einer kleinen Brücke überquert. Der Aufstieg Richtung Hohtürli war anstrengend, aber weil es dann auch schon bald anfing zu regnen, legten wir den schnell zurück, so dass wir schon um kurz vor Mittag auf der Blüemlisalphütte angekommen sind. Die liegt auf über 2800 m und dementsprechend waren die Temperaturen nur noch einstellig, so dass wir froh waren, unsere durchgeschwitzten Klamotten gegen trockene Sachen einzutauschen, bevor uns eine Erkältung erwischt hätte.
Die letzten Meter zum Hohtürli geht es extrem steil durch ein schmales Kar, das aber hervorragend durch Leitern erschlossen ist. Leider hat das Wetter kein Fotos zugelassen von diesem interessanten Wegstück.
Unsere Tour führte von der Gspaltenhornhütte auf 2455 m hinunter zum Talboden auf 1946 m und dann hinauf zur Blüemlisalphütte auf 2834 m. Waren dann 624 m Ab- und 1004 m Aufstieg auf 7 km, wetterbedingt in knapp 4 Stunden ohne Pause.
Kurz nachdem wir losgelaufen waren, war auch die Wolkenuntergrenze erreicht und der schuttbedeckte Gamchigletscher war zu erahnen.
Blick in die andere Richtung, nach Süden.
Die Nebelschwaden gaben kurz einen Blick zur Hütte frei.
Gletschertor
Den ersten, rechten Schmelzwasserbach überquert man auf 2 Holzbalken, die als Brücken dienen.
Blick nach oben.
Auf der linken Seite des Talgrunds hat das Wasser diese tiefe Klamm in den Untergrund gefräst.
Mittels dieser kleinen Brücke überquert man die Klamm.
Die Klamm selbst ist locker 30-40 m tief, hätte ich geschätzt. Wobei das ja immer so eine Sache ist mit Höhen und Tiefen schätzen. Sie war auf jeden Fall seeeehhhrrrr tief.
Wild schoss das Wasser ins Tal.
Und von links und rechts stürzten Wasserfälle in die enge Schlucht.
Ein letzter Blick zum Gamchigletscher. Danach setzte der Regen ein und ich brachte Kamera und Handy in Sicherheit, nachdem beide noch kein Jahr alt sind, weil ich sie im letzten November wegen eines Wasserschadens ersetzen musste.
Hier noch ein Versuch, die Steilheit der Treppen am Hohtürli einzufangen.
Kurz bevor man oben war, war diese Bank in einer geschützten Felsnische. Eigentlich ein schönes Plätzchen, aber die Temperaturen waren nicht so einladend.
Das war es dann auch schon mit Wanderbildern. Weil es später aber noch ein paar Aufhellungen gab, hier noch ein paar Bilder mit Sonne-Wolken-Spielen.
Blick aus dem Zimmerfenster. Wir waren gerade fertig mit Waschen, Trocknen und Umziehen als das erste Mal die Sonne herauskam.
Blüemlisalpgletscher, den man nach einem kurzen Fussweg von der Hütte erreicht.
Es sah immer mal wieder aus, als würde es aufreissen, aber es blieb dann leider doch eher wolkig.
Im Hintergrund geht es hinauf zum Blüemlisalphorn.
Der Gletscher geht noch einige hundert Meter weiter hinunter.
Wilde Wolkenspiele.
Weg hinunter nach Kandersteg, wo es dann am nächsten Tag hingehen sollte.
Hohtürli mit dem Grat zum Schwarzhore.
Das waren schon die Bilder vom Tag 2. Der Abstieg an Tag 3 folgt gleich.
Zuletzt geändert von thomasg am 28.08.2020 - 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
Am Sonntag sollte das Wetter eigentlich besser sein, aber der Tag fing leider wieder genauso wolkig an, wie der vorherige aufgehört hatte. Dazu wehte ein kräftiger Wind, so dass ich als erstes die Handschuhe ausgepackt habe, bis wir dann weiter unten etwas windgeschützter waren.
Der Weg führte uns eigentlich nur bergab, 1713 m genauer bei 50 m Aufstieg. Insgesamt waren es knapp 11 km und das Highlight ist natürlich der Oeschinensee. Rechtzeitig dort wurde es dann auch etwas sonniger, aber zum Baden hat es nicht gereicht. Zumindest bei mir. Mein Mitwanderer liess sich nicht abhalten
Ab dem Oeschinensee war es dann auch mit der Einsamkeit vorbei, denn es war Sonntag, das Wetter für den Nachmittag war gut angesagt und somit strömten die Wochenendtouristen-Massen dort hinauf. Wir hatten noch kurz überlegt mit der Gondel hinunterzufahren, aber weil wir noch fit waren, sind wir weiter zu Fuss abgestiegen. Gegen 12.15 Uhr waren wir dann in Kandersteg am Bahnhof und hatten somit noch eine Stunde Zeit, bis unser Zug fuhr. Die Rückreise war leider nicht ganz störungsfrei, weil der RegioExpress nicht bis Bern durchfahren konnte aufgrund einer Fahrleitungsstörung. Man sollte deshalb in Thun auf einen nachfolgenden EC umsteigen, mit dem wir unseren IC in Bern sogar noch erreicht hätten. Allerdings hatte der EC in Spiez dann auch irgendein Problem und stand dort 15 Minuten, bis er dann nach Thun weiterfahren konnte. Damit war der Anschluss in Bern weg und wir warteten auf den nachfolgenden durchgehenden IC nach Zürich-Flughafen. Für mich war es kein grosses Problem, war ich doch gerade mal eine halbe Stunden später zuhause wie geplant. Mein Freund musste aber noch nach Schwäbisch Gmünd, und dahin gibt es halt keinen so dichten Takt. Hat aber dann doch auch geklappt, aber mit etwas mehr Verspätung.
Hier nun also die Bilder vom letzten Abstiegs-Tag:
Nein, doch noch nicht. Hab gerade gesehen, dass ich noch das Panorama-Bild vom Samstag vergessen hatte.
Sonntagmorgendlicher Blick aus dem Fenster verheisst nichts Gutes.
Blüemlisalphütte
In Serpentinen, die von Steinmännchen markiert sind, geht es hinunter zum Hohtürli.
Nochmal von weiter unten.
Es folgte ein steiler Abstieg über rutschigen Schutt und deshalb gibts das nächste Bild erst deutlich weiter unten als sich das Tal weitet und der Rossbodesee zu sehen ist.
Der Weg führt aber hoch am Hang an diesem vorbei.
Blick zurück
Nochmal Rossbodesee.
Die Zungen vom Blüemlisalpgletscher waren gerade noch unter der Wolkendecke zu sehen.
Detail mit leichtem Blauschimmer.
Und dann lockerte sich die Bewölkung langsam auf und gab den Blick frei aufs Hohtürli und den Weg, den wir hatten schon hinter uns hatten.
Ganz hinten oben sind wir gestartet.
Danach tauchten wir dann aber nochmal in eine zweite Wolkenschicht ein, die auch den Blick auf den Oeschinensee verhinderte. Vermutlich wäre das ein toller Anblick gewesen aus der Steilwand, die man auf diesem gut ausgebauten Weg überwindet.
Nochmal von unten.
Und dann lichteten sich die Wolken und der Oeschinensee kam langsam zum Vorschein.
Und trotz des trüben Wetters leuchtet er intensiv blau.
Eindrucksvolle Kulisse mit den Steilwänden und dem blauen See.
Wasserfall am Ostende des Sees.
Der Weg führt noch hoch über dem See am Hang entlang.
Dann kam mal kurz die Sonne durch und brachte den See zum Glitzern.
Nach dem Badestopp sind wir dann auch schon zu 2/3 um den See herum.
Nochmal der Wasserfall am anderen Ende des Sees.
Und wir sehen das erste Mal hinunter nach Kandersteg.
Auch vom Doldenhorn stürzt das Wasser zu Tal. Der ganze Hang auf der Südseite des Sees ist momentan gesperrt wegen Bergrutschgefahr. Da ist sehr viel in Bewegung und die Absperrungen sind nicht zu übersehen.
Seilbahn zur Allmenalp auf der anderen Talseite Richtung Adelboden. Ursprünglich hatten wir keinen Platz auf der Blüemlisalphütte mehr bekommen, so dass wir geplant hatten, am Samstag von der Gspaltenhornhütte bis Kandersteg zu gehen. Das wäre dann aber eine ziemlich heftige Tour geworden, vor allem, weil das Wetter ja richtig mies war. Am Sonntag war dann geplant, von der Allmenalp noch nach Adelboden zu wandern, aber glücklicherweise hab ich denn irgendwann mal die Website der Blüemlisalphütte gecheckt und da waren wieder 2 Plätze frei. Also schnell gebucht, das Hostel in Kandersteg storniert und einige Kilometer und Höhenmeter gespart.
Gondelbahn zum Oeschinensee.
Ganz oben zeigte sich dann tatsächlich noch der Gipfel vom Blüemlisalphorn über den Wolken.
Das da ist es.
Pendelbahn zum Sunnbüel.
Und noch ein bisschen mehr vom Blüemlisalphorn ist zu sehen.
Ja, das wird noch was.
Auch der Fisistock (2946 m) blitzt durch die Wolken.
Gegenüber wird der Blick frei auf die Bire (2502 m).
Panorama vom Bahnhof in Kandersteg mit Bire, Blüemlisalphorn und Fisistock. Also teilweise hinter den Wolken halt.
Jetzt wolkenfreier Fisistock.
Das Doldenhorn ist leider noch in den Wolken. Links beginnt dann der Rutschhang.
Und nochmal mit Blüemlisalphorn links.
Und zum Abschluss nochmal ein Bild der Westwand des Blüemlisalphorns, das sich mehr als 2500 m über meinem Standort erhebt auf wenigen Kilometer Entfernung.
Das war also unsere Tour durch's Berner Oberland, die ich jedem empfehlen kann, der einigermassen Kondition und Trittsicherheit mitbringt.
Der Weg führte uns eigentlich nur bergab, 1713 m genauer bei 50 m Aufstieg. Insgesamt waren es knapp 11 km und das Highlight ist natürlich der Oeschinensee. Rechtzeitig dort wurde es dann auch etwas sonniger, aber zum Baden hat es nicht gereicht. Zumindest bei mir. Mein Mitwanderer liess sich nicht abhalten
Ab dem Oeschinensee war es dann auch mit der Einsamkeit vorbei, denn es war Sonntag, das Wetter für den Nachmittag war gut angesagt und somit strömten die Wochenendtouristen-Massen dort hinauf. Wir hatten noch kurz überlegt mit der Gondel hinunterzufahren, aber weil wir noch fit waren, sind wir weiter zu Fuss abgestiegen. Gegen 12.15 Uhr waren wir dann in Kandersteg am Bahnhof und hatten somit noch eine Stunde Zeit, bis unser Zug fuhr. Die Rückreise war leider nicht ganz störungsfrei, weil der RegioExpress nicht bis Bern durchfahren konnte aufgrund einer Fahrleitungsstörung. Man sollte deshalb in Thun auf einen nachfolgenden EC umsteigen, mit dem wir unseren IC in Bern sogar noch erreicht hätten. Allerdings hatte der EC in Spiez dann auch irgendein Problem und stand dort 15 Minuten, bis er dann nach Thun weiterfahren konnte. Damit war der Anschluss in Bern weg und wir warteten auf den nachfolgenden durchgehenden IC nach Zürich-Flughafen. Für mich war es kein grosses Problem, war ich doch gerade mal eine halbe Stunden später zuhause wie geplant. Mein Freund musste aber noch nach Schwäbisch Gmünd, und dahin gibt es halt keinen so dichten Takt. Hat aber dann doch auch geklappt, aber mit etwas mehr Verspätung.
Hier nun also die Bilder vom letzten Abstiegs-Tag:
Nein, doch noch nicht. Hab gerade gesehen, dass ich noch das Panorama-Bild vom Samstag vergessen hatte.
Sonntagmorgendlicher Blick aus dem Fenster verheisst nichts Gutes.
Blüemlisalphütte
In Serpentinen, die von Steinmännchen markiert sind, geht es hinunter zum Hohtürli.
Nochmal von weiter unten.
Es folgte ein steiler Abstieg über rutschigen Schutt und deshalb gibts das nächste Bild erst deutlich weiter unten als sich das Tal weitet und der Rossbodesee zu sehen ist.
Der Weg führt aber hoch am Hang an diesem vorbei.
Blick zurück
Nochmal Rossbodesee.
Die Zungen vom Blüemlisalpgletscher waren gerade noch unter der Wolkendecke zu sehen.
Detail mit leichtem Blauschimmer.
Und dann lockerte sich die Bewölkung langsam auf und gab den Blick frei aufs Hohtürli und den Weg, den wir hatten schon hinter uns hatten.
Ganz hinten oben sind wir gestartet.
Danach tauchten wir dann aber nochmal in eine zweite Wolkenschicht ein, die auch den Blick auf den Oeschinensee verhinderte. Vermutlich wäre das ein toller Anblick gewesen aus der Steilwand, die man auf diesem gut ausgebauten Weg überwindet.
Nochmal von unten.
Und dann lichteten sich die Wolken und der Oeschinensee kam langsam zum Vorschein.
Und trotz des trüben Wetters leuchtet er intensiv blau.
Eindrucksvolle Kulisse mit den Steilwänden und dem blauen See.
Wasserfall am Ostende des Sees.
Der Weg führt noch hoch über dem See am Hang entlang.
Dann kam mal kurz die Sonne durch und brachte den See zum Glitzern.
Nach dem Badestopp sind wir dann auch schon zu 2/3 um den See herum.
Nochmal der Wasserfall am anderen Ende des Sees.
Und wir sehen das erste Mal hinunter nach Kandersteg.
Auch vom Doldenhorn stürzt das Wasser zu Tal. Der ganze Hang auf der Südseite des Sees ist momentan gesperrt wegen Bergrutschgefahr. Da ist sehr viel in Bewegung und die Absperrungen sind nicht zu übersehen.
Seilbahn zur Allmenalp auf der anderen Talseite Richtung Adelboden. Ursprünglich hatten wir keinen Platz auf der Blüemlisalphütte mehr bekommen, so dass wir geplant hatten, am Samstag von der Gspaltenhornhütte bis Kandersteg zu gehen. Das wäre dann aber eine ziemlich heftige Tour geworden, vor allem, weil das Wetter ja richtig mies war. Am Sonntag war dann geplant, von der Allmenalp noch nach Adelboden zu wandern, aber glücklicherweise hab ich denn irgendwann mal die Website der Blüemlisalphütte gecheckt und da waren wieder 2 Plätze frei. Also schnell gebucht, das Hostel in Kandersteg storniert und einige Kilometer und Höhenmeter gespart.
Gondelbahn zum Oeschinensee.
Ganz oben zeigte sich dann tatsächlich noch der Gipfel vom Blüemlisalphorn über den Wolken.
Das da ist es.
Pendelbahn zum Sunnbüel.
Und noch ein bisschen mehr vom Blüemlisalphorn ist zu sehen.
Ja, das wird noch was.
Auch der Fisistock (2946 m) blitzt durch die Wolken.
Gegenüber wird der Blick frei auf die Bire (2502 m).
Panorama vom Bahnhof in Kandersteg mit Bire, Blüemlisalphorn und Fisistock. Also teilweise hinter den Wolken halt.
Jetzt wolkenfreier Fisistock.
Das Doldenhorn ist leider noch in den Wolken. Links beginnt dann der Rutschhang.
Und nochmal mit Blüemlisalphorn links.
Und zum Abschluss nochmal ein Bild der Westwand des Blüemlisalphorns, das sich mehr als 2500 m über meinem Standort erhebt auf wenigen Kilometer Entfernung.
Das war also unsere Tour durch's Berner Oberland, die ich jedem empfehlen kann, der einigermassen Kondition und Trittsicherheit mitbringt.
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- SCHLITTLER95 • burgi83
Benjamin Franklin: “Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.” (Geklaut von miki, aber sehr wahr)
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Re: Hintere Gasse von Mürren nach Kandersteg | 21.-23.08.20
super Tour! Schade, dass das Wetter nicht besser war. Kandersteg und Oeschinensee hast du ja schon vor 2 Jahren auf dem Weg ins Wallis von gesprochen, schön, dass es geklappt hat! Die Geröllquerung mit den Treppen/Wegbauten ist schon interessant. Da merkt man, da ist man schon Hochgebirgiger unterwegs.
Wusste gar nicht, dass du auch kurze Hosen hast Nun noch ein Seppelhut, dann ist der Älpler perfekt
Wusste gar nicht, dass du auch kurze Hosen hast Nun noch ein Seppelhut, dann ist der Älpler perfekt
State buoni, se potete