An diesem Tag wollten wir uns zwischen Spanien und Frankreich hin- und herbewegen.
Flo wollte gern aus nostalgischen Gründen diverse Pässe fahren und außerdem nach Lourdes, spricht ja prinzipiell nix dagegen, obwohl ich ja als Protestant mit katholischen Wallfahrtsorten nicht so viel anfangen kann. Fatima in Portugal hatte ich aber auch schon mal überlebt.
Auf dem Weg nach Norden kamen wir wieder mal an einem ausgetrockneten Stausee vorbei und konnten uns El Pueyo de Jaca aus der Ferne anschaun.
Bei den spanischen Häusern weiß man auch immer nicht, ob die wirklich alt sind, oder nur im Rahmen einer Immobilienblase im traditionellen Stil gebaut wurden...
Auf dieser Straße in Richtung Frankreich waren unheimlich viele Radfahrer unterwegs, teilweise auch schwierig zu überholen. Die Schilder sind ja durchaus auch hilfreich für Radfahrer.
Bei dem Parkplatzschild hab ich irgendwie immer die Assoziation: Picknischtisch mit anliegender Toilette...
Unser erster längerer Stop war im Skigebiet von Formigal. Auf dem Parkplatz gabs n Kurvensessel (8-KSB Sallent), der es uns angetan hat. Aber verwundert waren wir auch, warum die Kurve überhaupt gebraucht wurde.
Hat jemand ne Idee? Die direkte Trasse sah eigentlich auch "frei" aus.
In Spanien garagiert man wohl nicht – ähnlich wie auch öfter in Frankreich gesehn.
Trasse nach oben.
Zoom zu den Felsen.
Talstation
Ein Sessel lag auf dem Parkplatz.
Die 4-SB Furco startet auf der anderen Bachseite...
...und erschließt die unteren Anfängerhänge.
Das müsste die 4-SB Crestas sein.
Nachdem wir eine Ehrenrunde mit dem Auto unter dem Sallent-Sessel gedreht hatten, gings weiter in Richtung Frankreich.
Ich vermute, unser nächster Stop war mit Blick auf die Zona Anayet mit den Vierersesseln Anayet und Culivillas.
Ersterer ist kuppelbar, zweiterer (hier im Vordergrund) ist wohl eher fixgeklemmt.
An der Zona Portalet wollt ich dann natürlich auch noch halten.
Die 6-KSB Batallero in voller Pracht.
Bei der 6-KSB Espelunciecha (was für ein Name) wird für Bier geworben.
Die Trasse.
Hier waren auch mal einige Sessel fein aufgereiht.
Für die Pisten hat man doch einiges an Erde und Steinen bewegt.
Schön ist sie ja schon, die Pyrenäen-Landschaft, wie hier an der Spanisch-Französischen Grenze.
Zufälligerweise kamen wir an der Talstation von Artouste (2) vorbei, bzw. als ich die Liftmasten aus der Ferne sah wollte ich diesen kleinen Abstecher machen.
Eine unbekannte gelbe Kabine begegnete uns auf dem Weg noch.
Sommerplan.
Die 6-EUB Sagette ist wohl von Poma modernisiert worden.
Interessante Talstation, so richtig schön find ich sie aber nicht...
Die ersten Stützen
Trasse
Die spektakuläre Pendelbahn ist auf dem Pistenplan auf jeden Fall leider nicht eingezeichnet.
Selbst von hier noch hätte der schnellste Weg nach Lourdes wohl über Pau geführt, da man auf die Pässe Col d'Aubisque und Col du Soulor verzichtet hätte. Das wollten wir aber nicht.
Auch auf dem Weg über die Pässe begegnete uns ein Skigebiet: Gourette (Eaux Bonnes) – das Wasser dort ist bestimmt gut.
Talstation der 10-EUB Ley ohne dazugehörige Piste, ist ein reiner Zubringer, deshalb wohl auch eine Stehausführung, obwohl noch relativ neu.
Gondel in groß – auch hier wird nicht so richtig garagiert.
Auf jeden Fall wurde sie über einen Wasserfall gebaut, gefällt mir.
Hier fällt das Wasser noch deutlicher.
Auf dem weiteren Anstieg fuhren wir nicht durch eine einseitige Galerie, sondern dran vorbei.
Von weiter oben gabs nochmal einen Blick auf das Skigebiet Gourette.
Ebenso von der Passhöhe.
Oben am Col d'Aubisque (etwas westlich von 3) gabs einen Stangenschlepper, wohl von Montaz Mautino aus dem Jahr 1969.
Eine Stütze scheint leider zerstört zu sein – fällt mir aber grade erst bei Betrachtung des Bildes auf.
Bergstation
An diesem Pass ist tatsächlich auch Radfahren wichtiger – so kam schon 71 Mal die Tour de France dort oben vorbei.
Radlinfo
Die Abfahrt vom Pass ist eher gemäßigt, und die Straße führt danach erstmal den Hang entlang.
So, jetzt spring ich mal weiter, so ca. 1400 Höhenmeter nach unten, nach Lourdes (4). Die Parkplatzsuche erwies sich als eher schwierig, und wir kurvten ziemlich lang durch die Stadt, teilweise auch durch stark-bepilgerte Straßen. Da fällt mir doch glatt Carol Beer von Little Britain ein, leider find ich kein passendes youtube-Video...
Unterhalb der Burg am Quai Saint Jean ließen wir dann das Auto stehen und nahmen auf dem Parkplatz unsere Mittagsbrotzeit ein. Gibt zwar schönere Plätze, aber wenn man hungrig ist geht das schon mal. Gab auch wie so oft in diesem Urlaub sehr leckere, französische Salami und frisches Baguette.
Lourdes selbst hat mir deutlich besser gefallen als zum Beispiel Fatima. Irgendwie ist Lourdes verspielter, typisch französisch - also wie viele französische Kirchen – kann das aber schwer in Worte fassen. Kurzum: hübsch anzuschaun, dennoch kann ich dem Pilgern selbst nichts abgewinnen. Aber was tut man nicht für seinen Liebsten.
Standardbild vom Osteingang aus.
Man ist vielsprachig, auch Deutsch.
Die neue Basilika "Pius X." ist unterirdisch angelegt und sehr imposant.
Über Schönheit lässt sich hier aber streiten. Auf jeden Fall passen stolze 25000 Leute rein.
Schöner anmuten da schon die zwei fast übereinander gebauten Kirchen, die Rosenkranz-Basilika im Vordergrund und dahinter die Mariä-Empfängnis-Basilika.
Wer in die Erscheinungsgrotte wollte, musste lange anstehen.
Es gab auch viele Zuschauer, und es wurde peinlich darauf geachtet, dass nicht geredet wurde, oder zumindest nicht zu laut.
Auch von der anderen Flussseite machen die Kirchen und die Schlangen was her.
Überhaupt konnten sich die Pilger ja auch mit heiligem Wasser waschen lassen, hierfür gab es dann drei Schlangen: Männer, Frauen, Kinder + Behinderte (wenn ich das richtig in Erinnerung hab, es war auf jeden Fall eine etwas merkwürdige Kombi). In der Stadt wurden übrigens auch an jeder Ecke Kanister verkauft mit denen man sich das heilige Wasser hätte abfüllen können, das war dann aber zu viel des Guten.
Auch hier gab es einen Petit Train.
Auch die Ausfahrt aus Lourdes erwies sich als schwierig: weder mein altes Navi noch google maps kamen so richtig mit den Einbahnstraßen zurecht, sodass wir mehrmals im Kreis fuhren und schon hitzig diskutierten, wer die bessere Weg-Idee hat – nach einer erneuten Ehrenrunde durch viel bepilgerte Straßen schafften wirs dann aber doch.
Auch am Nachmittag wäre die Fahrt zu unserem Tagesziel schneller gegangen, wenn wir uns die Pässe gespart hätten, aber wenn schon, denn schon.
Am Rand der Berge legten wir noch eine Kaffeepause ein und fanden eine malerische Kirche, die wir nicht besichtigten.
Leider wars dann im Straßencafé doch nicht ganz so idyllisch, da relativ viel Durchgangsverkehr vorbei kam.
Der Col d'Aspin (Nähe 7) musste unbedingt überquert werden, hat Flo da doch Kindheitserinnerungen an seine Mama in Verbindung mit Brennnesseln.
Das Grün dort war aber auch schön.
Von hier aus sahen wir zum ersten Mal bewusst Pyrenäen-Restschnee.
Wieder unten im Tal konnten wir eine Schafherde streicheln.
Auch dieses Örtchen (Arreau) war sehr malerisch.
Beim nächsten Pass machten wir einen kleinen Umweg (8), um diesen auch wirklich ganz zu überqueren. Dort flogen die Vögel... äh... die Flugzeuge tief.
Der Grund war schnell entdeckt: ein spektakulärer Altiport (de Peyresourde Balestas).
Aber Spaß beiseite: der eigentliche Grund für den Umweg war – wie könnte es anders sein – mal wieder ein Skigebiet: Peyragudes, nicht riesig, aber eine nette kleine Skischaukel.
Der Ort Peyresourde und links davon die 6-KSB Serias.
Diese besuchten wir auch an der Talstation.
Einen Stangenschlepper gabs auch in der Ferne, ich vermute, es ist der namens Plateau.
Hier die 4-SB Cabanou im Vordergrund und weiter hinten eine priveligierte 4-KSB.
Ich vermute, das ist wieder Cabanou, das kommt davon, wenn man mit der Zuordnung der Fotos zu lange wartet.
Auch hier gabs wieder ein paar Schneeflecken.
Es kreuzen sich die 4-KSB Le Privilège und die 4-SB Carrousel.
Erstaunlicherweise (oder auch nicht...) hängen die kuppelbaren Betriebsmittel am Seil während die fixen Sessel abmontiert sind.
Nachdem es wieder ins Tal ging wurde der letzte Pass für diesen Tag in Angriff genommen, der 1293m hohe Col du Portillon an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien.
Auf dem Pass trafen sich ein paar schicke Oldtimer. So manchen überholten wir auch schon beim Bergauffahren, da dieser Pass die ganz alten Autos wohl doch sehr forderte.
Der spanische Teil war deutlich besser ausgebaut als der Französische, aber es wurde auch viel mehr gewarnt.
Eigentlich könnten sich ja zwei Nationen auch absprechen, dass man die Straßen in einheitlichem Niveau hält (ein noch krasseres Beispiel kommt an den darauffolgenden Tagen) – andererseits gibts solche Unterschiede ja manchmal schon von Bundesland zu Bundesland oder von Landkreis zu Landkreis innerhalb Deutschlands...
Als Tagesziel hatten wir Vielha (B) ausgewählt. Dort stand eine alte Stütze mit Sesseln am Flussufer.
Zur Abwechslung hatten wir uns mal ein eher größeres, 4* Hotel rausgesucht, das Hotel Tuca im Ortsteil Betren. Das war auch nicht teurer als die Unterkünfte vorher, hatte aber auch schon bessere Zeiten gesehen.
Direkt vor uns kam eine asiatische Reisegruppe an, aber der Rezeptionist zog unseren Check-In zum Glück schnell vor. Die Architektur im Inneren des Hotels erinnerten uns irgendwie an ein Kreuzfahrtschiff.
Unser Zimmer war schön, aber eigentlich war ein Bett zu viel – deshalb wars recht voll. War aber auch nicht schlimm.
Vor dem Hotel wehten übrigens verschiedene, uns unbekannte Flaggen. Wie wir später feststellten wars einerseits die okzitanische Flagge, wobei ich Okzitanisch inkl. der Sprache eher nach Frankreich eingeordnet hätte. Die andere Flagge hatte wiederum mit dem Val d'Aran zu tun, in dem wir uns befanden. Hier gibts sogar eine eigene Sprache, zu der Wikipedia folgendes sagt:
Eigentlich schon ziemlich wenige Sprecher für eine Amtssprache, aber interessant.Die aranesische Sprache (okzitanisch aranés, französisch aranais, katalanisch aranès, spanisch aranés) ist eine im Val d’Aran gesprochene Variante des Gascognischen, das wiederum zum Okzitanischen gehört. Das Aranesische ist seit 2006 in ganz Katalonien, neben dem Katalanischen und Spanischen, Amtssprache. Im Val d’Aran sprechen (nach einer Volkszählung von 1996) 65 % der 6000 Einwohner Aranesisch. Etwa 90 % verstehen die Sprache.
Kurz hatten wir überlegt, im Hotel Abend zu essen, aber der Menüpreis (bzw. es gab nur Buffet) kam uns dann doch etwas hoch vor, v.a. wenn man die Qualität des Essens nicht kennt. Auch fanden wir die Vorstellung, mit vielen urlaubenden Asiasten in einem Raum nicht so attraktiv (wir kannten das schon von den Plitvicer Seen her).
Außerdem waren wir ja an dem Tag eh nicht so viel gelaufen sondern hatten vor allem Höhenmeter mit dem Auto zurückgelegt (8km Steigung, 7,8km Gefälle laut Openstreetmap). Also gings zum Essen ins Zentrum.
Die Gondel im Sportgeschäft hatte wohl früher mehr elan...
Auch diese spanische Kirche am Dorfplatz war schön anzusehn.
Bei der Restaurantsuche mischten wir persönliches Gefühl vor Ort mit Tripadvisor-Bewertungen und landeten schließlich im Restaurante All i Oli, wo uns das Menü (dann doch...) ansprach.
Es war wirklich alles sehr lecker und es wurde direkt neben uns gegrillt, was schon sehr schön war.
Zunächst eine deftige, traditionelle Suppe.
Flos Knoblauchsuppe fiel hingegen etwas zurück im Vergleich.
Der Hauptgang (Kaninchen – oder wars Hase?) war etwas spärlich, aber auch lecker.
Dazu gabs allerdings noch hausgemachte Aioli und Brot – immerhin.
Und natürlich darf Crema catalana nicht fehlen, wenn man schon in Katalonien ist.
Im Menüpreis inkludiert war sogar ein einfacher Hauswein, was uns etwas überraschte aber auch freute.
Sehr gut gesättigt gings dann zurück ins Hotel, vor dem ich dann noch ein schnelles Foto schoss.
Den Abend ließen wir an der Bar mit Rotwein und Postkarten schreiben ausklingen. Wobei die Bar schon zwischen 10 und 11 zu machte, was nicht meinem Spanien-Cliché entsprach. Immerhin wurde die "last order" kommuniziert, und der Aufenthalt außerhalb der Hotelzimmer war weiterhin bequem in einem anderen Raum möglich.