Natürlich waren neben der Konferrenz auch ein paar Bergstrassen, einige Seilbahnfahrten und sogar eine Bergtour dabei , also Grund genug um ein paar Fotos im AF zu posten.
Am ersten Tag, es war Samstag, der 25. 8., sind wir gegen Mittag gemütlich von Maribor losgefahren. Unser Etappenziel war die Kleinstadt Deva, für die 767 km hat uns der Routenplaner 7,5 Stunden ausgerechnet und bei den vorhergesagten 31 Grad in Deva wollte ich keinesfalls vor Sonnenuntergang dort ankommen. In Maribor hat es nach dem viel zu heissen August gerade am Vortag geregnet und abgekühlt (es war die Kaltfront die in den Alpen den ersten Schnee gebracht hat), leider reichte die Front nur bis zum Balaton (Plattensee), weiter östlich war davon nichts mehr zu spüren. Es war interessant die Aussentemperatur zu beobachten: Maribor (mittags) 20 Grad, in Lendava an der Grenze zu Ungarn waren es schon 22, am Balaton 25, nahe Budapest 27, Szeged 29 und an der Grenze zu Rumänien waren es schon 31 Grad, obwohl inzwischen schon am späten Nachmittag. Die Fahrt ging sehr flüssig, staufrei, grossteils mit 130 km/h, selbst die
waren in Gegnsatz zum Vorjahr kaum vorhanden. Auch an der Grenze war es mit gut 5 min Wartezeit recht zivilisiert. In die andere Richtung, also von Rumänien nach Ungarn, an Budapest und Siofok vorbei, war es eine ganz andere Geschichte, mit langem Stau an der Grenze sowie vor 2 oder 3 Baustellen auf der ungarischen Autobahn ... da habe ich begonnen mit Gedanken zu machen, wie unsere Rückfahrt in einer Woche wohl aussehen wird ...LKWs mit 91 km/h andere LKWs die 88 km/h gefahren sind überholt haben und die Fahrt auf der linken Fahrspur tlw. kilometerlang behindert haben
Wie auch immer, wie geplant sind wir am frühen Abend in Deva angekommen, uns im via Booking gebuchten Pension einquartiert und vor dem Abendessen noch einen kurzen Spaziergang durch das Zentrum gemacht. Eindruck: nett, aber ohne Superlative. Es war nicht einmal so leicht, in der kleinen Fussgängerzone ein richtiges rumänisches Restaurant zu finden: von den zahlreichen Lokalen hatten die meisten nur Getränke im Angebot, oder Fast Food, auf 200 m gab es ganze 3 Pizzerien. Als ich mich schon abgefunden habe dass ich meinen ersten Abend in RO eben mit einer Pizza verbringen werde (was auch kein Weltuntergang wäre, eine gute Pizza ist mir immer lieber als unterdurchschnittliches lokales Essen) haben wir dann doch ein Restaurant mit rumänischen Speisen (dafür aber ohne rumänisches Bier ) gefunden, also wurde es doch noch ein versönlicher Tagesausklang. Mit Fotos habe ich nicht übertrieben:
Zufällig haben wir am Weg zurück zur Pension in einem neueren Stadteil noch eine grosse Fontäne gefunden wo zur Musik - von Klassik über Rock bis zur Musik aus den Anden - verschiedene farbige Wasserspiele gespielt wurden. Irgendwie ganz nett, und dank dem vielen spritzenden Wasser war es auch angenehm kühl dort:
Am kommenden Morgen war dann unser erster Burgbesuch am Programm, und wie es sich für einen Forumler gehört, ging es mit dem Schrägaufzug die knapp 200 HM hinauf. Leider sind kurz vor uns zwei Busse mit ungarischen Touristen angekommen, die Warteschlange war dementsprechend lang (etwa eine halbe Stunde) und - besonders nervig - voll in der Sonne, die bereits am Morgen ihr bestes gab. Als ich die Betriebszeiten gesehen habe (ich glaube bis 19:45) könnte ich mich fast ohrfeigen dass wir nicht bereits am Vorabend hinaufgefahren sind, wäre bestimmt weniger los und weniger heiss:
Die kleine Kabine fasst nur 12 - 14 Personen, die genue Zahl hängt vom Willen des Liftlers ab, der die Gäste bei jeder Fahrt manuell abzählt:
Etwa in der Mitte wird die Trasse markant steiler:
Bergstation, leider ging es nicht anders als durch die Scheibe:
Die Burg selbst ist riesig und auch ziemlich interessant, leider sind nur die Aussenmauern erhalten, die innere Burg wurde irgendwann im 19. Jh. durch eine (nicht kriegsbedingte) Pulverexplosion weitgehend zerstört. Trotzdem ist ein Besuch lohnenswert:
Bergstation und ein Teil von Deva im Tal, leider augusttypisch ziemlich diesige Luft:
Altstadt und Schloss aus dem 16. Jh.:
Um 11 waren wir mit der Burg fertig, für die Talabfahrt mussten wir dann nur eine Kabine abwarten und im Tal war die Warteschlange für die Bergfahrt auch wesentlich kürzer als am Morgen. Weiter bis Brasov sind es auf dem direktem Weg nur gut 3 Stunden, also habe ich einen Umweg über die Bergstrasse Transfagrasan eingeplant, die uns bereits letztes Jahr so gut gefallen hat. Nur habe ich leider vergessen dass es sich um (a) einen Sonntag und (b) in den rumänischen Ferien handelt. Nun weiss ich es: niemals im August am WE an einem sonnigen Tag auf die Transfagarasan . Ich habe schon Stau in der Sommer - Hauptsaison auf den bekannten Dolomitenpässen erlebt, oder am slowenischen Vršič, aber die Situation auf der Transfagrasan war schon krass. Dabei hat die Fahrt ganz 'unschuldig' begonnen, es ging zuerst recht zügig voran, etwa einen Kilometer vor Balea Cascada (Talstation der PB zur Passhöhe) stand aber alles still. Bauarbeiten? Unfall? Meter für Meter ging die Fahrt dann weiter, bis wir gemerkt haben dass der einzige Grund für den Stau die vielen Autos waren, die kreuz und quer auf beiden Stassenseiten geparkt waren (der kleine Parkplatz war sowieso vollbesetzt), so dass dazwischen kaum Platz war für zwei Autos. Dazu waren die einem beim Einparken, die anderen beim Ausparken, einige warteten mitten auf der Strasse auf einen freien Parkplatz, Chaos pur. Als wir dort durch waren, konnten wir ein paar Km wieder recht zügig fahren, etwa 5 km vor dem Pass stand dann wieder alles still:
Nein danke, auf diesen Stau hatten wir gerade mal Null lust. Vor allem weil wir nicht gewusst haben ob wir oben am Pass überhaupt einen Parkplatz bekommen, ob es noch Platz in die beiden Restaurants gibt etc. Zur meinen Überraschung war die PB von Balea Cascada zur Passhöhe oben am Balea Lac in Betrieb, ich dachte bisher dass diese nur im Winter in Betrieb sei wenn die Strasse gesperrt ist. Im Sommer 2017 gab es auf jeden Fall keinen Sommerbetrieb, damals wurde an der Bahn eine grössere Revision gemacht, die Kabinen waren nirgends zu sehen - die wurden wahrscheinlich irgendwie überholt, oder wenigstens neu lackiert, und machen einen frischen Eindruck:
OK, Plan geändert, umgedreht und zurück ins Tal gefahren (wieder durch das Chaos am Balea Cascada, aber in diese Richtung war der Stau minimal) und auf der Hauptstrasse nach Brasov, wo wir ohne Probleme das Hotel Belfort gefunden haben, wo wir die kommenden 5 Tage verbracht haben. Wettermässig hatte ich wieder viel Glück, kurz vor unserer Ankunft muss ein heftiges Gewitter über Brasov gezogen sein, bis wir uns einquartiert haben war der Regen schon zu Ende, die Luft nach dem Gewitter aber angenehm kühl, gerade richtig für einen ausgedehnten Spaziergang und Abendessen an der frischer Luft:
(Fortsetzung folgt)