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Rumänien, 25. 8. - 1. 9. 2018

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miki
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Rumänien, 25. 8. - 1. 9. 2018

Beitrag von miki »

Etwas mehr als 1 Jahr nach unserem ersten Besuch in Rumänien, es war im Juli des vergangenen Jahrens (siehe hier), hat sich eine Gelegenheit ergeben, die Karpaten erneut zu besuchen. Wieder war es eine Konferenz, genauer gesagt '12th European Symposium on Thermal Analysis and Calorimetry' (ESTAC12) in Brasov, also nur etwa 50 km von Sinaia wo das Symposium, das wir letztes Jahr besucht haben, ausgetragen wurde. Die Stadt hat uns schon letztes Jahr gefallen, und bei 'Thermal Analysis' handelt es sich auch um eines meiner (zu vielen) Forschungsgebiete, also haben wir uns die Chance nicht entgehen lassen :wink:.

Natürlich waren neben der Konferrenz auch ein paar Bergstrassen, einige Seilbahnfahrten und sogar eine Bergtour dabei :twisted: , also Grund genug um ein paar Fotos im AF zu posten.

Am ersten Tag, es war Samstag, der 25. 8., sind wir gegen Mittag gemütlich von Maribor losgefahren. Unser Etappenziel war die Kleinstadt Deva, für die 767 km hat uns der Routenplaner 7,5 Stunden ausgerechnet und bei den vorhergesagten 31 Grad in Deva wollte ich keinesfalls vor Sonnenuntergang dort ankommen. In Maribor hat es nach dem viel zu heissen August gerade am Vortag geregnet und abgekühlt (es war die Kaltfront die in den Alpen den ersten Schnee gebracht hat), leider reichte die Front nur bis zum Balaton (Plattensee), weiter östlich war davon nichts mehr zu spüren. Es war interessant die Aussentemperatur zu beobachten: Maribor (mittags) 20 Grad, in Lendava an der Grenze zu Ungarn waren es schon 22, am Balaton 25, nahe Budapest 27, Szeged 29 und an der Grenze zu Rumänien waren es schon 31 Grad, obwohl inzwischen schon am späten Nachmittag. Die Fahrt ging sehr flüssig, staufrei, grossteils mit 130 km/h, selbst die
LKWs mit 91 km/h andere LKWs die 88 km/h gefahren sind überholt haben und die Fahrt auf der linken Fahrspur tlw. kilometerlang behindert haben
waren in Gegnsatz zum Vorjahr kaum vorhanden. Auch an der Grenze war es mit gut 5 min Wartezeit recht zivilisiert. In die andere Richtung, also von Rumänien nach Ungarn, an Budapest und Siofok vorbei, war es eine ganz andere Geschichte, mit langem Stau an der Grenze sowie vor 2 oder 3 Baustellen auf der ungarischen Autobahn ... da habe ich begonnen mit Gedanken zu machen, wie unsere Rückfahrt in einer Woche wohl aussehen wird :? ...

Wie auch immer, wie geplant sind wir am frühen Abend in Deva angekommen, uns im via Booking gebuchten Pension einquartiert und vor dem Abendessen noch einen kurzen Spaziergang durch das Zentrum gemacht. Eindruck: nett, aber ohne Superlative. Es war nicht einmal so leicht, in der kleinen Fussgängerzone ein richtiges rumänisches Restaurant zu finden: von den zahlreichen Lokalen hatten die meisten nur Getränke im Angebot, oder Fast Food, auf 200 m gab es ganze 3 Pizzerien. Als ich mich schon abgefunden habe dass ich meinen ersten Abend in RO eben mit einer Pizza verbringen werde (was auch kein Weltuntergang wäre, eine gute Pizza ist mir immer lieber als unterdurchschnittliches lokales Essen) haben wir dann doch ein Restaurant mit rumänischen Speisen (dafür aber ohne rumänisches Bier 8O ) gefunden, also wurde es doch noch ein versönlicher Tagesausklang. Mit Fotos habe ich nicht übertrieben:
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Zufällig haben wir am Weg zurück zur Pension in einem neueren Stadteil noch eine grosse Fontäne gefunden wo zur Musik - von Klassik über Rock bis zur Musik aus den Anden - verschiedene farbige Wasserspiele gespielt wurden. Irgendwie ganz nett, und dank dem vielen spritzenden Wasser war es auch angenehm kühl dort:
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Am kommenden Morgen war dann unser erster Burgbesuch am Programm, und wie es sich für einen Forumler gehört, ging es mit dem Schrägaufzug die knapp 200 HM hinauf. Leider sind kurz vor uns zwei Busse mit ungarischen Touristen angekommen, die Warteschlange war dementsprechend lang (etwa eine halbe Stunde) und - besonders nervig - voll in der Sonne, die bereits am Morgen ihr bestes gab. Als ich die Betriebszeiten gesehen habe (ich glaube bis 19:45) könnte ich mich fast ohrfeigen dass wir nicht bereits am Vorabend hinaufgefahren sind, wäre bestimmt weniger los und weniger heiss:
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Die kleine Kabine fasst nur 12 - 14 Personen, die genue Zahl hängt vom Willen des Liftlers ab, der die Gäste bei jeder Fahrt manuell abzählt:
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Etwa in der Mitte wird die Trasse markant steiler:
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Bergstation, leider ging es nicht anders als durch die Scheibe:
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Die Burg selbst ist riesig und auch ziemlich interessant, leider sind nur die Aussenmauern erhalten, die innere Burg wurde irgendwann im 19. Jh. durch eine (nicht kriegsbedingte) Pulverexplosion weitgehend zerstört. Trotzdem ist ein Besuch lohnenswert:
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Bergstation und ein Teil von Deva im Tal, leider augusttypisch ziemlich diesige Luft:
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Altstadt und Schloss aus dem 16. Jh.:
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Um 11 waren wir mit der Burg fertig, für die Talabfahrt mussten wir dann nur eine Kabine abwarten und im Tal war die Warteschlange für die Bergfahrt auch wesentlich kürzer als am Morgen. Weiter bis Brasov sind es auf dem direktem Weg nur gut 3 Stunden, also habe ich einen Umweg über die Bergstrasse Transfagrasan eingeplant, die uns bereits letztes Jahr so gut gefallen hat. Nur habe ich leider vergessen dass es sich um (a) einen Sonntag und (b) in den rumänischen Ferien handelt. Nun weiss ich es: niemals im August am WE an einem sonnigen Tag auf die Transfagarasan :evil: . Ich habe schon Stau in der Sommer - Hauptsaison auf den bekannten Dolomitenpässen erlebt, oder am slowenischen Vršič, aber die Situation auf der Transfagrasan war schon krass. Dabei hat die Fahrt ganz 'unschuldig' begonnen, es ging zuerst recht zügig voran, etwa einen Kilometer vor Balea Cascada (Talstation der PB zur Passhöhe) stand aber alles still. Bauarbeiten? Unfall? Meter für Meter ging die Fahrt dann weiter, bis wir gemerkt haben dass der einzige Grund für den Stau die vielen Autos waren, die kreuz und quer auf beiden Stassenseiten geparkt waren (der kleine Parkplatz war sowieso vollbesetzt), so dass dazwischen kaum Platz war für zwei Autos. Dazu waren die einem beim Einparken, die anderen beim Ausparken, einige warteten mitten auf der Strasse auf einen freien Parkplatz, Chaos pur. Als wir dort durch waren, konnten wir ein paar Km wieder recht zügig fahren, etwa 5 km vor dem Pass stand dann wieder alles still:
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Nein danke, auf diesen Stau hatten wir gerade mal Null lust. Vor allem weil wir nicht gewusst haben ob wir oben am Pass überhaupt einen Parkplatz bekommen, ob es noch Platz in die beiden Restaurants gibt etc. Zur meinen Überraschung war die PB von Balea Cascada zur Passhöhe oben am Balea Lac in Betrieb, ich dachte bisher dass diese nur im Winter in Betrieb sei wenn die Strasse gesperrt ist. Im Sommer 2017 gab es auf jeden Fall keinen Sommerbetrieb, damals wurde an der Bahn eine grössere Revision gemacht, die Kabinen waren nirgends zu sehen - die wurden wahrscheinlich irgendwie überholt, oder wenigstens neu lackiert, und machen einen frischen Eindruck:
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OK, Plan geändert, umgedreht und zurück ins Tal gefahren (wieder durch das Chaos am Balea Cascada, aber in diese Richtung war der Stau minimal) und auf der Hauptstrasse nach Brasov, wo wir ohne Probleme das Hotel Belfort gefunden haben, wo wir die kommenden 5 Tage verbracht haben. Wettermässig hatte ich wieder viel Glück, kurz vor unserer Ankunft muss ein heftiges Gewitter über Brasov gezogen sein, bis wir uns einquartiert haben war der Regen schon zu Ende, die Luft nach dem Gewitter aber angenehm kühl, gerade richtig für einen ausgedehnten Spaziergang und Abendessen an der frischer Luft:
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(Fortsetzung folgt)
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miki
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Re: Rumänien, 25. 8. - 1. 9. 2018

Beitrag von miki »

Dieser Bericht dauert leider etwas länger als mir lieb wäre :oops: , deshalb erlaube ich mir die seilbahnfreien Bilder aus Brasov und Umgebung zu überspringen (es sind eh nicht so viele, am Mo und Di war ich ja die meiste Zeit auf der Konferenz). Am Mitwochnachmittag war der 'Conference Trip' am Programm, nach Sinaia, zum Schloss Peles und danach zum 'Gala Dinner'. Da wir Sinaia inkl. Peles bereits vergangenens Jahr kennengelernt haben, und aussererdem der Ausflug und Abendessen extra zu bezahlen wären, haben wir uns lieber unseren eigenen Ausflug gemacht, und zwar nach Poiana Brasov, dort mit der PB und anschliessenden 10 min Wanderung auf den 1802 m hohen Postavaru. Das Wetter verlief schon die ganze Woche nach dem selben Muster: am Abend oder in der Nacht gab es einen kurzen, aber heftigen Schauer oder ein kurzes Gewitter, der Vormittag war trüb durch Hochnebel und ensprechend kühl, etwa gegen Mittag kam die Sonne durch und es folgten ein paar sonnige, warme (aber nicht heisse) Stunden mit Temperaturen bis maximal 27 Grad im Tal, und dann brauten sich über den Karpaten schon die nächsten Gewitterwolken zusammen die am späteren Nachmittag oder am Abend bereits den nächsten Niederschag gebracht haben. Für Stadtbesichtigungen eigentlich ideales Wetter, für Bergziele wesentlich weniger: oft waren die Berge in Wolken während wenige km entfernt die Niederungen voll in der Sonne lagen. Dabei waren die Unterschiede auf kurzer Distanz bemerkenswert: währen die nördlichen Vororte Brasovs, die in der Ebene liegen, stundenlang sonnig waren, war die im Karpaten - Vorland liegnede Altstadt zur selben Zeit durchwegs wolkig. Auch an jenem Mittwoch war es nicht anders, also Flachland sonnig, Poiana wolkig, Gipfel tlw. im Nebel mit ein paar Lücken dazwischen. Aber wir haben trotzdem unser Glück probiert.

Pistenplan: https://www.skiresort.de/skigebiet/poia ... istenplan/

Von Poiana auf den Berg kann man im Winter mit zwei mehr oder weniger paralellen Pendelbahnen kommen, die von verschiedenen Teilen Poianas starten, sowie mit einer modernen 8EUB die paralell zur rechten PB läuft, allerdings nicht ganz bis zum Gipfel geht. Im Sommer ist nur die älteste der 3 Bahnen, die rechte PB, genannt Kanzel, in Betrieb.
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Technische Daten, diese sollte IMO jeder Alpinforumler in jeder indoeuropäischen Sprache verstehen :twisted: :
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Auffahrt mit der PB, rechts die 8EUB und links am Grat sind die Stützen der anderen PB, Capra Neagra zu sehen:
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Etwas älterer Pistenplan, fotografiert in der Bergstation der PB:
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Am Weg von der PB - Bergstation zum Gipfel kommt man am alten Gipfelschlepper vorbei, der ebenfalls Kanzel heisst:
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Gipfel im Nebel:
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Kurzzeitig hat sich der Nebel doch teilweise gelichtet, so dass wenigstens ein paar bescheidene Panoramafotos möglich waren. Richtung Westen sind hier die Bergstationen der Zubringerbahnen zu sehen (die markante vorne im Bild ist nicht die Kanzel - diese liegt etwas dahinter versteckt - sondern die Capra Neagra, die ohne Sommerbetrieb):
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Richtung Norden, die im Flachland gelegenen Vororte Brasovs liegen in der Sonne, die Altstadt ist wolkig:
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Dieses irgendwas Richtung Osten sieht ganz nach (ehemaligem) Skigebiet aus, aber der Schein trügt, hier gibt / gab es m. W. niemals ein Skigebiet:
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Strasse von Brasov über Predeal nach Sinaia, selbst hier gab es Sonnenschein:
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Zoom zu den Bergstationen der beiden modernsten Bahnen auf Poiana, 8EUB Postavarul Express und dahinter 6KSB Rula. Das Restaurant wird gerade umgebaut / vergrössert:
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Kurz vor vier, also knapp vor Betriebsende, kam endlich die Sonne durch. Die alte Begstation versucht man durch Holzverkledung ein wenig zu verschönern. In der Bergstation gibt es ebenfalls ein kleines Restaurant, sieht von aussen nicht besonders aus, drinnen ist es hingegen nicht schlechter als die 60 - er Style Hütten auf einer Petzen oder am Goldeck :
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Fotos von der (endlich sonnigen) Talfahrt lasse ich unkommentiert:
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Markante Stütze der PB Capra Neagra:
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Poiana, ein recht schönes und herausgeputztes Bergresort mitten in den Karpaten. Mir gefällt es hier sogar besser als im bekannteren Sinaia. Ich will aber nicht wissen wie es hier in der Winterhauptsaison ausschut, wenn alle Hotels belegt und alle Parkplätze mit Tagesgästen besetzt sind :? , können doch die 7 oder 8 Lifte diese Massen IMO niemals bewältigen ... :
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(es geht weiter)
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starli
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Re: Rumänien, 25. 8. - 1. 9. 2018

Beitrag von starli »

können doch die 7 oder 8 Lifte diese Massen IMO niemals bewältigen ... :
wobei die paar Pisten mit den vielen (parallelen) Hochleistungsanlagen vmtl. jetzt auch schon überfordert sind .. (?)
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miki
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Re: Rumänien, 25. 8. - 1. 9. 2018

Beitrag von miki »

@starli: da könntest du recht haben. Fazit: Poiana bräuchte eigenlich beides, neue Bahnen UND neue Pisten, damit die Kapazität des Skigebiets annähernd an die der Beherbungsbetriebe angepasst wird.

Wie auch immer, es folgt noch ein richtiger Wanderbericht (inkl. ein paar Liftfotos) vom Donnerstag, dem 30. 8. An diesem Tag sollte das Wetter endlich stabil sein, mit Sonnenschein und ohne Nachmittagsgewitter die uns vom Sonntag bis Mittwoch begleitet haben. Wir haben uns für eine leichte Halbtageswanderung entscheiden, die dort beginnen sollte wo wir letztes Jahr aufgehört haben. Zur Erinnerung: wir sind damals mit der PB von Sinaia hinaufgefahren und in etwa 2 Stunden zur Bergstation der Busteni - PB gewandert, dann mit dieser ins Tal und zurück nach Sinaia. Heuer wollten wir mit der Busteni - Bahn hinauffahren und von dort aus den 2505 m hohen Omu - Gipfel besteigen, den höchsten Berg der Bucegi - Gruppe, also der Karpaten südlich von Brasov.

Übersichtskarte, letztes Jahr sind wir von der Vf. Furnica zur Cabana Babele gewandert und heuer wollten wir von der Cabana Babele zur Cabana Omu gehen, Weg Nr. 2:
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Wie so oft, war der Tag voller Überraschungen. Die erste war gleich nachdem wir unser Auto nahe der Talstation in Busteni abgestellt haben (kostenpflichtig, ich glaube es waren 10 Lei, also 2.5 Euro): die Warteschlange für die PB stand um die ganze Talstation herum :evil: . Ich konnte es zwar nicht richtig abschätzen, aber ich habe was von 4 Stunden Wartezeit gehört (!!), wobei das evtl. auch ein wenig übertrieben war. Auf jeden Fall aber sehr lang, wir konnten uns noch vom Vorjahr gut erinnern wie wir in der Bergstation bei einer wesentlich kürzeren Schlange fast eine Stunde warten mussten, die alte PB schafft gerade mal ± 100 P/h. Na toll, was nun? Nun, die Rumänen sind zum Glück erfinderisch: überall um die Talstation herum standen Kleinbusse und die Fahrer haben lautstark angeboten, uns für 50 Lei auf den Berg zu fahren, zu einem Parkplatz von welchem die Bergstation in einer halben Stunde erreicht werden kann (die Bergfahrt mit der PB würde 40 Lei kosten). Warum nicht? Wenige Minuten später waren wir bereits in einem solcher Kleinbusse, der uns in etwa einer halben Stunde auf den Berg gebracht hat (natürlich ohne Rechnung :twisted: ). Die Strasse zum genannten Parkplatz hat such als nette, gut ausgebaute Bergstrasse mit gutem Belag erwiesen, absolut zu empfehlen. An der Abzweigung steht zwar eine Fahrverbotstafel, die aber von allen ignoriert wird. Na nerv, hier hätten wir auch alleine hinauffahren können :? :
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An diesem Parkplatz endet dann mitten im Nichts die ausgebute Strasse. Viele Fahrer haben die Fahrverbotstafel ignoriert, das nächste Mal machen wir es auch so:
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Die 'halbe Stunde vom Parkplatz zur PB - Bergstation' ist schon sehr sportlich gerechnet, 45 Minuten passne besser:
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Wenn es eine Wettbewerb um die hässlichste PB - Bergstation gäbe, wäre die doppelte Begstation auf Babele ein heisser Favorit für die höchsten Plätze, obwohl es auch in Italien ein paar ähnliche 'Schönheiten' gibt:
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Musste sein (inkl. Mülleimer voll mit Damenhygieneartikeln und Babywindeln :? ):
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Eigenartige, aber recht übersichtliche Bezeichnung der Wanderwege:
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Trotz Zeitverlust durch ungeplane Autofahrt + Wanderung vom Parkplatz zur Bergstation hatten wir noch mehr als genug Zeit für den Omu. Nur das Wetter wollte nicht so richtig mitspielen, wieder einmal waren die meiste Zeit alle Gipfel in den Wolken / Nebel. Was nun? Im Nebel auf einem unbekannten Gipfel herumzuirrren, nur damit ich sagen kann dass ich oben war? Nein Danke. Als alternatives Ziel haben wir uns die Caraiman-Spitze ausgesucht, auf dem Weg 16 in etwas mehr als einer Stunde zu erreichen. Oberer Trassenabschnitt der Busteni - PB:
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Überall in den rumänischen Bergen findet man solche grossen Schafsherden, hier in dieser sehr besuchten Gegend ausnahmsweise sogar ohne grimmig schauende Wachhunde:
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Caraiman mit dem (angeblich) 31 m hohen Kreuz, Denkmal an die gefallenen Soldaten des 1. WK:
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Der Nebel hat sich kurzzeitig wenigstens so weit gelichtet dass der Blick ins Tal nach Busteni frei wurde. Wer findet die Talstation der PB :wink: ?
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... inklusive 'Dorflift':
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Blick zurück, auf dem oberen Weg sind wir zum Kreuz gewandert, am unteren geht es nun weiter:
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Während der obere Weg recht unspektakulär verläuft und ein wenig an die Nockberge oder die Koralpe erinnert, ist der untere (Nr. 15) wesenlich interessanter:
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Cabana Caraiman zwischen Nebelfetzen:
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Bei der Cabana Caraiman (die zwar verlassen ausschaut, trotzdem war sie offen und hatte eine bescheidene Auswhl an Getränken und kalten Imbissen) hatten wir die Wahl: entweder 200 m bergauf zur PB - Bergstation (und dort womöglich stundenlang anstehen und dafür nochmals 2 x 40 lei zahlen :nein: ) oder am Wanderweg unter der PB gut 1000 HM ins Tal absteigen. Natürlich haben wir uns für die zweite Variante entschieden, zuvor aber noch ein Foto der PB im Nebel:
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Der Weg ist nicht einmal so leicht, an etlichen Stellen gibt es Abschnitte die mit einem Stahlseil / Kette gesichert sind, dort muss man die Hände zur Hilfe nehmen. Zu 95% ist es aber ein normaler Wanderabstieg:
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Immer wieder wird man von den kleinen PB - Kabinen 'überflogen':
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Am Ende zieht sich der Weg, inkl. einiger kurzen Gegenanstiege, schon ein wenig:
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Etwas mehr als zweieinhalb Stunden nachdem wir die Cabana Caraiman verlassen haben, sind die ersten Häuser von Busteni erreicht. Ein Blick zurück auf den Anfang des Weges zeigt auch eine Tafel wo von Bären gewarnt wird ... gut dass am oberen Ende keine solche Warnung steht ;D :
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Fazit: obwohl anders als geplant, wurde es doch noch eine nette Wanderung. Am Ende hat alles gestimmt: wären wir mit unserem eigenen Auto hinaufgefahren, könnten wir natürlich die Wanderung ins Tal nicht machen und am Omu gäbe es eh den ganzen Tag keine Sicht. Nachdem wir nun 2 Wochen in der Region unterwegs waren (Juli 2017 und August 2018), werde ich das Gefühl nicht los dass man im Sommer schon verdammt viel Glück haben muss, um diese Berge wirklich bei strahlednem Sonnenschein und guter Fernsicht zu erleben ... evtl. werden wir den nächsten Besuch im September planen?

(noch nicht ganz fertig)
Benjamin Franklin: “Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.”
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