Z U G F A H R T S E A T T L E - C H I C A G O
9. - 12. A U G. 2 0 1 3
Nicht den direkten Weg wollte ich nehmen, sondern eine Umwegverbindung . Mit dem Empire Builder bin ich schon einmal die nördliche Route gefahren, diesmal sollte es in der Mitte über die Berge gehen . Zuerst von Seattle mit dem Coast Starlight nach Sacramento ( 20 Std.), dort das Eisenbahnmuseum besichtigen und übernachten, dann mit dem California Zephyr nach Chicago ( 50 Std.) .
Die Reise beginnt in der King Street Station
„Boarding“
Mein Schlafwagenabteil, Begrüssung mit Champagner . In der Mitte des Schlafwagens gibt es immer Saft, Wasser und Kaffee
Zwischen Schlaf- und Sitzwagen befinden sich in allen Langstreckenzügen ein Panorama und Barwagen sowie der Speisewagen . Im Coast Starlight wird für Schlafwagengäste noch der Pacific Parlour Car mitgeführt . Unten Kino, oben Bar und Salon
Am Nachmittag gibt es Wein- und Käsedegustation (gratis)
Alternativ zum Speisewagen kann man hier auch aus einer kleineren Karte Essen bestellen ( im Preis für den Schlafwagen sind alle Mahlzeiten inbegriffen ) . Am Abend werden an der Bar gute Flaschenweine im Offenausschank angeboten (was zu bezahlen ist)
Halt in Portland, Oregon
Direkt nach der Stationsausfahrt von Portland rattert der Zug über die doppelstöckige Hebebrücke
Ein Blick zurück
Raucherstopp in Eugene
Sonnenaufgang in Kalifornien
Ankunft frühmorgens in Sacramento . Die neuen Perrons befinden sich weit weg vom Bahnhofsgebäude
Old Sacramento sieht aus wie eine Westernstadt, da befinden sich Museen, Restaurants, Souvenirgeschäfte - hier tummeln sich die Touristen
Mich interessiert nur das Eisenbahnmuseum
Schon ein bisschen angestaubt, aber viele interessante Loks und Wagen . Leider ist das ganze Museum extrem düster gehalten, es ist schwierig, die Texttafeln zu lesen . Fotografieren ist auch nicht gerade einfach
Trotzdem noch ein Bild : die einzige erhaltene Cabforeward .
Über diese Brücke fuhren die Züge der Sacramento Northern direkt nach Downtown hinein
Da fuhren Züge der Sacramento Southern
Die Brücke der Western Pacific, jetzt UP
Sacramento hat ein relativ grosses Velowegnetz, man kommt weit herum . Auch in der Stadt drin gibt es mehrere Routen
Der ehemalige Bahnhof der Western Pacific, jetzt befindet sich ein Restaurant darin . Die Gegend hier ist offenbar ziemlich aufstrebend, viele neue Bars und Restaurants haben sich angesiedelt, man sieht Leben . Das kann man von Downtown nicht behaupten : öde, verlassen, viele geschlossene Geschäfte
Am Abend, nachdem ich das Mietvelo wieder zurückgegeben habe, gehe ich noch zum Fluss . Ein Capitol Corridor Zug überquert die Drehbrücke und fährt gleich in den Bahnhof ein
Am nächsten Morgen : der California Zephyr fährt in die Station . Noch ahne ich nicht, dass der Zug eine spezielle Zusammenstellung hat
Etwa eine Stunde nach der Abfahrt beginnt der Aufstieg in die Sierra Nevada
Der Zug verfügt nur über den normalen Panoramawagen, leider . Die eine Hälfte verfügt über Tische, in der anderen Hälfte sind schwenkbare Sessel, im unteren Stock eine billig aussehende Snack-Bar . Der ganze Zug hat schon bessere Zeiten gesehen und benötigt dringend eine Auffrischung . Das Speise- und Schlafwagenpersonal bleibt während der ganzen Reise auf dem Zug und umsorgt die Passagiere aufmerksam und sehr freundlich
Die Fahrt über die Sierras ist weniger spektakulär als erwartet . Die meiste Zeit tuckert der Zug sehr langsam durch den Wald . Man merkt gar nicht , dass man von Meereshöhe auf 2130 m steigt . Die Landschaft ist eher lieblich, aber im Winter wüten hier extreme Schneestürme . Da spielten sich schon Dramen mit eingeschneiten Zügen ab, die tagelang auf Rettung warten mussten.
Eigentlich wollte ich zwischen Norden und Summit die Sessel- und Gondelbahn, die über die Geleise zur Sugar Bowl Ski Area führen, fotografieren . Das ist aber die einzige Stelle, wo der Zug mal einen Zacken zulegt, die Schneise kommt dann ziemlich überraschend mitten im Wald . Und schon ist man im Scheiteltunnel .
Nach dem Donnerpass schleicht sich der Zug langsam den Berg runter nach Truckee
Und hier das grosse Ärgernis : am hintersten Schlafwagen ist noch ein privater Domecar angehängt und verhindert so das Fotografieren (und rausschauen) auf die Geleise . Das Ärgernis bleibt bis Chicago am Zug
Die zweite Besonderheit ärgert nicht : zwischen den beiden Zugloks ist eine brandneue Siemens-Elektrolok eingereiht, die dritte einer neuen Serie für den Northeast - Corridor . Gebaut werden diese Loks in Sacramento, dann werden sie in Regelzügen quer durch das ganze Land geschleppt
Beim Stopp im halben Untergrundbahnhof von Reno kann man das glänzende Teil von Nahe betrachten
Die Spielerstadt Reno ist aus dem Loch nur zu erahnen
Ab Reno gehts mit richtig Tempo hinaus in wüstenähnliche Landschaft
Für mich ist diese Landschaft faszinierender als die Sierra Nevada
Wieder einmal ein Raucherstopp, irgendwo im Nichts, ist aber ein „richtiger“ Bahnhof und heisst Winnemucca .
Die Kupplung selbst ist automatisch, dann bleibt aber noch einiges an Schläuchen und Kabeln manuell zu verbinden
Zügige Fahrt in die Dunkelheit
Am nächsten Morgen durcheilen wir schon die Wüste von Utah
Ein sterbender „Ort“ mitten im Nichts
Wieder mal ein Bild vom Ärgernis
Die Landschaft wird gebirgiger
Beim Mittagessen nähern wir uns den Rocky Mountains
Und hier tatsächlich ein Bergbahnbild ! Die GUB von Glenwood Springs
Der Gegenzug rauscht vorbei - die ganz normale Komposition
Obwohl schon recht hoch (2600 m), befinden sich zwischen den Schluchten und Bergen auch flache Stücke mit Weiden
Raucherstopp in Fraser . Im Hintergrund das Skigebiet von Winter Park
Die Durchfahrt in Winter Park (2800 m) geht blitzschnell, ich erwische nur eine einsam für sich drehende KSB, bevor der Zug hinter einer hohen Mauer und dann im Moffat-Tunnel verschwindet
Nach dem langen Tunnel (10 km) beginnt der Abstieg nach Denver . 27 kurze Tunnels liegen vor uns
Ein erster Blick hinaus in die Prärie
In der Ferne Downtown Denver
In weiten Kurven schlängelt sich der Zug hinunter in die Ebene
Der Zug wird gewendet und rückwärts zu einem provisorischen Bahnsteig geschoben . Die Union Station ist eine riesige Baustelle
Das Ärgernis in der Abendsonne
Die Lokcrew wechselt
Ein Teil der Speisewagencrew
Die Ausfahrt von Denver geht vor allem durch Schrott- und Autohändler
Danach nur noch Prärie
Am nächsten Morgen irgendwo im mittleren Westen
Brücke über den Mississippi
Leider nur kurzer Stopp, es reicht nicht um den Museumszug zu fotografieren
Kurz vor 16 Uhr Einfahrt in Chicago, mit einer Stunde Verspätung
Schrecklicher Empfang : eine dunkle, tropfende, stinkende Höhle mit Höllenlärm . Die Dieselloks lassen die Motoren auf vollen Touren dröhnen, die Bahnsteige sind eng und überstellt, die Passagiere wollen so schnell wie möglich raus . Das ist aber gar nicht so einfach, nach dem Gate irrt man durch ein überfülltes Untergrund-Labyrinth .
Die eigentliche Bahnhofshalle, völlig zwecklos, da auf der falschen Strassenseite und ohne direkten Zugang zu den Geleisen . Die Halle wird als Event-Location vermietet ...
Endlich draussen an der Luft . Es ist drückend heiss
Weiter im Chicago - Teil (V)
IV : Zugfahrt Seattle - Chicago 8.-12. August 2013
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Re: IV : Zugfahrt Seattle - Chicago 8.-12. August 2013
Hübsch - viele Eisenbahnfotos - gefällt mir!
Kleine Frage: gibt es in den USA irgendwelche Restriktionen, was die Bahnfotografie betrifft? Oder war es dem Sicherheitspersonal eher egal?
MFG Dachstein
Kleine Frage: gibt es in den USA irgendwelche Restriktionen, was die Bahnfotografie betrifft? Oder war es dem Sicherheitspersonal eher egal?
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Re: IV : Zugfahrt Seattle - Chicago 8.-12. August 2013
Sehr interessant deine Bahn-/Reisereportage.
Danke für die Arbeit.
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Die einen kennen mich — die anderen können mich...!
Konrad Adenauer
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