philipp23 hat geschrieben:@Pitz: Widerspricht du dir da nicht gerade selbst etwas?
Andererseits möchtest du dem Bergscout das Leben schwer machen bzw. ihm "einheizen". Aber damit schädigst du ja nicht die Marketing-Abteilung bzw. BB-Gesellschaft (der dürfte das relativ egal sein), sondern nur den Bergscout selbst...
Stimmt!
"Einheizen" ist wirklich ein blöder Begriff.
Ich meine eher den Bergscout mal fragen, was er da eigentlich macht, und warum man denn die Erdflecken auf der Piste nicht sieht.
Besser wäre es wohl sowieso, direkt an die Bergbahn zu schreiben, wie dämlich man diesen Bergscout findet!
3303 hat geschrieben:Was mich wesentlich mehr stört, als die Tatsache, dass der Scout vielleicht unter fragwürdigen bedingungen beschäftigt werden soll,
ist das penentrante Marketing der Bergbahnen und ihrer Agentur als Erfüllungsgehilfen, das einzig und allein darauf abzielt, sich Leuten wie zB mir anzubiedern und aufzudrängen, damit sich die Destination in mein Gedächtnis brennt - ob ich es will oder nicht.
Im Focus steht dabei keineswegs die Qualität oder die Frage, ob das das Richtige für mich oder wen auch immer ist, sondern nur die unterbewusse Manipulation des Kunden durch Spamming (Da jetzt schon in Foren wie diesem so geworben wird, nenne ich es mal Spam)
1.) Zur Bezeichnung "Scout": Bereits der (wahrscheinlich) von der Agentur gewählt Name ist irreführend. So definiert sich ein Scout beispielsweise in seiner militärischen Ausprägung lt Wikipedia wie folgt: Ein Späher, engl. Scout (aus lat. auscultator ‚Zuhörer, Lauscher‘) ist im Rahmen der militärischen Aufklärung eine un- oder zumindest nur leichtbewaffnete, soldatische Einheit zur Vor- oder Gefechtsfeldaufklärung.
Weitere Scout Deklinationen mit ähnlicher Funktion sind Trendscout, Talentscout, Sportscout...etc...
D.h. allgemein ist ein Scout ist zunächst ein Beobachter, ein Aufklärer. Er muss möglichst "das Wesentliche und das Wahre" herausfinden und davon wahrheitsgetreu bericht erstatten.
Unser neuer Pistenscout hingegen soll aber genau dies nicht, er darf nur das "sehen", was seinen Generälen genehm ist.
Damit ist er alles andere als ein Scout: Nämlich -um es militärisch auszudrücken- ein Propagandaagent. Oder etwas besser verdaulich bezeichnet: Ein (billiger) Promoter.
Marketing verdreht hier die Sprache. Das nervt. Im Einzelfall mag dies banal oder irrelevant erscheinen, aber insgesamt als Summe der vielen Verdrehungen die das Marketinggesülze uns täglich (und unbemerkt) um die Ohren haut, bleibt es auf die lange Sicht keineswegs ohne Wirkung. Ich meine: Marketinggedresche ist der Feind der guten Sprache, und letztendlich des unbeschwerten Denkens.
Ja, mir ist bewusst dass diese Gedanken jüngeren Menschen ziemlich egal sind, das Coole liegt auch im Marketing. Damit kann man sich identifizieren. Genau so wie vorgesehen von selbigem. Ziel erreicht. Warum auch nicht. Klar gibt jeder von sich an, sämtliche Aktionen zu durchblicken, und so den eigenen Lebensstil frei nach eigenem Willen und Geschick zu gestalten....
2.) Zum Job:
Ich mag vermuten, daß die eigentliche Arbeit für den Auftraggeber ziemlich irrelevant ist. Sprich, der hippe Gamsbartträger schiesst jeden Tag schnell seine iPhone Bilder von der vom Boss gewünschten Erlebnisgastronomie/Kinderparadies/Afterhour Klitsche.... Der Geek textet sodann in 20 Minuten gekonnt den zugewiesenen FB-Account bzw Blog zu. Fertig. Die restliche Zeit wird er- wenn er denn Glück hat- in der Sonne herumliegen können. Das ist auch schön:
Die Chancen hierfür stehen nicht mal schlecht, denn die eigentliche Transmission der Werbebotschaft wird wohl zu 99% durch die breit aufgezogenen Suchaktion für den Scout ausgelöst! Das muß einem klar sein. Was der Scout dann anstellt, ist eher sekundär: Bitte wer verfolgt überhaupt die Millionen an Blogs und facebook Groups?
Wenn er Pech hat, wird er wohl den halben Tag an der wichtigen Liftstation stehen müssen, um Skigästen auf Anfrage den Weg zum Klo oder zum Kinderparadies zu weisen. Das kann auch sein, denn die Tätigkeitsbeschreibung auf der Webseite lässt hier ziemlich viel zu...
3.) Zur Rolle der Agentur:
Ich denke, daß die Bergbahn an die Agentur herangetreten ist, und um eine Marketingstrategie angefragt haben. Die Agentur hat dann dieses Komplettpaket entwickelt und als Ganzes an die BB verkauft. So wie es gemacht ist, riecht es sehr möglicherweise nach einem/er jungen Tourismus-FHler/in, der/die eine Generation-Praktika Gehilfe eingestellt hat die die Knochenarbeit des PR's (Presseaussendungen, an hunderte Blogs u.dgl. mailen, in dutzende Foren anmelden und spammen...) durchzuführen.
Die gut designte Webseite, die Domain, das von einem talentierten Profi erstellte Promovideo, die absurd vielstufige Scout-Selektion (liest euch das mal durch ...)....all dies dient der eigentlichen Werbung für das Gebiet, und kostet eine fürstliche Summe Geld.
Klar sind dies hier einige um die Ecke gestrickten Vermutungen von mir, aber so ganz falsch werden diese nicht sein....
4.) Zur Rolle der Bergbahnen:
Ich denke nicht, dass die Bergbahnen dieses "Cutting Edge" Kombipack aus Viralen und Guerillamarketing selbst konzipiert haben. Dazu sind Verantwortliche in Bergbahnunternehmen Gott-sei-Dank zumeist nicht in der Lage. Die haben sich allenfalls durch eine ergreifende Strategiepräsentation der PR-Agentur blenden lassen, und dann möglicherweise viel Geld für die PR-Aktion locker gemacht. Der "Scout" bekommt hiervon anteilsmäßig allenfalls ein paar Krümel, obwohl dieser anfürsich der Hauptprotagonist sein sollte(!).
Vielleicht lesen die Herrschaften ja hier mit, und erkennen dass auch eine Facebook Gruppe mit 3000 Mitgliedern mittlerweile einen Werbewert von circa Null hat (Einmal "I like this" klicken, mehr tut man für eine Fan-Gruppenmitgliedschaft ja nicht. Und verfolgen tut die schon garkeiner, jeder vernünftige Mensch lässt nur die messages der 5 oder 10 realen Friends auf seiner Profilseite zu. Aber ha! Das könnt ihr Werbefuzzies garnicht messen fällt mir gerade ein.).
Und daß das praktizierte Guerillamarketing in Communitybasierten Webforen nichts als Spam darstellt, und von vielen als ein solches bloßgestellt wird. Dass es auch manchen gefällt, versteht sich von selbst. Die Sache geht sogar so weit, daß PR-Agenturen bei zu geringer Beteiligung ihrer Social Media Plattformen (zB. FB-Gruppe) selbst "Gästekommentare" verfassen...
Ich meine jedoch: Liebe Bergbahnler, ihr habt wahre Kompetenzen, etwas zu erschaffen: Sorgt für ein schönes Skigebiet. Klar, da steckt viele harte Arbeit drinnen, und zwar immer und immer wieder. Seid stolz darauf. Überlegt euch zudem was die wahren Wünsche eurer Kunden in Bezug auf das Skigebiet sein können.
--> Langfristig zahlt sich genau dies aus, denn letztendlich sind Ehrlichkeit und Authentizität die einzige Wirkformen, die von der e-Generation auf die lange Sicht honoriert werden. Es spricht sich eben alles herum. Viral und Gratis.
Zuletzt geändert von Kris am 10.09.2010 - 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
Die Frage dieser Marketingaktion ist doch auch, wie innovativ und massentauglich dieses Projekt ist. Leute, die sich im Web 2.0 schon sehr gut auskennen, werden wissen, dass die Idee mittlerweile keineswegs neu ist und es schon einige derartiger Projekte gab. Die bekannteste sollte wohl dieser Job auf einer Insel in Neuseeland gewesen sein, wo sich ein Blogger ein Jahr lang auf einer Insel aufhalten durfte und nichts anderes zu tun hatte, als seinen Alltag zu beschreiben. Dies wird jetzt von den hiesigen Marketingagenturen nachgeahmt und den Tourismusdestinationen für bares Geld verkauft. Dass das nicht die gleiche Wirkung haben kann, wie die Geschichte in Neuseeland sollte uns allerdings klar sein - den Bergbahnlern ist das aber nicht. Daher läuft diese SCOUT-Aktion noch relativ gut.
Ich persönlich habe nichts gegen die Sache an sich, nur wenn die Person ziemlich ausgebeutet bzw. ihr was vorgegaugelt wird - was im Kleinwalsertal der Fall zu sein scheint - dann bin ich dagegen. Ansonsten stellt es eine nette Winterbeschäftigung dar. Im Grunde werden dadurch teure Pressemiteilungen in einschlägigen Zeitschriften ersetzt und kostengünstiger selbst produziert. Es fehlt allerdings noch ein Konzept, die Menschen auch auf die Blogs zu bringen. Solange das nicht der Fall ist, ist es rausgeschissenes Geld.
P.S.: Wenn einer einen kurzen Beitrag für meinen Blog verfassen will (KRIS ? ) nur zu! Bitte PN an mich!
Obwohl hier die überwiegende Anzahl der User (wie auch ich) Probleme mit der Art und Weise dieser Aktion habe, wird diese sicherlich aus Sicht der Agentur ein Erfolg sein ... und diese wird es auch dann als großen Erfolg an die Bergbahnen verkaufen.
Ich unterstelle mal das der überwiegende Teil der Leser dieses Threads sich auch die (unter Marketingsgesichtspunkten) wirklich gut gemachte Hompage angeschaut haben (wie in anderen Foren, etc. auch) ... das bedeuet schon mal alleine von den Klicks viele Punkte auf der Habenseite der Agentur ... damit ist klar wohin der Zug geht ... nämlich noch mehr von dieser Form des penetrierenden Marketings.
Die Kunden (hier die Bergbahn) hat ja übertrieben gesagt vermutlich keine Ahnung von E-Commerce, etc (woher auch) ... und spring nur aus Panik oder einem ähnlichem Grund auf den Online-Zug auf und macht erstmal alles mit.
Das Problem für mich (Berufskrankheit) ist, dass man halt den Erfolg dieser Maßnahme de facto nicht messen kann (wieviel zusätzliche Gäste???) und daher -was solche Punkte angeht- zu sehr nach weichen Gefühlsfaktoren gesteuert wird. Leider gewinnen im Zuge des Online-Hypes (den es im Moment in den Köpfen der Geschäftsführung vieler Unternehmen mehr gibt als jemals zuvor) solche Unsitten immer mehr an Gewicht.
Langfristiges rationales und trotzdem unternehmenrisch mutiges Denken werden hierdurch total in den Hintergrund gedrückt. Vor 5 Jahren hatten alle -vielleicht berechtigterweise- Angst, dass wir Gutmenschen (die Controller) zuviel Macht bekommen, heute sieht das ganz anders aus. Immer weniger sachlich fundierte Maßnahmen, immer mehr wird von s.g. Online-Beratern oder s.g. Online-Experten (die die eigentliche Branche gar nicht kennen) vorgemacht, dass das eigene Unternehmen pleite ist, fall man nicht kurzfristigst viel Kohle ins Netz (oder besser die zu den Beratern / Experten gehörenden Agenturen) steckt.
Das Blendung gerade in der Tourismusbranche sehr häfug vorkommt ist ja bekannt (z.B. Katalogbeschreibung vs. Realität), aber diese neue Form ist schon nervenaufreibend weil sehr penetrant.
Natürlich hat Kris recht, das ein "mag ich"-Facebook-Klick nichts bringt, aber das muss erst noch in die Köpfe der Entscheider rein.
axisofjustice hat geschrieben:Genau das dachte ich mir auch.
Schlechte Werbung ist auch Werbung. Wobei ich nach wie vor finde, dass vieles an Kritik hier am Ziel vorbeischießt.
Genau. Wie gut "schlechte" Werbung zieht, sieht man gerade bei Sarrazins Buch. Aber das ist ein anderes Thema...
Na dann nur ran und bewerben!
Jetzt wird auch noch das Board oder die Ski gestellt!
Scheinbar kann man sich vor Bewerber kaum retten wenn man nochmal nachlegt wird. Hauts halt mal die angemessene Kohle raus und fertig http://www.bergscout.com/blog.php
mic hat geschrieben:Na dann nur ran und bewerben!
Jetzt wird auch noch das Board oder die Ski gestellt!
Scheinbar kann man sich vor Bewerber kaum retten wenn man nochmal nachlegt wird. http://www.bergscout.com/blog.php
Nene... ich denke das ist von der Bewerberzahl völlig unabhängig. Ich denke, die Mechanik ist eine andere: Die Klitsche, die die Ausrüstung stellt, wird an die ganze PR-Aktion drangeclipst und profitiert somit von der Werbewirksamkeit des Gesamtkonstruktes
Wärä zudem schlimm genug, wenn der Scout noch sein eigenes Arbeitsgerät stellen müsste, welches ja (spätestens) nach einer Saison täglichem gebrauch vollverschlissen ist...
Marketing anno 2010 ist recht perfide... es will sich nicht durchschauen lassen...
"Ariel wäscht weisser" ... das war mal...
mic hat geschrieben:
Hauts halt mal die angemessene Kohle raus und fertig
Das könnten Sie allerdings...betrachtet man die Gesamtkosten dieser Aktion, fallen für den Scout finanziell allenfalls nur Restkrümel ab....
Dass der Bergscout selbst nicht der größte Profiteur ist, dürfte allen klar sein. Und dass viele weitere Unternehmen profitieren ist auch klar.
Meiner Meinung nach unterstellt ihr hier der Agentur und den BB allerdings Dinge, die ich mir so nicht vorstellen kann. Wenn der Bergscout so schlecht behandelt werden würde, wie ihr es beschreibt, würde das eben auch in den Medien erscheinen, was "Das Höchste" sicherlich nicht will. Je zufriedener der Bergscout, desto erfolgreicher die Werbeaktion!
Wenn ich mit meiner Ausbildung bereits fertig wäre, also 1 Jahr weiter, hätte ich mich wahrsch. beworben
Ob der Bergscout glücklich ist oder nicht interessiert die doch nicht. Er muss schließlich nur so tun als ob...
Außerdem soll der Bergscout nicht meckern, sondern dankbar sein, was ihm da alles geboten wird! Wenns ihm nicht gefällt, wird halt jemand gesucht, dem es gefällt.
Skitage Saison 2013/14: 30
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"Wachset in eure Ideale hinein, damit das Leben sie euch nicht nehmen kann" Albert Schweitzer
Aha! Und wenn der Bergscout dann abgesetzt wird darf er auch nichts sagen oder wie? Klar müsste man vor Unterschreiben des Vertrages sich diesen genau durchlesen, aber ganz so schwarz malen würde ich das ganze nicht.
Che hat geschrieben:Dass der Bergscout selbst nicht der größte Profiteur ist, dürfte allen klar sein. Und dass viele weitere Unternehmen profitieren ist auch klar.
Meiner Meinung nach unterstellt ihr hier der Agentur und den BB allerdings Dinge, die ich mir so nicht vorstellen kann. Wenn der Bergscout so schlecht behandelt werden würde, wie ihr es beschreibt, würde das eben auch in den Medien erscheinen, was "Das Höchste" sicherlich nicht will. Je zufriedener der Bergscout, desto erfolgreicher die Werbeaktion!
Wenn ich mit meiner Ausbildung bereits fertig wäre, also 1 Jahr weiter, hätte ich mich wahrsch. beworben
Das Dilemma ist doch folgendes:
Entweder der Bergscout ist nur ein "Marketinggag", der spätere Scout ist volkommen unwichtig, marKetingtechnisch ausgenutzt wird nur die Suche nach dem Scout mit Zeitungsberichten/RegionalTV usw...
Dann ist der Scout tatsächlich nicht so schlecht dran, hat jede Mange Zeit zum freeriden und ein "lässiges Leben".
Oder aber, die Aktion soll auch nach dem Küren des "Gewinners" weitergehen. Dann muss der Scout weiterhin in Szene gesetzt werden, muss publik gemacht werden bei Gästen, muss ansprechbar sein, auf und abseits der Skipiste. Mit Skifahren ist dann nich mehr so viel, das wird sich dann darauf beschränken von einer "Location" zur anderen zu gelangen, oder halt für ein paar Fotos oder Videos etwas herumposieren.
Also entweder der Scout ist nur ein "Pseuso-Scout" und seine Funktion endet tatsächlich gleichzeitig mit seiner Ernennung, oder der lässige Scout-Job wie er von der Agentur angepriesen wird (Quasi ein Skibum der im 4 Sternehotel im Mitarbeiterbereich wohnen darf und noch 300 Euro bekommt, statt im Auto zu pennen) ist eine riesige Mogelpackung. Beides geht nicht.
Ich habe geade gelesen, dass "Animateure" in Ferienclubs etwa 700 Euro/ Monat verdienen bei einem 15 Stunden Tag. Und da gibt es tatsächlich Leute die so einen Sch... zu so mieser Bezahlung (1,50 Euro Stundenlohn) freiwillig machen und das ganze auch noch "toll" finden.
Und genau so jemanden werden die Oberstdorfer auch finden. Denn ich denke der Scout wird sicherlich mehr in Richtung Animateur gehen als in Richtung Skibum. Wichtig ist doch nur das dieser Trottel später denkt er hätte einen ganz coolen Job, ganz egal wie der Job dann wirklich aussieht.
Che hat geschrieben:Aha! Und wenn der Bergscout dann abgesetzt wird darf er auch nichts sagen oder wie? Klar müsste man vor Unterschreiben des Vertrages sich diesen genau durchlesen, aber ganz so schwarz malen würde ich das ganze nicht.
ähm, schonmal irgendeinen Arbeitsvertrag gelesen (egal ob Deutschland oder sonstwo)???
Hast Du schonmal ehemalige Burger King- oder McDonalds-Angestellte gehört, die von schlechten Arbeitsbedingungen was erzählt haben?
Der Scout wird im Vertrag unterschreiben müssen, dass er nur Positives berichtet und kann sich auf ne fette Klage einstellen, sollte er irgendwas schreiben, was dem Arbeitgeber nicht passt!
@Animateure: Da kenne ich ein paar Jungs noch aus der Schule, die sich damals als Nebenjob in den Ferien für sowas hingegeben haben bzw. insbesondere bei Rainbow Tours Betreuer waren. Einige sind dabei geblieben und die verdienen dann gar nicht mal schlecht! Aber klar wird ein Hotel immer einen gut verdienden Chefanimateur mit entsprechender Erfahrung und Leitungsfähigkeiten neben vielen schlecht bezahlten haben, die keiner Ausbildung bedürfen und das ganze eh nicht ein Leben lang machen wollen.
Genauso ist es bei Rainbow Tours.
McMaf hat geschrieben:Es würde der Diskussion sicher gut tun, wenn nicht ständig mit frei aus der Luft gegriffenen Unterstellungen argumentiert wird.
Gut, dass Du davon frei bist...
McMaf hat geschrieben:Niemand wird sich von einem halben Jahr Bergscout im Kleinwalsertal eine geregelte Einkunft erhoffen.
Unterstellung: Niemand
McMaf hat geschrieben:Jeder der viel mit den modernen Medien zu tun hat, und das trifft so ziemlich auf jeden Abiturienten oder Studenten zu, durchschaut das Anliegen.
Unterstellung: Jeder
McMaf hat geschrieben:Die älteren User scheinen wohl ihre Vorstellungen aus Wirtschaftswunderzeiten, mit Arbeitsplatzgarantie und einer sicheren Versorgung von der Wiege bis zur Bahre auch auf Saisontätigkeiten in Skigebieten übertragen zu wollen.
Unterstellung: Die älteren User und wollen (gehöre ich zu denen mit meinen 39 Lenzen?)
Man kann hier m.E. gar nicht ohne einige Unterstellungen argumentieren. Das ist m.E. auch völlig normal, denn im wahren Leben bedarf es immer einer Unterstellung, da auch eine Ableitung aus s.g. Fakten immer an dem einen oder anderen Punkt eine Unterstellung beinhaltet.
Sobald Du erstmal in der Welt des wirklichen Lebens angekommen bist (Achtung: böswillige Unterstellung, dass Du es noch nicht bist ) und alle theoretischen und modellhaften Ansätze der so tollen akademischen Ausbildung zumindest stark hinterfragt hast (Unterstellung, dass Du das machst), merkst auch Du (wieder eine Unterstellung), dass in einer funktionierenden Praxis oft einer starken fundierten Behauptung der Vorzug gegenüber einem schwachen Beweis gegeben wird (noch so eine Unterstellung).
Ich unterstelle hier jetzt einmal ganz großen und groben Unfug!
(nämlich mir für diesen Post)
Jetzt mal ernst (und das ist mir aufgrund geistiger Umnächtigung nicht immer möglich):
Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Dieser Job ist ja auf Studis zugeschnitten und ich habe während meines Studiums glaube ich über 1 Dutzend verschiedener Nebenjobs gemacht, darunter Spaßiges mit super Bezahlung (Chauffeurservice für Promotionagentur), Nützliches mit mäßiger Bezahlung (Agrarberatung) und Be....*argl*ärgs* als Call Center Agent.
Dieser Job hier ist ja Vollzeitjob, bei dem man sich gleich auf ein paar Monate einstellen muss, bei sowas würde ich immer aufpassen und entsprechendes Geld für verlangen (oder in den Sommersemesterferien als Erntehelfer 3 Monate lang 10-12.000 Euro auf einen Schlag bei >70h Woche, den einen Teil bekommt man unversteuert, den anderen schwat)
Bei Nebenjobs ist es was anderes, da kann man auch mal in die Schüssel greifen und nach ner Woche wieder aufhören.
Der Studi soll ja seinen Spass haben, es werden sich genügend finden. Mich stört halt ein bisschen die Art und Weise wie das Ding aufgezogen wird.
Ich fände es besser, wenn stattdessen die Stellenannonce ehrlich und klar verfasst würde. Immerhin wird hier ein Mensch gesucht, und kein Waschmittel verkauft. Das reinspammen in 150 Foren ist ebenso daneben.
Sinnvoller zb.
"Junge skibegeisterte für Tätigkeit als Promoter in der Wintersportregion Kleinwalsertal gesucht.
Ihre Tätigkeit umfasst [xyz]. Wir erwarten von Ihnen [uvw]. Wir bieten Ihnen [efg]. Nähere Informationen finden Sie auf http://www.pqrst.de".
@skilinde: Das mit den älteren Usern und ihren Vorstellungen war eine kleine polemische Antwort auf mics Beitrag zuvor. Das gebe ich zu. Meine anderen "Unterstellungen" die Du zitiert hast, unterscheiden sich aber in einem entscheidenen Punkt von den Unterstellungen auf die ich mich beziehe (Animateur, Liftboy, Junge für alles):
Jemandem zuzutrauen sich selbst mit einem Angebot oder einem Arbeitsvertrag auseinander zu setzen halt ich nicht für eine Unterstellung, zumindest aber für keine unfaire. Unfair wird es aber wenn es wider besseren Wissens fast schon ins rufschädigende rein geht. Ich habe ja kein Problem damit kritische Dinge offen anzusprechen wenn stichhaltige Beweise vorliegen (etwa für die grobe Ausnutzung der Arbeitskraft des künftigen "Bergscouts"). Aber wenn ich sage: Ein aufgeklärter Mensch kann ein Arbeitsangebot auch ohne Warnungen von Besserwissern durchschauen, schädige ich damit niemanden.
McMaf hat geschrieben:Meine anderen "Unterstellungen" die Du zitiert hast, unterscheiden sich aber in einem entscheidenen Punkt von den Unterstellungen auf die ich mich beziehe (Animateur, Liftboy, Junge für alles):
Das sind keine Unterstellungen, meinetwegen nenne es "Mutmassungen".
Sie entstehen dadurch, dass der Job des "Bergscouts" eher wie ein Gewinnspiel aufgezogen wird als wie ein seriöses Stellenangebot. Dabei wird der Teilnehmer ganz bewusst im Unklaren gelassen, wie denn sein Job nun genau aussieht. Das einzige was nach aussen kommunizert wird, ist das der "Job" super locker sein soll und Ähnlichkeit mit dem eines "Skibums" haben soll. Nur halt alles viel besser und luxoriöser.
Da sich der Marketingmensch dieser Aktion hier zu Wort gemeldet hat und ein paar mehr Infos herauslocken lassen hat, kann man aber schon ganz gut erahnen worum es geht.
1. Eigenes Auto wünschenswert! : Warum wohl? Angeblich sind doch alle Skigebiete so toll mit Skiwegen und Skibussen verbunden! kann es vielleicht sein, dass der Scout schon manchmal vor Skibusbeginn vor Ort sein muss, wenn irgendeine Promo-Aktion ansteht? Oder wird von ihm erwartet, dass er bei Bedarf mal schnell nach Sonthofen oder Kempten mit dem Auto fährt, um dort irgedwelche Dinge für seine Promoaktionen zu besorgen?
2. Übernachtung im Gästebereich kann nicht garantiert werden!: Warum wohl? Die zahlenden Gäste gehen halt vor, für den Scout bleiben halt die Krümel die übrig bleiben.
3. Drei mal am Abend Essen in der Sterneküche! Warum nur 3 mal? Weil vielleicht von Donnerstag bis Sonntag der Laden voll sein kann und man die anderen Gäste nicht mit der Anwesenheit des Scouts belästigen möchte?
Aber was solls. Der "Gewinner" findet seinen Job bestimmt "endgeil" (sagt man das noch?) und jedesmal wenn er im Bergrestaurant seine fettigen Fritten gratis abholen darf fühlt er sich ganz bestimmt jeden anderem Skitouristen unheimlich überlegen und kommt sich sehr cool vor.
Warum sollen das keine Unterstellungen sein? Wenn mit solcher Penetranz ohne irgendwelche genauere Sachkenntnis behauptet wird, man könne "schon ganz gut erahnen, worum es geht", dann sind das nichts anderes als verfrühte Unterstellungen. Ich sage nicht, dass Unterstellungen prinzipiell verboten sind, aber noch zu behaupten, es handele sich in keinster Weise um Unterstellungen, ist bedenklich.
Es wird doch hier niemand gezwungen! Kenne einige, deren Ausbildung nach dem ABi erst im April beginnt und die bis dahin NICHTS machen. Denen könnte man sowas ans Hez legen, ebenso Hartz4-Empfängern.
Bevor man den Vertrag unterschreibt, muss man eben genau durchlesen, was zu tun ist, welche Rechte man hat etc.!
Wer dann unterschreibt und der Vertrag sieht so schlimm aus, wie ihr mutmaßt, dann ist derjenige selber Schuld und hat kein Mitleid verdient. Allerdings glaube ich kaum, dass dies so sein wird, bin zwar eig. immer sehr kritisch, jedoch macht es bei einer solche Marketingaktion wenig Sinn, den Scout schlecht zu behandeln. Es handelt sich hier nicht um einen x-beliebigen McD-Mitarbeiter sondern um DIE Marketingperson von "Das Höchste" und diese zu betrügen wäre nicht sonderlich intelligent.
Das Problem besteht ja wohl eher darin das mit 300€ im Monat ein sinnvolles Lohngefüge eiskalt aus den Angeln gehoben wird. Es handelt sich ja hier um eine Stelle im Marketing, direkt im Kontakt mit den Kunden. Und mit der Kundenbetreuung fällt oder läuft ein Unternehmen. Besonders im Bereich "nicht unbedingt lebensnotwendig" was der Wintersport nun mal ist. Da jemanden für das Geld hinstellen? Der Typ muß was auf dem Kasten haben um Leute zu begeistern damit sie wieder kommen!
Ich sag so wie es ist:
Für diese Summe stehe ich nicht einmal auf!
Und eines muß sich jeder Arbeitgeber auch merken:
Wer Pinuts bezahlt hat Affen bei der Arbeit. Qualität kostet Geld!