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Zwischenfall bei der Schwarzen-Schneid-Bahn 2 in Sölden

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HCl
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Beitrag von HCl »

Alpin-Forum|LSAP hat geschrieben:das deutsche rechtssystem ... wie es leibt und lebt
Naja, in Österreich ist das Rechtssystem auch nicht so anders. Seien wir froh, daß wir in Europa sind und solche Anwälte keinen großen Erfolg haben werden - dank unseres Rechtssystems ohne Beweislastumkehr.

Im Zweifel für den Angeklagten...
Was die Natur durch einen Berg getrennt, soll der Mensch nicht durch ein Loch verbinden.

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Af
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Beitrag von Af »

Kris hat geschrieben:Gibt es klare bilder von der klemme der heruntergefallenen gondel?

Übrigens war von selbiger nichts zu sehen in dem 16 minuetigen "triol heute" beiträgen...wen wunderts.
Öhm, doch, die haben die Stütze 8 gezeigt, und in deren Betonfundament lag eine Platte Gondel. Dann habens noch mal kurz draufgezoomt, und das wars dann.
Die Gondel wird übrigens unter der Weltcuptribüne gelagert. :D

Edit:Seltsam, hab mir grad den Bericht von Tirol Heute angeschaut... Find da echt keinen Hinweis auf die Platte Gondel. Gabs die Vielleicht in der ZIB?
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Tyrolens
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Beitrag von Tyrolens »

HCl hat geschrieben:
Alpin-Forum|LSAP hat geschrieben:das deutsche rechtssystem ... wie es leibt und lebt
Naja, in Österreich ist das Rechtssystem auch nicht so anders. Seien wir froh, daß wir in Europa sind und solche Anwälte keinen großen Erfolg haben werden - dank unseres Rechtssystems ohne Beweislastumkehr.

Im Zweifel für den Angeklagten...

In diesem Fall würde ohnehin österreichisches Recht zu Anwendung kommen. Und auch bei uns gibt´s eine Beweislastumkehr. ;) Allerdings nicht in so weitem Rahmen wie in den USA. Außerdem werden psychische Schäden bei uns derzeit fast nicht beachtet.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Söldener schadenersatzpflichtig wären. Müssen sie halt das Hotelzimmer von Sonntag auf Montag zahlen, falls es ein paar nicht mehr nachhause geschafft haben. Ev. kann man auch über den Ersatz eines etwaigen Verdienstentgangs nachdenken...
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Beitrag von s.oliver78 »

Also heute steht die komplette Bahn. dafür läuft der 4er Sessel Rettenbach.
Die Gondeln hängen übrigens noch immer drin. Ich kann mir nicht vorstellen das die Bahn bis zum We wieder in Betrieb geht.
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billyray
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Beitrag von billyray »

Kris hat geschrieben:Die vertuschung des gondelabstzurzes gestern ist in der tat die grösste sauerei an der ganzen angelegenheit. (...) Interessant ist, dass auch dank informeller berichte über das internet derartige vorfälle kaum mehr zensierbar sind.
Interessant finde ich allerdings, dass in der ZiB am Sonntag um 19.30 eine Gerettete ein testimonial aufgesagt hat mit dem Satz "als das Seil gerissen ist, gab es schon kurz Panik". Wenn sie gesehen hat, wie's gerissen ist, hätte sie dann nicht auch sehen müssen, wie's die Gondel erwischt hat - und das dem ORF-Reporter sagen?!
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

lustig ist ja, dass die skier immer noch an den gondeln hängen... das müssen die bergbahnen auf jeden fall zahlen :wink:
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Werna76
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Beitrag von Werna76 »

motorschaden hat geschrieben:zu diesem guten herrn von dm: hatte das gefühl, dass der alles neben der kamera abliest und aber schneller gelesen hat als der text gekommen ist!
Genau den gleichen Eindruck hatte ich auch! Er hat nämlich nie in die Kamera gesehen sondern andauernd zur Seite und seine abgehackte Redeweise würde auch zu dieser Theorie passen...
yeti01 hat geschrieben:Ich arbeite ja auf einer EUB, und kenne die Problematik eines solchen Vorfalles, wenn auch nur aus Übungen, die bei uns mindestens einmal Jährlich stattfinden.
Yeti mich würde interessieren wie so eine Übung abläuft. Kommt da jemand der Herstellerfirma und erklärt wie und was wann zu machen ist und gibts da genaue Richtlinien bzw. "Handbücher" in denen genau geregelt ist was in einem solchen Fall zu geschehen hat?
Weiters würde mich interessieren ob ihr ne Alpin-Ausbildung habt, denn sich auf dem Seil von einer Gondel zur anderen zu hangeln in 60m Höhe ist ja auch nicht unbedingt jedermanns Sache. Oder ist das Abseilen Aufgabe der Bergrettung???
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jwahl
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Beitrag von jwahl »

In der vermehrten Anhäufung von Artikeln über den Zwischenfall habe ich hier mal ein kurzes Interview aus den Salzburger nachrichten als ganz interessant ggefunden:
Notfallplan für Lifte


16. November 2004







Seilbahn-Gutachter Peter Widauer zu Sölden
heinz bayer Interview Nach der spektakulären Bergung von 113 Fahrgästen aus einer Achter-Einseil-Umlaufbahn in Sölden stellt sich kurz vor Saisonstart auch in Salzburg die Frage wie sicher Seilbahnen sind. Im Bundesland gibt es 63 Seilbahnen, 50 Doppel-, zehn Dreier-, 49 Vierer-, 34 Sechser- und eine Achtersesselbahn. Die SN sprachen mit dem in Kaprun ansässigen Seilbahn-Gutachter Peter Widauer (www. wpk-austria.at).

Ab welcher Windgeschwindigkeit muss eine Seilbahn abgeschaltet werden? Widauer: Es gibt keine generelle Norm. Wichtig ist die Windrichrung in Bezug auf die Seilbahn - ob der Wind seitlich, von oben oder unten kommt. Die Hersteller schreiben vor wie weit Kabinen auspendeln dürfen damit sie nirgends anstreifen. Die neue Funitelbahn in Kaprun (Gletscherjet 1) etwa lässt Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h zu weil sie zwei Förderseile hat.

Es gibt also individuell für jede einzelne Bahn Vorschriften? Widauer: Ja. Bei der Bauverhandlung wird ein Gutachten präsentiert. Da steht drin, wie stark der Wind und wie hoch die Schneelast auf Gebäuden maximal sein darf. Die Behörde legt diese Werte bei der Bauverhandlung fest. Die Werte sind von vielen lokalen Gegebenheiten abhängig. Auch davon, wie windschlüpfig die Kabine gebaut ist.

Die Bahn schaltet sich bei Erreichen des Grenzwertes aus? Widauer: Es wird ein Windwarnwert eingestellt. Der erscheint in der Berg- und Talstation auf dem Steuerpult. Zudem ertönt ein lautes Warnsignal. Der Maschinist muss reagieren. Er kann die Fahrt drosseln, Kabine für Kabine ins Tal fahren und die Leute aussteigen lassen oder die Bahn stoppen. Per Notbetrieb ist es immer möglich die Sessel oder die Kabinen ins Tal zu fahren.

Und wenn nicht? Widauer: Es wird für jede Bahn im Zuge der Genehmigung ein Notfallplan erarbeitet. Der wird mit den Einsatzkräften geprobt. Jedes Seilbahnunternehmen spielt einmal im Jahr mit den örtlichen Einsatzkräften so einen Notfall samt Seilbergung durch. In der Regel wird diese Übung immer mit der neuesten und modernsten Bahn gemacht. Im Wechsel kommen aber auch die älteren Seilbahnen an die Reihe.
badener
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palawer, palawer

Beitrag von badener »

Wird es denn bei diesem Fall nicht so wie bei sehr vielen Unglücken dieser Welt (Flugzeug-, Seilbahnabstürze, Tunnelbrände, ...) sein, dass viel analysiert und spekuliert wird in Medien (TV, Internet-Foren,...) von angeblich Wissenden und Unwissenden, dass recherchiert und untersucht wird von Betreibern, Behörden, Staatsanwälten, Lobbyisten, etc. und am Ende steht evtl. ein Urteil nach "endlos" verschleppter "Aufklärungsarbeit" und Prozessverfahren, das einen Freispruch vorsieht für die Angeklagten. Und dann heißt es für die Opfer, ob tod, noch lebend, aber psychisch evtl. ein wenig angeknackst, oder Angehörige, Pech gehabt....wenn man in Flugzeuge, Seilbahnen, etc. steigt, muss man halt wissen, dass diese Technik von Menschenhand gemacht fehlerhaft ist (einfaches, kompliziertes Beispiel: Unser aller geliebter PC).
Und dass die Firma Doppelmayr ihre Bahnen nach einem Unfall so schnell wie möglich wieder laufen lassen möchte, klar, Cash-Flow and Show must go on...
Das Leben ist manchmal zum Kotzen pervers, aber so isses halt.
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Ergänzung...

Beitrag von badener »

http://dowee.at/articles/1334/1835/
"Seilbahnunglück in Gmunden: Niemand wird wieder schuld sein"
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Kris
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Beitrag von Kris »

Abgestürtzte Gondel:
Auf die Befragung des ORF journalisten, warum denn am sonntag nichts von der herabgestürtzen gondel vermeldet wurde, dagte der prokurist der ötztaler gletscherbahnen, dass man sich doch erst um die bergung kümmern hätte müssen (wo ist da der zusammenhang?).

Leider hat der journalist nicht nachgehakt, was bei einem ORF Journalisten auch nicht verwundert.

Die Gondel krachte anscheinend auf das Betonfundament der Gletscherstütze, schaut mal auf die screenshots auf den ersten seiten in diesem threads. Dort erkennt man die ganz verwaschen.
Die kabine wurde dann dort weggebracht, und lagert anscheinend unter der tribüne an der talstation vor blicken geschützt.

Weiss jemand wann die offensichtlich peinliche kabine fortgeschafft wurde?
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

kris, kris, kris... als gelernter fast-österreicher frag ich mich, wie du als alteingesessener es fertig bringst, die worte kritisch und orf in einen satz zu packen... :xmas:
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Werna76
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Beitrag von Werna76 »

Wieder was Neues von tirol.orf.at:

Experten untersuchen Seil und Gondel
Experten des Infrastrukturministeriums, ein Sachverständiger, sowie Vertreter der Bahnhersteller haben am Dienstag die Untersuchungen nach der Seilbahnpanne in Sölden wieder aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet.


Kabel kommt ins Labor
Bis zum Nachmittag soll feststehen, wann und unter welchen Bedingungen die Bahn wieder in Betrieb gehen kann.

Unter den Firmenvertretern sei auch jenes Schweizer Unternehmen, das das gerissene Steuerkabel hergestellt habe, teilte Betriebsleiter Hansjörg Posch mit. Möglicherweise hatten starke Windböen am Sonntag das Steuerkabel weggeschlagen und eine leere, talwärts fahrende Gondel in die Tiefe gerissen.

Aber auch Materialfehler oder Materialermüdung waren nicht ausgeschlossen worden. Das Kabel soll nun in einem Labor der Technischen Universität in Wien überprüft werden.

Leere Gondel
Eine weitere Frage, mit der sich Hersteller, Behörde und Experten weiter beschäftigen müssen, ist die abgestürzte leere Gondel. Sie hätte sich eigentlich nicht vom Seil lösen dürfen.

Betriebsaufnahme fraglich
Bei diesem Abschnitt der Bahn war das Steuerkabel auf Grund der Eisverschiebungen am Gletscher bisher oberirdisch geführt worden. Ein Ersatzkabel könnte nun über einen fast parallel verlaufenden Schlepplift in einem Rohr verlegt werden, hatten die Bahnbetreiber bisher gehofft. Ob die die Bahn bereits am kommenden Wochenende wieder in Betrieb gehen könnte, war vorerst fraglich.



Staatsanwalt leitete Ermittlungen ein
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft hat am Dienstag Ermittlungen eingeleitet. Geprüft werde, ob fahrlässige Gemeingefährdung vorliege, erklärte ein Sprecher am Dienstag. Zur Klärung des Unfallherganges wurde ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden laut Staatsanwalt Wilfried Siegele voraussichtlich erst in mehreren Monaten vorliegen.

Warten auf Angebot der Bergbahnen
Mit einer außergerichtlichen Einigung könnte die Schmerzensgeldforderung des deutschen Anwaltes Michael Witti nach der dramatischen Seilbahnbergung in Tirol am Sonntag zu Ende gehen. Er rechne mit einem Angebot der Bergbahnen am Nachmittag, sagte Witti. Danach werde entschieden, ob eine Klage eingebracht wird.

Fünfstelliger Betrag
Witti fordert zumindest einen "fünfstelligen Betrag". Derzeit seien vier Betroffene - allesamt deutsche Staatsbürger - an die Kanzlei herangetreten. Damit will er nach eigenen Angaben "das Schmerzensgeldrecht in Österreich und Europa weiterbringen".

Klagsdrohung "Effekthascherei"
Betont gelassen reagierte Bergbahnen-Geschäftsführer Jakob Falkner auf die Klagsdrohung einer Berliner Anwaltskanzlei. Dies sei "lediglich eine mediale Ankündigung". Da es bei den Betroffenen keinen Schaden gebe, sei die Ankündigung "reine Effekthascherei".

Der Zwischenfall hatte sich am Sonntagnachmittag auf über 3.000 Metern Höhe ereignet.
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badener
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Beitrag von badener »

Werna76 hat geschrieben: ....
Klagsdrohung "Effekthascherei"
Betont gelassen reagierte Bergbahnen-Geschäftsführer Jakob Falkner auf die Klagsdrohung einer Berliner Anwaltskanzlei. Dies sei "lediglich eine mediale Ankündigung". Da es bei den Betroffenen keinen Schaden gebe, sei die Ankündigung "reine Effekthascherei".

Der Zwischenfall hatte sich am Sonntagnachmittag auf über 3.000 Metern Höhe ereignet.
Keinen Schaden bei den Betroffenen.....wie definiert man "Schaden"?

Es waren ja nur ein paar Grad minus und teilweise ein paar Stunden Ausharren für die Betroffenen...
Thomas K
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Beitrag von Thomas K »

Hallo,

also, wenn ihr mich fragt: Als Österreicher sehe ich es nicht so wahnsinnig gerne, wenn sich unsere nördlichen Nachbarn in UNSERE Probleme einmischen (Sorry), aber in diesem Fall hat der RA Witti absolut recht!

Warum? Wenn schon mal das Kabel reißt, weil die Windböen so stark sind, dass es die Gondel kappen kann, kann man sich als normaldenkender Mensch an allen zehn Fingern abzählen, dass ein Helikopter egal welcher Bauart die Fahrgäste nie und nimmer bergen kann. Als zweiten Punkt, der mir zu bedenken gibt, ist dass es von 14 Uhr (Zeitpunkt des Stillstandes) bis zur Dämmerung (mind. 17 Uhr) gedauert hat, bis irgendeiner irgendetwas gemacht hat!!!!
Ich meine, es war nicht gerade Sommer bei angenehmen 20°C und wunderbarem Aussichtswetter!!!!!????
Vielleicht könnten sich die Ötztaler etwas Gedanken darüber machen, wie man solche Sch.... in Zukunft vermeidet. Passieren wird immer was. Aber man hätte innerhalb von 30 min. Bergbahnangestellte zusammenziehen können und eine Bergung vor Einbruch der Dunkelheit starten können.

Ich kann mir schon vorstellen, warum das nicht passiert ist. Erstens werden 95% der verantwortlichen Leute keinen Plan gehabt haben, zweitens leuchten JEDEM Ötztaler die Dollarzeichen in den Augen (oder Euro, is ja eh schon wurscht) und drittens wird vorher die Profitgier befriedigt. Was ist dabei - dann muss ich halt Anlagen kurzfristig stillegen, damit ich Personal für eine Bergung abziehen kann! (Ist meine pers. Meinung)

Ich würd mich schön bedanken, 8 Stunden in einer 1 m2 großen Gondel bei -16°C und starkem Wind zu sitzen, nur weil ein paar Großkopferte nix zusammenbringen.

Is doch wahr! Thomas.
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Kris
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Beitrag von Kris »

Organisation und ablauf der bergung zu kritisieren halte ich wenig gerecht gegenüber allen beteiligten. Kritik kann man zu diesem zeitpunkt mit dem wissen des "voyeurs" (das sind wir hier alle letztendlich) kaum mit hinreichend umfassenden und genauen fakten untermauern.

Dass es meist ziemlich lange dauert, bis eine ausnahmesituation überhaupt erkannt, begriffen und analysiert ist, ist eine durchaus normale (wenn auch nicht glückliche) tatsache. Allerdings werden diese momente im nachhinein nur selten genau analysiert, z.b. nach flugzeugunfällen.


Ich hoffe jedoch, dass sich die pappnase von opferanwalt witti nicht durchsetzt mit seiner strategie für "mental" erlittenes leid astronomische summen fordern zu können.
Resultat wäre letzendlich dass anwälte mehr verdienen würden, versicherungsprämien allgemein (signifikant) steigen würden und somit absurditäten unserer gesellschaft weiter zunehmen würden. (Zug kommt zu spät? Schmerzensgeld weil zu spät beim geburtstag der omi. Und kalt war er der bahnsteig auch noch. Und beängstigend die anderen finsteren gestalten...).
Das juristische problem ist wohl, dass "mentales leid" ja nicht objektiv quantifizierbar ist, d.h. höhe der entschädigung von talent und unverschämtheit der anwält abhängig ist.

Wenn nun betroffene lunte riechen, und um groteske entschaedigungen rauszuholen in den weiten ritzen unseres rechtssystems kratzen (auf anstachelung dieses schleimigen anwaltes) so ist dies mindestens genauso unethisch, wie das vertuschen des gondelabsturtzes seitens der bergbahnbosse.

ps: Für ein paar tausend euro werden sich sicher hunderttausende arbeitslose finden, die sich bei -16 grad für ein drittel des tages in stillstehende gondeln der schwarzen schneid bahn setzen. So sehen die auch mal was von der weissen natur.
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Beitrag von s.oliver78 »

Ich hoffe jedoch, dass sich die pappnase von opferanwalt witti nicht durchsetzt mit seiner strategie für "mental" erlittenes leid astronomische summen fordern zu können.
Resultat wäre letzendlich dass anwälte mehr verdienen würden, versicherungsprämien allgemein (signifikant) steigen würden und somit absurditäten unserer gesellschaft weiter zunehmen würden. (Zug kommt zu spät? Schmerzensgeld weil zu spät beim geburtstag der omi. Und kalt war er der bahnsteig auch noch. Und beängstigend die anderen finsteren gestalten...).
Da kann ich nur zustimmen! Ich hoffe nicht das Herr Witti sich durchsetzen kann.

Wie schon vorher vermutet soll der SL Karleskogel so schnell wie möglich von der "Talstation" in Betrieb gehen! Es wird schon fleisig mit schwerem Gerät versucht die Spalten zu schließen!
Hier die Bilder.
Zuletzt geändert von s.oliver78 am 16.11.2004 - 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

das links schaut sehr nach graben für ein neues steuerungskabel aus
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Mittendrin statt nur dabei...

Beitrag von Darklord »

Servus,

hab mich extra wegen diesem Thema hier mal angemeldet.
Immerhin geht es hier Sachlich zu.

Ich war letztes Wochenende in Sölden.
Wir waren eine größere Gruppe mit dem Bus von denen
7 (incl mir) im unteren Teil, sowie 2 im oberen Teil in der letzten geretteten Gondel saßen.

Nachdem wir um knapp halb 2 recht ruckartig angehalten wurden,
saßen wir bei Wind über den Felsen.

Auch wenn damals es "nur" -16°C waren, war es kalt.

Nach einiger Zeit wurde ganz langsam ein Motor angelassen
mit dem wir dann vielleicht 30m fuhren und noch höher hangen.

Währenddessen lief der 4er pausenlos weiter.

Nach langer Zeit liefen von den Stationen Durchsagen in 10min Abstand die wir beide nicht verstanden da sie zu leise und durch den Schall doppelt zu hören waren.
Was wir verstanden war der Chaosspruch "Bitte behalten sie Ruhe und folgen sie den Anweisungen des Sicherheitspersonals" (Wenn der Spruch kommt stimmt was nicht ^^)

Nach gut über einer Stunde fuhren wir endlich hoch zur Mittelstation wo wir rausgelassen wurden.

Dort stand ein Pistenbully neben dem heruntergerissenen Seil
(kam mir doch recht dick vor..)

den Berg runtergefahren hab cih erstmal nachgefragt ob wir als Entschädigung vielleicht einen Glüchwein, etwas zu essen oder eine Tageskarte kriegen.
Es hieß nur die Chefs sind oben und keiner kann was sagen

Runter zu den Pendelbussen fuhr grad einer weg und anch 20min entschlossen wir uns ein Taxi zu nehmen und rüberzufahren weil wir am Ende waren.

Am anderen Berg hieß es dann um knapp 16 Uhr, dass 2 Leute von uns geborgen werden müssen und wir im Tal noch iene halbe Stunde warten sollen. Sie werden mit Helis rübergeflogen.

Die Bekannten kamen dann endgültig um 21h bei uns an da sie praktisch als letztes gerettet wurden.

Sie selber sahen wie die Gondel dadurch das sich das Seil in den Rädern verhackte stark schwankte und dann endgültig runterfiel.
Dies passierte soweit ich mich an die Aussage errinern kann erst als die Bahn wieder losfuhr (nach knapp 15min)

Die Ski sollen Ihnen zugeschickt werden.

Bei weiteren Fragen versuche ich zu helfen, falls jemand was wissen will.
Was oben direkt passiert ist weiß ich aber nicht, da ich im unteren Abschnitt saß.

gruß

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Beitrag von k2k »

Hi Darklord,

erst mal: Schön, daß du den Weg ins Forum gefunden hast, wenn auch aufgrund eher unangenehmer Ereignisse.

Mich würde vor allem eins interessieren: Wie hat sich das Steuerseil genau um die Gondel gewickelt, daß sich die Klemme geöffnet hat? Kannst du da was dazu sagen? Das ist mir nämlich nach wie vor unerklärlich. Alles andere kann man sich so halbwegs rational zusammenreimen, aber es ist schon ein gewaltiger Zufall, daß sich das Steuerseil derartig um die Klemme wickelt.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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Beitrag von Darklord »

Servus,

Leider kann ich dazu nix sagen.
Mir wurde nur gesagt dass das Seil was gerissen ist
sich in die Räder verfangen hat, die Gondel die reinfuhr
dadurch sehr stark ins Schwanken gekommen
und danach runtergestürzt ist

gruß
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Beitrag von k2k »

Hmm, bei den Rädern von denen du sprichst, handelt es sich vermutlich um die Rollenbatterien an der Stütze, über die das Förderseil läuft?
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Beitrag von Darklord »

k2k hat geschrieben:Hmm, bei den Rädern von denen du sprichst, handelt es sich vermutlich um die Rollenbatterien an der Stütze, über die das Förderseil läuft?
jop
s.oliver78
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Beitrag von s.oliver78 »

unter http://www.rtl.de/news/news.php kann man die Rtl Aktuell Sendung von gestern nochmal ansehen. Es ist auch die abgestürzte Gondel am Mast zu sehen.
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Estiby
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Beitrag von Estiby »

In dem Bericht wird ja auch wieder von mehreren Wochen stillstand gesprochen! Da bin jetzt aber wirklich mal gespannt, wie lange die jetzt wirklich stehen bleibt!

@abgestürzte Gondel
Viel ist von der ja nicht mehr übrig und aussehen wie ne Gondel tut sie auch nicht mehr.
PS: Wie schwer ist eigentlich eine Kabine einer 8EUB?

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