Schimpft mich einen Katastrophentouristen oder ähnlich, aber ich wäre an technischen Ursachen bei Störungen/ Unfällen bei Seilbahnen interessiert. Und wie darauf durch Änderungen reagiert wurde.
Aber bitte versteht mich nicht falsch, ich will nicht wissem welches die schlimmste Katastrophe war, sonderen wie man am effektivsten an solch aufwändigen Anlagen Vorbeugung betreibt und wie man Ausfallzeiten möglichst kompensiert.
Unfälle mit techn. Ursache bei Seilbahnen
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- Spiesser
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Unfälle mit techn. Ursache bei Seilbahnen
Was zum Teufel kann ich dafür daß 99,9 % der Menschheit unter Zwergenwuchs leidet???
- k2k
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Da gibt es ein gutes Buch namens "Denkanstösse zur Funktionserfüllung von Einseilumlaufbahnen" von einem gewissen Arthur Doppelmayr. Leider ist es im Handel nicht mehr erhältlich, aber das sollte deine Frage beantworten, denn dort werden diverse Seilbahnunfälle analysiert.
Vielleicht ist es mit ein wenig Glück noch irgendwo aufzutreiben (über die Fa. Doppelmayr bekommt man es auch nicht mehr).
Vielleicht ist es mit ein wenig Glück noch irgendwo aufzutreiben (über die Fa. Doppelmayr bekommt man es auch nicht mehr).
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
- Migi
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Auf der Website des BAV (Schweizer Bundesamt für Verkehr) gibt es Unfallberichte, auch betr. Seilbahnen. Der von Wangs ist da zum Beispiel zu finden.
Dann war da mal noch an der Schilthornbahn kurz nach der Eröffnung ist der 4. Sektion bei einer Talfahrt einer Gruppe (vollbesetzte Kabine) ein Zugseilüberschlag infolge Windeinflüssen. 17 Stunden sassen die da fest. Seil lösen ging aufgrund Vollbesetzung nicht, Abseilen auch nicht da zu hoch. Also wurden alle Passagiere ausgeflogen. Dumm war nur, dass der Zwischenfall mitten in der Nacht geschah und so mal bis zum nächsten Morgen nix ging.
Dann war der Unfall an der Bettmeralp als eine fest montierte Fangbremse bei einem Seilriss aufgrund abheben der Kabine ins Leere schnappte. Daraufhin wurde das Gesetz erlassen, dass entweder Kabine oder Fangbremse beweglich gelagert sein müssen. Ist aber noch nicht bei allen Anlagen umgesetzt.
Dann war da mal noch an der Schilthornbahn kurz nach der Eröffnung ist der 4. Sektion bei einer Talfahrt einer Gruppe (vollbesetzte Kabine) ein Zugseilüberschlag infolge Windeinflüssen. 17 Stunden sassen die da fest. Seil lösen ging aufgrund Vollbesetzung nicht, Abseilen auch nicht da zu hoch. Also wurden alle Passagiere ausgeflogen. Dumm war nur, dass der Zwischenfall mitten in der Nacht geschah und so mal bis zum nächsten Morgen nix ging.
Dann war der Unfall an der Bettmeralp als eine fest montierte Fangbremse bei einem Seilriss aufgrund abheben der Kabine ins Leere schnappte. Daraufhin wurde das Gesetz erlassen, dass entweder Kabine oder Fangbremse beweglich gelagert sein müssen. Ist aber noch nicht bei allen Anlagen umgesetzt.
http://www.bergbahnen.org - Die Seilbahnwebsite
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Entgleisung / Umlaufbahnen
Habe gehört, dass die Seilfänger z.B. bei Sesselbahnen eigentlich nichts taugen, da das Seil diesen Fänger meistens überspringen würde ? Stimmt dies ?
2. Frage: Was könnte ein Grund sein, dass das Seil überhaupt aus den Rollen springt ?
Gibt es dazu Unfallberichte ?
2. Frage: Was könnte ein Grund sein, dass das Seil überhaupt aus den Rollen springt ?
Gibt es dazu Unfallberichte ?
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Mich nähme es noch wunder, was da mit der Schilthornbahn passiert ist.
Gemäss Blick ist das Tragseil äusserlich gerissen....??? Wobei die von der Bahn gesagt haben, dass auch ein Seil die Bahn gehalten hätte ?? Wie denn das ? oder der Rest des Seils genügt hätte, die Bahn zu halten...
Eine Absturzgefahr sei nicht bestanden ????
Was meine die Spezialisten dazu ?
Gemäss Blick ist das Tragseil äusserlich gerissen....??? Wobei die von der Bahn gesagt haben, dass auch ein Seil die Bahn gehalten hätte ?? Wie denn das ? oder der Rest des Seils genügt hätte, die Bahn zu halten...
Eine Absturzgefahr sei nicht bestanden ????
Was meine die Spezialisten dazu ?
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@HP: Mal angenommen, das was in den Medien steht entspricht den Tatsachen, dann versteh' ich das so, dass bei einem Tragseil die Decklage (also die Profildrähte) gerissen ist. Je nach Seilahrt ist unter der äusseren Decklage noch eine untere Decklage vorhanden. Wenn nicht, dann folgen unter der ersten Dechklage eine Reihe von Runddrähten. Und wenn das so ist, wage ich zu bezweifeln, ob tatsächlich keine Absturzgefahr bestanden haben soll. Vielleicht keine Absturzgefahr der Gondel (Schilthornbahn hat zwei Tragseile pro Fahrbahn), aber immerhin des beschädigten Tragseiles. Immerhin sollen die unter der Fahrbahn stehenden Häuser evakuiert worden sein.
Aber statt über Medienberichten zu spekulieren wird es wohl das gescheiteste sein, den Untersuchungsbericht abzuwarten.
Aber statt über Medienberichten zu spekulieren wird es wohl das gescheiteste sein, den Untersuchungsbericht abzuwarten.
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Re: Unfälle mit techn. Ursache bei Seilbahnen
Wenn's noch interessiert: Zu diesem Thema kann ich eine schöne Geschichte erzählen:
Teil 1: 2004 fuhr ich im Schlepplift Wildes Mandle in Vent. Der Lift hielt während der Fahrt an, fuhr trotzdem sehr schnell und ungewöhnlich weit zurück und dann knallte es: Das Zugseil war entgleist, der Seilfänger wurde verbogen und funktionierte nicht. Das Seil schlug auf meine Schulter. Meine sich anschließende Krankheitsgeschichte mit ua vielen kaputten Knochen will ich gar nicht ausbreiten. Es ist schon ein Glück, dass ich das überlebt habe. Nach vielen Operationen und noch mehr Training gehts mir gut und ich kann sogar klettern. Die Ursache für die Seilentgleisung wurde im Rahmen des Prozesses in Österreich gutachterlich untersucht. Der Gutachter mutmaßte, dass es eine Kombination von leicht verstellter Rollenbatterie (nach einer ersten Seilentgleisung wenige Tage zuvor!) und zu schwach eingestellter Bremse war. Durch den dann beim Anhalten ungewöhnlichen Rücklauf des Liftes kam es zusätzlich zu einem geänderten Seildrall und alles miteinander betrachtet ließ, so vermutet der Gutachter, das Seil entgleisen.
Teil 2: Dieses Jahr, 2008, war ich dann das erste Mal nach dem Unfall wieder in Vent: Immer wieder kam es zu Auffälligkeiten (lange Abstellpausen, etc) Fast an der Unfallstelle (bei vollbesetztem Lift mit dem ersten Schwung Leute mit verbilligten 11.00-Uhr-Karten) blieb derselbe Lift wieder stehen und bewegte sich dann wieder - wie ich fand - ungewöhnlich weit zurück. So schnell habe ich noch nie einen Lift verlassen. Am nächsten Tag, erzählten mir andere, wurde dann ein Teil der Bügel herausgehängt, ich glaube es war jeder 3. .... So glaubt man also, mutmaßlich erneut aufgetretene Bremsprobleme zu lösen. Was jetzt mit dem Lift bzw. den Bügeln ist weiß ich nicht, ich weiß nur dass die beschriebene Fahrt dieses Jahr meine letzte damit war.
Teil 1: 2004 fuhr ich im Schlepplift Wildes Mandle in Vent. Der Lift hielt während der Fahrt an, fuhr trotzdem sehr schnell und ungewöhnlich weit zurück und dann knallte es: Das Zugseil war entgleist, der Seilfänger wurde verbogen und funktionierte nicht. Das Seil schlug auf meine Schulter. Meine sich anschließende Krankheitsgeschichte mit ua vielen kaputten Knochen will ich gar nicht ausbreiten. Es ist schon ein Glück, dass ich das überlebt habe. Nach vielen Operationen und noch mehr Training gehts mir gut und ich kann sogar klettern. Die Ursache für die Seilentgleisung wurde im Rahmen des Prozesses in Österreich gutachterlich untersucht. Der Gutachter mutmaßte, dass es eine Kombination von leicht verstellter Rollenbatterie (nach einer ersten Seilentgleisung wenige Tage zuvor!) und zu schwach eingestellter Bremse war. Durch den dann beim Anhalten ungewöhnlichen Rücklauf des Liftes kam es zusätzlich zu einem geänderten Seildrall und alles miteinander betrachtet ließ, so vermutet der Gutachter, das Seil entgleisen.
Teil 2: Dieses Jahr, 2008, war ich dann das erste Mal nach dem Unfall wieder in Vent: Immer wieder kam es zu Auffälligkeiten (lange Abstellpausen, etc) Fast an der Unfallstelle (bei vollbesetztem Lift mit dem ersten Schwung Leute mit verbilligten 11.00-Uhr-Karten) blieb derselbe Lift wieder stehen und bewegte sich dann wieder - wie ich fand - ungewöhnlich weit zurück. So schnell habe ich noch nie einen Lift verlassen. Am nächsten Tag, erzählten mir andere, wurde dann ein Teil der Bügel herausgehängt, ich glaube es war jeder 3. .... So glaubt man also, mutmaßlich erneut aufgetretene Bremsprobleme zu lösen. Was jetzt mit dem Lift bzw. den Bügeln ist weiß ich nicht, ich weiß nur dass die beschriebene Fahrt dieses Jahr meine letzte damit war.