Anreise
Wallsee - Linz - Salzburg - kleines deutsches Eck - Pass Strub - St.Johann/Tirol - Wörgl - Inntalautobahn und Treffpunkt in Schwaz mit Thomas, von dort wenige Kilometer nach Tulfes, dem Ausgangspunkt für den Glungezer
Wetter
Angenehm milder und sonniger Tag, nachmittags zogen harmlose Wolken auf. Das Inntal versteckte sich unter einer hartnäckigen Nebeldecke.
Schneehöhe und Pisten(zustand)
Da hat man wohl mächtig untertrieben oder die Werte seit Mitte November nicht mehr aktualisiert. Tatsächlich dürften es mindestens 70 - 150cm sein, etwa dieselben Schneehöhen meldet der benachbarte Patscherkofel.http://www.bergfex.at/glungezer/schneebericht hat geschrieben:
Schneebericht vom 25.02.2006 08:10
SchneeverhältnisseSchneehöhe Berg: 55cm
Schneehöhe Tal: 20cm
Schneezustand: Pulver
Letzter Schneefall Region: 18.02.2006
Dank nächtlicher Niederschläge waren die Abfahrten ab der Mittelstation mit einer 20cm dicken Neuschneeauflage überzogen. Wo dieser nicht mit einer Pistenraupe planiert wurde, bildeten sich ab den Mittagsstunden mehr oder weniger kleinere und größere Haufen ("Muggln"), die den einen oder anderen Pistenakrobaten gnadenlos aus der Bahn warfen. Insgesamt aber gute und abwechslungsreiche Bedingungen.
Schigebiet
Alle Anlagen und Pisten waren geöffnet, wobei die Talabfahrten 1a+b nur bedingt fahrbar waren, beide waren weder präpariert noch beschildert. So blieb es dem Einzelnen überlassen, den Spuren zu folgen und den Weg ins Tal zu finden.. Für eine ordentliche Präparierung hätte der Schnee sicherlich gereicht. Wir hatten jedenfalls den Eindruck, dass man, aus welchen Gründen auch immer, diese aufgegeben hatte. Selbiges gilt für den Schlepplift unterhalb der Tulfer Hütte, der in folgender Panoramakarte wie auch auf den Hinweistafeln am Glungezer noch eingezeichnet ist.
Schleppanlage C (Kalte Kuchl) wurde erst ab 1230 Uhr in Betrieb genommen. Machte aber weiter nichts aus, da die meisten Abfahrten sowieso durch die DSB Schartenkogel erschlossen wurden.
Fazit
Ein Schigebiet, an dem der Zahn der Zeit nagt. Während benachbarte Schigebiete ausgebaut und modernisiert werden, wurde am Glungezer so gut wie nichts investiert. Allerdings, so hört man, möchte man in den nächsten Jahren mächtig modernisieren und u.a. die beiden langen Glungezerbahnen I und II durch eine EUB ersetzen. Ebenso ist eine dringend benötigte Beschneiungsanlage geplant. Definitiv bestätigen wollte uns das niemand, allerdings ist man sich durchaus bewusst, dass man nicht mehr viel Zeit hat, um das defizitäre Schigebiet zu retten. Das Schigebiet gehört einem Tiroler Bauunternehmer, der, so hört man, nur dann Geld in sein Schigebiet pumpen will, wenn auch die öffentliche Hand ihren Beitrag leistet. Also, man darf gespannt sein.
Unser Eindruck vom Glungezer war durchwegs positiv, schöne lange Abfahrten, (aus rein subjektiver Sicht) Oldtimeranlagen von Swoboda und günstige Tarife. Nicht zu vergessen das hochalpine Ambiente mit Blick auf das Inntal und gegenüberliegendes Karwendelgebirge.
Ergibt zusammen 3,5 von 6 Punkten
Impressionen
Talstation Glungezerbahn I in Tulfes. Für Mitte Februar ein nicht gerade überfüllter Parkplatz.
Gewisse (landschaftliche) Ähnlichkeiten zur DSB auf dem Sternstein sind nicht zu verleugnen.
Kurz vor der Mittelstation Halsmarter endet auch der Übungsschlepper Tulfer Hütte (?). Beide Anlagen Swoboda, die DSB wurde mit DM Sesseln vor ein paar Jahren erneuert und datiert aus dem Jahre 1967. Die Stützenbauart ist dieselbe wie z.B. bei der stillgelegten ESL in Achenkirch (Sonnberg), den Duxliften I und II in Kufstein, aber auch bei der DSB Reiteralm I.
Glungezerbahn die nächste - der Kombilift (im Sommer ESL) aus dem Rateforum. Schlepplänge fast 2,2km und insgesamt 26 Stützen. Errichtet 68 mit Portalstützen, die ich bisher nur von der ESL auf die Luisenhöhe in Haag/Hausruck kenne. Im Winter könnte der Schlepper mit 3,5m/s (!) betrieben werden, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen muss man jedoch die Geschwindigkeit etwas drosseln. Trotzdem noch recht flott.
Niederhalter
Abfahrt Nr.2, eine tolle Pisten zum Carven, links der Piste kämpften sich zahlreiche Tourengeher Richtung Tulfeinalm bzw. Glungezer Gipfel.
Kurz vor der Ausstiegsstelle
Von der Glungezerbahn II führte eine kurze Abfahrt zur DSB Schartenkogel, die den höchsten Punkt des Schigebietes erreicht. Obwohl eine Wopfner Bahn, ähnelt die Bauweise der Talstation doch sehr den Ende der Achtziger gebauten SSG Bahnen.
Oberhalb der Baumgrenze eröffnete sich ein toller Panoramablick incl. dicker Nebeldecke über dem Inntal.
Der Sonne entgegen
Diese Aufnahme wurde bei unserer ersten Auffahrt getätigt, als die Abfahrt noch von einer jungfräulichen Neuschneedecke überzogen war.
Dieselbe Stelle, aufgenommen eine Stunde später
Endstation Schartenkogel 2304m
Eine steile Tiefschneeschneise, die wir vormittags ein paar mal fuhren. Man achte auf den obersten Felsen, den ...
... Thomas für Flugübungen benutzte. Respekt! Von der Landung gibt es allerdings keine Aufnahmen.
Auch der alte Alpenkönig hat sich nach jahrelanger Abstinenz wieder einmal von den Vorzügen des Off-Pisten-Fahrens überzeugen lassen.
Und noch ein langer Schlepper am Glungezer, der erst nach Mittag in Betrieb genommen wurde.
Schl Kalte Kuchl mit der mittlerweile seltenen Kombination Swoboda + Dr. Mory.
Wenn schon außer Betrieb, wurde die Schleppspur kurzerhand zweckentfremdet
Neben dem Schlepplift, etwa auf Höhe der Tulfeinalm die Materialseilbahn (?) zur Glungezerhütte.
Viel gab es nicht zu entdecken, außer daß die Seilbahn von Steurer war.
Die Stützen der Steurer Bahn. Hätte wahrscheinlich im Rateforum niemand erraten. Oder?
Glungezer Gipfel (2678m) vom Schartenkogel aus gesehen und mit einer weiteren Materialseilbahn. Beliebter Gipfel bei Tourengehern, siehe dazu:
Zurück zum Schlepplift Kalte Kuchl mit der Talstation. Noch mit Dieselantrieb, schluckt ~ 12l/h.
Und Liftomat 2000, erfunden von Dr. Mory. Irgendwie immer noch cool. Dieser ist übrigens eine Second Hand Anlage vom Semmering. Arme Tiroler.
Im Gegensatz zur gutmütigen Piste eine sausteile Schlepptrasse, lt. Liftpersonal einer der steilsten, wenn nicht sogar der steilste in Österreich. Die Perspektive vermittelt leider nicht so gut, wie heftig es in diesem Abschnitt tatsächlich nach oben zieht.
Kurz vor dem Ende unseres Schitages lichtete sich der Nebel im Inntal.