Anfahrt: Zug (ab Wien 7h56) bis Tulln/Donau, danach mit Gerrits Auto zum Hochkar. Rückfahrt auf gleicher Strecke (Ankunft Wien: 19:50).
Wetter: anfangs bedeckt, tw. diesige Sicht, später dann Auflockerungen, bei der Rückfahrt (!) tw. sehr schöner blauer Himmel
Temperatur: zwischen -10 Grad (früh) und -5 Grad (tagsüber)
Schneehöhe: 250-350 cm (offiziell, dürfte auch stimmen, sehr eindrucksvoll !), ca. 5 cm Neuschnee (Pulver)
Schneezustand: Pisten: pulvrig bis griffig, tw. an wenigen Stellen hart. Im Gelände: von Pulverschnee über stark gebundenen aber schön fahrbaren Schnee bis zu windgepressten Schnee und (an Südhängen) überschneiten (nicht tragfähigen) Schmelzharschdeckel
Geöffnete Anlagen: alle
Offene Pisten: alle
Wartezeiten: unerheblich, Pisten allerdings sehr rege besucht
Gefallen: unerwartet viele Geländemöglichkeiten, geringe bzw. keine Wartezeiten, Schneehöhe, Skifahren mit Gleichgesinnten (immer nur allein ist auch nicht das Wahre ...), Stimmungsvolle Mini-Skitour mit in unmittelbarer Pistennähe
Nicht gefallen: Schneequalität an manchen Hängen im Gelände schlechter als es von weiten aussieht, Abfahrtsvarianten sind halt generell doch eher kurz
Fazit: Das Hochkar lohnt auch als Tiefschnee/Geländegebiet und auch das Mitnehmen der Felle erweitert den Spielraum
Bereits vor einiger Zeit haben Gerrit und ich einen gemeinsamen Skiausflug in Ostösterreich vereinbart. Heute wars dann soweit. Sammelpunkt war Tulln an der Donau auf 189 m Seehöhe bei leichtem Schneefall und einer noch immer geschlossenen Schneedecke (und das beinahe Ende März !). Zu dritt (Mario, ein Freund von Gerrit hat uns zusätzlich noch begleitet) gings dann mit dem Auto aufs Hochkar. Bereits bei der Anreise durch das Alpenvorland südlich der Westautobahn begannen wir ob der Schneehöhen (die Orte dort sind zwischen 300 und 600 m hoch !) zu staunen.
Angekommen am Parkplatz sah es dann so aus. Die Parkplätze waren durch Sicherheitszäune abgeriegelt, ein unbedachter Absturz auf den Parkplatz hätte wohl schwerwiegende Folgen ...
Gerrit kennt das Hochkargebiet und seine Entwicklung (fast) wie seine Westentasche. Daher gings zunächst im Bereich der Liftanlagen (darunter auchzweit diesen Sommer/Herbst neu gebaute 4SB) auf der Suche nach Tiefschnee. Die Schneequalität war dabei stark von der Hangexposition abhängig. Südseitig war bereits ein (nicht tragfähiger) Schmelzharschdeckel unter den ca. 5 cm Neuschnee der letzten Nacht zu beobachten. Nordseitig fanden wir dann an der Häsing und auch im Draxlerloch einige nette Stellen. Überraschend war für mich, dass trotz der dichten Verbauung mit Liften und Pisten noch recht viel Gelände zum Fahren übrig geblieben ist - viel Pistenberührung war auf alle Fälle für unsere Ausflüge nicht notwendig.
Nach dieser Pflicht (schliesslich muss man ja doch irgendwie die gekaufte Skikarte ein wenig nutzen) gings dann zur Kür. Gerrit berichtete von einer Geländekammer in Anschluss (nordöstlich) an den Leckerplan. Diese Kammer war früher sogar Teil von Erschliessungsplänen, die allerdings an der Tatsache scheiterten, dass dieses Gelände das Trinkwassereinzugsbereich für die Gemeinde Göstling ist. Diese Geländekammer galt es nun per Tourenski und Felle zu erkunden.
Wir starteten also an der Bergstation der 4SB und fuhren (nach Überwindung recht netter "Riesenwindgangeln" über schöne Tiefschneehänge (dank nordseitiger Lage guter Schnee) in eine weite Mulde hinab.
Übersicht über die Erkundung der Geländekammer "Ehemaliges Erweiterungsgebiet Hochkar" (rot = Abfahrt, pink = Aufstieg).
In der Mulde wurden gleich die Felle montiert und dann gings gleich los mit dem (gemütlichen) Aufstieg.
Beim Aufstieg hielten wir uns an eine frische Gamsspur und tatsächlich konnten wir dann einen Blick auf das Tier ergattern.
Bald war der unbedeutende Gipfel der Schmalzmauer (1760m) erreicht:
Die Abfahrt führte uns dann über tw. ideal geneigte Hänge in einem waldigen Graben. Hier der Rückblick auf die Abfahrtshänge (vom Gipfel nach links unten, Aufstieg von rechts nach oben):
Die Schneequalität war wieder sehr unterschiedlich. Teilweise gabs einen ordentlich brüchigen Schmelzharschdeckel, der aber vor allem im Steilen recht hübsch zu fahren war und eine schöne Übung darstellte. Im dichteren, nordseitigen Wald fanden wir dann sogar Pulverschnee der Marke Jänner/Februar vor.
Tiefwinterliche Verhältnisse beim Rück-Aufstieg in Richtung Pistengelände:
Nach einigen schweisstreibenden Spitzkehren in argem Steilgelände erreichten wir wieder das Pistengebiet und wurden dank etwas besseren Wetter mit einem schönen Blick auf den Hochkargipfel und der zahlreichen Liftanlagen belohnt:
Nach gemütlicher Rast mit gutem Essen im klassischen Hochkar-Schutzhaus gings dann nochmal auf Tiefschneesuche im direkten Pistenbereich, wobei wir wiederum ein kleines (leider viel zu kurzes) "Juwel" entdeckten. Als letzten Hang wählten wir dann den "Thomas Sykora-Hang", den Trainingshang des niederöst. Slalomstars der späten 90er Jahre.
Alles in allem ein mehr als gelungener Skiausflug. Für mich wars besonders interessant, da es mein erster winterlicher Hochkar-Besuch seit mehr als 25 Jahren war.
[Gerrit wird dann in der nächsten Zeit einige zusätzliche Fotos posten ...]