Hallo zusammen,
mich würde interessieren, wie die Datenübertragung bei Pendelbahnen (von der Gondel zur Berg- oder Talstation) funktioniert.
Während der Fahrt kann die Bahn (auch) über das Bedienfeld in der Gondel gesteuert werden.
Ist das eine Funkverbindung oder etwas anderes? Es müsste meiner Meinung nach aber eine ständige Verbindung (mit Watchdog) sein, da ja auch Sicherheitsabschlatungen (z.B. Not-Aus) drüber laufen müssen.
Weiß das zufällig jemand?
Vielen Dank für eure Antworten.
Datenübertragung bei Pendelbahnen
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- Aconcagua (6960m)
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Das ganze nennt sich FUA Fernüberwachungsanlage. Unter anderem wird dabei auch das Zugseil, Telefonseil Bergeseil usw. überwacht. Das Zugseil ist gegen Erde dank Gummirollen isoliert. induktiv oder über Schleifkontakte wird über das Zugseil ein kleiner Strom fliessen gelassen. Kapazitiv (Eine Kondensatorplatte befindet sich in der Antriebs und Gegenstation und die andere ist das Seil selber) wird eine Frequenz auf diesen normalerweise Gleichstrom moduliert. Je nach Befehl (Abfahren, Bremsen, Schneller, Anhalten, usw.) wird eine andere Frequenz aufmoduliert. Am Empfänger befinden sich frequenzabhängige Filterrelais die je nach Frequenz (z.b. 7800Hz oder 7400hz, ussw.) den Befehl schaltet. Eine Überwachungsrelais misst immer den fliessenden Strom über das Zugseil. Wird dieser unterbrochen (Seilriss, Defekt,) stellt die Bahn sofort ab. Gleiches geschieht auch wenn der Strom in die Höhe schnellt. Stromm schnellt in die Höhe bei Erdschluss, zum Beispiel berührt das Zugseil ein Tragseil oder eine Stütze oder sonst etwas was nicht beführt werden sollte. Bahn steht. Gleiches geschieht auch mit dem Not in den Stationen. Dort wird einfach je nach dem was gerade verfügbar ist das Telefonseil, Bergeseil oder Zugseil unterbrochen und kurz darauf (0,5sek oder so) mit einem Verzögerungsschalter im Notaus Kurzgeschlossen.
Das Oben beschriebene ist eine Standart Fernüberwachungsanlage der Firma Gfeller Bern. Heute eigendlich schon 10 Jahre Standart. Es gibt aber Anlage die keine solche FUA besitzen. Vor allem kleine Kankordatsanlagen mit 2er 4er oder 8er Kabinen. Windenbahnen können auch keine solche FUA haben da nur ein Seil und daher kein Stromkreis. Hier wird meist eine Richtstrahlanlage eingesetzt. Beispeil die Luftseilbahn Betten-Betten Dorf im Wallis.
Gibt viele andere Firmen die FUA's bauen. Darunter EAG, Siemens, Sisag, Gfeller, Kündig, Ascom, usw. Das ganze ist recht fliessend. Gibt sehr viele verschiedene Systeme.
Das Oben beschriebene ist eine Standart Fernüberwachungsanlage der Firma Gfeller Bern. Heute eigendlich schon 10 Jahre Standart. Es gibt aber Anlage die keine solche FUA besitzen. Vor allem kleine Kankordatsanlagen mit 2er 4er oder 8er Kabinen. Windenbahnen können auch keine solche FUA haben da nur ein Seil und daher kein Stromkreis. Hier wird meist eine Richtstrahlanlage eingesetzt. Beispeil die Luftseilbahn Betten-Betten Dorf im Wallis.
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- Aconcagua (6960m)
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Ahh ja ganz vergessen. Der Sender und Empfänger in der Kabine wird mit 24V über 2 Lastwagenakkus betrieben. Diese werden in den Stationen über Ladekontakte am Laufwerk geladen. Ebenfalls 2 Akkus pro Station stehen für den Notbetrieb und Standbay zur verfügung. Das gleiche System kommt, in kleinerem Umfang auch bei Sesselbahnen und Skiliften zum Tragen. Allerdings nicht das Förderseil sondern nur die Seillageüberwachung und das Telefonseil sowie Fernsteuerung von der bergstation aus usw.
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Michael,
vielen Dank für deine Antworten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, funktioniert es folgendermaßen:
Das Zugseil geht ja von der Talstation über eine Gondel zur Bergstation, zum Antrieb und über die zweite Gondel wieder zurück zur Talstation. Es gibt also zwei Seile von der Talstation zur Bergstation, die elektrisch gesehen parallel verlaufen. Wenn bei einem Not-Aus in der Gondel das Zugseil dann auf Masse liegt, gibt es ja keine Möglicheit mehr festzustellen, woher der Not-Aus kommt. Es kann von einer der beiden Gondeln oder durch einen sonstigen Defekt kommen. Ist das so?
Werden die Signale von den Gondeln dann durch Codierung unterschieden (eine Frequenz für das Signal von Gondel 1, eine andere Frequenz für das gleiche Signal von Gondel 2)?
vielen Dank für deine Antworten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, funktioniert es folgendermaßen:
Das Zugseil geht ja von der Talstation über eine Gondel zur Bergstation, zum Antrieb und über die zweite Gondel wieder zurück zur Talstation. Es gibt also zwei Seile von der Talstation zur Bergstation, die elektrisch gesehen parallel verlaufen. Wenn bei einem Not-Aus in der Gondel das Zugseil dann auf Masse liegt, gibt es ja keine Möglicheit mehr festzustellen, woher der Not-Aus kommt. Es kann von einer der beiden Gondeln oder durch einen sonstigen Defekt kommen. Ist das so?
Werden die Signale von den Gondeln dann durch Codierung unterschieden (eine Frequenz für das Signal von Gondel 1, eine andere Frequenz für das gleiche Signal von Gondel 2)?
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- Aconcagua (6960m)
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Siehst du Richtig. Es gibt mehrere Notaus schlaufen. Zuerst werden die ganzen Schalter, Schützen und MS der Stationen geschlauft. Jede Schlaufe wird über eine Anzeige geführt. Bei einem Fehler erlöschen alle Lampen nach dem Fehler. Dann wird ja der abgeleitete Strom gemessen. Je höhe desto näher der Fehler bei der Station. Ohmsches Gesetzt kann die Position des Defektes mit einem normalen Messgerät ausgerechnet werden.
Zuletzt geändert von Michael Meier am 20.12.2006 - 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Findet man technische Informationen über die Datenübertragung für PB mit weitgehend SPS-basierten Steuerungen wobei kleinere nicht sicherheitsorientierte HMI (MMI) Bedienpanels mittels Feldbuskommunikation mit der Hauptsteuerung kommunizieren?
Erfolgt dabei die Datenübertragung einkanalig sicherheitsorientiert oder wird der (nicht-)Nothalt-Befehl stets noch konventionell gehandhabt?
N.B.: Sicherheitsrelevante Steureungsaufgaben werde dabei durch sog. Sicherheits-SPS erfüllt (z.B. Pilz od. Siemens Simatic S7 F Baureihen), vermutlich in Kat. 4, SIL3.
Gibt es bereits ein Thema bzgl. rückspeisefähige FU für Hauptantriebe? Od. ggf. allgemeine Elektromechanische Ausstattung von Bahnanlagen?
Erfolgt dabei die Datenübertragung einkanalig sicherheitsorientiert oder wird der (nicht-)Nothalt-Befehl stets noch konventionell gehandhabt?
N.B.: Sicherheitsrelevante Steureungsaufgaben werde dabei durch sog. Sicherheits-SPS erfüllt (z.B. Pilz od. Siemens Simatic S7 F Baureihen), vermutlich in Kat. 4, SIL3.
Gibt es bereits ein Thema bzgl. rückspeisefähige FU für Hauptantriebe? Od. ggf. allgemeine Elektromechanische Ausstattung von Bahnanlagen?