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Schütz Steuerung oder SPS Steuerung

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snowboardfreak
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Schütz Steuerung oder SPS Steuerung

Beitrag von snowboardfreak »

Was findet ihr bei großen Anlagen wie zB liften besser eine bus oder SPS Steuerung oder einfach ne einfache Schütz Steuerung?
Das Leben ist kurz. Aber wenn du es richtig lebst, ist ein Leben genug.

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mic
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Beitrag von mic »

Reine Schützsteuerungen dürften eigentlich um die Ecke sein.
In neuen Anlagen sind in der Regel SPSen drin, wenn auch nur Kleine mit ein paar Ein- und Ausgängen.
Wenn mehere Steuerungen in einer Anlage laufen sind die z.B über Profibus DP verbinden. Entweder sind dann die Leitungen in Kupfer verlegt oder bei weiten Strecken über LWL (Lichwellenleiter). In einer Anlage mit einer SPS wird man fast immer einen Bus finden. Und wenns nur auf dem Rack ist wo die Module/ Karten eingesteckt werden.

Aber warten wir mal bis der Claus vorbeikommt. Der wirds uns erzählen :idea:
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Ram-Brand
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Beitrag von Ram-Brand »

Also bei den neueren Bahnen wird eine SPS verwendet. Ist halt der einfachste weg! Und dazu kommt dann noch so ein Visualisierung Computer. Und dann hat man eine Steuerung wo die Fehlermeldungen auf dem Display angezeigt werden. Nix mehr mit Lämpchen. :-)

Aber ob SPS oder nicht! Schütze und Relais werden immer noch verwendet. :-)
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Alex
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Beitrag von Alex »

Bus und SPS treten meist in Kombination auf.
Relais würd sich auf jeden Fall im Bergbahnmuseum gut machen.

Hatte unlängst ein lustiges Erlebnis bei einer Aufzugsmodernisierung, wo im Übergangsbetrieb 2 alte Relaissteuerungen (2 Riesenschränke je Anlage, bis oben vollgepfroft) und eine Mikroprozessorsteuerung parallel liefen. Der Aufzugswärter kam in den Maschinenraum und wollte uns weis machen dass der modernisierte Lift nicht funktioniert, da er die Steuerung nicht hörte...

Der Lärm macht zwar bei einer Bergbahn für die Fahrgäste nicht so viel aus, aber für den Liftwart ists sicher ein Horror.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

^^He Jungs! Was soll all der Moderne Quatsch? Es lebe der Langenbrucken Müllerlift mit Stufenschalter!!!! :lol: (BJ 1952)
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Alex
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Beitrag von Alex »

*lool* klar doch ...
oder wie bei den Gaaler Liften der Angerlift (leider stillgelegt):
4 Zylinder Dieselantrieb mit 4-Gang Schaltgetriebe.
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snowboardfreak
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Beitrag von snowboardfreak »

gibt es auch bahnen mit can-steuerung die haben wir nämlich in den baggern da würd ich bisschen klar kommen *g*
Das Leben ist kurz. Aber wenn du es richtig lebst, ist ein Leben genug.

Gast
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Beitrag von Gast »

ich sag nur grenzwieslifte in oberjoch..... schöner deutz 6 oder sogar 8 zylinder ;-)
snow_and_fun
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Beitrag von snow_and_fun »

Alles wird überleben.

Schütze werden noch in 20 Jahren gebraucht (oder wie soll man kostengünstig 2000A schalten und gleichzeitig eine 100% galvanische Trennung sicherstellen?). Auch Relais werden ihre Berechtigung haben, wenn es darum geht robuste Ausgangssignale oder einfache Steuerungen aufzubauen.

Die Zukunft gehört jedoch sicher der fehlersicheren SPS, welche garantieren daß die heutigen und kommenden Vorschriften mit moderatem Platzaufwand, hoher Verfügbarkeit und maximaler Sicherheit (bis Anforderungsklasse 4) erfüllt werden. Zudem sind diese durch die Programmierbarkeit extrem flexibel und bei zugelassenen Programmen können "Verdrahtungsfehler" ausgeschlossen werden (Reproduzierbarkeit).

Bussysteme sind einen nette Zugabe an welche wir uns zukünftig gewöhnen müssen (z.B. Profi-Bus DP oder Profi-Bus Safe, Safety Bus) da diese Kabel- und Installationskosten sparen, andererseits jedoch (besonders bei Fibre-Optik) die Fehlersuche für den Durchschnittselektriker erschweren können. Dennoch wird den sicheren Bussystemen die Zukunft gehören, da diese seit ca. 3-5 Jahren in der Industrie eine extreme Verbreitung finden.


Gruß vom Bodensee
Lagorce
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Beitrag von Lagorce »

Bei 2000 A Bemessungsdauerstrom setzt man eher einen motorisierten Leistungsschalter ein. Schnelle Leistungsschalter können übrigens auch als Generatorschalter in Netzersatzanlangen (Notstromaggregate) für Netz-Parallellbretrieb eingesetzt werden.
Galvanische Trennung sowie, falls erforderlich, sichtbare Trennstrecken, sind wie snow_and_fun erwähnt hat, nur mittels mechanischen Kontaktsystemen realisierbar. SPS-externe Ausgangskoppelsysteme sind sinnvoll, denn SPS-Relaisausgänge sind denkbar unzuverlässig (insbes. gewisse Fabrikate) und zudem werden sie oftmals überlastet und falsch beschaltet (z.B. fehlende bzw. unzureichende Kontaktschutzmassnahmen).
Ob es sinnvoll ist, die Einspeisung des Leistungsteils eines FU (Frequenzumrichter) systematisch vom Netz zu trennen kann zur Diskussion gestellt werden sofern eine sicherheitsorientierte Blockierung der Zündimpulse gewährleistet ist (siehe Revision der EN 60204).

Grundsätzlich werden zukünftig immer mehr sicherheits-SPS-basierte Sicherheitssteuerungen konventionnell aufgebaute Sicherheitssteuerungen ersetzen. Dies setzt jedoch eine extreme strikte Programmierung voraus, was leider bei weiten bei konventionnellen SPS nicht der Fall ist. Zahlreiche Fehler werden bei sehr komplexen Maschinen und Anlagen gar nie aufgedeckt oder erst wenn es zu spät ist.

Nebst flexibilität liegt ein wesentlicher Vorteil von Sicherheits-SPS in der Diagnosefähigkeit sowie die einfache Verdrahtung. Zudem kann man mit sog. Typicals komplexe Anlagen aufbauen die sehr übersichtlich bleiben.
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ThomasZ
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Beitrag von ThomasZ »

Reine Schützsteuerungen wird man bei größeren Neuanlagen heute sicherlich nicht mehr finden. Durch den Einsatz von intelligenten Inseln über Profibus, Profinet oder Devicenet mit der Haupt-SPS vernetzt oder den Einsatz von Aktor-/Sensorboxen, kann man viel Verdrahtungsaufwand sparen.

Große Leistungen werden heute sicherlich über Frequenzumformer gesteuert, da man sie da auch stufenlos regeln kann, aber ganz ohne Schütze und Relais geht es nicht, wie meine Vorredner schon sagten.

Einige Funktionen dürfen auch nicht nur von einer SPS abgedeckt werden.

Thomas
matixel
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Beitrag von matixel »

Schützen sind auch bei SPS Steuerungen notwendig, da ein Elektronik nicht die hohen Spannungen von Antrieben verträgt!
Lagorce
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Beitrag von Lagorce »

Klar, dass Schützen weiterhin notwendig sind, sowohl für die galvanische Leistungstrennung, wie auch als Koppelglieder wo Steckrelais bzw. Optokoppler-Interfaces nicht angebracht sind. Eine galvanische Trennung ist mit Leistungselektronik nicht realisierbar, eine z.T. begrenzte Absichererung gegen ungewollte Inbewegungssetzung ist je nach Mororart möglich (über sichere Abschaltung der Zündimpulse, in solchem Falle sind Ausfallmodikombinationen der einzelnen Leistungshalbleiter zu berücksichtigen, ein FU kann somit kein Drehfeld aus dem DC Zwischenkreis mehr erzeugen, im Fehlerfall kann jedoch eine sprunghafte und begrenzte Drehbewegung des Antriebes erfolgen). Eine galvanische Trennung ist natürlich wie gesagt aus rein physikalischen Gründen nicht möglich.

Was die Funktionen betrifft, können heute grundsätzlich sämtliche Aufgaben bis und mit SIL 3 Kat. 4 mit Sicherheits-SPS erfüllt werden. D.h. z.B., dass jeder Notstop-Pilztaster direkt and einen Sicherheits-SPS Digitaleingang aufgeschaltet werden kann (ist auch sinnvoll, da somit die Lokalisierung eindeutig ist). Die Begrenzungen sind eher technischer Natur, z.B. bzgl. SSI-Schnittstelle für Absolutencoder oder gewisse Analogschnittstellen (man sollte onehin womöglich 4-20 mA od. ggf. Feldbusanbindung einsetzen; 4-20 mA und potentialfreie Kontakte sind dennoch praktisch, denn wenn Feldgeräte ausgetauscht werden kann es bei Felbuskommunikation Ueberraschungen geben, insbes. falls kein 1:1 Feldersatzgerät vorhanden ist).

Die Begründung, dass die Elektronik hohen Spannungen von Antrieben nicht stand hält ist grundsätzlich unzutreffend. Für für höhere Leistungen wird Leistungelektronik auch für drehzalhlveränderbare Mittelspannungmotoren eingesetzt wird (bis ca. 100 MW, 2 bis 10 MW oder was darüber sind üblich im Ausland). Was die Elektronik nicht kann, ist galvanisch Trennen, ferner sind für zahlreiche Anwendungen und aus diversen Gründen solid-state Relais keine Alternative für konventionnelle Schützen.

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