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Betonkübel trifft Gondel der Schwarzen-Schneid Bahn 1

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Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

CHRONIK: OBERLAND
"Ich bin seither tagtäglich mit dem Unglück konfrontiert"
Am Jahrestag wird Markus Jäger nicht fliegen. Der Unglückspilot zieht sich an einen Wallfahrtsort zurück.

Jäger hofft auf einen Freispruch in der Berufung.
Bild: TT



Wegen fahrlässiger Gemeingefährdung wurde der Unglückspilot von Sölden im Juni am Landesgericht Innsbruck zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt. Nach Meinung des Gerichts soll er durch das Überfliegen einer in Betrieb befindlichen Seilbahn den Tod von neun Menschen verursacht haben. Im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung spricht Markus Jäger über das Leben mit der Katastrophe.

TT: Herr Jäger, fliegen Sie derzeit wieder?

Jäger: Ja. Nur heute, am Jahrestag des Unglücks, habe ich mir frei genommen.

TT: Ist Fliegen zurzeit mehr als Beruf für Sie? Ist es eine Art Therapie, um das Unglück leichter zu verarbeiten?

Jäger: Nein, das Fliegen ist schließlich mein Beruf, mit dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene.

TT: Werden Sie an der heutigen Gedenkfeier in Sölden teilnehmen?

Jäger: Das werde ich nicht, ich befürchte einen großen Medienrummel und einen Journalistenauflauf. Das möchte ich vermeiden.

TT: Haben Sie eigentlich Angst vor dem heutigen Tag? Davor, dass Sie vom Geschehenen erdrückt werden?

Jäger: Ich bin seit dem 5. September 2005 täglich mit dem Unglück am Gletscher konfrontiert. Man kann sich das alles nicht vorstellen. Es kann einem nichts Schlimmeres passieren. Dass bei dem tragischen Unglück neun Menschen gestorben sind, belastet mich natürlich am meisten.

TT: Will man an einem Tag wie heute nicht am liebsten ganz weit weg fahren, damit einen die Vergangenheit nicht auf Schritt und Tritt verfolgt?

Jäger: Ich flüchte nicht vor dem heutigen Jahrestag. Ich werde einen Wallfahrtsort aufsuchen und dort in aller Stille beten und eine Kerze anzünden.

TT: Nehmen Sie derzeit psychologische Betreuung in Anspruch?

Jäger: Nein.

TT: Würden Sie es sich wünschen, dass Sie einmal mit den Angehörigen der Toten in Ruhe über das Geschehene sprechen können?

Jäger: Ich war zwar mit einigen Angehörigen im Kontakt, generell kann ich mir das derzeit noch nicht vorstellen. Da gibt es zu viele Emotionen.

TT: Wie konnten Sie das vergangene Jahr, salopp gefragt, überhaupt überstehen? Wer gab Ihnen den nötigen Halt, wer war Ihr Anker?

Jäger: In erster Linie meine Familie und meine Freundin. Sie haben mir sehr geholfen.

TT: Ihre Firma hat Sie auch nicht fallen gelassen.

Jäger: Der Rückhalt der Firma Knaus war überwältigend. Außerdem habe ich das Gefühl, dass viele Menschen hinter mir stehen.

TT: Was hat Sie seit dem Unglück am meisten enttäuscht?

Jäger: Die Medien. Ich habe leider erfahren müssen, wie das Geschäft funktioniert. Sie können dich raufheben und runterstoßen.

TT: Sie haben gegen das Urteil des Landesgerichts Berufung angemeldet. Wie steht das Verfahren?

Jäger: Wir haben das Urteil gerade erst zugestellt bekommen und jetzt einen Monat Zeit die Berufung zu formulieren. Ich hoffe natürlich auf einen Freispruch.

Das Gespräch führte Peter Nindler


04.09.2006

http://www.tirol.com/chronik/oberland/44842/index.do

Freispruch? Traeum weiter!

Paragraph 16 AOCV und Flughandbuch Firma Knaus:

Der Flugweg ist so zu wählen, dass bei eventuellen Problemen (technische Störung oder Notauslösung) die herabfallende Last niemanden gefährdet.

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Beitrag von snowflat »

Sölden: Oberlandesgericht für schnelles Verfahren

Genau am ersten Jahrestag des Sölder Hubschrauberunglücks ging Hinterbliebenen-Anwalt Andreas Ruetz ein erfreulicher Beschluss zu.

Und zwar muss schon in Kürze über die zivilrechtlichen Ansprüche seiner Mandanten weiterverhandelt werden.

Eigentlich sollte das Haftungs-Verfahren gegen die Ötztaler Bergbahnen bis zur Rechtskraft des Piloten-Urteils aufgeschoben werden.
Quelle: tirol.com
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Beitrag von snowflat »

Sölden-Unglück: Bahnbetreiber ziehen Konsequenzen

Der Fall Sölden gilt als einer der schrecklichsten Seilbahn-Unglücksfälle in Tirol. Ein Jahr nach dem Unglück ziehen auch andere Tiroler Gletscherbahnbetreiber ihre Konsequenzen aus dem Unfall.

Betende Hände zum Gedenken
In Sölden wird am Dienstag der neun Opfer gedacht: sechs Kinder und drei Erwachsene. Zwei 5,20 Meter hohe, betende Hände aus Stein stehen zu ihrem Gedenken an der Station der Schwarzen-Schneid-Bahn.

Es war ein Unfall mit Folgen. Der Pilot wurde zu einer nicht rechtskräftig bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt, weil das Gesetz vorschreibt, dass er letztendlich für die Route verantwortlich ist.

Flüge über Bahnen werden vermieden
Aber auch die Bahnbetreiber haben aus dem Unfall ihre Lehren gezogen. Zurzeit werden am Pitztaler Gletscher zwei Bahnen ausgetauscht. Es sind Transporthubschrauber im Einsatz. Die Wahl der Flugroute war Teil des Angebot-Gesprächs sagt Pitztaler Gletscherbahnenchef Willi Krüger. Man habe von Seite der Gletscherbahnen Vorgaben gemacht, wo nicht geflogen werden dürfe. Die genaue Flugroute habe aber der Pilot selbst zu bestimmen.

Transportflüge über Bahnen sind out, sagt auch der stellvertretende Zentralbetriebsleiter der Stubaier Gletscherbahnen Elmar Kindl. Seit dem Unglück sei man sensibler geworden. Man habe zwar seither keinen Bau mit Hilfe von Flügen durchgeführt, werde aber in Zukunft Strategien entwickeln, dass so etwas nicht passieren könne.

Restrisiko bleibt
Ein Restrisiko könne man aber nie ausschließen, sagen die Bahnverantwortlichen. Willi Krüger weist zudem auf die damalige Ankündigung des Ministeriums hin, das Luftfahrtgesetz ändern zu wollen. Da sei bis heute noch nichts passiert.
Quelle: ORF
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Beitrag von snowflat »

Jahrestag: Das Unglück von Sölden - ein Jahr danach

Am Dienstag jährt sich zum ersten Mal der folgenschwere Unfall in Sölden. Am 5. September 2005 sind dabei neun Deutsche Urlauber - darunter sechs Kinder ums Leben gekommen, neun weitere wurden teils schwer verletzt.

Hinterbliebene kommen zu Gedenkfeier
Um 12.30 Uhr, dem Zeitpunkt des Unglücks, werden die Hinterbliebenen am Dienstag am Rettenbachferner, streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit, ihrer verstorbenen Angehörigen gedenken. Ein vor kurzem errichteter Gedenkstein, zwei betende Hände, fünf Meter hoch, in die die Namen der Opfer eingeschrieben sind, bildet das Zentrum der stillen Zeremonie.

Chronolgie der Ereignisse
Kurz nach Mittag hat sich am fünften September des Vorjahres ein 680 kg schwerer Betonkübel vom Gehänge eines Hubschraubers gelöst und war oberhalb der Stütze drei auf das Seil gekracht. Eine Gondel mit fünf Gästen stürzte zehn Meter ab, zwei weitere Gondeln wurden derart aufgeschaukelt, dass sieben Personen aus den Kabinen geschleudert wurden.

Sechs Kinder aus dem Schwarzwald im Alter zwischen 12 und 14 Jahren sowie drei Erwachsene kamen ums Leben. Der 36-jährige Tiroler Pilot wurde im Juni wegen fahrlässiger Gemeingefährdung zu einer nicht rechtskräftigen bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt. Die Anwältin des Piloten legte volle Berufung ein.

Anwälte der Hinterbliebenen unzufrieden
Ein Jahr danach sind die Rechtsvertreter der Hinterbliebenen alles andere als zufrieden. Im Mittelpunkt der Kritik von Dr. Hanns Forcher Mayr und Dr. Andreas Ruetz steht die Staatsanwaltschaft.

Die Anwälte fragen sich warum nur der Pilot und nicht auch die anderen Mitverantwortlichen angeklagt wurden. Das wäre aus Sicht der Anwälte notwendig gewesen.

Unzufrieden sind die Vertreter der Hinterbliebenen auch deswegen, weil die Gletscherbahnen und ihre Versicherung Unterhalts- und Trauerschmerzensgeldzahlungen ablehnen.

Weitere Prozesse noch anhängig
Im Prozess ging es vor allem um die gewählte Flugroute über die in Betrieb befindliche Bahn. Gutachten bewiesen, dass nicht der Pilot sondern eine Fehlfunktion in einem Schalter den Betonkübel ausgelöst hatte.

Auch zwei Zivilverfahren gegen die Ötztaler Gletscherbahnen und das Hubschrauberunternehmen sind noch anhängig, beide wurden bis zum Abschluss des Strafprozesses unterbrochen.

In der nach dem Unglück viel kritisierten gesetzliche Regelung wurde bis heute nichts geändert, obwohl sich nach dem Unglück zahlreiche Stimmen für eine klare Flugverordnung ausgesprochen hatten, die derartige Überflüge verbieten sollte.
Quelle: ORF
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Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

Sölden-Unglück 05.09.2006

Unglückspilot fordert Gesetzesänderung
Seit dem Unglück in Sölden sei "nichts passiert", beklagt Hubschrauberpilot Markus Jäger und meint damit neue gesetzliche Regelungen für das Fliegen mit Außenlasten. Jeder Überflug bringe weiterhin eine Gefährdung mit sich, so der Pilot gegenüber dem ORF Tirol.


15 Monate bedingte Haftstrafe
Für die Piloten hat sich seit dem Unglücksflug vom 5. September 2005 rechtlich nichts geändert. Unter Sonderbestimmungen für Hubschrauber steht, dass der Pilot den Flug so zu wählen hat, dass bei einer eventuellen Auslösung der Aufhängevorrichtung während des Fluges die herabfallende Last weder Personen noch Sachen auf der Erde gefährdet.

Weil er dagegen verstoßen habe, hat das Gericht Markus Jäger zu 15 Monaten bedingt verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Nach Psycho-Tests und Training sizt Markus Jäger seit Juli wieder im Cockpit. Er fordert jetzt, das Gesetz zu ändern, Seilbahnen sollten den Betrieb einstellen müssen.

Markus Jäger: "Wenn das Urteil rechtskräftig wird, dann können wird nirgendwo mehr fliegen, denn überall gibt es Leute oder Häuser. Wenn ich verurteilt werde, wird diesbezüglich auch keine Änderung vorgenommen."


Verkehrsministerium: Gesetz ist ausreichend
Natürlich liege die Letztverantwortung beim Piloten, heißt es dazu aus dem Verkehrsministerium in Wien, und das Gesetz reiche aus. Schließlich habe es ja ein Urteil gegeben. In Zukunft könnten Piloten auch leichter nein zu kritischen Flugrouten sagen.


Wirtschaftlicher Druck kein Argument
Der wirtschaftliche Druck sei im Fall Jäger nicht ausschlaggebend gewesen, so Firmenchef Roy Knaus. Alle seien bisher über Seilbahnen geflogen, jetzt tue man das nicht mehr.

Laut Reinhard Kraxner, dem Flugbetriebsleiter des ÖAMTC in Innsbruck, muss die Sicherheit vorgehen. Piloten dürfe aus einem Nein kein Nachteil entstehen.

http://tirol.orf.at/stories/134546/
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Beitrag von TPD »

Nach Psycho-Tests und Training sizt Markus Jäger seit Juli wieder im Cockpit. Er fordert jetzt, das Gesetz zu ändern, Seilbahnen sollten den Betrieb einstellen müssen.
Hallo :?:
Sind die meisten Europäer jetzt auch schon auf das tiefe US-Niveau gefallen :twisted:
Das Gesetz sagt ja schon, dass bei einer eventuellen Auslösung der Aufhängevorrichtung die herabfallende Last weder Personen noch Sachen auf der Erde gefährden darf.
Und mit ein bisschen gesundem Menschenverstand ist es da doch logisch, dass man da auch die Seilbahn abstellen muss. :roll:
Und offensichtlich hat ja das das Gericht auch so gesehen.

P.S
Muss man für den Erhalt einer Fluglizenz keinen Psychotest absolvieren ?
Denn ich habe es schon selber erlebt dass ein Flugzeug über meinem Hausdach Loopings übte obwohl es daneben ein offenes Feld gibt.
Als man den Pilot zur Rede stellte gab er zur Antwort: "Er beherrsche das Flugzeug und es sei ja nichts passiert..."
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Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

Ist doch klar dass Markus Jäger das Gesetz geändert haben möchte:

Er arbeitet und fliegt bei einer Firma deren Firmenchef, Flugbetriebsleiter und ein Pilot vor Gericht ohne mit der Wimper zu zucken gesagt haben, dass sie auch zukünftig über im Betrieb befindliche Seilbahnen fliegen werden wenn es sich nicht anderst einrichten lässt und Kundenwunsch ist.

Markus Jäger hat vor Gericht aber gesagt dass er nie wieder über eine im Betrieb befindliche Seilbahn fliegen wird. Er hat also einen Nachteil gegenüber seinen Kollegen insbesondere wenn die Bewährungsstrafe im Berufungsverfahren bestätigt wird und er damit rechnen muss beim nächsten Gesetzesverstoß 15 Monate einzusitzen.

Die 15 Monate hat er aber nur bekommen weil ein Unfall in der Dimension noch nicht vorgekommen ist. Der von Markus Jäger beauftragte Gutachter sprach von durchschnittlich 1 Lastverlust (ungewollt oder gewollt) á 800 Flugstunden. Bis vor einigen Jahren waren solche Vorfälle noch nicht mal meldepflichtig.

Der nächste der meint er kann eine im Betrieb befindliche Seilbahn, Kindergarten, Straße mit einem Betonkübel, Holz, Kadaver etc. überfliegen und verletzt oder tötet jemand wird bekommt eine Strafe ohne "sie dürfen nach Hause gehen" Bonus.

Der Richter hat ausdrücklich gesagt dass das Gesetz ausreichend ist. Würde es geändert in "in Betrieb befindliche Seilbahnen nicht überfliegen" würde eine Alternativroute vielleicht über eine Landstraße gewählt. In diesem Fall muss die Straße beim Überflug kurzfristig gesperrt werden (so wie es in Fahl bei der Montage der Liftmasten gemacht wurde).

Selbst wenn das Gesetz geändert werden sollte bringt es dem guten Markus Jäger garnichts, da es nicht rückwirkend gilt. 15 Monate auf Bewährung sind fast schon ein Freispruch, er wäre gut beraten den Mund nicht so weit aufzureissen.

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Theo
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Beitrag von Theo »

Jetz muss ich mal ein bisschen scharf schiessen.

Wenn denn schon die Opfer selbst zugeben müssen dass eine Gesetzesänderung nichts bringt, weil man ja nach den heute gültigen Gesetz eigentlich schon gar nicht mehr fliegen dürfte, stimmt doch etwas nicht.

Ein Flug kann nur so gewählt werden, wie er am wenigsten unsicherheiten ( ich schreibe extra nicht Gefahren ) mit sich bringt.
Was dabei überflogen wird spielt keine Rolle.

@Benjamin Frey: Wenn ich mich richtig erinnere bist Du ein direkt betroffener.
Umso mehr erstaunen mich deine Postings. Du scheinst nur an der Verurteilung einer Person interessiert zu sein.
Die wahre Unfallursache scheint dich, wie auch die Staatsanwaltschaft, nicht im geringsten zu interessieren.
Über das Helifliegen im allgemeinem scheinst du auch nicht viel mehr zu wissen als vor dem Unglück.

Wenn kein Interesse besteht die wahren Ursachen zu finden, wird es auch in Zukunft wieder Unfälle geben können.
Immer nur jemanden zu verurteilen, nur weil er zur falschen Zeit am faschen Ort war, mag vielleicht Betroffene zufrienden stellen. Gleiche Unfälle, denn der falsche Ort ist immer wieder wo anders und garantiert kein Ort wo in einem Gesetz erwähnt ist, kann das aber nicht verhindern.


Es hat seinerzeit auch nichts gebracht ein paar Ford Explorer Fahrer wegen nichtbeherrschen des Fahrzeugs mit Todesfolge zu verurteilen nur um nach viel zu langer Zeit zu merken, dass die Unfälle wegen Reifenschäden passierten.
Hätte man von Anfang an richtig ermittelt wären viele Todesfälle wohl vermeidbar gewesen.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

@ Theo
Ein Flug kann nur so gewählt werden, wie er am wenigsten unsicherheiten ( ich schreibe extra nicht Gefahren ) mit sich bringt.
Eben nicht!
Das Risiko beim Überflug eines im Betrieb befindlichen Skiliftes mag gering sein, trotzdem gibt es ein Restrisiko. Ebenso beim Überflug einer im Betrieb befindlichen Straße. Dieses Risiko muss dadurch auf 0 begrenzt werden dass die Straße für die Dauer des Überfluges gesperrt, ein Skilift geschlossen wird (oder nach Betriebsschluss geflogen wird). So wurde es von zig Flugunternehmen schon vor dem Unfall gemacht, nur die Firma Knaus kümmert sich nicht darum.

Niemand käme auf die Idee einen Baukran mit Betoncontainer ohne Absperrung in die Wiener Innenstadt zu stellen, nur weil das Risiko gering ist.
Umso mehr erstaunen mich deine Postings. Du scheinst nur an der Verurteilung einer Person interessiert zu sein.
Ich bin daran interessiert dass niemals jemand wieder dass miterleben muss was wir erlebt haben. Eine Verurteilung hat eine Signalwirkung für alle diejenigen die es mit der Sicherheit nicht so genau nehmen.
Die wahre Unfallursache scheint dich, wie auch die Staatsanwaltschaft, nicht im geringsten zu interessieren.
Die wahre Unglücksursache? Du spricht in Rätseln- wenn du sie weißt dann nenne sie!
Über das Helifliegen im allgemeinem scheinst du auch nicht viel mehr zu wissen als vor dem Unglück.
Danke sehr freundlich.
Was befähigt dich dazu meine Erfahrung im Bezug auf Hubschrauber vor bzw. nach dem Unfall zu beurteilen? Vielleicht kannst du mal mitteilen wie deine Erfahrung aussieht (PIC Stunden, Typenerfahrung etc.). Ich habe alle Akten des Falles vorliegen (insgesamt 1000 Seiten Flughandbücher, Flight Operator Manuals, Zeugenausagen, Gutachten etc. etc. ) Die habe ich mehre Male durchgearbeitet und würde jetzt mal sagen dass ich etwas mehr Ahnung habe als der durchschnittliche Heliinteressierte. Weiterhin bin ich in den letzten Monaten mit zwei österreichischen Flugunfallgutachtern (beide Piloten) die nicht mit dem Fall betraut sind im ständigen persönlichen und telefonischen Kontakt gestanden um zu die Thematik zu verstehen.
Wenn kein Interesse besteht die wahren Ursachen zu finden, wird es auch in Zukunft wieder Unfälle geben können.
Bitte nenne doch die wahre Ursache, darauf warte ich schon seit über einem Jahr! Meinst du die Metallspantheorie?
Immer nur jemanden zu verurteilen, nur weil er zur falschen Zeit am faschen Ort war, mag vielleicht Betroffene zufrienden stellen.
Alles klar, dann können wir ja Fahrlässigkeit aus den Gesetzbüchern streichen, irgendjemand ist immer zur falschen Zeit am falschen Ort und tut etwas falsches. Es geht darum dass jemand von absichtlichen und unabsichtlichen Lastenabwürfen wußte und trotzdem das Risiko dutzender Überflüge einging (8 Seilüberquerungen pro Rotation á 13 Flüge bis zum Unfall).
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Beitrag von lanschi »

Ich hab mich in dem Thread sehr, sehr lange zurückgehalten, aber jetzt muss ich mich doch einmal zu Wort melden.

Mir geht diese ganze Sache schon ziemlich auf die Nerven. Immer müssen Leute verurteilt werden, das war in Kaprun genau das Gleiche. Wenn ich in Zeitungsberichten schon lese, dass die 8 Millionen Euro Deckungssumme der Knaus-Versicherung wahrscheinlich nicht ausreichen werden, bei Opfern aus insgesamt 3 Gondeln, dann stellt mich das sehr traurig... da geht´s doch wirklich nur mehr um Geldgier und Profit aus dem tragischen Tod von Familienangehörigen zu machen... macht pro Opfer fast eine Million Euro!!!!

Der Pilot ist ohnehin schon gestraft genug für sein Leben, genauso wie die Verantwortlichen der Kapruner Gletscherbahnen wohl täglich an das Unglück denken. Muss man immer für alles einen Schuldigen finden und Leute einbuchten, nur damit die Angehörigen einen Sündenbock gefunden haben?! Ich finde, das sollte man schon auch hinterfragen...

So, mehr gibt´s dazu von mir nicht, ich denke es reicht, damit man ein wenig darüber nachdenkt.
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Beitrag von seilbahner »

Mich würde interessieren wie Du denken würdest, wenn Du ein betroffener wärst!?
Vielleicht auch darüber mal nachdenken?
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Beitrag von TPD »

Immer müssen Leute verurteilt werden, das war in Kaprun genau das Gleiche.
Leider ist das so. Aber solange es keinen Schuldigen gibt, gibt es auch von den Versicherungen kein Geld !
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Beitrag von Ram-Brand »

^^ Freiwillig zahlt ja keiner.

Das käme ja einem Schuldeingeständnis klar. (Jedenfalls denken die sicherlich so.)


Den sonst könnte man die Hinterbliebenen entschädigen und die müßten jetzt nicht so einen Stress mit der Klagerei haben um sich das mühsam zu erstreiten.


Eigentlich gibt es bei dem Unglück einige Mitschuld haben.
So könnte man da viele aufzählen. Direkt und indirekt.

Flugunternehmen, Pilot, Hubschrauberhersteller, Schalterhersteller, Hubschrauber Wartung, Bergbahnen, Seilbahnhersteller, Kabinenersteller, Kapitalismus (Wir), etc.


Außerdem ist das hier ein Forum wo man über den Vorfall diskutieren kann, aber nicht Gericht spielen soll. Dafür ist das Gericht zuständig.
Und wenn einem das Urteil da nicht gefällt können wir das hier auch nicht ändern.
Da bringt es auch nix sich hier über die unterschiedlichen Sichtweisen zu Streiten. Da werden wir sowieso uns nie einigen können.
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Beitrag von Theo »

Meine Helierfahrung: Ausbildung zum Hilfsflughelfer während dem Zivilschutz mit anschliessenden WK's. Mithilfe bei zahlreichen Transportflügen im Berggebiet. Darf im Moment keine Lasten mehr bereit machen oder anhängen da mein letzter WK zu lang zurückliegt.

Unfallgrund: Kann ich freilich nicht nennen, würde mich aber brennend interessieren.
Ja, ich dachte an die Mettalspan Theorie.

Als Mitarbeiter einer grossen Seilbahnunternehmung bin ich selbstverständlich daran interessiert dass solche Unfälle nie wieder passieren. Sowas schadet auch den nicht betroffenen.
Ich bin aber auch Realist und weis dass bei den Vorgaben zu Unterlastflügen wies sie mancherorts gestellt werden bei uns die Heliports Raron, Sitten und Zermatt per sofort geschlossen werden müssten.

Betroffene oder Hinterbliebene: Ich weis wie es ist wenn ein naher Verwandter bei einem Arbeitsunfall ( BLS in Thun anfangs Sommer ) mit einem Bauzug ums leben kommt und man davon erst aus dem Radio erfahren muss.
Die Unfallursache soll jetzt die Übermüdung der Arbeiter, weil angeblich zwei Stunden zu wenig Pause zwischen den Schichten, gewesen sein.

Schlusswort: Hätte ich mich nicht am Vorabend entschieden von Mayrhofen direkt nach Hause zu fahren um Zuhause einen freien Tag zwischen Ferienrückreise und Arbeistbeginn zu haben wäre ich an diesem Tag ebenfalls dort oben gewesen.
Sölden mit Gaislachkogel und Schwarzer Schneid waren das Programm für einen zusätzlichen letzten Ferientag.
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Beitrag von starli »

Zum Jahrestag wurde am Parkplatz Rettenbachferner ein Denkmal installiert:

Bild

Das Denkmal ist so ausgerichtet, daß am Jahrestag zur Unglücksuhrzeit die Sonne durch den Spalt scheinen soll.

Die silberne Fläche ..
Bild

.. zeigt die Namen und Geburtsjahre der Gestorbenen und symbolisiert die Lebenswege der einzelnen bis sie am 5.9.2005 vereint wurden...
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Beitrag von Benjamin Frey »

Hallo Starli,

vielen Dank für die Bilder.
Als ich im Juli in Sölden war stand nur das Fundament.
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Beitrag von Werna76 »

Ram-Brand hat geschrieben:Eigentlich gibt es bei dem Unglück einige Mitschuld haben.
So könnte man da viele aufzählen. Direkt und indirekt.

Flugunternehmen, Pilot, Hubschrauberhersteller, Schalterhersteller, Hubschrauber Wartung, Bergbahnen, Seilbahnhersteller, Kabinenersteller, Kapitalismus (Wir), etc.
Der wahre Schuldige an den meisten Unfällen unserer Zeit...
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)
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Beitrag von Roberto »

^ Gaaaanz genau.

Platzende Autoreifen, reißende Seilbahn-Tragseile, Alkohol am Steuer, platzende Flugtriebwerke, lecke Autofähren, kippelnde Trittleitern, heiße Herdplatten, Eisberge, rutschige Badezimmerfußböden, Finger in Türspalte, Kreuzbandrisse beim Fußball, Schlüsselbeinbrüche beim Snowboarden, Missachtung der Vorfahrt - doch in Wirklichkeit ist immer der Kapitalismus schuld!

Nur in Cuba lebt man sicher.
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Beitrag von fredifredoski »

Nicht der Kapitalismus ist Schuld, wie man immer so schnell sagt, der Mensch ist Schuld, der Mensch in seiner einfachsten Form: geldgierig und egoistisch. Deswegen wird es auch nie ein anderes funktionnierendes System auf der Wlet geben als eines wo jeder denkt, dass er mehr Reichtum besitzt als die anderen. :roll:

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Beitrag von k2k »

Roberto hat geschrieben:Nur in Cuba lebt man sicher.
Geeeenau. Und Ghana hat eines der besten Steuersysteme ;-)

(Sry für OT...)
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Werna76
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Beitrag von Werna76 »

@Roberto:
Denk mal an die LKW-, Eisenbahn-, Fähr- und Flugzeugunfälle der letzten Jahre und dann denk nochmal nach....

LKW-Unfälle aufgrund übermüdeter Fahrer die von Ihren Chefs gezwungen werden keine Pause zu machen um mehr Profit einzufahren. LKW-Unfälle wegen vollkommen überladener bzw. schlecht gewarteter LKWs um Geld zu sparen und um mehr Profit zu machen.
Eisenbahnunfälle aufgrund von Produktionsfehlern beim Material (billiges Material/Produktionsmethoden) bzw. mangelnder Wartung um Geld zu sparen und um mehr Profit zu machen.
Fähren die absaufen weil sie nicht bzw. schlecht gewartet werden um Geld zu sparen und um mehr Profit zu machen. Fähren die absaufen weil sie überladen werden um mehr Profit zu machen.
Flugzeugunglücke aufgrund von billigstem Material um Geld zu sparen und um mehr Profit zu machen. Flugzeugunglücke aufgrund von Fehlern bei der Inspektion die unter Zeitdruck durchgeführt werden muss um Zeit und Geld zu sparen um........ MEHR PROFIT ZU MACHEN!!!!!!!!!

Jetzt verstanden???
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Roberto
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Beitrag von Roberto »

@Werna:

Geh davon aus, dass erstens ich schon beim ersten Posting nachgedacht habe und zweitens im Kommunismus/Sozialismus (um jetzt mal ein Gegenkonzept zum Kapitalismus zu nennen) ebenfalls Unfälle passieren, dort aber eher kaschiert und unter den Teppich gekehrt werden.

Dort wird erst recht unter kritischen und technisch unzureichenden Bedingungen gearbeitet, was zu Unfällen führt. Dort wird erst recht schlechtes Material verbaut, was zu Unfällen führt. Dort sind die Menschen erst recht unmotiviert, was zu Unfällen führt. Dort hat der einzelne erst recht weniger individuelle Rechte auf Schadenersatz etc.pp., was zu Unfällen führt. Dort gibt es keine freien Gewerkschaften und keinen unabhängig geprüften und einklagbaren Arbeitsschutz, was erst recht zu Unfällen führt.

Und jetzt denke Du mal nach.

Nachtrag: Wieviele Menschen mögen wohl beim Bau des neuen großen chinesischen Staudamms verheizt worden sein? Und warum erfahren wir nichts davon? Hm?
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Beitrag von Werna76 »

Tja da kann man wahrscheinlich lange darüber diskutieren, ich kann deine Meinung aber in keinster Weise teilen.
Du vergleichst da ein staatliches Projekt, wo zehntausende Menschen ihre Ortschaften verlassen mussten bzw. teilweise unter "leichtem" Druck des Staates gezwungen wurden an diesem Damm zu arbeiten, ob sie nun wollten oder nicht, mit einem Projekt, wo niemand zu irgendwas gezwungen wurde, sondern jeder nach (hoffentlich) reichlicher Überlegung freiwillig gehandelt hat.

Bleiben wir doch mal bei diesem Fall hier: Warum wurde die Seilbahn überflogen? Weil ein Umfliegen der Seilbahn (in welcher Form auch immer) länger gedauert hätte und somit mehr Kosten verursacht hätte. Man hätt ja auch die Seilbahn für diese Umbauarbeiten schließen können. Da wär dann aber auch wieder ein Einnahmenverlust zu verzeichnen gewesen.
Sehr tragisch, aber der Faktor Geld war doch eindeutig bestimmend für das was an diesem Tag passiert ist.
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Beitrag von Wiede »

1. kann sowas auch im Kommunismus passieren und somit sehe ich es wie Roberto
2. gehört weiterhin "der Schuldige" bzw. "die Ursache" gesucht, um die entsprechenden Leute zur Rechenschaft ziehen zu können und um durch eine genaue Fehler-Analyse selbige Vorkommnisse künftig möglichst vermeiden zu können
3. wir sind hier :offtopic: :wink:
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Beitrag von Roberto »

OK, bleiben wir bei dem Fall.

Offenkundig war Profitstreben ein bedeutender Faktor des Unfalls. Mein Reden auf einer der vorangegangenen Seiten. In Ordnung. Nur: So what? Was bringt es, dann unser kapitalistisches System anzuzweifeln, wenn es schlichtweg keine Alternativen dazu gibt?

Denn seien wir ehrlich: Was in den letzten Jahrhunderten so alternativ entwickelt und probiert wurde, war stets ein prächtiger Griff ins Klo.

Ich behaupte, die kapitalistisch-demokratisch-rechtsstaatlichen(!) Rahmenbedingungen sorgen für eine MINIMIERUNG von Unfällen. Reibung gibt es immer, nichts ist perfekt. Es ist nur wichtig, im Falle von Unfällen diese optimal aufzuklären und zur zukünftigen Abschreckung die Schuldigen zu finden und zu bestrafen, um eben diese Reibung in Form von Unfällen zu minimieren (was ich leider im Fall Sölden so nicht sehe - aber das ist kein Problem des Kapitalismus, sondern eher lokaler Art).

Anders gesagt: Bei den Roten ist alles noch viel schlimmer.

Es ist daher extrem kindisch, bei trotzdem auftretenden Unfällen das ganze System in Frage zu stellen, wenn dann das System für die Aufklärung und zukünftige Vermeidung ähnlicher Unfälle sorgt. Bei den genannten Autofähren hat sich eine Menge getan, wer als LKW-Fahrer seine Fahrzeiten überschreitet, riskiert mächtige Probleme, und wer Seilbahnen im Betrieb mit Außenlasten überfliegt, sollte hoffentlich zukünftig verdammte Probleme kriegen.

So far for today. :sleeping:

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