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Tödlicher Unfall auf der Harakiri

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fettiz
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Tödlicher Unfall auf der Harakiri

Beitrag von fettiz »

ZITAT BERLINER KURIER

Schuss-Fahrt in den Tod
Berliner Kurier Datum: 10.02.2007
Ressort: Berlin
Autor: PEMUE,NBI
Seite: 08

Schuss-Fahrt in den Tod
Stephan knallte auf der Harakiri-Piste gegen ein Schild
Berlin/Innsbruck - Er liebte den Schnee, fuhr gern Ski. Jetzt starb Stephan S. ( 18 ) im Urlaub. Der Gymnasiast aus Rahnsdorf fuhr mit "Fun-Caver" eine schwarze Piste hinab, knallte gegen ein Schild.

Der Urlaub war perfekt. Eine Woche lang war Stephan S. mit seinen Freunden im Skiurlaub. Abends haben sie gefeiert, tagsüber sind sie Ski gefahren.

Doch am Montag geschah das Unfassbare. Stephan S. hatte sich "Fun-Caver" (extra schnelle Ski) geliehen. Mit dem Lift fuhr er nach ganz oben. Dort wählte der Gymnasiast (vom Gerhart-Hauptmann-Gymnasium in Friedrichshagen) die Abfahrt namens "Harakiri".

Ein Polizei-Sprecher aus Innsbruck: "Am Anfang der Piste stehen mehrere Schilder, die auf die Schwierigkeit hinweisen." Es ist eine schwarze Piste, mit einem Gefälle von 78 Prozent.

Stephan S. schien sich seiner Sache bewusst. Er fuhr an. Doch plötzlich der Schock. Der Polizei-Sprecher: "Zeugen, die gerade mit dem Lift nach oben fuhren, haben gesehen, wie der junge Mann gerade aus nach unten gesteuert ist." Vermutlich hatte Stephan S. die Gewalt über seine Ski verloren. "Er raste direkt auf eine Pistenrandmarkierung zu, stieß mit ihr zusammen."

Die Zeugen des Unglücks alarmierten sofort die Retter. Mit einem Hubschrauber wurde der Gymnasiast in das Notfallklinikum nach Innsbruck geflogen. Zwei Tage lang kämpften die Ärzte um sein Leben, doch die Kopfverletzungen waren zu schwer, er starb.

Stephans Oma: "Seine Eltern waren in Bayern, fuhren sofort nach Innsbruck." Und dort durchlebten sie den Albtraum ihres Lebens. Sie sahen ihren Jungen sterben.
ZITAT ENDE

Hallo

ich habe mich entschlossen jetzt den Artikel noch hier ins Medientopic gestellt.

Mit dem Wissen des schrecklichen Unfalls habe ich mir den Artikel und auch das Board der Mayrhofener Bergbahnen durchgelesen, was mich ziemlich schockiert hat. Meiner Ansicht nach sollten die Mayrhofener Bergbahnen die Werbung stoppen - bevor noch mehr passiert.

Gut in dem Artikel der Berliner Zeitung sind ein paar fachliche Fehler drin. Fun Carver sind nicht sonderlich schnell. Aber der junge Mann hat etwas gemacht, wofür Fun Carver auf einer derart steilen Piste als problematisch einzustufen sind. Er ist wohl im Schuss das letzte Stück runtergefahren (und für Schuss sind die einfach nichts). Dabei hat er meiner Ansicht nach verkantet. Durch die hohe Geschwindigkeit, eisige Pistenverhältnisse schaffte er es dann nicht mehr die Kontrolle wiederzuerlangen. Übermüdung (...feierte..., und eine ganze Woche Skiurlaub), vielleicht auch mangelndes Können und v.a. Selbstüberschätzung verhinderten dann ein glimpfliches Ende. Leider stand nicht im Artikel, ob er einen Helm trug - aber wahrscheinlich nicht - hätte mit einem Helm so etwas verhindert werden können? Trotz der kritischen Anmerkungen spreche ich natürlich mein Beileid aus.

Nun warum sollte Mayrhofen das Marketing stoppen? Es liegt daran, dass sich Skifahrer getrieben durch das aggressive Marketing zur Selbstüberschätzung tendieren. Wenn dann noch Fotos gemacht werden, ticken sicher manche aus. Was liest man nicht alles im Gästebuch der Harakiri: "Ich hab Harakiri full attackiert", "Kommt zur Harakiri!!der Hubschrauber wartet schon;)", "Wer da runter rast ist ein toter Mann (Frau)", da werden dann am von schlechteren Skifahrern am Abend Wetten abgeschlossen wer sich runtertraut. Am nächsten morgen mit Restalkohol. Vielleicht auch schon etwas fertig von der vorangegangen Skitagen - auf die man ja konditionell auch nicht richtig vorbereitet ist (auch hier im Forum sollen sich ja schon einzelne gebrüstet haben, dass man vollkmmen ohne Kondition gerade zu Beginn der Saison die ganzen Pisten runterpowert). Dann wird berichtet, dass dann in der Gruppe runtergefahren wurde, wo dann einzelne in die Absperrungen geflogen sind, in den Büschen/Bäumen gelandet etc...
Vielleicht wollen manche auch den Freunden, Freundinnen etc. imponieren...

Wäre es nicht sinnvoll, wenn oben so ein Gate wie in USA wäre? Damit auch der dümmste merkt, dass damit nicht zu spassen ist? Und auch jedem klar ist, dass es auf eigene Gefahr erfolgt? Wie wäre es mit Helmpflicht? Flexible Pistenmarkierungen anstatt der harten festen Stangen?
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Beitrag von CaptainHollywood »

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korrekt! diese Piste ist definitiv eine der schwersten (vor allem wenn sie eisig ist) die ich so kenne. Und gerade wegen der agressiven Promotion seitens der Mayrhofener Bergbahnen zieht das nat. ordentlich Leute.
Problematisch ist auch die Tatsache, dass das erste Stück sehr flach ist (aber lang), steht man dann vor dem Steilstück wird sich so mancher Anfänger/Mittelklasse Skifahrer letztlich schon allein herunterstürzen, weil er nicht zurücklaufen möchte. Einen seitlichen Ausstieg gibt es nämlich nicht!

An solch einer Stelle sollte entweder ein Pisten-Scout stehen, oder ein kleiner Schlepplift die Möglichkeit zur Umkehr bieten!

den Namen "Harakiri Piste" sollte man evt angesichts dieses tragischen Todesfalles auch noch einmal überdenken.
aber wie gesagt Unfälle passieren auf jeder Piste

http://www.mayrhofner-bergbahnen.com/de ... piste.html

Bild

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Re: Der Tote auf der Harakiri

Beitrag von mithrandir »

fettiz hat geschrieben:Er ist wohl im Schuss das letzte Stück runtergefahren (und für Schuss sind die einfach nichts). Dabei hat er meiner Ansicht nach verkantet. Durch die hohe Geschwindigkeit, eisige Pistenverhältnisse schaffte er es dann nicht mehr die Kontrolle wiederzuerlangen. Übermüdung (...feierte..., und eine ganze Woche Skiurlaub), vielleicht auch mangelndes Können und v.a. Selbstüberschätzung verhinderten dann ein glimpfliches Ende. Leider stand nicht im Artikel, ob er einen Helm trug - aber wahrscheinlich nicht - hätte mit einem Helm so etwas verhindert werden können?
Den Artikel hier einzustellen, halte ich für in Ordnung.

Deine Spekulationen hingegen finde ich daneben. Sachlich die Tatsachen zur Kenntnis nehmen, sollte die richtige Wahl sein. Alles andere angesichts der Tragödie nicht.

Jeder für sich sollte sich Gedanken darüber machen, dass Skifahren trotz aller Technik ein Sport im Grenzbereich ist und bleibt.

Den Eltern und Angehörigen mein Beileid.
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Beitrag von lanschi »

So tragisch die Sache auch ist, aber ich finde nicht, dass die Mayrhofner Bergbahnen da Handlungsbedarf haben. Es wird ausreichend und eingehend auf die Steilheit und Gefährlichkeit der Piste hingewiesen - wer sie fährt, der weiß hoffentlich, was er tut. Unfälle (auch mit Todesfolge) gibt´s leider auf vielen Pisten.

Ein bisschen was an Eigenverantwortung muss man den Skifahrern schon auch noch zugestehen - Helmpflicht, Ski-Führerschein oder Tempolimits auf Skipisten sind sicherlich nicht zielführend.
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Beitrag von CaptainHollywood »

das sehe ich etwas anders!!!

->Helmpflicht zum Bsp wäre eine äußerst sinnvolle Sache

->gerade weil bei der Einfahrt in die Harakiri nicht ersichtlich ist, wie steil sie wirklich ist, wären ein Gate oder Scout durchaus sinnvoll, zumindest aber ein Schlepplift der die Umkehr erleichtert.

was aber das eigtl Problem ist: die Bergbahnen Mayrhofn machen einen saumäßigen Wind und betreiben großen Aufwand um die Harakiri als Werbemagnet für das Skigebiet zu pushen. Dies ist meiner Ansicht nach das eigtl falsche Vorgehen.
Diese Piste ist aber höchstens etwas für 10% der Besucher!!!

ps: Harakiri und Sprüche auf Werbematerial wie "I Survived Harakiri" sollte man angesichts der Vorfälle dort auf alle Fälle überdenken!

Natürlich ist trotzdem jeder für sich selbst verantwortlich und trägt die Folgen seines Handelns!
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Beitrag von molotov »

hab mir grad die fotos angeschaut, wirklich grauenhaft, die hälfte liegt oder ist grad am stürzen.

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Beitrag von lanschi »

CaptainHollywood hat geschrieben:Sprüche auf Werbematerial wie "I Survived Harakiri" sollte man angesichts der Vorfälle dort auf alle Fälle überdenken!
Gegen das Harakiri allein hab ich nichts einzuwenden, aber der Spruch "I survived Harakiri" ist in der Tat sehr makaber.

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BigE
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Beitrag von BigE »

plädiere auf eigenverantwortung. mehr als warnen kannst die leute nicht.

übrigens, die piste würd mich mal reizen :twisted: ihr wisst ja, je steiler desto geiler!
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Beitrag von mithrandir »

BigE hat geschrieben:übrigens, die piste würd mich mal reizen :twisted: ihr wisst ja, je steiler desto geiler!
Sorry, aber der Kommentar ist hier völlig fehl am Platz...
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Beitrag von BigE »

was soll ich denn, schluchtzen um jmd den ich überhaupt nicht kenne? mal ehrlich, du klickst weiter und zwei, drei klicks weiter hast schon wieder ein grinsen auf den lippen. sowas wie "trauer über internet" wegen leuten von denen man nie etwas gehört hat, das ist doch einfach lächerlich
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Beitrag von CaptainHollywood »

BigE : du besitzt weder moralisches Bewußtsein noch das nötige Feingefühl um dich an dieser Diskussion zu beteiligen.

Leute wie du gehören nicht auf die Piste sondern an die Theke: zum rumprahlen!!! Ein toller Typ!
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Beitrag von trincerone »

übrigens, die piste würd mich mal reizen ihr wisst ja, je steiler desto geiler!

Sorry, aber der Kommentar ist hier völlig fehl am Platz...
Ist er nicht.

Ich teile im übrigen die Auffassung, dass jeder für sich selbst verantwortlich und möchte ergänzen: auch für andere! Stellt Euch mal vor, das wär kein Schild gewesen, sondern ein anderer Schifahrer!

Man gewinnt den Eindruck, je mehr versucht wird, so ein Zero Risk zu schaffen und alle Menschen vor jeder Gefahr zu behüten, desto mehr reizt es die Leute Grenzen auszutesten - manchmal gewinnt man den Eindruck, dabei bleibt das Verantwortungsbewusstsein auf der Strecke. Vielleicht liegt es daran, dass Menschen von Natur aus eben am ehesten aus Fehlern lernen, das aber nur können, wenn sie die Chance haben, kleine Fehler mit glimpflichem Ausgang zu machen. Wenn diese Chance nicht besteht, macht man dann vielleicht plötzlich schwerere Fehler. Nur so ein Gedanke von mir.

Ich kann jedenfalls aus eigener Erfahrung sagen, dass sich mein Respekt vor dem Gebirge und Kalkül, was verantwortliches Handeln angeht, drastisch erhöht haben, seit ich öfter abseits der Pisten unterwegs bin. Plötzlich wurde mir das erste mal klar, in was für einer extremen Umwelt man sich dort bewegt. Ohne jegliche Sicherung seitens Dritter stellt man nämlich seine Grenzen sehr schnell fest! Das hat mein Fahren auf der Piste maßgeblich beeinflusst. Früher waren Schigebiete auch eher große Abenteuerspielplätze für mich - heute fahre ich i.A. eher zwei bis drei Stufen unter dem, was vielleicht gerade noch so ginge. Es müssen eben nur mal ausnahmsweise zwei oder drei ungünstige Gegebenheiten zusammen kommen und dann ist man sehr froh, wenn man sich selbst nach oben noch etwas Spielraum gegönnt hat. Vor fünf Jahren hätt ich das wohl anders gesehen...
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mic
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Beitrag von mic »

Hallo BigE,
nimm bei Ikea erstmal ein Bällebad vielleicht kommst dann wieder runter!
Deine Kommentare sind in der Tat unpassend und beim Nächsten lösche ich die raus!!
mic/ mod


Bin übrigens auch der Meinung das diese Piste Leute anzieht die ihr nicht gewachsen sind! Vielleicht sollten die einfach mit ihrern tollen Bahnen werden das wäre für einige Übermütige sicherer.

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lanschi
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Beitrag von lanschi »

mic hat geschrieben:Bin übringens auch der Meinung das diese Piste Leute anzieht die ihr nicht gewachsen sind! Vielleicht sollten die einfach mit ihrern tollen Bahnen werden das wäre für einige Übermütige sicherer.
Das geht jetzt nicht mic im Speziellen an, sondern alle, die der Meinung sind, dass Mayrhofen die Werbung umstellen sollte.

Die werben damit, dass die Abfahrt ein Durchschnittsgefälle von 78% hat. Und die Abfahrt ist im Pistenplan auch mit einem Totenkopf gekennzeichnet. Dass das Ganze die Leute anzieht erscheint logisch, aber das liegt wohl eher daran, dass die Leute nicht mehr wissen, wo ihre Grenzen sind.

Ich glaube außerdem nicht, dass nur wegen der Harakiri jemand seinen Urlaub in Mayrhofen verbringt, aber das hat ja auch niemand gesagt.
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Beitrag von mic »

Dass das Ganze die Leute anzieht erscheint logisch, aber das liegt wohl eher daran, dass die Leute nicht mehr wissen, wo ihre Grenzen sind.
das ist genau das was ich und andere sagen wollen!!
Die Piste wird wie keine andere in den Alpen beworben.
Ob man solche Werbung einstellen soll kann man schlecht sagen.
Aber die Piste wird jetzt noch mehr anziehen.
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Beitrag von trincerone »

Da hier bekundetes oder nicht bekundetes Mitleid nicht das Thema werden soll, werde ich mich nicht weiter dazu äußern und möchte nur der Vollständigkeit halber anmerken, dass ich die Ehrlichkeit der Aussagen von BigE zu schätzen weiß und heute abend vermutlich das, was ich gleich in der Tagesschau über Kriege, Attentate, verhungerte und mangels medizinischer Versorgung an Krankheiten zu Grunde gegangener Menschen sehen werde, mehr meine Gedanken beschäftigen wird, als die Harakiri - anderen Menschen mag dies anders gehen. Desweiteren hoffe ich, dass der Umgangston in der Diskussion nicht so bleibt, wie hier teilweise gerade war. :(

Und jetzt zurück zu Harakiri. Man muss natürlich eines ganz klar sagen: in den Quattre Vallées gibt es auch unglaublich steile Sachen, die werden aber nicht in dieser Form beworben. Ich weiß nicht, ob es dort weniger Unfälle gibt, aber ich glaube schon. Vermutlich ist die Bekanntheit dieser Abfahrten geringer und funktioniert mehr über das Hören-Sagen, so dass von vorneherein nur ein bestimmtes Klientel davon erfährt? Dann wäre vielleicht in der Tat das Marketing an der Harakiri zu überdenken.

Wer von Euch kennt denn die Piste? Mich würde mal interessieren, ob die im Verältnis zu den Steilstücken anderer schwarzer Pisten wirklich noch mal so viel schwerer ist oder ob es eher so ist, dass gerade weil die Piste so berüchtigt ist, es manche Leute hier mal so richtig wissen wollen. Letzteres würde dann auch dafür sprechen, das Marketing zu überdenken.
Aber die Piste wird jetzt noch mehr anziehen
Das glaube ich auch. Schon zynisch irgendwo oder?
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Beitrag von BigE »

whoops, und schon sieht einer blau :?

nun, ich stehe nach wie vor zu meinem quote - aaaber er wird hier wohl gern missverstanden.

und @CaptainHollywood, woher willst du wissen wie gut ich ski fahre?? ich traue mir diese steile abfahrt zu, du mir nicht. wer weiss wohl besser wie gut ich skifahre?
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Beitrag von DiDa »

@ trincerone

Sicher gibt es in den Quattre Vallees vergleichbar steile Abfahrten, allerdings mit dem Unterschied das sie nicht präpariert sind. Pisten wie von Mont-Fort, Gentianes-Tortin und Chaussure-Tortin werden halt im Steilstück nicht gewalzt, nur die Zu- und Ausfahrt.
Die Gondelbahn und Piste vom Mont-Gele scheint schon seit letztem Jahr geschlossen zu sein. Ich war das letzte mal vor 3 Jahren oben, seitdem ist sie kaum noch geöffnet. Vielleicht ist diese Abfahrt schon zu extrem?

Das Problem sehe ich allerdings darin, dass solch steile Pisten häufig hart und eisig sind. War letztes Jahr in Kitzbühel und da gibs auch so ne schwarze Piste runter vom Steinbergkogel zum Ehrenbachgraben. Die ist auch recht steil gewesen und war Spiegelblank. Wenn man jetzt eine Buckelpiste bzw. Skiroute hat, ist das Problem mit der harten und eisigen Piste nicht gegeben.

Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken ob man die Piste als Variante unpräpariert lässt.
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Beitrag von Werna76 »

Muss hier auch meinen Senf dazu geben.

Ich würd auch gerne, im der Harakiri gegenüberliegend Funpark nen Heli über den größten Kicker springen wie so manche Cracks dort.
Aber mache ich es - NEIN. Weil ich das einfach nicht kann.

Und wenn ich es doch versuche und mich dabei verletze... Wer ist dann Schuld? Ich, weil ich mir zu viel zugetraut habe, oder die Bergbahnen Mayrhofen weil die den Kicker dort aufgebaut haben???

Man könnte vielleicht auch noch der Skifirma die Schuld geben, weil die soooo schnelle Ski fabrizieren oder vielleicht könnte man sogar den Berg selbst verklagen weil er so steil ist.
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)

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Beitrag von fettiz »

[quote="DiDa
Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken ob man die Piste als Variante unpräpariert lässt.[/quote]

v.a. da auch die Geschwindigkeiten dann vollkommen beherrschbar sind. In Frankreich ist es ja üblich, Buckel zu fahren. Deswegen kommen die besten Buckelpistenfahrer Europas ja oft auch aus Frankreich.

Bei den jetzigen Schneeverhältnissen müsste dann aber das Zugpferd dicht gemacht werden...
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Beitrag von Foto-Irrer »

über den Toten kann man sich genauso streiten wie über den Jungen am Sonnenkopf, der zwar überlebt hat, aber dessen Abstieg durchs Tobel von 11-20 Uhr als extremes Martyrium angesehen werden kann.
Bei dem sagen nämlich viele, ob er denn blöd ist, von seiner Gruppe weggefahren zu sein und wiederum andere sagen, der arme, wie er das ausgehalten hat.
Bei der Harakiri ist es nunmal irgendwo seine Schuld, daß er gestorben ist, weil nun wirklich die Piste zwar stark beworben aber auch hingewiesen wird, wie gefährlich sie ist. Es ist ein Unfall, der nunmal passiert ist. Den Bergbahnern gebe ich keine Schuld oder mache denen einen Vorwurf wegen der Werbung.
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Beitrag von Downhill »

Werna76 hat geschrieben:vielleicht könnte man sogar den Berg selbst verklagen weil er so steil ist.
:rofl: :rofl: :rofl:

Ein (Halb)satz, der es auf den Punkt bringt. :zustimm:
molotov
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Beitrag von molotov »

zum thema mitleid:
stellt euch doch mal vor ihr seit angehörige/freunde des opfers und lest dann sachen wie: selber schuld, konnte sein können nicht einschätzen. könnt ihr sein können einschätzen? NEIN! Freunde beschrieben den Jungen als einer den besten Fahrer ihrer Gruppe. Vielleicht war der Rest Anfänger vielleicht fahren sie aber alle schon ein paar Jahre und dementsprechend gut.

Und wenn die FUN-Carver schuld waren, dann gehört die Piste gesperrt oder es muss kontrolliert werden, wer mit welchem Material reinfährt.
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stivo
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Beitrag von stivo »

sehe ich auch so... wir können hier um die äußeren Umstände diskutieren, aber nicht um den Jungen selbst... ob er uns nun Leid tun muss oder nicht, aber wie gut er Skifahren kann, weiß hier keiner, somit ist es sinnlos zu diskutieren. Und jedem von uns kann, wenn es ganz dumm läuft, ein schlimmer Skiunfall passieren.... dazu muss es auch nicht die Harakiri sein.
die piste würd mich mal reizen ihr wisst ja, je steiler desto geiler
Sowas kann man schreiben, aber in dem Zusammenhang hier, ists echt etwas unpassend, ganz egal ob man nun etwas mit dem Menschen zu tun hat oder nicht. Klar sind wir hier nicht die Trauergemeinde, aber wir sprachen weiter oben von möglicher Selbstüberschätzung und dieser Satz zeugt meiner Meinung nach auch von Selbstüberschätzung.
Ich will den Verfasser des Satzes jetzt nicht beurteilen, weil ich weder ihn noch sein Können auf Skier kenne, sondern beziehe mich hier nur darauf, wie diese Aussage wirkt.
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oli
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Beitrag von oli »

molotov hat geschrieben:...stellt euch doch mal vor ihr seit angehörige/freunde des opfers und lest dann sachen wie: selber schuld, konnte sein können nicht einschätzen.
Das ist für mich der zentrale Satz in dieser Diskussion. Für mich sind all die Ansätze zur Klärung der Schuldfrage in diesem Topic absolut pietätlos.
Dieser Thread ist von Fettiz mit dem Auszug eines Zeitungsartikels begonnen worden, indem beschrieben wurde wie ein junger Mensch (vermutlich genauso jung wie die Mehrzahl von Euch) bei der Ausübung seines Hobby´s zu tode gekommen ist. Und hier hat man nichts besseres zu tun, als einen Schuldigen zu suchen.
Ich jedenfalls war Gedanklich zu erst bei den Eltern. Was ging in ihren Köpfen vor, als sie erfahren haben, was ihrem Bengel passiert ist?
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