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Zwei Haarrisse legen die St. Moritzer Signalbahn lahm

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Vadret
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Zwei Haarrisse legen die St. Moritzer Signalbahn lahm

Beitrag von Vadret »

Zwei Haarrisse legen die St. Moritzer Signalbahn lahm


Farbeindringmittel macht die Materialschäden deutlich sichtbar

Weil das baugleiche, mächtige Stirnrad bei einer anderen Bergbahn mitten im laufenden Betrieb einen Defekt erlitten hatte, nahmen die Techniker der St. Moritzer Bergbahnen den Antrieb der Signalbahn bei der alljährlichen Frühjahrsüberprüfung noch gründlicher unter die Lupe. Zusammen mit Spezialisten der Zürcher Kissling-Werke setzten sie Farbeindringmittel ein, ein bekanntes Oberflächen-Analyseverfahren, bei dem Risse und Brüche zuverlässig angezeigt werden. Das suspekte Stirnrad war in Ordnung, dafür tauchten an einem der beiden Antriebsräder feine Haarrisse in zwei Zähnen der Spezialstahlbandage auf.
«So etwas ist irreparabel», sagt der technische Leiter der St. Moritzer Bergbahnen, Peter Pfister, gegenüber der EP/PL. So musste das rund eine halbe Tonne schwere Zahnrad ausgebaut werden. Die von den angerissenen Zähnen ausgehende Gefahr ist eine indirekte: «Das Zahnrad würde nach einem Bruch vermutlich ohne grössere Probleme weiter funktionieren. Aber die abgesprengten Teile könnten an anderen Maschinenteilen massive Zerstörungen anrichten, je nachdem, wo sie hineingeraten», sagt Pfister.
Solche Riesenzahnräder gibt es nicht ab Lager, obwohl es ein Standardfabrikat ist. Zwar kann das eigentliche Rad wiederverwendet werden, aber die Bandage aus Spezialstahl, in die die Zähne hineingefräst werden, ist zu ersetzen. Dazu muss das Rad vom Werk in Zürich zu einem italienischen Spezialisten, der einen Bandrohling auf Lager
hat. Weil es beim Aufzug und der
Fräsung aber um Toleranzen im
Tausendstel-Millimeter-Bereich geht, braucht das seine Zeit. Zudem musste auch das Zwillingsrad mitgeschickt werden, um die Neuanfertigung exakt gleich zu machen. Auf rund 50 000 Franken schätzt Pfister die Kosten für den ganzen Zwischenfall.
Bei den St. Moritzer Bergbahnen erhofft man sich die Anlieferung der beiden Räder bis spätestens Mitte August, um dann in der zweiten Monatshälfte den Sommerbetrieb aufnehmen zu können – einen Monat später als geplant. Das ist zwar ein Minus beim Gästeangebot, hat aber auch eine weniger unangenehme Begleiterscheinung: Der hochdefizitäre Sommerbetrieb wird verkürzt und ist damit weniger teuer. Für Gäste bestehen alternative Fahrgelegenheiten mit der Sesselbahn Suvretta–Piz Nair und mit der Standseilbahn Chantarella–Corviglia.
Techniker Pfister ist nicht speziell überrascht von den Rissen im 35-jährigen Zahnrad: «Es gibt junge Getriebe mit Schäden und es gibt uralte, die so etwas nicht haben.» Eher verwundert ist er über den Umstand, dass dieser deutliche Schaden innerhalb eines Jahres entstanden ist: «Bei der Revision im Frühling 2006 war davon noch nichts zu sehen.» Rund einen Arbeitstag veranschlagt er für den Wiedereinbau, bei dem ihm und seinen Leuten die Werksmechaniker des Zürcher Lieferanten zur Hand gehen werden.


Quelle: Engadiner Post Autor: Urs Dubs

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Datum: 03.07.2007
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Die Signalbahn wurde im Jahre 1972 erbaut. Hersteller ist Habegger. Die beiden Kabinen fassen 101 Personen und die Förderleistung beträgt 1000 P/h. In den Sommermonaten 2002 und 2003 hat Garaventa-Doppelmayr die Bahn Generalüberholt und eine neue Steuerung von SISAG ist eingebaut worden. Momentan wird über einen Ersatzt der Signalbahn nachgedacht.
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Wareli
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Beitrag von Wareli »

Und für diese Bagatelle muss man die Bahn ersetzten?? :respekt:

Dass Dir sowas noch ein fetter roter Titel wert ist? Jede Wette, auf der ganzen Welt haben zum gleichen Zeitpunkt 10 andere Anlagen das gleiche Problem. :P
Zuletzt geändert von Wareli am 07.07.2007 - 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

Hier von einem Bagatellschaden zu sprechen, ist wohl ein Hohn. Im Artikel ist beschrieben, welche Auswirkungen dieser Schaden haben kann.
Meinst du wirklich die Betreiber riskieren einen Stillstand der Bahn während des Fahrbetriebes mit der Bergung der Leute aus zwei vollbesetzten Wagen bei vielleicht ungünstigen Bergeverhältnissen im Spannfeld?
Zum Glück gibt es bei Seilbahnen derartige "pingelige" Regelungen und Vorschriften, so dass Seilbahnbetriebsvorkomnisse auf Grund von technischen Defekten äußerst selten sind.
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Wareli
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Beitrag von Wareli »

@Dresdner:
Haarrisse im Getriebe sind genau so üblich und immer wieder anzutreffen wie Drahtbrüche im Zug-, Trag- oder Spannseil wie auch die Klemmköpfe am Laufwerk. Das sind einfach Stellen die Anfällig sind. Die kennt man, kann man kontrollieren und beobachten und gegebenenfalls Ersetzen. Dass als Grund zu nehmen für ein Ersatz der Anlage ist wohl der Gipfel des Hohnes wie du selber schon sagst. Auch eine neue Bahn hat ein Getriebe dass das gleiche Problem auch bekommen kann. Bei deinem Auto gibt es im Pneu auch Haarrisse. Die lassen sich kontrollieren und irgend wann brauchst du neue Reifen aber kein neues Auto. Verstanden was ich mit Bagatelle gemeint habe. Übrigens kann die Bahn auch bei Getriebeschaden Leergefahren werden. Bei wichtigen Anlagen hat man übrigens 2 redudante Getriebe eingebaut mit 2 Antrieben die man Wahlweise zu oder ausschalten kann.

Wie im Text unten schon geschrieben ist diese Bahn aber A.) Nicht Wichtig und B.) Sind die StMBB doch Froh wenn sie einen Grund haben die Bahn für die 5 Nasen am Tag nicht laufen lassen zu müssen. Endeffekt sparen sie noch Geld dabei.

Von dem her ein Sturm im Wasserglas.

Mit Kisslinggetriebe fährt man gut.
www.kissling.ch
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TPD
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Beitrag von TPD »

@Wareli
Die Bahn wird zwar in den nächsten paar Jahren ersetzt. Aber dies hat nichts mit den Haarrissen zu tun ! (Das war schon vorher geplant)
Zur Zeit wird die Bahn repariert und man hofft sie so rasch als möglich wieder in Betrieb nehmen zu können.
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
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GMD
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Re: Zwei Haarrisse legen die St. Moritzer Signalbahn lahm

Beitrag von GMD »

Für Gäste bestehen alternative Fahrgelegenheiten mit der Sesselbahn Suvretta–Piz Nair und mit der Standseilbahn Chantarella–Corviglia.
Diese Sesselbahn kenne ich nicht...
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Vadret
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Re: Zwei Haarrisse legen die St. Moritzer Signalbahn lahm

Beitrag von Vadret »

Das ist die fixe 2er Sesselbahn Suvretta oder "Suvrettabahn". Die Rostlaube die von Chasellas nach Trutz führt. "Bergbahn-AG" an der sie gehörte hiess Suvretta Piz Nair. Auch SMBB (St. Moritzer Bergbahnen) gibts nümmeh. Jetzt heisst ja alles BEST AG (Bergbahnen ENGADIN-St. Moritz AG). Deshalb die Komische Namensgebung.
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Beitrag von GMD »

Ich weiss schon, dass diese DSB gemeint war. Aber ich dachte, Piz Nair sei ein Druckfehler. Denn soweit hoch führt dieser Lift nun auch beim besten Willen nicht.
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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

Noch eine Anmerkung: Die Förderleistung der Signalbahn beträgt konservativ gerechnet (mit Stationsaufenthalt um 90 s) 1200 P/h. Bei einer max. Fahrgeschwindigkeit von 10 m/s und einer einzigen Stütze in Streckenmitte ist dies bei einer Betriebslänge von 1460 m auch realistisch. In der Referenzliste bei VonRoll wird die Förderleistung sogar mit 1500 P/h angegeben. Es wurde eine optimale Trasse für die Pendelbahn gewählt. Für eine Ersatzbahn eines anderen Systems wird es vorraussichtlich eine andere Trasse geben.

Noch ein Vergleich: Die Furtschellasbahn in Sils-Maria befördert bei 80 Pers./Kabine und einer Betriebslänge von 1500 m etwa 1000 P/h.

Derartige Schäden, wie hier einer vorliegt sind nicht ungewöhnliches und stellen nicht die Anlage infrage. Aber eine Pendelbahn ist aus Sicht einiger Kollegen wohl nicht mehr zeitgemäß...
Eine Totalerneuerung des elektromechanischen Teils halte ich für wirtschaftlicher, als eine neue Bahn. Ist meine Meinung.
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Vadret
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Beitrag von Vadret »

Signalbahn öffnet am 18. August 2007

Medienmitteilung Bergbahen ENGADIN St. Moritz AG


Die Signalbahn kann erfreulicherweise eine Woche früher als ursprünglich geplant, am Samstag, 18. August 2007, ihren Betrieb wieder aufnehmen. Das Zahnrad, an dem bei der Revision feinste Haarrisse gefunden wurden, hat man ersetzt.

Bei den jährlichen Revisionsarbeiten wurden im Frühsommer an einem Zahnrad des Hauptgetriebes der Signalbahn feinste Haarrisse gefunden. Da auf dem Markt kein Ersatzteil verfügbar war und es aufgrund der boomenden Wirtschaft weltweit zu Lieferengpässen bei Qualitätsstahl kam, musste der Start der Signalbahn provisorisch auf den 25. August 2007 verschoben werden. Dank grossen Anstrengungen seitens der Bergbahnen und ihres Lieferanten konnte das Zahnrad nun doch früher als geplant geliefert und eingebaut werden, so dass die Bahn ihren Betrieb bereits eine Woche früher, am 18. August 2007, wieder aufnehmen kann. Damit sind ab kommendem Samstag alle Sommeranlagen der Bergbahnen ENGADIN St. Moritz AG in Betrieb.

Quelle: www.corviglia.com

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