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Crash der Übernachtungszahlen im Bayerischen Wald

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flo
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Crash der Übernachtungszahlen im Bayerischen Wald

Beitrag von flo »

Übernachtungsgäste laufen davon

Gemeinden melden im ersten Halbjahr Rückgänge im zweistelligen Bereich

von Christina Hackl.
Zwieseler Winkel. An der Börse würde man von wohl von einem Crash sprechen: Der Kurs der Übernachtungszahlen ist in den Gemeinden des Zwieseler Winkels im ersten Halbjahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr stark eingebrochen. Alle Tourist-Informationen melden Rückgänge im zweistelligen Bereich. Dass die Zahlen alarmierend sind, darin sind sich Touristiker und Bürgermeister einig. Woher dieser Negativ-Trend kommt und wie man ihn stoppen könnte, darüber gehen die Meinungen auseinander.
»Für unsere touristischen Betriebe geht es langsam an die Substanz und für die Gemeinde bedeutet das Einbußen beim Kur- und Fremdenverkehrsbeitrag«, bilanziert Bürgermeister Herbert Schreiner aus Frauenau. Bis einschließlich Mai verzeichnete der Glasmacherort 24 200 Übernachtungen, 2006 waren es im selben Zeitraum noch 31 474 - ein Rückgang um fast 23 Prozent.
Große Hoffnungen, dass sich die Zahlen bis Jahresende noch verbessern, hat Schreiner nicht. Die schlechte gesamtwirtschaftliche Situation der letzten Jahre und Billigreisen ins Ausland, sind nur zwei Aspekte, die nach Schreiners Meinung zu den Einbrüchen geführt haben. »Wir tun alles, um den Ort für unsere Gäste liebens- und lebenswert zu machen, aber vom viel beschworenem Aufschwung ist im Bayerischen Wald nichts zu spüren«, sagt Schreiner.
Fehlende oder schlechte Werbung könne seiner Meinung nach nicht der Grund für die Übernachtungsrückgänge sein. Der Bayerische Wald habe schließlich zu Jahresbeginn 2007 eine Tourismusoffensive gestartet, einen eigenen Marketing-Manager eingestellt und die Landkreise, Städte und Gemeinden hätten noch einmal tief in die Tasche gegriffen, um Finanzmittel für die Offensive freizumachen. »Der zusätzliche Aufwand müsste sich jetzt nach und nach bezahlt macht« , hofft der Rathauschef.
»Region als Gesamtes vermarkten«
Mit dem Kirchturmdenken früherer Jahre komme man nicht mehr weit, gefragt sei der Blick über den Tellerrand der eigenen Gemeinde hinaus: »Wir müssen die Vorteile der Bayerischer Wald mehr in den Vordergrund stellen. Es gibt diese Modelle, wir brauchen also das Rad nicht neu erfinden, sondern nur bereit sein, diesen Weg auch zu gehen«, so Schreiner.
»Dem kann ich nur zustimmen«, sagt Thomas Müller, Bürgermeister und Tourist-Info-Chef in Bayerisch Eisenstein. Auch seine Gemeinde kann ein Lied vom Übernachtungsrückgang singen. Im Vergleich zu 2006 haben in den ersten fünf Monaten diesen Jahres fast 19 Prozent weniger Gäste im Grenzort übernachtet. Die Region als Gesamtes vermarkten und dabei die Stärken der einzelnen Gemeinden hervorheben, das sei, so Müller, ein viel versprechender Ansatz für die Zukunft.
Das Thema, bei dem die Region punkten könne, sei die Natur. »Der Nationalpark kann die Trumpfkarte für den touristischen Aufbruch sein«, sagt Müller. Die Erfolgsgeschichte des Hauses zur Wildnis würde beweisen, dass das Thema Natur bei den Gästen ankomme.
Wo seiner Meinung nach der Hauptgrund für die Gästeflaute liegt? »Wir haben ein Imageproblem «, so Müller. Der Bayerische Wald sei bei vielen Urlaubern immer noch der Landstrich ganz hinten auf der Deutschlandkarte und gelte als nicht mehr zeitgemäß.
Auch Gerti Menigat, Bürgermeisterin von Lindberg, sieht in Sachen Image großen Nachholbedarf: »Ein Gast aus München hat mir letztens erzählt, wie gut es ihm bei uns gefallen habe. Zu Hause werde er aber erzählen, dass er in Kitzbühel war. Das sagt doch schon alles. «
43 752 Übernachtungen sind von Januar bis Juni im Statistikheft eingetragen, letztes Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch 50 875, macht einen Rückgang um 14 Prozent. »Das ist ein Verlust, bei uns hängen viele Arbeitsplätze am Tourismus«, sagt Menigat. Bei der Gemeinde sieht sie aber keine Schuld für den Rückgang: »Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, zum Beispiel eine neue Internetseite oder Verbesserungen der touristischen Infrastruktur und werden auch weiter an Verbesserungen arbeiten. « Ihrer Meinung nach liege es jetzt beim Tourismusverband Ostbayern, den Bayerischen Wald optimal zu vermarkten: »Uns hat man in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt. Es ist nicht fünf vor 12, sondern bereits fünf nach. «
Eher pessimistisch ist die Stimmung auch in der Stadt Zwiesel. 16,4 Prozent weniger Übernachtungsgäste als bis Juni 2006 verbuchte die Kurverwaltung bis jetzt. Ein dickes Minus, vor allem, wenn man bedenkt, dass Zwiesel mit dem Weltcup
»Durchschnitt genügt nicht mehr«
und der Landesausstellung »Bayern-Böhmen« dieses Jahr Gastgeber von zwei touristischen Großereignissen ist.
»Der Weltcup und die Landesausstellung können das Minus nur abschwächen, aber nicht beseitigen«, sagt Kurdirektor Emil Kronschnabl. Er glaubt, dass den Menschen schlichtweg das Geld fehlt: »Mehrwertsteuererhöhung, Energiepreise und Lebenserhaltungskosten steigen, das sind alles Gelder, die sonst in der Urlaubskasse gelandet wären. «
Trotzdem sieht er durchaus Chancen für den Tourismus im Bayerischen Wald. »Wir müssen einzigartige, nicht austauschbare Angebote schaffen und die Qualität der Angebote muss topp sein - Durchschnitt genügt heute einfach nicht mehr. «
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Mannerl
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Beitrag von Mannerl »

wie im Artikel oben erwähnt sind die billligen Auslandsreisen meiner Meinung nach oft ein Grund wegzufliegen. Ein Norddeutscher ist ja schneller auf Kreta als im Bayer. Wald.
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schifreak
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Bayr Wald

Beitrag von schifreak »

Ja mei, der boarische Woid war ma zruhig. Ich mein, ich brauch keinen Ballermann etc. auch keine große Hitze-- aber dafür gscheide Berg mit Seilbahnen...und deswegen ziehts mi in die Alpen... das was der bayrische Wald zu bieten hat, langt halt net. Und es stimmt schon, MWST Erhöhung etc... da könnens sich bei der Regierung bedanken. Auch, daß die benachbarte Tschechei s Benzin billiger verkaft. Und ma dort evtl auch billiger Übernachten ko, -- i wüßt zwar net wo i da hinfahrn würd-- kenn da keine größeren attraktive Orte. Als Münchner langt ma alle paar jahr mal ein Tag im Woid-- zum radln, aber des wars dann scho.
I fahr am liebsten in gscheide Regionen wo auch ne größere Stadt net weit weg iss, für evtl schlechte Tage, so wie zb. Luzerner Gegend, da gfällt s ma total guat.
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flo
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Beitrag von flo »

^^ Irgendwie bestätigen deine Aussagen nur nochmals das müchner Cliché, auf das im Artikel angespielt wird :lol:
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mic
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Beitrag von mic »

Er glaubt, dass den Menschen schlichtweg das Geld fehlt: »Mehrwertsteuererhöhung, Energiepreise und Lebenserhaltungskosten steigen, das sind alles Gelder, die sonst in der Urlaubskasse gelandet wären.
Na, das braucht er nicht zu glauben, da kann er einen drauf lassen.
Aus meiner Sicht wohl der Grund der Günde die MWST und die damit verbunden Erhöhungen die alle Firmen, Geschäfte und Ämter freundlich weitergegeben haben. Wie oft hat die Bahn eigentlich in den letzten beiden Jahren die Fahrpreise erhöht?
Das Realeinkommen des "kleinen Bürgers" ist gefallen, da kann die Politik erzählen was sie will. Das erste an dem ich spare ist der Urlaub!!
Strom, Wasser, Öl, Sprit, Lebensmittel und alles was mal täglich so braucht daran kann man nicht sparen.
Nur die "fetten" werden noch reicher und schreiben ihre Luxuskarren munter ab. Leider fahren/ fliegen die anscheinend aber woanders in den Urlaub und wohnen in lustigen eigenen Ferienhäusern.
Also weiter so mit der Verlagerung zu den Reichen! Ich würde den Spitzensteuersatz senken. :lol:
Da werden sich noch mehr unschauen. Der Mödelmarkt und der Automarkt spricht auch nicht gerade von tollen Zahlen.
Das was die in Berlin als Aufschwung propagieren mag ja Einer sein, aber dafür können die recht wenig! Das liegt an der steigenden Auslandsnachfrage und bringt zunächst nur den Firmen die eh schon Wahnsinnszuwächse vorweisen.
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Jens
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Beitrag von Jens »

Irgendwas vermisse ich in dem Bericht:

Er betrachtet die Monate Januar bis Juni 2007 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2006.
Sprich er berücksichtigt zum Großteil die Wintersaison und selbige waren in diesen Zeiträumen ja äusserst unterschiedlich. Während 2006 sehr viel Schnee lag, lag 2007 doch deutlich weniger.
Aus dieser Situation würde ich einen nicht geringen Teil des Gästerückgangs schliessen.
Um den Bericht auf den Sommer zu übertragen, müsste man dann erstmal die Einzelmonate im Vergleich sehen und/oder die Buchungslage vergleichen.
Tiefschnee muss gewalzt sein
Emilius3557
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Beitrag von Emilius3557 »

Genau das ist es, Jens!

Wenn die MwSt-Erhöhung so einschlagen würde - warum verreisen dann weiterhin so viele Leute so weit weg?
Besinnung auf die Kernkompetenzen - altbewährte Dummschwätzerei...

flo
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Beitrag von flo »

@Jens: Sicherlicht hat der schneearme Winter der Statistik noch zusätzlich zugesetzt. Aber wenn man bedenkt, dass auch nach dem Rekordwinter vom letzten Jahr die Übernachtungszahlen schon annähernd um 7 oder 8 Prozent eingebrochen (und im Jahr davor auch und im Jahr davor und....) sind kann das nicht der alleinige Grund sein. Interessant zu erwähnen ist noch die Tatsache, dass hauptsächlich in den Landkreisen Regen bzw. Freyung-Grafenau die Übernachtungszahlen regelrecht wegbrechen. Insbesondere im Bereich des Unteren Bayerischen Waldes haben sich die Gästezahlen in den letzten Jahren quasi halbiert. Nun scheint dieser Trend auch den Landkreis Regen erreicht zu haben. Prominentestes Beispiel wäre hierfür wohl Bodenmais. Mitte der 90er hatte man dort jährlich über eine Million Nächtigungen. Mittlerweile dümpelt die Zahl irgendwo bei 600000 herum. Überraschenderweise verzeichnet aber der angrezende Landkreis Cham einen ganz anderen Trend. Dort gehts mit dem Tourismus langsam aber stetig nach oben.
Was jetzt insbesondere Zwieseler Winkel betrifft, hat meiner Meinung auch mit fehlenden Investitionen in den letzten Jahren zu tun. Irgendwie hat eben jeder potentielle Urlauber so einen gräßlichen Humptata-Heimatabend miterlebt oder einem Glasbläser über die Schulter geschaut. Genauso verstehe ich nicht ganz, wieso es immer noch Leute gibt die gewissermaßen den Weltcup als Allerheilsmittel bezeichnen. Stadt und Skigebiet pulvern jedesmal über eine Million raus, die vielleicht woanders besser investiert wären. Mit welcher Wirkung: am Pistenrand steht dann ein verlotterter Haufen von vielleicht 3000 Zuschauern. Und wenn man ehrlich ist, hat der Weltcup doch eigentlich nichts in einem so kleinem Skigebiet verloren. Vielmehr vergrault man damit sogar noch Skifahrer, da teilweise schon wochenlang im Voraus die Piste gesperrt wird. In einem Gebiet mit 50 Pistenkilomteren fällt sowas vielleicht nicht so stark auf, aber wenn es nur vier Hänge gibt, die die Bezeichnung Piste verdient haben, dann ist eine Sperrung schon ein sehr großes Ärgernis.
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mic
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Beitrag von mic »

Einzelhandel wartet noch auf die große "Kaufparty"

Berlin (Reuters) - Der Aufschwung im Einzelhandel lässt weiter auf sich warten.
"Noch ist von einer von Konsumforschern angekündigten 'Kaufparty' nichts zu spüren", sagte der Präsident des Branchenverbandes HDE, Josef Sanktjohanser, am Montag in Berlin. Für 2007 rechnet der Verband wie bisher mit einem Umsatzplus von einem Prozent. Da die Preise aber mit 1,4 Prozent stärker steigen dürften, werde unter dem Strich ein Minus stehen. Erst 2008 soll auch nach Abzug der Teuerung wieder etwas mehr Umsatz erzielt werden

Die Händler leiden noch immer unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher, die von der Anhebung der Mehrwertsteuer mit ausgelöst wurde. Wegen der steigenden Beschäftigung und kräftiger Lohnerhöhungen blicken sie aber optimistischer nach vorn. "Die Chancen, dass der Konsum erstarkt, werden nach und nach besser", sagte der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE). Die Stimmung der Verbraucher sei gut. Nur hätten sie ihr Geld nicht für den Konsum freigegeben, sondern sparten noch. Im zweiten Halbjahr dürfte der Umsatz um 1,5 Prozent und damit auch preisbereinigt leicht zulegen.
Noch was "lustiges":
Rentenerhöhung: Die rund 26 Millionen Rentner in Deutschland bekommen zum ersten Mal seit 2003 wieder mehr Geld. Auf 1000 Euro gibt es 5,40 mehr - 0,54 Prozent
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saccon
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Beitrag von saccon »

ich flieg ja auch gerne billig aber der wettbewerb wird schon massiv verfällscht wenn an der zapfsäule vor allem die staatskasse klingelt und cerosin wird den fluggesellschaften fast nachgeworfen.

700 dollar durschnittlich für 2007 pro tonne..

1 euro ca. 1.35 dollar

macht grob 50 euro cent
:x :x :x :x :x :x :x :x :x :x :x :x :x
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Chasseral
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Beitrag von Chasseral »

Ich glaube, wir Mittelgebirgler müssen so realistisch sein, dass es kaum Alternativen zum schrittweise Rückzug aus dem Tourismus gibt (nicht auf Null, sondern irgend ein Ziel auf niedrigem Niveau).

Ich habe irgendwie keine Motivation, ewig lange Zeit mit dem Auto in den Bayerischen Wald zu fahren, um dort irgendwas im Mittelgebirge zu unternehmen. Den Schwarzwald oder die Vogesen besuche ich mal zum Skifahren oder auch im Sommer, wenn sich irgend eine Gelegenheit ergibt. Da fahre ich aber auch nur 1 - 2,5 Stunden mit dem Auto.

Früher war das weite Reisen nicht so "in" und die Leute haben diese Mittelgebirgsregionen liebgewonnen. Die sind dann auch weiterhin da hin gefahren. Aber diese Generation stirbt aus. Und was motiviert einen jüngeren Menschen, ins Mittelgebirge zu fahren und dort zu nächtigen. Mir fällt da nicht viel ein.

Wir haben das im Odenwald genauso gespürt. Wir haben selbst einen Gastronomie-/Pensionsbetrieb und haben die Anzahl der Gästebetten schrittweise reduziert. Von 8 Gästezimmern zunächst auf 4 und dann auf ein einziges, das wir heute noch betreiben. Und unsere Übernachtungsgäste sind zu 70% Leute, die ein paar Tage/Wochen beruflich in der gegend zu tun haben und 25% Leute, die weiter weg wohnen, zu einer Familienfeier in unserem Restaurant eingeladen sind und dann abends eine Nacht bleiben. Urlaubsgäste tendieren gegen Null. Die Öffnungszeiten des Restaurants haben wir auch etwas nach unten korrigiert. Ich glaube, da hilft alles Jammern nichts - dieser Entwicklung mus man sich einfach stellen.
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Der Bayrische Wald hat im Gegensatz zu den anderen deutschen Mittelgebirgen einfach einen erheblichen Standortnachteil: Der Schwarzwald hat die Rheinebene und ist auch von Schwaben her schnell erreichbar, Sauerland etc. haben riesige Ballungsräume. Der Münchner hat die (Vor)Alpen vor der Haustür... und sonst gibts nicht viel in der Umgebung, wie ich das so seh... korrigiert mich, wenn ich falsch lieg.
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Bayrische Wald

Beitrag von schifreak »

Wennst mich fragst, der bayrische Wald iss was für Naturliebhaber, ich mein der Nationalpark Bayrischer Wald iss schon schön, aber irgendwie halt eher für Leut die s gern ruhig habn ( Ältere Leut ) . Aber wenn ich mir im Vergleich das Allgäu anschau, fast jeder Lift hat jetz ne Sommerrodelbahn / Alpincoaster, in Österreich und auch Schweiz befördert fast jede Seilbahn Mountainbikes... ja da kann mas aushalten. Und wenn ich von mir ausgeh,dann will ich auch wohin, wo s n See gibt. Und net irgend so n Chlorwasser Schwimmbad.
Ich war ja mal im bayrischen Wald, sehr schöne Radstrecken auf Strassen wo auch Autos fahrn. Viele Wege sind verboten, weils ja n Nationalpark iss. Grad im Arber Gebiet, wos eigentlich sehr schön iss.

Und nochwas wegs MWST Erhöhung, ich seh das auch als ne Art Protest.
Es gibt Sachen, da komm ma net drumrum, und bevor ich in Sommerurlaub in ein Spitzenhotel etc. fahr, da geh ich lieber aufm Campingplatz. Dafür dann im Winter bei Schneemangel lieber nach Lech, als zuhause rumzusitzen, oder auf schlechten Pisten die Schi kaputtzufahrn.
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Beitrag von br403 »

Chasseral hat es schon richtig geschrieben: Mir würde es nicht einfallen in den Bayr. Wald zu fahren, aber nicht weil er nicht schön wäre, sondern weil ich halt die Alpen im Winter vor der Tür habe.

Zum verreisen ansich: Meine Eltern fliegen jetzt im September für 99€ Hin- und zurück von München nach Barcelona, inkl. aller Steuern. Da kann man ja mit dem Auto nichtmal nichmal bis nach Hamburg fahren. So denken eben viele, deshalb sind solche Städtereisen sehr beliebt.

Ich persönlich will z.B. erstmal die Welt erkunden, in den Bayr. Wald fahre ich dann wenn ich mal Rentner bin... :wink:
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

Mitte der 90er hatte man dort jährlich über eine Million Nächtigungen.
Was die 90er Jahre betrifft, muss man den Effekt der deutschen Wiedervereinigung beachten. Ein Großteil der ehemaligen DDR-Bürger fuhr die ersten Jahre in Gebiete wie den Bayer. Wald, danach nach Oberbayern und einige Jahre später nach Österreich in's Salzburger Land und nach Kärnten. Gerade im Bayer.Wald wurden, bedingt durch die plötzliche Nachfrage, große zusätzliche Kapazitäten ausgebaut. Der Boom ebbte jedoch schnell ab und die Investoren blieben auf ihren Anlagen sitzen.
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Beitrag von flo »

Stefan hat geschrieben:Der Bayrische Wald hat im Gegensatz zu den anderen deutschen Mittelgebirgen einfach einen erheblichen Standortnachteil.
Im Sommer klar mit ja zu beantworten, im Winter locken immerhin (noch) die Skigebiete viele Skifahrer aus den tschechischen Ballungszentren wie z.B. Pilsen.
schifreak hat geschrieben: Aber wenn ich mir im Vergleich das Allgäu anschau, fast jeder Lift hat jetz ne Sommerrodelbahn / Alpincoaster, in Österreich und auch Schweiz befördert fast jede Seilbahn Mountainbikes... ja da kann mas aushalten.
Das mit Sommerrodelbahn / Alpincoaster stimmt so nicht ganz. Fast alle Lifte, die Sommerbetrieb haben, besitzen eine Sommerrodelbahn: Geißkopf, Silberberg, Hoherbogen, St. Englmar (Muldenbahn & Alpincoaster).
Moutainbiketransport via Seilbahn macht in den Alpen auf jeden Fall sinn. Aber hier? Die Gipfel dienen ja wohl kaum als Ausgangspunkt für weitere Touren - es geht einfach nicht weiter rauf :lol: Am Geißkopf gibts immerhin einen sehr gut funktionierenden Bikepark
schifreak hat geschrieben:Und wenn ich von mir ausgeh,dann will ich auch wohin, wo s n See gibt. Und net irgend so n Chlorwasser Schwimmbad.
Volle Zustimmung
schifreak hat geschrieben:Ich war ja mal im bayrischen Wald, sehr schöne Radstrecken auf Strassen wo auch Autos fahrn. Viele Wege sind verboten, weils ja n Nationalpark iss.
Gibts so eigentlich nicht mehr. Dort wo die Radstrecke direkt an Hauptverkehrsstraßen laufen gibts mittlerweile überall Radwege. Klar sind Nationalpark Kerngebiet ein Großteil der Wege für Biker gesperrt. Aber da Woid besteht nicht nur aus Nationalpark und dort darfst du dann fahren, wo du willst.
schifreak hat geschrieben:aber irgendwie halt eher für Leut die s gern ruhig habn ( Ältere Leut )
Stimmt schon. Aber es gibt immer wieder Lichtblicke (Pink-Konzert in Teisnach dieses WE...)
br403 hat geschrieben:Ich persönlich will z.B. erstmal die Welt erkunden, in den Bayr. Wald fahre ich dann wenn ich mal Rentner bin... Wink
Optimal. Wenn alle so denken, kann ab 2020 (dann besteht angeblich die Hälfte der deutschen Bevölkerung aus über 50-jährigen) Mallorca zusperren und seine Bettenburgen hier her exportieren :lol:
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Beitrag von Chasseral »

flo hat geschrieben:Optimal. Wenn alle so denken, kann ab 2020 (dann besteht angeblich die Hälfte der deutschen Bevölkerung aus über 50-jährigen) Mallorca zusperren und seine Bettenburgen hier her exportieren :lol:
Aber auch da hilft klagen nichts. Es ist das gute Recht eines Jeden, den Ort und den Zeitpunkt seiner Reiseziele so zu wählen wie es ihm gefällt. Man kann sich als Hotel- und Gaststättenmensch nur darauf einstellen. Über Werbung lässt sich minimal was steuern. Und dann gibts halt noch ein zwietes Regulati: Den Markt! Und der hat halt beaknnte Gesetze, denen man sich nciht entziehen kann.

Es bringt überhaupt nichts, die Denkweise von Leuten anzuprangern.
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Beitrag von flo »

Die letzte Antwort war auch nur ironisch gemeint. Die tatsächliche Entwicklung wird sich, wie du schon sagtest, nur schwer steuern lassen.
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schifreak
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Beitrag von schifreak »

eins muß ich noch hinzufügen-- ich als Nichtfußballfan hatte damals, am letzten Tag der vorletzten WM den ganzen Wald für mich alleine, bin vom Langlaufzentrum Bretterschachten nach Bodenmais mit über 60 runtergedüst, es kam kein Auto entgegen. Und es war auch keins hinter mir. Bin praktisch von Bayrisch Eisenstein nach Deggendorf geradelt, mit ein paar kurzen Zugstrecken-- Bodenmais- Langdorf, und Regen - Gotteszell. Und dann wieder ab Deggendorf per Zug nach München ( mit da Woidbohn bis nach Plattling, dann per DB- RB)-- hat schon Spass gmacht. So iss scho moi schee im Woid.
Und in Deggendorf war Riesen WM Abschlussparty--- Feiern könnans im Woid scho aa... :lol:
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Rajiv
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Re: Bayrische Wald

Beitrag von Rajiv »

schifreak hat geschrieben:Wennst mich fragst, der bayrische Wald iss was für Naturliebhaber, ich mein der Nationalpark Bayrischer Wald iss schon schön, aber irgendwie halt eher für Leut die s gern ruhig habn ( Ältere Leut ) ...
Herrlich, bei solchen pauschalen Urteilen schmeiß ich mich immer weg. :lach:
Tja, junge Leute brauchen immer Äktschn und ältere Leute immer Ruhe; wo würden wir denn da hinkommen, wenn auch junge Leute Bergtouren unternehmen und klettern bzw. wandern gehen oder im Winter mehrtägige Langlauftouren(was im Gegensatz zum "alpinen" Fetten-Bauch-den-Hang-runterschaukeln sogar wirklich als Sport anzusehen wäre :wink: ) unternehmen oder im Gegenzug ältere Leute mit dem MTB unterwegs sind oder sogar die Jungen in den Schatten stellen bei ausgelassenen Feierlichkeiten.
Anscheinend hat sich noch nicht herumgesprochen, daß junge Familien ganz gewiß keine Disotheken(und sonstigen Rassel) in der Nähe ihrer Herberge wollen.

Der Bayr. Wald muß sich ungefähr den gleichen Problemen wie das Erzgebirge stellen. In Böhmen ist das Preisniveau einfach niedriger, dagegen kommt man nur mit dem qualitativ besseren Angebot an.
Es ist auch illusorisch, daß man in jedem Ort jeder Klientel ein spitzenmäßiges Angebot anbieten kann. Man muß sich in einer Gegend auf einige Klientel beschränken und dann diesen ein sehr gutes Urlaubsangebot offerieren, dann klappt es auch mit den Übernachtungszahlen. Die hohe Kunst besteht darin, daß man nicht jeden Trend verschläft, aber auch nicht jedem Eintagsfliegentrend hinterherrennt.
Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Zielgruppen(Familien oder Alleinstehende; Naturliebhaber/Wanderer und Radfahrer und teilweise auch Kletterer oder aber "Kampftrinker"...), dann muß man sehen welche Schnittmengen sich anbieten und welche sich ausschließen.
Dann kommt man irgendwann zu dem Punkt, wo man den potentiellen Gast "definiert" hat; dann muß man für diese gewollte Zielgruppe interessante Angebote unterbreiten und dafür Werbung machen; wenn das Angebot stimmt und die potentiellen Gäste davon auch Kenntnis erlangen, dann schlägt sich das erfreulicherweise auch in den Übernachtungszahlen nieder.
Aus meiner Sicht wird für den Bayr. Wald viel zu wenig Werbung in Dtl. gemacht(bzw. die Werbung ist viel zu zersplittert).
Die einzigen Angebote für Urlaub im Bayr. Wald die bei mir eintrudeln, sind in deutschlandweiten(oder zumindest bayernweiten) Katalogen(z. Bsp.: Übernachtung auf dem Bauernhof) und dort dann auch häufig "unter ferner liefen"...

Dazu kommen noch allgemeine Probleme, z. Bsp. Infrastruktur; in weiten Gegenden des Bayr. Waldes kommt man ohne Auto nicht vom Fleck, da die Nebenbahnen seit >20 Jahren stillgelegt sind(Busse nur selten fahren in manchen Ecken); wenn ich für jeden Ausflug und jede Tour den Bürgerkäfig anwerfen muß, dann suche ich durchaus auch mal Alternativen und fahre in Gegenden wo es noch ÖPNV gibt(und lande dann u. U. im Böhmerwald :wink: oder in anderen Mittelgebirgen der Tschech. Rep. statt in dt. Mittelgebirgen). Von der Tarifgestaltung ganz zu schweigen(Fahrpreise sind für mich der Grund, warum ich, egal wo in Europa, nur äußerst selten mit 'ner Seilbahn fahre).

Rajiv
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Chasseral
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Re: Bayrische Wald

Beitrag von Chasseral »

Rajiv hat geschrieben:
schifreak hat geschrieben:Wennst mich fragst, der bayrische Wald iss was für Naturliebhaber, ich mein der Nationalpark Bayrischer Wald iss schon schön, aber irgendwie halt eher für Leut die s gern ruhig habn ( Ältere Leut ) ...
Herrlich, bei solchen pauschalen Urteilen schmeiß ich mich immer weg. :lach:
Tja, junge Leute brauchen immer Äktschn und ältere Leute immer Ruhe; wo würden wir denn da hinkommen, wenn auch junge Leute Bergtouren unternehmen und klettern bzw. wandern gehen oder im Winter mehrtägige Langlauftouren(was im Gegensatz zum "alpinen" Fetten-Bauch-den-Hang-runterschaukeln sogar wirklich als Sport anzusehen wäre :wink: ) unternehmen oder im Gegenzug ältere Leute mit dem MTB unterwegs sind oder sogar die Jungen in den Schatten stellen bei ausgelassenen Feierlichkeiten.
Anscheinend hat sich noch nicht herumgesprochen, daß junge Familien ganz gewiß keine Disotheken(und sonstigen Rassel) in der Nähe ihrer Herberge wollen.
...
^^ Was heißt hier pauschale Urteile? Auch wenn wohl alles richtig ist was du sagst, dann ändert das nichts daran, dass eben zu wenige Leute in den Bayerischen Wald fahren und vor allem jüngere Leute da nicht hin fahren. Das kann man den Leuten auch nicht als Vorurteil ankreiden, sondern das ist individuelles Reiseverhalten, was das gute Recht eines jeden Einzelnen ist. Ich bevorzuge halt auch Alpen oder Meer und werde nicht in ein so weit entferntes Mittelgebirge fahren. Und das geht vielen jüngeren Leuten vermutlich genauso. Und Discotheken kann ich derzeit mit den kleinen Kindern auch nicht aufsuchen; aber deshalb fahre ich trotzdem nicht in den Bayerischen Wald.

Und genau wie du hier, habe ich ebenfalls vor wenigen Tagen in einem Thread geschrieben, dass ich Skilanglauf im Gegensatz zum üblichen Alpinskifahren für echten Sport halte - völlig d'accord! Und ich selbst mache auch gelegentlich Skilanglauf. Aber auch das ist für mich kein Grund, in den Bayerischen Wald zu fahren.

Für das viele Geld und die knappe Zeit, die ich bei einem Urlaub opfere, erwartet mich meiner Meinung nach im Bayerischen Wald kein entsprechender Gegenwert - gemesen an meinem individuellen Geschmack. Was andere machen ist mir egal, aber vielen geht es sicherlich ähnlich. Und gegenüber diesem Verhalten erwarte ich Toleranz.


p.s.: Ich mache auch niemandem einen Vorwurf, der behauptet, der Odenwald sei nur etwas für über 80jährige.
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Rajiv
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Beitrag von Rajiv »

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Mir persönlich ist es auch egal, wieviele Leute in den Bayr. Wald fahren.
Es kann auch jeder in die Gegend in den Urlaub fahren, wo er der Meinung ist, daß er da den meisten Gegenwert fürs Geld bekommt.
Mir ging es nur um die pauschale Einschätzung, daß der Bayr. Wald per sé nix für junge Leute sein soll. Da habe ich andere Ansichten, wenn man auch als junger Mensch(respektive junge Familie) mal eine wirklich ruhige Gegend für den Urlaub sucht, dann wäre der Bayr. Wald durchaus eine Überlegung wert.
Wer es sportlicher liebt und Interesse an Langlauftouren hat, der kann(hängt logischerweise von den Schneeverhältnissen ab) im Bayr. Wald auch auf seine Kosten kommen.
Leute die schon in(oder an) einem Mittelgebirge wohnen, werden sich den Bayr. Wald vielleicht nicht als Urlaubsziel suchen; aber es gibt genug Leute die im Flachland(bzw. in Ballungsgebieten) wohnen, die müssen ins Mittelgebirge sowieso etliche Stunden fahren, für die wäre es vielleicht schon interessant. Wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt und im Sauerland wegen der vielen Touristen(eben aus dem Ruhrgebiet :wink: ) keine richtige Freude hat(oder man mal etwas anderes sehen will), dann muß man sowieso ein ganzes Stück weiter fahren, da spielt es auch keine Rolle, ob es 150km weiter ist. Voraussetzung ist logischerweise, daß die übrigen Bedingungen gut sind(also bezahlbare Übernachtung, Toleranz gegenüber Kindern und weitere Sachen die man braucht, damit man sich wohlfühlt).
Für mich ist das Erzgebirge vor der Tür, aber wenn ich in Franken wohnen würde, dann wäre der Bayr. Wald für meine Langlauftouren schon wesentlich interessanter. Im Riesengebirge kenne ich mich einigermaßen aus und bekomme da interessante Informationen, aus dem Bayr. Wald gelangen hingegen keine Informationen zu mir. Also werde ich nicht dazu gebracht, mal den Bayr. Wald als Alternative anzusehen. Ich bin für meine Touren gewöhnt, daß ich mich selber kümmern muß, aber da gehts um den nichtdeutschsrachigen Raum, da kann ich nur sehr bedingt erwarten, daß da "Werbung" zu mir vordringt. Aber aus dem Harz, Schwarzwald oder anderen dt. Mittelgebirgen finde ich öfters mal Informationen, aber der Bayr. Wald taucht da nur sehr selten in irgendwelchen Berichten, Artikeln, Werbung etc. auf.
Der Bayr. Wald scheint aus meiner Sicht wegen der nur dürftigen Werbung/Touristeninformation mit recht vielen Klischeevorstellungen belastet zu sein.
Solange die Leute diese Klischees haben, werden die Übernachtungszahlen dort sicherlich nicht steigen.
Deswegen muß man mal "in die Welt posaunen" was einen im Bayr. Wald wirklich erwartet und dann auf potentielle Zielgruppen zugehen.
Tourismus ist nur sehr bedingt ein Selbstläufer, in den meisten Fällen muß man durch große Konkurrenz sich schon bemühen und eben auch (zielführende) Werbung machen(nicht nichtsagende Werbeblättchen millionenfach "unters Volk bringen").

Rajiv
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Beitrag von Mannerl »

vielleicht jammern ja die am Meisten dessen Standart einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Einfach ein paar Betten in Zimmern reinstellen reicht halt nicht mehr . Da müßten viele einfach mal investestieren (können). Und das die MWST Erhöhung nur hier im Bay. Wald sich bemerkbar macht das wäre ja auch nicht haltbar
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Das kommt mir alles sowas von bekannt vor...
Spulen wir mal zehn Jahre zurück, nehmen den Hochschwarzwald her. Was war damals? Schneekanonen waren ein Fremdwort, am Seebuck hat man ein bisschen experimentiert, in Waldau gab's schon welche. Die ersten Winter in den 90ern waren vom Schnee her eine Katastrophe, im Sommer blieb der Rückgangsverzögerer Ostdeutsche zunehmend aus, im Winter die Stammgäste aus Benelux, internationale Wettkämpfe waren Mangelware.
Und heute? Hat sich vieles nivelliert. Viele Ferienwohnungen sind fix vermietet, Überkapazitäten abgebaut, Hotels zum Teil massiv modernisiert, Qualität statt Quantität, Gütesiegel; Beschneiung am Feldberg ausgebaut, neue Anlagen, Rückkehr des alpinen Weltcups; man steht unmittelbar vor dem Bau eines Spaßbades am Titisee; Incentives; Klettergärten; neue Schanzen in Neustadt und Hinterzarten; Umgestaltung des Angebots an die neuen Anforderungen - mehr Kurzurlaube etc. 80 Prozent der Übernachtungen in Orten wie Saig (ca. 55000 Übernachtungen im Jahr) kommen aus Baden-Württemberg, dafür aber häufiger - kurzum: Qualität, Freundlichkeit und (verglichen mit Wien) auch Preis als Pfunde zum Wuchern; regionale Spezialitäten stärken. Das alles ist zwar kein Allheilmittel, aber der Rückgang ist gestoppt und es geht zwar minimal aber doch wieder nach oben.
Und gerade das Spaßbad, an dem sich ein Haufen Gemeinden (manche zwar erst im zweiten Anlauf, aber doch) und auch der Kreis finanziell beteiligen, könnte der Wegweiser zu noch mehr Kooperation und damit Zukunftsfähigkeit sein.
Und es ist zwar nur ein kleiner Mosaikstein - aber dass sie aus der alten Bahnlinie von Neustadt nach Bonndorf (in den 70ern stillgelegt) jetzt einen Radweg machen, das ist schon saugut.
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Chasseral
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Beitrag von Chasseral »

Stefan hat geschrieben:... im Sommer blieb der Rückgangsverzögerer Ostdeutsche zunehmend aus, im Winter die Stammgäste aus Benelux ...
Die Stammgäst aus Benelux fahren heutzutage komischerweise in die Vogesen.

Ist ohnehin erstaunlich, dass sich die Vogesen - verglichen mit den deutschen Mittelgebirgen - sehr gut behaupten konnten. Sowohl vom Image als auch von den Übernachtungszahlen her hatten die nie ein Problem.
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