Skigebietserweiterung: Ischgl sucht Gespräch mit Alpenverein
Die Alpenvereine haben mit den Ischgler Erweiterungsplänen keine Freude.
Erste positive Signale der DAV-Sektion Heidelberg zur Erweiterung.
Bild: Gemeinde Ischgl
Als touristische Botschafter waren der Ischgler Dorfchef Erwin Cimarolli und Seilbahner Hannes Parth unlängst auf der Heidelberger Hütte, um mit den deutschen Alpenvereinsnachbarn Gespräche über die geplante Skigebietserweiterung zu führen.
Alpenverein skeptisch
Cimarolli berichtete: "Zwar ist in den Alpenvereinen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz noch immer einige Skepsis gegenüber unseren Plänen vorhanden, die Sektion Heidelberg hat uns aber mittlerweile positive Signale zu verstehen gegeben. In freundlicher Atmosphäre haben wir uns in der vergangenen Woche ausgetauscht. Eckart Schubert, der Sektionsvorsitzende, wurde zu seinem 69. Geburtstag von uns mit Ehrenteller und Gemeindewappen sowie dem Wimpel der Europapartnerschaft zwischen Ischgl und Schengen ausgezeichnet. Dies sollte ein Symbol für den grenzüberschreitenden Skilauf in Europa sein."
Seit mehr als 22 Jahren versuchen die Paznauner Touristiker, das Seilbahnprojekt auf den Piz Val Gronda durchzusetzen, und sind dabei bislang trotz zahlreicher politischer Versprechen auf geschlossene Türen gestoßen. Anfang des Jahres wurde nun ein flächenschonendes Projekt eingereicht, das weder Moore berühren soll noch die Tourengebiete rund um die Heidelberger Hütte.
Seilbahn-Chef Hannes Parth meinte: "Die aktuelle Variante sieht ein Gebiet vor, das weniger als fünf Hektar umfasst und weder präpariert noch beschneit wird. Es wird mit einer Pendelbahn erreichbar sein und ist vor allem als Alternative für Variantenfahrer gedacht. Das Investitionsvolumen beträgt etwa zehn Millionen Euro. Ich erwarte die Entscheidung des Landes gegen Ende des Jahres mit vorsichtigem Optimismus."
Unfaire Zurufe
Sauer stoßen Cimarolli die jüngsten Aussagen von Grünenchef Georg Willi auf, der den Ischglern unlängst empfahl, ihre Grenzen zu erkennen. "Derartige Zurufe von außen sind weder kompetent noch fair. Die Skigebietserweiterung bedeutet für uns Qualitätssicherung und Sicherheitsaspekte. Ischgl ist seit 50 Jahren Selbsterhalter und ein Tiroler Aushängeschild. Wir achten auf unsere Umwelt und können auf 40 Bauern verweisen", ärgert sich der Bürgermeister