Werbefrei im Januar 2024!

Immer mehr Leasing

... alle Berichte aus Fernsehen, Rundfunk, Presse und anderen Medien hinein.
Forumsregeln
benjamin
Vogelsberg (520m)
Beiträge: 707
Registriert: 28.09.2005 - 22:07
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 45 Mal

Immer mehr Leasing

Beitrag von benjamin »

Immer mehr Seilbahnen werden geleast Berner Zeitung 11.08.07

Im Berner Oberland leasen immer mehr Bergbahnbetriebe ihre Seilbahnanlagen. Auch in Adelboden und Gstaad werden neue Anlagen so finanziert. Trotz Risiken sind schweizweit bereits bis zu 30 Prozent der Seilbahnen geleast.

Beim Leasing denkt jeder gleich an Autos, dass aber auch ganze Seilbahnanlagen geleast werden können, ist den wenigsten bekannt. Gegen 25 bis 30 Prozent der Sessel- und Gondelbahnen in der Schweiz sind geleast, wie der stellvertretende Finanzchef des Seilbahnenherstellers Garaventa-Doppelmayr, Sebi Lüönd, erklärt. «Seit acht Jahren ist die Zahl kontinuierlich in der ganzen Schweiz gestiegen.» Dabei ist jedoch nicht jede Bahn leasingtauglich. «Geleast werden nur wieder einsetzbare Bahntypen, sprich neu konstruierte Sessel- und Gondelbahnen. Früher war jede Bahn ein Unikat. Heute bestehen die meisten Seilbahnanlagen aus normierten Teilen, die so wieder verwendbar sind», so Lüönd.

Günstige Konditionen

Unterstützt wird der Leasingtrend durch die momentan günstigen Konditionen. Der Investitionsbedarf der Seilbahnbranche für die nächsten Jahre beträgt rund 1,4 Milliarden Franken, um all die veralteten Seilbahnanlagen zu ersetzen. Diese Erneuerungsarbeiten machen Seilbahnanlagen attraktiv für Investmentbestrebungen von Leasinggesellschaften. «Nebst dem zu finanzierenden Leasing-Objekt ist natürlich eine gute Bonität des Leasingnehmers für die Leasinggesellschaft wichtig, was sich in entsprechend günstigen Konditionen niederschlägt», so Gino Giuliato, Chef der UBS Leasing AG.

Die guten Leasingkonditionen sind laut Markus Hostettler, dem Direktor der Bergbahnen Adelboden, der ausschlaggebende Grund für das Leasing ihrer neuen Lavey-Bahn. «Unser Leasingvertrag ist auf zehn Jahre ausgelegt, um die Kosten von über sieben Millionen Franken abzuzahlen. Vor fünf Jahren war es noch günstiger, Bankkredite oder Hypotheken aufzunehmen. Wir haben daher vorher noch nie eine Bahn beziehungsweise den elektromechanischen Teil einer Bergbahn geleast.»

Die Bergbahnen Destination Gstaad AG nutzt das Leasing, um den Betrieb ihrer neuen Sesselbahn Lengebrand–Parwengesattel zu finanzieren. Das Leasing für die Bahn beläuft sich auf 7,4 Millionen Franken, während die Kosten für die neue Bahn insgesamt bei rund 10 Millionen Franken liegen. Die Gründe für die Finanzierung des Millionenbetrags durch Leasing bestimmen hier laut Felix Wiedemeier, Finanzchef der Bergbahnen Destination Gstaad AG, «die im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses sehr günstigen Konditionen, welche uns von Seiten des Leasinggebers angeboten wurden. Leasing ist grundsätzlich eine teure Zahlungsoption und nur empfehlenswert, wenn so Fremdkapital günstiger akquiriert werden kann.»

Gefahr für kleinere Betriebe

Eine Gefahr des Bergbahnleasings liegt für den Grimmialp-Betreiber Franz Gerber vor allem in der Vorgehensweise der Leasinggesellschaften. «Diese sind knallhart. Wenn man mit den Zahlungen nicht nachkommt, ist die Bahn weg. Sinnvoll ist das Leasing nur dann, wenn genügend Geld auf der Seite liegt, aber kurzfristig eine zu tiefe Liquidität vorherrscht.»

Für kleinere Betriebe, wie jener der Grimmialp, stellt die direkte Abhängigkeit von den Finanzgebern eine zusätzliche Hürde dar. Dies erklärt auch der Finanzchef des grösseren Betriebes der Bergbahnen Destination Gstaad AG: «Eine Bergbahn zu leasen wird dann kritisch, wenn die Haupteinnahmen des Unternehmens davon abhängen. Zudem ist es wichtig, die Zahlungen so zu legen, dass sie mit dem Zeitpunkt der Einnahmen einhergehen. In unserem Fall bedeutet dies, dass wir das Leasing nur im Winter zahlen.»

Eine andere Variante ist das Leasen von Maschinen und Pistenfahrzeugen, welches beispielsweise von den Jungfraubahnen dem Seilbahnleasing vorgezogen wird. «Leasing ist ein Finanzinstrument, das es zu überlegen gilt. Es gibt jedoch geeignetere Objekte als Seilbahnen. Sie sind nicht so leicht austauschbar. Eine Anlage als Ganzes kann nicht einfach von einem Berg auf den nächsten verschoben werden. Die Jungfraubahnen selbst haben sich daher bisher nicht für ein Leasing zur Finanzierung ihrer Seilbahnanlagen entschieden», so Christoph Seiler, Finanzchef der Jungfraubahnen. Dass Garaventa-Doppelmayr die Leasingbestrebungen von Seilbahnunternehmungen fördert, ist laut Seiler die logische Konsequenz ihrer Geschäftsstrategie, um die eigenen Verkaufszahlen zu fördern.

Umfassende Infrastruktur

Die komplette Bahninfrastruktur spielt bei kleinen als auch bei grossen Bergbahnunternehmen eine wichtige Rolle, um den Betrieb sicherzustellen. «Infrastrukturelemente wie Beschneiungsanlagen sind heute eine wichtige Komponente, damit eine gewisse Sicherheit vorhanden ist, um eine Bahn zu betreiben und genügend Ertrag zu erwirtschaften», so Felix Wiedemeier der Bergbahnen Destination Gstaad AG. Ein Argument, das im Fall der Obwaldner Seilbahn Lungern-Schönbühl für Vorwürfe sorgt (siehe Kasten). Die dort fehlende Möglichkeit der technischen Beschneiung führte laut lokalen Expertenberichten zu Betriebsausfällen, die in schneearmen Wintern finanziell nicht mehr tragbar waren.Stéphanie Fuchs

Benutzeravatar
GMD
Ski to the Max
Beiträge: 11902
Registriert: 25.02.2003 - 13:09
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von GMD »

Wo die Gefahren beim Leasing liegen, sieht man gerade jetzt auf Lungern-Schönbüel. Ich finde, die Seilbahnunternehmen sollten sich das ganz genau anschauen. Mir persönlich gefällt das alte Modell auch besser.
Hibernating
Benutzeravatar
br403
Eiger (3970m)
Beiträge: 4036
Registriert: 04.03.2005 - 09:24
Skitage 19/20: 13
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 5
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: München
Hat sich bedankt: 376 Mal
Danksagung erhalten: 219 Mal

Beitrag von br403 »

Naja, mittlerweile wird viel geleast, Autos, Flugzeuge, Maschinen, Computer. Das kann sich schon rentieren.
Wombat
Punta Indren (3250m)
Beiträge: 3428
Registriert: 01.05.2006 - 22:48
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Ort: BL/CH
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von Wombat »

br403 hat geschrieben:Das kann sich schon rentieren.
Kommt darauf an, wie das rentieren gemeint ist. :wink:
Wenn ich mit Leasing 2 statt eine Bahn aufstellen kann, rentiert sich das. Wenn ich es rein vom Finanziellen her ansehe, rentiert sich das nicht. Etwas mit Fremdkapital zu finanzieren kommt immer teurer, als das Geld selber auf zubringen.
Hägar
Vogelsberg (520m)
Beiträge: 889
Registriert: 06.01.2004 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Hägar »

gelöscht
Zuletzt geändert von Hägar am 19.08.2007 - 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Chasseral
Moderator a.D.
Beiträge: 5019
Registriert: 08.11.2003 - 23:40
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 21 Mal

Beitrag von Chasseral »

Wombat hat geschrieben:Wenn ich es rein vom Finanziellen her ansehe, rentiert sich das nicht. Etwas mit Fremdkapital zu finanzieren kommt immer teurer, als das Geld selber auf zubringen.
^^ Das mag für dich als Privatperson gelten. Für Kapitalgesellschaften sehen das Finanzexperten aber ganz anders. Auch ich musste im Unternehmen immer wieder lernen, dass es zu teuer sei, das eigene Geld einzusetzen. Der ideale Wert dürfte im Schnitt so bei 30% Eigenkapital liegen.
Winter 2012/13: 22 Skitage
6x Andorra, 1x Spanien, 12x Deutschland, 3x Österreich
Antworten

Zurück zu „Medienberichte“