Tiefwinterlich oberhalb 1400m. In den Nordalpen und Tauern oberhalb von 2000m teils über 100cm Gesamtschnee. Es kommt es zu kleineren Rutschen und einigen mittelgroßen Naßschneeabgängen aus steilen Grashängen und unstrukturiertem Steilgelände. Im vergletscherten Steilgelände sind einzelne Schneebretter auslösbar.
Gefahrenbeurteilung:
In den neuschneereichen Gebieten kommt es in der Nacht und am Freitag tagsüber durch Bodenwärme, steigende Temperaturen und Regen vor allem zwischen 1500 und 2200m vermehrt zu kleineren Rutschen und einigen mittelgroßen Naßschneeabgängen auf steilen Grashängen und wenig strukturiertem Steilgelände. Vereinzelt können dadurch auch exponierte Wege und Zufahrten (Almen, Wanderwege, etc) betroffen sein. Größere Reichweiten sind - wegen der großen Rauhigkeit des Geländes - hingegen kaum wahrscheinlich. Typisches Gefahrenpotenzial für Personen geht in solchen Situationen vom Ausrutschen, Mitreissen und nachfolgendem Abstürzen aus. Im vergletscherten Steilgelände sind einzelne Schneebretter auslösbar bzw. auch in spontaner Form möglich. Spalten sind teilweise frisch zugedeckt, diese Schneebrücken sind aber keinesfalls tragfähig und stellen ein hohes Gefahrenpotential dar.
Der Schneedeckenaufbau:
Mittlere Gesamtschneehöhen bis jetzt (Donnerstagabend):
Nordalpen-Ost (Steinernes Meer, Hochkönig, Berchtesg., Tennen-Hagengeb., Dachstein, Salzkammerg.)
> 1500m um 30-70cm; >2000m um 100 cm - am meisten vom Hagengebirge ostwärts
Nordalpen-West+Grasberge (Loferer Steinberge - Oberpinzgau)
> 1500m um 20-50cm; >2000m um 60 cm
Hohe-Niedere Tauern
> 1500m um 20-40cm; >2000m 60-120 cm
Lungau-Süd
> 1800m um 5-10 cm
(aktuelle Daten:
http://www.lwz-salzburg.org/daten.asp)
Den ersten Schneefall gab es Montag auf Dienstag, in den letzten 30-24 Stunden hat es - wie angekündigt - ab mittleren Höhen intensiv geschneit. In der kommenden Nacht und morgen Freitag kommen grob noch 10-30 cm hinzu, allerdings bei steigenden Temperaturen, bis 2000m hinauf geht der Schnee in Regen über, es kommt zu einer deutlichen Setzung. Der gesamte Schnee fiel auch im Hochgebirge auf warmen aperen Untergrund. Auch die Gletscher waren vorher bis gegen 3000m hinauf durchwegs blank. Der starke und böige N-NW-Wind bewirkt eine unregelmäßige Verteilung. Der erste Schnee füllt primär die Unebenheiten auf und hat abgesehen von Gletscherflächen und steilen Grasmatten keine Gleithorizonte.
Das Wetter:
In der Nacht kann es - abgesehen vom südlichen Lungau - noch zeitweise intensiver schneien. Temperaturen steigen an, Schneefallgrenze klettert auf rund 2000m Seehöhe. Am Freitag schneit und regnet es noch zeitweise mit nachlassender Intensität und mit Schwerpunkt Nordalpen. Richtung Tauern und im Lungau könnte es am Nachmittag erste Aufhellungen geben. Temperaturen: in 2000m 0 bis +4 Grad, in 3000m auf 0 Grad ansteigend.
Tendenz:
Am Samstag (08.Sept) noch wenige Schauer entlang der Nordalpen. Am Sonntag und Montag eher trocken mit etwas Sonne.
Beginnender Schneerückgang durch rasche Setzung in allen Niveaus und beginnendes Abschmelzen unterhalb von etwa 2000m Seehöhe.
Ein neuer Bericht wird erst bei einer grundlegenden Änderung bzw. bei einem neuerlichen markanten Wintereinbruch herausgegeben.
B. Niedermoser
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