Die Anreise erfolgte auf gewohnten Routen und führte von Wallsee aus über die Westautobahn zuerst nach Linz, wo der² als zweiter Teilnehmer zustieg. Angesichts der frühen Stunde entschieden wir uns für die Weiterfahrt über das "kleine deutsche Eck" und kurz nach 0400 Uhr erreichten wir bereits Hopfgarten, wo Thomas K schon auf uns wartete. Voll beladen brausten wir an Innsbruck vorbei, ehe wir in Landeck den Weg Richtung Reschenpass wählten. Aufgrund der Wintersperre des Stilfersjoches blieb jedoch nur mehr die Alternativroute über das Unterengadin übrig und so folgten wir der kurvigen Straße entlang des Inns, die wir erst am Abzweigungspunkt in Zernez wieder verließen. Von dort waren es nur mehr wenige Kilometer zum einspurigen Tunnel nach Livigno, der durch eine Ampel geregelt wird. Landschaftlich sehr eindrucksvoll passierten wir nach dessen Durchfahrt zuerst die Mautstelle (stolze 13 Euro waren dort zu berappen) und danach den Grenzübergang nach Italien. Nicht minder eindrucksvoll präsentierten sich die letzten Kilometer am Lago di Livigno entlang, ehe sich das weite Hochtal von Livigno öffnete und wir bereits zahlreiche Anlagen an den Hängen erkennen konnten. Letztendlich parkten wir an der Talstation der Carosello 3000 Anlagen und das Vergnügen konnte beginnen.
Das Wetter konnte nicht besser sein - ganztags traumhaftes Winterwetter. Einzig mit den morgendlichen zweistelligen Minusgraden konnten wir uns nicht ganz anfreunden. Mit Hilfe der intensiven Sonneneinstrahlung wurde es jedoch schnell wärmer.
Schnee schien zumindest im Tal genug vorhanden zu sein, ein Eindruck der jedoch täuschte. Vor allem die ausgesetzten Kämme waren teilweise schneelos, Ursache neben zuwenig Niederschlag waren wohl heftigere Windverfrachtungen. Mehr dazu bei den Bildern.
Trotz der unterschiedlichen Verhältnisse gab es durchwegs gute Bedingungen und die Pistenqualität ließ nur selten zu wünschen übrig. Dort wo der Naturschnee ausgelassen hatte, wurde kräftig mit Kunstschnee nachgeholfen. So präsentierten sich die meisten Pisten hart und griffig, eisige Stellen waren kaum auszumachen.
Das Schigebiet
Die vollständige interaktive Karte findet man hier -> http://www.skipassaltavaltellina.it/altavaltellina.html
Livigno präsentierte sich als weites Schigebiet mit breiten Abfahrten meist oberhalb der Baumgrenze, wobei der mittlere Schwierigkeitsgrad überwog. Etwas anspruchvoller waren die Pisten entlang der 4 KSB Valfin -Monte Neve und abschnittsweise an den Carosello-Hängen.
Positiv ist auch die "herstellerische Vielfalt" der Anlagen zu bewerten. Neben kuppelbaren Agudio, Doppelmayr/Agamatic und Poma/Leitner Anlagen stachen noch ein paar Sacif Oldies hervor, allen voran die lange DSB Monte della Neve, deren Benützung jedoch nur bei Schönwetter zu empfehlen ist.
Ein Manko von Livigno ist jedoch, dass das Hinüberschaukeln auf die andere Seite etwas mühsam ist und kurzfristig Langlaufqualitäten erforderlich sind. Wir benötigten für die unserer Meinung nach kürzeste Verbindung (Talstation 4 SB Campo Scuola - Talstation 12 EUB Mottolino) schweißtreibende zehn Minuten. Was das öffentliche Verkehrsnetz hergibt, konnten wir aufgrund der Kürze unseres Aufenthaltes nicht testen.
Geöffnete/Geschossene Anlagen
Alle Anlagen bis auf die 4KSB Fontane-Vetta waren geöffnet. Leider trug dieser Umstand dazu bei, dass man die Runde entgegen dem Uhrzeigersinn nicht fahren konnte. Ärgerlich vor allem deswegen, dass man erst am späten Nachmittag (unserer Meinung nach viel zu spät) begonnen hatte, dort Schnee auf die aperen Stellen zu schieben.

Allerdings mussten wir uns hier, wie auch bei allen anderen Anlagen kaum anstellen. Soviel zu den Wartezeiten.
Fazit
Geiler Tag mit ein paar Schönheitsfehlern
Impressionen
Die Bilderreise beginnt an der neuen Gondelbahn Livigno-Tagliede, die vor allem an der Talstation noch mehr einer Baustelle gleicht. In der Karte ist diese Bahn in dieser Form noch nicht eingezeichnet, die DSB und ein dazu paralleler Schlepplift wurden ersetzt. Die EUB zeichnet sich durch Kronplatzqualitäten aus, bei einer Länge von 657 Meter werden 199 Höhenmeter überwunden. Schade, dass man diese Bahn nicht gleich bis zur Costaccia gebaut hat.
Die nördlichen Ausläufer von Livigno, am linken Seeufer führt die Straße in die Schweiz.
Abfahrt Zeta
Die Fortsetzung der EUB in der Form der DSB Tagliede-Valandrea (Sacif). Möglicherweise nur mehr diesen Winter.
Nochmals Lago di Livigno - und ein steilerer Hang entlang der DSB (Lariche-FIS)
Sektion 3 bergwärts, Agamatic 4 KSB Valandrea-Vetta
Vom Winde verweht - Endstation Richtung Vetta Blessaccia bzw. Carosello
Wie bereits erwähnt hatte man es verabsäumt, rechtzeitig eine Piste zur Talstation der KSB Fontane-Vetta zu präparieren. In entgegen gesetzter Richtung benötigt man diese KSB nicht.
Wieder zurück im Tal mit einer Vielzahl von Übungsanlagen, u.a. der 4SB Campo Scuola (DM).
Wir stehen kurz vor dem Schiebemarsch auf die andere Talseite mit dem Ziel, zur Talstation der 12 EUB Mottolino zu gelangen.
Geschafft!
Bevor es mit der EUB nach oben geht, testen wir noch die Carver Strecke entlang des neuen Tellerleitners Pemont.
Auf den gegenüber liegenden Hängen sticht besonders die Baugrube der Talstation der neuen EUB hervor.
Wir haben den Mottlino erreicht und erfreuen uns an der betagten DSB Monte della Neve (Sacif), die am Kamm zum Namensgeber führt. Ein gemütliches Auf- und Ab (vorausgesetzt das Wetter passt), eine Länge von 2071 Meter bei einer Höhendifferenz von nur 289 Meter sprechen für sich.
Die imposanten Betonpfeiler an der ehemaligen Mittelstation
Kreuzung mit 4 KSB Monte Sponda
Endstation an den Hängen des Monte delle Neve - dort endet auch die 4 KSB Valfin - Monte Neve
Die tiefschwarze Abfahrt am Kamm - sehr sehr anspruchslos
Schon etwas flotter - die Pisten talwärts
Gefiel uns ausgezeichnet - die schwarze Abfahrt vom Camanel nach Livigno (mit 4 KSB Teola-Pianoni Bassi)
6 KSB Valfin-Monte Neve mit anspruchsvollen Abfahrten
Die dünne Schneeauflage und schattige Lage lockte nicht gerade viel Schivolk.
Beschneiung Teil 1: Monte Sponda
Beschneiung Teil 2: Trepalle
Beschneiung Teil 3: Snowpark
4 KSB Trepalle mit der Passtraße (Passo di Foscagno/2291 Meter) nach Bormio - die zweite Möglichkeit neben der Tunnelverbindung aus der Schweiz Livigno im Winter zu erreichen.
Panorama auf die gegenüberliegende Seite ...
... im Zoom die Südflanke mit den Hängen und Anlagen des Carosello ...
... die wir nun zurück zum Ausgangspunkt (Auto parkte an der Talstation 6 EUB Carosello) in entgegen gesetzter Richtung über die Tallifte ansteuern. Grund dafür dürfte ja nun mittlerweile bekannt sein.
So benutzen wir eine Anlage, mit der wir sonst wohl nicht gefahren wären: Kombianlage San Rocco (Leitner)

Die letzten Schwünge am Carosello
Noch eine Fahrt mit der 6 KSB Federia (DM), die schon ganz im Schatten liegt.
Oder doch nicht ganz?
Carosello 3000
3SB Baby Lac Salin (Sacif), als Dreisitzer eine Rarität
Fehlt da nicht noch eine kultige Anlage?
Richtig, die Agudio 6 EUB Carosello 3000 in zwei Sektionen. Italienischer Edelschrott.
Goodbye Livigno!