Anfahrt:
Über "kleines deutsches Eck", Lofer und St.Johann in gut 2h.
Wetter:
bis ca. 10:00 leicht bewölkt, danach Sonne

Temperatur:
Früh: -3°C
Nachmittag: 5°C
Schneehöhe:
Tal: 10cm / Berg: 90cm
Schneezustand:
hart und griffig tlw. etwas eisig;
(Auf der Streif wie immer extrem vereist!)
Geöffnete Anlagen:
alle;
Offene Pisten:
alle - mit Ausnahme der hinteren Talabfahrt nach Kitzbühel;
Wartezeiten:
0-3min (meistens 0);
Gefallen:
Kitzbühel ist einfach Kitzbühel und nicht mit einem normalen Skitag vergleichbar.
Nicht gefallen:
tlw. etwas hart und eisig;
Fazit:





Obwohl die Bewertung relativ zu sehen ist. Ein Tag am Rennwochenende in Kitzbühel ist und bleibt einfach was besonderes.
Abzüge: siehe "Nicht gefallen"
Wie jedes Jahr gings auch heuer wieder am Rennwochenende nach Kitzbühel:
Nachdem eigentlich der Samstag geplant war, ich aber kurz vorher krank wurde, haben wir verschoben auf Sonntag, was sich als richtige Entscheidung erweisen sollte. Erstmals konnten wir die Streif in voller Länge bewundern vom Starthaus bis ins Zielstadion. Und ich kann nur immer wieder aufs neue sagen: UNFASSBAR! Nachdem ich jetzt den direkten vergleich mit einer anderen Weltcup-Abfahrt (Bormio) habe, kann ich die Aussage "schwierigste Strecke der Welt" nur unterschreiben. Ganz abgesehen vom Gelände ist einfach die Präparierung auf der Streif was ganz besonderes. Während man in Bormio mit Ausnahme des Starthangs ohne Probleme auf griffigem Untergrund sogar tlw. richtig Gas geben konnte, gehts auf der Streif eigentlich ständig nur darum mit aller Kraft einen Sturz zu vermeiden. Richtiges schifahren ist hier so gut wie gar nicht möglich. Unfassbar steil und unfassbar eisig. Und wie ich heuer erleben durfte, liegt man erstmal am Boden, geht die wilde Fahrt erst so richtig los.
So fangen wir mal mit den ersten Bildern an:
^Kurz vor 09:00 Uhr früh war in Kitzbühel schon die Hölle los und die ersten Fanclubs machten sich lautstark bemerkbar (Fanclub Reinfried Herbst).
^Ein erster Blick auf die Streif mit Hausbergkante und Hausberg-Querfahrt.
^Ein erster Blick auch auf den Slalomhang auf dem gerade die Besichtigung statt fand.
^Um kurz nach 09:00 Uhr gings dann rauf mit der Hahnenkammbahn, die einen ersten genaueren Blick auf die Hausbergkante erlaubt. Aus dieser Perspektive noch etwas unscheinbar,...
^...siehts hier schon etwas spektakulärer aus.

^Ein Blick über Kitzbühel. Ganz unten im Tal noch Nebelreste, ansonsten verspricht es bereits ein wunderschöner Tag zu werden.
^Los gings dann gleich mal mit einer ersten Inspektion des oberen Teils der Streif: hier zu sehen der Starthang.
^Starthaus
^Hier sieht man recht schön die Abfahrtslinie vom Start weg. Die beiden Kurven sind notwendig damit der Sprung über die Mausfalle nicht über 100m hinausgeht.
^Anfahrt zur Mausfalle, schon alleine die Tatsache, dass man hier quasi ins Nichts springt kostet enorme Überwindung. Ungefähr da wo ich jetzt stehe war übrigens heuer der Start, da ja bekanntlich der Starthang wegen des Windes bei der Mausefalle ausgelassen wurde. Die Läufer hätten sonst hier aufgrund der weiten Sprünge vom Wind abgetragen werden können (ähnlich wie beim Skispringen).
^Gleiche Stelle mit Blick nach oben. Ich denke hier kommt die extreme Steilheit von 51% Gefälle auf dem Foto zumindest halbwegs rüber. Dazu sei jedoch noch angemerkt, dass es sich hier lediglich um die sechst steilste Stelle auf der Streif handelt. Es gibt also fünf weitere Abschnitte die diesen hier in den Schatten stellen!

^Eine davon wäre diese hier: die Mausefalle ist mit 86% Neigung die steilste Stelle auf der Streif. Bin ich heuer zum ersten Mal gefahren (sonst immer die Umfahrung genommen) und prompt hats mich abgeworfen. Auf Grund der extrem harten Piste, hats mir in der Kurve einfach den Schi weggeschlagen und dann hatte ich keine Chance mehr. Kommt man hier erstmal zu Sturz (ungefahr auf der Hälfte des Hangs) dann wird man auch am Boden liegend immer schneller und kann nur abwarten, bis der Hang wieder flacher wird und man von selbst zum stehen kommt. Einige blaue Flecken und Kratzer vom Eis im Gesicht werden mich wohl noch einige Zeit daran erinnern.

Hier machen wir einen kleinen Schnitt, da in der Früh nur der obere Teil der Strecke freigegeben war. Nach einem kurzen Blick rüber zum wilden Kaiser,...
^...gehts weiter mit dem Slalom. Hier zu sehen Felix Neureuther auf der Videowall.
^Das imposante Zielstadion war auch beim ersten Durchgang schon recht gut besucht, nur die Tribünen waren noch ziemlich leer. Auch hier wieder der direkte Vergleich mit Bormio der eigentlich keiner ist, denn die Stimmung hier war ein Unterschied wie Tag und Nacht.
^Auch weiter oben Menschenmassen entlang der Strecke.
^Hier im Vordergrund der Ganslernhang auf dem der klassische Slalom noch bis vor wenigen Jahren gefahren wurde.
^Ein Anorak mit aufgesticktem FIS-Logo und der Aufschrift "FIS Worldcup" sowie eine Tageskarte der Bergbahnen mit dem Vermerk ÖSV-Mitglied haben es uns irgendwie ermöglicht an den Securities vorbei zu kommen und mit der DSB Streifalm raufzufahren, daher freier Blick direkt aufs Starthaus.
Es folgen ein paar Streckenfotos:
^Etwas weiter oben verläuft der Streifalmlift parallel zum Lärchenschuss, wo einige Slalomläufer noch ein paar Trainigsschwünge hinlegten und sich dann zum Start begaben.
^Auch am Super-G-Starthang wurde noch trainiert.
^Hier befindet sich in der Regel der Super-G-Start, welcher heuer jedoch ebenfalls nach unten verlegt wurde.
^Mit diesem Panoramafoto machen wir wieder einen kleinen Schnitt und wenden uns jetzt dem sportlichen Schitag in Richtung Jochberg zu.
^Mittlerweile knapp 11:00 Uhr und super Wetter am Hahnenkamm.
^Und schon gings rüber mit der spektakulären 3S Richtung Jochberg, da wir von diesem Teil bisher noch nicht viel gesehen hatten.
^Blick auf den höchsten Punkt im Schigebiet: DSB Zweitausender (2004m).
^Imposante Bergwelt und noch überraschend viel Schnee nach den warmen Regentagen.
^Nochmal DSB Zweitausender und links davon 8KSB Hartkaser.
^3SB Trattenbach.
^Gleiche Bahn vom Gegenhang gesehen (Bergstation DSB Zweitausender).
^8KSB Hartkaser in der Sonne.
^Traumhaft breite Carvingpisten in diesem Bereich.
^Das Ganze von unten von der Sonnenterrasse der Sonnalm. (Weiter Richtung Resterhöhe sind wir dann aus Zeitgründen leider nicht mehr gekommen, sondern machten uns auf den Rückweg nach Kitzbühel.)
^Zunächst gings runter zu den beiden Pengelsteinbahnen. Fotos gibts davon keine, zur Piste kann man jedoch sagen, dass die Talabfahrt hier schon extrem am Limit war. Wir springen daher gleich weiter zur Fleckalm, von wo aus man diesen tollen Blick auf den oberen Teil der Streif hat. Die Fleckalm-Piste war wie immer super zu fahren, vor allem im unteren Teil und diesmal waren wir auch um kurz vor 16:00 Uhr an der Talstation.

^Im Zuge der letzten Abfahrt gings dann nochmal über die Streif, die mittlerweile auch ab Steilhang-Ausfahrt befahrbar war. Kommen wir daher gleich zum Sprung in die alte Schneise nach dem Gschöss.
Wem der untere Teil der Strecke nicht ganz geläufig ist, für den gibts hier nochmal eine Übersicht:
^Von unten nochmal der Blick zurück auf die alte Schneise.
^Von rechts kommt hier der Super-G Starthang daher.
^Gleich nach der alten Schneise folgte die Kante zum Seidlalm-Sprung.
^Nach der lang gezogenen extrem eisigen Rechts-Links-Kurve bei der Seidlalm, gehts hier herein in den Lärchenschuss. Von hier beginnt das Rennen dann quasi nochmals neu. Das besonders tückische auf der Streif die gefährlichen Schlüsselstellen kommen Schlag auf Schlag, einfachere Passagen zum durchatmen gibts es so gut wie gar nicht.
^Nochmal der Lärchenschuss nach der Rechtskurve. Hier gilt es sich bereits mental auf die Hausbergkante vorzubereiten.

^Und hier haben wir sie auch schon, die Hausbergkante. Wie man sieht, sieht man nichts, sondern springt auch hier völlig ins Leere.
^Blick über die Kante hinunter, das übliche Bild ein Gefälle an die 70%.
^Nach der Hausbergkante gehts gleich nach Links in die wiederum extrem eisige Hausberg-Querfahrt, die so extrem weghengt, dass sich spätestens hier der Spaß aufhört.

^Als krönender Abschluss wartet dann noch der Zielschuss. Nach Mausefalle und Hausberg mit 68% auf Platz 3 der steilsten Stellen. Jedoch wars hier am eisigsten. So pickelhart, dass man keinen einzigen Schwung mehr machen konnte und selbst beim vorsichtigen seitlichen Abrutschen mit vollem Kanteneinsatz, hat man noch weiter Geschwindigkeit aufgebaut.
^Auf diesem Foto kommts vl. ein bischen rüber wie steil es hier wirklich ist und wie anstrengend es alleine schon ist auf diesem Eis einfach nur zu stehen ohne gleich wegzurutschen.
^Das ganze nochmal von unten - sieht aber auf dem Foto leider wieder viel zu einfach aus. Von rechts kommt hier übrigens der Slalomhang herein.
^Der Vollständigkeit halber hier noch die letzten Meter bis ins Ziel, die es wie man am Samstag gesehen hat ebenfalls noch in sich haben. Hier stehe ich ungefähr an der Absprungstelle des Zielsprungs.
^Um den Tag perfekt zu beenden gings dann noch durchs Zielstadion.

^Verlassene Tribünen.
^Und nochmal das gesamte Zielareal inklusive Abfahrts- und Slalomstrecke.
FAZIT:
Wie immer atemberaubend und hochinteressant. Kann wieder nur empfehlen, wer mal wissen möchte was die Rennläufer wirklich leisten, der sollte sich die Streif mal unmittelbar nach dem Rennen ansehen. Vergesst alles was ihr im TV seht, auch auf meinen Fotos kommt das leider alles nicht so rüber wie es sich wirklich präsentiert. Wenn man da oben steht dann weiß man erst was los ist. Einfach unfassbar wie man eine solche Fahrt überstehen kann.
