Der Bericht von Meteorus und die Fotos von Rinderbergfreund dokumentieren schon recht beeindruckend wieviel sich in Kandersteg in den letzten vier Wochen getan hat. Hier kommen noch einige Bilder und Anmerkungen vom letzten Betriebstag der VR101 und den ersten Tagen des Abrisses.
Wetter: 07.09. Regen und Nebel, 08./09.09 strahlender Sonnenschein
Temperatur: 07.09. Tal ca. 11 Grad, Oeschinensee ca. 9 Grad, 08./09.09. bis 20 Grad
Offene Anlagen: alle Bahnen in Kandersteg, zum Oeschinensee ab 08.09. Busbetrieb
Gefallen: die Sesselbahn natürlich, 5-Personen Zimmer für zwei im Hotel Alpina
Nicht Gefallen: die "Freundlichkeit" mancher Bahnangestellten, das Wetter

Bereits am Vortag in Kandersteg angekommen haben wir uns, trotz mitgeführter Campingausrüstung, garnicht erst die Mühe gemacht den Campingplatz zu suchen sondern im teilweise heftigen Dauerregen mit Hilfe des Tourismusbüros ein Zimmer im Hotel Alpina gebucht. Kandersteg scheint gut besucht gewesen zu sein, denn man konnte uns nur noch ein Zimmer für 5 Personen über zwei Etagen anbieten - zum Preis eines Doppelzimmers - dieses Platzangebot nehmen wir gern an. Als wir dem Portier erzählten, daß wir zum letzten Betriebstag der Sesselbahn extra angereist wären meinte dieser, daß wir da nicht die einzigen sind, holte sofort eine Prospekte heraus und erzählte von seinen vergeblichen Bemühungen einen der Sessel zu kaufen.
Generell scheint der Ort Kandersteg dem Neubau zweigeteilt gegenüberzustehen. Während die zahlreichen Nostalgiker (auch unter den Einheimischen) der alten Bahn nachtrauern und die Frage nach den wirtschaftlichen Gründen für den Neubau immer wieder aufs neue stellen, werben die Befürworter mit mehr Komfort, größerer Sicherheit und höheren erwarteten Besucherzahlen. Bei letzterem Argument sind die Bedenken jedoch besonders hoch da man sich schon bewußt war daß nicht wenige auch wegen der Einmaligkeit der alten Seilbahn gekommen sind und eine neue Standardbahn diese Zielgruppe wohl nicht mehr anspricht.
Am Sonntag gings endlich los, bei Nebel, kühlen Temperaturen und teilweise leichtem Regen wurde die entsprechende Bekleidung angelegt um eine Bahnfahrt ohne größere Erfrierungen zu überstehen. Die Bahn selbst fuhr bereits nur noch mit "halber Kraft", die meisten Sessel blieben, wohl hauptsächlich wegen des Wetters, in der Garage. Die Talstation selbst war bereits teilweise demontiert, es fehlten die meisten Fenster sowie Teile der Dacheindeckung. Das Innere machte einen extrem aufgeräumten Eindruck, auch da hat man wohl schon alles beweglich weggeschaft.
Nun aber zu den Bildern. Leider hat meine Kamera eine Reinigung kurz zuvor nicht ganz verkraftet, daher sind die ersten Bilder am oberen Rand etwas unscharf, was aber bei den "Nebelfotos" nicht unbedingt auffällt

^ Talstation, es regnet, fehlt da nicht rechts schon ein Stück?
^ Dennoch haben sich ein paar Leute eingefunden
^ Unterer Trassenabschnitt, naja, soweit der Blick eben reicht

^ Der Neubau bäumt sich bedrohlich hinter der alten Station auf und wurde teilweise sogar „integriert“
^ Draußen rüstet man sich schon zur Demontage, das ganze Vorhaben hat einen extrem knappen Zeitplan
^ Schnell zum nostalgischen Herzstück der Anlage – Baujahr 1948 – und an diesem Tag Hauptsache trocken! Der Sound der Anlage ist allerdings genial!
^ Ausfahrt mit relativ langer Beschleunigungsstrecke
^ Für die Klemmen-Besitzer

^ Damit's auch keiner verpasst!
^ Die Kettenförderer wurden erst vor ca. 20 Jahren nachgerüstet, vorher wurden die Sessel mit Muskelkraft umgelenkt
^ Sesselgarage, an diesem Tag wohl eher schon Sesselfriedhof
^ Motor und Notantrieb
^ Dann mal auf der Nebelwand entgegen
^ Kurz nach der Talstation verläuft die Trassen zwischen Häusern und über Gärten und Terassen hinweg
^ Bergstation, Hoffen wir daß die Wetterprognose stimmt und verschieben die Streckefotos auf die Rückfahrt am Nachmittag
^ Der Regenschutz am Sessel war an diesem Tag Gold wert
^ Umlenkung in der Bergstation
^ Nebel-Foto-Versuch der imposanten Stütze vor der Bergstation
^ Einfahrt Bergstation
^ An dieser Stelle sollten eigentlich sonnige Bilder des Oeschinensee stehen, vielleicht sogar vom Aufstieg zur Fründenhütte – stattdessen gibt es zumindest zwei Bilder auf denen man überhaupt irgendetwas erkennen kann ...
^ Also wandern wir im Nebel, allerdings lobenswerterweise ohne Regen, zumindest bis zum Oberbärgli um die nicht vorhandene Aussicht zu geniessen
^ Nachmittag, wo ja das Wetter gut wird, zurück an der Bergstation – ist die Sicht jetzt wirklich besser?
^ Dann knipsen wir eben im Inneren noch ein bisschen – Eingangsbereich
^ Klemme, hat jemand die Nummer

^ Steuerung
^ Draußen liegen bereits die Teile für den Neubau.
^ Hm, jetzt muß ich Bilder von der Strecke machen, sonst gibt’s keine – Stütze und neues Fundament
^ Interessante Stützenkonstruktionen
^ Ah, der Nebel ist tatsächlich ein paar Meter hochgezogen ...
^ Während der Fahrt überlege ich schonmal welcher Angestellte das schöne Nachmittagswetter verkündet hatte, ich glaube,
mit dem möchte ich mich nochmal unterhalten

^ Kandersteg kommt in Sicht
^ Die Stützenüberfahrten sind nach meinem Empfinden sehr ruhig für eine VR101, bei anderen Bahnen gleicher Bauart hatte ich das irgendwie unruhiger in Erinnerung
^ Diese Stütze muß zuerst weichen da genau hier noch ein Stützenfundament der neuen Bahn hin muß
^ Wieder unten angekommen – jetzt flink ins Hotel, duschen und abends zur letzten Fahrt nochmal zur Sesselbahn
^ Gesagt, getan – die ultimativ letzte Fahrt wird von einigen Einheimischen und einer handvoll Fotografen begleitet.
^ Sessel werden nur noch herausgefahren wenn wirklich noch jemand mitfahren möchte, was allerdings die wenigsten tun. Die meisten Sessel sind bereits demontiert.
^ Kasse und Drehkreuze sind ebenfalls bereits demontiert, dennoch gibt’s keinerlei Nachlaß zur letzten Fahrt. Ansich kein Problem, nur die Art und Weise wie den Besuchern das beigebracht wurde ist etwas gewöhnungsbedürftig. Der Originalton würde vermutlich an einigen Stellen gegen die Forumsregeln verstossen!
Nebeneffekt: Da man die Karte nicht mehr entwerten konnte galt sie für die nächsten sieben Tage auch für den Ersatzbus!
^ Man beachte das prima Wetter – ich hab den selbsternannten Wetterfrosch leider nicht mehr gefunden, sein Glück ...
^ In der Bergstation war man deutlich freundlicher, für die paar unerschrockenen Seilbahnfreunde gab es Sekt und man konnte sich mit Personal und Einheimischen prima unterhalten
^ Auf zur letzten Talfahrt - Nein, der Nebel ist echt und nicht Resultat übermäßigen Sektgenußes des Fotografen
^ In der Talstation angekommen werden die letzten Sessel gleich herausgefahren und in wenigen Minuten in ihre Einzelteile zerlegt
^ Tschüß liebe Sesselbahn, wir werden Dich nie vergessen und wünschen Dir bzw. Deinen Einzelteilen viel Spaß im neuen zu Hause, wo auch immer es ist!
Da wir noch zwei weitere Tage in Kandersteg waren folgt der zweite Teil mit einigen Bildern vom Abriss in Kürze.