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Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

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Chasseral
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Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Chasseral »

Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse


Am letzten Tag meines Salzkammergut-Kurzausflugs geht's zum berühmten Krippenstein, bevor ich dann gegen Abend nach München fahre, wo ich einen beruflichen Termin wahrnehmen muss. Aufgrund der nicht so üppigen Schneelage, verbunden mit Einschränkungen im Abfahrtsangebot, lassen wir es in der Früh beim Frühstück eher ruhig und langsam angehen.

Den Krippenstein kenne ich bislang nur von einer Wanderung im Sommer, bei der ich vom Krippenstein zum Hohen Gjaidstein gewandert bin, um dann den schmerzhaften Abstieg über mehr als 2000 Höhenmeter nach Obertraun in Angriff zu nehmen.

Der Krippenstein ist sicherlich eines der außergewöhnlichsten und damit auch attraktivsten Skigebiete in Österreich. Drei Pendelbahnen, ein 4er-Sessel sowie ein Tellerlift erschließen neben zwei kurzen Pisten die 11 km lange Hauptabfahrt über 1500 Höhenmeter. Diese Piste ist trotz einiger ziehwegiger Passagen von der Trassierung her ein Genuss. Bei ständig wechselnden Landschaften mit Gletscher, Fels, Wald und See ist die Piste kurven- und abwechslungsreich, es werden hübsche Felstore passiert und im unteren Bereich wird die Abfahrt immer mehr zur rassigen Strecke. Diese Piste ist in vielen Bereichen künstlich modelliert. Sie ist aber ein excellentes Beispiel, dass künstliche Modellation auch attraktivitätssteigernd sein kann, wenn sie denn gut gemacht und auf das sinnvolle Maß beschränkt ist. Das absolute Highlight des Gebiets sind jedoch die 4 markierten und unpräparierten Skirouten Schönberg, Angeralm, Imisl und Eisgrube. Sie sind berühmt und sicherlich die Hauptgründe für Krippensteinbesuche.

Oben eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama: Die Gletscherwelt des Dachsteinmassivs sowie die bizarre Karsthochfläche liegen zum Greifen nahe. Man steht einer surrealen Welt in den kalten Farben weiß, grau und blau gegenüber, im Vordergrund ergänzt durch das einzeln aufblitzende Grün von Latschen. Man sollte nicht meinen, dass man nur auf 2100 m Meereshöhe steht. Das Szenario ist absolut hochalpin und anderen Felslandschaften oberhalb der 3000er-Marke absolut würdig.

Bei diesem Anblick ist auch die leichte Enttäuschung über die eher geringe Schneelage schnell vergessen. Vor diesem Panorama könnte man einen sonnigen notfalls sogar mit Schauen auf einer Terrasse verbringen. Nach Ankunft bei der Bergstation erscheint der Tag "gerettet".

Wie gesagt, ist an diesem Tag ist die Schneelage nicht so wie gewünscht. Auf der Homepage steht "Talabfahrt geöffnet, ungalublich viel Schnee am Berg". Alles ist natürlich relativ. Die offizielle Schneehöhenangabe von 1,50 Meter ist im Karstgebiet nur schwer zu überprüfen. Tatsache ist: Die meisten Skigebiete wäre mit dieser Schneelage sehr gut bedient gewesen. Hier im Karst sind die Möglichkeiten, unplanierte Pisten zu befahren bei dieser Schneemenge jedoch deutlich eingeschränkt. Üblicherweise liegt hier im Nordstau auch mehr Schnee im Januar. Auf Basis seiner Erfahrung zieht Gerrit auch gleich den Schluss, dass man die "Schönberg" (suboptimal) befahren könne, während man von Angeralm, Imisl und Eisgrube besser die Finger ließe. Bei wenig Schnee scheint es dort prekäre Stellen zu geben. Auch die Hauptabfahrt sollte Probleme bereiten: Spätestens ab 1000 Meter Seehöhe abwärts besteht die Piste heute aus blütenweißem Kunst-Blankeis. Der Regen der Vorwoche hat die Qualität deutlich herunter gezogen. Dennoch geht's problemlos bis zur Talstation und oben ist die Qualität sehr gut.


Starten wir zu einer bebilderten Resie durch den Tag:


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^^ Die zweite Sektion strebt dem klassisch-zeitlosen Bergstationskomplex entgegen.


Das Berstationsensemble strahlt für mich ein hohes Maß an Eleganz aus. Diese Schlichtheit, verbunden mit eleganten Rundungen, ist für mich das Ideal anspruchsvoller Gipfelkomplex-Architektur schlechthin. Für mich ist es schier unbegreiflich, warum das in diesem Komplex befindliche Restaurant nicht mehr verpachtbar ist, während 100 Meter weiter eine merkwürdige "Lodge" in pseudo-nordamerikanischem Holzstammstil errichtet worden ist, die sich innen als besserer Kiosk-Betrieb mit überschaubar einfallsreichem Essensangebot erweist. :?

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Oben fällt der Blick auf die Seile der dritten Pendelbahnsektion vor der Traumhaften Kulisse von Dachstein und Gjaidstein. Die Bahn strebt - obwohl talwärts führend - in der Tat genau dem Gipfel des Hohen Dachsteins zu. Wäre die ursprüngliche Planung realisiert worden, wäre in 6 Sektionen eine der späktakulärsten Seilbahnketten entstanden, ganz im Stile des Klassikers über die Aiguille du Midi. Aber vielleicht ist es ganz gut, dass die Verbindung nicht gekommen ist. Dadurch haben der zentrale Dachsteinbereich und die Dachsteinüberquerung eine ganz eigene Ursprünglichkeit bewahrt.

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^^ Gerrit, inzwischen ein Krippenstein-Urgestein, vor der skurrilen Karsthochfläche "Am Stein"


Das Skifahren vor dieser Kulisse ist ein Traum.

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^^ Der Hohe Gjaidstein ist der zentrale Pfeiler in dieser spektakulären Region.


Felstore sorgen immer wieder für den Zugang zu neuen Landschaftssegmenten.

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Jetzt eine Hommage an die altehrwürdige dritte Sektion der Krippensteinbahn (vormals Dachsteinbahn).

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Deutlich modernisiert, eigentlich ein Neubau, präsentiert sich (wie auch die erste Sektion) die zweite Sektion. Schön, dass die alten Stationsgebäude trotz Bahnvergrößerung beibehalten werden konnten. Die Bahn ist als Vertreterin einer neuen, modernen Seilbahngeneration in Österreich durchaus attraktiv. Allerdings fehlt für mich der letzte Schliff an Eleganz. Nachdem mich die ersten Bilder überzeugt hatten, ist vor Ort die erwartete Begeisterung nicht eingetreten. Ich kann es nicht direkt begründen, aber irgendwie fehlt der letzte Fitzel Perfektion in Layout und Design der Komponenten.

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Die Hauptabfahrt ist modelliert, fügt sich aber sehr gut in das Gelände ein und ist toll zu fahren.

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^^ Stütze der Militärbahn Obertraun-Krippenbrunn-Oberfeld mit beschränkt öffentlichem Verkehr. Offenbar waren wir aber zu wenig beschränkt, um damit fahren zu dürfen. Mit den Worten "woas wollt's da oben und woas hoabt's davon?" weist uns der Betriebsleiter ab. Die Tatsache, dass es Spinner gibt, die einfanch nur mal mit so einem Teil fahren wollen und durchaus etwas davon haben, liegt wohl außerhalb seiner Vorstellungskraft.


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^^ Auch hier auf der Talabfahrt: Modellierung ohne Größenwahn. Angemessene Breite, schöne Kurven, interessante Gefällwechsel, nicht immer komplett eben in Querrichtung, landschaftlich recht unauffällig. Für mich eines der besten Beispiele für excellenten Pistenbau.


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^^ Auch das hier für mich ein Glanzstück funktionalen Stationsbaus: Die Talstation der ersten Sektion. Hier gilt das Motto: Die Form folgt der Funktion. Gleichzeitig gibt man sich schlicht-zurückhaltend. Perfekt!
Die Perfektion geht freilich nicht bis ins Détail: Eine vormals überdachte Freitreppe hat man ihres Dachs entledigt. Folge: Die Treppe ist bei Schnee vereist und muss gesperrt bleiben. :lol:


Der Tellerlift an der Talstation der 4SB bedient den Übungshang und erleichtert den Zugang zur Schönberg-Route.

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Am Sesselbahn-Hang erkennt man die Trassenbrücke des früheren Schlepplifts.

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Unten hat eine alte Seilbahnkabine eine neue Aufgabe übernommen.

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Wenden wir uns der Schönberg-Route zu:

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^^ Von der Tellerlift-Bergstation geleiten einen Spuren über die Hochfläche.


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^^ Zeitweilige Aufstiege im Grätenschritt bleiben einem nicht erspart.


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^^ Immer wieder lässt man den Blick über das Dachstein-Ensemble schweifen ...


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^^ Stellenweise geht es recht schmal daher. ich weiß nicht, ob das bei üppiger Schneelage breiter ist.


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^^ Dachstein im Dachsteinmassiv beim Überwinden einer Engstelle


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^^ Immer wieder Aufstiege ...


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^^ Immer wieder meine geliebte Bergstation ...


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^^ Das Starthäuschen erinnert an die Vergangenheit der Route als homologierte FIS-Rennstrecke.


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^^ So langsam geht's zur Sache. Steile Passagen sind zu bewältigen.

Sehr angenehm ist die dezente und naturnahe Markierung mittels Reisigstangen. Dies macht auch unmissverständlich deutlich, dass die Abfahrt kein Rumdum-Sorglos-Vollkaskopaket ist, wie dies von andernorts vorfindbaren industrietauglichen Beschilderungsanlagen oft suggeriert wird. Die Reisigstangen sind reine Orientierungshilfe.


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^^ Der Schnee ist griffig aber eben nicht üppig.

Wir halten uns weitgehend an die Markierungen, da wir vermuten, hier am wenigsten mit essentiellen Schneeproblemen in Konflikt zu geraten. Mich erwischt es prompt zweimal auch kalt, als ich beim Kantenabstoß an knapp unter der Schneeoberfläche verborgenen Latschen hängenbleibe.


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^^ Immer wieder sind schmale Rinnen zu queren oder zu befahren. Mit richtig viel Schnee sieht das gelände hier sicherlich ebener aus.


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^^ Kleine Herausforderungen bei der Einfahrt in solche Rinnen.

Pause beschreibt die Abfahrt als mittelschwer. Für mich ist sie fordernder als das Meiste,was ich sonst so gefahren bin. Entweder hat Pause andere Maßstäbe gesetzt, oder es mangelt mir an skifahrerischer Kompetenz (das sowieso), oder ist die Schwierigkeit infolge der geringen Schneelage deutlich erhöht.

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Es geht nochmal nach oben.

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Nachdem wir zu Mittag auf der Terrasse der Lodge herrlich gesessen haben - bei überschaubarer Essensqualität, wartet zum Abschluss ein kulinarisches Highlight: Vor der Hütte nahe der Gjaidalm genießen wir einen hervorragenden Kaiserschmarrn. Absolut spitze! Der Tellerlift mit niederer Seilführung dient als Rückbringer zur Talabfahrt. Er ist nicht im Skipass enthalten, die Benutzung ist jedoch für konsumierende Gäste kostenlos.

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Wehmütig fällt der Blick zum stillgelegten Gjaidalmlift. Dieser war kurz, erschloss aber einen netten, abwechslungsreichen Hang.

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Die Materialbahn vom Oberfeld hinunter zur Hütte überquert unsere Köpfe.

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Weiter drüben gondeln zwei 5er-Gondeln der Pendelbahn zum Oberfeld. Man sieht unten der Rückbringerlift samt Mini-Abfahrt.

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Der Rückweg zur Talabfahrt ab der Bergstation des Seilliftes erfordert dann nochmals einige Stockschübe und Grätenschritte, bevor uns nochmal 8 km Abfahrt erwarten, die bereits im Schatten liegen. Unten wird gerade eine fabrikneue Pistenwalze abgeladen, die ich, noch ohne Ketten, forotgraphiert habe. Aber ich gehe davon aus, dass in den Foren kein Bedarf an mehr an Bully-Bildern besteht.


Fazit: Trotz Verzicht auf einige Routen-Highlights ein traumhafter Skitag mit traumhaftem Wetter, traumhaftem Panorama und angenehmer Ruhe. Vielen Dank nochmal an die Kollegen Gerrit, Dachstein und Firngleiter, dass sie mich ganz oder teilweise auf meiner Tour durch das Salzkammergut begleitet haben. Durch sie wurde ich an die richtigen Stellen geführt und habe viele interessante Informationen erhalten. Auch habe ich die nette Atmosphäre in einer kleinen Runde Gleichgesinnter genossen. Den Krippenstein-Besuch werde ich irgendwann wiederholen, wenn die anderen Routen vernünftig befahrbar sind. Idealerweise würde ich den nächsten Aufenthalt ganz ins Zeichen des Dachsteins stellen und mit Edelgrieß und Dachsteinüberquerung kombinieren. Ich habe einige Male auf die klar erkennbare Ratrac-Spur der Dachstein-Überquerungsroute geschaut.



Zum Abschluss noch eine Info: Auch Seeblick gehört zu den Merkmalen des Gebiets. Da mir keine vernünftige See-Aufnahme gelungen ist, habe ich erst mal kein See-Bild eingebaut, schiebe jetzt aber der Vollständigkeit halber noch zwei Bilder nach:

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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Fab »

Servus!

Wirklich eine eigentümliche, spektakuläre Szenerie die du schön in Szene gesetzt hast!

Man sieht auf den Fotos keine Schneekanonen/Lanzen. Aber unten ist es scheinbar beschneit, siehe "Kunstblankeis"

Ist der Krippenstein in irgend einem Skipassverbund?
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Fab »

Danke für die schnelle Antwort
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von darkstar »

Danke für den Bericht! Viel los ist ja dort oben nie...
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Chasseral
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Chasseral »

Was man noch erwähnen muss: Teilweise gibt es tolle Seeperspektiven vom Hallstädter See, teilweise sogar mit Gondelverdergrund. Leider ist mir kein vernünftiges Bild vom See gelungen. Daher habe ich auch keines eingestellt - quasi, um den Bericht nicht zu verhunzen. Da der See aber elementarer Bestandteil der Landschaft ist, füge ich hier doch noch zwei Bilder bescheidener Qualität bei. À propos Bilder: Als ich begonnen habe, den Bericht zu schreiben, habe ich geglaubt, ich käme mit 10-15 Bildern aus (1-2 je Bahn, 2 von der Hauptabfahrt, 2 von der Schönbergroute und 1 vom Dachsteinpanorama). Dann hatte ich aber plötzlich 50 bilder als "unaussortierbar" identifiziert. Ich war nach einem halben Jahr wieder so fasziniert von den Motiven, dass ich mich dieser Bilderflut nicht erwehren konnte.

Hier die Bilder vom See:

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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Fab »

Dann hatte ich aber plötzlich 50 bilder als "unaussortierbar" identifiziert. Ich war nach einem halben Jahr wieder so fasziniert von den Motiven, dass ich mich dieser Bilderflut nicht erwehren konnte.
Kann ich mir gar nicht vorstellen. Is mir noch nie passiert
;D

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Christoph Lütz
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Christoph Lütz »

Chasseral hat geschrieben:Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Deutlich modernisiert, eigentlich ein Neubau, präsentiert sich (wie auch die erste Sektion) die zweite Sektion. Schön, dass die alten Stationsgebäude trotz Bahnvergrößerung beibehalten werden konnten. Die Bahn ist als Vertreterin einer neuen, modernen Seilbahngeneration in Österreich durchaus attraktiv. Allerdings fehlt für mich der letzte Schliff an Eleganz. Nachdem mich die ersten Bilder überzeugt hatten, ist vor Ort die erwartete Begeisterung nicht eingetreten. Ich kann es nicht direkt begründen, aber irgendwie fehlt der letzte Fitzel Perfektion in Layout und Design der Komponenten.

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In Österreich scheint man immer noch die Meinung zu verteten, dass eine Seilbahnstütze senkrecht zum Erdmittelpunkt anstatt in der Kraftresultierenden stehen muss, obwohl man sich inzwischen so einiges in der Schweiz abgeguckt hat. Die alte Voest-Anlage der 3. Sektion ist da schon fortschrittlicher. :mrgreen:
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Chasseral
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Chasseral »

^^ Stimmt! Du hast Recht! Dass die Stützen nicht nach der Kraftresultierenden ausgerichtet sind ist neben Kabinenproportionen und Gestaltung von Befestigungselementen sicherlich ein wesentlicher Punkt, warum die Bahn etwas unharmonisch wirkt. Gibt es das in Österreich wirklich öfters, dass die Stützen nicht in Richtung der Kraftresultierenden ausgerichtet sind? Und gibt es dafür einen vernünftigen Grund? Mir fällt spontan höchstens eine Vereinfachung beim Aufstellen der Stütze ein, sofern diese vormontiert angeliefert wird. Diesem möglichen kurzzeitigen Vorteil bei der Bauphase steht aber ein über die gesamte Nutzungsdauer bestehender Mehraufwand für die Auslegung gegenüber. Im Falle einer stockweisen Montage auf der Baustelle, wie wir sie bei unseren Hochspannungsmasten praktizieren sähe ich noch nicht mal den Montagevorteil.

Das mahnt mich an die jahrhundertelang begangenen Fehler im Schiffsbau, die dazu geführt haben, dass frühere Schiffe rückwärts schneller gefahren wären als vorwärts. :lol:

Auch beim Achterbahndesign hat man jahrzenhtelang grundlegende physikalische Grundgesetze ignoriert.
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Christoph Lütz »

^ Bleichert hat auch immer nur senkrechte Stützen aufgestellt, z. B. bei der alten Tiroler Zugspitzbahn. Tut weh, wenn man dich die noch auf alten Fotos ansieht.

Als die Voest in Lienz die PB zum Zettersfeld gebaut hat, waren die schrägen Stützen das absolute Novum. Man verwendete aber dazu eine ähnliche Konstzruktion, wie bei der 3. Sektion am Krippenstein, weil man die Stützen sonst nicht aufbauen konnte.

Als in Lech mit der 80er-PB zum Rüfikopf die erste große Seilbahn nach Schweizer Muster gebaut wurde, waren es wieder senkrechte Stützen nach altem Muster. Erst die neue Tiroler Zugspitzbahn bekam 1991 schräg aufgestellte Fachwerkstützen. Allerdings hatte man massive Probleme, diese im Fels zu verankern und aufzustellen.
Warum die relativ kleine Krippensteinbahn acht (!) Fangbremsen in jedem Laufwerk benötigt, weiß ich auch nicht. Daher passen hier die Proportionen nicht ganz.

Die Österreicher haben sich immer sehr schwer mit dem Bau von Pendelbahnen getan. Sorry, dass ich das so sagen muss. :)
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Dachstein »

Christoph Lütz hat geschrieben: Als in Lech mit der 80er-PB zum Rüfikopf die erste große Seilbahn nach Schweizer Muster gebaut wurde, waren es wieder senkrechte Stützen nach altem Muster. Erst die neue Tiroler Zugspitzbahn bekam 1991 schräg aufgestellte Fachwerkstützen.
Das ist definitiv falsch. http://www.seilbahntechnik.net/de/lifts ... to8099.htm

http://www.krippenstein.at/bautagebuch/september/

Auch die erste Stütze der Krippensteinbahn sollte nicht ganz senkrecht stehen. Sieht man recht gut am unteren Stützenteil. So viel also dazu. ;) Dass wir Österreicher uns schwer tun im Pendelbahnbau kann ich jetzt nicht sagen - unsere Bahnen funktionieren auch, wenngleich sie eventuell nach einem etwas anderem Muster gebaut wurden. Die Krippensteinbahnen sind jedenfalls zwei grundsolide Anlagen, welche sich auch gut bewähren. Auch finde ich die 8 Bremsen am Laufwerk nicht sonderlich - Steurer baut gute Bahnen und wird sich dazu sicher einiges überlegt haben. Ich würde übrigens abraten, von optischen Proportionen auf Technische zu schließen. Da bin ich schon mal ziemlich eingefahren. ;)

MFG Dachstein
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Christoph Lütz »

Dachstein hat geschrieben:
Christoph Lütz hat geschrieben: Als in Lech mit der 80er-PB zum Rüfikopf die erste große Seilbahn nach Schweizer Muster gebaut wurde, waren es wieder senkrechte Stützen nach altem Muster. Erst die neue Tiroler Zugspitzbahn bekam 1991 schräg aufgestellte Fachwerkstützen.
Das ist definitiv falsch. http://www.seilbahntechnik.net/de/lifts ... to8099.htm
Ok, Stütze 2 in Lech steht schräg. Ich meinte Stütze 1. Die steht gerade, obwohl eine sehr große Bahnneigung vorliegt. Es ist eben ein Kunststück, eine große Fachwerkstütze für eine Pendelbahn schräg aufzustellen. Darin sind die Schweizer Meister, das braucht man doch nicht wegdiskutieren.
Ich will nicht behaupten, dass Steurer schlechte Arbeit abgeliefert hat. Es ist toll, dass in Österreich jetzt auch Doppeltragseilbahnen gebaut werden. Und das neben den beiden Großen noch einige kleine Seilbahnbauer aktiv und erfolgreich sind, ist eine gute Sache. Die Sache mit den Stützen ist mit eben aufgefallen. Aber Bleichert hat es auch so gemacht.

Habegger war eben ein Genie, seine schräg aufgestellten Stützen werden heute noch von Garaventa/DM gebaut. Im Prinzip auch für die 3S-Bahnen.
Dateianhänge
Quelle: Waagner-Biro Wien
Quelle: Waagner-Biro Wien
Osterfelderbahn Garmisch mit schräger Habegger-Stütze
Osterfelderbahn Garmisch mit schräger Habegger-Stütze
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Dachstein »

Offensichtlich muss es Gründe geben, warum es Waagner Biro seinerzeit nicht getan hat. Eventuell spielt der Stützenstandort (nahe am Abgrund) eine Rolle, eventuell der Untergrund selber. Vielleicht geht es eben nicht und auch Habbegger hätte sich dort die Zähne ausgebissen. Egal, ich kann hier nur mutmaßen. Ich denke, dass es wohl seine Gründe haben wird, die Techniker damals haben sich die Sache gründlich überlegt, ebenso die Rüfibahnen.

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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Klosterwappen »

Super Bericht!
Vielen Dank!

Frage: Hat jemand von Euch Informationen zur geplanten Seilbahnüberquerung des Dachsteins?
Am Gletscher sieht man ein einsames Seil - hat das etwas damit zu tun?

Vielen Dank vorab für zweckdienliche Hinweise.
Darf ich die Gelegenheit nutzen, allen Usern dieses Forums bereits jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest und Alles Gute für 2022 zu wünschen!
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von philipp23 »

Eine Erschließung des Dachsteins von Obertrauner Seite war in fünf Sektionen Pendelbahn geplant, wovon die Sektionen I, II und III errichtet wurden. Von der Gjaidalm wollte man (wohl über die Simonyhütte) den Hunerkogel erreichen, jedoch sind diese Planungen nie über das Stadium einiger weniger Vorarbeiten hinausgekommen.
Ein Seil über dem Gletscher kann also eigentlich nichts mit der vor langer Zeit einmal geplanten Überquerung des Plateaus zu tun haben, auch wenn ich selbiges auf keinem der Bilder genau sichten kann.
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Fasan »

Spät entdeckt, dafür umso schönere Bilder vom Krippenstein. Besten Dank !

Kleine Ergänzung zur Dachsteiquerung:

Nicht nur Sektion I, II und III wurden errichtet, sondern auch die Sektion V:
Die Sektion V ist die bekannte Dachstein-Südwandbahn in Ramsau !

In der Bergsstation der Südwandbahn sind noch die Tragseilpoller für die geplante und nicht erreichtete Sektion IV vorhanden. Diese hätte verdammt lang werden müssen, wobei heute sowieso das später errichtete Gletscherrestaurant im Weg steht !

Ich bin ja sonst nur interessierter Passiv-Nutzer dieses tollen Forums. Wenn ich nun schon mal schreibe, habe ich mich gleich auch zu einem anderen Punkt bei einem etwas bewanderteren Bekannten erkundigt.

Scheinbar sollen Pendelbahnstützen aus Stabilitätsgründen immer 5-10° vorgespannt werden. Bei entsprechender Geländeneigung ergibt das schon mal automatisch eine lotrechte Stütze. Jedenfalls stehen folglich auch schräge Stützen nicht exakt in der Resultierenden.

Offenbar gibt und gab es in der Branche keine Einigkeit, ob bei steilerem Gelände notwendige Mehrmasse oder die bauseitigen Erschwernisse das grössere "Übel" sind. Jedenfalls scheint mir bei obiger Kritik an der, meiner Meinung nach sehr gelungenen, Krippensteinbahn der bekannte "Ricola-Effekt" wesentlich mitzuspielen...

Die ebenfalls erwähnten 8 einzelnen Fangbremsen sollen notwendig sein um, je nach Lastzustand, unterschiedlich und nacheinander gestaffelte Bremswirkung zu erzeugen.
Steurer soll eigentlich dafür bekannt sein soll, bei freier Wahl eher fangbremsenlose Systeme zu bevorzugen. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass man hier das seilbahntschnische "Arsenal" (8 Fangbremsen + Längspendeldämpfung) aus Spaß oder weil es Kohle bringt ausgeschöpft hat.

Vielleicht gibt es hier oder in einem anderen Topic die Möglichkeit, mal grundsätzlich zu diskutieren, woran man eine besonders perfekt designte, harmonische oder ästhetische Seilbahn überhaupt erkennt. Dies darf und muß wahrscheinlich subjektiv sein und die entsprechenden Meinungen wären deswegen nicht minder interessant.

:ja:
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von simon.hu »

Die Probleme von schräg montierten Stützen sind folgende:
-Man stelle sich vor, dass ein Betonfundament gegossen werden muss. Ein waagrechtes Betonfundament ist viel einfacher. Erstens man muss die Oberfläche nicht im Winkel ausnivelieren und kann die Seitenschalung simpel gestalten. Vibrator rein und dann das Loch füllen bis genügend Beton drin ist. Ob die Schalung auf der einen Seite einen halben Meter über das Fundament schaut stört niemanden. Man stelle sich vor, dass eine schiefe Verschalung erstens mal aufwändigere Verschalungen erfordert, da sie kompizierter sind, sie mit Betoneisen zu ausfüllen. Heute mag das nicht mehr so schwierig tönen aber früher war das nicht so einfach zu erstellen wie heute.

-Auf ein waagrecht betoniertes Fundament kann man Träger ziemlich einfach drauf montieren: Masten an den Helikopter anhängen, den Masten auf das Fundament stellen und anschrauben, fertig. Mit einer schrägen Fläche ist das ganze überhaupt nicht einfach und ich hab schon ein paar Male gesehen, wie die Montagejungs Schwierigkeiten hatten solche Masten sauber zu positionieren.

-Früher war der Stahl billig. Die Firmen konnten die exakte Kraft, welches auf eine Stütze wirkt, nicht so sauber berechnen. Was man gemacht hat, ist ganz einfach. Man überdimmensionierte die waagrechte Stütze, damits hält, und schon ists fertig. Sieht zwar nicht so schön aus, aber dafür ist es einfacher zu berechnen und eben zu montieren. In den Staaten werden zum Teil die Anlagen immer noch so gebaut. Es ist jetzt schwierig zu sagen, obs am Geld liegt für genaue Berechnungen oder an der Intelligenz fürs "europäische Bauen"...

-Eine der letzten in der Schweiz so erstellten Umlaufbahnanlagen mit waagrechten Stützen entstand 1996 in Celerina im Engadin. Damals hatte VonRoll die Stützen für die erste Sechsersesselbahn nach dem Prinzip gebaut. Vermutlich auch, weill solche schweren Stützen schlichtweg einfacher zu montieren sind. Die auch 1996 erstellte erste Garventa Sechsersesselbahn in Laax hatte wiederum Stützen die in der Winkelhalbierenden zum Seil positioniert wurden.

Ich hab mal mit dem techn. Direktor von Vail/CO in den USA diskutiert. Offenbar hatten die nie Probleme mit den YAN Stützen und dem sonstigen alten Eisen, welches in den USA noch zu Dutzenden herumsteht. Ebenfalls hatte man nie Probleme mit den Gewindebefestigungen, denn man muss bedenken, dass die Schrauben, welche den Stützenschaft halten, unterschiedliche beansprucht werden. Bspw. bei einer normalen Stütze werden die Schrauben, die talseits sind, massiv mehr beansprucht als jene auf der anderen Stützenseite. Bei genügendem Dimensionieren der Verbindungselemente mag das schon funktionieren. Aber bei den Stahlpreisen von heute, denkt der Fabrikant auch nicht mehr so. Die einfache Konstruktionsregel besagt, dass eine Schraube nur auf Zugspannung beansprucht werden darf!

Wie oben erwähnt hatten die Leute aus Vail nie Probleme mit solchen Stützen gehabt. Weder mit Schrauben noch sonst. Die Montage und Inbetriebnahme der Eagle-Bahn von Garaventa CTEC war viel schlimmer, gemäss Aussagen:-)!
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Re: Krippenstein, 26.1.2009 - Klasse statt Masse

Beitrag von Dachstein »

Fasan hat geschrieben:Nicht nur Sektion I, II und III wurden errichtet, sondern auch die Sektion V:
Die Sektion V ist die bekannte Dachstein-Südwandbahn in Ramsau !
In der Bergsstation der Südwandbahn sind noch die Tragseilpoller für die geplante und nicht erreichtete Sektion IV vorhanden. Diese hätte verdammt lang werden müssen, wobei heute sowieso das später errichtete Gletscherrestaurant im Weg steht !
Genau, die Tragseilpoller gibt es heute noch, jetzt ist in dem Pollerraum der Antriebsraum der Bergebahn der Südwandbahn untergebracht. Und jetzt was ganz interessantes: die Südwandbahn als Sektion V zu bezeichnen halte ich für nicht ganz korrekt. Walter Pause hat einen Pistenplan in seinen Büchern abgedruckt, welche eine vierte Sektion von der Gjaidalm zur Simonyhütte eingezeichnet hat und dann von dort die Sektion V von der Simonyhütte auf den Hunerkogel. So gesehen wäre die Südwandbahn die Sektion VI.

MFG Dachstein

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