Die Route vom Punta Helbronner ins Mer de Glace ist ähnlich wie die Standartroute von der Aguille du Midi, also auch relativ flach. Die Höhendifferenz ist ein klein wenig niedriger, dadurch vielleicht auch etws kürzer bzw. noch leichter.
Die Rückfahrt nach Courmayeur ist halt nur beschwerlicher, da die Panoramic nicht offen hat!
Der Eisgrat von der Aguille du Midi ist selbst bei Höhenangst kein Problem, da man permanent gesichert ist.
Sieht auf dem Bildern extremer aus, als es in Wirklichkeit ist!
Wie´s von der Punta Helbronner runter nach Courmayeur ist kann ich leider nicht beurteilen.
Das wird sich aber hoffentlich auch noch ändern
Zuletzt geändert von snowotz am 27.08.2009 - 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
Man hört wie ja auch von Chasseral, dass die Route von der Helbronner Station aufgrund der Spaltensituation kritisch sein soll.
Ich persönlich würde das unter Anderem darum (besitze keinerlei Ortskenntnis (ist vermutlich auch Jedes Jahr anders)) auch auf keinen Fall ohne Führer bzw. in Begleitung eines entsprechend kompetenten Alpinisten machen.
snowotz hat geschrieben:Der Eisgrat von der Aguille du Midi ist selbst bei Höhenangst kein Problem, da man permanent gesichert ist.
Sieht auf dem Bildern extremer aus, als es in Wirklichkeit ist!
Nachdem ich mich vorletzte Woche mit schlotternden Knien nicht mal aus der Eishöhle auf das kleine Plateau (wo die Bergsteiger ihr Zeug anlegten) getraut habe, widerspreche ich Dir vehement
Höhenangst ist subjektiv, für mich war das und die Treppengeländer rund um die Aguille die Hölle! Anderen Personen geht es genau andersrum, bewegen sich auf so nem Eisgrat wie die Gemsen, haben dafür aber in Gondeln Angst, während mir diese nichts ausmachen.
Im Winter ist die Arrête (der Firngrat) runter zum Skieinstieg sehr gut ausgeschaufelt und mit Geländerseilen abgesichert. Kann man nicht mit dem Sommer vergleichen, wo bewusst keinerlei Absicherung gemacht wird (sonst würden viele der Ausflügler runter zum Gletscher gehen und einige dabei die Eiswand runter zur Mittelstation abstürzen und andere wieder im flachen Gletscherbecken in Gletscherspalten fallen ...).
Aber ist in der Tat sehr eindrücklich, v.a. da es ja mehr oder weniger in einem Zug runtergeht Richtung Chamonix.
Die Abfahrt war bis ins Tal möglich. Die Route war etwas anders und teilweise weiter links am Hang gelegen. Oberhalb des Mer de Glace gab es dadurch weniger gleichmässige Stücke mit leichtem Gefälle, sondern mehr Flachpassagen und etwas steilere Passagen. Die Route war insgesamt deutlich stärker verbuckelt und erforderte dadurch mehr Konzentration.
Am frühen Morgen war es zu einem Eissturz gekommen, der gleichzeitig eine Schneelawine ausglöst hatte. Den Lawinenkegel mussten wir überqueren.
Einer aus unserer Gruppe, ein Australier, hatte Telemarkskis dabei und mit diesen nicht sonderlich viel Übung. Er hat sich die Buckelhänge hinunter gequält. Irgendwann ist ihm die Bindung gebrochen und er hat verzweifelt am Routenrand gesessen - ausgerechnet unter dem morgigen Eissturz, wo dummerweise neues Eis abzubrechen drohte. Er hatte genug Probleme mit sich, am ganzen Körper gezittert und die drohende Gefahr von oben nicht bemerkt. Schlussendlich haben wir ihn dazu gebracht, auf einem Ski zur nahegelgenen Rquin-Hütte zu schieben und dort eine Heli für ihn geordert, der ihn abgeholt hat.
Vorher hatte es noch einen anderen Zwischenfall gegeben: Eine aus unserer Gruppe, eine Amerikanerin hat auf dem Grat einen Ski verloren. Der ist glücklicherweise nicht nach links oder rechts abgestürzt, sondern auf dem Grat heruntergebrettert und in eine vorausgehende Gruppe hinein, wo er angehalten und gesichert wurde. Dieses Mal sind wir direkt auf dem Grat abgestiegen und nicht über den Serpentinenweg. Direkt auf dem Grat ist es an einer Stelle sackrig steil.
Auf dem Mer de Glace konnten wir teilweise in feinstem Powder Tiefschnee fahren. man musste nur gut genug im Schuss auf der ausgefahreren Spur beschleunigen und bei genügend Geschwindigkeit in den Tiefschnee hinausstechen. War cool. Teilweise haben wir auch speziell geformte Gletscherspalten als Funpark-Elemente genutzt (hinabfahren und am Rand wieder hinausspringen - auch cool).
Ganz unten auf der Gletscherzunge wars dann extrem steinig und steil. Da musste man mit Bedacht den Weg suchen. Beim Anhalten habe ich dann noch aus Versehen meiner Frau eine blutige Lippe geschlagen. Nach Passieren der steilen, stienigen Gletscherzunge war der Aufstieg über die Moräne zu dem kleinen Kiosk fast ein Vergnügen. Nach einer gemütlichen Pique-Nique-Pause oben, gings dann über den Waldweg hinunter nach Chamonix. Obwohl viel Schnee lag (auch ganz unten mehr als 1/2 Meter), war der ungewalzte Weg doch recht ausgefahren und dadurch steinig. Schön war, dass es dort interessante Schneekristalle von mehr als einem Zentimeter Grösse gab - reinster Pulver. Unten - nach Überquerung der Zahnradbahngleise, kommt man durch das Fangnetz auf die Planards-Übungspiste - sogenanntes Zoo-Skifahren. Dort warnt den Vallée-Blanche-Fahrer ein Schild, dass man sich jetzt inmitten von Anfängern befinde.
Insgesamt waren wir von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr unterwegs - mit vielen Genisser-Pausen und der Zeit zur Bewältigung des Problems mit der gebrochenen Bindung.
Hier die Bilder:
Dateianhänge
Der Klassiker
Der Montblanc
Panorama Ost
Panorama Süd
Die Cosmique-Hütte
Nochmal Cosmique und Flachstück
Kurvenstation Panoramic
Mont Blanc du Tacul mit Steilrinnen
Richtung Punta Helbronner
Hier kommen die beiden grundverschiedenen Vallée-Blanche-Varianten zusammen, die rechts und links um Gros Rognon herumführen
Traumhafte Bilder wieder mal aus Chamonix.
Ich hoffe dass ich diese Abfahrt im April dieses Jahr auch noch mal machen kann, dann allerdings ohne das untere Stück, dass dann mangels Schnee sicher nicht mehr gehen wird.
Auf dem letzten Bild sieht man übrigens die neue 4SB Planards die diesen Frühling die alte schöne orange/gelbe Montaz 3SB ersetzt hat.
Chasseral hat geschrieben:
Beim Anhalten habe ich dann noch aus Versehen meiner Frau eine blutige Lippe geschlagen.
Du Rowdy!!!
Wer mit Dir zum Skifahren geht, der kriegt aber auch jedesmal was ab: Rippenprellung, gebrochenes Bein (war doch so am Mont Fort?), blutige Lippe ....
Möchte auch nicht wissen, was dem Kollegen der Hubschraubereinsatz wegen der gebrochenen Bindung gekostet hat. Diese Hütte wo der abgeholt wurde, die hatten wir das letzte mal gar nicht gesehen!
Wo war die denn genau ???
Mensch Oliver du machst vielleicht Sachen.
Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde dir von einem Forumsmitglied wegen einer kleinen Variantenpiste noch dieser gute Rat hier mitgegeben.
Tumigu ist sehr steil, Matterhornp. flach. Wenn Du Deine Frau die Tumigu runterjagst, würde ich im Vorfeld schon mal Kontakt zu einem Scheidungsanwalt aufnehmen.
Diese Mitglied hat sich damals anscheinend gründlich verschätzt, denn du hast deine Frau daraufin dann gleich die Momatt runter gejagt und der Anwalt ist immer noch Arbeitslos.
Anscheinend ist sie damals in den Routen von Zermatt so richtig auf den Geschmack gekommen und nun kann ihr scheinbar nichts mehr extrem genug sein. Ich bin jedenfalls mächtig beeindruckt.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
- Mommat war eindeutig überreizt, da hatte ich erstmal nichts mehr zu lachen; der Rest in Zermatt war okay.
- Die ganzen Buckelrouten in den 4 Vallées (Mont Gelé, Mont Fort, Gentianes, Plan du Fou, Éthaygeon, Vallon d'Arby, Col des Mines) waren für meine Frau schon eine grosse Herausforderung, das hat ihr aber Spass gemacht. Sie hat sogar resümiert, dass sie diese steilen Buckelrouten ungefährlicher finde als breite, glatte, eisige Pisten mit hoher Frequentierung.
- Vallée Blanche hat ihr sehr gut gefallen, sie hatte aber gehörigen Respekt; weniger vor der skifahrerischen Herausforderung als vielmehr vor den allgemeinen alpinen Gefahren.
@Snowotz:
- Keine Ahnung, was der Helieinsatz gekostet hat und ob da eine Versicherung einspringt. Effizienterweise hat der Heli 200 Meter weiter noch einen Snöber aufgegabelt, der offenbar ein Problem mit seinem Bein hatte (konnte stehen aber offenbar nicht mehr gescheit fahren). Das Aufgabeln der beiden Leute hat jeweils deutlich weniger als eine Minute gedauert. Das ist für den Heli dort offenbar absolute Routine.
- Die Requin-Hütte steht links am Berg, bevor man den Gletscherbruch der letzten richtigen Steilstufe passiert - also ziemlich genau in der Mitte unserer damaligen Abfahrt. Ich hatte die Hütte damals auch gesehen und mit dem Führer kurz darüber gesprochen. Wir sind knapp unterhalb vorbeigefahren und waren höchstens 150 m Luftlinie entfernt. Deine Augen waren wohl anders orientiert, entweder bei der tollen Landschaft, oder du hast irgendeiner Frau nachgeschaut, die in dein Beuteschema passt.
Buchen geht auch online. Ansonsten dort am Schalter. Einen Schalter gibt es in der Talstation der Aiguille-du-Midi-Bahn (vermutlich nur vormittags besetzt); der Hauptschalter (tagsüber immer besetzt) befindet sich im Maison de la Montagne am Place de l'Eglise.
Das ganze geht bei gutem Wetter auch ohne Guide, da die Route ja recht stark befahren ist und man deshalb nicht völlig allein und orientierungslos im Gelände steht.
Aber man sollte sich der hochalpinen Gefahren auf jeden Fall bewusst sein und ein wenig Erfahrung mitbringen!
Das Gelände ist skifahrerisch recht anspruchslos, aber wegen Geltscher, Übergang am Start an einem steilen Grat, Abgeschiedenheit der Piste etc. trotzdem nicht ungefährlich.