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Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

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Talabfahrer
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Talabfahrer »

baeckerbursch hat geschrieben:Der Vergleich Bäckerei / Skigebiet hängt kein bisschen (beim Supermarkt ist es jetzt wieder bisschen was anderes)

In einer Bäckerei ist bis ca. 14.30 was los, dannach gehen die Kundenzahlen steil nach unten.
Im Skigebiet ist ab Mitte März steil nach unten.

Wo ist jetzt da der Wiederspruch? Und mit den Bedürfnissen nach Maslow (oder wie der Kerl sich noch nennt) braucht man gar nicht zu kommen. Ich habe jeweils das Bedürfnis eine Breze zu essen bzw. Ski zu fahren. Und stehe ich vor verschlossenen Türen ägere ich in beiden fällen (und sage nicht bei einer geschlossenen Bahn: na gut, dann gehe ich halt mal eine Breze essen :lol: )

Und das sich Leute darüber sehr wohl ärgern beweisst ja unser "Talabfahrer" sehr gut!
Also wenn ein Gebiet das ankuendigt, und dann ohne Ruecksicht auf die aktuellen Verhaeltnisse zusperrt, dann haelt sich der Aerger in Grenzen. Wenn ich statt in die SkiWelt (auch wenn's hier vielleicht anders klingt, immer noch und voraussichtlich auch in der kommenden Saison mein am haeufgsten besuchtes Ziel) nach Kirchberg/Kitzbuehel fahren muss, dann ist das 15 Minuten weiter. Ist zwar 'ne Verdoppelung der Fahrtzeit, aber unterhalb der Schmerzgrenze. Und denen, die mir dann trotz eventueller schlechter Kostendeckung doch noch die Erfuellung meines subjektiven Skifahrwunsches ermoeglichen, goenn ich gerne den hoeheren Anteil an meiner Saisonkartenumlage. Ausserdem bekommt die lokale Gastronomie ein paar Euros, und ich schreib vielleicht hier im Forum ein paar freundliche Zeilen ueber einen schoenen Skitag.
Mit einem bisschen Phantasie kann ich mich tatsaechlich recht gut mit dem Baeckerei/Skigebiet-Vergleich anfreunden. Wenn mir ein Skigebiet nach Art der SkiWelt in vergangenen Saisonen am Saisonende nur noch ein Notprogramm anbietet, dann kommt mir das so vor, als wenn ich in einer Baeckerei am spaeten Nachmittag nur das eingepackte Fabrikbrot angeboten bekomme, das ich auch beim Hofer/Aldi, Lidl, Spar noch um 18:55 Uhr aus dem Regal fischen kann. Wenn mir das bei einem Baecker oefters passiert, dann zieh ich den irgendwann gar nicht mehr als Bezugsquelle in Betracht, sondern schau beim Konkurrenzbetrieb vorbei, der am Nachmittag nochmal den Backofen anschmeisst. Das sagt natuerlich immer noch nicht, dass der damit seine Kosten decken kann, aber er erschliesst sich halt dadurch den Zugang zu einer bestimmten Art von Kunden, mit deren Verlust sich der Kosten-sparende Konkurrent abfinden muss.

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snowflat
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von snowflat »

baeckerbursch hat geschrieben:
Dachstein hat geschrieben:Wie schon mal gesagt - der Tagesgast ist "uninteressant". Er verlangt eine große Menge an Infrastruktur (Parkplatz, Kassen, etc.), ohne der Region was zu bringen - maximal ein Verkehrsproblem.
So ein ausgemachter Käse. Das ganze Münchner Umland lebt teils von diesen Tagesgästen. Auch die Skiwelt! Und die Tageskarte + Essen kaufen auch Tagesgäste.
Volle Zustimmung @baeckerbursch. Wenn Tagesgäste doch ach so uninteressant sind und dem Betreiber mehr kosten als bringen, wieso gibt es dann Gebiete die ihre Infrastruktur danach ausrichten? Parkhäuser (Kaltenbach, Sölden etc.) oder kapazitätsstarke Zubringer (auch hier Kaltenbach oder Fiss, die die Waldbahn für Tagesgäste errichtet haben). Ferner wird hier vergessen, dass Tagesgäste an einem Samstag eine nicht zu verachtende Einnahmequelle sind, wenn die im Umkehrschluss so viel wichtigeren Wochengäste sich dem Bettenwechsel hingeben müssen. Wer an einem Samstag bei Bombenwetter mal in den Skigebieten unterwegs ist, wird merken, dass selbst bei hoher Quote an Tagesgästen, die Skigebiete seltenst überfüllt sind. Ohne Tagesgäste wäre an diesen Tagen nichts los, also so uninteressant ist dieses Klientel sicher nicht. Zumal es Gebiete gibt, die samstags bewusst Busunternehmen mit Tagesskipässen zu Schleuderpreisen ködern (z.B. SFL im Vgl. zum regulären Tagesskipass -28%). Und Parkplätze, Kassen etc. braucht es auch ohne Tagegäste. Kassen sind am Wochenende eh in den Skigebieten voll besetzt, da die Wochengäste (Stichwort Bettenwechsel) die Skipässe kaufen, da machen die Tagesgäste den Kohl auch nicht mehr fett. Parkplätze sind auch notwendig, denn oh Wunder, auch Wochengäste fahren mit dem Auto zum Skigebiet. Und ob der Parkplatz nun größer ist, spielt dann auch keine Rolle mehr. Denn wie gesagt, spielen Tagesgäste schon eine gewichtige Rolle in den Skigebieten!
Du kannst Dir Glück nicht kaufen.
Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!
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Dachstein
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Dachstein »

baeckerbursch hat geschrieben:
Wie schon mal gesagt - der Tagesgast ist "uninteressant". Er verlangt eine große Menge an Infrastruktur (Parkplatz, Kassen, etc.), ohne der Region was zu bringen - maximal ein Verkehrsproblem.
So ein ausgemachter Käse. Das ganze Münchner Umland lebt teils von diesen Tagesgästen. Auch die Skiwelt! Und die Tageskarte + Essen kaufen auch Tagesgäste.
Nochmal, es geht nicht, wie ihr mir ja die ganze Zeit weismachen wollt, nicht um einen Betrieb, sondern um eine Region (Schigebiet udn region müssen möglichst gut aufeinander abgestimmt sein). Und für die Region ist der Tagesgast schlichtweg uninteressant. Der Leitbetrieb Schigebiet verdient zwar am Tagesgast, aber wo bleibt der Synergieeffekt für die restliche Wirtschaft? Es gibt keinen (selbst am Essen verdienen die Skigebiete meist schon selbst)! Und genau das, was ich hier erzähle, ist etwas, was ich schon mehrfach von Bergbahnern gehört habe.
Das ganze Münchner Umland lebt teils von diesen Tagesgästen.
Sudelfeld? Spitzing? Brauneck? Warum glaubst du, haben diese Skigebiete Probleme? Tagesgastproblematik, überlaufen am Wochenende, leer unter der Woche - so kann kein kostendeckender Betrieb aussehen! Am besten für Regionen sind Mehrtagesgäste, weil sie am meisten Geld bringen. Der Tagesgast, der womöglich noch eine Dauerkarte hat, bringt für ein Skigebiet maximal Peanuts, dafür verstellt er ihnen noch Parkfläche, die geräumt werden muss und Geld kostet. Vom Tagesgast alleine kann kein Schigebiet sowie keine Region leben, auch nicht die Skiwelt. Denn sobald der Mehrtagesgast wegbricht, geht gleichzeitig der Großteil der Wirtschaft im Tal zugrunde. Darum betone ich nochmal: ein funktionierendes Skigebiet alleine reicht bei weitem nicht. Das Gesamtangebot muss passen (Skigebiet, Hotelerei, Anfahrt, etc.) und Synergieeffekte müssen genutzt werden.

Und wegen Zillertal: gerade diese Region lebt vom Mehrtagestourismus, schau dir die im gesamten (!!!!!!) Tal verteilten Bettenburgen an. Hochzillertal wird nur deswegen so gut frequentiert, weil es das erste große Schigebiet im Tal ist. Ab Kaltenbach wird der Verkehr meist flüssiger.... Selbstverständlich hat dadurch das Schigebiet eine gewisse Ausrichtung bekommen - es hat sich eben auf den Tagesgast eingestellt, was vollkommen legitim ist. Faktisch ist es ein überlaufenes Gebiet, das Tal hat davon aber genau gar nichts.
avner hat geschrieben:Würde ich jetzt überhaupt nicht so sehen, wie sieht es den mit den Pizolskigebieten aus? Oder auch mit den restlichen grossen (Flims-Laax-Falera, Davos-Klosters, Lenzerheide), die Leben alle unteranderem auch vom Tagesturismus, oder warum hat es im Winter am Samstag/Sonntag immer Stau auf diesen Strecken?
Das Syndrom heißt Urlauberschichtwechsel..... Das beobachtet man Samstags immer wieder auf der Fernpassroute oder im Zillertal. Kommt am Sonntag zu den mittlerweile gehäuft azyklich fahrenden Wechslern der Tagesgast hinzu, gute Nacht und staut recht schön. Klassiker: Zillertal. Stau bereits auf der Autobahn. Der Fernpass gleicht nach dem Ferkehrsfunk im Radio einem Parkplatz....

@ snowflat: sei mir nicht böse: ein Tagesskigast bringt 30 bis 40 Euro, ein 6 Tagesgast bringt 200 Euro plus Übernachtungen plus sonstige Leistungen, die er von den Betrieben vor Ort kassiert. Damit füllt der Tagesgast genau einen einzigen Tag, den großen rest macht hingegen der Mehrtagesgast, und damit sind sie dem Betreiber eines Skigebietes viel lieber.

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mic
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von mic »

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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von jens.f »

baeckerbursch hat geschrieben:Der Vergleich Bäckerei / Skigebiet hängt kein bisschen (beim Supermarkt ist es jetzt wieder bisschen was anderes)

In einer Bäckerei ist bis ca. 14.30 was los, dannach gehen die Kundenzahlen steil nach unten.
Im Skigebiet ist ab Mitte März steil nach unten.
Wie gesagt: In der Bäckerei kannst Du aber die Kosten entsprechend den Kundenzahlen dann auch runtertreiben - Du brauchst dann ja nur noch 1-2 Verkäufer, und Verkaufst nur noch die bereits gebacken Waren.

Sprich: Die Kosten passen sich dem Umsatz an, und damit ist wieder alles mehr oder weniger OK.
Maximal macht der Bäcker einen Leichten Verlust, weil er zwei Aushilfs-Verkäufer bezahlen muss.

Bei einem Skigebiet kann man aber eben NICHT die Kosten dann den sinkenden Kundenzahlen anpassen.
Wäre es möglich, ein Ski-Gebiet bei 1/10 der Kunden mit 1/10 der Kosten zu betreiben, würde man das sicher machen..
Doch halt - das ist ja möglich: Man kann ja auch nur 1/10 der Lifte/Pisten öffnen - aber dann sind die Leute ja erst recht verärgert und kommen dann wirklich nicht wieder.

Gruß, Jens
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snowflat
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von snowflat »

Dachstein hat geschrieben:@ snowflat: sei mir nicht böse: ein Tagesskigast bringt 30 bis 40 Euro, ein 6 Tagesgast bringt 200 Euro plus Übernachtungen plus sonstige Leistungen, die er von den Betrieben vor Ort kassiert. Damit füllt der Tagesgast genau einen einzigen Tag, den großen rest macht hingegen der Mehrtagesgast, und damit sind sie dem Betreiber eines Skigebietes viel lieber.
Das hat mit böse sein nichts zu tun, nur bin ich da nicht Deiner Meinung.

Dass ein reiner Tagesgast (An- und Abreise vom/zum Heimatort am gleichen Tag ... gibt ja auch noch die Tagesgäste, die eine Woche unterwegs sind, aber jeden Tag andere Skigebiete und Herbergen aufsuchen) keine Übernachtung braucht und so für einen Ort geringere Einnahmen generiert, dürfte dem Wortlaut "Tagesgast" nach wohl klar sein. Mir geht es darum, dass Tagesgäste an den Tagen des Bettenwechsels gern gesehene "Lückenfüller" sind und rein aus der Sicht der Bergbahnen einen Mehrwert generieren. Die Skipasskosten pro Tag (Tageskarte vs. Mehrtagesskipass) weisen (ohne Rabatte) doch auch erhebliche Unterschiede auf. Und dieser Mehrwert gilt in Summe schon dem Ganzen zu dem ich auch die Bergbahnen zähle. Die Betten für die nächste Urlauberschicht sind bezahlt, da bedarf es nichts weiter.

Warst Du als Tagesgast schon mal mit einem Busunternehmen in einem Skigebiet? Nein? So kann ich Dir ruhigen Gewissens sagen, dass diese Tagesgäste wirklich gern gesehene sind, auch in der lokalen Gastronomie. Und diese Tagesgäste lassen vielfach im Tagesschnitt mehr Geld vor Ort liegen als normale Mehrtagesurlauber, die sich am Morgen am Frühstücksbuffet die Semmeln schmieren und am Tag auf der Hütte essen und wenns gut läuft eine heiße Schoko ordern.

Die pauschale Aussage, dass Tagesgäste uninteressant sind muss man m.E. differenzierter betrachten. Und nur mit Wochengästen könnte der McD im Zillertal auch nicht so ein Geschäft machen und der gehört zur Region!
Du kannst Dir Glück nicht kaufen.
Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von mic »

@jens.f
Unterrichte den Bäckerbursch mal zu dem Thema. Ned zu glauben. :lol:

Und ja natürlich gibt es Teilbetrieb...............Vielleicht nicht in Karlsruhe oder in der Skihalle. Aber in jedem Fall in den Skigebieten nach "Ostern".
http://www.zauchensee.cc/de/newsmeldung ... onende.php

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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von baeckerbursch »

Doch, hier liegst du mit deiner Einschätzung/Betrachtung der Situation falsch und der "Kerl" hat durchaus recht.
Zu dir gehen wir um Grundbedürfnisse zu decken, ins Skigebiet um unsere Freizeit zu füllen und "freies" Kapital in den Wirtschaftskreislauf wieder einzugliedern.
Halt! Ich möchte hier nicht Maslow (den "Kerl") kritisieren, der hat mit seinen Betachtungen schon recht.

Alledings ist es hier für das Thema toal unbedeutend.

Skifahren gehe ich nur wenn ich nicht hunger leiden muss und ein Dach über dem Kopf habe (das sagt Maslow).

Zu dem Zeitpunkt zu dem ich mich entschließe Skifahren zu gehe habe ich also meine Grundbedürfnisse schon befriedigt.

Und wenn jetzt ein Skigebiet zu hat ägere ich mich darüber, und falle nicht in die untergeordnete Stufe zurück. (daher aus mein Auspruch: Ok, Skigebiet ist zu; jetzt ess ich halt eine Breze)
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von baeckerbursch »

Zu den Tagesgästen und den Synergieeffekten:

Ich strete gar nicht ab das es da große Synergieeffekte gibt.

Wenn ich mir einen typischen Skitag und seine Ausgaben ansehe:

Früstück (Hotel)
Skipass (Tagesgas voller Preis/ Mehrtagesgast reduziert)
Mittagessen (Hütte)
evtl. Kaffee (Bier am Nachmittag)
Abendessen und Übernachtung

Dann unterscheiden den Tagesgast vom Mehrtagesgast nur die Ausgaben für den Hotelbetrieb (und evtl. das Abendessen / Frühstück).
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von mic »

Und gerade Tagesgäste (Busse) lassen auch mal mehr Geld bei Apresski liegen als man denkt.
"Die Toten" werden im Tal gezählt......

http://www.perfect-sunday.de/tag-in-bildern.0.html
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Dachstein
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Dachstein »

baeckerbursch hat geschrieben: Dann unterscheiden den Tagesgast vom Mehrtagesgast nur die Ausgaben für den Hotelbetrieb (und evtl. das Abendessen / Frühstück).
Nein, dem ist nicht so.

Die Infrastruktur eies Skigebietes muss für den maximalen Gästeansturm gewappnet sein.

Parkplätze: am Wochenede gut gefüllt, unter der Woche leer, dennoch muss Streuung, Räumung und Einweisung erfolgen --> kostet Geld.
Kassen: müssen schnell am Wochenende alle Gäste abfertigen, unter der Woche sind dann 3 von 10 Kassen offen. Dennoch ist Infrastruktur da, die unterhelten werden will. Kostet Geld, obwohl ich sie nicht brauche an 5 von 7 Tagen.
Seilbahnen: Am wochenede wollen alle schnell auf den Berg, daher braucht es Kapazitäten, die es unter der Woche nicht braucht. Die Anlagen laufen manchmal leer, was Geld kostet. Und dann eine 4 KSB/B weniger im Unterhalt kostet als eine 8 KSB... Strom, etc..., für das WE aber eine 8 KSB womöglich brauche....
Infrastruktur: Restos etc. stehen 5 von 7 Tagen nicht voll ausgelastet da und wollen trotzdem unterhalten werden. Kostst Geld.
Usw....

Schlussfolgerung: der Tagesgast beansprucht am Wochende jene Infrastruktur, die die unter der Woche teilweise leer steht, Und das kann problembehaftet sein, vor allem dann, wenn ein Skigebiet hauptsächlich Tagesgäste als Gäste hat.
Warst Du als Tagesgast schon mal mit einem Busunternehmen in einem Skigebiet? Nein? So kann ich Dir ruhigen Gewissens sagen, dass diese Tagesgäste wirklich gern gesehene sind, auch in der lokalen Gastronomie. Und diese Tagesgäste lassen vielfach im Tagesschnitt mehr Geld vor Ort liegen als normale Mehrtagesurlauber, die sich am Morgen am Frühstücksbuffet die Semmeln schmieren und am Tag auf der Hütte essen und wenns gut läuft eine heiße Schoko ordern.
Stichwort heißt Tagesschnitt. Dass ein Hotelgast aber ein Hotel zahlen muss, das weit teurer als ein Essen ist, wurde vergessen. Und nebenbei geht so mancher wolhabende Mehrtagesgast auch mal in eine Bar rein. Eine 6 köpfige Familie als Tagesgast aber.... Und Bustouristen sind nicht gerade in der Mehrzahl, sonst hätten wir keine derartigen Probleme. Ich bitte nur die klassischgen Tagesskigebiete in Bayern und Ostösterreich zu betrachten: Brauneck, Spitzing, Hinterstoder, Wurzeralm oder Kasberg... Unter der Woche faktisch leer, am Wochenede gut gefüllt. Und genau das ist das Problem am Kasberg und mitunter einer der Gründe, warum es jetzt gerade den Bach runter geht. Würde der tagesgast reichen, um den Betrieb zu sichern, hätten wir alle diese Probleme nicht. Kann er aber nicht. Und eine Verlustabdeckung durch die region kann es, da es keine Synergieeffekte gibt, auch nicht erfolgen.
Du hast vollkommen recht, dass man Tagesgäste nicht pauschalieren kann. Sie mögen gern gesehene Lückenfüller sein, bringen wie oben gerade von mir beschrieben aber auch Probleme mit sich. Und manchmal können diese Problme eben überhandnehmen... Und daher muss ich schlussfolgern, alleine schon von den Aussagen vieler Seilbahner heraus, dass der Tagesgast allenfals ein Lückenfüller ist, aber im großen und ganzen nicht gerade der beliebteste Gast ist.

@ mic: Apresski mag ein eigener Markt sein,davon leben kannst auch weider nicht. Leben tut eine Region meist vom hochwertigen Mehrtagesgast (mit ausnahme einzelner Destinationen).

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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von baeckerbursch »

Parkplätze: am Wochenede gut gefüllt, unter der Woche leer, dennoch muss Streuung, Räumung und Einweisung erfolgen --> kostet Geld.
Kassen: müssen schnell am Wochenende alle Gäste abfertigen, unter der Woche sind dann 3 von 10 Kassen offen. Dennoch ist Infrastruktur da, die unterhelten werden will. Kostet Geld, obwohl ich sie nicht brauche an 5 von 7 Tagen.
Seilbahnen: Am wochenede wollen alle schnell auf den Berg, daher braucht es Kapazitäten, die es unter der Woche nicht braucht. Die Anlagen laufen manchmal leer, was Geld kostet. Und dann eine 4 KSB/B weniger im Unterhalt kostet als eine 8 KSB... Strom, etc..., für das WE aber eine 8 KSB womöglich brauche....
Infrastruktur: Restos etc. stehen 5 von 7 Tagen nicht voll ausgelastet da und wollen trotzdem unterhalten werden. Kostst Geld.
Ich kann deinen Ausführungen schon folgen, allerdings sind verschlingen die Posten, die du aufgeführt hast keineswegs unsummen.

Zudem: Tagesgäste fallen vor allem am Samstag ein, und da ist klassischer Bettenwechsel!
Ich bitte nur die klassischgen Tagesskigebiete in Bayern und Ostösterreich zu betrachten: Brauneck, Spitzing
Mit denen kenn ich mich aus, und dem Spitzing geht es z.B. gar nicht schlecht. Dort stehen keine "Monsteranlagen" und das Gebiet ist auch unter der Woche gut gefüllt. Auch das Brauneck ist unter der Woche nicht leer. Dort mangeltes halt hauptsächlich an sinnvollen Investionen.
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Dachstein »

baeckerbursch hat geschrieben:
Ich bitte nur die klassischgen Tagesskigebiete in Bayern und Ostösterreich zu betrachten: Brauneck, Spitzing
Mit denen kenn ich mich aus, und dem Spitzing geht es z.B. gar nicht schlecht. Dort stehen keine "Monsteranlagen" und das Gebiet ist auch unter der Woche gut gefüllt. Auch das Brauneck ist unter der Woche nicht leer. Dort mangeltes halt hauptsächlich an sinnvollen Investionen.
Nur von einer rundumgesunden Region ist halt nicht wirklich etwas zu spüren. Das Skigebiet als Leitbetrieb für das Tal und hat somit versagt. Wie schauts mit hochwertiger Hotelerie und Gastronomie aus? Es gibt im Vergleich zu den Mehrtagesdestinationen fast keine, der Mehrwert des Mehrtagesgast fehlt komplett.

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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von GMD »

baeckerbursch hat geschrieben:Zudem: Tagesgäste fallen vor allem am Samstag ein, und da ist klassischer Bettenwechsel
Siehst du, hier haben wir eine weitere solche Infrastrukturproblematik. Das bedeutet nämlich ein sehr starkes Verkehrsaufkommen. Der an- oder abreisende Wochengast steht nicht gerne im Stau und der Tagesgast noch weniger, da ihm das von seiner Zeit auf der Piste abgeht. Also wird nach Ausbau der Verkehrsinfrastruktur geschrien. So entstehen dann Hochleistungsstrassen, welche unter der Woche viel weniger, teilweise sogar schwach befahren sind (und damit zum Rasen animieren können, aber das ist ein anderes Kapitel). Klar, ist eine andere Baustelle als ein Skigebiet da Strassenbau Sache der öffentlichen Hand ist, aber wenn man es volkswirtschaftlich betrachtet, spielt es sehr wohl eine Rolle.
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Wiesel »

Vielleicht fehlt den Bayrischen Gebieten einfach nur das Geld der Mafiosis.
Schaut mal aktuell Richtung Slowakei, was da alles aus dem Boden gestampft wird. (Jasna, Tatranska Lomnica...)
So n schicker OrangeBubble: http://www.lanovky.sk/?page=foto&fupd=197
Und hier auch ein OrangeBubble: http://www.lanovky.sk/?page=foto&fpage= ... sna8v&str=
Die orangene Gondel haben sie ja auch schon: http://www.lanovky.sk/?fgal=jasna5&page ... &str=jasna

Und dort sind zum Saisonende Anfang Mai auch nur noch eine Hand voll Russen zu Gast... scheinbar aber mit dicker Geldbörse, denn
sonst wäre ja kein Geld für diese Investitionen da.
Das ganze wird finanziert von Mountain Resorts: http://www.tmr.sk/
Da kann man Aktien kaufen und das Ganze mitfinanzieren.

So entwickelt sich still und heimlich dort die modernste Urlaubsdestination für die Leute, die richtig Kohle haben.
Und fürs "Drumherum" gibst dort die modernsten Spaß-Bäderlandschaften mit eigenen Hotels usw, dagegen sind die Schwimmbäder hier bei uns tiefstes Mittelalter.

Es ist wohl wirklich so, wie hier schon so oft zu lesen: Geld regiert die Welt.
Und das wandert offenbar mehr und mehr in Richtung Osten, weil man dort eben als Kunde noch wie ein König behandelt wird:
Da werden die Pisten eben auch für 10 Gäste noch präpariert und Skipässe werden zum Saisonende zum Schleuderpreis angeboten.
Das ist der Punkt Service, der beim Kunden nachhaltig im Gedächtnis bleibt und somit ein unbezahlbarer Mehrwert ist.
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von GMD »

Reiche Russen hin- oder her, voller Service bei nur einer handvoll Gäste, das geht nur ein paar Jahre gut, dann ist die Betreiberin pleite. Und was dann? Retten die wohlhabenden Kunden dann diese Gesellschaft oder suchen sie sich einen neuen Spielplatz?
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Rüganer »

Wiesel hat geschrieben:Vielleicht fehlt den Bayrischen Gebieten einfach nur das Geld der Mafiosis.
Schaut mal aktuell Richtung Slowakei, was da alles aus dem Boden gestampft wird. (Jasna, Tatranska Lomnica...)
So n schicker OrangeBubble: http://www.lanovky.sk/?page=foto&fupd=197
Und hier auch ein OrangeBubble: http://www.lanovky.sk/?page=foto&fpage= ... sna8v&str=
Die orangene Gondel haben sie ja auch schon: http://www.lanovky.sk/?fgal=jasna5&page ... &str=jasna

Und dort sind zum Saisonende Anfang Mai auch nur noch eine Hand voll Russen zu Gast... scheinbar aber mit dicker Geldbörse, denn
sonst wäre ja kein Geld für diese Investitionen da.
Das ganze wird finanziert von Mountain Resorts: http://www.tmr.sk/
Da kann man Aktien kaufen und das Ganze mitfinanzieren.

So entwickelt sich still und heimlich dort die modernste Urlaubsdestination für die Leute, die richtig Kohle haben.
Und fürs "Drumherum" gibst dort die modernsten Spaß-Bäderlandschaften mit eigenen Hotels usw, dagegen sind die Schwimmbäder hier bei uns tiefstes Mittelalter.

Es ist wohl wirklich so, wie hier schon so oft zu lesen: Geld regiert die Welt.
Und das wandert offenbar mehr und mehr in Richtung Osten, weil man dort eben als Kunde noch wie ein König behandelt wird:
Da werden die Pisten eben auch für 10 Gäste noch präpariert und Skipässe werden zum Saisonende zum Schleuderpreis angeboten.
Das ist der Punkt Service, der beim Kunden nachhaltig im Gedächtnis bleibt und somit ein unbezahlbarer Mehrwert ist.
Für die Slowakei gibts etliche Milliarden Fördermittel der EU.
Für Bayern wirds da schwierig, ist nun mal kein unterentwickeltes Gebiet.
Danke Bulgarien !
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Pilatus »

GMD hat geschrieben:Reiche Russen hin- oder her, voller Service bei nur einer handvoll Gäste, das geht nur ein paar Jahre gut, dann ist die Betreiberin pleite. Und was dann? Retten die wohlhabenden Kunden dann diese Gesellschaft oder suchen sie sich einen neuen Spielplatz?
Ich kenne die Situation dort nicht, aber historisch bedingt sind bei den Alpenskiorten die Besitzverhältnisse ganz anderst. Im besten Fall hat man eine einzelne Bergbahn-Betreibungsgesellschaft (evtl. im Besitz der Gemeinde), die restliche Infrastruktur ist fast ausschliesslich in privater Hand (oder falls in Gemeindebesitz, in einer anderen Gesellschaft "deponiert").

Aus dem "nichts" gestampfte Mountain Resorts wie es sie in Nordamerika oder nun anscheinend auch im Osten gibt, werden oft von nur einer einzigen Gesellschaft gemanagt. Und dann hat man natürlich schon einen erheblich grösseren Handlungsspielraum. Wenn man die Lifte offen hält, dann sind auch die Hotels ausgelastet, mit der im Preis inbegriffenen Badelandschaft werden auch Leute gelockt, die evtl. keine Lust mehr auf Skifahren haben etc.

Dadurch lässt sich die Auslastung natürlich wesentlich besser steuern. Die wenigen solchen Beispiele die es in den Alpen gibt (z.B. Flims Laax Falera mit dem Rock Resort) sind wirtschaftlich auch äusserst erfolgreich.
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Wiesel »

GMD hat geschrieben:Reiche Russen hin- oder her, voller Service bei nur einer handvoll Gäste, das geht nur ein paar Jahre gut, dann ist die Betreiberin pleite. Und was dann? Retten die wohlhabenden Kunden dann diese Gesellschaft oder suchen sie sich einen neuen Spielplatz?
Ist doch egal.... im Kapitalismus zählt das "Hier und jetzt" :-)
und wenn das Gebiet verbrannt ist, dann zieht die Kaviar-Clique eben weiter ostwärts in den Kaukasus.

Pilatus hat geschrieben:Ich kenne die Situation dort nicht, aber historisch bedingt sind bei den Alpenskiorten die Besitzverhältnisse ganz anderst. Im besten Fall hat man eine einzelne Bergbahn-Betreibungsgesellschaft (evtl. im Besitz der Gemeinde), die restliche Infrastruktur ist fast ausschliesslich in privater Hand
Ja, da hast Du wohl recht. Soweit ich weiß, wurden die Areale damals ganz billig verschachert. Lange Zeit ist nichts passiert, aber dann hat ne britische Investmentgesellschaft erst alles aufgekauft, dann die Gesellschaft gegründet und investiert nun mit dem Geld der Anteilseigner.
EU-Fördermittel gibts sicher auch, aber eher verschwindend gering im Vergleich zu dem Kapital, was da aktuell verbraten wird.

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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von citta dei sassi »

Pilatus hat geschrieben:
Ich kenne die Situation dort nicht, aber historisch bedingt sind bei den Alpenskiorten die Besitzverhältnisse ganz anderst. Im besten Fall hat man eine einzelne Bergbahn-Betreibungsgesellschaft (evtl. im Besitz der Gemeinde), die restliche Infrastruktur ist fast ausschliesslich in privater Hand (oder falls in Gemeindebesitz, in einer anderen Gesellschaft "deponiert").

Aus dem "nichts" gestampfte Mountain Resorts wie es sie in Nordamerika oder nun anscheinend auch im Osten gibt, werden oft von nur einer einzigen Gesellschaft gemanagt. Und dann hat man natürlich schon einen erheblich grösseren Handlungsspielraum. Wenn man die Lifte offen hält, dann sind auch die Hotels ausgelastet, mit der im Preis inbegriffenen Badelandschaft werden auch Leute gelockt, die evtl. keine Lust mehr auf Skifahren haben etc.

Dadurch lässt sich die Auslastung natürlich wesentlich besser steuern. Die wenigen solchen Beispiele die es in den Alpen gibt (z.B. Flims Laax Falera mit dem Rock Resort) sind wirtschaftlich auch äusserst erfolgreich.
(Als erstes teile ich mit das ich die letzten 20 Beiträge nur überflogen habe; kann sein das ich da was übersehen habe.)

Da ist dann in den Dolomiten genau das Gegenteil vorhanden: das ganze Gebiet besteht geschätzt aus 250 Einzelgeselltschaften. Ich weis das nicht so genau da ich nur über die Daten von Südtirol verfüge und da sind es schon über 90 einzelne Firmen (Unter anderem solche mit einem Schlepper und solche die ein riesen Gebiet wie Alta Badia oder Kronplatz bearbeiten, es haben auch schon einige auf drängen der Bank aufgeben dürfen) und der Laden läuft ganz gut. Folge dessen kann das mit der zentralen Verwaltung nicht ganz stimmen wenn die Konkorenz ein Lift weiter sitzt. Auch Badelandschaften halten sich hier in nicht auf, dafür hat Italien das Mittelmeer.
Ich denke mal eher das es das ganze Angebot ist was der Gast heute beurteilt. Und da spielt viel rein. Das fängt an vom Gebiet selber, der Pistenpflege, den Öffnungszeiten, den Preisen auf den Hütten, die Hotels im allgemeinen und auch das Nachtleben.
Und es ist auch so das hier nach Fasching die ersten Lifte wegen Unrentabilität schließen was aber keiner merkt da immer noch alle Pisten erreichbar sind.
Tagesgäste aus der näheren Umgebung sprich Innsbruck, Verona oder Venedig tummeln sich hier auch, machen aber den kleineren Teil der Gäste aus. Da die Wertschöpfung Lift und der Rest konsequent getrennt ist fällt das nicht ins Gewicht was der Gast sonst noch im Tal liegen lässt was das Angebot auf den Pisten angeht.
Das bescheuerte ist eben nur das viele Gäste hier sagen, trotz des unverschämt hohen Skipasspreises wäre es unterm Strich billiger da die Randangebote wie Verpflegung und Unterkunft zum Teil besser und, besonders im Fassatal, in einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis stehen.
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von mic »

Dachstein hat geschrieben: @ mic: Apresski mag ein eigener Markt sein,davon leben kannst auch weider nicht.
Naja deswegen gibts in jedem Kaff ja so ein Schirm weil es sich nicht reniert. :lol:
Du wiederspricht Dir! Auch ein Apresski gehört zum Ganzen und wenn es sich nicht lohnen würde gäbes es ja wohl nicht so viele Locations.
Wenn das den ein oder andern nicht interessiert kann man das verstehen aber das es kein Markt ist kann ja wohl sicher nicht behaupten. Da mußt dich aber mal bei den "Seilbahnern" informieren.
Da wird auch mal ein Haufen Geld liegen gelassen.
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von Af »

Muss hier Mic beipflichten...man beachte nur mal die Hohenhaustennen, die Aprés Locations in Sölden und Ischgl etc....da wird richtig Kohle gemacht.

Tip: Beim Opening mit in die Hohenhaustenne gehen, da siehst mal, was dort alleine zu Saisonbeginn los ist...
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von 3303 »

Naja, auf jeden Fall werden die, die eine Apresskilocation - oder eine Bahn nach Ostern - äh sorry - nach Februar betreiben, das vermutlich nicht aus purer Dummheit und sehenden Auges in den Ruin steuernd tun, sondern weil sie in irgend einer Art geschäftlich davon profitieren, auch wenn manch einer das nicht wahrhaben will :lol:
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“

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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von snowflat »

@mic, Af & 3303: Tja, aber die Experten sagen wohl was anderes und Expertenmeinungen scheinen ja ein heiliges Gut zu sein. Nur merkwürdig, dass einige hier Widersprüche feststellen, die auch m.E. bestehen.
Du kannst Dir Glück nicht kaufen.
Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!
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Re: Öffnungzeiten vs. Finanzierbarkeit

Beitrag von mic »

Die "Seilbahner" mit denen ich schon unterwegs war kannten sich bei beiden Themen aus! :lol:

Naja "Fa. Hohenhaus" ist ja ein Beispiel von was mal leben kann.
http://www.hohenhaustenne.com/

Selbst in der Skikimickihalle Neuss soll Apres immer ein Thema sein! :wink:
http://www.allrounder.de/gastronomie/ap ... artys.html

Und über Ischgl, Sölden, St.Anton, SHL, Mayrhofen, Flachau brauchen wir nicht zu reden.
Das kann man ja bald wieder in RTL2, VOX und KABEL1 sehen.

Kann sich jemand noch an das Cafe Christine in Ischgl erinnern? :lach:

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