Letzten Donnerstag war es so weit, ich durfte die neue Verbindung zwischen Gabühel und Aberg endlich selbst testen. Die für mich wichtigste Neuerung in Salzburg dieses Jahr scheint ein voller Erfolg zu werden, doch dazu später mehr.
Bereits das zweite Mal diese Saison besuchen wir in der letzten Woche das Gebiet am Fuße des Hochkönigs, hatten allerdings genauso wie beim ersten Mal (da sind wir nicht bis zum Aberg durchgefahren) etwas Pech mit dem Wetter und den Pistenverhältnissen. Die Naturschneeauflage ist in ganz Salzburg extrem gering und würde ohne Kunstschnee meist nicht reichen, um Skilauf anbieten zu können. Aber auch mit künstlicher Nachhilfe ist man weit entfernt von idealen Verhältnissen. Die bieten andere Gebiete in der Gegend zwar auch nicht, aber hier am Hochkönig waren sie doch noch einmal ein Stückchen schlechter.
Das Wetter war oberhalb von 1600 m perfekt, was einem in Mühlbach und Umgebung allerdings nichts bringt, da man mit jeder Abfahrt die Nebeldecke nach unten durchbricht und in der Suppe umherstochern darf. Der Nebel ist im Laufe des Tages auch nicht nennenswert nach unten gesunken, also eigentlich ein klassischer Fall von falscher Skigebietswahl…
Trotzdem haben wir das Beste draus gemacht, die neuen Anlagen sind super, die Verbindung spielt in einer anderen Liga als die Busverbindung vorher und das Nebelmeer ergab noch schöne Kontraste für nette Fotos.
Gestartet sind wir an der Karbachalmbahn im nebligen Mühlbach, die Parkplätze waren so voll wie ich es seit Jahren nicht mehr erlebt habe, oben hat es sich aber doch ganz passabel verlaufen, an den neuralgischen Liften (Tiergarten, Zachhofalm, Bürglalm, Abergalm) musste man maximal drei bis fünf Minuten warten. Die schlechte Sicht ließ auch an der Gondelbahn-Bergstation noch nicht nach, sie sollte uns den ganzen Tag stetig verfolgen.
Erst kurz unterhalb der Fellersbach-Bergstation rissen die Wolken auf und wir konnten kurz das Nebelmeer und die herrlichen Sonnenstrahlen genießen. Ich liebe es, über dem Nebel zu schweben, aber nur, wenn ich weiß, nicht gleich selbst wieder eintauchen zu müssen
![Wink ;-)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Die Abfahrt war dann mittelmäßig, alles ziemlich abgefahren. Weiter ging es über die Tiergartenbahn, die an solchen freuqeunzstarken Tagen wie heute an ihre Kapazitätsgrenze stößt, zur Dacheggabfahrt, die sowohl am Donnerstag wie auch am Sonntag vorher die schlechteste Abfahrt des Tages sein sollte. Total abfahren, eisig, ruppig, dazu noch schlecht präpariert.
Deshalb gleich weiter zur Zachhofalmbahn, bei der sich wie bei fast jeder Liftfahrt nette Lichtspiele beim Durchbrechen der Nebeldecke ergeben. Die dazugehörige Abfahrt ist eine der besten des Tages, wenngleich leider stellenweise noch etwas steinig.
Oben bietet sich ein schönes Panorama zum Hochkönig auf der einen und den Hohen Tauern auf der anderen Seite.
Der Wastlhöhenlift ist auch mit längeren Wartezeiten versehen, ist er doch der einzige Lift im ganzen Gebiet, der nicht im Nebel versinkt. Aber für Wiederholungsabfahrten ist die Piste nun wirklich nicht geeignet.
Blick zu den Dreitausendern
Nun folgte eine lange Nebelpassage, der Gabühel ragte kaum heraus, sodass wir direkt (auch ohne Fotostopps) zum Aberg fuhren. Die neue Verbindungspiste vereinfacht den Wechsel schon erheblich; sie ist zwar auch nur ein langer und breiter Ziehweg, aber ohne Gegenanstieg wie früher.
Am Aberg hält sich der Nebel dann leider noch hartnäckiger als in Mühlbach, auch die Hauptbeschäftigungsanlage Abergalm liegt in der unteren Hälfte im Nebel; aus dem Kessel ziehen die Wolken nicht heraus.
Schattig und frostig ist die Auffahrt mit der 4er KSB, dafür wird man oben mit Sonne und einem schönen, umfassenden Panorama belohnt, die Aussicht vom Aberg kann sich durchaus sehen lassen. Mit dem Nebelmeer über dem Saalfeldener Becken ist das nochmal eine Spur reizvoller.
Leoganger Steinberge mit dem Birnhorn
Wilder Kaiser
Blick von der Schwalbenwand links bis zu den Leoganger Steinbergen rechts
Hundstein links mit gleichnamigem Haus am Gipfel
Großes Wiesbachhorn (li.) und Hoher Tenn (re.)
Hochkönig-Massiv
Dachsteingruppe
Niedere Tauern
Nach einer längeren Fotopause auf dem Gipfel geht es schließlich wieder zurück Richtung Mühlbach. Die Abfahrten am Aberg sind doch arg neblig, die Talabfahrt zur Kabinenbahn kann mich erneut nicht überzeugen, das wird wohl nie eine Lieblingsabfahrt werden.
Unten in Hintermoos angekommen testen wir die neue Verbindungsbahn, die Hintermoosbahn oder dem Sponsor nach Sinalco-Bahn. Sie wird durchaus rege frequentiert und ist gut ausgelastet, die Verbindung wird gut angenommen; ganz anders als die vergangenen Jahre mit dem Bus. Die Kabinenbahn gehört zu den längsten ihrer Gattung, bringt eine enorme Zeitersparnis und Komfortverbesserung, vor allem braucht man nun nicht mehr auf den (durchaus unregelmäßigen) Fahrplan des Busses achten. Der Aberg ist nun richtig mit dem restlichen Gebiet verschmolzen.
Oben angekommen geht es gleich runter nach Hinterthal, um die andere Neuerung zu testen, die Hochmaisbahn, eine mit allen Finessen ausgestattete 6er KSB. Die Bahn ist gut geworden, als Skifahrer habe ich auch mit den Fußrastern keine Probleme, als Snowboarder würden sie mich aber ziemlich nerven… Die Piste hat logischerweise leider unter neuen Bahn etwas gelitten und wird nun wesentlich stärker befahren. Die einst von der Schneequalität beste Piste des gesamten Gebiets war doch arg abgefahren, die Sesselbahn aber auch arg langsam. So gesehen passt das schon, zurzeit hat es einfach zu wenig Schnee und zu viele Leute…
Schlussendlich ging es wieder zurück nach Mühlbach, wo sich abends noch eine nette Lichtstimmung vor der Tiergartenalm ergab, die erstmals am Tag nicht im Nebel lag und von wo man den rötlich glühenden Hochkönig sehen konnte.
Insgesamt sehen die Bilder wesentlich besser aus als der Skitag eigentlich war, beim Wetter überwiegt letztlich der schlechte Eindruck, sonnig waren ja nur die obersten 200 Höhenmeter, und die Pistenverhältnisse sind auch noch schwer ausbaufähig. Es braucht einfach mehr Schnee… Deshalb gibt’s auch „nur“ 4,0 Punkte.