Wolfi_muc hat geschrieben:
Daraus errechnet sich ein aktueller Stand von78 MIO Verlust für Garmisch und 5 Mio Gewinn für den DSV. Wenn Du noch andere Einnahmequellen für die Gemeinde aus der WM weisst, dann kannst Du sie ja nennen.
Wie schon geschrieben:
Alleine die Steuer-Mehreinnahmen durch mehr Übernachtungen und sonstige Ausgaben der Gäste.
Aber: Es steht ja eindeutig hier drin:
Für die Neuerungen von Pisten, Skiliften (und auch der Skisprungschanze) musste die Kommune im Werdenfelser Land gemäss dem Grazer Medium «Kleine Zeitung» 79 Million Euro
Somit sind hier auch der Khandahar-Express usw. mit drin.
Da dies unzweifelhaft die Attraktivität des Gebietes erhöht, bedeutet dies zukünftige Einnahmen.
Ich entschuldige mich lieber vorher schonmal falls ich im Folgenden etwas über's Ziel hinausschiese.
Wolfi_muc geht es wohl ausschließlich darum, hier seine Abneigung gegen die Olympiabewerbung kundzutun und uns mit fadenscheinigen Argumenten von selbiger zu überzeugen. Das sieht man ja schon daran, dass er lediglich in zwei Themen aktiv ist. Ich habe nichts dagegen solche Themen auch kritisch zu betrachten und gerade bei Großveranstalltungen ist das auch angebracht vor allem wenn es um Sportveranstalltungen geht bei denen sich tatsächlich oftmals wenige auf Kosten vieler bereichern (vergleiche WM Süd Afrika). Trotzdem finde ich es absolut unmöglich, wenn die Gegner mit schlecht recherchierten oder absichtlich falschen Behauptungen und Darstellungen Stimmung gegen Olympia (in dem Fall, könnte aber auch S21 sein) machen wärend den Veranstaltern und der Politik Verlogenheit vorgeworfen wird.
Die tollen Vergleichsbilder oben sind ein gutes Beispiel. Man zeigt den Zusand vorher und dann den Zustand wärend der Bauarbeiten, bzw. der Rennen. Was man nicht zeigt, ist wie es nach ein oder zwei Jahren aussieht. Sicher, man könnte sich auch dann noch an den gerodeten Flächen stören, aber die Mehrheit der Betrachter wird das Ergebniss zumindest als deutlich weniger störend empfinden als den Zustand wärend der Baustellen.
Es wird auch davon gesprochen, dass der Tourismuss unter den Baumaßnahmen leiden würde, aber man verschweigt wieder, dass wenn man schon immer so gedacht hätte man heute nur einen verschwindend geringen Tourismuss hätte da es z.B. keine Bergbahnen und Gasthäuser gäbe.
Die zweite sehr fadenscheinige Argumentation bezieht sich auf die Kosten. Das wurde hier ja schon angesprochen, aber ich will es trotzdem nochmal verdeutlichen. Hier werden der WM Kosten zugeschrieben die nur teilweise, oder sogar überhauptnicht mit ihr zu tun haben. Was im einzelnen zu der Summe geführt hat kann ich nicht genau sagen, aber im Artikel werden ein paar Dinge genannt. Der erste Punkt sind die Lifte. Hier ist es tatsächlich so, dass mit der DSB am Gudiberg ein Lift gebaut wurde, der für den öffentlichen Betrieb nicht genutzt wird. Trotzdem ist das keine reine WM Ausgabe (er wurde ja nicht wieder abgerissen) sondern dient vor allem dazu die Trainingsmöglichkeiten zu verbessern. Das geschieht neben der Kompfortverbesserung die man sicher auch unseren Sportlern zugestehen kann vor allem dadurch, dass die SL Trasse nicht mehr beschneit werden muss, was Betriebskosten senkt. Der andere Lift ist der Kandahar Express, der für den öffentlichen Schisport dort mehr als dringend notwendig war, also auch keine reine WM Ausgabe. Sogar die Pistenausbauten nutzen den Gästen obwohl diese eindeutig wegen der WM realisiert wurden. Der Gipfel der Frechheit ist es aber, die Schanze mit einzurechnen. Ich will garnicht darüber diskutieren ob die sinnvoll war oder ob Garmisch-Partenkirchen lieber auf die lästige Vier-Schanzen-Tournee (Ironi) verzichtet hätte, aber mit einer Alpinen Schi WM hat die ganz sicher nichts zu tun.
Ich frage mich nun einfach was bleibt noch übrig an Kosten die tatsächlich durch die WM dirket verursacht wurden und keinen weiteren Nutzen haben?
Und im Gegenzug werden natürlich bei den Einnahmen nur die Gewerbesteuern eingerechnet. Weiterer finanzieller Nutzen, z.B. durch steigenden Bekanntheitsgrad oder zusätzliche Fördermittel werden nicht berücksichtigt.
Ich möchte jetzt keinen zum Olympiabeführworter überreden, auch wenn ich offen mit einem München 2018 Button rumlaufe, aber ich fordere jeden auf sich mal genau anzuschauen ob wirklich nur die bösen Veranstallter immer alles verschleiern und lügen und die Gegner die Hüter der Aufrichtigkeit und bewiesenen Fakten sind.
Wer etwas Fachwissen besitzt oder bereit ist sich ein wenig einzulesen kann das gerne mal bei ähnlichen Themen wie z.B. S21 oder der Energiedebatte versuchen. Ist wirklich interessant.
Es geht mir nicht um "Böse oder Gut" oder "Schwarz oder Weiss" sondern einfach darum, ein Gegengewicht zur teuren Hochglanzwerbung der Olympia-bewerbergesellschaft zu schaffen. Schliesslich gehts da um mehrere Milliarden Staatskosten für eine 18 tägige Sportveranstaltung und das bei 2000 Milliarden Euro Staatsverschuldung. Da wäre etwas Vorsicht angebracht.
Hast Du gewusst, dass auf die hiesigen Zeitungen (Süddeutsche, Abendzeitung, Tageszeitung, Münchener Merkur) Druck ausgeübt, unkritisch über Olympia zu berichten: Quelle: http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/bei ... nkritisch/
Warum wohl?
Gibts da was zu verbergen?
Es wurde zwar schon mehrfach erwähnt, aber ich wiederhole es halt nochmal. Das fantastische an München als Austragungsort ist eben gerade, dass es vergleichsweise geringe Eingriffe in die Natur benötigt und die Kosten auch nicht so horrend ausfallen wie z.B. in Sotchi oder Vancouver. Das ist der Hauptgrund warum ich für Spiele in München bin, nicht nur weil es in Deutschland ist. Aus dem selben Grund hab ich auch gehofft, dass Salzburg die Spiele bekommt. Die hätten sogar in Kauf genommen, dass ein Teil der Spiele in Deutschland stattfindet um nicht einen neuen Eiskanal bauen zu müssen. In München ist die Nutzung vorhandener Anlagen noch größer. Die großen Baumaßnahmen wären zum Großteil eh notwendig wie z.B. die Ortsumfahrung Garmisch, oder ein großzügiger Ausbau des Wohnraums in München. Das ist das faszinierende an München, es kommt ohne spektakuläre Neubauten aus, das komplette Gegenteil von Sotchi.
Die Winterspiele 2018 sollen sollen gut und gerne in München ausgetragen werden. Dort ist die nötige Infrastruktur bereits vorhanden, und der olympische Geist ist ja auch was schönes irgendwo.
Über den Outdoorteil, der überwiegend aber nicht nur in und um Garmisch ausgetragen werden soll, bin ich jedoch weniger glücklich. Das Werdenfelser Land ist mir viel zu wertvoll, als dass über diesem der olympiatypische Subventionstopf für Infrastruktur- und Tourismus ausgeschüttet werden sollte.
Kompromissvorschlag daher: Der Outdoorteil der Olympischen Spiele soll ins Ötztal!
Eine Bobbahn mit FCKW freiem Kühlmittel haben die dort schnell mal hingestellt, eine Sprungschanze ebenso. Kostet in etwa so viel wie das neue Andreas Hofer (mythische Lederhosenfigur des Troler Freiheitskampfes) Museum in Innsbruck.
Was noch für das Ötztal spricht: Dort ist der Tourismus bereits bis zum umfallen durchindustrialisiert. Vieles ist bereits Bio und Gütesiegelgeprüft. Nicht nur Anlagen und Pisten entsprechen der modernen Bauformel.
Vielmehr wird die gesamte Talstruktur unablässig an Erfordernisse des modernen Tourimus angepasst (oder umgekehrt?). Über dutzende Kilometer zieht sich heute der Wurm optimierter Tourismusinfrastruktur, schier endlos.
Zwischen den Ortschaften kann man manchmal durchatmen und überholen. Aber dann wieder:
Hier P gratis, dort Intersport, hier sofort Wildwasserrafting buchen, da Abenteuerpark Incentives (Vergünstigungen für Firmengruppen), Busse Willkommen, Wiener Schnitzel (vom Schwein) dort. Billa Werbefahnen und Riesenparkplätze. Plastikverpackte Strohballen und Harvester. Gletscherstrasse geöffnet. Flusskorrekturen und Fussgängerübergänge. Letzte Tankstelle vor der Autobahn. Stroh Rum und Zigarettenautomat. Forstrassen und Action Mountainbike.
Man kann durch das Tal eigentlich nur möglichst schnell durchfahren.
Glaube im Ötztal kann man nichts mehr verbessern. Das Umland von Garmisch hingegen (weniger Garmisch selbst...) ist viel zu urig schön, als dass man dort Tourismus nach banaler Ökonomieschablone walten lassen darf! Olympia führt genau zu diesem.
Also ab mit den Winterspielen ins Ötztal, Finger weg von den bayerischen Alpen!
Zuletzt geändert von Kris am 17.04.2011 - 09:52, insgesamt 3-mal geändert.
Seilbahnjunkie hat geschrieben:Das fantastische an München als Austragungsort ist eben gerade, dass es vergleichsweise geringe Eingriffe in die Natur benötigt
Das wundert mich nicht, dass Du so denkst: so stehts in den Hochglanzprospekten drin!
Aber wenn man den Bebauungsplan einsieht, merkt man, dass eine parkähnliche Fläche von 50 Fussballfeldern !!! für das neue olympiasche Dorf am Olympiapark unter Asphalt und Beton verschwindet. Es müssen ca 2000 Bäume gefällt werden, ein Wohnhaus mit 80 Parteien wird abgerissen, die Leute werden vorher zwangsumgesiedelt, riesige Hallen aufgebaut und dann wieder niedergerissen.... Dann werden da mehrere 50m Silos hingestellt.
Das ist alles andere als ein geringer Eingriff!
Das erfährt man aber offiziell logischerweise nicht.
Da will ich jetzt mehr wissen, welche großen Hallen werden denn da gebaut und wieder abgerissen? Und wenn, dann ist das höchstens ein Argument für die hohen Kosten, aber nicht für den Flächenverbrauch. Man wird garantiert keine Hallen bauen, abreisen und die Bodenplatte stehen lassen. Sowas bekommst du nur genehmigt wenn du hinterher wieder Renaturierst.
Natürlich weis ich wo das Olympische Dorf hin kommt, und das dafür Bäume gefällt werden ist mir auch klar. Trotzdem befindet man sich in einer Stadt und da muss eben auch Wohnraum geschaffen werden. Viel schlimmer war nämlich der glücklicherweise rückläufige Trend, dass jeder sein Haus auf dem Land braucht. Diese Zersiedelung ist wesentlich schädlicher für die Landschaft als eine Konzentration auf die Städte. Mit Olympia hat das dann nur noch bedingt was zu tun. Natürlich könnte man den Wohnraum auch wo anderst schaffen, aber genauso kann man auch Parkflächen an anderen Stellen errichten. Und es gibt Gegenden in München die weniger Parkflächen haben als hier wo ja der riesige Olympiapark liegt.
Ich hatte gehofft, dass du verstanden hast was ich über die Wahrheit gesagt habe. Aber du legst mit den 50 Fusballfeldern gleich wieder los. Wie groß ist denn bei dir ein Fusballfeld? Das Olympische Dorf wird laut Angaben im Bidbook 23 Hektar groß. Zugegeben, klein ist das nicht, aber ich komme da auf höchstens 35 Fusballfelder was etwas mehr als zwei Drittel von dem ist was du nennst (habe mit 100x70 gerechnet). Aber auch noch zu behaupten, dass diese Fläche komplett versiegelt wird und unter Beton und Asphalt verschwindet zeugt wieder vom Hang zur Unseriösität und Übertreibung. Wenn du dir Mal Konzeptzeichnungen oder Pläne anschaust, dann wirst du darauf jede Menge Grünflächen (auf den Zeinungen weniger, ist ja Winter) und Bäume erkennen. Und die zu bebauende Fläche ist kein Park, da stehen heute schon jede Menge Gebäude, teilweise ist ein großer Schotterplatz. Leider muss ich zugeben, dass ich nicht weis was in den Gebäuden derzeit untergebracht ist, vielleicht kann mich da einer der Ortskundigeren mal aufklären.
Aber nochmal die Frage, wo werden riesige Hallen aufgebaut und wieder niedergerissen?
Ad Olympische Dörfer, Lob oder Tadel:
Wie bereits mal gesagt, habe ich eine zeitlang im Olydof München gewohnt, Conollystrasse to be prcise. Der Olympiapark per se ist für eine Gestaltungsmassnehme der 70er jahre überaus gelungen, vom Olympischen "Dorf" kann man das so nicht sagen. Die Touristen erwähnen gerne die kleine Bungalowsiedlung im grünen, die jedoch maximal gespürte 0,1% der dortigen Wohnkapazität stellt. Die meiste Kubatur machen die dahinterstehenden Hochhäuser aus, und die sind beileibe alles andere als schön, weder zum ansehen und noch weniger um dort zu wohnen, insbes. im Winter. Die Hochhausstadt dort könnte gut und gerne mit Neuperlach süd eine Partnerschaft eingehen....
Ähnliches gilt für das Olympische "Dorf" in Innsbruck. Es sind dieses die trostlosen Hochhäuser welche man von der Autobahn von München kommend gut sieht lange vor der ersten Ausfahrt Innbruck (Ost).
Der Grund ist einfach erklärt: Olympische Dörfer haben eine Funktion, naemlich billig und "auf einen Schlag" viel Wohnraum in kleinen Einheiten nach IOC Vorgaben zu Verfügung zu stellen. Dazu reicht es aus, dass sich das Ganze in Broschüren in Gleichklang mit Stadien und anderen Venues hübsch präsentiert. D.h. eine "och ist doch Toll" Wirkung ist gefragt, weniger jedoch ob dort in der Nachnutzung intelligentes urbaners Leben stattfinden wird!
Das Prinzip entspringt nun mal in der Interessensmechanik...
Innsbruck, als Ort der ständigen Grossveranstaltungen, hat sich die Jugendwinterolympiade geholt, auch eine (noch verhältnismässig kleine) Veranstaltung des IOC welche erstmalig stattfindet. Unabhängig davon ob es sinnvoll ist oder nicht auch besonders junge Leute in den Hochleistungssport zu katapultieren, hat man auch für Innsbruck ein neues Olympisches Dorf hochgezogen, das genau jene Kriterien erfüllt wie oben geschildert. Die Hochhauswürfel sehen auf den ersten Blick hübsch aus, denkt man jedoch ein bisschen nach wird das Ding immer absurder ("Legebatterien").
Einzig das Olympische Dorf in Turin erscheint mir wirklich gelungen, hier hat man aber allgemein extrem viel öffentliches Geld reingesteckt und für eine ehemalige Industriestadt durchaus dauerhaft Sinnvolles geschaffen auf zuvor brachliegenden Flächen. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel, siehe oben. Im Fall von Turin wurde letztendlich eine industrielle Brachfläche dem urbanen Leben der Stadt angegliedert, und das ist gut so.
Was in München entsteht muss daher nicht a priori schlecht sein. Ich merke lediglich an, dass das primäre Ziel der Promoter des Olydorfes die Funktion nach IOC Vorgaben ist, eine wertige Nachnutzung (im Sinne der späteren Bewohner!) ist daher eher "optional". Verkaufen kann man in München ob der notorischen Wohungsknappkeit ziemlich alles, egal ob gut oder nicht, und das zu ziemlich grosszügigen Preisen. Ich denke zudem, dass der private Investor(?) auch davon profitiert, dass dieser ohne Olympisches Ereignis nicht Zugriff auf dieses grosse Areal bekommen würde.
Gut finde gelungen finde ich übrigens die Nachnutzung des ehem. Messegeländes. Hier war das Ziel aber eben "Wohnen" und nicht Hochglanzbroschüren zur Einreichung beim IOC...
Ich hoffe nicht Schall und Rauch zu reden, obige Olympischen Dörfer habe ich mir gut angesehen und tw. auch dokumentiert.
Ad Garmisch und abreissen: Neu bauen will man dort das Olympiaeissportstadion glaube ich. Der bestehende Bau mit zwei Eisflächen innen plus Aussenbereich erfüllt zwar seine Funktion auch heute ausreichend und gut, aber eben äusserlich in etwas trister Form. Es ist zwar gross, aber nicht hipp und modern und dem IOC wohl zu klein. Ob man in klammen Zeiten für derartiges millionen Euro an öffentlichen Geldern stecken soll...möge sich jeder selbst überlegen.
Die zig Milliarden, die sich über Bayern ergießen sollen, sorgen (wie in Posting weiter oben etwas pikant dargestellt) in Konsequenz auch zu einer Ötztalisierung bisher uriger Kleinststrukturen. Auch das möge der am Olympischen Großereignis interessierte Gast mit ins Kalkül ziehen.
Also so genau ist das Konzept für das Dorf ja noch nicht ausgearbeitet, da ist eben wie du sagst die Frage wie man es umsetzt. Das Problem beim alten Dorf ist eben die Ära in der es gebaut wurde. Das war eine sehr dunkle Ära was die Architektur angeht. Man sollte froh sein, dass sie wenigstens die Sportstätten nicht so verschandelt haben. Aber für das neue Dorf würde ich es begrüßen wenn sich nach der Vergabe nach München (halte ich trotz allem für unwahrscheinlich) Initiativen dafür einsetzen, dass es wirklich nachhaltig geplant wird und man hinterher vernünftigen Wohnraum hat.
@Kris: Ich dachte das soll ein Spass sein mit dem Ötztal, aberdu meinst das scheinbar ernst. Aber mal abgesehen davon, dass das zu weit weg ist und Deutschland sicher keine Spiele fast zur Hälfte in Österreich austragen wird hat Garmisch einfach einige unschlagbare Vorteile. Zum einen verfügt Garmisch schon über einen große Teil der Wettkampfstätten und zum anderen hat Garmisch einen Bahnhof. Mehr sogar, fast je Sportstätte liegt so nahe an den Gleisen, dass man Haltestellen errichten könnte und die Zuschauer ohne Busshuttle zu den Stadien bringen könnte. Das entlastet die Nerven der Gäste und die Umwelt. Ausnahmen sind hier leider das Langlauf und das Biathlon Stadion. Deren Planung finde ich aber auch alles andere als gelungen. Ich würde die lieber auf den Wiesen bei der Kandahar sehen mit Strecken unter anderem zum Riessersee die dann hinter von den Gästen genutzt werden können.
Nur mal als Verdeutlichung was so ein Bahnanschluss bringen kann, ein Doppelstockwagen kann bis zu 400 Personen aufnehmen wenn es sein muss. Rechnet man eine Besetzung von durchschnittlich vier Personen pro PKW (eigentlich viel zu viel) ersetzt ein Wagen 100 PKW. Ein Zug kann aber locker aus acht Wagen bestehen, macht schon 800 PKW. Und wenn man es drauf anlegt sollten sogar 16 Wagen möglich sein. Dann würde jeder Zug 1600 PKWs ersetzen. Nur zum Vergleich, dass sind so viele wie in das neue Parkhaus am Feldberg passen sollen, pro Zug. Ganz nebenbei ist das sogar mehr als eine Straße pro Stunde verkraftet, da geht man von 1500 Fahrzeugen aus.
Ich finde der Zuschauertransport spielt eine wichtige Rolle wenn man die ökologischen Schäden einer solchen Veranstalltung minimieren will. In Vancouver haben sie z.B. die Bahnstrecke nach Whistler einfach ignoriert und stattdessen einen Highway gebaut. Hier muss man die Russen mal loben, denn die bauen eine Bahnstrecke zum Schneebereich. Allerdings sind die baulichen Eingriffe dort natürlich trotzdem massiv und sie bauen auch einen Highway ebenso wie natrlich eine Autobahnverlängerung nach Garmisch geplant wird, aber vermeiden lässt sich sowas in unserer Gesellschaft leider nicht.
Seilbahnjunkie hat geschrieben:Das Olympische Dorf wird laut Angaben im Bidbook 23 Hektar groß. Zugegeben, klein ist das nicht, aber ich komme da auf höchstens 35 Fusballfelder was etwas mehr als zwei Drittel von dem ist was du nennst (habe mit 100x70 gerechnet). Aber auch noch zu behaupten, dass diese Fläche komplett versiegelt wird und unter Beton und Asphalt verschwindet zeugt wieder vom Hang zur Unseriösität und Übertreibung. Aber nochmal die Frage, wo werden riesige Hallen aufgebaut und wieder niedergerissen?
1. 23 Hektar im Bidbook? Wo genau? In den Medien und den Bebauungsplänen stehen 36 Hektar ( ~ 100 Fussballfelder) z.B. http://www.bild.de/regional/muenchen/mu ... .bild.html
2. Wenn ein parkähnliche Fläche mit 2000 Bäumen, Wiesen und Feuchtbiotopen mit 50m hohen Silos für 3500 Leute bebaut wird, fahren Planierraupen und Bagger an - da ist dann ist erstmal vom Park nicht mehr viel übrig. Ich wohne im Olympiadorf (1972) und weiss, wie die Grünflächen dann aussehen. Hier ein Modell. Man erkennt gut die neuen ovalen 50m hohen Gebüde http://www.nolympia.de/wp-content/uploads/10-1090.jpg . Die sind genauso hoch, wie der Olympiaberg.
3. Temporäre Halle auf dem ZHS Gelände ("Speed Skating Halle"), temp. Mediendorf neben Tollwoodgelände, Temporäre Unterkünfte für 1500 Sportler in Garmisch in Bahnhofnähe.
Wolfi_muc hat geschrieben:...
Ich wohne im Olympiadorf (1972) und weiss, wie die Grünflächen dann aussehen. ...
Ha, ohne Olympia hättest du keine Wohnung
Ausserdem gibts noch viele überzählige Milliarden von Stuttgart21, die noch verbaut werden müssen
Bist auch wieder einer der typischen ein-Thema-User, die uns hier agitieren wollen.
Ausserdem hast du noch nicht auf die Frage geantwortet :
jbb-thr hat geschrieben:mal eine ganz einfache Frage an Wolfi:
wo sollen Deiner Meinung nach die olympischen Winterspiele (z.B. 2018) stattfinden?
Also ok, eine riesige Halle die vielleicht wieder abgebaut wird, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Wohnungen in Garmisch sind keine riesigen Hallen. Das Mediendorf am Olympiapark wird wie das Olympische Dorf hinterher als Wohnraum genutzt und das an der Messe zerstört sicher keinen Park.
Und 36 Hektar sind keine 100 Fusballfelder. Selbst wenn man die kleinsten Felder nimmt sind das noch über 40 Hektar, und mit runden hat das nichts zu tun. Im Bidbook steht 23 Hektar, aber kann gut sein, dass da noch was dazu kommt.
Bei den Wohngebäuden im Olympischen Dorf hast du zwei Möglichkeiten, entweder du baust si so hoch wie sie jetzt geplant sind, oder du verbrauchst noch mehr Platz.
Und natürlich wird der "Park" platt gemacht, das haben Baustellen eben so an sich. Aber das ist der Fortschritt, der lässt sich nicht aufhalten, sonst wird er nämlich zum Rückschritt. Wichtig ist was am Ende dabei raus kommt, nicht ob da ein paar Jährchen Baustelle ist. Würde man das mit einer Betonplatte zumachen wäre es beschissen und ich wäre auch dagegen, aber da kommt doch überall wieder parkähnliche Landschaft dazwischen.
Und wenn du da wohnst, dann kannst du mir sicher sagen was das für Gebäude sind die da heute stehen, denn es ist ja nicht so, dass da alles unbebaut wäre.
Nochmal, mit Bauten aus den 70er Jahren kann man das nicht vergleichen, wir haben dazu gelernt, auch die Architekten.
Ach ja, wenn die Junge Union dagegen ist bin ich sowieso gleich zwei Mal dafür.
Seilbahnjunkie hat geschrieben:
Und natürlich wird der "Park" platt gemacht, das haben Baustellen eben so an sich.
Ganz genau, eine Baustelle ist nie schön, entscheidend ist das Ergebnis! Deswegen ärgere ich mich auch unheimlich über die Bilder auf der Nolympia-Seite, die den Bau der Kandahar-Abfahrt zeigen. Natürlich ist die Landschaft schöner, wenn gerade nichts umgegraben wird - diese Baustellen-Bilder suggerieren aber, dass das der Endzustand sei, frei nach dem Motto: vorher traumhaft schön, jetzt alles hässlich und für immer verdorben. Dass diese Baustellen aber nach einiger Zeit, wenn alles wieder grün und bewachsen ist, in einem ganz anderen Licht erscheinen, wird überhaupt nicht in Betracht gezogen. Das ist manipulativ und disqualifiziert die NOlympia-Macher.
Mag ja sein, dass im Bid-Book auch nicht alles der Wahrheit entspricht und vieles geschönt wurde; wenn man aber gerade das kritisiert, dann kann man seinen Protest nicht mit den gleichen Mitteln betreiben und die Leute für dumm verkaufen wollen.
Das ist aber halt immer das Problem, wenn es nicht um die Sache geht, sondern um Weltanschauungen. Hier die Gutmenschen, dort das böse IOC, so einfach ist die Welt leider nicht, auch wenn das viele gerne hätten. Und die sind sich dann auch noch sicher, dass sie wie selbstverständlich die Mehrheit der Menschen vetreten.
Olympia kann für eine strukturschwache Subregion auch seine Vorteile haben.
Beispiel Kiel-Schilksee:
Olympia ist ewig lange her. Dieser Komplex hier ist die Hinterlassenschaft: http://schilksee.eu/Schilksee/Schilksee-3-v4.jpg
Jede Menge Appartementhäuser wurden da nördlich von Kiel (ca. 20-25min. mit Auto, ewig lange mit Öffis) mitten in die Wallachei gestampft. Da gab es vorher nix. Jetzt ist da ein großer Hafen, der für die Kieler Woche und die zugehörigen Segelregatten nicht mehr wegzudenken ist. Unter den Appartements sind Restaurants, die sich auch ausserhalb der Sommersaison halten können. Darunter wiederum Lagerhallen, die im Winter für die Boote und im Sommer für Ausstellungen etc. genutzt werden können.
Der Ort bzw. das vorherige Dorf selber hat nur profitiert und ist heute eine der teuersten Adressen Kiels trotz schlechter Verkehrsanbindung (ok, die hat sich in den Jahren gebessert).
Für mich ist das Ergebnis, dass mit einer einmaligen Finanzspritze eine Region aufgewertet wurde.
Ob dieses Beispiel heutzutage auch noch so für die Zukunft gesehen gewinnträchtig für eine Region sein könnte oder ein Millionengrab wäre, kann ich nicht sagen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das heutzutage ein Land wie Deutschland vergeigen könnte. Auch wenn unsere Politiker als "die klügsten Männer der Welt" besungen werden, stehen immer noch genügend schlaue Köpfe beratend dahinter.
By the way: Was ist eigentlich aus dem Milliardengrab "Expo 2000" in Hannover geworden? Hat sich das im Nachhinein noch rentiert oder einfach medial nie wieder präsent gewesen?
Ein großteil des Geländes Bildes das größte Messegelände der Welt, und der Expopark scheint sich als Gewerbegebiet auch langsam zu entwickeln. Die meisten Ausbauten was die Infrastruktur angeht waren für Messe und TUI Arena eh notwendig. Der großteil der Pavillions war natürlich rausgeworfenes Geld, wenn man es langfristig betrachtet.
Die Expo ist aber ein sehr schönes Beispiel dafür, dass man in Deutschland Dinge sehr wohl noch vergeigen kann. Hätte man die Werbekampagne die man irgendwann zur Halbzeit gestartet hat vorher angeleiert wäre nach Hochrechnungen die Expo ein wirtschaftlicher Erfolg geworden, so haben sie es einfach nochmal geschafft die Verluste zu begrenzen. In Deutschland denkt man bei solchen Veranstalltungen immer, dass es ein Selbstäufer wird und man alles verlangen kann. Ich hoffe sie haben daraus gelernt und bei eventuellen olympischen Spielen wird vernünftig geworben und die Preise sind bezahlbar. Die Preise für die WM in Garmisch fand ich schon grenzwertig. Lieber geht man noch etwas runter und hat dann volle Stadien. Ich könnte mich auch mit gestaffelten Preisen anfreunden um die Beliebtheit der Wettbewerbe und die Wochenenden auszugleichen.
Auf jeden Fall muss die ÖPNV Regel von der WM mindestens übernommen, wenn nicht ausgeweitet werden.
Also ich find die Idee wirklich "TOLL!" und ich möchte ergänzen, dass man die Anfahrt von München ganz einfach durch den Bau eines "transrapid Tunnels" durch die Alpen bis ins Ötztal lösen könnt, und wenn wir schon dabei sind, bohren wir diesen weiter bis nach Bozen, damit auch die Anfahrt aus dem Süden ganz easy klappt. Das wäre wirklich mal ne nachhaltige Investion...
Jetzt mal im Ernst:
Ich bin nicht gegen Olympia, doch mich stören die Vorganben eines größenwahnsinnigen IOC gewaltig und unter den Vorbedingungen habe ich erhebliche Bedenken gegen Olympia. Ich sehe einen Schuldenberg im Nachhinein und einen nachhaltigen Imagegewinn wird München haben, nicht jedoch GAp oder Schönau, das die Show "München 2018" heisst und international suggeriert, dass München direkt an den bayerischen Alpen liegt und die Skipiste direkt vor der Haustür liegt. Für München wäre das ein perfekter nachhaltiger touristischer Marketingcoup, jedoch bezweifel ich, dass GAP davon profitieren wird, im gegenteil. Da wird die Ski WM 2011 mehr bringen, da hier der Name GAP in der headline steht, nicht jedoch bei Olympia.
Das der touristische Nachhaltigkeit nicht gegeben sein wird, belegt auch die erstellte Studie nach der nordischen WM in Oberstdorf 2005. Oberstdorf bewirbt sich nun alle zwei Jahre um eine weitere WM, da so die Kosten für die geschaffene Sportstätteninfrastruktur sich besser amortisieren lässt. Hinsichtlich Image hat Oberstdorf von der nordischen WM profitiert. Es gilt seither als nordisches Mekka, obwohl das Langlaufgebiet eigentlich gar nicht so ideal ist. Oberhof oder Bodenmais haben hier für passionierte Langlaufherzen wesentlich mehr zu bieten.
Im hiesigen Topic geht es leider ziemlich einseitig um GAP. Der Irrsinn in anderen Disziplinen wird im Alpinforum kaum erwähnt.
Oberstdorf hat eine perfekte WM-taugliche nordische Infrastruktur, Ruhpoldig für Biathlon, Inzell für Eisschnelllauf und Füssen ist Bundesleistungszentrum für Eishockey mit einer großen relativ neuen Halle. In den bayerischen Alpen ist somit eine sehr gute Infrastruktur für Olympia 2018 bereits vorhanden. Dadurch, dass alle Orte WM-tauglich sind, wäre die lokale Beherbung der Sportler ohne enorme Neubauten möglich. München wäre somit gar nicht notwendig, lediglich für Eiskunstlauf gibt es eine Versorgungslücke, die man in München ausfüllen könnte.
Wenn die Spiele "Bayerische Alpen 2018" heissen würden, dann würde das Image der ganzen Region davon nachhaltig touristisch profitieren. München könnte Medienzentrum und Besucherzentrum sein für Gäste, die interdisziplinär Spiele anschauen wollen. Viele besucher sind jedoch auf bestimmte Disziplinen fixiert und die können sich ein Quatier im Umfeld der spezifischen Austragungsorte suchen. Davon würden dann auch Orte profitieren, die kein Austragungsort sind, wie z.B. Pfronten, Oberammergau, Traunstein, Bad Reichenhall...etc.
Von München würde man mit dem Zug oder über die Autobahn relativ gut in alle Alpenorte gelangen. Einzig Schönau (Bob/Rodel) hat eine sehr ungünstige Verkehrsanbindung, doch ausgerechnet dieser Ort gehört fest zu München 2018. Gerade hier wundert mich, dass man nicht am Riessersee eine neue Bobbahn bauen will.
Doch meine Gedanken sind für ein größenwahnsinniges IOC denken indiskutabel. Mit etwas Vernunft könnte man die Spiele tragfähig gestalten und die Hauptausgaben würden sich auf einen Ausbau der Verkehrswege beschränken, die eine wirklich nachhaltige Investition wären. Die meisten dieser Projekte stehen unabhängig von Olympia eh auf dem regionalen Wunschzetteln.
Drei Flughäfen stünden ferner über die gesamte Breite zur Verfügung München, Salzburg und Memmingen, wobei München paraodxer die größte Entfernung zu den meisten Outdoorsportstätten aufweisen würde.
Aber vernunft ist ja nicht gefragt, sondern größenwahnsiniges Prestige, Lobbyismus und auch Neid und Missgunst anstelle von Kooperation. Die Achse München GAP will nicht, dass andere Orte einbezogen werden.
So wie derzeit geplant bin ich gegen Olympia, weil es eine Geldvernichtungsmaschne auf Kosten des Steuerzahlers sein wird, und in der vorgesehenen Form profitieren nur wenige...
Sorry, aber das ist Blödsinn. Frankreich hat genau das 1992 gemacht. Die Folge war, dass Diskussionen aufkamen ob ein Land alleine die Spiele überhaupt noch austragen kann. Dann kam zum Glück Lillehamer und die Sache hatte sich wieder erledigt.
Man sollte nicht vergessen für wen man solche Spiele eigentlich ausrichten sollte. Nicht für die Funktionäre sondern für Sportler und Zuschauer. Vor allem für letztere ist es nicht sinnvoll wenn die Sportstätten über halb Bayern verteilt werden. Vergesst bitte nicht, dass es nicht nur Übernachtungsgäste in München und den anderen Austragungsorten gibt, sondern auch Tagesgäste. Aktuell rechnet man mit einem Einzugsgebiet das sich z.B. bis Frankfurt erstreckt. Das ist auch realistisch wenn man es entsprechend anpackt. Dazu müssen aber Sonderzüge eingesetzt werden die direkt zu den Austragungsorten fahren weil man ja rechtzeitig zu den Wettbewerben vor Ort sein sollte. Je mehr ich aber die Sportstätten verteile, desto schlechter wird die Auslastung solcher Züge. Die Folge ist mehr Verkehr auf den Straßen oder geringere Zuschauerzahlen. Gerade letzteres finde ich absolut nicht wünschenswert.
Wir brauchen nicht die schnellste Bobbahn, die größte Schanze oder die gefährlichste Abfahrt, aber wenn wir die größten Zuschauerzahlen haben, dann würde mich das schon sehr freuen weil es bedeutet, das viele Menschen ihre Freude an den Spielen hatten. Das wird auch immer gerne vergessen. Es wird immer nur gerechnet, dass sich das doch garnicht finanziell lohnt aber, dass es eigentlich um das Ereigniss selbst geht, darum, dass Leute dort ihren Spass haben, wird gerne vergessen. Andere Sportveranstalltungen werden auch bezuschusst und Kunst und Kultur sowieso. Trotzdem regt es mich natürlich auch massiv auf, dass sich manche wieder die Taschen vollstopfen. So war das mit der olympischen Idee sicher nicht gemeint.
Du wiedersprichst dir aber auch ziemlich manitou. Erst listest du auf welche bestehenden Sportstätten man doch nutzen könnte und ausgerechnet für den Eiskanal forderst du einen Neubau? Die Hallen in München werden wohl mit Ausnahme der Schnellaufhalle nach den Spielen benötigt. Es sind ja auch bis auf die genannte Ausnahme keine zusätzlichen Hallen geplant, sondern nur Modernisierungen und Ersatzbauten. Aber einen neuen Eiskanal brauchen wir in Deutschland nicht, wir haben schon vier moderne Bahnen, jede weitere ist Verschwendung. Ob wir eine weitere Halle für den Eisschnelllauf vertragen kann ich nicht beurteilen, aber wenn es nach mir gegangen wäre hätte man in Inzell keine Halle gebaut sondern sie nach München gestellt, Tradition hin oder her.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich den größten Schwachpunkt im Sportstättenkonzept bei Biathlon und Langlauf sehe. Nur brauche ich dafür nicht unbedingt ein festes Stadion, das hat Oberstorf meines Wissens auch nicht. Ich finde es sogar sehr verschwenderisch für maximal ein Wochenende im Jahr feste Tribünen zu errichten. Sowas baut man temporär wie es ja auch geplant ist, nur eben an anderer Stelle. Und für die Strecken brauche ich nicht unbedingt eine Asphaltunterlage wenn ich kein Trainingszentrum baue.
Abgesehen davon, dass es mir in Langlauf und Biathlon eh zu viele Wettbewerbe gibt sehe ich aber nicht ganz ein, warum man dafür zwei getrennte Stadien errichten muss. Zusammen werden in beiden Sportarten 22 Wettbewerbe ausgetragen bei 16 Wettkampftagen die die olympischen Spiele haben. Wenn ich zwei Wettbewerbe pro Tag austrage (wird im Weltcup regelmäßig gemacht) dann brauche ich 11 Wettkampftage. Da erschließt sich mir absolut nicht der Sinn zweier Stadien. Das sollte man mal kritisieren, weil sich dadurch Geld sparen ließe und der Platzverbrauch reduzieren würde ohne die Spiele ganz abzulehnen oder gleich über den deutschen Alpenraum zu verstreuen.
Als Beispiel für die Unsinnigkeit, Schädlichkeit und fehlende Nachhaltigkeit die letzten Spiele in Vancouver anzuführen halte ich für sehr unfair. Die Kanadier hatten wesentlich weniger vorhandene Sportstätten für die Spiele und auch ein wesentlich schlechteres Nachnutzungskonzept. Wer mal bei der FIS in den WC Kalender schaut wird nächste Saison Whistler dort weder bei den Schispringern noch bei den Alpinen finden. Auserdem hat man die nordischen Sportstätten in eine abgelegenes Seitental gebaut in dem es sonst nichts gibt. Das wäre in Garmisch sowohl am geplanten Standort als auch an meiner Alternative deutlich anderst. Würde man in Deutschland was ähnliches planen würde ich das auch massiv kritisieren, tut man aber nicht.