Egal, wie der Julier auch immer ausgebaut sein wird. Ihn als Nationalstraße zu klassifizieren ist doch lächerlich. Soll die Julierstraße eigentlich dann mautpflichtig werden?
Das Besucheraufkommen lässt sich vom Veranstallter ganz gut steuern. Gibt es keine Unterkünfte, wenig Tickets und sind die Preise hoch, dann kommt auch fast niemand zum Zuschauen. Genau danach klingt das für mich aber auch was die Schweiz da plant, Fernsehspiele. Klar ist es toll, wenn man die tolle Landschaft bei den Übertragungen hat, aber irgendwie wird es dem Großanlass nicht gerecht wenn die Stadien so klein sind. Ich finde das schade, und die Region profitiert von den Spielen selbst dann auch nur sehr bedingt. Und ob Orte wie St Moritz oder Davos den Werbeefekt der Spiele brauchen würde ich doch sehr stark bezweifeln. Geld bringen vor Ort die Zuschauer in die Kassen, Medienvertreter und Sportler wollen ja alles umsonst haben. Und die Bahnstrecken in der Region sind dummerweise alle Schmalspur, das macht sich durchaus auch bei der Kapazität bemerkbar. Da kann man nicht schnell mal ein paar Doppelstockzüge organisieren wie sie das in Kitzbühl immer machen.
Alles in allem hab ich das Gefühl, dass man versucht die Schwächen schönzureden. Weniger Zuschauer wegen zu geringer Anreisekapazitäten werden als Abkehr vom Gigantismuss verkauft, Verteilte Spiele in kleinen Orten weil man keine passende Stadt hat werden als Spiele im Schnee ausgegeben und temporäre Bauten zeugen eigentlich auch nur von einem, die Infrasturktur ist für die Gegend überdimensioniert.
3303 hat geschrieben:^^Egal, wie der Julier auch immer ausgebaut sein wird. Ihn als Nationalstraße zu klassifizieren ist doch lächerlich. Soll die Julierstraße eigentlich dann mautpflichtig werden?
Nationalstrasse bedeutet ja nicht = Autobahn. Das heisst lediglich das für die Finanzierung des Unterhalts, Ausbau, etc. der Bund zahlen muss und nicht mehr der Kanton. Mich würde es wundern wenn man für die Julierstrasse eine Vignette brauchen wird. Für die jetzige Nationalstrasse durchs Prättigau (A28) braucht es auch keine und auch die Signalisation ist gleich geblieben wie damals als sie Kantonsstrasse war (weiterhin blaue Tafeln). Der Laie merkt eh nix davon ob es eine Strasse die dem Bund gehört oder dem Kanton ist. (Die Strasse St. Moritz-S-chanf war übrigens ganz am Anfang als die Umfahrungen von Celerina-S-chanf gebaut wurden auch eine Nationalstrasse (Schnellstrasse A27) bevor sie wieder zur Kantonsstrasse wurde)
Was aber sicher in Planung ist, sind Ausbauten im bisherigen Rahmen wie oberhalb Bivio auf der Südseite des Juliers, Ortsumfahrungen Bivio, Tinizong, etc. (wobei es bei Tinizong eh günstiger wäre das Dorf abzureissen )
Vadret hat geschrieben:
Nationalstrasse bedeutet ja nicht = Autobahn. Das heisst lediglich das für die Finanzierung des Unterhalts, Ausbau, etc. der Bund zahlen muss .... (Die Strasse St. Moritz-S-chanf war übrigens ganz am Anfang als die Umfahrungen von Celerina-S-chanf gebaut wurden auch eine Nationalstrasse (Schnellstrasse A27) bevor sie wieder zur Kantonsstrasse wurde)..
Naja, die Umfahrungen sind ja als Umfahrungen und (teils?) Autostraßen nicht mit der Julierstraße vergleichbar. Außerdem kann ich auch dabei keine nationale Bedeutung erkennen.
Aber, Ok. Dann erschließt sich mir die gesamte Logik der Schweizer Klassifizierung einfach nicht.
Ich war wohl fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass die Klassifizierung und damit die Straßenbaulast sich aus der Bedeutung der Straße ergäben.
^^genau deswegen erschließt sich mir die Logik nicht. Gem. Gesetz geht es offenbar um die Bedeutung der Straßen, was sich anhand der Julierstraße als Nationalstraße für mich eben nicht nachvollziehen lässt.
Ist aber ja auch egal. Wir sind ohnein vom Thema weg ;)
30 Mio. Fr, also rund die Hälfte der Kandidaturkosten wird der Bund übernehmen.
Host City der Spiele soll St. Moritz sein. Praktisch alle Wettbewerbe sollen in den beiden „Städten“ St. Moritz und Davos stattfinden.
Die Umfrageergebnisse in der Engadinerpost und der beigefügte Bericht über Davos zeigen eine Skepsis gegenüber der Kandidatur auf.
Befürworter und Gegener halten sich ungefähr die Waage:
Das St. Moritzer Gemeindeparlament (Gemeinderat) hat an seiner ausserordentlichen Sitzung soeben einstimmig Ja gesagt für den 5 Mio. Fr Kredit, den St. Moritz an einer alfälligen Kandidatur beisteuern soll. Nun wird die Vorlage für die Abstimmung vom 03. März dem Volk unterbreitet.
Sportlounge vom 28.1. auf SRF (Podcast) ist sehr empfehlenswert. www.srf.ch
Zwar bin ich kein Fan von Semadeni und Mazzetta (im Gegenteil), aber meine kritische Haltung zu Olympia 2022 hat sich eher noch verstärkt. Fasel und Gilli konnten mich überhaupt nicht überzeugen und je länger je mehr glaube ich, dass am 3.3 ein Nein herauskommt.
Bei der Tendenz des IOC zum Gigantismus kann ich mir einen Erfolg der Bündner Bewerbung nicht vorstellen.
Da müsste das IOC 2 Schritte zurückgehen. Dann ginge es schon. Lillehammer war ein gutes Beispiel.
Nur lief zB die Verkehrsinfrastruktur in Lillehammer wohl nicht schon an einem normalen Wintersportwochenende an oder über seiner Grenze, hier schon, zB jeden Sonntag Abend. Das würde ein Riesenchaos. Einfach eine deutliche Nummer zu gross, auch wenn das IOC zwei Schritte retour machen würde. Darauf haben wohl nicht so viele Bündner Lust (ich als Heimweh- und Teilzeitbündner auch nicht). Kommt dazu, dass (auch?) die Regionen ausserhalb der Sportstätten die Verlierer sein werden: entweder weil Graubünden als Ganzes mitten in der Hochsaison gemieden wird oder weil das Chaos auch sie betrifft.
Frage welche Internationale Wettkämpfe im Wintersport können zusätzlich veranstaltet werden nach Olympia 2022 in Graubünden. Seit Lillehammer 1994 kann in Norwegen in jeder Olympische Wintersportart Internationale Veranstaltungen durchgeführt werden das nenne ich Nachhaltigkeit.
Zum Beispiele in der Schweiz gibt es seit 15 Jahre keinen Eisschnelllauf-Weltcup mehr statt. Wen es halt in Davos kein weitere bedarf an der Eisschnelllaufhalle gibt, wo sollen die Anlagenteile weiterverwendet werden.
Ein weiters Beispiel es gab noch nie eine Nordische Weltmeisterschaft obwohl es immer wieder Olympiasieger gab und hoffentlich gibt. Für Olympia wird die alte Schanzenanlage abgebrochen und wieder neu aufgebaut. Dazu wird für drei Jahre eine temporäre Grossschanze erstellt, und 2 Generationen können zuschauen wie der Lärchenwald wider zu wächst.
ski-chrigel hat geschrieben:Nur lief zB die Verkehrsinfrastruktur in Lillehammer wohl nicht schon an einem normalen Wintersportwochenende an oder über seiner Grenze, hier schon, zB jeden Sonntag Abend. Das würde ein Riesenchaos.
Nein, wird es nicht. Man lässt nur die PKWs nach Davos, die nachweisen können, einen Parkplatz zu haben. Der Rest kommt dann mit der RhB hoch (die dann alle 5 Minuten fährt) und geht mit dem Bus wieder runter (geniales Ringverkehr- System).
Du verstehst, so vermute ich mal, wenig vom Betrieb einer Eisenbahn. Nicht umsonst gibt es einen genau ausgetüftelten Fahrplan, der vor allem von der vorhandenen Infrastruktur abhängt. Da kann man nicht einfach so noch einen Zug losfahren lassen wenn der erste weg ist!
Einen 5-Minutentakt ist auf der einspurigen Strecke durchs Prättigau und über den Wolfgangpass ohne sehr viele teure Ausbauten überhaupt nicht machbar. Dazu bräuchte man entweder eine Erweiterung auf Doppelspur (kostet in diesem Gelände eine Unsumme) oder man müsste so ca. alle 1.5 km eine Kreuzungsstationen errichten (ebenfalls unbezahlbar). Dazu kommt eine Verdichtung der Blockabschnitte oder Einbau des ETCS damit die Züge überhaupt so dicht hintereinander verkehren können. Vom benötigten Rollmaterial gar nicht erst zu sprechen, dazu müsste der Fahrzeugpark des gesamten RhB-Stammnetzes (alle Strecken ausser Bernina) vermutlich verdoppelt werden! Das geht dann, wie der Streckenausbau, ebenfalls in die Milliarden! Das alles für einen Monat Spitzenbetrieb? Und anschliessend steht die ganze Pracht überflüssig in der Gegend rum? Kurz: Vergiss es!
GMD hat geschrieben:Du verstehst, so vermute ich mal, wenig vom Betrieb einer Eisenbahn. Nicht umsonst gibt es einen genau ausgetüftelten Fahrplan, der vor allem von der vorhandenen Infrastruktur abhängt. Da kann man nicht einfach so noch einen Zug losfahren lassen wenn der erste weg ist!
Einen 5-Minutentakt ist auf der einspurigen Strecke durchs Prättigau und über den Wolfgangpass ohne sehr viele teure Ausbauten überhaupt nicht machbar. Dazu bräuchte man entweder eine Erweiterung auf Doppelspur (kostet in diesem Gelände eine Unsumme) oder man müsste so ca. alle 1.5 km eine Kreuzungsstationen errichten (ebenfalls unbezahlbar). Dazu kommt eine Verdichtung der Blockabschnitte oder Einbau des ETCS damit die Züge überhaupt so dicht hintereinander verkehren können. Vom benötigten Rollmaterial gar nicht erst zu sprechen, dazu müsste der Fahrzeugpark des gesamten RhB-Stammnetzes (alle Strecken ausser Bernina) vermutlich verdoppelt werden! Das geht dann, wie der Streckenausbau, ebenfalls in die Milliarden! Das alles für einen Monat Spitzenbetrieb? Und anschliessend steht die ganze Pracht überflüssig in der Gegend rum? Kurz: Vergiss es!
Da hast Du aber das "Konzept" nicht studiert, wenn Du noch nicht gemerkt hast, dass die Idee ein Einbahnsystem (Landquart-Vereina-Albula-Landquart) ohne Kreuzungen ist. Logisch, kann man keinen 5min-Takt machen, wenn Züge entgegenkommen.
Aber ich gebe Dir trotzdem recht, dass das völliger Bullshit ist und nie und nimmer funktionieren wird. Eben auch, wie Du schreibst, von wegen dem fehlenden Rollmaterial, zu langen Blockabständen (oder fahren auf Sicht ?). Oder wegen fehlender Perrons (irgendwo müssen die ja alle auch einsteigen/warten/umsteigen etc). Und Einwohner, die vielleicht mal in die andere Richtung fahren müssten, dürfen sich dann auf der verstopften Strasse gedulden... Etc etc etc.
Und genau so kommt es mir überall vor. Völlig utopische Vorstellungen und wenig konkrete Lösungen bei diesem Riesenprojekt. Da haben die Gegner einfach viel die besseren Argumente und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Stimmbevölkerung sich in einer Phase der Visionen ohne konkrete Angaben dagegen aussprechen wird. Das Bündner Stimmvolk hat sich immer in dieser eher vorsichtigen Richtung verhalten. Die TAG-Abstimmung hat es bewiesen!
ski-chrigel hat geschrieben:Nur lief zB die Verkehrsinfrastruktur in Lillehammer wohl nicht schon an einem normalen Wintersportwochenende an oder über seiner Grenze, hier schon, zB jeden Sonntag Abend. Das würde ein Riesenchaos.
Nein, wird es nicht. Man lässt nur die PKWs nach Davos, die nachweisen können, einen Parkplatz zu haben. Der Rest kommt dann mit der RhB hoch (die dann alle 5 Minuten fährt) und geht mit dem Bus wieder runter (geniales Ringverkehr- System).
Vergiss Deine Traumvorstellung. Auch an ganz gewöhnlichen Sonntagen bekommt jeder PKW einen Parkplatz und fährt dann am SO Abend wieder ins Unterland, mit entsprechenden Problemen. Oder mit den entsprechend überfüllten Zügen in RhB und SBB. Das IST bereits schon fast ein Einbahnverkehr. Und ab Landquart müssen die Leute dann ja auch wieder wegbefördert werden. Auch bei der SBB hat es kaum mehr Platz (und sogar noch Einspurstrecken am Walensee), zumal Zürich fast unweigerlich angefahren werden muss. Kommt dazu dass das allgemeine Verkehrswachstum innert 9 Jahren auch nochmal deutlich zunehmen wird.
Allein schon die Vorstellung, dass wenn man in anderen Host-Citys sechsspurige Autobahnen neu bauen muss und man in Graubünden, wenn auch bei einem deutlich abgespeckten Projekt, alles so locker und lässig durch das Prättigau schaufeln kann, zeigt, in welcher Traumwelt die Promotoren und offenbar Du da leben. Ich fände so ein Anlass wirklich toll und ich bin (wie in anderen Posts zu lesen ist) alles andere als ein Umweltschützer, aber die Nummer hier ist einfach viiiiiel zu gross. Da streiten wir im Ischgl-Post über den Nutzen/Schaden der PizValGronda-Erschliessung und lassen hier die gewaltigen Probleme einfach ausser Acht...
Gehe mit Ski-Chrigel völlig einig - Olympische Winterspiele 2022 in Graubünden sind letztlich doch völliger Mumpitz. Schlicht und einfach für unser Land mehrere Nummern zu gross. Dasselbe gilt auch für die damit einhergehende Verkehrsproblematik, gerade im Flaschenhals Prättigau - das sind m.E. Probleme, die weiter oben z.B. von GMD absolut zutreffend beschrieben - schlicht nie und nimmer zufriedenstellend gelöst werden können. Kurzum: Ich denke auch, dass am 3. März ein NEIN rauskommen wird.