Schon seit Jahren wollte ich mal im Sommer an den Glungezer, um mit dem ESL zu fahren, der ja im Winter bekanntlich als Schlepplift (über 2 km lang!) betrieben wird. Das war für mich gewissermaßen eine Premierenfahrt in einem solchen Kombilift – den am Iseler in Oberjoch habe ich leider verpasst und der noch „lebende“ in Jochberg bei Kitzbühel (Wurzhöhe) wird ja nur noch als Schlepper benutzt...
Morgendliche Ankunft – die Luft im Tal war schon recht drückend und ich war froh, in kühlere Höhen hinauf schweben zu können.
Noch ein Gang ums Haus, ehe es mit der längst in und auswenig fotografierten DSB nach oben gehen sollte...
In Tulfes begann ein heißer, sonniger Tag, während in den Höhenlagen noch die Schneedecken von einem guten Winter zeugten. Letztes Jahr um diese Zeit dürfte ja unterhalb der Gletscher nichts mehr weiß gewesen sein, oder?
Ich verstand zwar dialektmäßig die freundliche Dame an der Kasse nicht, aber dennoch klappte es mit dem Kartenkauf.
Komisch – erst vier Monate zuvor war ich hier noch mit den Schiern an den Füßen hinauf geschwebt. Mir kam es wie ein, zwei Wochen vor.
So Sesselliftfahrten sind viel besser als solche in EUBs – man sitzt im Freien und keine zerkratzte Scheibe trübt die Linse...
Hier war noch nicht viel los – mehr spielte sich hinter den Bäumen ab, wo sich Krähen zankten oder die Amselmännchen um die Gunst der Weibchen trällerten.
Immer wieder schön, diese gemütlichen DSB-Auffahrten, die ja auch immer rarer werden. (Höfener Alm in Reutte weg, Fürstalm auch, Gasselhöhe sowieso und Reiteralm I auch bald, von den Maierls ganz zu schweigen, die Sportbahn Karspitz fällt mir gerade noch ein...)
Noch nicht weit oben und schon hat man einen sehr schönen Blick aufs morgendliche Inntal.
Auch wenn ich bereits dem ESL oben entgegenfieberte, erfreute mich die altbekannte DSB-Auffahrt wieder einmal.
Die mächtige Bergstation des Swoboda-Schleppers Halsmarter taucht auf – der ganze Lift dürfte baugleich dem 2010 geschliffenen Holzerlift an der Reiteralm sein. (Nur flacher und nicht ganz so lang...)
Der erste Blickkontakt mit der Glungezerbahn II – vor vier Monaten war hier noch über 2 km langes Schlepperfahren angesagt, das nach der vierten Auffahrt auch dem größten Fan jener Lifte mal eine Sessel-Erholungsrunde wünschen lässt.
Der Liftler schaute gerade weg...
Baujahr ist, glaube ich, 1967. Wie die 2. Sektion auch. 1970 müssten dann Halsmarter- und Kalte-Kuchl-Lift gekommen sein und irgendwann auch der mittlerweile abgebaute Tulfer-Hütte-Lift. Nach dessen Resten habe ich übrigens nicht gesucht, weil es dort im Winter danach aussah, dass da nix mehr zu finden ist. (Unterhalb der Talstation des Halsmarterschleppers.) Außerdem wollte ich unbedingt wieder eine Talfahrt mit der DSB wg. dem tollen Blick genießen.
Trotz Retroanlagen hat man hier bei den Pisten mit der Zeit mitgehalten...
Halsmarterantrieb und DSB-Stütze, bevor es endgültig das kurze Stück zum ESL hinunter ging.
Endlich!
Die alten Swoboda-Schilder dürften früher auch an der Reiteralm präsent gewesen sein.
Wieder einen ESL gefahren, bevor er von bösen Männern gegen eine KSB oder leere Waldschneise getauscht wird

Hier sieht man unten eindeutig die Schlepptrasse, wo ich erst vier Monate zuvor noch hochgezogen worden bin. Normalerweise kennt man so was ja nur, wenn ein Schlepper trassengleich von einem Sessellift ersetzt worden ist. (Reiteralm 2 / DeppnJet oder auch der See-Eck-Lift am Fellhorn.)
Die Portalstützen hatten natürlich was...
Endlos zog sich auch die Fahrt im ESL hin. Man saß zwar bequem, aber dafür dürfte die Geschwindigkeit im Winter schneller sein.
Bald geschafft...
Also die Aussicht hier oben ist echt total schön – vor allem wenn man im Sessel oben sitzt und nicht am Boden hochgezogen wird.
Zoom zum Rangger Köpfl, wo zwei lange Schleppertrassen zu sehen sind (und noch eine dritte, kürzere. Ganz oben und unten irgendwo am Dorfrand gab ja noch einen vierten und fünften Schlepper).
Zooms nach Innsbruck.
Im Winter wäre hier schon Schluss, im Sommer gibt es noch ein paar Meter als Zugabe...
Eindeutig Schirak

Ich war wieder weit weg vom Arbeitsalltag....
Zoom zur 3. Sektion...(Links der Schlepplift Tote-Kuchl)
Ist nicht da oben irgendwo Anfang der 1960er eine Linienmaschine beim Anflug auf Innsbruck abgestürzt? Die Leute auf einer nahen Berghütte sollen ja davon gar nichts mitbekommen haben, so heftig muss damals ein Schneesturm getobt haben.
Kalte-Kuchl-Lift und Schartenkogelbahn im Sommerschlaf.
Kalte-Kuchl-Lift (bzw. Tulfeinalmlift) und Innsbruck.
Vor vier Monaten bin ich hier noch heraufgezogen worden.
Hier ist der Lift zwar einigermaßen flach, aber auf dem Rückweg kam ich dann trotzdem ordentlich ins Schwitzen. Vor allem, weil hier die Luft still stand, während oben am Berg ein angenehmer Wind wehte. Dazu recht viele, lästige Fliegen...
Hier kommt der Lift von dem ultra-brutalen Steilstück herauf. Die eine Stütze scheint ein neues Fundament bekommen zu haben. Das lässt hoffen, dass der Schlepper vielleicht noch ein bisserl bleibt.
Man mag im Sommer kaum glauben, dass man da im Winter heraufgefahren kommt.
Ich hoffe, das war nicht zu viel des Guten...
Einer noch, dann ging es wieder hinauf in die kühle Frische und fliegenfreie Zone. Auf einen Besuch bei der Talstation verzichtete ich.
Nach einer Brotzeit mit Blick auf Innsbruck ging es wieder zum ESL.
Herrlich!
Die Talfahrt ist ja wegen des Ausblicks eigentlich noch schöner wie die Bergfahrt. Vor allem bei diesem Lift.
Im Winter bin ich immer auf der Piste runter

Oben kam mir übrigens ein älteres Ehepaar entgegen – erst sie, dann er. Der Mann hing zur Seite und ich befürchtete schon, er würde hinausfallen. Als er näher schwebte, hörte ich ihn auch schon laut schnarchen. Als die beiden dann in Ausstiegssnähe kamen, hörte man die Frau „Erwin, aufwachen! Erwin! Vorsicht! Erwin!“ rufen. Nun wäre ich fast aus dem Lift gefallen...
Hier sieht man noch mal recht gut die sommerliche Schlepptrasse.
Der Liftler unten rechts war übrigens sehr, sehr freundlich. Er ließ mich noch in der Station einige Aufnahmen knipsen und wir unterhielten uns ein bisserl über alte Lifte. Auch er mochte die alten Anlagen lieber. Leider war dann bald 12 Uhr und Mittagspause angesagt. Ich hatte das gar nicht gewusst und normalerweise wäre ich so erst eine Stunde später zu meiner DSB-Talfahrt gekommen. Aber der Liftler griff zum Telefon und so wurde ich noch mit der 1. Sektion ins Tal gelassen. Leider bin ich nicht mehr dazu gekommen, wegen Neuigkeiten am Glungezer zu fragen.
Der Lift ist so alt, der hat sogar noch einen Raum für hohen Besuch

Leider den Rückwärtsgang nicht gefunden – die hätte Augen gemacht! („Eeeerwin!“

Nach einem Spurt hinauf zur Bergstation der DSB hatte ich es endlich geschafft. Aber gut – anstatt eine Stunde zu verlieren, wäre ich halt ins Tal gelaufen und hätte doch noch nach Überresten des Tulfer-Hütte-Lifts gesucht. Aber so kann die Resteverwertung jemand anders übernehmen...
Komplette Trasse des Halsmarterlifts, den besagter Liftler im Winter bedient.
Auch von der unteren Sektion kann man einen wundervollen Ausblick genießen. Leider wurde es unten halt immer wärmer und wärmer.
Dieses Schild mit einem Fotoapparat anstatt einer Kippe wäre wirklich schlimm für mich.
Hier geht es wenigstens noch richtig durch den Wald – bei den neuen Bahnen wird ja die Trasse fußballfeldgroß ausgeholzt.
Die nahmen nicht den Lift nach unten.
Sommer in Tulfes.
Ich wäre am liebsten gleich nochmal die Runde gefahren, doch kaum hatte ich mich aus meinem Sessel erhoben, stoppte die nette, aber für mich Piefke schwer verständliche Dame den Lift und machte sich in die wohlverdiente Mittagspause auf.
Im benachbarten Rinn fand ich dann das hier – eine alte Schlepperstation?
Vielleicht lief hier der Lift mitten über den Golfplatz und deswegen hat man den Nachfolger dann weiter links am Rand errichtet?
Mögliche LSAP-Trasse in der Bildmitte...
Hier verläuft ein neuerer Schlepper – wegen der Hitze hab ich auf eine Bergstationsbesichtigung verzichtet. Außerdem wollte ich ja noch zwei weitere Ziele aufsuchen ...
Schaut noch recht neu aus.
Da sind die alten, blauen Stützen natürlich schöner...
Schwitzend ging es ins Auto zurück und weiter im Programm...