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Bergfan hat geschrieben:Ganz ehrlich: würdest du als Privatanleger dein Geld für die nächsten 30 Jahre in Skilifte eines Gebiets investieren, das nur auf 2000 bis 2200m Höhe hinaufreicht? Ich würde eher in Winterwanderwege, Loipen, Bäder, Tennis- und Reitanlagen investieren und evtl. große Parkplätze plus öffentlichem, kostenlosen Pendelverkehr. Und in das Angebot für Sommer bzw. Zwischensaison.
chianti hat geschrieben:Richtig. Der Personalbedarf einer PB ist allerdings sehr, sehr überschaubar und wenn sich die Investition nicht rechnet, gibt es mangels Gewinn auch keine Steuern. Nur die RaiBa, die gleichzeitig Anteilseigner der KBB ist, kassiert die Zinsen.
Ich würde mich ja freuen, wenn die PB das Skigebiet attraktiver machen würde - aber die vorhandene Kapazität spricht eindeutig dagegen.
- Wer sagt, dass die KBB mit der neuen Bahn keinen Gewinn erwirtschaften will? Man muss wohl davon ausgehen, dass sie wie jedes andere Unternehmen auch darauf aus ist, marktwirtschaftlich zu arbeiten. Die genaue Kalkulation und die Prognosen kennt natürlich nur die KBB.
- Dann bitte auch die indirekten Effekte beachten. An den Bergbahnen hängt ein Großteil der Wertschöpfung im Tal sogar ziemlich direkt. Und damit auch die meisten Arbeitsplätze.
Es bestreitet hier niemand, dass die KBB auf Gewinn aus sind. Aber WIE hier seitens des Unternehmens vorgegangen wird, ist schlicht und ergreifend nicht in Ordnung.
Und einige Punkte die dieses WIE thematisieren habe ich bereits in meinen zwei vorigen Beitträgen erwähnt. Und dass die Bevölkerung des Kleinwalsertals nun glücklicherweise endlich einen gesunden Widerstand gegenüber den Machenschaften von KBB & Raiba zeigt, ist eine ganz natürliche Reaktion. Man darf einfach nicht alles mit sich machen lassen, ganz einfach. Die KBB als rettendes Unternehmen darzustellen, lässt die ganze Geschichte IMO in einem sehr zweifelhaften Licht erscheinen. Eine Modernisierung gewisser Anlagen ist wichtig - keine Frage - aber die ganze Geschichte so hinzudrehen, dass eine erfolgreiche Zukunft ohne diese Panoramabahn nicht oder nur sehr schwer möglich zu sein scheint, ist IMO nicht richtig.
thun hat geschrieben:
Darüber hinaus: Gerade im KWT ist doch die Sommersaison außerordentlich stark. Wenn Du jetzt auf einmal mit dem Klimawandel-Argument, das vielleicht bei klassischen Winterdestinationen greift, kommst, dann greift das zu kurz und ist ziemlich unglaubwürdig.
skilinde hat geschrieben:Als "Nicht-mehr-Wochen sondern nur Kurztripgast" im KWT schreib ich auch mal meine Meinung dazu:
1. Im KWT muss eindeutig viel Geld in den Wintertourisimus investiert werden. Der erfreuliche Ausbau des Talskigebiets reicht bei weitem nicht aus. Mit einer Panoramabahn würde für mich die Attraktivität merklich steigen, aber käme ich dann wieder als Wochengast, sicherlich noch nicht. Dazu bedarf es weiterer Investiotionen am Walmendinger Horn und im Talskibereich und persönlich finde ich auch eine Anbindung von Baad interessant, aber auch gefährlich, da das ja gerade den Reit von Baad ausmacht.
Und du denkst nicht, dass das geplante Projekt den Reiz des Ifens im Winter und zusätzlich den vom Gottesacker im Sommer gefährdet?
skilinde hat geschrieben:2. Marketingtechnisch halte ich die Verbindung Ifen <-> Walmendinger Horn für genial nutzbar. Die auf Skiern zurücklegbare Distanz wäre damit riesig (unter Vernachlässigung der Lücke an der Breitachbrücke). Von der Talstation Fellhorn über die Zwei-länderschaukel durch das gesamte Talskigebiet auf Walmendingerhorn und weiter zum Gottesckplateau... Wieviel Km sind das? 25? Auf jeden Fall ein marketingtechnisches Sahnestück. Und machen wir uns nichts vor, Marketing regiert die Skiwelt, wie sonst ist der große Erfolg maximal mittelmäßiger Skigebiete zu erkären?
Die von dir angesprochene Distanz würde mit der vorderen Verbindungsbahn Heuberg-Auenhütte ebenfalls überbrückbar sein.
skilinde hat geschrieben:3. Die Blechlawinen der Tages- oder Kurztripgäste im KWT sind inzwischen von mir mit verursacht, aber m.E. bei mir nicht auf die massive Werbung der Bergbahnen zurückzuführen, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet, dass das KWT für einen 1-2 Tagesskitrip interessant ist für mehr aber auch nicht. Daher kann ich die Grundargumentation schon verstehen, obwohl es für mich nicht reichen würde, um wieder Wochengast zu werden.
Die Zahlen der Bergbahnen sprechen für sich - und ganz klar für die angesprochenen Blechlawinen.
skilinde hat geschrieben:4. Das KWT darf seine Sommer- und Herbstsaison nicht gefährden. Ich habe meine Eltern als langjährige KWT Tourissten gefragt, ob die Panoramabahn sie stören würde. Sie würde es nicht, aber eine lift- und skitechnische Anbindung von Baad ... da wäre ich mir nicht so sicher ...
Bis Anfang September exisitierte auf dem offiziellen Internet-Auftritt von Kleinwalsertal-Tourismus eine Art Gästebuch, in dem die Einheimischen und Gäste ihre Sorgen und Bedenken kundgetan haben. Zahlreiche Beiträge von Stammgästen, die das Walsertal im Sommer aufsuchen, haben schwere Bedenken gegenüber diesem Projekt geäußert. Warum diese Plattform plötzlich abgeschafft wurde - gerade in der "heißen Phase" vor der Entscheidung um das Panoramabahnprojekt - daüber kann nur spekuliert werden...
^^
Eine Modernisierung würde zumindest für mich den Reiz des Ifens definitiv schmälern. Bloß bin ich halt nicht ausschlaggebend, sondern wirtschaftliche Überlegungen. Der "Reiz" spricht halt leider nicht die Masse an (geht bei den Kapazitäten ja eh nicht). Wer im Skibetrieb Geld verdienen will und nicht völlig ins Hintertreffen geraten will, der muss halt aufrüsten. Das "Problem" des KWT ist in dieser Hinsicht halt auch, dass es mit Fellhorn/Kanzelwand den Weg Richtung modernem "Massen"skigebiet bereits eingeschlagen hat (die Massen in Anführungszeichen, da das KWT nie die Dimensionen der großen Tiroler Gebiete erreichen wird). Die Frage ist, ob es sinnvoll ist, auf halbem Weg stehen zu bleiben, indem man Horn und Ifen als altertümliche, gemütliche Gebiete erhält - beides gleichzeitig ist ungleich schwerer zu vermarkten, da dann keine eindeutige Markenbildung möglich ist. Durch den Andrang an Ifen und Horn an Spitzentagen ist ja auch kaum vermittelbar, warum es da gemütlich sein soll.
Wäre das KWT Vals, Faschina oder Balderschwang, dann könnte man Ifen und Horn so erhalten wie es ist und wirklich als Skidestination auf Ruhe und Ursprünglichkeit setzen.
broesl hat geschrieben:Was ist daran unglaubwürdig?
Die ganze Argumentation (etwas verkürzt und überspitzt): In 15 Jahren ist in diesen Höhen eh kein Skibetrieb mehr möglich, deshalb ergibt es keinen Sinn, heute die Bahn überhaupt zu erneuern.
Mein rein subjektiver Eindruck als Einheimischer:
Ich seh das ganze eher aus meiner Sicht des Talbewohners und für mich sind mehrere Dinge wieder mal Typisch Walsertal:
1. Erstmal Motzen: Irgendwas ist immer was einem nicht passt und wo man ja dagegen Treiben könnte.
2. Hand aufhalten: Wie kann ich meinen Eigenen Vorteil maximieren sei es über Grundstücksverkauf, Sabotage irgendwelcher Gutachten usw...
3. Im Kleinwalsertal darfst du alles machen nur nicht in meinem Garten
4. Es wird versucht jeden Markt irgendwie zu bearbeiten aber keiner Richtig sei es Mountainbiker, Wanderer, Erholungssuchende, Ältere Gäste, Jüngere Gäste usw.
5. Das ist näcmlich der wahre Walser Omgang: Ich mir meins.
Wie sich manche Leute hier im Tal speziell zum Thema Panoramabahn verhalten ist einfach nur noch lächerlich. Da maulen Leute über die Bahn und wie Böse die Holding ist usw. waren aber die ersten die beim Fernwärme Netz das die Holding mitfinanziert angeschlossen haben.
Ich habe nichts gegen eine sachliche Diskussion und finde es auch gut das es Gegner gibt denn dadurch wurde die Planung seitens der KBB auch angepasst und die Stationen deutlich Landschaftsschonender geplant.
Aber die Art und Weise wie hier seitens mancher vorgegangen wird ist nicht mehr lustig.
Ich weis das das keine Sachlichen Argumente meinerseits sind aber es spiegelt einfach den Frust wieder der hier im Tal auch bei vielen herscht weil seit Jahren nichts passiert. Und das nicht nur im Bereich des Schigebiets da gibt es unzählige andere Themen die seit Jahren in der Schublade liegen aber aus denen nichts gemacht wird weil einige Kleingeister der Meinung sind alles ist gut wie es ist. Es muss nichts geändert werden.
Ich empfinde, dass die Beiträge der letzten Seite teilweise aus dem Ruder gelaufen sind. Diverse Statements sind sehr von persönlichen Interessen gefärbt, entsprechend emotional und "streitlustig".
Fakt ist, dass die Region Kwt/O-dorf touristisch zu den 10 stärksten Alpendestinationen gehört und dieser Status soll gehalten werden, sowohl im Sommer wie im Winter!
Da man nie mit den großen Skigebieten konkurrieren kann, muss zumindest das Bestmögliche rausgeholt werden, was die Vernetzung der einzelenen Skigebiete unumgänglich macht. Wenn man der Mehrheit der Klimatrends glaubt, dann ist eine Schneesicherheit unterhalb von 1500m in 2030 nicht mehr gewährleistet, was bedeutet, dass die Heubergarena allein die Skigebiete nicht vernetzen kann. Das spricht für die Panoramabahn, weil sie oberhalb von 1500m vernetzt.
Skilinde sieht zudem sehr richtig, dass die PB ein sehr gutes Marketinginstrument ist!
So stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, welche Investitionspriorität die Pb bekommen soll?! Die Alpbordbahn ist m.E. unverzichtbar. Ich finde es zunächst jedoch wichtiger, anstelle einer Pb das Wh technisch aufzurüsten, da wir hier im Forum ja fast einstimmig die Meinung vertreten, dass das Wh im Ist-Zustend eine Pb nicht verkraftet. Fener rangieren die Verbindung Heubergmulde/Auenhütte und die Breitachquerung für mich vorrangig gegenüber der Pb. Das alles sind Winterargumente.
Doch die KBB vertreten andere Prioritäten und die sind auf die Sommerfrequentierung am ifen ausgerichtet, ohne es offen zu benennen.
Im Sommer wird die Pb und das Alpbord ein Besuchermagnet, der Massen von "Turnschuhwanderern" anzieht und die Gipfelrestaurants füllt, was Broesl nicht gefällt. Doch das Kwt hat keine Alternative, wenn man nicht weiter Besucher verlieren will. Die zunehmende Verkehrsbelastung auf der B19 ist dann ein unweigerlicher "Kolateralschaden". Jeder Tagesgast ist nämlich ein potentieller Übernachtungsgast, der sehr stark umworben werden muss. Doch ich sehe seitens der Tourismusdirektion unzureichende Marketinganstrengungen, die Tagesgäste auf den Gipfeln konkret "anzuflirten". Ein ganz simples Beispiel: Nirgends an den Talstationen liegt ein Gastgeberkatalog aus!
Konkret heisst die Bemühung also, dass
1. der Tagesgast "Herr Allgäufan" bei seinem nächsten Urlaub nicht in Bad Hindelang oder Oberstaufen bucht und währenddessen das Kwt als Tagesgast aufsucht, sondern gleich im Kwt bucht. Das dies geschieht, dafür spielen sehr viele Parameter eine Rolle - ungefähr so, wie die vielfältige Parameteroptimierung, um in der Google-Suchmaschine auf Seite 1 gelistet zu werden. Man kann das nicht auf die KBB reduzieren, wie es in der gegenwärtigen Diskussion den Anschein erweckt.
2. der allgemeine Alpenfan nicht in Österreich (zähle hier das Kwt geografisch zum Allgäu) oder in der Schweiz bucht, wofür man das Kwt ebenfalls auf allen Ebenen "sexy" machen muss. Die KBB machen diesbezüglich Ihre Hausaufgaben...
Der ebenfalls zunehmende Tagesgast wohnhaft im Voralpenland ist kein potentieller Buchungskunde sondern statistisch Bruttosozialproduktförderer. Er sucht umso stärker "Ski²" auf, je moderner es wird - und fährt nicht mehr durch den überfüllten Pfändertunnel in ein Vorarlberg-Skigebiet, nach GAP oder ein Kleinskigebiet in den deutschen Alpen. Kein anderes Skigebiet hat aus Richtung Norden eine so gute Verkehrsanbindung wie "Ski²", trotz B19-Kollaps ab Sonthofen.
Die Zunahme der Tagesgäste zeigt eindeutig, dass die Maßnahmen der KBB tourismusförderlich sind. Wenn einige im Kwt die Tagesgäste als nicht förderlich disqualifizieren, so ist das kontraproduktiv. Wenn vielmehr Übernachtungen zurückgehen, so kann man dies weder den Tagesgästen, dem Massentourismus, der Naturbereinträchtigung oder der Politik der KBB anlasten. Das hat touristisch sehr komplexe Ursachen, deren detaillierte Thematik in diesem Forum verfehlt wäre.
Kurz gesagt besteht ein knochenharter Verdrängungswettbewerb unter allen Alpendestinationen.
Überall wird in allen touristischen Segmenten aufgerüstet. Gäste sind "sensationsgeil" und "moven" entsprechend zwischen den Destinationen immer mehr hin und her - dieses Jahr hier nächstes Jahr dort - das Stammgastpotential geht zurück und die Aufenthaltsdauer ist ebenfalls überall rückläufig. Eine Destination muss es jedes Jahr aufs neue schaffen, sich mit marketingtauglichen Headlines "sexy" zu posten um Übernachtungen zu generieren. Sie kann sich immer weniger auf ihrer Substanz ausruhen, vielmehr braucht es beides - ein enormer Kraftakt! Das ist eine unweigerliche Erscheinung des "modernen Tourismus".
Ähnlich ist es im Pop-Business. Dass Künstler wie in den 70-90er Jahren über viele Jahre substantiell erfolgreich bleiben ist heute die Ausnahme. Wer sich nicht ständig in den Schlagzeilen hält, ist sofort weg vom Fenster. Und jeder TV-Radiosender, der diesem Trend nicht gerecht wird, verliert Zuschauer/Hörer.
Skilinde liegt mit Ihrem Destinationsverhalten im Trend - sie erwartet symbolisch ausgedrückt: "schneller, höher, weiter"!
Sie kommt als Tagesgast oder Kurzurlauber, aber nicht als Wochengast.
Die KBB wollen diesem Trend mit Ihren Zukunftsplanungen bestmöglich gerecht werden. Deren Konzept versucht das maximal machbare aus dem Kwt rauszuholen. Wie Thun findet ich persönlich diesen Ausbau schade, weil die Gemütlichkeit am Ifen dann dahin ist - als Vermieter muss ich ihn begrüßen. Der Riss geht daher mitten durch mich selbst hindurch. Meine in die in die Zukunft gerichtete Abwägung stellt sich der Pb jedoch nicht in den Weg. Mittelfristig ist sie durchaus sinnvoll, jedoch nicht zwingend sofort.
Fazit:
Wer die Pb jedoch bekämpft, der trägt mit zum Übernachtungsrückgang bei! Unzweifelhaft ist die Region Kwt/O-dorf eine Massentourismusdestination, sonst wäre sie nicht Top-10 in den Alpen. Bislang gelingt ihr jedoch der Spagat mit der Naturverbundenheit gut (was das touristische Kapital der Region ist) und das wird die Pb nicht gefährden, denn es gibt weiterhin genügend einsame Berggipfel. Die Panikmache der Gegner hinsichtlich des Rückgangs von Besuchern wegen Naturverlust ist nicht haltbar. Diese Befürchtung wird nicht eintreten - das Gegenteil wird der Fall sein, weshalb die Gegner m.E sehr fahrlässig polemisieren.
So mein Quark zum Thema, Vernetzung ja bitte! Aber die Panobahn ist Käse! Neue Bahnen ohne neue Pisten sind Schwachsinn! Wobei: durch die Panobahn kann man die Nordabfahrt am WH öfters machen ohne mit dem Bus zurück zu geigen
manitou hat geschrieben:Doch die KBB vertreten andere Prioritäten und die sind auf die Sommerfrequentierung am ifen ausgerichtet, ohne es offen zu benennen.
Im Sommer wird die Pb und das Alpbord ein Besuchermagnet, der Massen von "Turnschuhwanderern" anzieht und die Gipfelrestaurants füllt, was Broesl nicht gefällt. Doch das Kwt hat keine Alternative, wenn man nicht weiter Besucher verlieren will.
Dass die Nächtigungszahlen im Sommer eben nicht zurückgehen, hast du aber schon mitbekommen? Oder wird das ignoriert, weil es nicht in die Argumentation passt?
manitou hat geschrieben:Die zunehmende Verkehrsbelastung auf der B19 ist dann ein unweigerlicher "Kollateralschaden".
Der dazu führt, dass der Tagesgast sich sagt "einmal und nie wieder" und einfacher erreichbare Orte für einen Wochenaufenthalt aussucht. Und damit als Übernachtungsgast verloren ist.
manitou hat geschrieben:Da man nie mit den großen Skigebieten konkurrieren kann, muss zumindest das Bestmögliche rausgeholt werden, was die Vernetzung der einzelnen Skigebiete unumgänglich macht.
Dann aber "first things first" und das bedeutet zuerst die Parkplatzklemme lösen (was hindert eigentlich die KBB daran, ein Parkhaus zu bauen, so wie in Seefeld an der Rosshütte eines steht? Wälzt man lieber diese Kosten auf die Gemeinde ab, weil man daran nichts oder wenig verdient? Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren?) und die Zugangskapazität am Wh verbessert. Ob dann eine talquerende Bahn mehr bringt als ein Skibus, ist immer noch die Frage.
manitou hat geschrieben:Überall wird in allen touristischen Segmenten aufgerüstet. Gäste sind "sensationsgeil" und "moven" entsprechend zwischen den Destinationen immer mehr hin und her - dieses Jahr hier nächstes Jahr dort - das Stammgastpotential geht zurück und die Aufenthaltsdauer ist ebenfalls überall rückläufig. Eine Destination muss es jedes Jahr aufs neue schaffen, sich mit marketingtauglichen Headlines "sexy" zu posten um Übernachtungen zu generieren.
Gerade deswegen ist es wichtig, eine Marke zu entwickeln - die "sexy Marktschreierei" kann man aber nur im Jahr nach der Eröffnung glaubwürdig abziehen. Und dann? Wofür steht das KWT in den danach folgenden 20 Jahren? Noch mehr Stau?
manitou hat geschrieben:Ähnlich ist es im Pop-Business. Dass Künstler wie in den 70-90er Jahren über viele Jahre substantiell erfolgreich bleiben ist heute die Ausnahme. Wer sich nicht ständig in den Schlagzeilen hält, ist sofort weg vom Fenster.
Das gilt aber nur für die gecasteten Pseudo-Stars. Als Marke kann es das KWT von der Bekanntheit durchaus mit Bruce Springsteen oder Bryan Adams aufnehmen - und die hecheln eben nicht jedem musikalischen Trend hinterher, sondern bleiben bewusst bei ihrem Stil.
manitou hat geschrieben:Die KBB wollen diesem Trend mit Ihren Zukunftsplanungen bestmöglich gerecht werden. Deren Konzept versucht das maximal machbare aus dem Kwt rauszuholen.
Für sich - und nachdem es herausgeholt ist, was ist dann noch "drin" im KWT?
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manitou hat geschrieben:von manitou » 05.07.2011 - 22:02
Auch ich nehme mit meiner Fewo an "Bergbahn inklusive" teil und befürchte, über meine (dann erhöhte) Bettenbeitragszahlung zur Mitfinanzierung der Panoramabahn herangezogen zu werden.
Ich sehe jedoch keinen Mehrwert für alle Herbergsbetriebe und bin insgesamt skeptisch, was die Sommerfrequentierung der Panoramabahn angeht - und da stehe ich in O-dorf/Kwt mit meiner Meinung nicht allein da!!! Wanderer und Sommergäste nutzen Bergbahnen nicht im Tagesmarathon und fahren den ganzen Tag drei Bahnen vom Wh zum Ifen um dann ggf. auch noch mit dem Bus incl. umsteigen in Riezlern zurückfahren zu müssen. Die Panoramabahn ist im Sommer überflüssig - sie bringt keine nennenswerten neuen Gästezahlen in die Region. Im Winter mag die Bahn als Verbindung wichtig sein, doch mal ehrlich - wir Skifahrer wollen keine Bahnen ohne dazugehörige Piste.
Viele Stimmen (incl. Alpenverein) befürworten mittlerweile die "kleine Lösung", d.h. KSB von der Heubergmulde zur Auenhütte. Auch ich meine, das reicht!!!
Am Ifen reichen dann m.E. auch zwei 6KSB und man kann auf eine teure Dreieckskabinenbahn verzichten. Die Region gibt wegen des Engpasses B19 keine Kapazität für weitere Tagesgäste her. Weniger ist manchmal mehr und ökologosch und ökonomisch m.E. die wahrscheinlich beste Lösung, mit der dann wohl auch der Naturschutz leben kann.
Ich war Anfangs (2011) sehr skeptisch hinsichtlich der Pb - das stimmt. Und ich habe sie auch für einen taktischen Fake gehalten, damit die KBB die Genehmigung für die Verlängerung zum Alpbord bekommen. Aus meinem Gespräch mit der KBB und sonstigen Infos habe ich deren Position jedoch besser und umfangreicher verstanden.
Mein letzter Beitrag ist aus einer Metaperspektive verfasst. Ich persönlich brauche die Pb nicht und würde ihr nicht nachtrauern, sollte sie abgelehnt werden. Volkswirtschaftlich halte ich sie mittlerweile allerdings für einen Gewinn im Kwt.
Auch kann ich folgende Argumente hinsichtlich Stau und Frequentierung nicht nachvollziehen:
chianti hat geschrieben: a: ...der dazu führt, dass der Tagesgast sich sagt "einmal und nie wieder" und einfacher erreichbare Orte für einen Wochenaufenthalt aussucht. Und damit als Übernachtungsgast verloren ist.
b: ...die "sexy Marktschreierei" kann man aber nur im Jahr nach der Eröffnung glaubwürdig abziehen. Und dann? Wofür steht das KWT in den danach folgenden 20 Jahren? Noch mehr Stau?
c: ...Das gilt aber nur für die gecasteten Pseudo-Stars. Als Marke kann es das KWT von der Bekanntheit durchaus mit Bruce Springsteen oder Bryan Adams aufnehmen - und die hecheln eben nicht jedem musikalischen Trend hinterher, sondern bleiben bewusst bei ihrem Stil.
zu a:
Tagesgäste und auch Übernachtungsgäste werden sich von B19 Staus nicht abhalten lassen, weil sie vor dem Pfändertunnel, in Füssen, am Arberg etc. ebenfalls in Staus stehen. An Wochenenden muss der gesamte Alpenanreiseverkehr durch diese Nadelöhre. Dagegen ist die B19 teilweise harmlos... Dein Argument "einmal und nie wieder" ist polemisch überzogen. Einfacher zu erreichende Orte sind meist bei weitem nicht so attraktiv.
zu b:
Deshalb müssen sich die Destinationen ja ständig neue Aktionen, Investitionen und Gigantomanien einfallen lassen, das alles gehört zum "schneller höher weiter" Trend, den ich als gnadenlosen Verdrängungswettbewerb bezeichne. Man ist zum Mitmachen verdonnert... andernfalls ist das Risiko des Abfalls hoch. Ich sagte man braucht beides - Substanz und Aktionismus, was ein enormer Kraftakt ist. Damit kommen wir...
zu c:
Springsteen und B.Adams verkaufen heut nicht einmal mehr halb so viele Platten wie damals, weil sie primär von ihrer Substanz leben. Sie stehen auch bei jungen Radiosendern nicht mehr auf der Playlist. U40 interressieren sich kaum noch für sie. Und das kann auch dem Kwt ohne marktschreierische Neuerungen passieren. Diese Diskussion hat der Alpenraum hinsichtlich traditioneller und moderner Ausrichtung schon hinter sich. Die antiquierten Destinationen sind alle abgestiegen. Heimatfilm-Alpentourismus ist out. Die traditionelle Volksmusik hat sich auch zum modernen volkstümlichen Schlager gewandelt, der oftmals sogar in Richtung Ballermann geht. Crossover ist angesagt und der moderne Alpen-Massentourist ist anspruchsvoll geworden. Er will "alles" kompakt vorfinden...
Es ist heute im Pop-Business einfacher nach oben zu kommen als oben zu bleiben und das gilt auch für das Kwt. Wenn die dauerhaft oben bleiben wollen, dann müssen die mächtig Klimmzüge machen und dazu gehört dann auch eine Pb. Das Kwt sollte vielleicht lieber zunächst eine Volksabstimmung über die künftige touristische Richtung machen und dann über die einzelnen Maßnahmen entscheiden.
Wenn sich Gegner im vorgenannten Zeitungsartikel vom 26.9.2012 fragen, warum die KBB so sehr an den Plänen trotz Alternativen festhalten, dann deshalb, weil ohne Pb auch das Alpbord-Projekt gefährtet wäre. Und da wollen die KBB rauf, um im Sommer Geld zu verdienen, was legitim ist - der ganze Ausbau kostet schließlich ne Menge Geld und das Wh muss anschließend auch noch modernisiert werden. Wenn die Hallergruppe nur untere und oberse Sektion am Ifen erneuern wollen, dann verschenken die viel Geld und ich bin mir sicher, dass die dann in ein paar Jahren mit ergänzenden Wünschen/Forderungen am Ifen kommen - ein wichtiger Punkt wäre hier die Vernetzung der Skigebiete bei Schneemangel in der Heubergarena.
Das Ergebnis ist sicherlich eine Klatsche für die KWT Bergbahnen.
Offenbar ist es nicht gelungen, die Sinnhaftigkeit der PB darzustellen.
Ich hoffe nur, dass trotzdem am Ifen zeitnah investiert wird.
Jetzt sollte das Augenmerk auf eine attraktive Verbindung Richtung Kanzelwand gelegt werden.
Das wäre für viele Skifahrer ebenfalls eine echter Qualitätssprung.
Für das Walmendinger Horn sehe ich aber schwarz. Eine Anbindung über Gleitwege ist einfach zu unattraktiv.
Insgesamt ist mit dem Veto die Chance vertan worden, dass KWT wieder zu einer echten Wintersportdestination zu machen.
Auf der anderen Seite kann der Ifen den entspannten Charakter, den er heute hat, eher erhalten, wenn die Kapazitäten nicht deutlich erhöht werden. Ob sich dann aber größere Investitionen in Beschneien und Bahnen lohnen, ist die andere Frage.
Was mich in Bezug auf das ablehnenden Ergebnis vorrangig interessiert ist, was ohne Pb mit der Bahn zum Alpbord wird?
Ist diese damit auch vom Tisch, weil das Hauptargument für die Alpbordverlängerung ja die Pb gewesen ist?!
Die Alpbordbahn ist für einen wirtschaftlichen Sommerbetrieb wichtig, auch wenn das den Naturschützern überhaupt nicht gefällt - die Alpbordbahn darf der KBB nicht verweigert werden!
Ich wünsche und hoffe, dass nach der Volksabstimmung nun schnell die Ifen-Modernisierung beginnt, die Anbindung Heubergmulde/Auenhütte realisiert wird und anstelle der PB die Verbindung Kanzelwand/Parsenn über die Breitach in Angriff genommen wird. Diese Skiverbindung halte ich für wichtiger als, die Skiverbindung PB.
Anschließend muss das Walmendingerhorn modernisiert werden und wenn das alles abgeschlossen ist, dann kann man das Thema Pb in ein paar Jahren gern nochmal diskutieren... Wenn die Pb jetzt gebaut worden wäre, hätte das Wh diese im Winterbetrieb kapazitätsmäßig nicht verkraftet.
Im Gegensatz zu "Neuschnee" sehe ich für das Wh nicht schwarz, vorausgesetzt die vorgenannten Hausaufgaben werden gemacht. Jene haben die KBB jedoch bislang nie offiziell in ihren Modernisierungsplänen erwähnt. Bis zur Modernisierung des Wh halte die Anbindung des Wh über die Gleitwege vorerst für ausreichend.
Fazit:
M.E. sind die Modernisierungsprioritäten im KWT falsch gesetzt und ich hoffe das der Volksentscheid diese nun in die richtige Richtung lenkt. Eine Pb wäre m.E. die finale Krönung aller Ausbaumaßnahmen...
manitou hat geschrieben:
Anschließend muss das Walmendingerhorn modernisiert werden und wenn das alles abgeschlossen ist, dann kann man das Thema Pb in ein paar Jahren gern nochmal diskutieren... Wenn die Pb jetzt gebaut worden wäre, hätte das Wh diese im Winterbetrieb kapazitätsmäßig nicht verkraftet.
Ich glaube das jetzt eine PB Schwachsinn wäre, denn wie soll es denn gehen, dass eine 40 Pb eine 100 Pb (die Panoramabahn hätte doch so eine werden sollen ) bedient. Hier muss dringend Ersatz her, wenn man das Panoramabahnprojekt nicht aufgeben will. Auch sollte man die DSB Walmendingerhorn ersetzen.
Noch sind diese Kapazitäten kein Problem aber das kann ganz schnell gehen.
Daher werden die bisherigen Anlagen an Ifen und Walmdendinger Horn jetzt so weiter genutzt, wie sie sind, so Kröll.
Na Super
Die KBB ziehen sich wohl in die Schmollecke zurück und warten, ob jetzt Steuergelder eingesetzt werden, um doch noch die dringende Sanierung der Museumsbahnen Ifen voranzubringen.
lt. Allgäuer Zeitung von heute wird der Ifen lt. KWT-BB vorerst so weiterbetrieben, wie er heute ist, denn die Betriebsgenehmigungen gelten "noch viele, viele Jahre".
Persönlich kann ich damit sehr gut leben. Ich sehe auch keinen dringenden Sanierungsbedarf, der Ifen kann von mir aus ruhig so bleiben. Wer Sessellifte mit Minibar und Massagesitzen will, muss halt am Fellhorn bleiben...
Ich stimme Thun zu und bin auch eigentlich als Nostalgiefan recht froh, dass der Ifen vorerst noch so bleibt, wie er ist Meiner Meinung nach muss nicht jeder Berg zur Top Destination umgemodelt werden, ich glaube gerade das altertümliche Flair macht den Ifen zu etwas besonderem, weil man eben auch entschleunigen kann. Ich kenne übrigens auch viele Leute, denen die alten Bahnen auch nichts ausmachen, denn es sind dann wie bekanntlich auch die Pisten schön leer, nur die Wartezeit an der Talstation muss man ertragen Aber wir werden sehen, wie sich die ganze Sache im Kleinwalsertal entwickelt.
Das war fast zu erwarten, dass Kröll jetzt erst mal Muskeln spielen lässt. Kroll will das KWT offensichtlich spüren lassen, wie sich touristische Zahlen ohne Modernisierung entwickeln werden... mal sehn wie's kommt?! Demnächst mehr in diesem Kino!
Die Bergbahnen können verdammt stur sein, wenn die nicht das durchkriegen, was sie sich in den Kopf gesetzt haben. Das hat man auch in Oberstdorf gesehen, als die Verhandlungen über den Neubau der Nebelhornbahn gescheitert sind, weil die Bergbahnen (auch m.E.) nicht akzeptable Forderungen an den Markt Oberstdorf gestellt haben. Heute morgen hab ich ´persönlich mal wieder die Auswirkungen erfahren dürfen: 1 Stunde Wartezeit bei schönstem Wetter. Das Negativimage in den Köpfen der Gäste hat Oberstdorf und nicht die Bergbahnen...
Ich persönlich sehe es wie Thun. Ich freue mich, dass ich in den nächsten 5 Jahren wochentags wohl noch gemütlich meine Runden am Ifen drehen kann...
Hach, also ich kann mit der Entscheidung auch sehr gut leben.
Trotzdem würde ich eine Erneuerung der ersten Sektion begrüßen, alleine der vielen Fussgänger wegen.
Andre_1982 hat geschrieben:Hach, also ich kann mit der Entscheidung auch sehr gut leben.
Trotzdem würde ich eine Erneuerung der ersten Sektion begrüßen, alleine der vielen Fussgänger wegen.
Dem stimme ich komplett zu.
Unten eine 8 EUB und eine Beschneiung würde am Ifen vollkommen reichen.