Dachstein hat absolut Recht: Hinsichtlich der Neubauten in Reit sollte man wirklich mal fünf bis zehn Jahren abwarten, bis man die Lage dort final bewertet. Das grüne Lager publiziert bzw. beruft sich fast immer auf Baufotos, wenn es darum geht, die Zerstörung der Alpen durch den Skitourismus anzuprangern.
Genau dieser Teil stört mich auch an der Ausstellung von Hechenblaikner.
Hingegen die Kritik an der Disneylandisierung der Berge kann ich durchaus teilen.
Dachstein hat geschrieben:"Billigschiene", "Lowqualityschiene"
Ich versuche es mit einer Analogie zu erklären.
Kennst du Paris Hilton? Die ist "billig", nicht wahr? Obwohl sie angeblich im letzten Jahr eine halbe Mrd. USD verdient hat, oder so und selbst wenn sie pro Auftritt EUR 100.000,-- kostet, ist sie billig, oder?
In Tirol wird man sich schwer tun, schlechte Qualität zu finden, selbst der Billigfusel ist nicht schlecht. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich glaube du verstehst jetzt vielleicht, was ich meine.
Tyrolens hat geschrieben:
Ich versuche es mit einer Analogie zu erklären.
Kennst du Paris Hilton? Die ist "billig", nicht wahr? Obwohl sie angeblich im letzten Jahr eine halbe Mrd. USD verdient hat, oder so und selbst wenn sie pro Auftritt EUR 100.000,-- kostet, ist sie billig, oder?
In Tirol wird man sich schwer tun, schlechte Qualität zu finden, selbst der Billigfusel ist nicht schlecht. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich glaube du verstehst jetzt vielleicht, was ich meine.
Da fällt mir noch ein: Die Geissens.
Nenne es massentouritisch geprägt, dann passt's denke ich.
Klar ist es das, in Sölden, Ischgl, ... ist man nicht ein Individuum, bei dem man versucht, es gut zu behandeln, sondern man ist Teil der Masse. 2 WochenUrlaub würde ich persönlich dort nicht aushalten, 2-3 Tage mit n paar Kumpels skifahren und n bissl was trinken ist dort aber durchaus nett Trotzdem bin ich froh, dass auch viele dort 1-2 Wochen Urlaub machen, i.wie müssen sich die Massen ja verteilen. Somit sind andere gebiete schon etwas leerer.
TPD hat geschrieben:Hingegen die Kritik an der Disneylandisierung der Berge kann ich durchaus teilen.
Nicht mal die kann ich im Grunde teilen. Denn auch hier sind es wieder ganz wenige Bereiche, die sich hier voll reinhängen und Vorreiter spielen. Es gibt immer noch genügend Gebiete, die hier kein Disneyland wurden, oder ist jedes Skigebiel, welches eine KSB aufgestellt hat und über eine gewisse Frequenz verfügt, schon Disneyland? Ich meine, hier müsste auch eine bessere Definition gefunden werden, ansonsten verhält es sich wieder wie mit den Grünen - Populismus pur. Denn Hechenblaikner kritisiert hier ein ganzes Bundesland, obwohl das in keinster Weise stimmt. Es gibt nicht in jedem Gebiet ein wöchentliches Feuerwerk, nicht überall die von ihm kritisierten Après-Ski-Massenbesäufnisse - freilich gibt es sie, aber überall? Er stellt für meine Begriffe ein ganzes Bundesland unter Generlverdacht. Und das stimmt nicht bzw. ist populistisch.
Tyrolens hat geschrieben:
In Tirol wird man sich schwer tun, schlechte Qualität zu finden, selbst der Billigfusel ist nicht schlecht.
Für sowas gibt es den Kaiserschmarrntest - schafft es jemand, mit einen Kaiserschmarrn in 5 Minuten auf den Tisch zu stellen, so liegt zumindest der Verdacht nahe, dass dieser aus der Packung kommt. Sind die Stücke dann noch in etwa gleich groß und brennheiß, nach ein paar Minuten aber kalt, dann kommt das noch aus der Mikrowelle. Und das ist eindeutig schlechte Qualität. Im Gegenzug, wenn mich jemand drauf hinweist, dass das dann 15 Minuten dauern wird, ist der Schmarrn vermutlich frisch gemacht und für sowas warte ich doch gerne.
Ob der Billigfusel schlecht ist oder nicht (beurteile ich nicht) ist mir egal, aber die Qualität eines gehobenen Brenners ist schon eine andere als das Zeug, das aus dem Kanister kommt.
Dein Billig würde ich übrigens mit "tief", oder besser niveaulos übersetzen. Wobei auch eine Gabe, wie man mit sowas so viel Kohle machen kann... Und es eben anzumerken gilt, dass nicht alle Orte, wo Massentourismus stattfindet, per se niveaulos sind. Es sind gewisse Lokalitäten bzw. gewisse Örtlichkeiten, die dieses Publikum bedienen, nur das Skigebiet bzw. der Ort hat nur ganz selten was damit zu tun bzw. identifiziert sich selten mit sowas. Und die, die dieses Klientel bedienen, verdienen damit eine Menge Geld. Es will jede Kundenschicht bedient werden.
Dachstein hat geschrieben:
Wobei auch eine Gabe, wie man mit sowas so viel Kohle machen kann... Und es eben anzumerken gilt, dass nicht alle Orte, wo Massentourismus stattfindet, per se niveaulos sind. Es sind gewisse Lokalitäten bzw. gewisse Örtlichkeiten, die dieses Publikum bedienen, nur das Skigebiet bzw. der Ort hat nur ganz selten was damit zu tun bzw. identifiziert sich selten mit sowas. Und die, die dieses Klientel bedienen, verdienen damit eine Menge Geld. Es will jede Kundenschicht bedient werden.
Wieso muss man aus allen nur möglichen Ritzen das ökonomisch maximale herausreissen? Genau das ist auch ein Unterschied CH-AT. Den Tirolern scheint nichts zu peinlich zu sein, wenn es nur darum geht, noch mehr Geld zu scheffeln. Was den Alktränken unzweifelhaft glückt.
Ob das eine Gabe ist? Für mich nicht. Eine Gabe ist, auf Überfluss verzichten zu können, um das Schöne erkennen zu können.
Ein schlimmer Haken an der "Tief"-Tradition zahlreicher Skigebiete ist, dass dieses Tief (oder wie immer man das nennt) das ist, was der gesamten Region dann anhaftet, auch wenn nur ein paar % die Möglichkeit besitzen, die besonders erfolgreiche Durchökonomisierung ins Lächerliche zu treiben.
Apropos Klientel bedienen: Das Prinzip ist nicht unidirektional, sprich die "Gastgeber" stehen keineswegs "über" den Gästen im Geist, sie sind allenfalls genau gleich....
Auch hier bewundere ich die Schweiz, denn dort hat das "Tief" noch ein Nischendasein, während es hier in Tirol ja zum guten Ton gehören zu scheint... Vgl. die Saufstätten mit Lärmbeschallung entlang der Stubaitalstrasse... dass das den Touristikern nicht peinlich ist?....aber offenslichtlich ist dieses Betriebsmodell dem Geldfluss nicht hinderlich und ist somit ganz normaler ordentlicher Bestandteil der lokalen Tourismusinfrastruktur... BTW, Alk ist ja nur ein besonders hartnäckiges Beispiel. Kommt noch viel dazu (Architektur, Werbeformen, Anbiederung etc...)...
Was mir immer ganz besonders auffällt ist die Tatsache, dass man immer das besonders kritisiert, was man tagtäglich vor Augen hat - vielleicht weil man es eben besonders deutlich sieht, wie sich die Dinge verändert haben. Gut, es ist die Heimat und mit der ist man besonders verbunden.
Ich traue mich aber zu wetten, dass in den Südalpen es auch solche Lokalitäten gibt, genau so wie es in der Schweiz Orte geben wird, die das Klientel zumindest etwas bedienen. Nur dort fährt der Urlauber aus Österreich, du und ich eben nicht hin, weil wir das ja nicht wollen. Ergo sehen wir diese Orte nicht und haben den Eindruck der "heilen Welt". So heil, wie jetzt getan wird, ist diese Welt aber auch nicht mehr.
Ich erinnere mich an die Bretterbuden und Souvenierstände am Ätna Rifugio Sapienza - einige unter uns würden es "trashig" nennen, ich nenne es Kommerz pur. Auch nur eine Geldmaschine - nur fällt es uns nicht so auf wie das, was wir schon kennen. Es ist eine andere Landschaft, eine andere Kultur und ein ungewohntes Umfeld. Ist eben so, wir kennen nur das hier und jetzt, nicht aber das Damals.
Kurz zusammengefasst - wo anders ist es immer besser.
Dachstein hat geschrieben:
Es sind gewisse Lokalitäten bzw. gewisse Örtlichkeiten, die dieses Publikum bedienen, nur das Skigebiet bzw. der Ort hat nur ganz selten was damit zu tun bzw. identifiziert sich selten mit sowas.
Das Skigebiet kann nichts dafür? Der Ort auch nicht? Wer den?
Dachstein hat geschrieben:
Es sind gewisse Lokalitäten bzw. gewisse Örtlichkeiten, die dieses Publikum bedienen, nur das Skigebiet bzw. der Ort hat nur ganz selten was damit zu tun bzw. identifiziert sich selten mit sowas.
Das Skigebiet kann nichts dafür? Der Ort auch nicht? Wer den?
Klar sind die Orte diejenigen, die das so steuern. Sei es nun durch die gemeindlichen Gremien oder durch die Bürger und Geschäftsleute selbst.
Jede Gemeinde bekommt die Gäste, die sie verdient, die Bauten die sie zulässt etc..
Sicher kann der Einzelne kurzfristig nicht viel tun, aber im Großen läuft die Entwicklung über lange Zeiträume genau so ab.
^^sag ich doch!
Oder tanzen die Pistenbullys von alleine? Und spielt das Blasorchsester unter Hypnose wenn die örtliche Skischule ihre Skishow incl. Feuerwerk abspult.?
Ich bin mir nicht mal sicher, ob das die Kunden so wollen, oder ob die mehr oder weniger überrumpelt werden.
Denn die ganzen Irren, die man auf den Ballermännern dieser Welt antrifft, sind ja sonst auch normal. Die haben ihre Jobs, ihre Familien, ihren Führerschein.
Überhaupt ist das auch eine Klientel, von der nicht viele profitieren. Die Essen nicht viel und schon gar nicht in den Hotels, verursachen relativ viel Schaden... aber das ist sicher alles durch kalkuliert. Ich weiß aber aus dem Pinzgau, dass dort eine Neuausrichtung verlangt wird, weil Kundschaft, die die vollen Alditüten in ihre Zimmer schleppt, will eigentlich niemand.
Ich sehe das alles zum Glück nicht täglich und ich meine alles, was in diese Richtung geht (daher auch kein Einkaufszentrum im der Weihnachtszeit). Darum fahre ich am Glungezer Ski und mache in Obertilliach Urlaub.
Da ich aber nicht zähle, wirft sich die Frage auf, wie sich denn nun Kommerz und Niveau miteinander verbinden lassen.
Irgendwie ist der Tiroler Tourismus halt schon besonders einfallslos. Es wird zwar sehr viel Geld investiert und die Infrastruktur sucht ihresgleichen, aber so richtige Wohlfühlstimmung will einfach nicht aufkommen.
Tyrolens hat geschrieben:....
Da ich aber nicht zähle, wirft sich die Frage auf, wie sich denn nun Kommerz und Niveau miteinander verbinden lassen.
..
Ich habe da oft den Eindruck, dass das hauptsächlich entweder über Herausragende Landschaften und Skiabfahrten geht, wo also tendenziell sehr sportliche Gäste kommen (Chamonix, Z etc.)
oder über die Hochpreisgebiete (St. Moritz etc.) wo viele Leute insgesamt recht relaxed sind, mal einen Wein trinken, weniger Skifahren und dennoch viel Geld bringen, weil der Winterurlaub breitgefächerter geführt wird, also nicht so auf das (Pisten-)skifahren und das (unverhältnismäßige) Konsumieren von Alkohol focussiert ist.
Wie hier alles pauschalisiert wird
Zum Closing letztes Jahr war ich in Ischgl, bin Ski gefahren, habe in nem mehr als ordentlichen Lokal zu Abend gegessen, erst ein Carpaccio und dann Scampis an Safran-Risotto. Desweiteren waren Thunfischtatar, Lachscarpaccio etc pp. auf dem Tisch zu finden, 1-2 Gläschen Wein haben sich auch die meisten genehmigt, danach gabs ein Dessert und nen Espresso.
Anschließend hat man ein bissl was getrunken, ist durch Ischgl geschlendert, hat die "Bekloppten" beobachtet und gelacht, um dass man sich dann auch ins Getümmel schmeißt und auch den ein oder anderen Drink zu sich nimmt
Ja, bei uns haben alle nen ordentlichen Job und alle haben ihr Leben im Griff, manche waren das erste Mal seit ca. 10 Jahren wieder derart Feiern, andere machen es öfters. Gefallen hat's trotzdem allen und es wird auch wiederholt werden. Ich fühle mich trotzdem nicht schlecht, hatte unheimlich viel Spaß, auch wenn ihr es nicht verstehen wollt^^
So, mein Outing wäre damit erledigt und ich fühle mich gut damit
3303 hat geschrieben:oder über die Hochpreisgebiete (St. Moritz etc.) wo viele Leute insgesamt recht relaxed sind, mal einen Wein trinken, weniger Skifahren und dennoch viel Geld bringen, weil der Winterurlaub breitgefächerter geführt wird, also nicht so auf das (Pisten-)skifahren und das (unverhältnismäßige) Konsumieren von Alkohol focussiert ist.
Das geht aber auch ohne Hochpreisniveau, z.B. wenn das Skigebiet nicht besonders groß ist. Die erforderliche Infrastruktur (Freizeitbad etc., evtl. Kongresszentrum) kommt allerdings nur für größere Orte in Frage und ist ohne eine nennenswerte Sommersaison kaum rentabel.
chianti hat geschrieben:...Das geht aber auch ohne Hochpreisniveau, z.B. wenn das Skigebiet nicht besonders groß ist. Die erforderliche Infrastruktur (Freizeitbad etc., evtl. Kongresszentrum) kommt allerdings nur für größere Orte in Frage und ist ohne eine nennenswerte Sommersaison kaum rentabel.
Ich meinte das allerdings nicht auf Niveau ansich, sondern auf die Verbindung zwischen Niveau und Kommerz bezogen.
Kleinere Gebiete, die nicht überdurchschnittlich kommerziell agieren, dürften des Öfteren mit gewissem Niveau zu finden sein. Vals mit seinen Thermen fällt mir hier spontan als Beispiel ein.
chianti hat geschrieben:...Das geht aber auch ohne Hochpreisniveau, z.B. wenn das Skigebiet nicht besonders groß ist. Die erforderliche Infrastruktur (Freizeitbad etc., evtl. Kongresszentrum) kommt allerdings nur für größere Orte in Frage und ist ohne eine nennenswerte Sommersaison kaum rentabel.
Ich meinte das allerdings nicht auf Niveau ansich, sondern auf die Verbindung zwischen Niveau und Kommerz bezogen.
Das war mir schon klar - ich wollte damit ausdrücken, dass die Verbindung zwischen Niveau (im Sinne von Qualität bzw. Prollvermeidung) und Kommerz auch zu Preisen möglich ist, die einen Familienurlaub möglich machen. Dazu und zu
3303 hat geschrieben:Kleinere Gebiete, die nicht überdurchschnittlich kommerziell agieren, dürften des Öfteren mit gewissem Niveau zu finden sein.
fällt mir z.B. Seefeld in Tirol ein, wo sicher überdurchschnittlich kommerziell agiert wird im Sinne von fast vollständiger Ausrichtung auf Tourismus, aber trotz der damit verbundenen (notwendigen?) Preisgabe der "Ursprünglichkeit" (Massentourismus mit 1 Mio Nächtigungen pro Jahr ist nur mit inhabergeführten Pensionen und Almhütten eben nicht machbar) und Sperrstunde um 6 Uhr früh die schlimmsten Auswüchse vermieden werden.
Dachstein hat geschrieben:
Es sind gewisse Lokalitäten bzw. gewisse Örtlichkeiten, die dieses Publikum bedienen, nur das Skigebiet bzw. der Ort hat nur ganz selten was damit zu tun bzw. identifiziert sich selten mit sowas.
Das Skigebiet kann nichts dafür? Der Ort auch nicht? Wer den?
Lies nochmal...
Es gibt gewisse Lokale und gewisse Örtlichkeiten, die das Klientel bedienen, aber nicht das Skigebiet an sich. Du kannst nicht sagen, dass der Ort X Disneyland ist, nur weil es, sagen wir, eine oder zwei Hütten dieses Klientel bedienen. Alles andere ist sehr populistisch. Denn von den Paradebeispielen Ischgl oder Sölden oder Mayrhofen sind wir, ganz Tirol betrachtet, gottlob noch weit weg. Reden wir aber nur über solche Extreme, so stimmt die Feststellung, dass hier eine gesamte Tourismusregion sich dieser Schiene verschrieben hat. Nur ist es höchst sträflich, von Extrembeispielen auf andere zu schließen (Unterschied zwischen Ischgl - Kitzbühel - St. Johann - Kössen sollte wohl einleuchtend sein - alle Orte haben Skigebiete, aber sind komplett verschieden ausgerichtet und aufgebaut). Alles andere wäre in meinen Augen ziemlich billige Polemik. Genau hier beweist du es nämlich:
mic hat geschrieben:Oder tanzen die Pistenbullys von alleine? Und spielt das Blasorchsester unter Hypnose wenn die örtliche Skischule ihre Skishow incl. Feuerwerk abspult.?
Nicht jeder Ort mit Skigebiet macht derartige Shows und nicht jeder Ort, der auf den Wintergast setzt hat zwangsweise eine volle Ausstattung an Apres Ski Diskotheken.
Es gibt gewisse Lokale und gewisse Örtlichkeiten, die das Klientel bedienen, aber nicht das Skigebiet an sich.
z.B.?
Dachstein hat geschrieben:
Nicht jeder Ort mit Skigebiet macht derartige Shows und nicht jeder Ort, der auf den Wintergast setzt hat zwangsweise eine volle Ausstattung an Apres Ski Diskotheken.
Hütten-Tschimbumm, Pisten-Ballermann und systematischer Alkoholmissbrauch machen den Abschied vom "kontrollierten Skiraum" nicht schwer. Obwohl nicht zuletzt die Rücksicht auf Anzeigenkunden und die Angst davor, als "vorgestriger" Spaßbremser zu gelten, viele schreibende und filmende Kollegen manche Zusammenhänge weiterhin nur am Rande oder gar nicht erwähnen lässt: So wird die Verbindung zwischen Überforderung, Alkohol und niedergefahrenen Pisten-Unfallopfern kleingeredet. Und die Frage, ob Gemeinden und Regionen heute eventuell mehr am Suff als an Liftkarten, Gastro und Hotellerie verdienen, gehört sich nicht.
...
Den Tourismusmanager, der laut sagt, dass Schnee vom "Must" zum "Nice to have" geworden ist, gibt es nicht. Manche Dinge sagt man eben nicht. Und da man ein paar Lifte immer irgendwie zum Laufen bringt und es sich für eine Handvoll Fotos auch immer ausgeht, ist das ja gar nicht nötig.
Obwohl die Wahrheit niemanden stören würde: Ich kenne etliche Menschen, die gerne mehrtägige Skiopening-Events besuchen und nicht im Traum daran dächten, Ski oder Board mitzunehmen. Ganz ehrlich: Solche Leute sind mir lieber, als jene, die sich bis in den Morgen die Kante geben - und dann am nächsten Tag auf der Piste als "unguided missiles" unterwegs sind.
Ist das so schwer zu verstehen?! Du hast Orte und Skigebiete, in welchen das Party - Nachtleben eher groß geschrieben wird, klassische Beispiele sind Ischgl, St. Anton, Sölden, Mayrhofen. Dort sind die Bergbahnen teilweise erheblich ins Geschehen mit involviert. Und dann hast du das absolute Gegenbeispiel - Achenseeregion oder Innsbrucker Mittelgebirge, Seefelder Plateau oder Region um Kössen beispielsweise. Auch Teile des Außerfernes hatte ich so in Erinnerung. Du wirst zwar auch dort Diskos finden (wo gibt es sie nicht? ), diese werden aber eher nicht im direkten Zusammenhang mit Apres Ski stehen, da sie auch von der ortsansässigen Bevölkerung benützt werden. In Ischgl findet man hingegen die ortsansässige Bevölkerung in solchen Schuppen eher weniger. Stichwort Touristenfang.
Dachstein hat geschrieben:Ist das so schwer zu verstehen?! Du hast Orte und Skigebiete, in welchen das Party - Nachtleben eher groß geschrieben wird, klassische Beispiele sind Ischgl, St. Anton, Sölden, Mayrhofen. Dort sind die Bergbahnen teilweise erheblich ins Geschehen mit involviert. Und dann hast du das absolute Gegenbeispiel - Achenseeregion
Die Achenseeregion besteht halt aus aus etwas mehr als der Christlum... Man findet in jeder Region irgendwas, was an Disneyworld erinnert, nur das da was du zeigst ist immer noch kilometerweit entfernt von dem, was in Ischgl und Co. passiert... Die Christlum weist also 3 Locations aus, wo es Apresski gibt. Zwei davon sind Schirmbars... Nicht gerade viel.
Kurzum - du wirst mir denke ich nicht widersprechen, wenn ich sage, dass zwischen der Region um Ischgl, konkret Paznaun doch ein gewisser Unterschied zur von mir zuerst beispielhaft angeführten Achenseeregion besteht. Darum geht's mir. Nicht jeder in der Region Achensee macht beim Kritisierten mit, sondern nur eine kleine Gruppe, während im Paznaun doch viele von Party und Co (=Disneyland) leben...
Vielleicht stört es auch erst, wenn es voll durchorganisiert ist?
Dauer beschallte Talstationen sind für mich persönlich zum Beispiel ein Grund, wo anders hin zu fahren.
Kennt jemand von euch zufällig die "Zwischenzeit" am Wildkogel?
Der Skisport ist vermutlich auch eine der wenigen Sportarten, in denen absolute Nichtkönner regelmäßig ihr Können beweisen wollen. So richtig ernsthafte Skisportler gibt's ja kaum.
Tyrolens hat geschrieben:Der Skisport ist vermutlich auch eine der wenigen Sportarten, in denen absolute Nichtkönner regelmäßig ihr Können beweisen wollen. So richtig ernsthafte Skisportler gibt's ja kaum.
Na und? das Gleiche könntest du über den Marathonlauf oder das Joggen, Schwimmen oder Windsurfen generell sagen.
Beim Skifahren finanzieren diese "Nichtkönner" die Infrastruktur überdurchschnittlich, weil sie 1. weniger Liftfahrten machen für den gleichen Preis einer Tageskarte und 2. mit ihren Tages- und Wochentickets die günstigen Saisontickets quersubventionieren.